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2016-3 REISE und PREISE

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TEST

TEST VIELFLIEGER-PROGRAMME Foto: IStockphoto/mikkelwilliam Meilensammler haben die Steuern und Gebühren für Prämienflüge selbst zu tragen. Und die können schnell ein paar Hundert Euro betragen. Es gilt also, sich aus den Prämien die Rosinen heraus - zupicken. REISE & PREISE- Meilenexperte Mark Wolter hat ausfindig gemacht, wo der Ertrag am höchsten ist. Luisa Fabaire liebt Frankreich und hat auch dort geheiratet. Mehrmals im Jahr fliegt sie mit ihrem Mann nach Paris. Zusammen mit ihren vereinzelten Geschäftsreisen bringt das beiden Meilen in Lufthansas Bonusprogramm »Miles & More«. Gerade entschlossen sich die Fabaires, 30.000 Meilen für ein verlängertes Wochenende in Nizza zu investieren – für lau! Die Vorfreude war groß, bis ihnen die Rechnung ins Haus flatterte. Pro Person sollten neben den Meilen noch 240 Euro pro Person gezahlt werden. Dann erfuhren die Fabaires, dass der günstigste Sondertarif mit Lufthansaganze 159 Euro gekostet hätte – inklusive Gebühren. Ein Anruf bei der Fluggesellschaft ergab, dass alles seine Richtigkeit hatte, denn die Steuern und Gebühren bei Prämienflügen hat stets der Kunde zu tragen. Und diese können bei einem »Freiticket« sogar höher sein als bei einem bezahlten Ticket. Doch Meilensammler können den z. T. ex - trem hohen Gebühren aus dem Weg gehen, denn jedes Vielfliegerprogramm hat positive Ausnahmen. Das können Prämienflüge mit Partnerairlines sein oder Strecken abseits des Heimatmarktes, die sich als i-Tüpfelchen in ein vorhandenes Routing einbinden lassen. Wer sich auskennt und beim Flugziel flexibel ist, findet auf jeden Fall eine sinnvolle Möglichkeit, gesammelte Meilen effizient einzulösen. Beim Einlösen von Meilen gibt es also einiges zu beachten. Die folgenden Hürden gilt es zu nächst zu überwinden: 90 REISE & PREISE 3-2016

