Handbuch für Besamungsstationen
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Anlage 10<br />
Biologische Samenbeschaffenheit – Sorgfaltspflichten<br />
Pferdebesamungsstation<br />
Zur Sicherstellung hoher Trächtigkeitsraten (≥ 70 % tragende bei > 5 anzurechnende<br />
Stuten am Ende der Decksaison (Klug 2002)) hat das in der instrumentellen<br />
Samenübertragung eingesetzte Hengstsperma die international anerkannten<br />
Mindestanforderungen entsprechend der Empfehlungen der WBFSH (World Breeding<br />
Federation for Sporthorses) zu erfüllen.<br />
Gesetzliche Grundlage:<br />
Sorgfaltspflichten – resultierend aus der Produkthaftung<br />
1. International anerkannte Mindestanforderungen an eine Besamungsdosis<br />
nach Fertigstellung <strong>für</strong> die instrumentelle Samenübertragung<br />
a. Frischsamen (fresh semen)<br />
Mindestens 300 Millionen vorwärtsbewegliche Spermien<br />
b. Gekühlter Samen (chilled semen)<br />
b.a Besamung auf der Besamungsstation ohne Versand<br />
innerhalb von 12 Stunden nach Samengewinnung (diluted/fresh)<br />
- Mindestens 300 Millionen vorwärtsbewegliche Spermien<br />
zum Zeitpunkt der Aufbereitung<br />
- Verdünnung mindestens 1 : 1 (Ejakulatvolumen : Verdünnervolumen)<br />
- Einhaltung der Lagerungsbedingung<br />
(bis etwa 4 Stunden bei 17°C, längerfristig bei 5°C)<br />
- Mindestens 35% vorwärtsbewegliche Spermien<br />
zum Zeitpunkt der Besamung<br />
b.b Besamung nach Versand<br />
innerhalb von 24-36 Stunden nach Samengewinnung (diluted/transported)<br />
- Mindestens 600 Millionen vorwärtsbewegliche Spermien<br />
zum Zeitpunkt der Aufbereitung<br />
- Maximales Besamungsvolumen 40 ml (Verdünnung 1:2; siehe oben)<br />
- Einhaltung der Lagerungs- und Transportbedingung (bei 5°C)<br />
- Mindestens 35% vorwärtsbewegliche Spermien<br />
zum Zeitpunkt der Besamung<br />
- Motilitätskontrolle der Spermien über Halteproben<br />
(einmal wöchentlich pro Hengst nach Lagerung von 24 bzw. 48 Stunden)<br />
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