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Babyface ESG-Jahresbericht 2021

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<strong>ESG</strong>-<strong>Jahresbericht</strong> <strong>Babyface</strong> <strong>2021</strong>


VORWORT<br />

Voller Stolz präsentieren wir für <strong>Babyface</strong> den dritten <strong>ESG</strong>-Bericht (Umwelt,<br />

Soziales und Unternehmensführung), in dem wir darüber berichten, wie wir<br />

uns im turbulenten Jahr <strong>2021</strong> dafür eingesetzt haben, <strong>Babyface</strong> Schritt für<br />

Schritt nachhaltiger zu machen.<br />

Mit unserer Marke <strong>Babyface</strong> möchten wir Kinder dazu anregen, Abenteuer zu<br />

erleben, damit sie sich und die Welt entdecken können. Das zentrale Thema der<br />

<strong>ESG</strong>-Politik von <strong>Babyface</strong> ist die Entwicklung von Kindern, weshalb wir uns für<br />

einen nachhaltigen Planeten einsetzen.<br />

<strong>2021</strong> hat uns die Corona-Pandemie sehr deutlich vor Augen geführt, wie groß<br />

die gegenseitige Abhängigkeit in der weltweiten Zulieferkette ist und wie<br />

verletzlich diese Kette ist. Die Lockdowns in unseren Produktionsländern und in<br />

Europa haben sich unmittelbar auf unsere Partner und unsere Marke<br />

ausgewirkt. Wir haben dadurch festgestellt, welche Folgen unser Handeln<br />

weiter unten in der Kette hat und diesbezüglich Verantwortung übernommen.<br />

Trotz der veränderten Rahmenbedingungen haben wir bestehende<br />

Geschäftsbeziehungen gefestigt und die Marke <strong>Babyface</strong> gestärkt. Auch in<br />

diesem Jahr möchte ich mich bei allen Mitarbeiter:innen und bei unseren<br />

Partnern für ihren Einsatz und ihre Kooperationsbereitschaft in Sachen <strong>ESG</strong><br />

bedanken. Insbesondere aber auch für ihre Flexibilität, denn die Welt um uns<br />

herum verändert sich in einem rasanten Tempo. Heutzutage mehr denn je.<br />

Zwar stehen im Bereich <strong>ESG</strong> noch einige Herausforderungen auf der Agenda,<br />

doch wir sind stolz auf das, was wir im vergangenen Jahr erreicht haben und<br />

auf die positiven Auswirkungen, die wir als Marke erzielen konnten. Bei der<br />

Rückverfolgbarkeit unserer Zulieferkette haben wir beispielsweise große<br />

Fortschritte gemacht, wir haben gemeinsam mit unseren Partnern Schulungen<br />

für Hersteller in Indien organisiert und eine tolle Partnerschaft im Bereich der<br />

Zirkularität ins Leben gerufen.<br />

Viel Freude beim Lesen dieses Berichts!<br />

Leonie van Wijk<br />

International Sales and Brandmanager Baby & Kids<br />

EK Fashion<br />

2 3


<strong>2021</strong> AUF EINEN BLICK<br />

Sommer <strong>2021</strong><br />

278.083<br />

Teile hergestellt<br />

Winter <strong>2021</strong><br />

315.220<br />

Teile hergestellt<br />

6,5%<br />

Transporte per<br />

Flugzeug<br />

93,5%<br />

Transporte per<br />

Schiff<br />

35%<br />

Umsatzwachstum in <strong>2021</strong><br />

im Vergleich zu 2020<br />

16%<br />

Umsatzwachstum in <strong>2021</strong><br />

im Vergleich zu 2019<br />

18%<br />

Better Cotton<br />

100%<br />

Aller Hersteller (Tier 1/2/3)<br />

sind <strong>Babyface</strong> bekannt<br />

32 QR-Codes online<br />

8<br />

Schulungen für das höhere<br />

und mittlere Management<br />

4<br />

Schulungen für<br />

Fabrikarbeiter:innen<br />

14<br />

12<br />

<strong>Babyface</strong>-<br />

Mitarbeiter:innen<br />

16%<br />

Schulungen für Arbeitnehmerausschüsse<br />

Biobaumwolle<br />

Zertifiziert für den<br />

Global Recyling Standard<br />

4 5


UNSERE NACHHALTIGKEITSREISE<br />

DER WEG IN DIE NACHHALTIGKEIT IN ALLER KÜRZE<br />

2017<br />

2018<br />

2017 haben wir damit begonnen, <strong>Babyface</strong> nachhaltiger zu gestalten. Wir übernehmen<br />

Verantwortung und versuchen jeden Tag, für nachhaltiges Wachstum<br />

zu sorgen. Angefangen hat alles mit dem Beitritt zum niederländischen Bündnis<br />

für Nachhaltigkeit in der Bekleidungs- und Textilbranche. Das war für uns der<br />

Anreiz, die Zulieferkette transparenter zu gestalten und die möglichen Risiken in<br />

der Kette zu analysieren und anzugehen.<br />

2018 haben wir uns damit beschäftigt, intern eine Grundlage zu schaffen, Mitarbeiter:innen<br />

einzustellen und Budgets für die angemessene Umsetzung unserer<br />

Nachhaltigkeitspläne bereitzustellen. Wir haben Gespräche mit Nachhaltigkeitsexpert:innen<br />

geführt, um uns beraten zu lassen und unseren Wissenshorizont<br />

zu erweitern. Für das gesamte Unternehmen wurde eine <strong>ESG</strong>-Strategie (Umwelt,<br />

Soziales und Unternehmensführung) entwickelt. Daher sind allen Beschäftigten<br />

der EK Fashion die strategischen Prinzipien und Ziele bekannt. Und zwar nicht<br />

nur für <strong>Babyface</strong>, sondern auch für die anderen Marken und Abteilungen. Dieses<br />

Vorgehen bietet Struktur und gibt die Richtung vor.<br />

2019<br />

2019 haben wir Gespräche mit unseren Lieferanten geführt und neue Verhaltensregeln<br />

formuliert. Wir haben kritisch überprüft, wie wir unsere Arbeitsweise<br />

(und auch unsere Einkaufspraktiken) verbessern können. Wir haben die möglichen<br />

Risiken in unserer Zulieferkette offengelegt und priorisiert. Anhand der<br />

daraus entwickelten Risikoanalyse haben wir fünf für uns wichtige Grundsätze<br />

formuliert.<br />

2020<br />

<strong>2021</strong><br />

2020 haben wir im Rahmen verschiedener Projekte damit begonnen, konkret<br />

auf die Ziele hinzuarbeiten, die wir im Rahmen der fünf Grundsätze formuliert<br />

haben. Die Projektthemen lauten: Transparenz, Existenzlohn und Schulungen<br />

zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Fabriken in Zusammenarbeit<br />

mit der Menschenrechtsorganisation Arisa und der lokalen Organisation SAVE in<br />

Indien.<br />

<strong>2021</strong> haben wir den 2020 begonnenen Weg fortgeführt und unsere Arbeit in<br />

Sachen Nachhaltigkeit professionalisiert. Die diversen Projekte sind mehr und<br />

mehr in die tägliche Arbeit des <strong>Babyface</strong>-Teams integriert worden, so dass Umwelt,<br />

Soziales und Unternehmensführung (<strong>ESG</strong>) nicht länger eine zusätzliche<br />

Aufgabe sind, sondern immer stärker zur Norm werden. Auch dieses Jahr haben<br />

wir eine kleinere Menge Biobaumwolle und einen Großteil der verwendeten<br />

Baumwolle über die Better Cotton Initiative eingekauft. Darüber hinaus sind wir<br />

nach dem Global Recycled Standard zertifiziert worden, damit wir unsere Ziele<br />

für nachhaltigere Materialien und Zirkularität realisieren können.<br />

be<br />

silly!<br />

6 7


<strong>2021</strong><br />

INHALT<br />

Vorwort3<br />

<strong>2021</strong> Auf einen Blick4<br />

INHALT 8<br />

1 Brand Story 10<br />

Vision 15<br />

Mission 15<br />

Markenwerte 15<br />

Nachhaltige Werte von <strong>Babyface</strong> 16<br />

Euretco künftig EK 16<br />

2 Das Spielfeld von <strong>Babyface</strong> 18<br />

Stakeholders 20<br />

Nachhaltige entwicklungsziele 22<br />

Interview mit Alexandra Clot von tex.tracer 24<br />

3 Deep Dive: Ziele, Umsetzung, Folgeschritte 26<br />

Keine Kinderarbeit 28<br />

Existenzlohn für Fabrikarbeiter:innen 33<br />

Nachhaltigere Materialien 38<br />

Zirkularität 41<br />

CO 2<br />

-Ausstoß, Wasser-, Energie- und<br />

Chemikalienverbrauch senken 43<br />

Anlagen:<br />

Responsible Business Conduct EK Fashion46<br />

babyface.nl<br />

8 9


01<br />

Brand Story<br />

10 11


1 Brand Story<br />

Kinder und ihre Zukunft stehen bei uns im Mittelpunkt. Nicht nur die Kinder, die unsere Kleidung tragen,<br />

sondern auch die Kinder der Menschen, die diese Kleidung herstellen. Die Zukunft, die wir uns vorstellen, ist<br />

eine nachhaltige Zukunft. Wir tragen dazu bei, indem wir unsere Kleidung verantwortungsbewusst herstellen<br />

lassen. Aus umweltfreundlichen Stoffen und in Fabriken, in denen die Beschäftigten gut und fair behandelt<br />

werden, damit diese ihren eigenen Kindern wiederum eine lebenswerte Zukunft bieten können. Wir wollen<br />

Kindern auch dabei helfen, einen positiven Beitrag zu ihrer eigenen Zukunft zu leisten. So helfen wir Eltern,<br />

ihren Kindern spielerisch zu erklären, warum es wichtig ist, auf den Planeten und die Natur Rücksicht zu<br />

nehmen und zeigen, wie sie dies gemeinsam umsetzen können.<br />

Dream big<br />

and explore<br />

shoot for<br />

the stars<br />

12 13


1 Brand Story<br />

DIE VISION &<br />

MISSION VON<br />

BABYFACE<br />

VISION Wir wollen dafür sorgen, dass Kinder in aller Welt spielerisch und<br />

bequem die Welt erkunden und ihre eigene Zukunft gestalten können.<br />

<strong>Babyface</strong> - Merkwaarden<br />

MISSION Wir unterstützen Kinder dabei, Abenteuer zu erleben und spielerisch<br />

widerstandsfähiger zu werden; und wir helfen den Eltern dabei, dies zu<br />

ermöglichen. Wenn Kinder unsere Kleidung erleben – indem sie die Motive<br />

sehen, Spiele spielen und unsere Geschichten lesen – fühlen sie sich wie<br />

<strong>Babyface</strong> - Merkwaarden<br />

zorgen voor elkaar<br />

Forschungsreisende im 21. Jahrhundert.<br />

zorgen <strong>Babyface</strong> voor elkaar - Merkwaarden<br />

zorgen voor elkaar<br />

MARKENWERTE<br />

een beetje ondeugend is leuk<br />

een beetje ondeugend is leuk<br />

Füreinander sorgen<br />

Du kannst die Welt erst dann entdecken, wenn du eine sichere Basis hast. Ein<br />

Zuhause, in das du immer zurückkehren kannst, wenn dir alles zu viel wird.<br />

Wir wollen zu dieser Basis beitragen, indem wir passende Kleidung anbieten,<br />

die etwas aushält und aus hochwertigen Stoffen hergestellt ist. So sorgen wir<br />

dafür, dass du bequem krabbeln, klettern und Fahrrad fahren lernen kannst.<br />

Eine solche sichere Basis sollen auch die Menschen haben, die deine Kleidung<br />

herstellen. Wir sorgen gemeinsam mit unseren Lieferanten dafür, dass deine<br />

Kleidung auf gute und sichere Weise hergestellt wird.<br />

een beetje ondeugend is leuk<br />

droom groots, speel en ontdek<br />

Ein bisschen frech ist toll<br />

Wir haben für dich kleine Überraschungen in petto, die dir ein verschmitztes<br />

Lächeln ins Gesicht zaubern. Ein Lächeln, das du bekommst, wenn du weißt,<br />

dass du etwas eigentlich nicht darfst, es aber trotzdem tust. Weil das Leben<br />

dadurch erst so richtig schön wird! Das gilt auch für unsere Kleidung und für<br />

alles, was damit zusammenhängt. Zum Beispiel die Zeichnungen, die Verpackung<br />

und die Geschichten, die wir erzählen. Wir wollen dafür sorgen, dass du<br />

die Welt positiv erlebst. Denn das tun wir auch!<br />

droom groots, speel en ontdek<br />

droom groots, speel en ontdek<br />

Träumen, spielen und entdecken<br />

Wir glauben, dass du nur herausfinden kannst, wer du bist und was dir gefällt,<br />

wenn du Dinge ausprobieren und Abenteuer erleben kannst. Wenn du dich<br />

traust zu träumen, kannst du dir deine eigene Welt erschaffen. Trau dich zu<br />

träumen, zu spielen und zu entdecken. Wir helfen dir dabei! Wir träumen auch<br />

von einer tollen Zukunft für dich! Daher nehmen wir bei der Herstellung deiner<br />

Kleidung Rücksicht auf die Natur und unseren Planeten.<br />

14 15


1 Brand Story<br />

KINDLICHE ENTWICKLUNG<br />

Als Baby- und Kindermarke möchte <strong>Babyface</strong><br />

wir zirkuläre Initiativen und Geschäftsmodelle<br />

unterstützen und umsetzen.<br />

EK<br />

EK unterstützt etwa 4200 Einzelhandels-<br />

Netherlands arbeitet mit etwa 1500 inhaber-<br />

einen Beitrag zur Entwicklung von Kindern<br />

leisten und ihre Fähigkeiten fördern. Kinder<br />

sind unsere Zukunft. Daher wollen wir uns<br />

nicht nur selbst um unsere Welt kümmern,<br />

sondern ihnen auch dabei helfen, die Welt zu<br />

entdecken und auf eigenen Beinen zu stehen,<br />

damit sie herausfinden können, wer sie sind.<br />

In der Welt herrscht viel Ungerechtigkeit und<br />

längst nicht alle Kinder haben die gleichen<br />

Chancen auf eine hoffnungsvolle Zukunft. Das<br />

gilt hier genauso wie in den Ländern, in denen<br />

unsere Produkte hergestellt werden. Daher ste-<br />

BEWUSSTWERDUNG<br />

& BILDUNG<br />

Eine nachhaltige Zukunft braucht Veränderungen,<br />

an denen sich alle beteiligen. Auch Sie als<br />

Verbraucher:in spielen eine wichtige Rolle beim<br />

Übergang zu einer sozialen und grünen Wirtschaft.<br />

Wir wollen auch Kinder – auf spielerische<br />

und abenteuerlustige Weise – daran beteiligen,<br />

damit sie lernen, wie sie mit Mensch und<br />

Natur verantwortungsvoll umgehen. Schließlich<br />

ist es ihre Zukunft, um die es geht.<br />

unternehmen aus vielen europäischen Ländern<br />

mit einem breiten Angebot an Backoffice-<br />

Services. EK versteht sich als Dienstleister für<br />

den Einzelhandel und ist Einkaufsgemeinschaft,<br />

Marketingverbund und Kompetenznetzwerk<br />

in einem.<br />

Das Geschäftsmodell der EK zeichnet sich<br />

durch die Ausrichtung auf sechs strategische<br />

Geschäftsfelder aus: EK Home, EK Fashion, EK<br />

Living, EK DIY, EK Sport und EK Books.<br />

geführten Einzelhandelsunternehmen und<br />

Franchisenehmern zusammen. Diese betreiben<br />

insgesamt fast 2200 Geschäfte aus den Branchen<br />

Wohnen, Mode, Sport, Heimwerken und<br />

Bücher.<br />

Kernaktivitäten sind Einzelhandelsdienstleistungen,<br />

Franchise, Großhandel und Finanzdienstleistungen<br />

für den inhabergeführten<br />

Einzelhandel. Bei EK Netherlands setzen sich<br />

etwa 300 Mitarbeiter:innen mit viel Engagement<br />

dafür ein, den Einzelhandelspartnern von EK<br />

hen in unserer <strong>ESG</strong>-Politik die Bekämpfung von<br />

Ca. 650 Mitarbeiter:innen setzen alles daran,<br />

möglichst viel Arbeit abzunehmen, sowohl in<br />

Kinderarbeit und die Bezahlung von Existenz-<br />

unsere Handelspartner und Lieferanten best-<br />

ihren stationären Geschäften als auch online.<br />

löhnen (an die Eltern) an allererster Stelle.<br />

möglich zu unterstützen. Als Impulsgeber für<br />

ZIRKULARITÄT<br />

Wir möchten zu einem nachhaltigen Planeten<br />

für zukünftige Generationen beitragen. Das<br />

heißt, dass wir verantwortungsvoll mit Rohstoffen,<br />

Energie und Wasser umgehen müssen.<br />

Nachhaltigere Materialien spielen dabei eine<br />

große Rolle, ebenso wie die Wiederverwendung<br />

von Materialien und anderen Ressourcen wie<br />

EURETCO KÜNFTIG EK<br />

<strong>Babyface</strong> gehört zur niederländischen Mehrbranchen-Verbundgruppe<br />

