DER BIEBRICHER
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Trauer um Stadtverordnetenvorsteherin Angelika Thiels<br />
Angelika Thiels erlag am 1. November<br />
einer heimtückischen, mit großer Tapferkeit<br />
ertragenen Krankheit.<br />
Die Nachricht erschütterte Viele: Wiesbadens<br />
amtierende Stadtverordnetenvorsteherin<br />
Angelika Thiels ist tot. Die beliebte<br />
CDU-Politikerin und „Erste Frau der Stadt“<br />
starb am 1. November im Alter von 68<br />
Jahren an den Folgen einer langjährigen<br />
Krebserkrankung.<br />
In den letzten Monaten ging es Angelika<br />
Thiels schon sehr schlecht. Dennoch erfüllte<br />
sie ihre Pfl ichten als Stadtverordnetenvorsteherin<br />
so lange wie möglich. Und<br />
das mit großer Selbstdisziplin, aber auch<br />
aus Freude an ihrer Aufgabe, was man ihr<br />
6 <strong>DER</strong> <strong>BIEBRICHER</strong> / NOVEMBER 2009<br />
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ARCHIV FRANK HENNIG<br />
bis zuletzt ansehen konnte. Daher kam die<br />
Todesnachricht für viele Bürger, die nichts<br />
von ihrer Erkrankung wussten und sie immer<br />
als lebensfrohe Frau erlebten, auch so<br />
überraschend und machte viele so betroffen.<br />
Sie selbst war dankbar dafür, dass ihr<br />
modernste Krebstherapien ein längeres Leben<br />
ermöglicht haben und sie in dieser Zeit<br />
erleben konnte, wie ihre Kinder heirateten<br />
und sie mehrfache Großmutter wurde.<br />
„Die Nachricht vom Tod von Angelika Thiels<br />
haben wir mit tiefer Traurigkeit aufgenommen,<br />
denn sie war eine Stadtverordnetenvorsteherin,<br />
die unendlich viel für unsere<br />
Stadt erreicht hat. Wir haben mit Angelika<br />
Thiels eine unglaublich sympathische Kollegin<br />
verloren, die sich unermüdlich für Wiesbaden<br />
eingesetzt hat und nicht zu ersetzen<br />
sein wird“, würdigt Oberbürgermeister Dr.<br />
Helmut Müller die verstorbene Stadtverordnetenvorsteherin.<br />
„Angelika Thiels hat der<br />
Stadtverordnetenversammlung ein menschliches<br />
Gesicht gegeben“, erklärt Wiesbadens<br />
CDU-Vorsitzender Horst Klee. Nicht<br />
in irgendeiner Funktion, sondern stets mit<br />
ihrer gesamten Persönlichkeit sei sie zu den<br />
Menschen gegangen. Bei ihren unzähligen<br />
Besuchen vor Ort habe sie jeweils neue<br />
Eindrücke aufgenommen und diese in die<br />
städtischen Beratungsgremien eingebracht.<br />
Klee weiter: „Angelika Thiels verstand es,<br />
Menschen zusammenzuführen. Von ihrer<br />
Integrationskraft profi tierten nicht nur die<br />
Stadtverordneten, sondern alle Wiesbadener.“<br />
Betroffenheit auch bei der Opposition:<br />
„Sie hat Ihr Amt als Stadtverordnetenvorsteherin<br />
immer mit vollem Engagement<br />
wahrgenommen und auch in Zeiten, in denen<br />
sie bereits von ihrer Krankheit gezeichnet<br />
war, nie ihren Humor verloren“, so der<br />
SPD-Vorsitzende Arno Goßmann.<br />
Angelika Thiels wurde am 2. Juni 1941 als<br />
drittes Kind des Pfarrers Dr. Karl Hennig<br />
und seiner Ehefrau Gertrud in Eupen (Belgien)<br />
geboren. Nach der Schulzeit besuchte<br />
sie die Krankenpfl egeschule in Duisburg<br />
und legte dort ihr Examen ab. 1961 absolvierte<br />
Thiels die Ausbildung zur Operationsschwester<br />
und war in diesem Beruf bis 1966<br />
tätig. 1963 heiratete sie Dietmar Thiels; drei<br />
Kinder stammen aus dieser Ehe. 1979 zog<br />
die Familie nach Wiesbaden, wo Dietmar<br />
Thiels zum Stadtbaudezernenten gewählt<br />
wurde. Ihren eigenen politischen Werdegang<br />
startete Angelika Thiels 1976 mit dem<br />
Eintritt in die CDU. In Wiesbaden wurde<br />
sie 1985 zur Ortsvorsteherin des Stadtteils<br />
Südost und zur Vorsitzenden der Stadtbezirksgruppe<br />
Südost gewählt. 1989 zog sie<br />
erstmals in das Stadtparlament ein, acht<br />
Jahre später wurde sie zur stellvertretenden<br />
Stadtverordnetenvorsteherin gewählt und<br />
gehörte damit dem Ältestenausschuss an.<br />
Seit 2001 stand sie dem Stadtparlament der<br />
hessischen Landeshauptstadt als Stadtverordnetenvorsteherin<br />
vor – dieses Amt bekleidete<br />
sie bis zu ihrem Tod.<br />
Angelika Thiels war Mitglied in vielen verschiedenen<br />
Vereinen aus den Bereichen<br />
Kirche, Gesundheit, Familie, Frauen, Schule<br />
und Fastnacht. Vor zwei Jahren wurde sie<br />
für ihr vielseitiges Engagement vom Bundespräsidenten<br />
mit dem Verdienstkreuz am<br />
Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik<br />
Deutschland ausgezeichnet.<br />
Auch die Biebricher werden die Herzlichkeit<br />
und ansteckende Fröhlichkeit dieser außerordentlich<br />
menschlichen und beliebten Politikerin<br />
vermissen.<br />
(fhg)