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wd | Sommer 2021

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70 © Centro

GENUSS (Gastro-) Liebe. CHEF- REDAKTEUR TRIFFT... Ein Mittwoch im April 2021. Fußgängerzone Kempten. Gähnende Leere. Lockdown. Die gefühlt „200ste“. Sven Menzel empfängt mich trotz allem gut gelaunt im Centro. Sein Cafe, Bar, Proseccheria darf natürlich auch nur ‚to go‘ anbieten und er selbst hat sich und seinem Team einen Brückenlockdown von Montag bis Mittwoch verabreicht. Da bleibt nicht nur Zeit für einen neuen Look im Centro, der durch kleine Umbaumaßnahmen gerade am Entstehen ist. Sondern auch, um sich mit mir am Tisch zu unterhalten. Thema: Sven Menzel. Wer ist dieser in Kempten allseits bekannte und vor allem beliebte Gastronom eigentlich? Wie wird man Centro-Inhaber? Und was für ein kreativer Kopf steckt hinter Ideen wie den Alpenwolke-Appartements, die Menzel seit April nur unweit vom Café betreibt? Bei einem Illy-Cappuccino erzählt mir Menzel von seinen Anfängen. Der in der Nähe von Hannover geborene und mit sechs Jahren ins Kleinwalsertal gezogene Sven, bezeichnet sich gern als „Gastronomie- und Hotellerie Kind“. Seine Eltern besaßen im Kleinwalsertal ein Hotel, als Sven 12 Jahre alt war, zog Familie Menzel aber nach Kempten. „Gott sei Dank“, wie Menzel sagt: „Wir haben hier in Kempten eine tolle Lage, eine perfekte Infrastruktur. Das beginnt man sehr schnell zu schätzen“. Menzel Weg führte zunächst über die Bundeswehr. Als Zeitsoldat verpflichtete er sich für vier Jahre und war dann fünf Jahre lang als Autoverkäufer in Memmingen tätig. Eines Tages wurde er dort von einem früheren Bekannten seiner Eltern und Außdendienstler einer Brauerei aufgesucht, welcher – anstatt ein Auto zu kaufen – Menzel das Angebot unterbreitete, ein Kemptener Gastronomie- Objekt zu übernehmen. „Ich hatte mir bis dato keinen Gedanken zu einer Selbstständigkeit in der Gastronomie gemacht. Wenn man wie ich aber mal Berührung mit der Gastronomie hatte, kommt man davon auch nicht mehr so leicht los. Wie auch immer, wir haben innerhalb weniger Wochen das Konzept stehen gehabt und ich war plötzlich mit 29 Jahren Besitzer eines Restaurants – Café – Club – Bar. Den Namen ‚Die Lobby‘ hat tatsächlich das Los entschieden“, erzählt Menzel von seinen Anfängen. Kurios: Menzel machte den Laden quasi ohne großes Budget auf. Den ersten Einkauf finanzierte und tätigte er im Großmarkt aus dem eigenen Geldbeutel, da für Gastronomiekonzepte damals wenig Unterstützung von Seiten der Hausbanken zu erwarten war. Der damalige Fußballer und „nette Hund“ Sven war anscheinend mit seiner Art so bekannt und geschätzt, dass sein Laden am Tag vor der offiziellen Eröffnung bereits nach zehn Minuten voll belegt war. Ein echter Einstand nach Maß für den © Pia Kraus Fotografie 71