Euretco, die 2015 von<br />

der Bielefelder EK übernommen wurde. Zur<br />

Stärkung der internationalen Markenidentität<br />

agieren die Unternehmen seit April 2022<br />

gemeinsam unter der Dachmarke EK.<br />

kleine und mittelständische inhabergeführte<br />

Fachgeschäfte, Fachmärkte sowie Kauf- und<br />

Warenhäuser besteht eine der Hauptaufgaben<br />

von EK darin, den inhabergeführten, lokalen<br />

Einzelhandel in die digitale Zukunft zu führen.<br />

EK NETHERLANDS<br />

Auf dem niederländischen Markt ist EK mit<br />

den Geschäftsfeldern EK Home, EK Fashion, EK<br />

Zu unseren Geschäfts- und Verkaufsflächenkonzepten<br />

gehören unter anderem INTERSPORT,<br />

Runnersworld, The Athlete’s Foot, Hubo, Decorette,<br />

Topform und Libris/Blz. Darüber hinaus<br />

verfügt EK Netherlands über einen Fashion-Bereich<br />

mit internationalen Topmarken im Damen-,<br />

Herren-, Baby- und Kinderkleidungssegment,<br />

wie <strong>Babyface</strong>, Born with Appetite, Marco<br />

Manzini und in shape.<br />

Wasser und Energie. Schritt für Schritt möchten<br />

Living, EK DIY, EK Sport und EK Books aktiv. EK<br />

16 17


02<br />

Das Spielfeld von <strong>Babyface</strong><br />

18 19


2 Das Spielfeld von <strong>Babyface</strong><br />

2 Das Spielfeld von <strong>Babyface</strong><br />

<strong>Babyface</strong> hat einen engen Bezug zur uns umgebenden Welt. Wir setzen uns für einen nachhaltigen Planeten<br />

für zukünftige Generationen ein. Aber das können wir nicht allein erreichen. Damit wir uns in den Bereichen<br />

Umwelt, Soziales und Unternehmensführung weiterentwickeln können, sind unsere Stakeholder von großer<br />

Relevanz. Vertrauen, Respekt und Gesprächsbereitschaft sind die Kernwerte, die jede Kooperation<br />

kennzeichnen. Auf diese Weise arbeiten wir seit über zehn Jahren mit allen Herstellern und Vertretern<br />

zusammen.<br />

Einzelhändler<br />

NGOs & Institutionen<br />

Stakeholders<br />

Tex.tracer<br />

Produzenten<br />

HERSTELLER<br />

AGENTUREN<br />

Der Großteil der <strong>Babyface</strong>-Kollektion wird in Wir arbeiten mit zwei Agenturen zusammen,<br />

Indien und China hergestellt. Der letzte Schritt nämlich Goldvex in China und Top Notch in<br />

der Strumpfhosenproduktion findet in Deutschland<br />

statt. Mit unseren Herstellern arbeiten Die Art und Weise, wie sie mit uns zusam-<br />

Indien, mit denen wir in engem Kontakt stehen.<br />

wir eng zusammen und diese Zusammenarbeit menarbeiten, um die Nachhaltigkeit bei den<br />

wird durch diverse soziale Projekte, die wir gemeinsam<br />

angehen, immer weiter intensiviert. sehr<br />

Herstellern realisieren zu können, wird von uns<br />

geschätzt.<br />

Agenten<br />

TEX.TRACER<br />

Mit tex.tracer arbeiten wir aktiv an der Rückverfolgbarkeit<br />

und Transparenz unserer<br />

Zulieferkette. Dank einer Plattform mit Blockchain-Technologie<br />

und der von den Herstellern<br />

eingegebenen Daten bekommt das Team von<br />

<strong>Babyface</strong> immer mehr Einblick in die gesamte<br />

Kette. Dadurch können wir fundierte Entscheidungen<br />

für weitere Nachhaltigkeitsziele treffen.<br />

NGOS & INSTITUTIONEN<br />

Amfori ist der weltweit führende Unternehmensverband<br />

für freien und nachhaltigen<br />

Handel. 2400 Unternehmen können erfolgreich<br />

und nachhaltig agieren, weil Amfori sie darin<br />

unterstützt, die sozialen und ökologischen<br />

Leistungen ihrer Zulieferkette zu kontrollieren<br />

und zu verbessern. Über Amfori führt <strong>Babyface</strong><br />

Sozialaudits bei den Herstellern unserer<br />

Kleidungsstücke durch, um auf diese Weise die<br />

Arbeitsbedingungen zu verbessern.<br />

Arisa ist eine unabhängige nichtstaatliche<br />

Menschenrechtsorganisation, die sich seit 1976<br />

für die Einhaltung der Menschenrechte in<br />

Südasien einsetzt. Arisa tut dies durch Lobbyarbeit<br />

bei politischen Entscheidungsträgern<br />

und Unternehmen, durch Forschung, kritischen<br />

Dialog und gesellschaftliche Sensibilisierung<br />

für Menschenrechtsverletzungen. Gemeinsam<br />

mit anderen Modemarken, Arisa und SAVE setzt<br />

<strong>Babyface</strong> sich für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen<br />

