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4-2023 REISE & PREISE

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CITY-GUIDE: EDINBURGH

CITY-GUIDE: EDINBURGH Unbezahlbar: ein Sonnenbad in den Princess Gardens mit Blick auf Edinburgh Castle Blick vom Calton Hill auf die Stadt Touristische Rush Hour auf der »Royal Mile« 82 REISE-PREISE.de 4-2023 WO FINDE ICH WAS? Mit Neoprenanzug kann man in North Berwick sogar surfen am Fluss Leith entlang bis zur Mündung wandern oder auf den Arthur’s Seat – einen erloschenen Vulkan, mit Traumblick über Edinburgh. OLD TOWN Edinburgh Castle und die Königliche Meile Hoch über der Old Town – auf einem 340 Millionen Jahre alten Vulkankegel – thront Edinburgh Castle. Morgens schon stehen Besucher neben Schulmädchen in minikurzen Schottenröcken Schlange, um die nationalen Symbole Schottlands zu bestaunen – die Kronjuwelen oder den Krönungsstein (Stone of Destiny), den die Engländer an sich rissen und erst 1996 zurückgaben. Dazu der Raum, in dem Mary Stuart ihr einziges Kind gebar, und die Great Hall, wo schon Renaissance- Könige und EU-Minister speisten. Jahrhunderte schottischer Geschichte im Zeitraffer (€ 22,50). An der Burg beginnt die Royal Mile, die berühmte Flaniermeile, die tatsächlich eine britische Meile lang ist. Hier kann man Souvenirs mit Tartan-Muster kaufen, Whisky probieren (ab € 24, www.scotchwhiskyexperi ence.co.uk/tours) und im 11 »Amber Restaurant« ausgezeichnete schottische Küche probieren (z. B. Hähnchen mit Haggis-Füllung und Whiskysoße für € 25,50). Man kann aber auch in die Closes schauen – Hinterhöfe oder Gassen, die mal ins Nichts führen, mal zwei Straßenzüge verbinden –, wo kleine Perlen wie das Writers’ Museum warten. Eine Lieblingsstraße in Old Town ist die Victoria Street mit kunterbunten Häusern und Läden, die besondere Schottland-Souvenirs verkaufen. Auch Harry-Potter-Fans pilgern hierher, denn es ist ein offenes Geheimnis, dass die Victoria Street Vorbild für die »Winkelgasse« war, in der Zauberlehrlinge ihre Schulsachen kaufen. Sie mündet auf den Grassmarket, wo man früher Vieh handelte und zum Tode Verurteilte am Galgen baumelten. Heute ducken sich hier Pubs und Restaurants unter dem Burghügel. Das Ende der Royal Mile markiert der Palace of Holyroodhouse, Sitz des britischen Königs. Wenn er gerade nicht da ist, kann man den Palast besichtigen (€ 21). Gegenüber liegt

seit 2004 der futuristische Bau, in dem das schottische Parlament tagt. Wer dem schottischen Selbstverständnis näherkommen möchte, kann sich einer kostenlosen Führung anschließen. Hinter dem Palast beginnt der Wanderpfad zum Arthur’s Seat, dem Gipfel eines erloschenen Vulkans. Nach rund 45 Minuten öffnet sich in 250 Meter Höhe der Panoramablick über Edinburgh bis zur Küste. NEW TOWN Shoppen und Schauen Die Princess Gardens trennen die Old Town von der New Town – eine grüne Oase mit tollem Blick auf die Burg und an Sommertagen der Platz zum Spazierengehen, Picknicken und Leutegucken. Am Rande der Princess Gardens bietet »The Scottish Café & Restaurant« in der National Gallery einen All Day Scottish Brunch (€ 21). Die New Town ist nicht so neu, wie der Name vermuten lässt. Sie entstand im 18. Jh., als die Old Town aus allen Nähten