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Journal Dampf Heißluft

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4<br />

2011<br />

<strong>Journal</strong><br />

<strong>Dampf</strong> & Heißluft<br />

Magazin für Modellbauer und Nostalgie-Fans<br />

<strong>Journal</strong><br />

<strong>Dampf</strong><br />

Heißluft<br />

ISSN 1616-9298<br />

€ 7,50 [D] € 8,10 [A]<br />

€ 8,30 [EU] sfr 13,80<br />

E 54336<br />

Magazin für Modellbauer<br />

und Nostalgie-Fans<br />

Mit den Harzer Schmalspurbahnen auf den Brocken<br />

<strong>Dampf</strong>maschinen • <strong>Dampf</strong> im Museum Werkstatt-Tipps<br />

<strong>Dampf</strong> auf der Schiene Straßendampf Rückblick<br />

Heißluftmotoren Forum <strong>Dampf</strong>- und Messetermine


<strong>Journal</strong>_<strong>Dampf</strong>_Heissluft_1108_02:Layout 1 24.11.2008 14:41 Seite 1<br />

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Qualität, Preis und Leistung<br />

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Gehärtete und geschliffene<br />

Bettführungsbahnen<br />

Rollgewalzte Trapezspindeln<br />

Motorleistung 1,5 kW 230 V<br />

Bohrmaschine OPTI B16H Vario<br />

Spindeldrehzahlen 100 - 7500 min -1<br />

Stufenloser Antrieb und digitale<br />

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INHALTSVERZEICHNIS • OKTOBER 2011<br />

DAMPF<br />

Jens Hinrichsen<br />

Schiebesteuerung von Modell-<strong>Dampf</strong>maschinen . . . 18<br />

Heinz Deppe<br />

<strong>Dampf</strong>kessel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

Klaus-Uwe Hölscher<br />

14 Raddampfer auf Schweizer Seen . . . . . . . . . . . . 44<br />

Dr. Alfred Bachmann<br />

Liegender Heißluftmotor mit oszillierendem<br />

Arbeitszylinder und Schlitzkreuzkopf,<br />

elektrisch oder spiritusbeheizt . . . . . . . . . . . . . . . . . 63<br />

DAMPF IM MUSEUM<br />

Jürgen Reuter<br />

Das Paradies in Paradise – Strasburg in<br />

Pennsylvania ist eine Reise wert . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

HISTORIE<br />

Richard Planitz<br />

Anweisungen an Heizer und Maschinisten . . . . . . . 27<br />

cs<br />

Annalen der Physik –<br />

Aus Frankreich: London-Paris 18. März 1816 . . . . . 62<br />

WERKSTATT-TIPPS<br />

Dipl.-Ing. (FH) Ralf-Werner Held<br />

Einsatzmöglichkeiten induktiver Erwärmung<br />

im Modellbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

DAMPF AUF DER SCHIENE<br />

Udo Mannek<br />

Mit den Harzer Schmalspurbahnen<br />

auf den Brocken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

Markus Kaiser<br />

Sie hat ein schmales Gleis... Die Murtalbahn . . . . . . 76<br />

STRASSENDAMPF<br />

Dr.-Ing. H. Schmidt-Römer und A. O. Mathieu<br />

<strong>Dampf</strong>automobile deutscher Hersteller<br />

Teil 6: Die <strong>Dampf</strong>-Kraftfahrzeuge der EKM,<br />

von W. Hans Fritsch und der LOWA . . . . . . . . . . . . . 48<br />

Gerhard Kieffer<br />

Mit <strong>Dampf</strong> der Brenz entlang . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80<br />

RÜCKBLICK<br />

Rolf Hoffmann<br />

<strong>Dampf</strong> in Alt Schwerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />

HEISSLUFTMOTOREN<br />

Ernst Schenk<br />

Der Manson-Heißluftmotor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />

INDUSTRIEGESCHICHTE<br />

Richard Planitz<br />

Joseph Whithworth . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011<br />

RUBRIKEN<br />

Forum: Modelle, Zubehör . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

<strong>Dampf</strong>stammtische . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

<strong>Dampf</strong>- und Messe-Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

kurz & fündig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

Vorschau, Inserenten, Impressum . . . . . . . . . . . . . . 82<br />

Titelfoto: Manuela Mannek<br />

3


Liebe Leserinnen<br />

und Leser!<br />

Auch in dieser Ausgabe haben wir für Sie wieder<br />

interessante Themen zusammengestellt. So finden<br />

Sie im <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011 unter anderem<br />

den Bericht zum Thema Schiebersteuerung von<br />

Modell-<strong>Dampf</strong>maschinen von unserem Autor Jens<br />

Hinrichsen. Ferner schreiben unsere Autoren Dr.-Ing.<br />

H. Schmidt-Römer und A.O. Mathieu im sechsten Teil<br />

der Serie „<strong>Dampf</strong>automobile deutscher Hersteller“<br />

über die <strong>Dampf</strong>-Kraftfahrzeuge der EMK, von W.<br />

Hans Fritsch und der LOWA.<br />

Neben weiteren Berichten finden Sie in dieser Ausgabe<br />

interessante Baupläne mit nützlichen Werkstatt-Tipps,<br />

welche auf Umsetzung in der Modellbauer-Werkstatt<br />

warten. Ferner berichten wir wie<br />

gewohnt von diversen Veranstaltungen und <strong>Dampf</strong>stammtischen.<br />

An dieser Stelle möchten wir uns für die erfreulich<br />

vielen Zuschriften und die eingereichten interessanten<br />

Berichte bedanken! Wir beabsichtigen alle Berichte<br />

in den nächsten Ausgaben zu veröffentlichen.<br />

Leser die mit einem unserer Autoren in Kontakt treten<br />

möchten, können sich gerne mit der Redaktion<br />

in Verbindung setzen.<br />

Stets bemüht, die Qualität des <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> &<br />

Heißluft zu steigern, haben wir für Anregungen und<br />

natürlich auch für Kritik offene Ohren. In der Hoffnung,<br />

dass im vorliegenden <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft<br />

wieder für Jeden etwas dabei ist, verbleibe ich<br />

mit freundlichen Grüßen und wünsche<br />

viel Spaß beim Lesen!<br />

Ihr Udo Mannek<br />

MODELLE, ZUBEHÖR<br />

12. <strong>Dampf</strong>modellausstellung in<br />

Dresden auf dem<br />

Personendampfer „Dresden“<br />

Dr.-Ing. H. Schmidt-Römer<br />

Eine Ausstellung mit Tradition: Zum 12. Mal fand am 16.<br />

und 17. April 2011 die <strong>Dampf</strong>modellausstellung auf dem<br />

Personendampfer „Dresden“ statt – direkt vor der imposanten<br />

Silhouette der Dresdener Altstadt. Die „Dresden“ ist<br />

ein 1926 gebauter Raddampfer, 68,7 Meter lang, 12,9 Meter<br />

breit (gemessen über die Kästen der 3,2 m großen Patent-Schaufelräder),<br />

mit Platz für gut 400 Passagiere. Der<br />

Personendampfer wurde 1992/93 vollständig restauriert,<br />

mit neuem Flammrohrkessel versehen und wieder in<br />

Dienst gestellt. Die im Original erhaltenen 300 PS-Zweizylinder-Heißdampf-Verbundmaschine<br />