und die Bezahlung existenzsichernder<br />

Löhne bei Herstellern in Indien ein.<br />

Social Awareness and Voluntary Education<br />

(SAVE) ist eine nicht gewinnorientierte Organisation,<br />

die 1993 gegründet wurde. SAVE bietet<br />

mehrere Bildungsprogramme zur Beendigung<br />

von Kinderarbeit, Unterstützung von Frauen<br />

und Jugendlichen und Förderung von fairen<br />

Arbeitsbedingungen an. SAVE ist die vor Ort<br />

anwesende Partei, die sich zusammen mit Arisa<br />

und <strong>Babyface</strong> dafür einsetzt, dass die Arbeitsbedingungen<br />

bei den indischen Herstellern<br />

verbessert und künftig Existenzlöhne bezahlt<br />

werden.<br />

Modint ist der Branchenverband für Hersteller,<br />

Importeure, Agenturen und Großhändler für<br />

(Betriebs-)Kleidung, Modeaccessoires, Teppiche<br />

und Wohntextilien. Gemeinsam mit seinen<br />

gut 400 Mitgliedern arbeitet Modint an einer<br />

wertvollen Zukunft für unsere Branche, indem<br />

er wichtige und gesellschaftliche Themen<br />

auf positive Weise anspricht und sich für die<br />

Erneuerung und Ausweitung des Marktes einsetzt.<br />

<strong>Babyface</strong> ist Mitglied im Branchenverband<br />

Modint und erhält Unterstützung bei Themen<br />

wie Chemikalien, Impact-Messung und Auswahl<br />

nachhaltiger Materialien.<br />

Das niederländische Bündnis für Nachhaltigkeit<br />

in der Bekleidungs- und Textilbranche<br />

(CKT) hat von 2015 bis zum 31.12. <strong>2021</strong> existiert.<br />

Eine breite Koalition von Unternehmen und<br />

anderen Organisationen, zu denen <strong>Babyface</strong> seit<br />

2018 gehörte, hat sich gemeinsam an die Arbeit<br />

gemacht, um Missstände wie Ausbeutung, Tierleid<br />

und Umweltschäden zu beenden.<br />

EINZELHANDEL<br />

Ohne die Einzelhändler:innen, die unsere Produkte<br />

verkaufen und den Verbraucher:innen<br />

unsere Geschichte erzählen, haben wir keine<br />

Chance. Wir freuen uns über unsere internationale<br />

Reichweite in Europa und den USA, die es<br />

uns ermöglicht, dass möglichst viele Eltern und<br />

deren Kinder in den Genuss unserer Produkte<br />

kommen. Auf der Karte sehen Sie, wo <strong>Babyface</strong><br />

erhältlich ist, unter anderem in unseren<br />

Spitzenländern Deutschland, Niederlande und<br />

Belgien.<br />

20 21


2 Das Spielfeld von <strong>Babyface</strong><br />

RETAILERS BABYFACE<br />

us<br />

verenigde staten<br />

spanje<br />

belgië<br />

luxemburg<br />

es<br />

BE<br />

nederland<br />

lu<br />

italië<br />

nl<br />

duitsland<br />

it<br />

DE<br />

at<br />

ch<br />

gr<br />

griekenland<br />

oostenrijk<br />

tsjechië<br />

Ziel 10 umfasst die Reduzierung der<br />

Ungleichheit in den und zwischen den<br />

Ländern. <strong>Babyface</strong> trägt zur Umsetzung<br />

dieses Ziels bei, indem wir jede Form der<br />

Diskriminierung aufgrund von Religion,<br />

Glaubensüberzeugung, politischer Meinung, Rasse,<br />

Geschlecht oder aus sonstigen Gründen ablehnen, auch<br />

bei den Geschäftspartnern, mit denen wir<br />

zusammenarbeiten. Lesen Sie dazu mehr auf Seite 33.<br />

Ziel 12 befasst sich mit nachhaltigem<br />

Konsum und nachhaltiger Produktion.<br />

<strong>Babyface</strong> trägt dazu bei, indem wir<br />

hochwertige Kleidung herstellen, welche die<br />

Verbraucher:innen lange tragen können. Darüber<br />

hinaus arbeiten wir mit nachhaltigeren Materialien, wie<br />

Biobaumwolle und Better Cotton. Diese Materialien<br />

schaden der Umwelt weniger stark als herkömmliche<br />

Baumwolle. Lesen Sie dazu mehr auf Seiten 38 und 41.<br />

Ziel 13 befasst sich mit Konzepten für den<br />

Klimawandel. <strong>Babyface</strong> trägt zur<br />

Umsetzung dieses Ziel bei, indem wir uns<br />

für Prozesse entscheiden, bei denen der CO2-Ausstoß<br />

sowie der Verbrauch von Wasser, Energie und<br />

Chemikalien reduziert werden. Ein Beispiel dafür ist<br />

unsere Restricted Substances List, eine Liste mit<br />

Chemikalien, die wir in unseren Kleidungsstücken nicht<br />

antreffen möchten. Darüber hinaus arbeiten wir mit<br />

nachhaltigeren Materialien, deren Fußabdruck kleiner<br />

ist als der konventioneller Materialien. Lesen Sie mehr<br />

über unsere nächsten Schritte auf den auf den Seiten<br />

38 und 43.<br />

Ziel 17 umfasst die Stärkung weltweiter<br />

Partnerschaften zwecks Erreichung der Ziele.<br />

<strong>Babyface</strong> trägt dazu bei, indem wir<br />

Kooperationen mit Stakeholdern wie Arisa und SAVE<br />

unterhalten, mit denen wir Projekte in Indien<br />

realisieren, zum Beispiel zu den Themen Zwangsarbeit,<br />

Diskriminierung & Gender, Kinderarbeit, Freiheit von<br />

Gewerkschaften, Existenzlohn sowie Sicherheit und<br />

Gesundheit am Arbeitsplatz. Lesen Sie dazu mehr<br />

auf Seite 33.<br />

NACHHALTIGE ENTWICKLUNGSZIELE<br />

Zu den nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs)<br />

gehören siebzehn Ziele, die dafür sorgen sollen, dass die<br />

Welt bis 2030 ein besserer Ort wird. Sie sind ein<br />

weltweiter Kompass für Herausforderungen wie Armut,<br />

Bildung und die Klimakrise. Die Ziele wurden 2015 von<br />

den Vereinten Nationen als Nachfolge für die<br />

Millenniumsziele festgelegt. <strong>Babyface</strong> möchte zum<br />

Erreichen der SDGs beitragen und konzentriert sich<br />

dabei hauptsächlich auf die nachhaltigen<br />

Entwicklungsziele 1, 3, 6, 8, 10, 12, 13 und 17.<br />

Hersteller dazu anregen, den Einsatz schädlicher<br />

Chemikalien zu reduzieren und Prozesswasser zu<br />

reinigen. Lesen Sie dazu mehr auf Seite 43.<br />

Ziel 6 enthält die Forderung nach sauberem<br />

Wasser und sanitären Anlagen für alle. Auch<br />

hier trägt <strong>Babyface</strong> zum Erreichen des Ziels<br />

bei, indem wir die Hersteller dazu anregen, den Einsatz<br />

schädlicher Chemikalien zu reduzieren und<br />

Prozesswasser zu reinigen. Lesen Sie dazu mehr auf<br />

Seite 43.<br />

Ziel 1 betrifft das Beenden aller Formen von<br />

(extremer) Armut. <strong>Babyface</strong> trägt dazu bei,<br />

indem wir uns für Existenzlöhne und sichere<br />

Arbeitsplätze in den Teilen der Welt einsetzen, in denen<br />

das Leben stark von extremer Armut geprägt ist. Lesen<br />

Sie dazu mehr auf Seite 33.<br />

Ziel 3 umfasst eine gute Gesundheit und<br />

Wohlergehen für alle. <strong>Babyface</strong> trägt im<br />

Besonderen zum Ziel 3.9 bei, indem wir die<br />

Ziel 8 befasst sich mit inklusivem<br />

Wirtschaftswachstum, Arbeitsplätzen und<br />

fairer Arbeit für alle. <strong>Babyface</strong> trägt zum<br />

Erreichen dieses Ziels bei, indem wir Menschen, die<br />

unsere Kleidungsstücke herstellen, einen Arbeitsplatz<br />

bieten. Wir streben dabei die Bezahlung eines<br />

Existenzlohns, der Gewährleistung eines sicheren<br />

Arbeitsplatzes und Chancengleichheit an. Lesen Sie<br />

dazu mehr auf Seite 33.<br />

22 23


2 Das Spielfeld von <strong>Babyface</strong><br />

Interview mit<br />

Alexandra Clot<br />

Was bedeutet Nachhaltigkeit für dich?<br />

Das ist natürlich ein sehr weiter Begriff. Für mich<br />

Materialien kauft, die man zehn Jahre lang anziehen<br />

persönlich geht es wirklich darum, im Hinblick auf die<br />

kann, dann hat man eben länger Freude daran. Und je<br />

Zukunft, aber auch im Hier und Jetzt bessere<br />

länger die Sachen halten, umso weniger schnell<br />

Entscheidungen zu treffen. Damit ich in Bezug auf die<br />

braucht man etwas Neues. Die Lebensdauer ist für<br />

Mode bessere Entscheidungen treffen kann, habe ich<br />

mich also sehr wichtig.<br />

dasselbe Ziel anstreben und dabei die gleiche<br />

der Lieferanten vor Fehlern, wodurch sie Kunden<br />

für mich einige Regeln aufgestellt: Ich kaufe wenig,<br />

Motivation an den Tag legen. Die Augen schauen alle in<br />

verlieren könnten. Diese Hindernisse zeigen sich<br />

eigentlich nur Sachen, die ich „wirklich“ brauche. So<br />

Kannst du die Zusammenarbeit zwischen<br />

eine Richtung. Es ist uns eine Herzensangelegenheit,<br />

natürlich auch bei anderen Aspekten der<br />

kann ich mich immer fragen: Brauche ich dieses<br />

tex.tracer und <strong>Babyface</strong> beschreiben?<br />

dass sich die Textilindustrie verbessert und dazu kann<br />

Nachhaltigkeit, wie beim Erhalt eines GOTS-Zertifikats<br />

T-Shirt wirklich? Und wenn ich etwas kaufe, gehe ich<br />

<strong>Babyface</strong> hat sich als Erstkunde bei uns angeschlossen,<br />

tex.tracer als Mittel eingesetzt werden. Ich bin der<br />

für die gesamte Kette.<br />

meist in den Second-Hand-Shop. Wenn ich etwas<br />

wirklich seit Beginn von tex.tracer. Die Kooperation<br />

Meinung, dass ihr bei <strong>Babyface</strong> auch daran glaubt und<br />

Und in Bezug auf die Chancen muss man wirklich die<br />

Neues kaufe, muss die Qualität sehr hochwertig und<br />

sieht heute so aus, dass wir <strong>Babyface</strong> mit unserer<br />

dass wir dadurch einen echten Schritt nach vorn<br />

Schlagkraft aller Einzelhandelsunternehmen<br />

das Design zeitlos sein, damit das Kleidungsstück auch<br />

Plattform in Sachen Transparenz der gesamten<br />

gemacht haben. Sehr typisch für unsere<br />

zusammen berücksichtigen. Wenn sie alle auch mehr<br />

in zehn Jahren noch zu meinen Lieblingsteilen gehört.<br />

Zulieferkette unterstützen, damit ihr erstens einen<br />

Zusammenarbeit ist auch unsere offene und ehrliche<br />

Transparenz fordern, macht sich das noch stärker in<br />

Bevor ich so etwas kaufe, recherchiere ich vorher, ob<br />

besseren Einblick bekommt und zweitens auf die<br />

Kommunikation. Wenn bei tex.tracer also etwas nicht<br />

der Zulieferkette bemerkbar und bietet viel Potenzial<br />

die Marke über bestimmte Standards für Materialien<br />

Ergebnisse reagieren könnt. Die Plattform unterstützt<br />

gut genug ist, dann sagt ihr das auch ganz ehrlich.<br />

für neue Kooperationen.<br />

und Arbeitsbedingungen verfügt.<br />

darüber hinaus auch mit Compliance-Modulen,<br />

Euer Feedback ist für uns sehr wertvoll.<br />

Aber um solche Kooperationen realisieren zu können,<br />

verringert also eure Arbeitsbelastung.<br />

muss sich das Mindset der gesamten Industrie ändern,<br />

Und wenn du nach der Recherche mehrere<br />

Welche Chancen und Hindernisse siehst du<br />

denn gegenwärtig ist es vor allem so, dass jeder für<br />

gute Marken gefunden hast, welches<br />

Worin liegt die Stärke unserer<br />

bei der Steigerung der Transparenz der<br />

sich kämpft. Aber ich bin der Meinung, dass man ruhig<br />

Element der Nachhaltigkeit ist für dich dann<br />

Zusammenarbeit?<br />

Wertschöpfungskette von <strong>Babyface</strong>?<br />

wissen darf, welche Abnehmer oder Hersteller ein<br />

ausschlaggebend?<br />

Ein sehr gutes Beispiel der Stärke ist, dass wir mit<br />

Es gibt mehrere Hindernisse beim Aufspüren aller<br />

Konkurrent hat, weil dieser nicht dein Feind ist,<br />

Design und Qualität, denn wenn man eine gut<br />

<strong>Babyface</strong> wirklich große Schritte gemacht haben, was<br />

Lieferanten der Wertschöpfungskette. Nehmen wir<br />

sondern ein guter Verbündeter sein kann.<br />

verarbeitete Bluse oder Hose aus hochwertigen<br />

meiner Meinung darin begründet liegt, dass wir<br />

beispielsweise die Sprachbarriere, aber auch die Angst<br />

24 25


03<br />

Deep Dive<br />

26 27


3 Deep Dive<br />

3 Deep Dive: Ziele, Umsetzung,<br />

Folgeschritte<br />

Anhand einer Risikoanalyse der Zulieferkette und der Markenwerte von <strong>Babyface</strong> haben<br />

wir 2019 einen Mehrjahresplan aufgestellt, dessen konkrete Ziele auf fünf Säulen<br />

basieren. Anfang 2022 haben wir diese Ziele noch einmal nachgebessert. In diesem<br />

Kapitel werden wir erläutern, welche Ziele sich hinter den Säulen verbergen, was wir im<br />

vergangenen Jahr erreicht haben und welche Schritte wir im kommenden Jahr umsetzen<br />

möchten, um die Ziele noch besser zu erreichen.<br />

1. Keine Kinderarbeit<br />

Leider gibt es noch keine internationalen Standards für<br />

das Messen und Dokumentieren von Transparenz und<br />

Rückverfolgbarkeit. Aus diesem Grund hat <strong>Babyface</strong><br />

gemeinsam mit tex.tracer eigene Standards erstellt, die<br />

wir für das Messen und Dokumentieren von<br />

Rückverfolgbarkeit und Transparenz verwenden. Diese<br />

Standards bestehen aus drei Ebenen der<br />

Rückverfolgbarkeit und Transparenz (abgekürzt<br />

T.T-Level) und aus einer klaren Einteilung der<br />

Produktionsprozesse in sogenannte Tier-Stufen. Diese<br />

Einteilung der Produktionsprozesse in Tiers bleibt wegen<br />

der diversen Arten von Zulieferketten sehr komplex.<br />

Trotzdem helfen die festgelegten Tiers bei der<br />

Formulierung klarer Ziele.<br />

<strong>Babyface</strong> lehnt Kinderarbeit ab. Gemeinsam mit<br />

unseren Stakeholdern tex.tracer, Arisa und SAVE<br />

versuchen wir, Fälle von Kinderarbeit aufzudecken, zu<br />

beenden und zu verhindern.<br />

Für das Aufdecken von Kinderarbeit ist ein guter<br />

Einblick in die Produktionskette von essenzieller<br />

Bedeutung. Schließlich können wir erst dann wissen, ob<br />

es Kinderarbeit gibt, wenn wir genau wissen, wo unsere<br />

Produkte hergestellt werden. Zwecks Steigerung der<br />

Transparenz in der Kette arbeiten wir seit April 2020 mit<br />

tex.tracer zusammen. Tex.tracer unterstützt uns dabei,<br />

die Hersteller dazu anzuregen, uns ihre Zulieferer zu<br />

nennen.<br />

Mit tex.tracer arbeiten wir aktiv an der<br />

Rückverfolgbarkeit und Transparenz unserer<br />

Zulieferkette. Dank einer Plattform mit Blockchain-<br />

Technologie und der von den Herstellern<br />

eingegebenen Daten bekommt das Team von<br />

<strong>Babyface</strong> immer mehr Einblick in die gesamte Kette,<br />

wodurch wir fundierte Entscheidungen für noch<br />

mehr Nachhaltigkeit treffen können.<br />

Tiers:<br />

• Tier 0: Logistik (Transport/Importeure/Lagerung),<br />

Agenturen<br />

• Tier 1: Montageeinrichtungen: Schneiden, Nähen,<br />

Zusammensetzen und Verpacken für den Versand<br />

• Tier 2: Verarbeitungseinrichtungen:<br />

Stoffproduktion: Bedrucken, Färben, Waschen,<br />

Sticken<br />

• Tier 3: Verarbeitungseinrichtungen:<br />

Garnspinnereien und Faserverarbeitende Betriebe:<br />

Spinnen, Stricken und Weben<br />

• Tier 4: Rohstofflieferanten: Baumwollanbau,<br />

Bauernhöfe, Viehhalter<br />

T.T Levels:<br />

• T.T-Level 1: Der Partner in der Zulieferkette ist<br />

<strong>Babyface</strong> bekannt, hat sich aber noch nicht bei tex.<br />

tracer angemeldet.<br />

• T.T-Level 2: Der Partner in der Zulieferkette hat<br />

einen tex.tracer-Account erstellt. Dieser Account<br />

enthält Informationen wie Name, Kontaktdaten,<br />

Adresse, Handelsregisternummer und die<br />

Produktgruppen des Partners.<br />

• T.T-Level 3: Der Partner in der Zulieferkette hat<br />

Auftragsinformationen hochgeladen und verifiziert.<br />

28 29


3 Deep Dive<br />

Umsetzung<br />

Wie der obigen Übersicht zu entnehmen ist, hat<br />

Pandemie haben wir festgestellt, dass die Hersteller in<br />

<strong>Babyface</strong> die meisten Ziele für <strong>2021</strong> erreicht. Dass die<br />

Bezug auf eine Zusammenarbeit mit tex.tracer noch<br />

Ziele erreicht werden konnten, haben wir auch der<br />

zögerlicher waren.<br />

Mitarbeit unserer Agenturen in Indien und China zu<br />

verdanken. Darüber hinaus ist der persönliche Kontakt<br />

QR-codes<br />

zu unseren Herstellern von großer Relevanz. In den<br />

2020 hat <strong>Babyface</strong> damit begonnen, einige Produkte mit<br />

persönlichen Kontakten können wir den Mehrwert der<br />

QR-Codes zu versehen, die mit den Daten von tex.tracer<br />

Rückverfolgbarkeit erläutern.<br />

verlinkt sind. Wenn Verbraucher:innen den QR-Code<br />

Sobald ein Hersteller sich auf der Plattform angemeldet<br />

hat (T.T-Level 2), bitten wir ihn unter anderem, unseren<br />

Responsible Business Conduct zu unterzeichnen, sofern<br />

das noch nicht geschehen ist. Der Responsible Business<br />

Conduct enthält Vereinbarungen zwischen <strong>Babyface</strong><br />

und Herstellern zu dreizehn <strong>ESG</strong>-Themen, von denen<br />

Compliance Initiative (BSCI) zusammen. Lesen Sie dazu<br />

mehr auf Seite 34.<br />

Faire Löhne für die Menschen, die unsere Produkte<br />

herstellen, ist eines der wichtigsten Mittel zur<br />

Beendigung oder Bekämpfung von Kinderarbeit.<br />

Es ist leider noch nicht gelungen, alle Tier-1-Hersteller<br />

zu Erstellung eines tex.tracer-Accounts zu bewegen.<br />

Manche Hersteller finden es zu aufwendig oder haben<br />

Angst, ihre gute Marktposition zu verlieren.<br />

Insbesondere in den unsicheren Zeiten der Corona-<br />

scannen, sehen sie den gesamten Weg, den das Produkt<br />

vom Baumwollfeld bis zum Lager zurückgelegt hat. So<br />

bieten wir auch Verbraucher:innen 100 Prozent<br />

Transparenz. <strong>2021</strong> haben wir diesen Weg fortgesetzt<br />

und zum Zeitpunkt dieser Berichterstattung sind 32<br />

QR-Codes online.<br />

Kinderarbeit eine ist (siehe Anlage).<br />

<strong>Babyface</strong> arbeitet gemeinsam mit Arisa und SAVE in<br />

Projekten an der Bezahlung eines sogenannten<br />

From cotton harvest<br />

in Gujarat, India<br />

Die Hersteller erklären, dass sie sich an unsere Normen<br />

Existenzlohns, damit die Kinder dieser Beschäftigten<br />

halten werden und wir bleiben diesbezüglich immer im<br />

Gespräch mit ihnen. Wir bitten Hersteller, unsere<br />

Normen auch wieder mit ihren Zulieferern zu<br />

besprechen.<br />

nicht (mehr) arbeiten müssen. Lesen Sie dazu mehr auf<br />

Seite 33.<br />

Auch die Arbeit mit GOTS-zertifizierter<br />

Biobaumwolle verringert das Risiko<br />

A Tiny<br />

Story<br />

Darüber hinaus überwacht <strong>Babyface</strong>, ob die Hersteller<br />

über ein gültiges Audit in Bezug auf soziale Themen wie<br />

Kinderarbeit verfügen und ob ein Maßnahmenpaket zu<br />

von Kinderarbeit in der Kette erheblich.<br />

Das GOTS-Zertifikat stellt nämlich<br />

strenge Anforderungen sowohl an die<br />

Do you know the origin of your garment?<br />

All of our products will get a QR code on<br />

the hangtag. When you scan it you can<br />

see his journey.<br />

To warehousing in<br />

deren Verbesserung vorliegt. Zu diesem Zweck arbeitet<br />

verwendeten Materialien als auch an die<br />

<strong>Babyface</strong> mit der Plattform Amfori Business Social<br />

Arbeitsbedingungen. Lesen Sie dazu mehr auf Seite 38.<br />

ZIELE<br />

TIER 1 TIER 2 TIER 3<br />

<strong>2021</strong><br />

2022<br />

Level 1: 100% ✓ Level 1: 100% ✓ Level 1: 100% ✓<br />

Level 2: 100% ✗<br />

Level 1: 100% ✓ Level 1: 100% ✓ Level 1: 100% ✓<br />

Level 2: 100%<br />

Einblick in die sozialen Risiken pro Hersteller, mit dem wir Level 1 erreicht haben<br />

