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2017-4 REISE und PREISE

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SÜDFRANKREICH Der Hafen

SÜDFRANKREICH Der Hafen von La Ciotat stand einst in Konkurrenz zu Marseille MARSEILLES kleine Schwestern Honigverkäufer auf dem Markt von Ollioules Hundert Jahre alte Häfen, mittelalterliche Gassen und schicke Restaurants – die Küstenstädtchen südöstlich von Marseille haben einiges zu bieten. Schöne Sandstrände sind hier zwar eher selten, doch dafür kann man hervorragend die französische Lebensart genießen. TEXT & FOTOS MARTINA KATZ Fünfzehn Kilometer geht es auf der Route des Crètes durch die Berge. Die adrette Küstenstraße führt im Zickzack vorbei an Pinien, die sich am Hang wie ein Kunstwerk emporziehen, an Oleander, gelbem Ginster, Feigen und Olivenbäumen bis zum Cap Canaille, Frankreichs höchster Klippe. Immer wieder tun sich auf der Bergstraße atemberaubende Ausblicke auf: auf die Berghügel, das Mittelmeer und den einen oder anderen hübschen Küstenort. Schon vor Jahrhunderten haben sich hier traumhafte Fischerstädtchen angesiedelt. Heute spielt man in La Ciotat in aller Ruhe eine Runde Pétanque mit den Einheimischen, bestaunt in Sanary-sur-Mer die 100 Jahre alten Fischkutter im Hafen, kostet von Ollioules Bauern den leckeren Honig und erfreut sich in den Restaurants von Cassis an frischen Seeigeln und Garnelen. Das ganze Jahr über herrscht in der Region südöstlich von Marseille ein mildes Klima – am schönsten aber entdeckt man sie in der Vor- und Nachsaison. 34 REISE & PREISE 4-2017