mit Ventilsteuerung ist<br />

frei einsehbar und eine Augenweide, blitzblank gepflegt<br />

und mit ihren beiden schrägliegenden Zylindern sowie der<br />

mächtigen Kurbelwelle schon eine sehr eindrucksvolle Erscheinung.<br />

Betrieben wird der <strong>Dampf</strong>er von der „Sächsischen<br />

<strong>Dampf</strong>schiffahrt“, die das <strong>Dampf</strong>modelltreffen unterstützt<br />

und das Schiff für die beiden Veranstaltungstage zur<br />

Verfügung stellte.<br />

Die <strong>Dampf</strong>modellausstellung auf der „Dresden“ ist hierzulande<br />

eine der wenigen Veranstaltungen, bei denen die<br />

gesamten „<strong>Dampf</strong>welten“, sowohl die im Kleinen als auch<br />

4 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011


die im Großen, auf einzigartige Weise eine harmonische<br />

Verbindung eingehen. Bei der Veranstaltung passt wirklich<br />

alles zusammen, die alte Technik des Schiffes und<br />

die vielen fachkundig gebauten <strong>Dampf</strong>modelle. Und das<br />

alles in dem einmaligen Ambiente eines historischen<br />

Raddampfers. Ein Eintrittsgeld wird nicht erhoben. Das<br />

Organisationsteam der Ausstellung hat wieder hervorragende<br />

Arbeit geleistet. Die Vorbereitung war wie immer<br />

exzellent und der Ablauf bestens organisiert. Die Anfänge<br />

der Veranstaltung gehen auf eine Initiative von Enrico<br />

Kießling und Michael Fichte zurück. Beide Maschinisten<br />

auf den Personendampfern der „Sächsischen Schiffahrt“<br />

und beide begeisterte <strong>Dampf</strong>modellbauer. In diesem Jahr<br />

sind fast 40 Aussteller der Einladung zum Treffen gefolgt.<br />

Alle Bereiche der <strong>Dampf</strong>modelltechnik waren vertreten:<br />

stationäre Maschinen in den unterschiedlichsten Maßstäben<br />

und Ausführungen, dampfgetriebene Straßenfahrzeuge,<br />

Lokomobilen, Schiffsmodelle, Schiffsmaschinen,<br />

MODELLE, ZUBEHÖR<br />

<strong>Dampf</strong>lokomotiven, ganze Werkstätten mit und ohne<br />

<strong>Dampf</strong>antrieb, große Modelle, kleinste Miniaturmodelle,<br />

von Metallmodellen bis zu funktionsfähigen Papier-<strong>Dampf</strong>modellen.<br />

Natürlich ist der Platz auf einem <strong>Dampf</strong>schiff begrenzt.<br />

Aber mit viel Kreativität und einem guten Konzept kann<br />

auch auf begrenztem Raum sehr viel präsentiert werden.<br />

Alle drei Decks des <strong>Dampf</strong>ers waren mit <strong>Dampf</strong>modellen<br />

belegt. Selbst auf den kleinsten Tischen bewegte sich etwas.<br />

In den Innenräumen des <strong>Dampf</strong>ers konnten die Modelle<br />

aus Sicherheitsgründen nur mit Druckluft (oder elektrisch)<br />

betrieben werden, auf den Außenflächen und dem<br />

Oberdeck war auch „Echtdampfbetrieb“ möglich. In diesem<br />

Jahr war das obere Deck für die Freunde der <strong>Dampf</strong>-Modellbahnen<br />

reserviert. Hauptdeck und Unterdeck waren gefüllt<br />

mit den Exponaten der übrigen Aussteller. Es ist unmöglich,<br />

alle Exponate darzustellen. Eine kleine Auswahl<br />

möge daher genügen. Die folgenden Bilder zeigen einige<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011 5


MODELLE, ZUBEHÖR<br />

der besonders gelungenen Maschinen. Vielleicht kann anhand<br />

der Bilder ja auch etwas von der einmaligen Atmosphäre<br />

der Veranstaltung vermittelt werden. Als weitere Höhepunkte<br />

konnten die Besucher die Maschinenanlage der<br />

„Dresden“ besichtigen und das Anfeuern eines anderen<br />

Personendampfers unter sachkundiger Führung der Maschinisten<br />

miterleben.<br />

Für das leibliche Wohl der Besucher und Aussteller wurde<br />

natürlich auch gesorgt. Die Schiffsgastronomie war geöffnet<br />

und versorgte alle mit deftigen Speisen, sächsischem<br />

Kuchen und entsprechenden Getränken. Ein Plätzchen<br />

zum Ausruhen und Essen fand sich immer. Da das Wetter<br />

mitspielte, konnte man die herrliche Aussicht und den Betrieb<br />

der anderen <strong>Dampf</strong>er bei Speis und Trank und Sonnenschein<br />

auf dem Freideck so richtig genießen. Imposant<br />

waren die Anlegemanöver der elbabwärts fahrenden Raddampfer.<br />

Mitten in der Elbe wurde mit Schwung gegen die<br />

Strömung gewendet, eine Herausforderung für den Kapitän<br />

und den Maschinisten, und dann mit viel Gefühl in Zentimeterarbeit<br />

an den Anleger gesteuert – gekonnt ist gekonnt.<br />

Für die Aussteller gab es am Sonnabend noch das<br />

traditionelle Treffen mit Buffet auf dem <strong>Dampf</strong>er. In gemütlicher<br />

Runde wurde gefachsimpelt und die neuesten Infor-<br />

ACHTUNG HERSTELLER!<br />

Bitte senden Sie Informationen und Material<br />

von Ihren Neuheiten an die Redaktion<br />

„<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft“.<br />

Wir werden sie in der Rubrik<br />

„Forum, Modelle, Zubehör“ veröffentlichen.<br />

Unsere Leserinnen und Leser sind stets<br />

an Neuheiten interessiert!<br />

mationen aus der <strong>Dampf</strong>modellwelt wurden ausgetauscht.<br />

Bei dem hervorragenden Wetter fand der abendliche Ausklang<br />

des ersten Tages natürlich auf dem Oberdeck statt.<br />

Mit einem guten Tropfen im Glas, vor uns der malerische<br />

Sonnenuntergang über der Dresdener Altstadt, auf der anderen<br />

Seite der gerade aufgehende Mond. Die <strong>Dampf</strong>eisenbahner<br />

ließen es sich nicht nehmen, mit ihren Maschinen<br />

noch eine kleine Nachtfahrt zu veranstalten und dazu<br />

kam das Murmeln der Elbe – Romantik pur. <strong>Dampf</strong>modellbauer-Herz,<br />