2023<br />

2025<br />

Level 1: 100% ✓ Level 1: 100% ✓ Level 1: 100% ✓<br />

Level 2: 100% Level 2: 10% Level 2: 10%<br />

Level 1: 100% ✓ Level 1: 100% ✓ Level 1: 100% ✓<br />

Level 2: 100% Level 2: 33% Level 2: 33%<br />

30 31


3 Deep Dive<br />

wereldkaart<br />

Deutschland 0,3%<br />

1 tier 1 Hersteller<br />

Lebensmittel<br />

Wasser<br />

Existenzminimum<br />

Ein existenzsichernder Lohn<br />

für eine Mitarbeiterin und<br />

ihre Familie bietet:<br />

Gehäuse<br />

sparen<br />

Gesundheitspflege<br />

Transport<br />

Ausbildung<br />

Kleidung<br />

2. Existenzlohn für Fabrikarbeiter:innen<br />

vrachtwagen / boot / vliegtuig<br />

Folgeschritte<br />

Die Folgeschritte für <strong>Babyface</strong> im Jahr 2022 werden sich<br />

hauptsächlich darauf konzentrieren, die Tier-1-<br />

Hersteller, die noch keinen Account bei tex.tracer<br />

erstellt haben, dazu aufzufordern, sich dort<br />

anzumelden. Das sind noch fünf Hersteller. Darüber<br />

hinaus möchten wir 2022 erneut alle Hersteller, die wir<br />

kennen, auf mögliche soziale Risiken analysieren. Wir<br />

tun das anhand von Sozialaudits, welche wir bei der<br />

Beschreibung des nächsten Ziels näher beschreiben<br />

werden.<br />

Ferner werden wir uns für eine Steigerung der Anzahl<br />

der QR-Codes auf den Produkten einsetzen, damit mehr<br />

Verbraucher:innen in der Lage sind, sich über die<br />

Herkunft des Produkts zu informieren.<br />

Indien 76,8%<br />

5 tier 1 Hersteller<br />

In <strong>2021</strong><br />

erreichte<br />

Ziele:<br />

100% aller<br />

Tier-1/2/3-Hersteller in<br />

der Zulieferkette sind<br />

<strong>Babyface</strong> bekannt<br />

china 22,6%<br />

7 tier 1<br />

Hersteller<br />

Ziel von <strong>Babyface</strong> ist, dass alle Menschen, die Produkte<br />

für <strong>Babyface</strong> herstellen einen existenzsichernden Lohn<br />

erhalten. In manchen Ländern ist der Mindestlohn für<br />

eine menschenwürdige Existenz nämlich nicht<br />

ausreichend. Mit einem Existenzlohn ließen sich<br />

exzessive Überstunden reduzieren. Die Kinder der<br />

Beschäftigten könnten dann auch eine Schule besuchen<br />

anstatt arbeiten zu müssen, um den Lebensunterhalt<br />

ihrer Familie zu sichern.<br />

Aus diesem Grund setzt sich <strong>Babyface</strong> gemeinsam mit<br />

den Marken Fabienne Chapot, HEMA, O’Neill, Prénatal,<br />

The Sting, WE Fashion, Modint, Arisa, SAVE und unseren<br />

vier Werken in Indien für die Auszahlung eines<br />

Existenzlohns ein. Dieses Hauptziel möchten wir<br />

gemeinsam mit der Umsetzung der folgenden Projekte<br />

erreichen.<br />

Existenzlohn<br />

Eine existenzsichernde Entlohnung bedeutet, dass<br />

ein Arbeitnehmer oder eine Arbeitnehmerin für eine<br />

standardmäßige Arbeitswoche an einem bestimmten<br />

Ort einen Lohn erhält, der es ihm bzw. ihr ermöglicht,<br />

ihren Familien einen angemessenen Lebensstandard<br />

zu bieten. Ein angemessener Lebensstandard<br />

umfasst unter anderem Lebensmittel, Wasser, eine<br />

Wohnung, Zugang zu Bildung und medizinischer<br />

Versorgung, Kleidung und weitere grundlegende<br />

Bedürfnisse, was auch Rücklagen für<br />

unvorhergesehene Ereignisse abdeckt (Quelle: Global<br />

Living Wage).<br />

Factory Support Programme in Tamil Nadu,<br />

Indien<br />

Im Oktober 2020 startete <strong>Babyface</strong> ein<br />

Gemeinschaftsprojekt zur Verbesserung der<br />

Arbeitsbedingungen in den Fabriken der Region Tamil<br />

Nadu in Indien. Im Rahmen dieses Projekts befassen wir<br />

uns mit mehreren sozialen Themen wie<br />

Diskriminierung & Gender, Kinderarbeit, Zwangsarbeit,<br />

Gewerkschaftsfreiheit, fairer Bezahlung sowie Sicherheit<br />

und Gesundheit am Arbeitsplatz.<br />

Jede Partei übernimmt im Factory Support Programme<br />

Verantwortung. Aufgabe von <strong>Babyface</strong> ist es, einen<br />

Überblick über die gesamte Lieferkette zu bieten und<br />

die eigenen (Einkaufs-)Praktiken zu verbessern.<br />

Hersteller erhalten Unterstützung, um effiziente<br />

Gesprächsrunden zwischen Beschäftigten und<br />

Management zu schaffen, die Beschwerden bearbeiten<br />

und Präventivmaßnahmen für mögliche Risiken in<br />

Fabriken entwickeln können. Ferner wird das Wissen<br />

der Arbeit in Bezug auf die Arbeitsgesetze geschult,<br />

damit sie besser für ihre Rechte einstehen können. Zum<br />

Schluss funktioniert Arisa als Brücke zwischen SAVE<br />

und den Textilmarken, indem sie die Textilfabriken in<br />

Indien besucht und Updates über den Projektverlauf<br />

erstellt.<br />

32 QR-codes online<br />

32 33


4 Inzicht in de keten<br />

UMSETZUNG<br />

Factory Support Programme in Tamil Nadu<br />

Indien<br />

Mitte Februar <strong>2021</strong> haben wir in unserer Agentur Top<br />

Notch in Indien das Factory Support Programme<br />

eingeführt. Nach einigen kritischen Fragen wurde direkt<br />

ein Termin für einen Besuch bei unseren vier<br />

Herstellern vereinbart, bei denen wir das Programm<br />

gemeinsam mit SAVE einführen werden. Alle Hersteller<br />

haben positiv darauf reagiert und ihre Mitarbeit<br />

zugesagt.<br />

höhere und mittlere Management durchgeführt worden.<br />

Es wurden keine Schritte in Richtung Schulungen für<br />

Fabrikarbeiter:innen und Gründung von<br />

Arbeitnehmerausschüssen unternommen. Leider hat<br />

auch der Besuch dieses letzten Herstellers bei SAVE<br />

nicht für weitere Entwicklungen gesorgt.<br />

Die Durchführung der Schulungen verläuft zäher als<br />

anfangs gehofft, was nicht zuletzt der Corona-Pandemie<br />

geschuldet ist, die Indien <strong>2021</strong> sehr hart getroffen hat.<br />

ÜBERSICHT DER DURCHGEFÜHRTEN SCHULUNGEN PRO FABRIK<br />

Pilotprojekt Existenzlohn in Tamil Nadu,<br />

Indien<br />

Derzeit nehmen die Beschäftigten der vier Hersteller in<br />

Indien an den Schulungen von Arisa und SAVE teil. Wir<br />

erhalten viele Informationen über diese Fabriken, unter<br />

anderem zur Anzahl der Zeitarbeitskräfte und fest<br />

angestellten Mitarbeiter:innen sowie zur Fluktuation<br />

unter den Beschäftigten. Diese Informationen brauchen<br />

wir für die Konzipierung des Pilotprojekts Existenzlohn.<br />

Dieses Pilotprojekt soll 2023 mit einer der vier Fabriken<br />

an den Start gehen.<br />

Sozialaudits über Amfori BSCI<br />

Neben diesen Projekten setzt <strong>Babyface</strong> sich<br />

kontinuierlich für die Gewährleistung guter<br />

Arbeitsbedingungen ein, indem in den Fabriken, in<br />

denen <strong>Babyface</strong>-Kleidung hergestellt wird, Sozialaudits<br />

durchgeführt werden. Wir machen das über die<br />

Plattform von Amfori BSCI. Anhand des von Amfori<br />

ZIELE<br />

Sozialaudits<br />

11 Grundprinzipien von Amfori BSCI<br />

1. Das Recht auf freie Gewerkschaften und<br />

Tarifverhandlungen<br />

2. Keine Diskriminierung<br />

3. Faire Bezahlung<br />

4. Menschenwürdige Arbeitszeiten<br />

5. Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz<br />

6. Keine Kinderarbeit<br />

7. Besonderen Schutz für junge<br />

Arbeitnehmer:innen<br />

8. Keine unsicheren Arbeitsverhältnisse<br />

9. Keine Schuldarbeit<br />

10. Umweltschutz<br />

11. Ethisches Geschäftsgebaren<br />

BSCI erstellten Verhaltenskodex mit elf Grundprinzipien<br />

werden unsere Fabriken von streng ausgewählten<br />

Auditor:innen kontrolliert.<br />

Factory Support Programme & Pilotprojekt<br />

Existenzlohn<br />

<strong>2021</strong> 50% ✗ Bei 4 Tier-1-Herstellern wurde eine Untersuchung nach der<br />

Möglichkeit eines Existenzlohns durchgeführt. ✗<br />

2022 80% 4 Tier-1-Hersteller haben das Factory Support Programm<br />

absolviert.<br />

2023 100% 1 Tier-2-Hersteller hat das Factory Support Programm absolviert<br />

1 Tier-1-Hersteller hat mit dem Projekt Existenzlohn begonnen.<br />

2025 100% 1 Tier-1-Hersteller zahlt seinen Mitarbeiter:innen den<br />

Existenzlohn.<br />

Fabrik<br />

Anzahl der Schulungen für Anzahl der Schulungen Anzahl Schulungen<br />

das höhere und mittlere für Fabrikarbeiter:innen für Arbeitnehmerausschüsse<br />