Von der berühmten Brücke steht nur noch die Ruine über der Rhone Frauen in Tracht verkaufen auf dem Markt in Sanary-sur-Mer (links). Altstadtgasse von Ollioules. Der kleine Ort im Hinterland ist vom Tourismus völlig unberührt (rechts) SANARY-SUR-MER Schicker Küstenort mit Flair Pastellfarbene Prachtbauten aus dem 19. Jahrhundert säumen den Quai Général de Gaulle im kleinen Hafen, allen voran die niedliche Kirche Saint-Nazaire. Davor dümpeln die berühmten Pointus im Wasser, die provenzalischen Fischkutter mit den spitzen Bootsenden – ein historisches Nationalerbe. Sanary war früher ein Fischerdorf und das merkt man noch heute. Man flaniert neben den Booten von Café zu Restaurant, setzt sich mit einem Eis aus der »Maison Meire Glacier« (ab € 2,50/Kugel) auf eine der Hafenbänke und beobachtet das verbliebene Dutzend Fischer und die Bootsvermieter (Boot ab € 100/4,5 Std.). Spaß macht es auch, durch den Ort bis zum Strand Portissol oder auf dem Kreuzweg der Corniche des Baux zu spazieren und den tollen Ausblick zu genießen. Schon Schriftsteller wie Bert Brecht, Thomas Mann OLLIOULES Von Tourismus keine Spur und Lion Feuchtwanger, die vor dem Naziregime hierher flüchteten, wussten die besondere Atmosphäre zu schätzen. Das Restaurant »La p’tite Cour« hat zwei leckere, französisch-mediterrane Drei-Gänge- Menüs zur Auswahl (ab € 29, Rue Barthélemy De Don 6). Nett gebettet Ruhige, liebevoll eingerichtete Zimmer in der Hafen-Fußgängerzone hat das »Hotel Beauséjour« (Rue Gabriel Péri 13, 0033-494-881029, www.hotelbeausejour.fr; EZ/DZ ab € 70, Frühstück 7). Zimmer nach hinten mit Balkon. Traditionelle AC-Zimmer mit Hafenblick gibt es im »Hôtel de la Tour« (Quai Général de Gaulle 24, 0033-494-741010, www.sanary-hoteldelatour.fr; EZ/DZ ab € 126/138 ÜF). Restaurant. Tipp: Nach Zimmer im 2. Stock fragen. Wer typisch provenzalischen Alltag erleben und dennoch nah am Meer sein möchte, ist in dem gemütlichen Städtchen im Hinterland richtig. Mittelalterliche Gassen wie die Rue Gambetta laden zur Erkundung der Altstadt ein. Dazu die Moulin de Palisson, eine vom Stadtfluss Canal des Arrosants betriebene Weizenmühle (Eintritt frei), und die romanische Kirche Saint Laurent mit ihrem grottenartigen Inneren. Man hält einen Plausch in den kleinen Läden am Place Jean Jaurès, trinkt einen Cappuccino in einem der Open-Air-Restaurants mit Blick auf das weiße Rathaus oder bummelt über den Markt, auf dem Bauern vorzüglichen Honig und bestes Olivenöl anbieten. Sportlicher ist der Weg den Hausberg Gros Cerveau hinauf. Von den Ruinen des Château Féodal genießt man einen herrlichen Blick auf die Altstadtdächer und das Meer, das mit dem Stadtbus 120 (ab € 1,40) nur sieben Minuten entfernt liegt. Die »L'Auberge du Vigneron« (Place Victor Clément 2) serviert mit ihrem Zwei-Gänge-Mittagsmenü (ab € 18) auf der gemütlichen Sonnenterrasse hervorragende französische Küche. Nett gebettet Ordentliche Zimmer nahe dem Einkaufszentrum vermietet das »B&B Hôtel« (Chemin de la Bouyère 554, 0033-892-782929, www.hotelbb.com; EZ/DZ ab € 55). Schöne Ferienwohnungen gibt es bei www.fewo-direkt.de, z.B. vermietet Dominique Huot eine Ferien-Villa am Fuße des Gros Cerveau mit Pool und Blick auf das Meer (Objekt-Nummer 1270687a, ab € 1.692/Woche). ‘ einfach einfache Mittelklasse gehobene Mittelklasse anspruchsvoll Avignon: Die Brücke und das Volkslied Das jahrhundertealte Volkslied »Sur le Pont d'Avignon« ist weltberühmt und genauso die besungene Pont Saint-Bénézet (Eintritt ab € 3,50). Zwar steht Avignons bekannteste Brücke heute nur noch als Ruine über der Rhone, doch die Urlauber lieben es, auf ihr zu tanzen und davon ein Foto zu machen. Wie eine Stadt aus dem Mittelalter wirkt Avignon: eine hohe und endlos lange Stadtmauer, schmale Gassen mit grauen Steinhäusern, dazu der eine oder andere kleine oder auch mal größere Platz. Wie der Place du Palais, an dem der gewaltige Papstpalast (Eintritt ab € 15,50) thront. Zwei Dutzend Säle, in denen neun Päpste residierten, machen das gigantische Weltkulturerbe besuchenswert. Das Touristenbüro bietet einstündige Führungen durch die Stadt an (Cours Jean Jaurès 41, ab € 15,50). Ein leckeres Formule gibt es im »Restaurant le Vintage« (ab € 12, Rue Galante 10). Highlights der Region Train Touristique Eine 45-minütige Sightseeing-Rundfahrt durch Cassis und über die Presqu'île bietet CPTS Compagnie des petits trains du Sud (ab € 8, www.cpts.fr). Start ist an der Esplanade du Général de Gaulle vor dem Touristenbüro. Mugelpark Auf dem Cap de l'Aigle von La Ciotat überrascht der 12 Hektar-Park aus dem 19. Jh. (Eintritt frei) mit einem großen Pflanzenmix. Kleine Pfade führen durch den Park, in dem Palmen, Kakteen und Bambus wachsen und sich atemberaubende Ausblicke eröffnen. Infos und Wanderkarte beim Touristenbüro (www.laciotat.info). Fallschirmsegeln In Sanary-sur-Mer kann man ein 10-minütiges Flugerlebnis bei Sanary Parachute buchen (ab € 90, Quai Charles de Gaulle, 0033-611553408, www.sanaryparachute.com). Fischen in den Calanques Eine traditionelle Angeltour in die Felslandschaft gibt es bei Peche Calanques (ab € 50/2 Std, 0033-630564855, www.peche.calanques. com). Start ist im Hafen von Cassis. REISE & PREISE 4-2017 35

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