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2016-3 REISE und PREISE

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MAGAZIN PREISVERGLEICHE

MAGAZIN PREISVERGLEICHE Online-Portale tricksen Urlauber aus Sie versprechen »immer den besten Preis«. Doch darauf können sich Nutzer nicht verlassen, kritisieren Verbraucherschützer. Eigentlich sind Vergleichsportale ja eine große Hilfe. Ohne sie wäre das Internet ein großes Chaos. Tatsächlich haben Webseiten wie Check24, Trivago und Expedia viel Transparenz in den Markt gebracht. Heute reicht ein Blick aufs Handy, um die Preise des Anbieters mit anderen zu vergleichen. Aber es gibt immer mehr Kritik: Die Online-Vergleicher tun nämlich gern so, als seien sie eine Variante der Stiftung Warentest. Aber können sie wirklich objektiv vergleichen? Die drei deutschen Verbraucherzentralen von Bayern, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen haben kürzlich die Vergleicher verglichen. Ergebnis: Die Buchungsund Vergleichsportale bieten zwar Orientierung. Bei der Suche nach dem günstigsten Flugticket seien sie aber »nur bedingt hilfreich« Vorwurf Nummer eins: Die Portale liefern keinen wirklich umfassenden Marktüberblick. Anbieter, die ihnen keine Provision zahlen, kommen oft gar vor. Beispiel Ryanair: Europas größter Billigflieger zahlt generell keine Vermittlungsvergütung und wird so in der Regel ausgelistet. Vorwurf Nummer zwei: Die genannten Preise sind nicht die wirklich günstigsten. Bei Probe- buchungen waren Flugtickets nur auf den ersten Blick günstiger als bei der Fluggesellschaft selbst. Denn horrende Zuschläge im Buchungsverlauf, z. B. für das Zahlungsmittel, machten sie am Ende oft wesentlich teurer als die Direktbuchung bei der Fluggesellschaft. Vorwurf Nummer drei: Die Portale tun so, als wären sie selbst Verbraucherschützer. In Wirklichkeit aber leben sie von der erfolgreichen Vermittlung der empfohlenen Reisen. Für die Vermittlung eines 500 Euro teuren Mietwagens fließen bis zu 100 Euro in die Tasche des Vergleichsportals. Das ist den Kunden aber oft nicht klar, kritisieren die Marktwächter. Vorwurf Nummer vier: Portale täuschen Vielfalt vor. Wenn z. B. ab-in-den-urlaubdie Anbieter flug.de, flug24.de, fluege.de und billigfluege.de vergleicht, dann vergleicht das Portal letztlich sich selbst, denn alle fünf gehören zum Umfeld des Leipziger Online-Riesen Unister. Und wer weiß schon außerhalb der Branche, dass Swoodoo zu Kayak gehört, Trivago und Hotels.com zu Expedia? Das REISE & PREISE-Vergleichsportal Worldof-Flights.de geht einen etwas anderen Weg und sucht die Nähe zum Verbraucher. Zwar werden auch hier »nur« die Preise der wichtigsten Großportale verglichen. Doch setzen die Betreiber auf Werbefreiheit und einen funktionsfähigen, mit viel Aufwand betriebenen Zahlungskosten- Rechner, der eventuelle spätere Bezahlgebühren er kennt und gleich in die gezeigten Preise einbezieht. Für die Verbraucherschützer bleibt es beim Fazit: »Vergleichsportale im Internet bieten zwar Orientierung, aber nicht immer den besten Preis.« Tatjana Halm von der Verbraucherzentrale Bayern empfiehlt deshalb, stets die Preise von mehreren Plattformen zu vergleichen, bevor man bucht. Und vor allem eins nicht zu vergessen: auch beim Anbieter direkt nachzusehen. Und wer sich nicht auf die Fallstricke des Online-Business einlassen will, der kann immer noch das Reisebüro um die Ecke aufsuchen. Dort wird heute auch ganz professionell verglichen – natürlich im Internet. GLÜCKWUNSCH Condor wurde 60 Jahre! Vor gut 60 Jahren, am 29. März 1956, startete die deutsche Ferienfluggesellschaft Deutsche Flugdienst GmbH zu ihrem Jungfernflug. An Bord der zweimotorigen Viking-Propellermaschine waren Passagiere, die von Frankfurt zu einer Rundreise nach Israel und Ägypten aufbrachen. Noch im selben Jahr wurden Mallorca und Teneriffa angeflogen. 1961 übernahm der Deutsche Flugdienst, mittlerweile im alleinigen Besitz der Deutschen Lufthansa, die Condor Luftreederei Hamburgvom Oetker-Konzern und firmierte fortan unter Condor Flugdienst. Bereits im Folgejahr kam Condor auf einen Marktanteil von 63,3 Prozent am deutschen Flugtourismus. 66.000 Gäste wurden befördert, davon 36.000 nach Mallorca. 1967 ging’s mit einer Boeing 707-300, die bis zu 189 Passagiere fasste, das erste Mal auf Langstrecke, nach Thailand, Sri Lanka, Kenia und in die Dominikanische Republik. 1971 schafft sich Condor den ersten »Jumbo« an, das damals größte Passagierflugzeug der Welt. Zwei Jahre später war Condormit zwei Boeing 747, zehn Boeing 727, zwei Boeing 707 und 1962: Mallorca-Reisende besteigen eine Condor-Maschine am Airport Frankfurt 291 Millionen Mark Umsatz der größte Charterflieger der Welt. Seit 15 Jahren gehört die Airline mittlerweile zur Thomas Cook AG und fliegt 75 Ziele in aller Welt an. Fotos: Panthermedia/Moya, iStockphoto/furtaev, Condor 88 REISE & PREISE 3-2016