platzte. Breite, rechtwinklig angelegte Straßen entsprachen dem Zeitgeist und in eleganten georgianischen Town Houses waren die Wohlhabenden fortan unter sich. Die Gegend zwischen St. Andrew Square und Charlotte Square ist immer noch eine feine Wohnadresse. Die Princess Street, wo sich die Kaufhäuser aneinanderreihen, ist die wichtigste Einkaufsstraße Edinburghs. Dort steht auch das neogotische Monument für Nationaldichter Sir Walter Scott. Das größte Denkmal, das jemals für einen Dichter erbaut wurde, ist auch ein beliebter Aussichtsturm. Nicht weit davon erhebt sich seit 1895 der ikonische Uhrturm des »Balmoral Hotels«, der feinsten Bleibe der Stadt. Normalsterbliche kehren hier zur stilvollen Teatime ein. Am Rande von New Town liegt der Calton Hill. Nach zehn Minuten Fußweg steht man vor den Säulen des unvollendeten und griechisch anmutenden National Monument und genießt einen grandiosen Blick auf Edinburgh. Sterneküche mit Aussicht bietet hier oben das »Lookout by the Gardener’s Cottage« (Lunch-Menü € 59). DEAN, STOCKBRIDGE & LEITH Edinburghs neue Szeneviertel Am Water of Leith – 15 Minuten von der New Town entfernt – liegt Dean, ehemals ein Dorf vor den Toren der Stadt. Dort nutzten einst zahlreiche Getreidemühlen die Wasserkraft des Leith. Heute ist Dean ein kleiner Stadtteil mit viel Romantikflair. Auf dem Weg von Edinburgh Caste nach Dean serviert die hervorragende Weinbar 12 »Di Vin« (9 Randolph Place Off Queensferry St.) in einer ehemaligen Kirche zu guten Weinen Platten mit Lachs (€ 14) und feinen Käsespezialitäten. Wer von der Dean Bridge immer am Flussufer entlangspaziert, steht bald vor Tempeln moderner Kunst: den beiden Häusern der Scottish National Galleries of Modern Art (freier Eintritt). Werke renommierter Künstler liegen auch im Park ringsum. Von hier kann man ins Szeneviertel Stockbridge spazieren. Die Häuser sind deutlich schmuckloser als in der New Town nebenan, die Mieten aber auch nicht mehr wirklich günstig, denn Stockbridge ist megatrendy. Buchhandlungen mit Botschaft wie der Rare Birds Bookshop, in dem nur Bücher von Frauen in den Regalen stehen, unzählige kleine Cafés und Konditoreien liegen neben Wäschereien, Gemüseläden und Sozialkaufhäusern. Ein bisschen schick, ein bisschen kleinbürgerlich – die perfekte Mischung für ein beliebtes Wohnviertel. Sonntags lockt der 13 Stockbridge Farmers Market mit Köstlichkeiten aus der Region. Um die Ecke liegt der Inverleith Park mit dem Royal Botanic Garden, der zu den schönsten botanischen Gärten Europas zählt. Ein weiteres In-Viertel ist Leith, wo der Fluss Leith in die Nordsee mündet. An warmen Sommerabenden (auch die gibt es in Schottland!) sitzt gefühlt halb Edinburgh vor den Pubs und Restaurants oder steht mit einem Drink in der Hand am Wasser. Leith, einst Schottlands wichtigster Handelshafen, verkam in den 1980er-Jahren zum Drogenumschlagplatz. Von den düsteren Zeiten erzählt der Kultfilm »Trainspotting«. Aber das ist längst Vergangenheit. Vor allem am Ufer des Water of Leith (The Shore) gibt es jetzt schicke Bars und Sterne-Restaurants. Ein weiterer Grund für den Ausflug nach Leith: Vorm Ocean Terminal liegt die 1997 ausgemusterte »Royal Yacht Britannia« vor Anker. Das einstige schwimmende