Management<br />

Milestone 3 2 6<br />

Geethalaya 2 1 8<br />

Coral Knitwear 3 1 -<br />

Greyfield 2 - -<br />

Bis einschließlich April 2022 haben bei den vier<br />

ausgewählten Herstellern Schulungen für das höhere<br />

und mittlere Management stattgefunden. Die ersten<br />

Schulungen sind positiv angenommen worden. Von<br />

Arisa und SAVE hörten wir, dass solche Schulungen für<br />

die Hersteller neu und somit sehr wertvoll waren. Das<br />

Management der Hersteller hat viel über die Bedeutung<br />

guter Planung und die Anpassung der Planung und der<br />

Unsere Agentin hält uns über die aktuelle Situation und<br />

die Auswirkungen auf Fabriken und Beschäftigte auf<br />

dem Laufenden. Wir haben versucht, die Hersteller<br />

nicht zu sehr mit Fragen nach Informationen, die für<br />

den Start der Schulungen im Rahmen des Factory<br />

Support Programms und für die erforderlichen<br />

Rahmenbedingungen des Projekts Existenzlohn<br />

erforderlich sind, zu belasten.<br />

Führung an die individuellen Beschäftigten vor Ort<br />

gelernt. Schließlich kann nicht jeder Mensch gleich hart<br />

arbeiten. Dadurch hat sich das Stresslevel bei den<br />

Fabrikarbeiter:innen reduziert.<br />

Worker Committee<br />

Ein Worker Committee (Arbeitnehmerausschuss) ist<br />

eine Gruppe von gewählten Vertreter:innen der<br />

Es hat auch Schulungen für Fabrikarbeiter:innen und<br />

neu gegründete Arbeitnehmerausschüsse gegeben. Die<br />

Bedeutung solcher Ausschüsse wurde klar erläutert und<br />

Themen wie grenzüberschreitendes Verhalten, saubere<br />

Sanitäranlagen und erträgliche Arbeitstemperaturen<br />

Arbeitnehmerschaft, die keiner der eingetragenen<br />

Gewerkschaften in der Branche angehört und sich<br />

mit den Rechten der Arbeitnehmerschaft und den<br />

Arbeitsbedingungen befasst (siehe das ILO-<br />

Übereinkommen 135 für eine detaillierte Definition)<br />

sind besprochen worden. Zum Schluss haben die<br />

geschulten Hersteller mitgeteilt, dass die Schulung<br />

umfassende Informationen enthalte, was eine<br />

Wiederholung der Informationen erfordere.<br />

Pilotprojekt Existenzlohn in Tamil Nadu<br />

Indien<br />

Das Pilotprojekt Existenzlohn begann 2020 mit<br />

Gesprächen mit unserer Agentur und der betreffenden<br />

Mit dem letzten der vier Hersteller war der Kontakt<br />

etwas mühseliger. Hier sind nur Schulungen für das<br />

Fabrik über die Einführung. Die Fabrik ist gut<br />

organisiert und mittelgroß, was die Anzahl der<br />

34 35


3 Deep Dive<br />

Beschäftigten betrifft, weshalb sie sich ideal für das<br />

Pilotprojekt eignet und sich optimale Lernerfolge<br />

daraus ziehen lassen. 2020 haben wir gemeinsam mit<br />

Modint die Differenz zwischen dem in der Fabrik<br />

tatsächlich ausgezahlten Lohn und einem<br />

Existenzlohn berechnet (siehe Abbildung). Diese<br />

Berechnung wurde anhand von durchschnittlichen<br />

Preisen für Stoffe, Verarbeitung, Margen, Verpackung<br />

und Arbeitszeit erstellt. Die Berechnung ergab, dass<br />

dem Hersteller pro Artikel 0,50 € mehr bezahlt werden<br />

muss, um den Fabrikarbeiter:innen einen<br />

existenzsichernden Lohn auszahlen zu können.<br />

LOHNSKALA<br />

Fairer Lohn WI<br />

Untergrenze<br />

typische Familie<br />

<strong>2021</strong> sollte bei vier Tier-1-Herstellern eine<br />

Untersuchung nach der Einführung eines<br />

Existenzlohns durchgeführt werden. Ein Aspekt der<br />

Untersuchung war unter anderem, wie wir die<br />

Differenz von 0,50 € pro Artikel ausgleichen könnten,<br />

bei gleichzeitiger Gewährleistung, dass dieses<br />

zusätzliche Geld tatsächlich bei den<br />

Fabrikarbeiter:innen ankommt. Ferner wollten wir<br />

<strong>2021</strong> Kontakt zu den restlichen drei Herstellern<br />

aufnehmen, um Gespräche über den Existenzlohn als<br />

einen ersten Schritt bei der Ausweitung des<br />

Pilotprojekts zu führen.<br />

Mindestlohn<br />

(SER):<br />

Leider ist es uns nicht gelungen, die oben<br />

beschriebenen Schritte im Jahr <strong>2021</strong> zu setzen. Dass<br />

wir diese Ziele nicht erreichen konnten, ist wie bereits<br />

beim zuvor genannten Projekt hauptsächlich der<br />

Niedrigster<br />

ausgezahlter<br />

Fabriklohn<br />

(BSCI)<br />

Corona-Pandemie geschuldet. Die indischen Hersteller<br />

wurden von der Krise schwer getroffen, wodurch viele<br />

Projektaktivitäten abgesagt wurden, was wiederum die<br />

Einführung des Pilotprojekts Existenzlohn verzögert<br />

hat. Sofern dennoch Projektaktivitäten stattfanden, lag<br />

der Fokus dabei auf den Schulungsprogrammen zur<br />

Verbesserung der Arbeitsbedingungen.<br />

Darüber hinaus ist der Kontakt mit dem ausgewählten<br />

Hersteller für das Existenzlohn-Projekt <strong>2021</strong> überaus<br />

mühsam verlaufen. War die Begeisterung für dieses<br />

Projekt anfangs noch groß, hat sich diese in der<br />

zweiten Hälfte des Jahres <strong>2021</strong> mächtig abgekühlt.<br />

Auch hier sind die Auswirkungen der Corona-<br />

Pandemie teilweise wieder als Grund anzuführen, da<br />

das Überleben des Unternehmens wichtiger geworden<br />

ist, als das Projekt Existenzlohn.<br />

Sozialaudits<br />

Zurzeit verfügen zwei der zwölf Tier-1-Hersteller über<br />

ein gültiges Zertifikat. Das Ziel für <strong>2021</strong> ist damit<br />

verfehlt worden. Einer der Gründe dafür ist, dass die<br />

Amfori BSCI-Plattform Anfang <strong>2021</strong> erneuert wurde,<br />

wodurch sämtliche Verbindungen zu den Herstellern<br />

auf der alten Plattform gelöscht wurden. Diese<br />

Kontakte mussten neu geknüpft werden, indem man<br />

die Hersteller für die Teilnahme an der Plattform<br />

eingeladen hat. Leider haben vier Hersteller, auch nach<br />

einer wiederholten Aufforderung, nicht auf diese<br />

Einladung reagiert.<br />

Eine andere Ursache ist, dass chinesische und indische<br />

Hersteller im vergangenen Jahr wegen der Corona-<br />

Einschränkungen nicht immer zugänglich für<br />

Auditor:innen waren. Dadurch sind Audits verschoben<br />

worden. In dieser Konsequenz besitzen weniger<br />

Hersteller ein gültiges Zertifikat.<br />

Folgeschritte<br />

Unser Agent in Indien setzt alles daran, auf<br />

angemessene Weise Kontakt zu den Herstellern in<br />

Bezug auf das Factory Support Programme und das<br />

Existenzlohn-Projekt zu halten. Ferner führt <strong>Babyface</strong><br />

regelmäßig Gespräche mit SAVE, Arisa und Top Notch,<br />

um über die Entwicklungen der beiden Projekte auf<br />

dem Laufenden zu bleiben und herauszufinden, wo<br />

<strong>Babyface</strong> alle Parteien möglichst gut unterstützen kann.<br />

Die richtige Balance zwischen fordern, aber nicht<br />

überfordern ist dabei von großer Relevanz. Auf diese<br />

Weise hoffen wir unser Ziel zu erreichen, dass 2022 alle<br />

vier Hersteller das Schulungsprogramm absolviert<br />

36 37<br />

haben.<br />

Zur Steigerung der Anzahl gültiger Sozial-Zertifikate ist<br />

es wichtig, dass <strong>Babyface</strong> die Hersteller dazu anregt, die<br />

im Namen von <strong>Babyface</strong> verschickten Einladungen von<br />

Amfori BSCI zu akzeptieren. Dazu müssen wir die<br />

Hersteller mithilfe unserer Agenten von der<br />

Dringlichkeit dieser Sozialaudits überzeugen. Ferner<br />

muss <strong>Babyface</strong> für die vier Hersteller, für die wir Audits<br />

initiieren können, engmaschig verfolgen, wann die<br />

Zertifikate ablaufen und wann die Fabriken der<br />

Hersteller ihre Tore wieder für den Empfang von<br />

Auditor:innen öffnen.<br />

<strong>2021</strong><br />

erreichte<br />

Ziele:<br />

8 Schulungen für das höhere<br />

und mittlere Management<br />

4 Schulungen für<br />

Fabrikmitarbeiter<br />

14 Schulungen für<br />

Arbeitnehmerausschüsse


3 Deep Dive<br />

3. Nachhaltigere Materialien<br />

Ein sehr wichtiges Element der <strong>ESG</strong>-Politik von <strong>Babyface</strong><br />

ist die Verwendung von nachhaltigeren Materialien. Die<br />

Wahl der Materialien bestimmt nämlich für zum<br />

Großteil die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt.<br />

Baumwolle<br />

Künstliche Zellulosefaser<br />

MODINT-MATERIALMATRIX<br />

Unsere Kollektionen bestehen zu 84 Prozent aus<br />

Baumwolle. Der Anbau und die Verarbeitung von<br />

Baumwolle haben große, negative Auswirkungen auf<br />

Mensch und Umwelt, vor allem weit unten in der Kette,<br />

wo Baumwolle von Hand gepflückt wird. Hier besteht<br />

ein erhöhtes Risiko für Kinderarbeit, auch weil wir noch<br />

keinen umfassenden Einblick in diese Orte haben.<br />

Unser Fokus richtet sich daher auf das Aufspüren von<br />

nachhaltigeren Alternativen für konventionelle<br />

Um feststellen zu können, welche Materialien wir als<br />

nachhaltiger einstufen können, verwenden wir die<br />

Modint Fibre Matrix. Alle Materialien in den Spalten<br />

‘preferred’, ‘better’ und ‘best’ betrachten wir als<br />

nachhaltiger.<br />

BESTEN BESSER PRÄFERENZ KONVENTIONELL<br />

recycelte Baumwolle<br />

(GOTS)<br />

Lyocell mit Recyclinganteil<br />

Refibra TM<br />

Bio-Baumwolle (GOTS)<br />

Lenzing Österreich<br />

Livaeco by Birla<br />

Cellulose TM<br />

Ecovero TM<br />

Better Cotton (BCI)<br />

Baumwolle aus Afrika<br />

(CmiA)<br />

Baumwolle in Umstellung<br />

Lyocell<br />

Tencel TM<br />

Wolle Recycelte Wolle (GRS) Biologisch wol (GOTS) Verantwortungsbewusste<br />

Wolle (RWS)<br />

Polyester<br />

Polyamid<br />

© Copyright Modint <strong>2021</strong> - the MFM cannot be circulated, printed, copied or used in any other way without<br />

reference to Modint and use of Modint lay-out and logo. Visit www.modint.nl for more information<br />

Mechanisch recyceltes<br />

Polyester (GRS)<br />

Mechanisch recyceltes<br />

Polyamid<br />

Chemisch recyceltes<br />

Polyamid (GRS)<br />

REPREVE ®<br />

Chemisch gerecycled<br />

polyamide (GRS)<br />

ECONYL ®<br />

(teilweise) Biobasiertes<br />

Polyester<br />

Sorona ®<br />

(teilweise) Biobasiertes<br />

Polyamid<br />

Sorona ®<br />

Leinen Bio-Leinen (GOTS) Leinen<br />

Hanf Bio-Hanf (GOTS) Hanf<br />

https://modint.nl/thema/buying-production/documenten/149-modint-fiber-matrix<br />

Baumwolle, wie Better Cotton oder Biobaumwolle mit<br />

dem GOTS-Zertifikat. Unser Bestreben als <strong>Babyface</strong> ist<br />

es, als Alternative für herkömmliche Baumwolle<br />

mindestens Better Cotton einzukaufen, weil dadurch<br />

mehr Bauern beim Betreiben nachhaltiger<br />

Landwirtschaft unterstützt werden (siehe Matrix). Das<br />

ist unsere Mindestanforderung, aber unsere Präferenz<br />

gilt Biobaumwolle mit dem GOTS-Zertifikat, weil dieses<br />

strengere Anforderungen stellt.<br />

Konventionelle Baumwolle<br />

Herkömmliche Viskose<br />

Schurwolle<br />

reines Polyester<br />

reines Polyamid<br />

GOTS-zertifizierte Baumwolle<br />

Better Cotton<br />

GOTS ist ein Gütesiegel, mit dem nachgewiesen wird, Better Cotton ist eine Non-Profit-Organisation, die es<br />

dass ein Artikel zu mindestens 70 Prozent aus Stoffen sich zum Ziel gesetzt hat, Baumwollproduzenten beim<br />

aus biologischem Anbau hergestellt ist. Das GOTS- Blühen und Wachsen zu unterstützen, unter<br />

Gütesiegel auf dem Endprodukt ist zudem ein<br />

Einhaltung von Maßnahmen zum Schutz und<br />

Nachweis dafür, dass alle Glieder in der Zulieferkette, Schonung der Umwelt. Die BCI und ihre Partner<br />

die zur Entstehung des Artikels beigetragen haben, die informieren die Farmer in Schulungen über effiziente<br />

für sie geltenden sozialen und ökologischen<br />

Wassernutzung, Pflege der Bodengesundheit und der<br />

Anforderungen erfüllen. Das macht GOTS zu einem natürlichen Lebensumgebung, Reduzierung von<br />

der führenden und umfassendsten Gütesiegel.<br />

schädlichen Chemikalien und Anwendung der<br />

<strong>Babyface</strong> ist seit Mai 2020 GOTS-zertifiziert. Dass<br />

Prinzipien menschenwürdiger Arbeit. Farmer, die nach<br />

bedeutet, dass wir das GOTS-Logo auf unseren Artikeln diesem System arbeiten, erhalten eine Lizenz für den<br />

verwenden dürfen, sofern alle Glieder in der Kette Verkauf von Better Cotton. Better Cotton möchte die<br />

ebenfalls GOTS-zertifiziert sind. Es kann allerdings globale Baumwollproduktion insgesamt nachhaltiger<br />

vorkommen, dass nicht alle Glieder der Kette ein<br />

machen und lässt sich nicht auf einzelne Endprodukte<br />

GOTS-Zertifikat haben, weil das zum Beispiel<br />

zurückverfolgen. Für weitere Einzelheiten siehe<br />

zusätzliche Investitionen seitens der Fabrik erfordern bettercotton.org/massbalance.<br />

würde. In dem Fall verwenden wir das Logo nicht auf<br />

den Produkten, können aber nach wie vor mit Stolz<br />

sagen, dass sie aus Biobaumwolle hergestellt werden.<br />

ZIELE<br />

<strong>2021</strong> 50% ✗ nachhaltigere Stoffe. ✗<br />

2022 50% nachhaltigere Stoffe.<br />

2023 65% nachhaltigere Stoffe.<br />

2024 75% nachhaltigere Stoffe.<br />

Umsetzung<br />

<strong>2021</strong> bestanden 33 Prozent der Materialien der<br />

<strong>Babyface</strong>-Kollektion aus nachhaltigeren Alternativen.<br />

Damit haben wir unser Ziel nicht erreicht und<br />

schneiden im Ergebnis etwas schlechter ab als die 35<br />

Prozent Biobaumwolle im Jahr 2020.<br />

Mangel an Biobaumwolle<br />

Eine der Ursachen dafür ist, dass wir Anfang <strong>2021</strong> von<br />

unserem Hersteller darüber informiert wurden, dass<br />

wir für die <strong>Babyface</strong>-Winterkollektion <strong>2021</strong> keine<br />

Biobaumwolle mit GOTS-Zertifikat und auch keine<br />

Biobaumwolle ohne Zertifikat würden kaufen können.<br />

Die Nachfrage nach Stoffen aus biologischem Anbau<br />

ist weltweit stark gestiegen, doch für den Umstieg auf<br />

biologischen Anbau braucht ein Baumwollfarmer im<br />

Durchschnitt drei Jahre. Das bedeutet, dass es Weile<br />

<strong>2021</strong><br />

Polyester 11,6%<br />

Polyamid 0,04%<br />

Elastan 3,3%<br />

Biobaumwolle 15,7%<br />

Viskose 0,59%<br />

Acryl 0,25%<br />

Baumwolle 50,8%<br />

Better Cotton 17,5%<br />

38 39


4. Zirkularität<br />

<strong>Babyface</strong> möchte sich mit zirkulären Geschäftsmodellen beschäftigen, deren Bestandteile<br />

zirkuläre Entwürfe, Miet- und Leasingmodelle sowie recycelte Stoffe sein könnten.<br />

Unser heutiges Modesystem ist ein lineares Modell, das aus Kaufen, Tragen und Wegwerfen<br />

besteht. Zirkularität steht für einen geschlossenen Kreislauf, in dem Stoffe nach dem<br />

Tragen wieder in den Herstellungsprozess zurückkehren.<br />

dauern kann, bis wieder ausreichend Biobaumwolle<br />

verfügbar ist. Ein weiteres Problem ist, dass Global<br />

Organic Textile Standard (GOTS) im Herbst 2020 einen<br />

groß angelegten Betrug mit falscher Biobaumwolle aus<br />

Indien aufgedeckt hat. Im Rahmen einer Untersuchung<br />

stellte GOTS fest, dass 20.000 Tonnen Baumwolle zu<br />

Unrecht als Biobaumwolle zertifiziert worden waren.<br />

Da aktuell keine Biobaumwolle mit dem GOTS-Siegel<br />

verfügbar ist, nehmen auch die Herausforderungen zur<br />

Gewährleistung der sozialen Bedingungen in der<br />

Zulieferkette zu. Das GOTS-Zertifikat überwacht<br />

nämlich nicht nur die Menge an Biofasern, sondern<br />

auch angemessene Arbeitsbedingungen in allen<br />

Phasen des Herstellungsprozesses.<br />

Better Cotton<br />

Wir investieren auch weiterhin in nachhaltigere Stoffe<br />

für die <strong>Babyface</strong>-Kollektion. <strong>Babyface</strong> geht es nicht<br />

darum, um die letzte verfügbare Baumwollkapsel und<br />

gegen überhöhte Marktpreise zu kämpfen; wir wollen<br />

vielmehr in einen nachhaltigeren Baumwollanbau<br />

investieren. Deshalb sind wir <strong>2021</strong> der Initiative Better<br />

Cotton beigetreten und haben die Verwendung von<br />

Better Cotton zur Mindestanforderung für künftige<br />

Kollektionen gemacht.<br />

Folgeschritte<br />

Durch den Mangel an Biobaumwolle haben wir unsere<br />

Ziele für <strong>2021</strong> auf 2022 verschieben müssen. <strong>2021</strong><br />

konnten wir eine ordentliche Zunahme an<br />

nachhaltigeren Stoffen für die Kollektionen des Jahres<br />

2022 realisieren. So konnten wir für unsere New Born<br />

Capsule ‘Tiny Story’ wieder Biobaumwolle einkaufen.<br />

Ferner haben wir für alle in Indien hergestellten<br />

Jerseys und Sweats statt konventioneller Baumwolle<br />

Better Cotton verwendet, da durch Better Cotton mehr<br />

Bauern bei der nachhaltigen Landwirtschaft<br />

unterstützt werden. Anhand einer groben Berechnung<br />

auf der Grundlage der Stückzahlen, also nicht<br />

aufgrund des spezifischen Gewichts, ergeben sich für<br />

2022 52 Prozent nachhaltige Materialien. Darauf sind<br />

wir sehr stolz!<br />

Ferner haben wir auch nachhaltigere Entscheidungen<br />

für unseren Polyesterverbrauch getroffen. Gemeinsam<br />

mit einem Hersteller, der Jacken für uns produziert,<br />

konnten wir für die Kollektionen des Jahres 2022 einen<br />

Teil unserer Polyesterjacken aus recyceltem Polyester<br />

fertigen lassen. Näheres dazu lesen Sie bei der<br />

Beschreibung der vierten und nächsten Säule<br />

„Zirkularität“.<br />

<strong>2021</strong><br />

erreichte<br />

Ziele:<br />

18% Better Cotton<br />

16% Biobaumwolle<br />

ZIELE<br />

2022 10 Prozent einer <strong>Babyface</strong>-Jackenkollektion besteht (teilweise) aus recyceltem<br />

Polyester.<br />

2022 80 Prozent der Polybags besteht aus recyceltem Plastik.<br />

2023 50 Prozent des in der <strong>Babyface</strong>-Kollektion verwendeten Polyesters ist recycelt.<br />