WARTELISTE Wer zuerst kommt, fliegt zuerst Nerven behalten und alles ins Handgepäck packen: die besten Tipps für Passagiere mit »Standby«- und unbestätigten Tickets. Das ist ärgerlich: Der Reisetermin hätte so gut gepasst, der Preis auch – aber das Flugzeug ist bereits ausgebucht. Nur ein Platz auf der Warteliste wäre noch frei. Die freundliche Dame im Verkauf rät, einen schlechteren Zeitpunkt zu nehmen und beim gewünschten »auf Warteliste« zu gehen. Die Grundidee des Wartelistenkonzepts ist simpel: Nachdem alle Sitzplätze eines Flugs verkauft sind, weist die Fluglinie später kommende Gäste nicht ab, sondern sammelt sie auf der Warteliste. Schließlich könnten ja fest gebuchte Passagiere noch abspringen. Für die Fluggesellschaft lohnt sich das: Sie hat für jeden frei werdenden Platz gleich einen neuen Käufer. Und der Passagier verpflichtet sich auch zu nichts, denn der Preis fürs Ticket wird erst fällig, wenn das ersehnte »Okay« kommt. Die Chancen sind gar nicht schlecht. Eine Lufthansa-Sprecherin: »Wir nehmen nur Gäste auf die Liste, die eine realistische Chance haben.« Generell gilt auf jeder Warteliste das Windhundprinzip: Wer zuerst kommt ... Lufthansa lässt entsprechend gebuchte Passagiere in Frankfurt, München und an einigen Gates in Hamburg und Hannover ihren Wartelistenstatus sogar auf Monitoren verfolgen: Der Passagier bekommt ein Namenskürzel. Sobald dahinter eine Sitzplatznummer angezeigt wird, darf er zum Boarding gehen. Die Warteliste gibt es natürlich auch schon Wochen und Monate vor dem Flugtag. Da wird aber keine Fluggesellschaft ihren Kunden den aktuellen Listenplatz nennen. Denn das, was die Airliner salopp Warteliste nennen, ist in Wirklichkeit ein ziemlich komplizierter Vorgang im Computer. Der hat dafür zu sorgen, dass diejenigen Wartenden zuerst bedient werden, die am meisten bezahlen. Moderne Reservierungssysteme zerlegen zu diesem Zweck allein die Economyklasse in bis zu 30 »Tarifklassen«. Da gibt es Vollzahler, Sondertarifler und Discountflieger – für jede Klasse führt der Computer eine eigene Warteliste, die wiederum nach Ertrag (Yield) gestaffelt zu einer Rangfolge zusammengesetzt werden. Ein zweiter Grund, der die Liste durcheinander schütteln kann: Bei schlechtem Geschäftsgang werden irgendwann Plätze zum Discountpreis verramscht, die zunächst für Vollzahler reserviert waren. Gehen die Geschäfte gut, ist es umgekehrt. Jedesmal gehen die frei werdenden Plätze zuerst an die Warteliste. Schließlich gibt es noch Passagiere, die sich in der Reihe nicht hinten anstellen müssen: z. B. Fluggäste, die aus Schuld der Airline mit einem vorangegangenen Flug nicht mitgekommen sind (Misconnex) oder Crew-Mitglieder auf dem Weg zu einem Einsatz. Daneben genießen aber auch die Top-Kunden Priorität: Bei Lufthansa sind das Passagiere mit »Status«, etwa mit der »Frequent-Traveller«-Karte (ab 35.000 Flugmeilen pro Jahr). Nicht jedes Ticket berechtigt zum Sprung auf die Warteliste. Ausgenommen sind alle Flugscheine, bei denen keine Umbuchung möglich ist – i. d. R. die allerbilligsten. Auch viele Ferienflieger haben keine Warteliste, sondern verkaufen ihre Stornos lieber auf dem Last-Minute-Markt neu. Oft kostet die Ticketänderung auf den Wunschtermin auch eine Umbuchungsgebühr. Irgendwann naht die Stunde der Wahrheit: am Flughafen. Dort zählt nur noch, wer tatsächlich am Schalter erscheint. Auch wer nicht auf der Warteliste stand, darf beim Rennen um frei gewordene Plätze mitmachen. Kommt man z. B. früher als geplant am Flughafen an und es geht vor der gebuchten noch eine weitere Maschine in die richtige Richtung, dann kann sich der Versuch lohnen. In jedem Fall muss man wie die festgebuchten Gäste einchecken, bekommt aber nur eine Wartelisten- Bordkarte. Deshalb empfiehlt es sich, wenn möglich nur mit Handgepäck zu reisen. Denn sonst ist die Gefahr groß, dass zwar der Fluggast noch mitkommt, der Koffer jedoch nicht. Nun heißt es Nerven behalten: Erst 30 Minuten vor Abflug verfällt gewöhnlich der Sitzplatzanspruch nicht erschienener fest gebuchter Passagiere, erst danach wird die endgültige Warteliste aufgerufen. Mit etwas Glück können zum Schluss sogar die letzten die ersten sein: Wenn alle Economy-Sitze vergeben sind, aber in der Business Class noch Platz ist, dann ringt sich der Station Manager schon mal zu einem Upgrading durch – und ab geht’s mit dem Billigticket in die Luxusklasse. REISE & PREISE 3-2016 89 E-Paper-ABO 4 Ausgaben für nur 16,99 Euro E-Paper Einzelheft für nur € 4,99 Deutschlands beliebtes Reisemagazin. Auf allen Reisen immer dabei Gleich ordern unter REISE-PREISE.de/ E-Paper-ABO Schnupperabo € 16,99 QR-Code abfotografieren und 4 Ausgaben per Handy bestellen

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