SIZILIEN IM ANGESICHT Sizilien-Reisende kommen meistens in Catania an der Ostküste an. Dort gibt es mit Taormina und Siracusa zwei außergewöhnliche Urlaubsorte, die sich in fast allem unterscheiden. REISE & PREISE sagt, welcher der beiden für Sie der geeignetere ist. VON OLIVER KÜHN DES ÄTNA Der Lido la Pigna und die benachbarte Isola Bella von Mazzarò sind nur über Treppen erreichbar 428 REISE-PREISE.de 1-2021
Blick auf Taormina, den Nachbarort Giardini-Naxos und die Küste. Im Hintergrund der imposante, im Frühjahr oft noch schneebedeckte Ätna Der Piazza IX Aprile in Taormina ist ein Vorzeigeplatz mit wunderschönem Ausblick Freundlicher Fischhändler auf dem Wochenmarkt (links). Willkommener Stopp auf dem Weg zum Hotel: Massimos Disco-Bar an der Endstation der Seilbahn in Mazzarò (oben) TAORMINA Königlicher Meerblick Nicht nur die Anwohner sagen, Taormina sei eine der schönsten Kleinstädte Italiens. Wer am späten Nachmittag über die herausgeputzte Fußgängerzone zwischen den mittelalterlichen Stadttoren Porta Messina und Porta Catania gebummelt, die marmornen Plätze und Paläste bewundert, vom besten Eis der Welt gekostet und den Ausblick auf die Unterstadt Mazzarò und über das Meer genossen hat, wird bestätigen: Taormina ist nicht nur wegen der Lage auf einem Hochplateau 200 Meter über dem Meer einzigartig. In der Mitte verbreitert sich die Shopping- und Flaniermeile Corso Umberto zum mit weißen und schwarzen Fliesen ausgelegten Piazza IX Aprile, dem zweifellos schönsten Platz der Stadt vor der weiß-rosa Fassade der verzierten Kirche des Heiligen Josef, mit blühenden Oleanderbäumen, Gebirgskulisse und fantastischem Blick auf die Küste. Wunderschön ist auch der Stadtgarten, den die englische Gemeinde im 19 Jh. liebevoll mit exotischen Pflanzen anlegte. Im Teatro Greco, dem ➔ Wanderer auf dem Weg zum Ätna-Gipfel Viele Wege führen auf den Ätna Wer Europas größten Vulkan von oben sehen möchte, kommt ohne größere Anstrengungen in Gipfelnähe. Per Mietwagen geht‘s über die Strada Provinziale SP 92 zur Talstation auf 1.900 m (Parkgebühr € 6). Von dort fährt die Seilbahn Funivia dell’ Etna bis zur Bergstation auf 2.500 m (ab 9 Uhr, 15 Min., € 30, www.funiviaetna.com). Dort stehen allradgetriebene Kleinbusse bereit, die hoch zum Torre del Filosofo auf 2.920 m fahren (€ 35). Nun ist es nicht mehr weit zum Kraterrand. Wer das letzte Stück läuft, muss hin und zurück 3,5–4 Stunden einplanen. Der Ätna lässt sich über die Süd- und Nordroute zwar auf eigene Faust besteigen, doch wer auf anderen Routen und höher hinaus will als 2.500 m (Infos auf www.volcanoetna.com), braucht einen Bergführer (Gruppo Guide Etna Nord, € 50 plus Fahrtkosten für den Kleinbus). Es geht auch organisiert: In Taormina und Siracusa werden halb- und ganztägige Touren angeboten (ab € 40). Wem Offroad-Vergnügen und Ätna-Feeling wichtiger sind als der Blick in den Krater, kann auch Quad- und Buggytouren, Wein- und Mountainbiketouren buchen. Schön sind die Sonnenuntergangs-Touren (Mo, Di, Do, Fr 17:30 Uhr, Reservierung 0039-095- 914141). Wer keine Lust auf Bergsteigen, Gondeltour und Kleinbus hat, fährt vom Bahnhof Catania- Borgo mit der Schmalspurbahn Ferrovia Circumetnea mit Blick auf den Ätna in drei Stunden ins mittelalterliche Randozzo (€ 6,20). Anreise: Von Siracusa oder Taormina per Zug nach Catania-Borgo, auf der Rückfahrt von Randozzo mit der Bahn nach Riposto (€ 3,80). Von dort mit der Küstenbahn zurück nach Taormina (€ 4,70) oder Siracusa (€ 7,60). Fotos: Oliver Kühn, Vadiym Lavra/Valerija Polakovska/Shutterstock, imageimage/Alamy Stock Photo, iaarts/Stockimo/ Alamy Stock Photo 1-2021REISE-PREISE.de 29