was willst du mehr!<br />

Fotos: C. Römer/H. Schmidt-Römer<br />

Weitere Informationen auf den Seiten:<br />

www.dampfaussstellung-in-dresden.de.tl und<br />

www.saechsische-dampfschiffahrt.de<br />

Materialbausatz<br />

<strong>Dampf</strong>maschine „Danni“<br />

Bengs Modellbau bietet ab sofort einen Materialbausatz<br />

der liegenden <strong>Dampf</strong>maschine „Danni“ an. Sie besteht aus<br />

einem stabilen Rahmen, an dem der doppelt wirkende<br />

<strong>Dampf</strong>zylinder angeschlossen ist. Der Zylinder der<br />

<strong>Dampf</strong>maschine wird über einen Exzenter und einen Rundschieber<br />

gesteuert. Das Schwungrad hat einen Durchmesser<br />

von 80 mm. Diese kompakte, aber trotzdem leistungsstarke<br />

<strong>Dampf</strong>maschine eignet sich hervorragend für<br />

den Betrieb mit einem <strong>Dampf</strong>kessel, kann aber selbstver-<br />

ständlich auch mit Pressluft angetrieben werden. Der Teilesatz<br />

enthält zum Preis von 96,– Euro alle zum Bau und<br />

Betrieb benötigten Teile und eine ausführliche Bauanleitung<br />

und Zeichnungen. Das Besondere an den Bausätzen<br />

von Bengs Modellbau ist, dass alle Frästeile bereits gefräst<br />

sind. Man benötigt nur noch eine kleine Drehmaschine,<br />

Handwerkzeug und eine kleine Bohrmaschine.<br />

Kontakt und nähere Informationen:<br />

Bengs Modellbau, Im Kirchfelde 6,<br />

31675 Bückeburg, Tel. +49(0)5722/892102,<br />

Home: www.bengs-modellbau.de,<br />

E-Mail: info@bengs-modellbau.de<br />

6 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011


<strong>Dampf</strong>freunde Friedrichshafen<br />

auf der Faszination Modellbau<br />

Im Jahr der Jubiläen wollen auch die DAMPFFREUNDE<br />

FRIEDRICHSHAFEN im Jahr ihres fünfzehnjährigen Bestehens<br />

nicht beiseite stehen und ihren Beitrag dazu leisten.<br />

Dies geschieht wieder auf der Modellbaumesse „Faszination<br />

Modellbau“ in Friedrichshafen. Diese Messe findet<br />

in diesem Jahr vom 4. – 6. November 2011 zum 10. Mal<br />

auf dem neuen Messegelände in Friedrichshafen statt! Die<br />

Stadt Friedrichshafen wurde vor zweihundert Jahren durch<br />

König Ludwig I gegründet. Die <strong>Dampf</strong>freunde Friedrichshafen<br />

haben wie jedes Jahr seit Bestehen der Messe einen<br />

Sonderstand mit ca.180 m² Standfläche.<br />

Ein Höhepunkt wird in diesem Jubiläumsjahr auf dem<br />

Sonderstand der <strong>Dampf</strong>freunde Friedrichshafen das 1:5<br />

Modell des Benz-Motorwagens von Karl Benz sein, dessen<br />

Original bekanntlich bereits 125 Jahre auf dem Buckel<br />

hat. Das Modell wurde von Kurt Weißenrieder nur von öffentlich<br />

zugänglichen Abbildungen, Zeichnungen und Fotos<br />

aus Ausstellungen und Museen angefertigt. Die Industrie<br />

wollte von einer Unterstützung, insbesondere von der<br />

zur Verfügungstellung von Plänen nichts wissen. Des<br />

Weiteren wird das Modell der T18 wieder, jetzt komplett fertiggestellt,<br />

zu sehen sein. Die T18 1002 ist eine Kondensationsdampfturbinenlokomotive.<br />

Bei dem Modell (5" Spurweite)<br />

hat der Erbauer, Manfred Fischer aus Lindau, die<br />

<strong>Dampf</strong>turbine durch einen <strong>Dampf</strong>-Zweischeiben-Wankelmotor<br />

ersetzt. Experten kennen das Modell von vielen Veranstaltungen,<br />

bei denen sie es in Funktion bereits bewundern<br />

konnten. Peter Vögtlin aus der Schweiz mit seiner 5"<br />

BR 44 wird ebenfalls als Gast bei den <strong>Dampf</strong>freunden auf<br />

ihrem Stand sein, ebenso „Der Adler“ in Spur I. Es würde<br />

den Rahmen sprengen, wollte man alle Exponate aufzählen,<br />

die für diese Jubiläumsveranstaltung gemeldet wurden.<br />

Es wird ein Querschnitt des Modellbaus mit <strong>Dampf</strong>,<br />

Heißluft oder Benzin zu sehen sein. Ca. 30 Modellbauer<br />

aus der Region, aus Österreich der Schweiz und Italien,<br />

werden zusammen mit den <strong>Dampf</strong>freunden Friedrichshafen<br />

ihre Werke präsentieren. Alle gezeigten Modelle sind<br />

MODELLE, ZUBEHÖR<br />

Eigenfertigungen. Meist werden die Modelle nach vorhandenen<br />

Plänen gebaut, es gibt aber auch Eigenkonstruktionen<br />

zu sehen.<br />

<strong>Dampf</strong>speisepumpe<br />

DSP 20 von TS<br />

Ganz neu im Programm von<br />

TS-Modelldampfmaschinen ist die<br />

<strong>Dampf</strong>speisepumpe DSP. Bei dieser<br />

Pumpe handelt es sich um eine<br />

Einzylinderdampfspeisepumpe zum<br />

Speisen von Modelldampfkesseln.<br />

Sie hat einen <strong>Dampf</strong>zylinder mit einer<br />

Bohrung von 18 mm und einem<br />

Hub von 22 mm. Die Bohrung des<br />

Pumpenzylinders beträgt 8 mm. Beim<br />

Gussteilesatz werden 8 Messinggussteile,<br />

ein Rundgusszuschnitt für<br />

das Schwungrad und natürlich<br />

die Zeichnungen geliefert. Der<br />

Gussteilesatz wird zum Preis<br />

von 85,– Euro angeboten. Die<br />

Pumpe ist auch als Fertigmaschine<br />

zum Preis von 580,– Euro erhältlich.<br />

Weitere Informationen: TS-Modelldampfmaschinen,<br />

Torsten Schür, Kurhausstraße 17, 09548 Seiffen,<br />

Tel. +49(0)37362/76825, E-Mail: torstenschuer@web.de,<br />

Home: www.ts-modelldampfmaschinen.de<br />

Technische Daten<br />

<strong>Dampf</strong>zylinderbohrung: 18 mm<br />

Pumpenbohrung: 8 mm<br />

Hub: 22 mm<br />

Gesamthöhe: ca. 180 mm<br />

Breite: ca. 80 mm<br />

Schwungraddurchmesser: 70 mm<br />

Schwäbisch-schweizerisches<br />

Straßendampf-Treffen 2011<br />

Gerhard Kieffer<br />

Die Wetterprognose für das Wochenende vom 22. bis zum<br />

24. Juli verkündete Regen und Kälte. Sollte man die Reise<br />

nach Bisingen auf sich nehmen oder doch lieber zu Hause<br />

bleiben? Sicher stellte mancher diese Überlegung an.<br />

Doch begeisterte Straßendampfer kann auch schlechtes<br />

Wetter nicht schrecken. Die ersten Teilnehmer kamen am<br />

Freitagabend an. Thomas Vötsch hieß im Namen des Modelleisenbahnclubs<br />

Balingen die Gäste herzlich willkommen.<br />

Den Auftakt bildete eine Grillade. Die Damen des Vereins<br />

kredenzten ein Bufett mit selbstgemachten leckeren<br />

Salaten. Kurz nachdem wir uns zum Essen unter den großen<br />

Sonnenschirmen niederließen, öffnete der Himmel seine<br />

Schleusen. Es regnete in Strömen. Der Abend nahm ein<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011 7


