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4-2023 REISE & PREISE

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SINGAPUR Fotos:

SINGAPUR Fotos: travelstock44, singapore travel stocks, Manfred Gottschalk / Alamy Stock Photo beruhigen. Doch der Wille zur Veränderung ist überall spürbar. Auch einige Hotels sind in punkto Nachhaltigkeit Vorreiter. Kingston Too, Marketing-Manager des Hotels »Parkroyal Collection«, nimmt mich mit aufs Dach des Hotels, wo 60 verschiedene Gemüsesorten und Kräuter fürs hauseigene Restaurant wachsen. Auf der anderen Seite des Daches produzieren 210 Solarpaneele täglich mehr als 350 kWh Strom – genug, um 540 Haushalte täglich zu versorgen. Doppelt verglaste Fenster halten Wärme ab, damit weniger Kühlung notwendig ist, Regenwasser versorgt Pflanzen und Toilettenspülungen. »Viele kleine Puzzleteile, die die Welt ein klein bisschen besser machen«, freut sich Too. In puncto Verkehr ist Singapur schon lange Vorreiter. Autofahren ist teuer, schon allein die Neuzulassung eines Fahrzeugs kostet ein Vermögen. Dafür sind öffentliche Verkehrsmittel überall verfügbar und günstig. Das sorgt dafür, dass in einer der am dichtesten besiedelten Städte der Welt kein Chaos herrscht, und ist nebenbei gut fürs Klima. In Singapur funktioniert der Multikulti-Mix »Uns geht es gut hier«, findet Deepa, die ich mit ihrer Familie beim Trekking treffe. »Wir können günstig Wohnungen kaufen, das Kulturprogramm ist toll und vor allem ist die Stadt so grün.« Ihre Eltern waren Einwanderer aus dem indischen Tamil Nadu, sie ist Singapurerin mit ganzem Herzen und mag den Ethnomix ihrer Stadt mit Chinesen, Malaien, Tamilen und vielen anderen Nationalitäten. Als Singapur britisch wurde, legte man rund ums Europäerviertel Stadtteile für die wichtigsten Ethnien an, um Konflikte zu vermeiden. So entstanden Chinatown, Little India und Kampong Glam, das Viertel der Malaien. Die meisten Singapurer leben heute – ebenfalls bewusst geplant – in gemischten Wohnvierteln. Die alten Ethnoviertel tragen aber entscheidend zum Charme der Stadt bei. Im Tempel Tiang Hok Keng in Chinatown glimmen die Räucherstäbchen wie im alten China, ein paar Straßenzüge weiter kann man im Peoples Park für eine Handvoll Singapurdollar fantastisch essen. Dazwischen Bars und Lunchrestaurants, in denen es sich das junge und gut verdienende Singapur gutgehen lässt. Immer noch sehr authentisch ist Little India mit seinen Hindutempeln, den Ständen mit Elefantengöttern, Räucherstäbchen und Bollywood-Filmen und vegetarisch-indischen Lokalen, wo ich für sechs Singapur-Dollar ein Weltklasse-Curry mit den Fingern vom Bananenblatt esse. Am stärksten veränderte wohl Kampong Glam sein Gesicht. Noch immer pilgern Muslime hier zur Sultan Mosque und decken sich mit Gebetsteppichen und Batik-Sarongs ein, aber mittendrin – in der Haji Lane – drängt sich ein junges Publikum zwischen Shops mit Ethnomode und Shisha-Bars. Nirgends kann man so gut und preiswert essen Für Foodies ist Singapur wie eh und je ein Pilgerziel. Vor allem die Hawker Centres, seit Ende 2020 als UNESCO-Weltkulturerbe geschützt, sind ein Magnet für Einheimische wie Besucher. Und doch sind sie totgeweiht. Douglas Ng war mit 21 einer der jüngsten Hawker der Stadt und startete mit einer Fishball Soup nach einem Rezept seiner Großmutter durch. Wie die meisten Streetfood- Köche spezialisierte er sich auf ein einziges Gericht, das er perfektionieren wollte. Das gelang ihm schnell. Der Fisch kam von Anfang an aus Quellen, denen er vertraute, an der richtigen Konsistenz der Nudeln und der Würze der Brühe feilte er lange. Sein kleiner Stand bekam sehr bald das, wonach viele Köche ein Leben lang vergeblich streben: eine Michelin-Empfehlung. »Die Schlange vor meinem Stand war eines Morgens endlos und das Telefon stand nicht mehr still.« Nach der Freude folgte die Ernüchterung. »Ich habe Fehler gemacht«, räumt Ng ein. Der Traum vom schnellen Reichtum ließ ihn an ein Franchiseunternehmen verkaufen, die Qualität ließ nach, die Gäste blieben aus. Neuanfang. Heute ist er Chef einer kleinen Restaurantkette und steht nicht mehr selbst am Kochtopf, aber die Qualität seiner Fishball Soup überwacht er streng. »Singapurs Hawker werden aussterben, die Arbeit ist zu hart. Niemand will mehr mitten in der Nacht aufstehen und Fisch hacken und dann bis abends am Herd stehen.« Also genieße ich Singapurs göttliches Streetfood, solange die Hawker der alten Generation noch am Wok und am Suppentopf stehen. PERFEKT GEPLANT MIT Ob Hotel, Flug, Mietwagen oder Pauschalreise. Wir weisen Ihnen den Weg zum günstigsten Anbieter. www.reise-preise.de/singapur Der Pool des »Marina Bay Sands« befindet sich in sagenhaften 200 Metern Höhe Straßenkunst in Little India Unter der riesigen Kuppel des »Cloud Forest« versteckt sich eine komplette Tropenlandschaft samt Berg und Skywalk 28 REISE-PREISE.de 4-2023

JAHRES-ABONNEMENT GUT INFORMIERT AUF REISEN. Foto: Richard Coulstock / Alamy Stock Photo Die Sultan- Moschee im historischen Kampong Gelam ist der Mittelpunkt der muslimischen Volksgruppe von Singapur. www.REISE-PREISE.de/shop 040 - 819 570 91 Ja, ich möchte 4 Magazine für € 28,00 frei Haus ab Ausgabe 4/2023 vom 6.10.2023 ab Ausgabe 1/2024 vom 5.01.2024 abonnieren Empfänger/Rechnungsanschrift (Bezahlung per Rechnung) Name/Vorname Straße/Haus-Nr. PLZ/Ort Coupon bitte senden an: E-Mail REISE & PREISE-Kundenbetreuung c/o Data-Service GmbH Beethovenstraße 2a 23617 Stockelsdorf Fax 040 - 819 570 915 Datum/Unterschrift Ich möchte den kostenlosen Newsletter bestellen (E-Mail-Adresse nicht vergessen) Ich möchte verschenken an: Name/Vorname Widerrufsgarantie. Das Jahresabo kostet € 28,00 inkl. Porto und MwSt. (Ausland: € 31,20) Kündigungsfrist: ohne Risiko, keine Mindestlaufzeit, jederzeit kündbar. Widerruf: Diese Bestellung kann innerhalb von 14 Tagen nach Absendung der Bestellung in Textform (Brief, Fax, E-Mail) ohne Angabe von Gründen und Rücksende-Verpflichtung gegenüber der REISE & PREISE Verlags GmbH, Rupertistraße 31a, 22609 Hamburg, widerrufen werden. Straße/Haus-Nr. PLZ/Ort

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