2023 100 Prozent der Polybags besteht aus recyceltem Plastik.<br />

2025 Neben dem heutigen (linearen) Geschäftsmodell ist ein zirkuläres Geschäftsmodell<br />

integriert worden.<br />

Realisierung<br />

2022 möchte <strong>Babyface</strong> anstelle von herkömmlichem<br />

Polyester mindestens 10 Prozent recyceltes Polyester<br />

verwenden. Aus diesem Grund verfügt <strong>Babyface</strong> seit<br />

Januar 2022 über eine Zertifizierung nach dem Global<br />

Recycled Standard.<br />

Aktuell suchen wir Unterstützung durch Expert:innen<br />

und Unternehmen, die auf Zirkularität spezialisiert<br />

sind, um uns bei der Einführung von<br />

Zirkularitätsmodellen zu helfen. Dazu haben zwei<br />

Mitarbeiter:innen von <strong>Babyface</strong> im Juni <strong>2021</strong> eine<br />

dreitägige Schulung absolviert. Ferner haben wir<br />

Kontakt zu Drop & Loop sowie Wolkat aufgenommen,<br />

die zusammen in der Lage sind, die vollständige Kette<br />

von Recycling und Produktion für Marken wie <strong>Babyface</strong><br />

zu gewährleisten. Nach ersten Gesprächen setzen wir<br />

große Hoffnungen auf eine mögliche Zusammenarbeit!<br />

Der Global Recycled Standard (GRS) ist ein<br />

internationaler, freiwilliger Produktstandard, der<br />

Anforderungen an die Zertifizierung von<br />

Recyclingmaterialien und der Wertschöpfungskette<br />

durch eine unabhängige dritte Partei festschreibt. Die<br />

Ziele des GRS sind:<br />

• Abstimmung von recycelten Definitionen über<br />

mehrere Anwendungen<br />

• Überprüfung des recycelten Inhalts in Produkten<br />

• Verbraucher:innen (sowohl Marken als auch<br />

Endverbraucher:innen) ein Hilfsmittel zum Treffen<br />

durchdachter Entscheidungen bieten.<br />

• Reduzierung der schädlichen Auswirkungen der<br />

Produktion auf Mensch und Umwelt.<br />

• Bieten von Sicherheit der Verarbeitung von Produkten<br />

auf nachhaltigere Weise.<br />

• Förderung eines höheren Anteils an recycelten<br />

Materialien in Produkten.<br />

40 41


3 Deep dive<br />

5. CO 2<br />

-Ausstoß, Wasser-, Energie- und Chemikalienverbrauch senken<br />

<strong>Babyface</strong> möchte zu einem nachhaltigen Planeten beitragen, damit unsere Kinder ihr<br />

Leben weiterhin sorgenfrei genießen können. Der übermäßige Ausstoß von Treibhausgasen<br />

sowie der enorme Verbrauch von Wasser und Chemikalien haben einen Klimawandel<br />

in Gang gesetzt. Für die Herstellung von Kleidung werden große Mengen an Wasser,<br />

Energie und Chemikalien benötigt. Das Färben und Verarbeiten von Textilien ist für 17<br />

Prozent bis 20 Prozent der gesamten industriellen Wasserverschmutzung verantwortlich<br />

{Quelle: globalfashionagenda.com). Auch für den Anbau von Baumwolle wird viel Wasser<br />

benötigt.<br />

Zum Schluss: Unsere <strong>ESG</strong>-Managerin ist seit <strong>2021</strong> im<br />

Lenkungsausschuss von Green Deal Circulair Textiel<br />

des Amsterdam Economic Board vertreten, um weitere<br />

Kenntnisse zu erlangen und gemeinsam mit anderen<br />

Partnern erste Initiativen in die Praxis umzusetzen.<br />

Wolkat ist bereits in der vierten Generation eine<br />

internationale Gruppe von innovativen<br />

Textilrecycling-Unternehmen, die zusammen die<br />

komplette Kette des Textilrecyclings bewältigen. Die<br />

Textilien werden von Wolkat eingesammelt, sortiert<br />

und recycelt. Anschließend wird daraus ein neues,<br />

recyceltes Produkt hergestellt. Wolkat nimmt damit<br />

in der Welt eine einzigartige Stellung ein, weil sie<br />

komplett zirkulär und transparent agieren. Drop &<br />

Loop ist eine Tochtergesellschaft von Wolkat, die<br />

hauptsächlich in Supermärkten und<br />

Bekleidungsgeschäften Kleidercontainer und -boxen<br />

bereitstellt.<br />

Folgeschritte<br />

Folgeschritte sind der Einkauf von Stoffen und Garnen<br />

aus recyceltem Polyester.<br />

Darüber hinaus werden wir mit Drop & Loop und<br />

Wolkat weitere Gespräche über die Entwicklung von<br />

Produkten aus recycelten Materialien für die <strong>Babyface</strong>-<br />

Kollektion führen. Ein Element dieser Zusammenarbeit<br />

besteht ferner darin, die Einzelhändler, die <strong>Babyface</strong><br />

verkaufen, zum Aufstellen eines Kleidercontainers<br />

oder einer Sammelbox im Geschäft zu bewegen. Auf<br />

diese Weise hofft <strong>Babyface</strong> den Kreislauf zu<br />

vervollständigen.<br />

<strong>2021</strong><br />

erreichte<br />

Ziele:<br />

Zertifiziert für den Global<br />

Recyling Standard<br />

ZIELE<br />

2022 Pro Tier-1-Hersteller sind 2 Lieferproben getestet worden.<br />

2023 sind Mehrjahresstrategien für Nassverfahren und Chemikalieneinsatz sowie<br />

eine Manufacturing Restricted Substances List (MRSL) erstellt worden.<br />

2025 Unsere Endprodukte und die Herstellungsprozesse unserer Kleidung enthalten<br />

keine schädlichen Chemikalien mehr.<br />

2025 <strong>Babyface</strong> ist im Hinblick auf Transport und Verpackungen CO 2<br />

-neutral.<br />

<strong>Babyface</strong> hat 2019 durch die Erstellung einer Restricted<br />

Substances List (RSL) die ersten Schritte zur Senkung<br />

des Chemikalienverbrauchs unternommen. Eine RSL ist<br />

eine Liste mit Chemikalien, die wir in unseren <strong>Babyface</strong>-<br />

Produkten nicht antreffen möchten. Um dies für unsere<br />

Babykollektion garantieren zu können, erfüllen die<br />

Babyartikel von <strong>Babyface</strong> den Standards von Oeko-Tex<br />

und der REACH-Verordnung.<br />

REACH<br />

Ziel der REACH-Verordnung (EG (Nr.) 1907/2006) ist der<br />

Schutz von Mensch und Umwelt, indem chemische<br />

Stoffe besser und früher erkannt werden. So können<br />

wir gewährleisten, dass unsere Produkte frei von<br />

Schadstoffen sind, die ein Gesundheitsrisiko bilden.<br />

Oeko-tex standard 100<br />

Kleidungsstücke mit diesem Zertifikat enthalten<br />

keine Schadstoffe. Die Stoffe, auf die getestet wird,<br />

sind: illegale Substanzen, gesetzlich regulierte Stoffe,<br />

bekannte Schadstoffe und Parameter für das<br />

Gesundheitswesen.<br />

42 43


3 Deep Dive<br />

Umsetzung<br />

Trotz der Tatsache, dass wir für <strong>2021</strong> keine Ziele zur<br />

Senkung des CO2-Ausstoßes sowie des Verbrauchs von<br />

Wasser, Energie und Chemikalien formuliert haben,<br />

sind wir natürlich dennoch nicht untätig gewesen.<br />

So haben wir ebenso wie im Jahr 2020 berechnet, wie<br />

viele unserer Produkte per Flugzeug transportiert<br />

wurden. 2020 zeigte sich, dass 45 Prozent des CO2-Ausstoßes<br />

durch Flugtransporte verursacht wurden, die<br />

aber nur 2 Prozent des gesamten Transports ausmachten.<br />

<strong>2021</strong> wurden 6,5 Prozent unserer Produkte per<br />

Flugzeug transportiert, leider mehr als in 2020. Als<br />

Richtlinie gilt, dass wir Flugzeuge nur in absoluten<br />

Ausnahmefällen als Transportmittel einsetzen. 2020<br />

war das nur einmal der Fall, und zwar bei einer umfangreichen<br />

Nachbestellung. <strong>2021</strong> war der Einsatz von<br />

Flugzeugen, auf Grund coronabedingter Verzögerungen<br />

in der Herstellung, notwendig. Nur so konnten wir<br />

die Geschäfte noch rechtzeitig mit unseren Produkten<br />

beliefern.<br />

Folgeschritte<br />

Anfang Mai 2022 werden wir die Lieferproben von <strong>Babyface</strong><br />

gemeinsam mit Modint auf eventuell vorhandene<br />

Schadstoffen analysieren. Pro Hersteller werden<br />

wir einige Hochrisikoprodukte auswählen und testen<br />

lassen. Ferner werden wir mit Modint einen Mehrjahresplan<br />

erstellen, der sich damit befasst, wie wir<br />

gemeinsam mit dem Hersteller die Reduzierung von<br />

Nassverfahren und den Einsatz von Chemikalien bei<br />

der Herstellung unserer Kleidung verbessern können.<br />

Ein Aspekt wird die Erstellung einer MRSL sein.<br />

Ein Manufacturing Restricted Substances List<br />

umfasst alle chemischen Stoffe, die bei der<br />

Herstellung eines Kleidungsstücks zum Einsatz<br />

kommen.<br />

Eine Restricted Substances List zählt nur die<br />

chemischen Stoffe auf, die noch im fertigen<br />

Kleidungsstück vorhanden sind.<br />

Neben der Reduzierung des CO2-Ausstoßes haben<br />

wir auch Schritte zur Senkung des Verbrauchs an<br />

Wasser, Energie und Chemikalien unternommen. So<br />

hat der neue <strong>ESG</strong>-Spezialist von <strong>Babyface</strong> bei Modint<br />