Heizhalt, Foto: Gerhard Kieffer<br />

unvorhergesehenes plötzliches Ende. Es regnete während<br />

der ganzen Nacht. Am Samstagmorgen um 8.00 Uhr war<br />

der Hohenzollern nicht zu sehen. Der Regen hörte zwar<br />

auf, aber schwere dunkelgraue Wolken verhüllten die Berge<br />

der Schwäbischen Alb.<br />

Im Laufe des Vormittags trafen weitere Straßendampfer auf<br />

dem Clubgelände ein. Jeder wurde mit großem Hallo empfangen.<br />

Schließlich standen auf dem Platz sechs Maschinen<br />

aus Süddeutschland, drei aus der Schweiz und eine<br />

aus Österreich. Der Österreicher hatte die weiteste Anfahrt.<br />

Er kam begeistert aus Graz, um speziell an diesem Treffen<br />

dabei zu sein. Acht Maschinen hatten den gleichen<br />

Maßstab 1:2,7, eine 1:4. Schließlich hatte auch Petrus ein<br />

Einsehen. Die Wolken lockerten auf. Immer öfter zeigte sich<br />

die Sonne. Wir kamen überein, alle gemeinsam nach Zimmern<br />

zu fahren. Das „Beemle“, unsere Stammbeiz, lockte<br />

Heizplatz auf dem Clubgelände<br />

Foto: Gerhard Kieffer<br />

MODELLE, ZUBEHÖR<br />

Unterwegs nach Zimmern, Foto: Martin Wieland<br />

zu sehr. Die Hin- und Rückfahrt mit insgesamt rund fünf<br />

Kilometern ist für unsere Maschinen kein Problem.Weil das<br />

Wetter immer besser und wärmer wurde, gab es am Spätnachmittag<br />

noch eine Extrafahrt ins Kuhloch.<br />

Am Sonntag blieb der Himmel wolkenverhangen, aber es<br />

blieb trocken. Trotz der zweiten Julihälfte stieg das Thermometer<br />

nur auf bescheidene 11°. Heute stand das Kernstück<br />

unseres Treffens auf dem Programm, die Fahrt über<br />

die Dörfer. Gerade diese Überlandtour hat ihren ganz besonderen<br />

Reiz. Mit unseren Straßenmaschinen sind wir<br />

frei, wir können überall hinfahren, das ist unser großer Vorteil.<br />

Der Weg vom Clubgelände nach dem zwei Kilometer<br />

entfernten Thanheim steigt langsam aber stetig an. Da<br />

müssen unsere Maschinen schon hörbar arbeiten. Von<br />

Thanheim nach dem ebenfalls zwei Kilometer entfernten<br />

Zimmern geht es auf einer Höhenstraße in leichtem Auf<br />

und Ab dahin. Allerdings wehte uns an ausgesetzten Stellen<br />

der kalte Westwind unangenehm ins Gesicht. Am Ortseingang<br />

von Zimmern geht es steil bergab. Da achten wir<br />

auf gut gefüllte Kessel und legen den ersten Gang ein. Die<br />

Neigung ist so groß, dass wir zusätzlich die Handbremse<br />

betätigen müssen. In der Ortsmitte unten im Tal liegt gleich<br />

nach einer Rechtskurve das berühmte „Beemle“. Auf einem<br />

großen Platz vis-á-vis können wir unsere Maschinen<br />

samt den Anhängern problemlos parken. Die sympathischen<br />

Wirtsleute wussten, dass wir kommen. Zu unserer<br />

Freude bemerkten wir schnell, dass im gusseisernen Ofen<br />

der kleinen, urgemütlichen Stube ein Holzfeuer brannte.<br />

Die Wärme tat gut. Unter diesen Voraussetzungen stand<br />

einem längeren Halt nichts im Wege. Wir hatten uns auch<br />

noch viel zu erzählen. Den gleichen Berg, den wir herab<br />

kamen, galt es bei der Rückfahrt aufwärts zu bewältigen.<br />

Das ist die eigentliche Schlüsselstelle der ganzen Tour. In<br />

dieser Steigung zeigen unsere Maschinen eindrücklich,<br />

welch enorme Kraft sie entwickeln können. Wir sind immer<br />

wieder überrascht, wie sauber unsere Maschinen bergauf<br />

ziehen, begleitet vom geräuschvollen Auspuffschlag. Noch<br />

nie ist eine Maschine stecken geblieben.<br />

Am Ortsende wird es wieder flach. Es geht an Gärten, Wiesen<br />

und Äckern vorbei. Vor der Brücke über die Zollernbahn<br />

gibt es den obligatorischen Fotohalt, mit der Burg im<br />

Hintergrund. Nach zwei Kilometern taucht der Weg in<br />

prächtigen Buchenwald ein und fällt ins Kuhloch hinab. Das<br />

8 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011


Gefälle ist zwar nicht lang, erfordert aber dennoch aufmerksames<br />

Fahren. Woher das Kuhloch seinen Namen<br />

hat, wissen wir nicht. Es ist auf alle Fälle ein idyllischer, fast<br />

geheimnisvoller Ort. Auf dem ebenen, breiten Talgrund befindet<br />

sich ein schöner Waldsportplatz. Nach einigen hundert<br />

Metern geht unsere Route in einem Tunnel unter der<br />

Zollernbahn hindurch. Anschließend steigt es leicht bergan<br />

zum schon sichtbaren Clubgelände.<br />

Bei dieser großen Tour benutzen wir Radwege und verkehrsarme<br />

Feld- und Waldstraßen, die alle asphaltiert sind.<br />

Nur auf kurzen Strecken sind wir auf Autostraßen angewiesen.<br />

Die Autofahrer sind so nett und geben uns meist<br />

von sich aus den Vortritt. Für uns <strong>Dampf</strong>er ist Bisingen auch<br />

