34 Schwerpunkt: Temperaturabsenkung – Teil 3 Möglichkeiten und Ziele Temperaturabsenkung von Asphalt: ein Überblick – Teil 3 Im Asphaltstraßenbau gibt es von der Herstellung bis zum Einbau eine Vielzahl von Instrumenten zur Temperaturabsenkung. Deren Ziel ist, die CO 2 e-Emission zu senken und den Gesundheitsschutz der Mitarbeiter im Straßenbau zu verbessern. In dieser Ausgabe lesen Sie die Fortsetzung des Fachbeitrags von Dipl.-Ing. Lothar Drüschner aus den Ausgaben 2/23 (Seite 12) und 3/23 (Seite 32) von asphalt. Der dritte und letzte Teil legt den Schwerpunkt auf die Umwelt-Produktdeklaration (EPD). Von Dipl.-Ing. Lothar Drüschner 4|2023 Bei kalten Umgebungstemperaturen steigen auch beim temperaturabgesenkten Einbau von Asphalt Dampfschwaden auf. Unabhängig vom optischen Eindruck belegen Messungen, dass sich die Arbeitsplatzbelastung mit Dämpfen und Aerosolen durch die Niedrigtemperatur-Bauweise deutlich reduzieren lässt. (Quelle: DC Drüschner Consult UG)
Schwerpunkt: Temperaturabsenkung – Teil 3 35 Bezeichnung Abkürzung Dimension Ergebnisse der Ökobilanz Umweltauswirkungen: 1 t Asphaltmischgut Globales Erwärmungspotenzial GWP kg CO 2 äq* Abbaupotenzial der stratosphärischen Ozonschicht OPD kg CFC11 äq Versauerungspotenzial von Boden und Wasser AP kg SO 2 äq Eutrophierungspotenzial EP kg (PO 4 ) 3 äq Bildungspotenzial für tropophärisches Ozon POCP kg Ethen äq Potenzial für die Verknappung von abiotischen Ressourcen – nicht fossile Ressourcen ADPE kg Sb äq Potenzial für die Verknappung von abiotischen Ressourcen – fossile Brennstoffe ADPF MJ Tabelle 3: Anzugebende Parameter für die EPD Ergebnisse der Ökobilanz Ressourceneinsatz: 1 t Asphaltmischgut Erneuerbare Primärenergie als Energieträger PERE MJ Erneuerbare Primärenergie zur stofflichen Nutzung PERM MJ Total erneuerbare Primärenergie PERT MJ Nicht erneuerbare Primärenergie als Energieträger PNRE MJ Nicht erneuerbare Primärenergie zur stofflichen Nutzung PENRM MJ Total nicht erneuerbare Primärenergie PENRT MJ Einsatz von Sekundärrohstoffen SM kg Erneuerbare Sekundärbrennstoffe RSF MJ Nicht erneuerbare Sekundärbrennstoffe NRSF MJ Einsatz von Süßwasserressourcen FW m 3 Ergebnisse der Ökobilanz Output-Flüsse und Abfallkategorien: 1 t Asphaltmischgut Gefährlicher Abfall zur Deponie HWD kg Entsorgter nicht gefährlicher Abfall NHWD kg Entsorgter radioaktiver Abfall RWD kg Komponenten für die Wiederverwendung CRU kg Stoffe zum Recycling MFR kg Stoffe für die Energierückgewinnung MER kg Exportierte Energie elektrisch EEE MJ Exportierte Energie thermisch EEE MJ * äq = äquivalent, entspricht z.B. dem e bei CO 2 e Umweltschutz ist mehr als Klimaschutz, der lediglich die CO 2 e-Emissionen betrachtet, die eine Bedrohung im Hinblick auf die globale Temperaturerhöhung darstellen. Umweltschutz nimmt alle von einem Produkt ausgehenden Umweltwirkungen in den Blick, zu denen neben den CO 2 e-Emissionen auch das Versauerungspotenzial des Bodens und des Wassers sowie das Abbaupotenzial der stratosphärischen Ozonschicht gehören. Weiter ist die Verwendung von Ressourcen eines der Merkmale, die als Indikatoren in die Gesamtbetrachtung einfließen. Das sind beispielsweise nicht erneuerbare Primärenergien als Energieträger, aber auch Sekundärrohstoffe. Die Entsorgung eines Produktes als Abfall oder auch für die Recyclingverwendung wird angesprochen. Diese Sequenz reicht von der Entsorgung als gefährlicher Abfall bis zu einer Wiederverwendung. Anzugeben sind im Detail folgende Parameter für jede Phase, festgehalten in der Tabelle 3. Die Umwelt-Produktdeklaration, abgekürzt EPD, was sich vom englischen Begriff Environmental Product Declaration ableitet, fordert in der DIN EN 15804 vom März 2022 [8] verschiedene Ebenen zum Lebenszyklus eines Bauwerkes, die als Module bezeichnet werden. Im Einzelnen sind folgende Module genannt (Bild 6): 4|2023
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