eine Einführungsschulung zum Thema „Wet Processing<br />

and Chemical Management“ absolviert. Darüber<br />

hinaus haben wir Kontakt zu Modint aufgenommen,<br />

um herauszufinden, wie das Testen von Lieferproben<br />

funktioniert.<br />

Außerdem haben wir <strong>2021</strong> die RSL aus dem 2019<br />

aktualisiert, so dass diese nun neue Erkenntnisse über<br />

Chemikalien enthält.<br />

Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass wir unseren<br />

Herstellern damit viel abverlangen, insbesondere im<br />

Rahmen der beiden Sozialprojekte, die wir gemeinsam<br />

mit Arisa und SAVE durchführen. Folgeschritte für die<br />

Reduzierung des CO2-Ausstoßes sowie die Senkung<br />

des Wasser-, Energie- und Chemikalienverbrauchs, bei<br />

der unsere Hersteller unverzichtbar sind, werden wir<br />

nach Abschluss dieser Projekte in Angriff nehmen.<br />

Wir haben uns zu diesem Schritt entschieden, damit<br />

wir hinsichtlich der Arbeitsbelastung, die wir unseren<br />

Herstellern und uns selbst dabei auferlegen, realistisch<br />

bleiben.<br />

<strong>2021</strong><br />

erreichte Ziele:<br />

6,5% Transporte per Flugzeug<br />

93,5% Transporte per Schiff<br />

Aktualisierte Restricted Manufacturing<br />

List<br />

44 45


Responsible Business Conduct EK Fashion<br />

Responsible Business Conduct EK Fashion<br />

EK Fashion * , May <strong>2021</strong>.<br />

As a major retail service organisation in<br />

Europe, it’s our job to pursue a profitable<br />

and sustainable retail industry. We care<br />

for our collections, the materials and the<br />

full supply chain related to our carefully<br />

selected garments. We aim for long term<br />

relations with our business partners to<br />

co-create the most beautiful product, but<br />

also to take care of the people involved.<br />

We want to get insight in the social and<br />

environmental impact of our products<br />

and work on improvement where needed.<br />

Transparency of production places and<br />

circumstances are of great importance.<br />

EK Fashion has a responsible purchasing<br />

policy based on social and environmental<br />

criteria for the supply chain based on<br />

international standards, conventions and<br />

guidelines. Working in compliance with all<br />

applicable laws and regulations on human<br />

rights, the environment and product safety<br />

is of great importance, but international<br />

standards are leading if they are more<br />

stringent.<br />

We ask all our suppliers and subcontractors,<br />

from raw material to end product, to<br />

support us in our corporate responsibility<br />

program and to work according the<br />

standards below.<br />

1. Our common responsibility – Due<br />

diligence<br />

Under the UNGPs 1 and OECD Guidelines 2 ,<br />

enterprises bear a responsibility for<br />

preventing and reducing any adverse impact<br />

on people and the environment by their<br />

own operation or business relationships in<br />

the production or supply chain. This means<br />

acting in an ethical and transparent way<br />

that contributes to the health and welfare<br />

of society. This is the baseline for our Due<br />

Diligence policy integrated in our corporate<br />

responsibility program.<br />

EK Fashion supports the Conventions of<br />

the International Labour Organisation (ILO)<br />

and expects suppliers to act in accordance<br />

with the conventions of the ILO. These<br />

conventions are, along with the relevant UN<br />

Declarations and the OECD guidelines, the<br />

basis for our responsible business conduct.<br />

We have identified nine specific themes<br />

by mutual agreement and in discussion<br />

with stakeholders which currently merit<br />

the priority attention of enterprises in the<br />

garment and textile sector operating in<br />

the Netherlands in terms of international<br />

responsible business conduct (RBC). These<br />

themes are, in no particular order:<br />

1. Discrimination and gender;<br />

2. Child labour;<br />

3. Forced labour;<br />

4. Freedom of association;<br />

5. Living wage;<br />

6. Safety and health in the workplace;<br />

7. Raw materials;<br />

8. Water pollution and use of chemicals,<br />

water and energy;<br />

9. Animal welfare.<br />

We added, based on the ILO and OECD<br />

guidelines for the garment and footwear<br />

industry:<br />

• Working hours<br />

• Ethical trade, no bribery and corruption<br />

• No Sexual harassment and sexual and<br />

gender-based violence (SGBV) in the<br />

workplace<br />

• Grievance mechanism<br />

We will do our due diligence and give<br />

particular attention on these themes and we<br />

expect this as well from our suppliers. This<br />

means that, with regard to these themes,<br />

suppliers will identify any possible adverse<br />

impact in the supply chain, set specific<br />

objectives and take measures which are<br />

suitable in the light of the insights resulting<br />

from their due diligence process.<br />

We ask you to inform us about any possible<br />

risk regarding human rights violation, animal<br />

abuse and environmental hazards related<br />

to our products to cooperate to minimizing<br />

these risks. To identify these risks, we<br />

prepared a questionnaire and kindly ask you<br />

to fill out and send back to us.<br />

Our buying behaviour<br />

We are part of the value chain and therefore<br />

we want to take our responsibility regarding<br />

sourcing and buying. It is very important<br />

to inform us when our buying behaviour<br />

does not support the international social<br />

and environmental standards set below.<br />

We work according to the following buying<br />

strategy:<br />

Forecasting:<br />

We will particularly ask for long-term<br />

contracts to increase predictability and<br />

stability. This will also enable suppliers<br />

to plan for investments in machinery,<br />

equipment and human resources.<br />

We will:<br />

• work on a stable planning.<br />

• Share forecast and purchasing plan<br />

with our supplier and, if possible book,<br />

capacity.<br />

• Allow to start production early for<br />

NOOS styles<br />

• Communicate changes in your forecast/<br />

purchasing plan on time.<br />

Product development:<br />

• provide clear technical specs and<br />

requirements<br />

• Ask our supplier for feedback on new<br />

developments<br />

• Review our sampling process with<br />

efficiency in mind<br />

• Work with photo’s/online video when<br />

possible or consider virtual prototyping<br />

• Supply a target price for the product<br />

Price negotiation:<br />

• Get insight in price calculations and the<br />

production process<br />

• Calculate in cooperation with our<br />

supplier and getting help to get the best<br />

quality for the best price.<br />

• Consider material cost, labour, transport,<br />

testing, audits and the profit for the<br />

supplier<br />

Payment conditions:<br />

• Pay on time<br />

• Pay what we agreed on Order<br />

placement, production, lead time<br />

• We have a time & action plan with<br />

deadlines for all contributors (buyer and<br />

supplier)<br />

• We agree on realistic lead time<br />

• We make an agreement on late style/<br />

order changes<br />

• We work on understanding the local<br />

and cultural differences<br />

2. Social & Environmental Compliancy<br />

The responsible business conduct aims to<br />

attain compliance with certain standards.<br />

Supplier companies, in addition, must<br />

ensure that the responsible business<br />

conduct is also observed by subcontractors<br />

involved in production processes of final<br />

manufacturing stages. Within the scope<br />

of options for action and appropriate<br />

measures, supplier companies have to<br />

aim at the implementation and reporting<br />

of the following criteria in a development<br />

approach. EK Fashion declares that we will<br />

only work directly with subcontractors 3<br />

that are prequalified through the same<br />

rigorous processes to those used for direct<br />

contractors. Approved subcontracts may<br />

be reviewed on a semi-regular (e.g. annual)<br />

basis to remain approved. Workers of those<br />

sub-contractors should have access to<br />

grievance mechanisms, similar to those of<br />

direct contractors. We ask for transparency<br />

to know where our products are made and<br />

to be able to ask questions regarding social<br />

and environmental conditions.<br />

2.1 Social Compliancy<br />

Below written the most important ILO<br />

conventions related to human rights at the<br />

work floor.<br />

Prohibition Child Labour and working<br />

conditions of young workers ILO<br />

Conventions 10, 79, 138, 142 and 182 and<br />

Recommendation 146.<br />

There shall be no use of child labour. “The<br />

age for admission to employment shall<br />

not be less than the age of completion<br />

of compulsory schooling and, in any case,<br />

not less than 15 years.” “There shall be<br />

no forms of slavery or practices similar to<br />

slavery, such as the sale and trafficking of<br />

children, debt bondage and serfdom and<br />

forced or compulsory labour. [...] Young<br />

workers [in the age of 15-18] shall not<br />

perform work which, by its nature or the<br />

circumstances in which it is carried out, is<br />

likely to harm their health, safety or morals.”<br />

Children and young persons under 18 shall<br />

not be employed at night or in hazardous<br />

conditions.<br />

Where young workers are employed,<br />

business partners should ensure that the<br />

kind of work is not likely to be harmful to<br />

their health or development; their working<br />

hours do not prejudice their attendance<br />

at school, their participation in vocational<br />

orientation approved by the competent<br />

authority or their capacity to benefit from<br />

training or instruction programs.<br />

Business partners shall set the necessary<br />

mechanisms to prevent, identify and<br />

mitigate harm to young workers; with<br />

special attention to the access young<br />

workers shall have to effective grievance<br />

mechanisms and to Occupational Health<br />

and Safety trainings schemes and<br />

programmes.<br />

Child Labour Due Diligence Bill<br />

By signing this RBC you take part in our<br />

Due Diligence Policy and you approve that<br />

you will do anything you can to identify,<br />

prevent and if necessary address the issue<br />

of child labour in our supply chain.<br />

We need to comply with the Dutch Law on<br />

Child labour Due Diligence on combating<br />

child labour in global supply chains, that<br />

comes into force as of January 2020. Dutch<br />

companies and their supply chain business<br />

partners will have to declare that they have<br />

addressed the issue of child labour in their<br />

supply chains. This law requires companies<br />

to identify, prevent and if necessary address<br />

the issue of child labour in their supply<br />

chains. We ask our suppliers to cooperate<br />

and be transparent about sub- contractors<br />

and sub-suppliers and possible risks<br />

within the supply chain of our products<br />

so we can cooperate in combating child<br />

labour. Risk studies show that the severe<br />

risks are mainly at cotton farming and wet<br />

processing (like spinning mill) stage.<br />

EK Fashion’s CSR manager, needs to be<br />

informed in high risk situations, for example<br />

when cotton comes from countries or<br />

facilities where forced labour is required<br />

and so the risks on child labour occurs.<br />

Ask your suppliers about their social<br />

management systems, latest audit reports<br />

or certifications like WRAP, SA 8000, Fair<br />

Trade, GOTS, Better Cotton or Organic<br />

Content Standard, or any other standard<br />

that entails Child labour.<br />

Prohibition of Forced and compulsory<br />

Labour and Disciplinary Measures ILO<br />

Conventions 29 and 105.<br />

There shall be no use of forced, including<br />

bonded or prison, labour. All forms of<br />

forced labour, such as lodging deposits or<br />

the retention of identity documents from<br />

personnel upon commencing employment,<br />

are forbidden as is prisoner labour that<br />

violates basic human rights.<br />

Prohibition of Discrimination ILO<br />

Conventions 100, 111, 143, 158, 159, 169<br />

and 183.<br />

No discrimination shall be tolerated in hiring,<br />

remuneration, access to training, promotion,<br />

termination or retirement based on gender,<br />

age, religion, race, caste, birth, social<br />

background, disability, ethnic and national<br />

origin, nationality, membership in workers’<br />

organisations including unions, political<br />

affiliation or opinions, sexual orientation,<br />

family responsibilities, marital status, or<br />

any other condition that could give rise to<br />

discrimination.<br />

No Sexual harassment and sexual and<br />

gender-based violence (SGBV) in the<br />

workplace<br />

Our business partners are encouraged to<br />

adopt a zero-tolerance policy on sexual<br />

and gender-based violence and strict<br />

measures against sexual harassment in<br />

its own operations. The enterprise should<br />

articulate its expectations of suppliers and<br />

other business partners to likewise adopt<br />

1<br />

The UN Guiding Principles on Business and Human Rights are a set of guidelines for States and companies to prevent, address and remedy human<br />

rights abuses committed in business operations. http://www.ungpreporting.org/<br />

2<br />

The OECD Guidelines for Multinational Enterprises are recommendations addressed by governments to multinational enterprises operating in or<br />

from adhering countries. They provide non-binding principles and standards for responsible business conduct in a global context consistent with<br />

applicable laws and internationally recognized standards. http://www.oecd.org/corporate/mne/<br />

3<br />

Subcontracting to third parties is a fairly common practice at many stages of the garment supply chain. Subcontracting enables an enterprise to<br />

respond quickly to short lead times and changes in orders, to specialize in certain tasks. Outsourcing, however, can also decrease transparency in<br />

the supply chain and has been demonstrated to increase the risk of human rights and labour abuses and environmental impacts in higher-risk contexts.<br />

Therefore the due diligence measures that Euretco should take to mitigate these risks should be increased. Source: OECD due diligence guide<br />

