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RK AÜ H N M ES NT L E R G R U P P E N<br />
A U S S T E L L U N G E N<br />
Kunstvolle Fotografie zwischen Schein und Sein<br />
Peter <strong>Link</strong>: Bilder von der<br />
Wirklichkeit der Täuschung<br />
Peter <strong>Link</strong>; Berlin # Haus der Kulturen der Welt; Fotoarbeit, 42 cm x 56 cm © Peter <strong>Link</strong><br />
Manchen Bildern ist nicht zu trauen. Sie Ehrentitels „Künstler der Fotografie“ durch die<br />
verdrehen die Tatsachen so sehr, dass man ‚Fédération Internationale de L‘Art Photographique‘<br />
(AFI<strong>AP</strong>). Seine Arbeitsschwerpunkte<br />
sich durchaus an surrealistische Impressionen<br />
oder gar die Dada-Kunst erinnert fühlt. Solche sind die klassische Schwarz-Weiß-Fotografie,<br />
Bildwerke sind konzeptionell anders, sie sind experimentelle und abstrakte Fotoarbeiten<br />
oft ein Spiel mit Licht und Schatten, beinhalten in Farbe und Schwarz-Weiß sowiedie Herstellung<br />
wetterfester Fototafeln für das Frei-<br />
Spiegelungen, welche die Schwarz-Weiß-Fotografie<br />
an ihre wahrnehmbare Grenze bringt. gelände. Doch auch Aktfotografie sowie der<br />
Dem Künstler und Fotografen Peter <strong>Link</strong> sind Tanz faszinieren ihn. Seine Bilder verleihen der<br />
solche Facetten der Fotokunst mehr als geläufig.<br />
1941 in Neusatz/Bühl (Baden) geboren, Dies bindet der Künstler aber so atmosphärisch<br />
Wirklichkeit etwas Traumhaftes und Irreales.<br />
beschäftigt er sich seit 1989 intensiv mit der dicht in das jeweilige Bild ein, dass sich der<br />
Fotografie als Kunstform. Seine Bemühungen Betrachter fragen darf, ob entweder diese<br />
wurden bisher mit mehreren Kunstpreisen offensichtliche Realität oder die fotografischen<br />
honoriert. Viele Ausstellungen im In- und Veränderungen im Bild wirklich echt sind? Die<br />
Ausland folgten. Zu seinen beruflichen Erfolgen<br />
zählen unter anderem die Verleihung des Der richtige Blick auf das Objekt<br />
Frage bleibt glücklicherweise offen.<br />
veranlasst<br />
die Wahl des richtigen Objektivs, der richtigen<br />
zeitlichen Einstellung, kurz: den Einsatz und<br />
die konzeptionell durchdachte Anwendung<br />
des passenden technischen Equipments.<br />
Im Bild „Haus der Kulturen der Welt” in Berlin<br />
erlangt eben diese Aufnahme ein Höchstmaß<br />
an klarer Distanz, an Kühle durch die<br />
dunklen Facetten, welche nur teilweise durch<br />
vereinzelt hell aufleuchtende Lichtschimmer<br />
ergänzt werden. Allein der Horizont mit dem<br />
geometrischen Wolkengebilde verleiht diesem<br />
Bild schon eine diffuse Sequenz traumhafter<br />
Sinnbildung. Landschaft und Objekt vereinigen<br />
sich zu einer Ganzheit, ohne dabei ihre autarke<br />
Struktur zu vernachlässigen.<br />
Durch die farblich enge Kopplung von Natur<br />
und Technik werden die Unterschiede in Struktur<br />
und Form zwar negiert - gleichzeit entwickelt<br />
sich die besondere Dynamik des Bildes<br />
aus eben dieser Verbindung von Struktur und<br />
Farbe. Das real Sichtbare wie beispielsweise<br />
die Brücke, das Haus, oder auch die Schrift<br />
(Ausstellung, Performance etc.) korrespondiert<br />
so idealerweise mit einer eingebundenen<br />
Scheinrealität: So werden beide künstlerischen<br />
Aspekte - die Realität und die Surrealität,<br />
die Industrie und Landschaft - durch wenige<br />
Kunstgriffe zu einem opulenten und still nachhaltigen<br />
Gesamtkunstwerk geformt.<br />
Weitere Infos:<br />
Künstlergruppe EKABA<br />
Peter <strong>Link</strong><br />
Web: www.ekaba.de<br />
E-Mail: info@ekaba.de<br />
Michaela Buchheister<br />
ARTPROFIL<br />
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