deshalb so interessant, weil die verschiedenen Routen alle<br />

Schwierigkeiten beinhalten, die den Maschinisten richtig<br />

fordern. Fazit des Treffens 2011: Trotz des Wetters waren<br />

alle Teilnehmer des „Schwäbisch-schweizerischen Straßendampf-Treffens“<br />

begeistert. Ja – es war erneut ein Erlebnis,<br />

das keiner missen möchte. Wir kommen auch<br />

nächstes Jahr gerne wieder. Dem Vorstand, all seinen fleißigen<br />

Helfern und besonders den Damen, die um unser<br />

leibliches Wohl so besorgt waren, gilt unser herzlicher<br />

Dank.<br />

7. <strong>Dampf</strong>-Festival auf der Zeche<br />

Hannover in Bochum Hordel<br />

Walter Trachternach<br />

Am Samstag, den 28. Mai 2011 war das Wetter trocken<br />

aber recht kühl. Gleich zu Beginn der Veranstaltung gab es<br />

etwas Außergewöhnliches zu sehen. An einem <strong>Dampf</strong>traktor<br />

sorgte eine verschobene Dichtung eines Reinigungsdeckels<br />

für eine riesige <strong>Dampf</strong>wolke. Nachdem die<br />

Glut aus dem Kessel entfernt war und der Druck abgefallen<br />

war, wurde der <strong>Dampf</strong>traktor abgeschleppt und anschließend<br />

eine neue Dichtung eingesetzt. Am Nachmittag<br />

fuhr der <strong>Dampf</strong>traktor wieder. Der Besucherstrom war am<br />

Samstag noch überschaubar. Die Vorführungen der alten<br />

Fördermaschine wurden gut besucht. In der Maschinenhalle<br />

waren auch die Standmodelle untergebracht.<br />

Der Sonntagmorgen begann recht kühl. Nachdem aber die<br />

Sonne durchkam und die Temperatur stieg, strömten auch<br />

die die Besucher herbei. Das Wasserbecken für die Modellschiffe<br />

war sehr gut frequentiert. Es waren etliche interessante<br />

und sehr schöne Modelle auf dem Wasser und an<br />

MODELLE, ZUBEHÖR<br />

den Ständen zu sehen. Am Samstag gab es hier noch ein<br />

Missgeschick, als durch eine Windböe ein Modell kenterte<br />

und auf Grund ging.<br />

An der sehr schön restaurierten <strong>Dampf</strong>-Feuerlöschpumpe<br />

wurden sogar alte Uniformen getragen.Viel gearbeitet wurde<br />

an der durch eine <strong>Dampf</strong>maschine betriebenen Kreissäge<br />

und dem Holzspalter. Die kleinen Holzklötze konnten<br />

als Brennholz für einen Euro erworben werden. Hervorragend<br />

restauriert wurde der alte Stanley <strong>Dampf</strong>wagen professionell<br />

vorgeführt. Das Leistungspotenzial dieses<br />

<strong>Dampf</strong>wagens ist sehr beeindruckend. Insgesamt war die<br />

Veranstaltung interessant und gut organisiert.Teilweise ließen<br />

die Rauch- und <strong>Dampf</strong>schwaden keinen freien Blick<br />

mehr auf die Exponate zu. Fotos: Walter Trachternach<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011 9


MODELLE, ZUBEHÖR<br />

Neuheit von Böhm:<br />

Stirling-Auto A1<br />

Robert Stirling, der Erfinder des Stirlingmotors, und Carl<br />

Benz haben eines gemein: Sie erhielten Patente für außergewöhnlich<br />

revolutionäre Technik. Im Stirling-Auto A1 (13<br />

cm x 16 cm x 8,7 cm) hat Böhm die Ideen dieser beiden<br />

Entwickler zusammengeführt. Das schöne Modell überzeugt<br />

mit einer einprägsamen Optik und ist ein wahrer Hingucker<br />

auf dem Schreibtisch sowie in der Vitrine. Angetrieben<br />

wird der A1 mit einem Einzylinder-Stirlingmotor, bei<br />

dem der Verdrängerzylinder und der Arbeitszylinder in einem<br />

Winkel von 90° angeordnet sind. Über einen Beam<br />

wird die Bewegung des Arbeitszylinders auf die Kurbelwelle<br />

übertragen. Der Antrieb entwickelt einen charakteristischen<br />

Sound. Auf der Homepage von Böhm kann man<br />

sich davon in einem Video überzeugen.<br />

Das Stirling-Auto A1 mit einem Gewicht von 1.200 g verfügt<br />

über gute Fahreigenschaften. Die Lenkung ist 360°<br />

drehbar. Auf einem Fliesenboden schafft es mit seinen<br />

gummibereiften Rädern aus Vollmessing auch die Fahrt<br />

über breite Fliesenfugen. In Kombination mit dem Anhänger<br />

AH1 (6 cm x 16 cm x 8 cm) mit einem Gewicht von 500<br />

g können spielerisch „Kleintransporte“ auf dem Schreibtisch<br />

durchgeführt werden. Der Transport von Stiften, Büroklammern<br />

und sonstigen Gegenständen von einer Seite<br />

zur anderen stellt kein Problem dar. Die Kupplung ist im<br />

Lieferumfang des Anhängers enthalten. Eine Brennerfüllung<br />

mit Spiritus reicht für 15 bis 20 Minuten absolut störungsfreien<br />

und sicheren Fahrspaß aus. Je nach Flammengröße<br />

und Abstand wird eine Drehzahl von 800–2.000<br />

min -1 erreicht. Durch Umlegen des Antriebsriemens kann<br />

zwischen 3 Gängen (langsam, mittel, schnell) je nach Einsatzort<br />

„Tisch“ oder „Boden“ gewählt werden. Als Material<br />

kommen Schrauben aus Edelstahl zum Einsatz. Die Seitenteile<br />

sind aus poliertem Edelstahl und die Gabel, oder<br />

Kühlergrill und Sitz aus Aluminium gefertigt. Letzterer ist<br />

so ausgeführt, als wäre er gepolstert. Die feinen Messingspitzen<br />

erinnern an die Pickelhauben aus der preußischen<br />

Kaiserzeit und an die historischen<br />

Automobile aus der Zeit um<br />

1885.<br />

Böhm bietet das Stirling-Auto A1 (€<br />

398,–) und den Trailer (€ 99,–) jeweils<br />

als Fertigmodell und als Bausatz an.<br />

Der Bausatz des A1 beinhaltet 102<br />

Einzelteile, davon 10 Kugellager. Für<br />

den Zusammenbau sollte man ca. 3<br />

Stunden einplanen. Der Bausatz des<br />

Anhängers AH1 umfasst 12 Einzelteile,<br />

davon 4 Kugellager. Der Zusammenbau<br />

sollte in etwa einer halben<br />

Stunde realisierbar sein.<br />

Weitere Informationen erteilt<br />

Böhm Stirling-Technik e. K.<br />

Werner-von-Siemens-Str. 2<br />

D 91413 Neustadt/Aisch.<br />

Homepage:<br />

www.boehm-stirling.com<br />

E-Mail: info@stirling-technik.de<br />

10 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011


DAMPFSTAMMTISCHE – ANGABEN OHNE GEWÄHR –<br />

Zur Teilnahme an einem <strong>Dampf</strong>stammtisch ist keine Vereinsmitgliedschaft erforderlich. Über Hinweise auf weitere <strong>Dampf</strong>stammtische würde sich die Redaktion freuen.<br />