*EK Fashion ist ein Markenname von Euretco B.V.<br />

46 47


Responsible Business Conduct EK Fashion<br />

a policy on sexual harassment and sexual<br />

and gender-based violence. Enterprises are<br />

encouraged to include the following in their<br />

internal policies<br />

• a commitment to foster an environment<br />

at work free from harassment, bullying<br />

and violence<br />

• clear consequences for breaking the<br />

enterprise’s standards<br />

• a commitment to hear grievances, to<br />

provide a “reprisal-free” complaints<br />

mechanism (e.g. operational-levelgrievance<br />

mechanism) and to maintain<br />

the confidentiality of workers or<br />

employees who raise complaints<br />

Freedom of Association and the Right to<br />

Collective Bargaining ILO Conventions 11,<br />

87, 98, 135 and 154<br />

The right of all workers to form and join<br />

trade unions and bargain collectively shall<br />

be recognised. The company shall, in those<br />

situations in which the right to freedom<br />

of association and collective bargaining<br />

are restricted under law, facilitate parallel<br />

means of independent and free association<br />

and bargaining for all workers. Workers’<br />

representatives shall not be the subject<br />

of discrimination and shall have access to<br />

all workplaces necessary to carry out their<br />

representation functions.<br />

Payment of a living wage ILO Conventions<br />

26 and 131<br />

Wages and benefits paid for a standard<br />

working week shall meet at least legal or<br />

industry minimum standards and always be<br />

sufficient to meet basic needs of workers<br />

and their families and to provide some<br />

discretionary income. Deductions from<br />

wages for disciplinary measures shall not<br />

be permitted nor shall any deductions from<br />

wages not provided for by national law be<br />

permitted. Deductions shall never constitute<br />

an amount that will lead the employee<br />

to receive less than the minimum wage.<br />

Employees shall be adequately and clearly<br />

informed about the specifications of their<br />

wages including wage rates and pay period.<br />

EK Fashion works with its suppliers to<br />

make salaries transparent and to establish<br />

living wages that are paid to employees to<br />

provide for the basic needs of the employee<br />

and his family. Together, we formulate<br />

measurable goals and draw up an action plan.<br />

Working Hours ILO Conventions 1 and 14<br />

and ILO Recommendation 116.<br />

Hours of work shall comply with applicable<br />

laws and industry standards. In any event,<br />

workers shall not on a regular basis be<br />

required to work in excess of 48 hours per<br />

week and shall be provided with at least<br />

one day off for every seven-day period.<br />

Overtime shall be voluntary, shall not exceed<br />

12 hours per week, shall not be demanded<br />

on a regular basis and shall always be<br />

compensated at a premium rate.<br />

Safe and healthy working conditions ILO<br />

Convention 155<br />

A safe and hygienic working environment<br />

shall be provided, and best occupational<br />

health and safety practice shall be promoted,<br />

bearing in mind the prevailing knowledge<br />

of the industry and of any specific hazards.<br />

Appropriate attention shall be paid to<br />

occupational hazards specific to this branch<br />

of the industry and assure that a safe and<br />

hygienic work environment is provided for.<br />

Effective regulations shall be implemented to<br />

prevent accidents and minimise health risks<br />

as much as possible. Physical abuse, threats<br />

of physical abuse, unusual punishments<br />

or discipline, sexual and other harassment,<br />

and intimidation by the employer is strictly<br />

prohibited.<br />

No Sandblasting<br />

EK Fashion does not accept the sandblasting<br />

process being used for our products, since<br />

this is affecting the health of workers.<br />

Legally binding employment relations<br />

Obligations to employees under labour or<br />

social security laws and regulations arising<br />

from the regular employment relationship<br />

shall not be avoided through the use of<br />

labour-only contracting arrangements, or<br />

through apprenticeship schemes where<br />

there is no real intent to impart skills or<br />

provide regular employment. Younger<br />

workers shall be given the opportunity<br />

to participate in education and training<br />

programmes.<br />

Ethical trade: no bribery and corruption<br />

Enterprises should consider the good<br />

practices put forth in the OECD Good<br />

Practice Guidance on Internal Controls,<br />

Ethics and Compliance, which includes:<br />

• Strong, explicit and visible support and<br />

commitment from senior management<br />

to the company’s internal controls,<br />

ethics and compliance programmes or<br />

measures for preventing and detecting<br />

bribery, including the bribery of foreign<br />

public officials;<br />

• A clearly articulated and visible<br />

corporate policy prohibiting bribery,<br />

including the bribery of foreign public<br />

officials; and<br />

• Oversight of ethics and compliance<br />

programmes or measures regarding<br />

bribery, including the bribery of foreign<br />

public officials, including the authority to<br />

report matters directly to independent<br />

monitoring bodies such as internal audit<br />

committees of boards of directors or of<br />

supervisory boards, is the duty of one<br />

or more senior corporate officers, with<br />

an adequate level of autonomy from<br />

management, resources and authority.<br />

Grievance mechanism<br />

EK Fashion needs a commitment to hear<br />

grievances from workers, to provide a<br />

“reprisal-free” complaints mechanism (e.g.<br />

operational-level-grievance mechanism) and<br />

to maintain the confidentiality of workers<br />

or employees who raise complaints. For<br />

example Amfori has an online grievance<br />

mechanism at their website. It provides a<br />

platform for individuals and organizations<br />

to submit a grievance if they feel they<br />

have been negatively affected by amfori’s<br />

activities. The amfori secretariat will review<br />

the External Grievance Mechanism process<br />

where necessary to continuously improve<br />

the grievance handling procedure. We ask<br />

Amfori to remind workers of their rights and<br />

this online grievance mechanism. 4<br />

2.2 Environmental Responsibility<br />

Suppliers should assess significant<br />

environmental impact of operations<br />

and establish effective policies and<br />

procedures that reflect their environmental<br />

responsibility. They will see to implement<br />

adequate measures to prevent or minimise<br />

adverse effects on the community, natural<br />

resources and the overall environment.<br />

EK Fashion asks suppliers to have<br />

procedures and standards for the use of<br />

water and energy, handling and disposure<br />

of chemicals and other dangerous materials,<br />

waste management, emissions and effluent<br />

treatment. The procedures and standards<br />

must meet at least the minimum legal<br />

requirements.<br />

No use of energy of non-renewable<br />

sources and minimizing Green house<br />

Gas (GHG) emissions<br />

Suppliers shall keep records of the current<br />

energy sources and emissions and reduce<br />

the use of energy of non-renewable<br />

sources. Targets will be set to work with<br />

green energy sources and thus reduce<br />

emissions to air.<br />

The consumption of energy of nonrenewable<br />

origin is one of the main<br />

causes of greenhouse gas emissions. The<br />

production of textile and garments is an<br />

energy intensive process. Measuring GHG<br />

emissions is a critical first step to reducing<br />

the carbon footprint of an enterprise’s<br />

activities. It helps an enterprise to assess its<br />

impact on the climate and to design costeffective<br />

emission reduction plans.<br />

• Establish an energy management plan<br />

at the site-level that includes companywide<br />

coordinated measures for energy<br />

management. We ask our suppliers<br />

to measure, report and minimize their<br />

energy consumption and GHG wherever<br />

possible.<br />

• Also, we do encourage our suppliers<br />

to make use of renewable energy<br />

sources like wind- and solar energy. We<br />

ask our supplier to research and use<br />

technologies which use less energy, like<br />

LED lightning.<br />

• Implement best available techniques<br />

(BAT) as defined by Best Available<br />

Techniques Reference Documents for<br />

the sector or sub-sector 3 5 .<br />

• Implement energy efficiency measures<br />

(e.g. energy conservation technology,<br />

optimization of steam generation and<br />

pressurized air, waste heat recovery<br />

from waste water and waste gas,<br />

process optimization, etc.)<br />

• Implement energy conservation<br />

measures (e.g. implementation of<br />

energy saving through improvements in<br />

the process and reaction conditions)<br />

• Increase efficiencies and quality so as<br />

to reduce need for re-processing due to<br />

failures<br />

• Install and operate accurate meters<br />

and/or measuring software as a<br />

fundamental step to benchmarking<br />

performance and to initiating efficiency<br />

improvement<br />

Limitations to water use and clean waste<br />

water<br />

The supplier shall measure water use and<br />

determine whether it can source from water<br />

stressed areas responsibly – for example, by<br />

promoting water efficiency and/or reducing<br />

process dependence on fresh water<br />

amongst its suppliers. Waste water must be<br />

treated and tested before releasing to the<br />

environment. The supplier shall comply to<br />

national waste water legislation.<br />

Throughout the production of textiles, a lot<br />

of water is used. In general, most water is<br />

used for cotton cultivation (2/3 or more of<br />

the total volume). Textile processing uses far<br />

less water but causes most water pollution.<br />

This puts great pressure on the availability<br />

and the quality of water in areas where<br />

cultivation and processing take place. Water<br />

use, the source and waste water in the wet<br />

processing also deserves serious attention,<br />

because of the local pollution impact.<br />

• We ask our suppliers to deliver a<br />

(waste) water policy, testing procedure<br />

and/or a copy of one of the standards.<br />

We ask our suppliers to provide, (LCA)<br />

data on water, energy and chemicals<br />

and emissions. Use the ZDHC (Waste<br />

Water) guidelines and the Unido water<br />

calculator: https://watercalculator.dnvgl.<br />

com/Home/Form.<br />

• We want to be informed about the<br />

water source (rain, groundwater, lake,<br />

etc)<br />

• We would like to offer suppliers more<br />

information on a cleaner production<br />

process through the ZDHC, OECD<br />

guidance or MODINT Factsheets which<br />

we could provide to you.<br />

No hazardous Chemicals<br />

No hazardous chemicals shall be used in<br />

processing stage and released in water<br />

or air. Employees shall be protected and<br />

equipped with the right safety measures<br />

and appropriate training. Chemicals shall be<br />

stored and labeled accurately.<br />

Chemicals are used everywhere in the<br />

production of goods. Apart from the<br />

pesticides and fertilizers in the natural fiber<br />

production, the ‘big’ issue, mainly in the<br />

textile chain, is the use of chemicals in<br />

bleaching, dyeing, printing and finishing<br />

and how it effects workers, water and air<br />

effluents.<br />

• Design phase: The base of the use of<br />

chemicals use lies in the design choices.<br />

We ask our business partners to inform<br />

us if any design decision leads to the<br />

use of hazardous chemicals.<br />

• Manage and report production<br />

phase: From there it is important<br />

for our company to know which<br />

specific chemicals are used (chemical<br />

inventory) and how they are used in<br />

the processing. The use of harmful<br />

chemicals during these stages of<br />

production could be harmful for the<br />

environment and the workers and may<br />

leave traces in the final product and<br />

thus appear to the consumer.<br />

• Make a Chemical Risk assessment:<br />

An environmental or human health<br />

risk assessment includes hazard<br />

identification, hazard characterization,<br />

exposure assessment and risk<br />

characterization.<br />

The first two steps are regarded as the<br />

process of hazard assessment. The<br />

methodology of the environmental risk<br />

assessment should align with OECD<br />

guidance. See OECD Environmental<br />

Risk Assessment Toolkit 6 .<br />

The methodology of the health risk<br />

assessment should align with the World<br />

Health Organization guidance. See<br />

International Programme on Chemical<br />

Safety, WHO Human Health Risk<br />

Assessment Toolkit: Chemical Hazards 7 .<br />

Health risks are also addressed in Module 5,<br />

Occupational Health and Safety.<br />

4<br />

https://www.amfori.org/sites/default/files/amfori%20External%20Grievance%20Mechanism%20policy-.pdf<br />

5<br />

https://eippcb.jrc.ec.europa.eu/reference/<br />

48 49


Responsible Business Conduct EK Fashion<br />

Restricted Substances List (RSL)/<br />

Manufacturing Restricted Substances<br />

List (MRSL)<br />

The restricted substances list (RSL) in<br />

annex 1 is intended to inform our suppliers<br />

on international (upcoming) regulations<br />

restricting or banning the use of chemicals<br />

in apparel products including accessories<br />

attached to garments for example zip<br />

fasteners, buttons, etc. and packaging<br />

materials. The RSL takes most of the<br />

world’s regulations into account (incl.<br />

REACH, POP), as well as harmful chemicals<br />

listed by NGO’s.<br />

• We ask our suppliers to purchase<br />

materials without harmful substances.<br />

Please inform your fabric- or yarn<br />

supplier about the RSL and risk matrix<br />

where chemicals are related to certain<br />

raw materials and processing steps and<br />

inform EK Fashion about test results<br />

based on risk assessments.<br />

• If the supplier buys directly from<br />

chemical agencies make sure it are<br />

firms with a CR management system.<br />

• Make use of the (ZDHC)MRSL (https://<br />

www.roadmaptozero.com/mrsl_online).<br />

It is there to provide suppliers with<br />

a harmonized approach to managing<br />

chemicals during the processing of raw<br />

materials into the readymade fabric<br />

within our supply chain. The MRSL<br />

achieves this by providing a clear list of<br />

priority chemicals and specifying the<br />

maximum concentration limit of each<br />

substance within commercial chemical<br />

formulations.<br />

• We ask our suppliers to inform us<br />

about wet processing management (of<br />

sub suppliers) to eliminate hazardous<br />

chemicals from our products, to keep<br />

a chemical inventory and to work with<br />

Material Safety Data Sheets for workers.<br />

Inform us when you/sub suppliers<br />

cooperates with ZDHC, SAC (Higg<br />

Index) or Amfori BEPI.<br />

• Implement best available techniques<br />

(BAT) as defined by Best Available<br />

Techniques Reference Documents for<br />

the sector or subsector. See Integrated<br />

Pollution Prevention and Control,<br />

Best Available Techniques Reference<br />

Document for the Textiles Industry,<br />

2003) 8 .<br />

Valid Processing standards<br />

A valid health OEKO-TEX® Standard 100<br />

product certificate covers most of legal<br />

requirements of this RSL. Processing<br />

standards are of higher value, like: GOTS,<br />

Blue Sign or Step (or similar). These<br />

standards, in the annex, make sure that<br />

that no harmful chemicals are used in<br />

processing.<br />

• When commercially acceptable, we<br />

ask our suppliers to work as much as<br />

possible with one of the following or<br />

similar standards and to provide us with<br />

a copy of the scope and transaction<br />

certificates.<br />

• It is important to work with accredited<br />

audit organisations ( e.g. by textile<br />

exchange.)<br />

Raw Material Policy<br />

EK Fashion wants to lower the impact of<br />

her raw materials. Cotton is one of the most<br />

polluting fibres and very important for our<br />

collections, therefore we want to work with<br />

the better, low impact options.<br />

• We ask our suppliers to keep records<br />

on the content and source of our raw<br />

materials<br />

• To source for sustainable or preferred<br />

raw materials (indicated in annex 3)<br />

and offer alternatives to conventional<br />

materials.<br />

• It is important to measure, reduce and<br />

reuse material waste where possible.<br />

In annex 4 we listed standards and<br />

certifications, related to sustainable raw<br />

materials like organic- or recycled cotton,<br />

which aims to reduce the impact during<br />

cultivation and/or processing of textile fibres.<br />

The standards and certifications cover the<br />

fibre production phase which impacts water-,<br />

chemical- and energy use, effluents and<br />

possibly labour conditions. They do not cover<br />

the finishing substances used, e.g. dyes that<br />

are included in the processing standards.<br />

• We ask our suppliers to offer available<br />

sustainable raw materials and to use/<br />

ask for one of the following or similar<br />

standards and to provide us with a copy<br />

of the scope and transaction certificates<br />

or other proof of compliancy.<br />

Valid raw material certifications<br />

In annex 4 we listed standards and<br />

certifications, related to sustainable<br />

raw materials like organic cotton, aim to<br />

reduce the impact during cultivation and<br />

processing of textile fibres. The standards<br />

and certifications cover the fibre production<br />

phase that has impact on water, chemical<br />

and energy use and labour conditions. They<br />

do not cover the finishing substances used,<br />

e.g. dyes that are included in the processing<br />

standards.<br />

• We ask our suppliers to use one of the<br />

following or similar standards and to<br />

provide us with a copy of the scope- and<br />

transaction certificates.<br />

Animal welfare<br />

We ask suppliers of wool, silk, leather,<br />

down and feathers and any other animal<br />

derived fibre:<br />

• To prevent, reduce and eradicate animal<br />

suffering in the production or supply<br />

chain.<br />

• To provide animal welfare guarantees<br />

when products of animal origin are<br />

used.<br />

• To follow below provision guidelines<br />

where animals are concerned in our<br />

supply chain:<br />

1. Freedom from Hunger and Thirst - by<br />

ready access to fresh water and a diet<br />

to maintain full health and vigour.<br />

2. Freedom from Discomfort - by providing<br />

an appropriate environment including<br />

shelter and a comfortable resting area.<br />

3. Freedom from Pain, Injury or Disease -<br />

by prevention or rapid diagnosis and<br />

treatment.<br />

4. Freedom to Express Normal Behaviour -<br />

by providing sufficient space, proper<br />

facilities and company of the animal’s<br />

own kind.<br />

5. Freedom from Fear and Distress - by<br />

ensuring conditions and treatment<br />

which avoid mental suffering.<br />

Endangered Species Policy<br />

EK Fashion does not accept any raw<br />

materials from any endangered species as<br />

listed on the IUCN Red List 9 , as critical<br />

endangered, near threatened, endangered,<br />

extinct in the wild, or vulnerable on the<br />

IUCN Red List. Therefore, suppliers must<br />

provide animal welfare guarantees when<br />

products of animal origin are used.<br />

EK Fashion does not accept Real exotic<br />

animal skins (incl. snake, alligator, crocodile,<br />

lizard and ostrich).<br />

Fur -EK Fashion does not accept animal fur<br />

Silk - EK Fashion does not accept silk from<br />

moth that have been boiled alive.<br />

Animal hair (e.g. Cashmere, Angora,<br />

Mohair) - EK Fashion does NOT permit<br />

that hairs are collected from animals in an<br />

animal-unfriendly manner (see guideline<br />

above).<br />

• We ask our suppliers to provide a third<br />

party certificate that proofs good animal<br />

husbandry.<br />

Leather - Real leather and suede from<br />

sheep, pigs, goats and cattle reared for<br />

meat production & synthetic leather are<br />

accepted. All other leather variations are<br />

NOT permitted!<br />

• We prefer leather processed through<br />

facilities rate by Gold, Silver, Bronze by<br />

the Leather Working Group or facilities<br />

STeP by OEKO-TEX certified.<br />

Down Feathers Policy - EK Fashion does<br />

not accept Down/Feathers from live-plucked<br />

birds and from force fed birds. EK Fashion<br />

only accepts Down/Feathers from meat<br />

production and prefers Down/Feathers<br />

that are certified to the Textile Exchange<br />

Responsible Down Standard.<br />

• Our business partners must submit a<br />

declaration or certificate guarantee that<br />

all Down filled garment/items are Nonlive<br />

plucked down.<br />

Wool & Mulesing Policy - We endorse the<br />

IWTO- standards for animal welfare and<br />

demand that the Five Freedoms for Animal<br />

Welfare must be respected. Mulesing is a<br />

surgical procedure carried out on (mainly<br />

Merino) sheep to prevent flystrike.<br />

• EK Fashion only accepts wool from<br />

sheep that have not been mulesed<br />

and prefers wool that is certified to<br />

the textile Exchange Responsible Wool<br />

Standard. Recycled wool, certified<br />

according to the recycled wool standard<br />

could be a solution to prevent mulesing.<br />

Man-made Cellulosic Fibres Policy - EK<br />

Fashion does not accept products (Viscose,<br />

Rayon, Modal and Lyocell) deriving from<br />

illegally logged sources, ancient and<br />

endangered forests, as listed in the IUCN<br />

Red list as critical endangered, near<br />

threatened, endangered, extinct in the<br />

wild, or vulnerable. EK Fashion prefers<br />

sustainably certified wood products (e.g.<br />

FSC)<br />

Packaging - Since plastic is nonbiodegradable,<br />

recycling is a part of global<br />

efforts to reduce plastic in the waste stream,<br />

especially the approximately eight million<br />

metric tonnes of waste plastic that enter<br />

the earth’s ocean every year. Soft Plastics<br />

are also recycled such as polyethylene film<br />

and bags.<br />

• We ask our supplier to actively research<br />

and offer options which are a better<br />

choice for the environment: Reusable,<br />

recycled and/or reduction of packing<br />

materials.<br />

Plastic - We ask our suppliers to use<br />

preferred plastics for our products<br />

and packaging like recycled plastics<br />

and biodegradable plastics (see GRS<br />

certification) of e.g. PLA (corn sugars).<br />

Cardboard - We ask our suppliers to use<br />

recycled or FSC/PEFC certified cardboard.<br />

We aim to only use cardboard and paper<br />

packaging which consists of 100% recycled<br />

paper fibre.<br />

Waste reduction - We ask our suppliers<br />

to reduce (raw) material wase as much<br />

as possible and preferably join a recycling<br />

program (packaging waste, material cutting<br />

waste etc.)<br />

3. Management System, Monitoring,<br />

documentation, verification<br />

The supplier company shall define and<br />

implement a management system to<br />

ensure that the requirements of the<br />

Responsible Business Conduct can be<br />

met. Management is responsible for the<br />

correct implementation and continuous<br />

improvement by taking corrective measures,<br />

as well as the communication of the<br />

requirements of the RBC to all employees<br />

and subcontractors. It shall also address<br />

employees’ concerns of non-compliance<br />

with this Code of Conduct. EK Fashion will<br />

be informed about non-compliances and<br />

follow up.<br />

• If the buying behaviour of EK Fashion<br />

impacts the compliancy to this RBC we<br />

will be informed immediately.<br />

In our accompanied questionnaire we<br />

will ask you to provide us with sufficient<br />

information to prove the origin and<br />

sustainability of our products. If you have<br />

any questions please let us know.<br />

The requirements in the Responsible<br />

Business Conduct are requirements that<br />

we want to achieve together. These are our<br />

common goals. We are open for discussion<br />

if suppliers are not capable to meet these<br />

requirements. We are certain that many of<br />

our suppliers have even higher demands<br />

of themselves. Therefore, we want you to<br />

provide us with the relevant certifications<br />

and reports to confirm this. By signing this<br />

RBC statement, you commit yourself to it.<br />

The undersigned hereby confirms that:<br />

We have read the Responsible Business<br />

Conduct (RBC) and accept the terms<br />

required of us as suppliers and will inform<br />

and cooperate with our subcontractors and<br />

sub suppliers working on products of EK<br />

Fashion. We will inform EK Fashion and<br />

discuss non- compliances and the issues<br />

involved in their product’s supply chain.<br />

6<br />

https://www.oecd.org/env/ehs/risk-assessment/environmental-risk-assessment-toolkit.htm 7 https://www.who.int/ipcs/methods/harmonization/areas/ra_toolkit/en/<br />

8<br />

https://eippcb.jrc.ec.europa.eu/reference/BREF/txt_bref_0703.pdf<br />

9<br />

IUCN Red List: Union for Conservation of Nature’s Red List of Threatened Species has evolved to become the world’s most comprehensive information<br />

source on the global conservation status of animal, fungi and plant species. See https://www.iucnredlist.org/<br />

50 51


<strong>Babyface</strong> möchte die eigenen Schritte im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit<br />

transparent machen und zeigen, wie es uns dabei ergeht. Wir hoffen, dass wir<br />

mit diesem Geschäftsbericht einen Beitrag dazu geleistet haben. Wenn Sie mehr<br />

über die Produkte von <strong>Babyface</strong> und unseren Weg in die Nachhaltigkeit erfahren<br />

möchten, können Sie sich jederzeit an uns wenden.<br />

<strong>Babyface</strong>, ein Unternehmen von EK Fashion<br />

Koninginneweg 1, 3871 JZ Hoevelaken, Niederlande<br />

Kontakt: sustainability@ek-retail.com<br />

Nichts aus dieser Veröffentlichung darf als Fotokopie oder Film oder auf welche Weise auch immer ohne vorherige Zustimmung von EK vervielfältigt und/oder<br />

veröffentlicht werden. EK Fashion übernimmt keine Haftung für eventuelle Fehler in diesem <strong>ESG</strong>-Bericht.

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