VIE DES CLUBS 1980 – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – NOVEMBRE 2023 IN EIGENER SACHE HILFE FÜR MENSCHEN IN NOT District 1980 Statt in seinem Governor-Jahr ein zusätzliches Projekt aus dem Boden zu stampfen, möchte DG Alex Schär die Rotarier in seinem Distrikt ermuntern, für «Die Dargebotene Hand» zu spenden. Sein Ziel ist es, dass jeder Club 1500 Franken bzw. jedes Mitglied 25 Franken in diese wichtige Hotline investiert. Höchste Zeit also, dass wir uns das Projekt einmal genauer ansehen. Mirjana Marcius, die Stellenleiterin der Dargebotenen Hand Basel, gibt im nachfolgenden Text Aufschluss. 06 GOVERNOR 2023/24 Alex Schär RC Muttenz-Wartenberg SEKRETARIAT Désirée Allenspach RC Angenstein Römerstrasse 73 4114 Hofstetten T +41 61 721 48 23 F +41 61 721 48 31 M +41 79 683 13 83 dgsekretariat@diamond-office.ch Anzahl Clubs: 68 Clubs ohne Frauen: 8 Mitglieder gesamt: 4490 Weibliche Mitglieder: 715 Aktive < 40 Jahre: 238 Aktive > 60 Jahre: 2433 Eintrittsalter Ø: 43 Alter Ø: 62 rotary1980.ch Chad Varah, Pfarrer einer anglikanischen Gemeinde in London, schrieb 1954 in einem Inserat: «Bevor Sie sich das Leben nehmen, rufen Sie mich an!» Seine Idee sollte Schule machen. Überall in der Welt entstanden in der Folge ähnliche Organisationen, so auch hier in der Schweiz. 1957 wurde unter dem Namen «Die Dargebotene Hand» die erste Telefonseelsorgestelle des Landes eröffnet. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter bieten Menschen in schwierigen Situationen an 365 Tagen Beratung und Begleitung an – rund um die Uhr, anonym und zu einer Taxe von gerade einmal 20 Rappen pro Gespräch. Dass der Service konfessionell und politisch unabhängig ist, versteht sich dabei von selbst. Als fester Bestandteil des psychosozialen Auffangnetzes ist die Dargebotene Hand Mitglied in entsprechenden Verbänden; darüber hinaus wurde sie von der ZEWO als «gemeinnützige Organisation» anerkannt. Trotz der unbestrittenen Notwendigkeit des Angebots wird die Dargebotene Hand aber nur zu einem Teil durch öffentliche Mittel finanziert; sie ist daher dringend auf Spenden angewiesen. Als Ergänzung zum Telefonangebot kam 2006 die Onlineberatung dazu. Heute kommunizieren Jugendliche und junge Erwachsene fast nur noch über soziale Medien und Chatkanäle. Um diesem Bedürfnis gerecht zu werden, ging die Dargebotene Hand 2011 mit Facebook eine Partnerschaft ein. Schweizer Facebook-Nutzer, die Botschaften mit suizidalem Inhalt posten, erhalten von Facebook eine Mail mit der Empfehlung, sich in einer Krise an die Dargebotene Hand zu wenden. Gleichzeitig wurden die Zeitfenster www.143.ch der Chatberatung ausgebaut. Trotz der gewaltigen Anstrengungen, die in der Vergangenheit unternommen wurden, können heute nur etwa 50 Prozent der An fragen entgegengenommen werden. In Zahlen bedeutet das, dass 2022 fast 10 000 junge Ratsuchende in der Warteschlaufe hängen blieben und keine Unterstützung erhielten. Ein weiterer Ausbau des Angebots ist vor diesem Hintergrund unbedingt nötig. Obwohl die Beratung durch Freiwillige geleistet wird, verursacht der Service erhebliche Kosten. Die Rekrutierung der ehrenamtlichen Helfer, deren Aus- und Weiterbildung, der technische Support, Lizenzen, Infrastruktur, Einsatzplanung und vieles mehr kostet – und muss durch Spenden finanziert werden. Erklärtes Ziel der Dargebotenen Hand ist es, möglichst bald auch Beratungszeiten zwischen 22.00 und 10.00 Uhr anzubieten; bisher ist die Telefonseelsorge nur von 10.00 bis 22.00 Uhr erreichbar. Daneben will man die Schichten mehrfach besetzen. Auf diese Weise könnten deutlich mehr Anfragen beantwortet und die Wartezeiten minimiert werden. K red | A zvg
VIE DES CLUBS 1980 – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – NOVEMBRE 2023 RC ANGENSTEIN NICHT-ROTARIERIN GEWÜRDIGT Mit Marlene Vögtli wurde Mitte September beim RC Angenstein eine Nicht-Rotarierin als Paul Harris Fellow ausgezeichnet. Der Grund für die ungewöhnliche Würdigung: Die langjährige Gemeindepräsidentin von Hochwald hilft mit, dass sich Angehörige von Opfern des Flugzeugabsturzes vor 50 Jahren noch heute an der Unglücksstätte begegnen können. Die ältere Generation erschüttert jenes Ereignis immer noch: Am 10. April 1973 befand sich der Invicta-International-Airlines-Flug 435 auf dem Weg von Bristol Lulsgate nach Basel-Mulhouse. Während des Landeanflugs geriet das Flugzeug in einem bewaldeten Berg in der Nähe der solothurnischen Gemeinde Hochwald in einen heftigen Schneesturm und stürzte ab. 108 Menschen kamen ums Leben, 37 überlebten. Es war das bisher schwerste Flugzeugunglück auf Schweizer Boden. Die meisten der 139 Passagiere waren Frauen aus der Stadt Axbridge in Somerset und den Dörfern Cheddar, Wrington, Yatton und Congresbury. 55 Kinder verloren ihre Mutter und wurden Halbwaisen. Viele Helferinnen und Helfer beteiligten sich an der Rettung, Hospitalisierung und Bergung der Opfer. Die lokale Bevölkerung errichtete eine Gedenkstätte, die noch heute von Angehörigen der Verstorbenen sowie von Überlebenden und ihren Familien besucht wird. Am letzten Ostermontag wurde mit einem eindrücklichen Trauergottesdienst an die Katastrophe vor 50 Jahren erinnert. In all der Zeit nach diesem tragischen Unglück entstanden herzliche Beziehungen zwischen Menschen aus Grossbritannien und der Schweiz. Dass diese engen Kontakte möglich waren und weiterhin gepflegt werden, ist unter anderem das Verdienst von Marlene Vögtli. Die langjährige Gemeindepräsidentin von Hochwald organisierte in den vergangenen Jahren verschiedene Gedenkanlässe und motivierte die Dorfbewohner, das Denkmal im Weiler Herrenmatt in seinem heutigen, guten Zustand zu erhalten. Für die grosse Arbeit, die sie geleistet habe, überreichte ihr iPDG Christine Davatz im Beisein von DG Alex Schär einen Paul Harris Fellow. In ihrer Laudatio zitierte Davatz die Rotarier Malcolm Brooks und John Wood, die beiden Initianten dieser aussergewöhnlichen iPDG Christine Davatz zeichnet Marlene Vögtli mit einem PHF aus Würdigung: «Sie haben unsere beiden Gemeinden in vielerlei Hinsicht besser gemacht. Wir können Ihnen nicht genug danken.» K pm | A zvg MENSCHMARK Vermögensverwaltung mit dem Menschen als Wertmassstab. Jetzt Beratungsgespräch mit der 15-fachen Seriensiegerin im Anlegen vereinbaren. bekb.ch/vermögensberatung