Postleitzahl 10000 – 19999<br />

Berlin<br />

Jeden 2. Freitag im Monat. Kontakt: K. Thiede · Tel. +49(0)30/36 22 934<br />

Falkensee<br />

Jeden 2. Freitag im Monat. Kontakt: Norbert Steinemer,<br />

Tel. +49(0)3322/236287 · E-Mail: norbert.steinemer@t-online.de<br />

Postleitzahl 20000 – 29999<br />

Bruchhausen-Vilsen<br />

Mindestens vom 01. Mai–03. Okt. an jedem Wochenende Zusammenkunft in<br />

Bruchhausen-Vilsen (zwischen Nienburg und Bremen): Fahrplanmäßiger Betrieb<br />

mit wenigstens einer <strong>Dampf</strong>lok und dazugehörenden Arbeiten. Im Rahmen<br />

der Mitgliedschaft wird eine Ausbildung zum <strong>Dampf</strong>lokheizer und <strong>Dampf</strong>lokführer<br />

angeboten.<br />

Bahnhofsbüro: Tel. +49(0)4252/9300 · Mo.–Fr. 9.00–11.00 Uhr.<br />

Uwe Franz oder Insa Konukiewitz rufen gerne zurück.<br />

Hamburg-Bramfeld<br />

Jeden 4. Donnerstag im Monat.<br />

Kontakt: H. Goldau · Tel. +49 (0)40/7124153<br />

Kiel<br />

Jeden 1. Freitag im Monat. Kontakt: J. Timm · Tel. +49(0)4347/8402<br />

Winsen/Luhe<br />

Stammtisch jeden 3. Dienstag des Monats.<br />

Kontakt: Manfred Müller · Tel. +49(0)4171/4837<br />

Postleitzahl 30000 – 39999<br />

Gießen-Marburg-Alsfeld<br />

Kontakt: Lothar Hoffmann · Tel. +49(0)6633/1334<br />

Hannover<br />

Jeden 1. Montag im Monat ab 19.00 Uhr.<br />

Treffpunkt Gaststätte „Zorbas“, Friedenauer Str. 45<br />

Ostwestfalen-Lippe<br />

Die Zusammenkünfte sind an jedem 1. Dienstag eines Quartals um 19.00 Uhr<br />

im Brauereimuseum Barre’s Brauwelt am südlichen Osteingang der Stadt Lübbecke,<br />

direkt an der Bundesstraße 239.<br />

Ansprechpartner sind: Friedrich Bösch · Tel. +49(0)5741/5194<br />

E-Mail: f-bösch@gmx.de und Jürgen Meister · Tel. +49(0)5741/8529<br />

Wolfsburg<br />

Kontakt: G. Schünemann · Tel. +49(0)5363/2822<br />

E-Mail: dampftraktorschmiede@wolfsburg.de<br />

www.dampftraktorschmiede.com<br />

Postleitzahl 40000 – 49999<br />

Düsseldorf<br />

Freundeskreis Strassendampf e.V<br />

Kontakt: Dietmar Berndt · Tel. +49(0)2131/ 669724<br />

Niederrhein<br />

Termine 2011: 25.11., Stellwerk HOF<br />

Info und Kontakt: Tel. +49(0)2152/4226 · E-Mail: RedaktionDAMPF@aol.com<br />

und www.dampfstammtisch-niederrhein.de.<br />

Stammtisch Münsterland<br />

In allen ungeraden Monaten jeweils am 2. Donnerstag. Treffpunkt „Tönnis<br />

Häuschen“, „Pengel Anton“. Kontakt: Siegfried Winking, Schlehenweg 8 ·<br />

48351 Everswinkel · Tel. +49(0)2582/7852<br />

<strong>Dampf</strong>stammtisch Dortmund<br />

Termine 2011: 08.11.2011<br />

(Jeder 2. Dienstag im ungeraden Monat).<br />

Kontakt: Gerd Katthöfer, Tel.: +49(0)231718497<br />

Postleitzahl 50000 – 59999<br />

Leverkusen<br />

Jeden 3. Dienstag im Monat ab 19.00 Uhr in Leverkusen Steinbüchel.<br />

Gaststätte „Kreuzbroich“ · Heinrich-Lübke-Str. 61.<br />

Kontakt: Wolfgang Weißert · Tel. +49(0)2 02/84828 oder<br />

+49(0 171/5522846 · E-Mail: wolfgang.weissert@web.de<br />

Postleitzahl 60000 – 69999<br />

Darmstadt · Aschaffenburg · Erbach · Miltenberg Offenbach Heppenheim<br />

Jeden 2. Monat am letzten Samstag im Monat.<br />

Kontakt: O. Diehl · Tel. +49(0)6073/80697<br />

Großauheim<br />

Kontakt: Dörich · Tel. +49(0)69/8072593 oder abends: +49(0)6181/574379<br />

Ginsheim Jeden 1. Mittwoch im Monat im Bürgerhaus ab 19.00 Uhr<br />

Kontakt: M. Treber · Tel. +49(0)6144/6589<br />

Wiesbaden Jeden 2. Mittwoch des Monats ab 18.00 Uhr. Treffpunkt: Gaststätte<br />

„Zur Bauernschänke“, Wiesbaden-Frauenstein, Kontakt: Peter Müller ·<br />

Tel. +49(0)611/20732<br />

Postleitzahl 70000 – 79999<br />

Region Rhein-Neckar, Karlsruhe-Maxau<br />

Stammtisch jeweils am 1. Samstag im letzten Quartalsmonat. Treffpunkt ist<br />

gegen 16.00 Uhr in der Gaststätte Rheinterrasse, Maxau am Rhein 15,<br />

in 76187 Karlsruhe-Maxau. Kontakt: G. Litty Tel. 0174/3198323 oder per<br />

E-Mail: dampfstammtisch@web.de.Weitere Informationen finden Sie auch unter:<br />

www.dampfstammtisch-rhein-neckar.gerd-litty.de<br />

Sindelfingen<br />

An jedem Sonn- und Fahrtag (Termine siehe www.dbf-s.de) ab 11.00 Uhr<br />

<strong>Dampf</strong>-Frühschoppen im Biergarten am Bahnhof bei der Klostersee-Halle. Bei<br />

Regen wird der Stammtisch ins gemütliche Clubheim im Bahnhof<br />

verlegt. Kontakt: Axel M. Bretzler · Schumannstr. 22 · 71034 Böblingen<br />

Tel. +49(0)7031/67-1988 · Fax: +49(0)7031/674688 · E-Mail: bretzler@t-online.de<br />

· Clubanlage: Herrenwäldlestr. 1 (an der Klosterseehalle) · 71063 Sindelfingen.<br />

Stuttgart · Verein-Furka-Bergstrecke, Sektion Stuttgart<br />

Jeden 1. Dienstag im Monat (außer August) ab 19.00 Uhr. Stuttgart-<br />

Hofen, Max-Eyth-See · Restaurant „Haus am See“ · Mühlhäuser Str. 311.<br />

Vom Hbf Stuttgart mit der U 14 Richtung Remseck, Haltestelle Hofen<br />

Kontakt: Eberhard Kühnle · Paul-Lincke-Straße 22 · 70195 Stuttgart<br />

Tel./Fax: +49(0)711/696175.<br />

Stuttgart · Verein der <strong>Dampf</strong>bahner Plochingen<br />

Jeden 1. Mittwoch im Monat im Vereinsheim am Bruckenbach 16 im Gelände<br />

der ehemaligen Landesgartenschau in 73207 Plochingen. Beginn ab 20.00<br />

Uhr. In der Vereinswerkstatt wird jeden Samstag von 12.00 Uhr –18.00 Uhr an<br />

den Lokomotivmodellen gearbeitet. Interessierte <strong>Dampf</strong>modellbauer sind hierzu<br />

jederzeit herzlich willkommen. Die Parkbahn der <strong>Dampf</strong>bahner Plochingen<br />

fährt in den Neckarauen von April–Oktober an jedem Sonn- und Feiertag von<br />

11.00–18.00 Uhr. Witterungsbedingte Ausfälle vorbehalten. Weitere Informationen:<br />

