KUBA Auf Kubas Landstraßen herrscht kaum Verkehr, uralte Autos und Pferdekutschen koexistieren friedlich nebeneinander (links). Touristenbespaßung in Las Terrazas: Bei der abenteuerlichen Canopytour schwebt man vom Baumwipfel zu Baumwipfel (rechts) dem idyllischen See San Juan (€ 1,50/Std.). Eine Canopy-Seilbahn schwebt von Baumwipfel zu Baumwipfel (€ 19 inkl. Lunch). Mit etwas Glück sieht man einen Tocororo (Kuba-Trogon), einen Cartacuba (Vielfarbentodi) und winzige Kolibris. Von Liebes-Brunnen und Venus-Balkonen Die Bergpiste nach Soroa(11 km) kann für Autos weiterhin gesperrt sein. Aber es ist auch auf der A4 nur einen Katzensprung und schon ist man in dem wunderschönen Palmental bei Soroa (ca. 30 km) und auf dem höchsten Punkt der Cordillera Guaniguanico. Die reizvolle Gegend gehört ebenfalls zum Biosphärenreservat, ideal für Naturliebhaber. Im Poza del Amor(Brunnen der Liebe) lässt es sich unter der idyllischen Kaskade von El Salto baden (€ 2,50, mit Lokal). Der schönste Panoramablick ergibt sich vom Mirador de Venus, mit dem Pferd oder zu Fuß zu erobern (€ 4, 1 Std.). Oder wie wäre es mit Entspannung bei Heilfango und Massagen im Römischen Bad (€ 4–15,50)?! Im berühmten Orchideengarten (Orquídeario) blühen ab Ende November bis April 700 verschiedene Arten aus aller Welt, und man wandelt zwischen riesigen Brotfruchtbäumen, Begonien und Magnolien (€ 2,50). Wer einen Abstecher in die Geschichte machen will, nimmt nun Kurs auf San Diego de los Baños (ca. 55 km). Die Kleinstadt döst zu Füßen des Nationalparks Sierra de Güira (Wandern ab € 4) und wurde weltweit bekannt während der Kuba-Krise im Oktober 1962: In die Cueva de los Portales zog sich Che Guevara aus Angst vor US-Luftangriffen mit 200 Compañeros zurück (€ 1,50, ca. 20 km westl. von San Diego). Das Kurmittelhaus in San Diego ist auch eine Art Höhle: Wie aus einem stalinistischen Albtraum windet sich ein Tunnelgang immer tiefer ins schwefeldampfende Erdinnere – das katakombenartige Thermalbad hätte auch gut in die Verfilmung von Orwells »1984« gepasst. Kuba mit dem Rad entdecken Kuba ist relativ flach und abseits der Großstädte gibt es wenig Verkehr, dazu auf Autobahnen Seitenstreifen für Räder. Bei Tagesetappen von 50–80 km sind meist Privatunterkünfte (Casas particulares) oder einfache Campismo-Bungalows zu finden. Bei längeren Strecken nimmt man den Víazul-Bus (max. € 6 Aufpreis fürs Rad). Abends das Rad mit aufs Zimmer nehmen und bei Besichtigungen auf einem bewachten Parkplatz abstellen! Wer längere Touren plant, bringt am besten ein Rad mit (€ 75/Strecke, etwa bei Air Berlin/Condor, mit gutem Schloss!). Die in Havanna angebotenen Räder sind meist in keinem guten Zustand. Mit etwas Glück findet man ein überteuertes chinesisches Rad ohne Gangschaltung und Licht (ab € 100) oder ein teureres Montainbike in den modernen Einkaufscentren. Von privat kostet ein Drahtesel € 2,50–7,50 pro Tag. Eine informative Website ist http://bicyclingcuba.com. Für Radler weniger geeignet sind die heißen, regenreichen Monate Mai bis September (bis 35 °C). Dafür sind alle furchtbar nett und die Anwendungen spottbillig (Massagen: 30 Min. € 7,50, Fango und Heilbäder: ab € 9). Zwei bis drei Tage kann man es hier durchgeknetet und schlammverpackt gut aushalten. Nach der Höhlentour in die Salsabar Wir machen einen Bogen um Pinar del Rio, ein kompliziertes Drehkreuz mit aufdringlichen Schleppern, und biegen auf der CC 15 km vor Pinar am Entronque de las Ovas rechts ab nach Viñales. Auch Viñales (ca. 75 km), vor rund 15 Jahren ein verschlafenes Nest, ist heute an manchen Tagen regelrecht überschwemmt von Tagesausflüglern. Die Häuschen strahlen in frischen Pastellfarben –der Tourismus scheint den rund 5.000 Bewohnern gutzutun, kein Ort in Kuba hat mehr Privatpensionen, allesamt mit Klimaanlage und Heißwasser-Dusche (beides keine Selbstverständlichkeit für Einheimische). Rund um das bezaubernde UNESCO-Tal mit seinen buckligen Bergen und der Patchwork- Kulisse aus grünen Tabakfeldern und kupferrotem Erdboden ist Action angesagt: Radeln, Reiten, Höhlenwandern oder (illegales) Felsklettern. Die meisten Höhlen sind reine Touristen-Bespaßung mit Lokal, Folkoreshow und abendlicher Disko. Unbedingt fragen, ob nicht mal wieder Salsa-Stars wie die legendären »Los Van Van«ein Höhlen-Konzert geben, wie zuletzt in der Palenque de los Cimarrones (€ 4, Konzert bis € 19). Wer es abenteuerlicher mag, sollte die geführte Exkursion mit Helm durch die 46 km lange Gran Caverna de Santo Tomás mitmachen (€ 7,50, 1,5 Std.). Ein Bus verbindet die meisten Sehenswürdigkeiten und Hotels, man kann nach Belieben ein- und aussteigen (Viñales Bus Tour, € 4, 9–17 Uhr). Mopeds und Räder gibt’s im Lokal »Casa Don Tomás« auf der Hauptstraße Salvador Cisneros (€ 18/Tag). ‘ 22 REISE & PREISE 2/2012
4 5 Höhlenerkundungen gehören zu den Attraktionen bei Viñales. Für Touristen wie Wissenschaftler gleichermaßen interessant ist die 45 Kilometer lange Gran Caverna de Santo Tomas Die schönsten Unterkünfte Havanna: EINFACH Bei Luis y Maribel wohnt man etwas beengt, aber dafür im ruhigen Teil von Vedado mit Küchenecke, Mini-Bad, eigenem Eingang und Dachterrasse (Calle 19 Nr. 356 zwischen Calles G & H, Tel. 0053-7-832- 1619, EZ/DZ € 19). GEHOBEN Ein Highlight der kubanischen Hotellerie ist das Iberostar-Hotel »Parque Central« im Herzen Havannas, mit Dach-Pool (Calle Neptuno, Centro, Tel. 0053- 7-8606627,www.hotelparquecentral-cuba. com; EZ/DZ ab € 130/160 inkl. Frühstück). Las Terrazas: MITTEL / GEHOBEN Im Hotel »La Moka«, einem der originellsten Kubas, wächst ein Baum mitten durchs Lobbydach (Abzweig km 52 Autopista Pinar del Rio, weitere 8 km Schlaglochpiste, Tel. 0053-48- 578600, www.lasterrazas.cu;EZ/DZ € 38–62/ 49–85 inkl. Frühstück); mit Pool und Tennisplatz. EINFACH Das Hotel vermittelt auch Privatunterkünfte am See in komfortablen Häusern, etwa bei Señor Magarito (EZ/DZ € 31–46/38–65), in einfachsten Holzhütten an den Baños del San Juan (EZ/ DZ € 12/19) und im Miet-Campingzelt (€ 9). Soroa: EINFACH Die idyllische Privatpension »Los Sauces« von Jorge und Ana ist eine der schönsten in Kuba: zwei Bungalows in einer Garten-Oase mit Bad – rechtzeitig buchen! (Carretera a Soroa km 3, Tel. mobil 0053-5- 2289372 u. -2738277, www.cubacasas.net;EZ/ DZ € 19, Frühstück € 2,50/Pers.). EINFACH / MITTEL Die »Villa Soroa« punktet mit olympiareifem Pool im Zentrum der weitläu - figen Anlage im Grünen, sonst eher schlichte Reihenbungalows (Carretera a Soroa, km 8, Tel. 0053-48-523534/56, www.cubanacan.cu; EZ/DZ ab € 30/46 inkl. Frühstück). San Diego de los Baños: EINFACH Das »Mirador« neben dem Thermalbad bietet 45 angenehme Zimmer auf zwei Etagen, kleinen Pool, gutes Grill-Restaurant (Tel. 0053-48- 778338, www.islazul.cu; EZ/DZ € 23/28 inkl. Frühstück). Viñales: EINFACH In der beliebten ruhigen »Villa Cristal« bewohnt man ein privates Zimmer im Garten bei Ani (gute Köchin) und Francisco (99 Calle Rafael Trejo, Mobil-Tel. 0053-5-2701284, www.rentroomvinales.com; EZ/DZ € 19). MITTEL Das kolonial anmutende Schmuckstück »Los Jazmines« hat den schönsten Ausblick auf die Landschaft (am besten im ruhigeren Neubau), die Küche lässt stark zu wünschen übrig (ca. 4 km außerhalb, Tel. 0053-48-796205, www.cubanacan. cu; EZ/DZ ab € 25/38 inkl. Frühstück). Cayo Levisa: MITTEL Am schmalen Strand verteilen sich in zwei Reihen die überteuerten Bungalows der »Villa Cubanacán Cayo Levisa«. Das Restaurant ist nichts für Anspruchsvolle (Tel. 0053-48-756501, www.cubanacan. cu; EZ/DZ ab € 58/72 inkl. VP). Hinweis: Die staatlichen Hotels bucht man online oder über heimische Veranstalter – individuelle Anfragen per Telefon, Fax oder Mail werden oft ignoriert. Die Preise auf den Hotel-Homepages unterscheiden sich oft von den von der Rezeption genannten Preisen, oft werden vor Ort Plan-Soll-Preise bzw. Wunschpreise genannt. Kuba – Land mit vielen Gesichtern Bus-/Schiff-Rundreise Cocktail Cubano 9 Nächte/Vollpension Inklusive: Flug ab/bis Deutschland, Zug zum Flug, hochwertiger Reiseführer Pro Person im Doppelzimmer ab º 1.609 REISE & PREISE 2/2012 23 Weitere Informationen und Buchung in Ihrem Reisebüro oder unter www.meiers-weltreisen.de