Ferienhaus der Royals lässt sich per Audioguide erkunden. NORTH BERWICK & ROSSLYN CHAPEL Stadtnahe Fluchten Genug vom Stadtleben? Blitzschnell ist man mit Bus oder Bahn im Grünen oder am Meer! Alle Zutaten zum Seaside-Glück hat North Berwick. Die kleine Hafenstadt rund 30 Kilometer östlich ist seit dem 19. Jh. ein beliebter Badeort. Ein paar Fischerboote und Hummerkörbe deuten an, was die Spezialität des Ortes ist. Den frischen Hummer kann man gleich probieren – im kultigen Foodtruck des Lobster Shack (halber Hummer mit Pommes € 33). In der High Street kann man sich mit garantiert kitschfreien Souvenirs eindecken oder zu Fuß (1 Std.) oder mit dem Bus Tantallon Castle ansteuern. Die stolze Burgruine thront auf einer Klippe – ein wildes Stück Schottland. Fans romantischer Gemäuer oder des Kult-Thrillers »Sakrileg« kommen mit dem Bus bequem zur Rosslyn Chapel (Eintritt € 11). Die Kirche spielte im Film eine Hauptrolle. Steinmetze meißelten im späten Mittelalter die Todsünden, Fratzen von grünen Männern und musizierende Engel aus dem Stein. Ein magischer Platz! CITY.GUIDE SCHICK WOHNEN Die Preise der folgenden Tipps gelten für die Nebensaison ab Oktober. 6 Das + »Castle Rock Hostel« bietet spartanische Zimmer in bester Lage und eine junge Atmosphäre mit Gemeinschaftsküche (15, Johnston Terrace, www.castlerockedinburgh. com,+44-131-225 9666; EZ/DZ € 75). 7 Das +++ B&B »No.45« liegt in einem ruhigem Wohnviertel, nur wenige Busminuten vom Zentrum, und hat riesige Zimmer (45 Gilmour Road, www.edinburghbedbreakfast. com, +44-131-667 3536; EZ/DZ € 91/161 ÜF). 8 Ein Budget-Boutique Hotel am Haymarket ist das ++ »Point.a Hotel Edinburgh« – so minimalistisch wie stylisch (152 Morrison St., + 44-131-526 4500, www.pointahotels.com/ our-hotels/edinburgh; EZ/DZ ab € 166 ÜF). 9 Die Zimmer sind winzig, aber die Lage unterhalb des Schlosses ist unschlagbar: +++ »The Grassmarket Hotel« (92-96 Grassmarket, https://grassmarkethotel.co.uk, +44- 131-220 2299; EZ/DZ ab € 184/209 ÜF). 10 Ein stilvolles georgianisches Hotel in hervorragender Lage in New Town ist das ++++ »InterContinental Edinburgh The George« (16-21 George St., www.ihg.com, +44- 131-225 1251; EZ/DZ ab € 294 ÜF). URLAUBSBUDGET Großbritannien ist immer noch teuer. Unter € 80 ist kaum ein Zimmer zu bekommen. Für ein Hauptgericht sind € 17–23 einzuplanen. Gut und günstig isst man mittags in Coffeeshops (2-Gänge-Menü um € 12). Neben dem Nationalgetränk Whisky (ab € 6) schmecken im Pub einheimische Biere (€ 4). DAS KOSTET EDINBURGH ‸ DOPPELZIMMER einfach € 80–150 mittel € 150–250 gehoben ab € 250 ‸ ESSEN GEHEN Frühstück ab € 6 Snack ab € 6 Abendessen ab € 17 ‸ GETRÄNKE Tee/Kaffee € 3,50 Bier ab € 4 Wein ab € 6,50 ‸ UNTERWEGS Taxi (Stadtfahrt) € 6–9 Bus (einfache Fahrt) € 2,30 Mietwagen ab € 311/Woche TAGESETAT € 110 Mindestausgaben bei einfachen bis mittleren Ansprüchen inkl. halbes Doppelzimmer PERFEKT GEPLANT MIT Ob Hotel, Flug, Mietwagen oder Pauschalreise. Wir weisen Ihnen den Weg zum günstigsten Anbieter. www.reise-preise.de/edinburgh Fotos: Forever Edinburgh / Lloyd Smith photography & Video; John Bracegirdle, Ian Georgeson / Alamy Stock Photo 4-2023 REISE-PREISE.de 83

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