Info-Tel. +49(0)7 53/899522 · www.dampfbahner.de<br />

Postleitzahl 80000 – 89999<br />

München Jeden letzten Donnerstag im Monat.<br />

Kontakt: C. Sperlich · Tel. +49(0)89/2718258<br />

Waldkraiburg<br />

Jeden 2. Samstag im Monat, im Anschluss an den Fahrtag. Treffpunkt: Restaurant<br />

„Eibe“ in der Kaufhalle oder auf der Anlage.<br />

Anfragen: G. Rotsch · Tel. +49(0)8638/83678<br />

Starnberg<br />

Jeden 2. Freitag im Monat (ehem. Wienerwald, Nähe S-Bahnhof).<br />

Kontakt: W. Schubert · Tel. +49(0)89/874763<br />

Rosenheim/Oberbayern<br />

Jeden 1. Mittwoch im Monat ab 19.00 im „Mail-Keller“ · Schmettererstr. 20.<br />

Kontakt: R. Schuhmacher · Tel. +49(0)8055/8000<br />

<strong>Dampf</strong>freunde Friedrichshafen<br />

Jeden 3. Freitag im Monat ab 19.30 im Hotel „Waldhorn“ in Manzell<br />

Kontakt: f.rheiner@arcor.de<br />

Postleitzahl 90000 – 99999<br />

Nürnberg<br />

Jeden letzten Freitag im Monat.Vereinsgaststätte „Sportpark Ziegelstein“, Hofer<br />

Straße 30 · Nürnberg. Kontakt: Ferdinand Väthröder · Tel. +49(0)911/504422<br />

Weiden-Rothenstadt/Oberpfalz<br />

Jeden 2. Mittwoch im Monat. Kontakt: H. Bibel · Tel. +49(0)961/46435<br />

Modellbauverein Naila-Parkeisenbahn Froschgrün e. V.<br />

Jeden 3. Dienstag im Monat, von Okt.–April um 19.00 Uhr, von Mai–Sept.<br />

um 20.00 Uhr, im Nebenzimmer der Gaststätte „Turnhalle“, Hefer Str. 31,<br />

95119 Naila. Ansprechpartner: Wilfried Zerb, Steiler Weg 2, 95119 Naila<br />

Tel: +49(0)9282/8245, E-Mail: wilfriedzerb@web.de<br />

NL Winschoten<br />

Sonntags im Juli und August. Museum „Stoomgemaal“<br />

NL-9672 TC Winschoten, +31(0)597/425070 · Kontakt: Marten van der Laan<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011 11


DAMPF IM MUSEUM<br />

DER ORT<br />

Wenn es den Reisenden in den südöstlichen Teil des<br />

Bundesstaates Pennsylvania führt, sollte er auf keinen<br />

Fall versäumen, dem Mekka der Eisenbahnenthusiasten<br />

im Dutch Country einen Besuch abzustatten. Gelegen im<br />

ländlichen Raum, umgeben von Höfen und Feldern, Wiesen<br />

und Wäldern finden sich dort: ein <strong>Dampf</strong>eisenbahnbetrieb,<br />

ein Eisenbahnmuseum, eine große Spur 0-Anlage,<br />

ein Spielzeugeisenbahnmuseum, mehrere gut sortierte<br />

Modelleisenbahngeschäfte in unmittelbarer Nähe und ein<br />

Motel aus ausgedienten Eisenbahnwaggons.<br />

Inmitten des Lancaster County gelegen und im Norden<br />

vom Highway 30 durchschnitten, erstreckt sich von Süden<br />

kommend vor dem Reisenden ein weites Tal; angefüllt<br />

mit einzelnen Gehöften und überwiegend bewirtschaftet<br />

von den Angehörigen der Amish-Gemeinde.<br />

Zwei kleine Orte mit Namen Strasburg und Paradise sind<br />

das heutige Reiseziel. Etwas außerhalb von dem kleinen<br />

Städtchen Strasburg gen Osten wurde auf freiem Feld<br />

im Jahr 1975 ein Museum errichtet. Darin untergebracht<br />

sind überwiegend Exponate der ehemaligen Pennsylvania<br />

Rail Road Company, kurz PRR. Gegründet in 1832<br />

als eine der ersten Eisenbahnlinien der USA und auch<br />

bekannt durch die im Jahre 1854 fertig gestellte Horseshoe<br />

Curve in den Allegheny Mountains in der Nähe<br />

des Ortes Altoona, PA.<br />

DIE EISENBAHN<br />

Meistens hört man sie schon von weitem – wenn die Lokpfeife<br />

durch das Tal hallt. Mit dicken schwarzen Qualm-<br />

12 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011<br />

Jürgen<br />

DAS PA<br />

in Par<br />

STR<br />

PENNS<br />

EINE


Reuter<br />

RADIES<br />

adise<br />

ASBURG IN<br />

YLVANIA IST<br />

REISE WERT<br />

wolken zuckelt die Lok mit ihren bordeauxroten Wagen<br />

am gegenüberliegenden Rand des Tales entlang. Ganz<br />

entspannt rollt man jetzt auf dem recht großzügig dimensionierten<br />

Parkplatz ein. Ein kurzer Rundumblick zur Orientierung<br />

genügt: der markante Wasserturm genau in der<br />

Mitte der Anlage. Nur ein paar Schritte über die Gleise am<br />

Stellwerk vorbei und schon steht man auf dem unendlich<br />

langen Bahnsteig. Zielstrebig geht es dem ersten kleinen<br />

Holzgebäude entgegen. Aha, ein kleiner Warteraum mit<br />

den beiden Fahrkartenschaltern. Zwei beschriftete Holztafeln<br />

an der Außenwand. Genauso wie es früher ausgesehen<br />

hat. Eine davon der Fahrplan. Zu jeder vollen Stunde<br />

verkehrt ein Zug. Auf der anderen sind die Fahrpreise<br />

angegeben. Für 13.00 $ die zweite Klasse, für 15.00 $<br />

der Speisewagen oder im Aussichtswagen. Präsidentenwagen<br />

und 1. Klasse ab 20.00 $ aufwärts. Die Entscheidung<br />

ist getroffen. Zweimal Aussichtswagen, bitte. Bis zur<br />

Abfahrt des Zuges ist noch einige Zeit. Man erkundet die<br />

Bahnanlage. Alle Gebäude befinden sich rechter Hand<br />

direkt an der Straße gelegen. Neben mehreren Souvenirläden<br />

befinden sich hier noch ein Schnellimbiss, ein<br />

Modellbauladen und ein Spielzeugladen für die Kids. Alle<br />

Gebäude sind in Holzbauweise errichtet und in gleichen<br />

Farbtönen gehalten. Ganz am Ende des Bahnsteiges eine<br />

kleine Überraschung. Ein Eisenbahner steht in einer kleinen<br />

Grube und wartet gerade auf einer Drehscheibe vor<br />

ihm stehend eine Cagney-<strong>Dampf</strong>lok. Ungeduldig warten<br />

die meist kleinen Fahrgäste auf einen Sitzplatz auf dieser<br />

Parkeisenbahn für die nächste Ausfahrt.<br />

Dahinter angesiedelt sind die Betriebseinrichtungen für<br />

die Eisenbahn. Abstellgleise, Schlackengrube, Kohlen-<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011 13