HÜRDE 1 Verfügbare Prämienflüge finden Die Suche nach einem Prämienflug gestaltet sich meist schwierig. Zwar bieten die meisten Vielfliegerprogramme die Möglichkeit, Prämienflüge online zu suchen und zu buchen, doch in den meisten Fällen werden nicht alle tatsächlich buchbaren Prämienflüge auch online angezeigt. Flüge mit Partnerairlines werden oft ausgeblendet. »Miles & More« zeigt z. B. nur Flüge der Lufthansa-Gruppe an, Flüge aller anderen »Star-Alliance«-Partner müssen telefonisch erfragt und gebucht werden. Ähnlich ist es bei »Topbonus«: Nur Flüge mit Air Berlin und ausgewählten Partnerairlines können online ge bucht werden. Wer sich auskennt, kommt über Umwege zum Ziel: Auch wenn am Ende telefonisch gebucht werden muss, kann man zumindest die Suche nach einem Prämienflug mit einem kleinen Trick selbst durchführen, statt umständlich einen der Callcenter-Mitarbeiter verschiedene Daten und Kombinationen durchprobieren zu lassen: Die Verfügbarkeit für die meisten »Star-Alliance«- Airlines lässt sich zum Beispiel über das Vielfliegerprogramm »MileagePlus« von Unitedüberprüfen. United ist wie Lufthansa Mitglied der »Star Alliance«, so dass beide Programme im Wesentlichen den gleichen Zugriff auf Prämienflug- Inventar innerhalb der »Star Alliance« haben – und United zeigt dieses im Gegensatz zu Lufthansa auch online. Die Suche lässt sich auch ohne vorherige Registrierung nutzen. Findet man über die United-Suche einen als »Saver- Prämie« bezeichneten Prämienflug, lässt sich dieser auch bei Lufthansa und anderen »Star- Alliance«-Programmen telefonisch bu chen. Auf gleiche Art und Weise kann man Prämienflüge mit »Oneworld«-Airlines über die »Executive-Club«- Webseite von British Airways suchen. Für »Skyteam«-Prämienflüge empfiehlt es sich, die Online-Suche von Air France/ KLMs »Flying Blue« zu nutzen. HÜRDE 2 Steuern und Gebühren Nichts ist frustrierender als hohe Steuern und Gebühren auf einem Prämienticket. Während ein Teil davon echte Steuern und Gebühren an Flughäfen etc. sind, sorgen insbesondere die sogenannten Treibstoffzuschläge für Verärgerung, da diese von manchen Vielfliegerprogrammen genutzt werden, um den Preis für einen Prämienflug in die Höhe zu treiben. Wann und wo diese anfallen, hängt stark von Vielfliegerprogramm und Airline ab. So sind z. B. »Miles & More« und der »Executive Club« von British Airways für hohe Zuzahlungen bekannt. Wer diese vermeiden will, kann auf ein Vielfliegerprogramm ausweichen, das keine Treibstoffzuschläge erhebt. Kundenfreundlich an dieser Stelle sind American Airlines (»AAdvantage«), Avianca(»LifeMiles«), United (»MileagePlus«) und Alaska Airlines (»MileagePlan«), die (fast) nie Treibstoffzuschläge an den Kunden weiterreichen, unabhängig davon, welche Partnerairline man bucht. Für die meisten anderen Programme gilt: Ob Treibstoffzuschläge erhoben werden, hängt ab von der Airline, mit der man fliegt. Bucht man beispielsweise über »Miles & More« einen Prämienflug mit Lufthansa, muss man mit hohen Zuzahlungen rechnen. Allerdings kann man mit »Miles & More«-Meilen auch von United oder Air New Zealand durchgeführte Prämienflüge buchen. Für diese werden nur geringe Zuzahlungen fällig. Auch der Abflugort kann eine Rolle spielen. Ein Oneway-Flug von Deutschland in die USA erfordert mehr Steuern als umgekehrt. Das liegt u. a. an der Luftverkehrsabgabe, die für Abflüge in Deutschland erhoben wird. Bei Abflügen in Brasilien dürfen gesetzlich keine Treibstoffzuschläge erhoben werden. In Hongkong und Japan sind diese gedeckelt. HÜRDE 3 Tipps für Meilensammler 1. Wählen Sie ein Programm, bei dem die Meilen nicht nach kurzer Zeit verfallen. 2. Schauen Sie, bevor Sie beitreten, ob die Prämien zu Ihnen passen und erreichbar sind. 3. Überprüfen Sie vorm Einlösen, ob die Airline-Partner bessere Prämien haben. 4. Erkundigen Sie sich vor der Prämienwahl über die Höhe von Steuern und Gebühren. 5. Insider-Tipp: Binden Sie lukrative internationale Oneway-Prämien in Ihr Routing ein. Das passende Programm Als Meilensammler steht man vor einer großen Anzahl an Vielfliegerprogrammen, von denen es eines oder mehrere auszuwählen gilt. Dabei hat jedes Programm seine Schwächen und Stärken. Wer auf schnelle Prämien aus ist, wählt ein Programm, das schon für wenig Meileneinsatz ein reizvolles Flugziel in Aussicht stellt. Etwa den »Executive Club« von British Airways, bei dem sich der Meilenpreis für ein Ticket nach der Distanz berechnet; Flüge gibt es dort schon ab 4.000 Meilen (die Testergebnisse folgen in Ausgabe 4-16). Lufthansaszonenbasiertes Programm »Miles Illustration: iStockphoto/nulium, Montage: R&P & More« bietet schon ab 10.000 Meilen Prämienflüge, die, mit Eurowingsabgeflogen, niedrige Zuzahlungen mit sich bringen. Ein Tipp ist auch »Flying Blue« von Air France/ KLM, die für 12.500 Meilen attraktive Ziele anfliegen und ebenso wie Eurowings eine Reihe von Abflughäfen bieten. Oder steuern Sie gezielt auf ein Wunsch-Prämienziel zu. Einige der interessantesten finden Sie in unseren Tabellen. HÜRDE 4 Meilenverfall Nichts ist ärgerlicher, als Meilen über Jahre anzusammeln und dann überrascht festzustellen, dass diese gar nicht mehr im Vielflieger- Account vorhanden sind oder verfallen, bevor die erforderliche Anzahl für einen Prämienflug vorhanden ist. Abhängig vom Vielfliegerprogramm ist das Risiko hier mal höher, mal niedriger. Besonders kundenfreundlich ist z. B British Airways: Meilen haben generell eine Gültigkeit von drei Jahren und diese Frist erneuert sich mit jeder Aktivität im Account, sei es das Sammeln oder Einlösen von Meilen. In der Praxis ist es also leicht, die Meilen vor dem Verfall zu schützen. Einen anderen Weg gehen »Miles & More« und »Topbonus«: Meilen haben zu - nächst eine Gültigkeit von drei Jahren, allerdings verfallen die Meilen nicht als Ganzes, sondern jede Meile verfällt drei Jahre nach dem Sammelereignis. Die einfachste Variante dies zu vermeiden, ist der Abschluss einer der »Miles & More«- bzw. »Topbonus«-Kreditkarten. Auch wenn das Buchen von Flügen mit Meilen also ein wenig Aufwand erfordern kann, sollte man nicht vergessen, dass der Einsatz von Meilen auch durchaus Vorteile mit sich bringen kann. MEILENVORTEIL 1 Mehr Routing-Flexibilität Eine Stärke von Meilentickets gegenüber gekauften Tickets ist die zusätzliche Flexibilität, das Routing zu gestalten. So lassen sich bei vielen Programmen ohne zusätzliche Kosten Stopover und/oder Open Jaws (Gabelflüge) einbauen. Der Wert vieler Prämienflüge lässt sich dadurch noch steigern. In vielen Fällen sind Meilentickets auch einfacher stornier- und umbuchbar – ein weiterer Vorteil gegenüber gekauften Tickets. MEILENVORTEIL 2 Einbauen von Etappen in die Reiseroute Meilen können außerdem als Werkzeug genutzt werden, um das Routing einer Reise etwas spannender zu gestalten und mehr Ziele zu sehen. Statt z. B. einen Hin- und Rückflug nach Miami zu buchen, kauft man ein Gabelticket mit Hinreise nach Miami und Rückreise aus der Karibik. Die »Lücke« im Routing ließe sich auch mit einem normalen bezahlten Ticket schließen, doch günstiger wird es, wenn man Meilen einsetzt. Von Miami aus lassen sich z. B. Dutzende Ziele in der Karibik für nur ‘ REISE & PREISE 3-2016 91

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