Weimarer Republik
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1<br />
Die Zeit der <strong>Weimarer</strong><br />
<strong>Republik</strong><br />
(1918-1933)<br />
Zeitleiste - Der Beginn<br />
9. November<br />
1918<br />
Abdankung des Kaisers - Ausrufung der <strong>Republik</strong>. Kaiser<br />
Wilhelm II. flieht in die Niederlande.<br />
11.November<br />
1918<br />
In Compiègne unterzeichnet Matthias Erzberger (Zentrum)<br />
den Waffenstillstand für das Deutsche Reich.<br />
5.-11.1.1919 „Spartakusaufstand“: in Berlin kommt es zu schweren<br />
Straßenkämpfen.<br />
15.1.1919 Die verhafteten KPD-Anführer Karl Liebknecht und Rosa<br />
Luxemburg werden durch Offiziere der Regierungstruppen<br />
in Berlin ermordet.<br />
19.1.1919 Wahlen zur Nationalversammlung; erstmals besitzen<br />
Frauen an allgemeinen Wahlen auf Reichsebene das<br />
Wahlrecht.<br />
6.2.1919 In Weimar tritt die Nationalversammlung zusammen.<br />
(Weimar = Stadt von GOETHE & SCHILLER)<br />
11.2.1919 Die Nationalversammlung in Weimar wählt Friedrich Ebert<br />
(SPD) zum Reichspräsidenten.<br />
10.1.1920 Der Vertrag von Versailles tritt in Kraft.
2<br />
Die Wahlen zur<br />
Nationalversammlung<br />
(19.1.1919)<br />
In einer Nationalversammlung kommen Menschen zusammen, die gewählt<br />
wurden, um für die Nation wichtige Entscheidungen zu treffen. Die<br />
wichtigste Aufgabe der Nationalversammlung ist in der Regel, eine<br />
neue Verfassung für das Land zu machen.<br />
Das erste Mal<br />
dürfen Frauen<br />
wählen<br />
Ergebnis<br />
Warum hat die<br />
Nationalversammlung<br />
ausgerechnet in Weimar<br />
stattgefunden und nicht in einer<br />
anderen deutschen großen Stadt<br />
wie zum Beispiel Köln ?<br />
Da man in Berlin wegen der Unruhen nicht bleiben<br />
konnte, brauchte man eine Stadt, die zwar weit genug<br />
weg war von Berlin, aber doch nicht zu weit. Auch sollte<br />
es möglichst eine Stadt mit historischer Bedeutung sein.<br />
Deshalb entschied man sich für Weimar.
3 Die Bestimmungen des<br />
Versailler Vertrages<br />
1/7 der Landesfläche musste abgegeben werden, was auch einen Verlust von 10% der<br />
Bevölkerung bedeutete.<br />
Die allgemeine Wehrpflicht wurde abgeschafft, das Heer durfte nicht mehr als 100 000<br />
Soldaten und die Marine 15 000 Soldaten umfassen.<br />
Die Luftwaffe wurde abgeschafft und der Besitz von U- Booten, Gaswaffen und Panzern<br />
verboten.<br />
Die Seite westlich des Rheins musste entmilitarisiert werden und auch bis zu 50 km<br />
östlich des Rheins durften keine Soldaten stationiert werden.<br />
Um die Einhaltung der Bestimmungen prüfen zu können, sollten für einen Zeitraum von 15<br />
Jahren alliierte Truppen die Gebiete besetzen.<br />
Deutschland sollte Reparationen zahlen, zu denen auch Sachgegenstände gehörten wie<br />
Handelsschiffe, Lokomotiven, Waggons, Kohle und Vieh. Die Höhe des zu leistenden<br />
Geldwertes der Reparationen waren zu dem Zeitpunkt noch nicht festgelegt.<br />
Um den Reparationsforderungen ein rechtliches Fundament zu geben, musste<br />
Deutschland mit seinen Verbündeten die Kriegsschuld auf sich nehmen.<br />
Länder, an die das Deutsche Reich<br />
Gebiete verlor :<br />
Die breite Masse der deutschen Bevölkerung war empört über die<br />
Regelungen, aber da die meisten Abgeordneten keinen anderen<br />
Ausweg sahen, stimmte eine Mehrheit für die bedingungslose<br />
Annahme des Vertrages.
