38 Schwerpunkt: Temperaturabsenkung – Teil 3 AUTOR Dipl.-Ing. Lothar Drüschner DC Drüschner Consult UG drueschner@hotmail.de Der Transport des Asphaltes zur Baustelle erfolgt in der Regel mit Sattelzügen und der Einbau selbst mit einem Asphaltfertiger und nachfolgenden Walzen. Zu den Einbauvorgängen sind die Verkehrssicherung, der An- und Abtransport der Baugeräte und der Mitarbeiter zu zählen. Auch diese Faktoren sind bei einem „cradle to grave“ festzuhalten. Während der Nutzungsphase (B1 bis B7) dürften bei einer korrekten Planung und Ausführung und einer sachgerechten Auswahl des Asphaltes keine nachteiligen Auswirkungen zu erkennen sein. Deshalb könnten die Umweltdeklarationen für diese Phase mit der Angabe 0,00 ausgezeichnet werden. Für die Nutzungsdauer sind in den „Richtlinien für die Planung von Erhaltungsmaßnahmen an Straßenbefestigungen, Ausgabe 2001 (RPE- Stra 01)“ Anhaltswerte hinterlegt, die für die EPD-Beschreibung genutzt werden können. Für den Ausbau des Asphaltes sind die Fräsbreite und die Frästiefe entscheidende Größen, da – wie bereits beschrieben – diese Werte in die Berechnung eingehen werden. Dazu ist der Transport des Ausbauasphaltes zur Deponie oder zur Aufbereitung für die Wiederverwendung einschließlich aller anderen Transportleistungen und Kraftstoffverbräuche festzuhalten. Sinnvoll ist es, zusätzlich die tatsächliche Wiederverwendungsgröße und den möglichen Verlust, z. B. aufgrund einer Verbringung auf eine Deponie, zu quantifizieren. Für die einzelnen Transporte sind die Rahmenbedingungen der einzelnen Module zu beziffern. Dabei sind für alle EPD-Arten für das Modul A4 die Transportentfernungen im Mittel, der durchschnittliche Verbrauch der Transportfahrzeuge in l/km einschließlich der tatsächlichen Ladekapazität anzugeben. Dasselbe gilt für das Modul C2. Die Temperaturabsenkung ermöglicht beides, die Absenkung der CO 2 e-Emission und den Gesundheitsschutz für die Mitarbeiter im Straßenbau. Zusammenfassung Grundsätzlich stehen dem Asphaltstraßenbau, von der Asphaltherstellung bis zum Asphalteinbau, eine Vielzahl von Instrumenten zur Temperaturabsenkung zur Verfügung, die in der Vergangenheit nur unzureichend genutzt wurden. Mit der Temperaturabsenkung werden die zwei Aspekte CO 2 e-Emission und Gesundheitsschutz für die am Straßenbau beteiligten Mitarbeiter ermöglicht. Zudem wird die Umwelt-Produktdeklaration EPD vor dem Hintergrund der Temperaturabsenkung kurz angerissen. Die verschiedenen Möglichkeiten zur Temperaturabsenkung des Asphaltes während der Herstellung und des Einbaues werden vorgestellt. Die Tabellen zur CO 2 e-Emission führen überwiegend britische Kennzahlen auf, da diese ständig auf der Basis von Meldungen überarbeitet werden und somit eine aktuelle Grundlage anbieten. Die Unterscheidung von „cradle to gate“ (Herstellung bis Werkstor) gegenüber „cradle to grave“ bestimmt die Bewertung der CO 2 e-Emission des Asphaltes. Während „cradle to gate“ die Herstellung einschließlich der Gewinnung und des Transportes der Primärrohstoffe für den Asphalt widerspiegelt, ergibt die Wiederverwendung nach der Nutzung des Asphaltes, dem „cradle to grave“, ein differenziertes Bild für die CO 2 e-Emission. Entscheidend ist letztendlich die Dauerhaftigkeit oder die Nutzungszeit des Asphaltes maßgebend im Hinblick auf die verursachten Emissionen. Für den Gesundheitsschutz ist allein die Temperaturabsenkung bestimmend. Für die Umwelt-Produktdeklaration EPD sind die CO 2 e-Emissionen nicht allein entscheidend, da diese nur einen Teil der Umwelteinflüsse, die durch das Produkt Asphalt erzeugt werden, erfassen. Dennoch trägt die Temperaturabsenkung des Asphaltes zur Verringerung dieser Umwelteinwirkungen bei. • LITERATUR (Angaben für Teile 1–3) [1] Grosshans, D.: Wachsmodifizierung von Guss- und Walzasphalt, asphalt 8, 2014, S. 19–23 [2] Fachveröffentlichung der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Hrsg.: Erfahrungssammlung über die Verwendung von Fertigprodukten und Zusätzen zur Temperaturabsenkung von Asphalt [3] FE 07.203/2002/CRB „Absenkung der Produktions- und Verarbeitungstemperatur von Asphalt durch Zugabe von Bitumenverflüssiger“, Schlussbericht, Anlagenband und Nachuntersuchungsberichte [4] Renken, P.: Walzasphalte mit viskositätsabsenkenden Additiven – Entwicklung und Optimierung der Eignungs- und Kontrollprüfungsverfahren und Bestimmung der Einflüsse auf die performance-orientierten Asphalteigenschaften, AIF-Vorhaben 15589 N [5] Haberl, M.: Wirtschaftlicher Straßenbau mit Schaumasphalt aus RC-Materialien, IBQ-Institut, ppt-Präsentation, 2020 [6] Wayman, M. et al.: Protocol for the calculation of whole life cycle greenhouse gas emissions generated by asphalt, Part of the asphalt Pavement Embodied Carbon Tool (asPECT), Published Project Report PPR575 (version 4.2), Hrsg. Transport Research Laboratory, 2020 [7] Bartholomäus, A.: Bestimmung der Wasseraufnahme von Asphaltgranulat, Heft 31, ISBS Schriftenreihe, Braunschweig 2016 [8] DIN EN 15804, Nachhaltigkeit von Bauwerken – Umweltproduktdeklarationen – Grundregeln für die Produktkategorie Bauprodukte; Deutsche Fassung EN 15804:2012 + A2:2019 + AC: 2021, 2022 Weitere Literatur: Institut Bauen und Umwelt e.V. (Hrsg.): Allgemeine Anleitung für das EPD-Programm des Instituts Bauen und Umwelt e.V. (Allgemeine Anleitung für das IBU-EPD-Programm) 4|2023
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