4<br />
Propaganda gegen den<br />
Vertrag<br />
radikale Kräfte<br />
machten<br />
Propaganda<br />
gegen den<br />
Vertrag und die<br />
Politiker, die ihn<br />
verhandelten.<br />
Einige von<br />
ihnen wurden<br />
von Radikalen<br />
ermordet.<br />
Dolchstoßlegende :<br />
„Wir hätten den Krieg<br />
gewonnen, wenn die<br />
Politiker uns weiter<br />
kämpfen lassen hätten“<br />
VERSCHWÖRUNGSTHEORIE
5 Wie war es in Bad Ems ?<br />
Was konnte sich ein Arbeitsloser in Bad Ems in der Woche kaufen ?
6<br />
Quelle :<br />
https://www.1914-1930-rlp.de/staedte-doerfer/badems-1918-1929.html
7
8<br />
Die Goldenen Zwanziger Jahre<br />
Das Leben verändert sich<br />
Während die politischen Verhältnisse für viele Menschen unbefriedigend waren,<br />
blieb die Entwicklung in anderen Bereichen nicht stehen. Technische Neuerungen<br />
veränderten das Leben. Immer öfter traf man nun in den Haushalten<br />
Grammophone, Kühlschränke und Staubsauger an, während die Dienstmädchen<br />
rar wurden.<br />
Vor allem in städtischen Verhältnissen erlernten nun auch die Mädchen immer<br />
häufiger einen Beruf oder besuchten weiterführende Schulen. Die Senkung der<br />
Arbeitszeit, die Einführung bezahlter Ferien (1-2 Wochen im Jahr) und die<br />
technischen Hilfsmittel verschafften den Menschen mehr Freizeit und gaben ihnen<br />
auch die Möglichkeit, ihr Leben individueller zu gestalten.Dies widerspiegelte sich<br />
etwa in der Mode, wo man von der möglichst vollständigen Verhüllung des<br />
Körpers abging und mehr Bequemlichkeit anstrebte.<br />
Neben den Zeitungen trat als neues und schnelleres Informationsmittel das Radio.<br />
Eine immer wichtigere Rolle spielte auch der Film. An die Stelle der als Kuriositäten<br />
belächelten Kurzstreifen der Jahrhundertwende trat der - seit 1928 vertonte -<br />
Spielfilm. Der Gang ins Kino wurde zu einer der beliebtesten Freizeitgestaltungen.<br />
Viele kennen die Zeit nur aus den Hollywood-Filmen, so wie in den Filmen vollzog<br />
sich ein Wandel nach dem Weltkrieg. Ein Wandel in den Vorstellungen von<br />
Familienleben und Ehe, Menschen aller Schichten wollten etwas verändern.<br />
Ehepaare in der neuen städtischen Gesellschaft waren während der Jahre<br />
zwischen den Kriegen länger miteinander und mit ihren Kindern zusammen, dank<br />
kürzerer Arbeitszeit hatten sie nun mehr Gelegenheit dazu.<br />
Hinzu kam vermutlich, dass selbstbewusste Ehefrauen ihren Männern schlicht das<br />
Familienleben abverlangten. In Arbeiterfamilien gab es noch einen anderen Grund:<br />
Die beengten Verhältnisse, in denen so viele Arbeiter in den Städten während der<br />
früheren Jahrzehnte gewohnt hatten, führten dazu, dass das Zuhause bestenfalls<br />
ein Ort war, an dem man aß und schlief. In den Zwanziger und Dreißiger Jahren<br />
machten bessere und geräumigere Wohnungen es nun zu dem Platz, an dem man<br />
die freie Zeit gemeinsam mit der Familie genießen konnte.
9<br />
Was änderte sich in den<br />
Zwanziger Jahren ?<br />
ÄNDERUNGEN in<br />
den 20ern
10<br />
Weltwirtschaftskrise<br />
Der Schwarze Freitag<br />
In den 1920er Jahren blühte der US-amerikanische Börsenmarkt. Viele Menschen legten zunehmend Geld in Aktien an<br />
und nahmen dafür bei Banken Kredite auf. Aufgrund der hohen und unkontrollierten Investitionen kam es folglich zu<br />
einer Spekulationsblase. Als der Aktienindex Dow Jones im Oktober 1929 nur noch langsam anwuchs, wurden viele<br />
Anleger auf einmal panisch und verkauften ihre Aktien. Es kam zu einem Börsencrash, der aufgrund des Datums am<br />
25. Oktober 1929 als „Schwarzer Freitag“ in die Geschichte einging.<br />
Der „Schwarzer Freitag“ wirkte sich auf Europa und Deutschland wie eine Kettenreaktion aus. Insbesondere<br />
die <strong>Weimarer</strong> <strong>Republik</strong> wurde von dem Aktiensturz hart getroffen, weil es von US-amerikanischen Krediten abhängig<br />
war. Da die amerikanischen Anleger nun ihre Kredite aus dem Ausland abzogen, brachen auch dort die Banken<br />
zusammen. Es kam zu einem drastischen Produktionsrückgang, der vor allem in Deutschland eine hohe Arbeitslosigkeit<br />
zur Folge hatte.<br />
Entwicklung der Arbeitslosenzahlen<br />
in Deutschland in der <strong>Weimarer</strong> <strong>Republik</strong><br />
Warum war es damals viel schlimmer arbeitslos zu sein ?
11<br />
Fragensammlung<br />
1. Wann endete der Erste Weltkrieg für Deutschland ?<br />
2. Was passierte mit Kaiser Wilhelm II. ?<br />
3. Was passierte am 19.1.1919 ?<br />
4. Was war das Besondere an diesen Wahlen ?<br />
5. Was bedeutet der Begriff <strong>Republik</strong> ?<br />
6. Welches Ergebnis brachten die Wahlen zur ersten Nationalversammlung ?<br />
7. Wer war der erste Reichspräsident der <strong>Weimarer</strong> <strong>Republik</strong> ?<br />
8. Wer waren Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg ?<br />
9. Welche Bestimmungen enthielt der Versailler Vertrag für Deutschland<br />
- militärisch<br />
- territorial<br />
- wirtschaftlich<br />
- politisch<br />
10. Welche Gebiete musste Deutschland nach dem Vertrag abgeben ?<br />
11. Wie wurde der Vertrag in der Bevölkerung empfunden ? Erkläre in diesem<br />
Zusammenhang das Wort „Dolchstoßlegende“ !<br />
12. Warum musste Deutschland den Vertrag unterschreiben ?<br />
13. Wie beeinflusste der Versailler Vertrag das Leben in Bad Ems ?<br />
14. Wie verliefen die ersten Jahre der <strong>Weimarer</strong> <strong>Republik</strong> in Bad Ems ?<br />
15. Welche Neuerungen brachten die Zwanziger Jahre für die Allgemeinheit ?<br />
16. Wie veränderte sich die Rolle von Mann und Frau in den Zwanziger Jahren ?<br />
17. Welche Änderungen gab es in der Kultur der Zwanziger Jahre ?<br />
18. Was versteht man unter dem Schwarzen Freitag ?<br />
19. Wann und wo nahm die Weltwirtschaftskrise ihren Ausgang ?<br />
20. Warum war Deutschland besonders von der WWK betroffen ?<br />
21. Wie entwickelte sich die Arbeitslosigkeit im Laufe der <strong>Weimarer</strong> <strong>Republik</strong> ?<br />
22. Welchen Einfluss hatte die Weltwirtschaftskrise auf das politische System in<br />
Deutschland ?
12