unker, Werkstattgebäude usw. Plötzlich ein Pfiff. Der<br />

Zug kommt von seiner Fahrt zurück in den Bahnhof. Alles<br />

strebt dem Ende des Bahnsteiges zu, um die Einfahrt im<br />

Bild festzuhalten. Leise zischend schiebt sich heute die Nr.<br />

90, die Wagen im Schlepp, am Lokschuppen vorbei auf<br />

das Bahnhofsgleis. Am Ende angekommen, wird sehr diszipliniert<br />

der Zug verlassen, damit die neuen Fahrgäste in<br />

Ruhe einsteigen können. Inzwischen hat die Lok abgekoppelt<br />

und setzt sich über das Nebengleis und mit dem Kessel<br />

voran an die neue Zugspitze. Das Kuppeln geht sehr<br />

schnell und routiniert vonstatten. Die Klauenkupplungen<br />

werden von außen über ein Gestänge geöffnet. Sanft und<br />

automatisch erfolgt der sichere Kraftschluss, sobald die<br />

beiden Kupplungen sich berühren. Nur die Bremsleitung<br />

muss noch von Hand verbunden werden. Somit geht nur<br />

ein leichtes Ruckeln durch den ersten Wagen gleich hinter<br />

der Lok. Wenn alle an Bord sind, gibt der Conductor das<br />

Signal zur Abfahrt und mit einem gellenden Pfiff setzt sich<br />

der Zug in Bewegung Richtung Paradise.<br />

14<br />

Inzwischen hat man es sich im Wagen gemütlich gemacht.<br />

Einem Großraumwaggon mit Kronleuchtern an<br />

der hölzernen Decke und von aufgemalten Intarsien umrandet.<br />

Die Sitze sind mit grünem Plüsch bezogen. Durch<br />

schlichtes Umlegen der Rückenlehnen kann der Fahrgast<br />

immer in Fahrrichtung sitzen. Clever gemacht. Die Fenster<br />

lassen sich mit dem unteren Teil nach oben verschieben<br />

und mit einer kleinen Falle feststellen. So einfach. An<br />

einem Ende des Waggons steht ein gusseiserner Kanonenofen.<br />

Ja, die Winter an der Ostküste der USA können<br />

doch sehr kalt sein. Alles in allem fühlt man sich sofort<br />

recht heimisch in so einem Waggon. Und so zuckelt der<br />

Zug über 4 ½ Meilen am Rande einer kleinen Senke im Tal<br />

entlang. Rechter Hand übersieht man das Tal mit seinen<br />

einzelnen Gehöften. Auffällig sind die vielen Arbeitsgeräte<br />

für den Pferdeeinsatz. Das sind die Höfe der Amish. Acht<br />

oder noch mehr Kaltblüter weiden auf der Wiese direkt<br />

hinter dem Hof. Dementsprechend ist auch die Größe<br />

der Felder. Eben ein Tagewerk. Ab und an sieht man die<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011


Amish-Leute in ihren schwarzen Kutschen an den Bahnübergängen<br />

warten. Hier hat jetzt der „Fortschritt“ Vorfahrt.<br />

Noch nicht mal auf halber Strecke der erste Halt. Eigentlich<br />

eine Bedarfshaltestelle. Ein schattiges Plätzchen mit<br />

Tischen und Bänken lädt zum Picknick ein. Leute mit ihren<br />

Kühltaschen und Körben steigen aus und andere wieder<br />

ein. Weiter geht’s bis zur einzigen Brücke der Strecke.<br />

Eigentlich wird nur ein Feldweg überquert. Der Zug hält.<br />

Von irgendwo ertönt ein Hahnenschrei. Plötzlich betätigt<br />

der Lokführer die Pfeife. Kurz darauf ertönt das Echo von<br />

der gegenüberliegenden Seite des Tales. Das geht noch<br />

ein paar Mal so und dann setzt sich der Zug wieder in<br />

Bewegung zum Zielort Paradise. Das Gleis mündet hier<br />

in einer aktiven Eisenbahnlinie. Eigentlich ein hässlicher<br />

Ort. Eine Holzhandlung mit Eisenbahnanschluss. Dahinter<br />

gleich die Brücke des Highway 30 über die Schienen. Das<br />

ist alles. Der Zug hält. Zuerst ein Dreh am Bremsventil.<br />

Ein kurzer Zug an dem Gestänge und die Klauenkupplung<br />

öffnet sich. Die Lok setzt sich in Bewegung. Der Bremsschlauch<br />

reißt automatisch ab und die Lok schneidet die<br />

Weiche auf. Vorwärts zieht die Lok unter dem Applaus der<br />

Reisenden am Zug vorbei. Auch diesmal kaum spürbar<br />

der Kuppelvorgang. Und dann wieder der gellende Pfiff.<br />

Zurück geht’s die gleiche Strecke in den Heimatbahnhof.<br />

Aber diesmal auf der Plattform des Aussichtswagens. Das<br />

war <strong>Dampf</strong>eisenbahn pur.<br />

Als neueste Attraktion der abgelaufenen Saison hat sich<br />

„Thomas“ dem Fuhrpark angeschlossen. Eine 0-6-0, europäisch<br />

auch „C-Kuppler“, getrimmt auf die bei den Kindern<br />

so beliebte, blaue Lokomotive mit der Nummer 1, verkehrt<br />

nach eigenem Fahrplan auf einem kurzen Teilstück der<br />

Strecke. Gekuppelt mit einigen Wagen und immer voll<br />

besetzt wird hier speziell für die „kleinen“ Fahrgäste ein<br />

Anziehungsmagnet geschaffen. Der Andrang ist zu den<br />

Spitzenzeiten so enorm, dass sogar der normale Bahnsteigbetrieb<br />

dann an die an Wochenenden auftretenden<br />

Menschenmassen angepasst werden muss.<br />

DAS EISENBAHNMUSEUM<br />

Genau gegenüber dem Bahnhof gelegen, nur durch die<br />

Straße Pennsylvania Route 741 getrennt, befindet sich<br />

das Museum. Eigentlich ein reiner Zweckbau mit einer<br />

großen Glasfront nach Osten weisend, errichtet dicht an<br />

einer Drehscheibe, die jetzt Teil des Museums ist. Untergebracht<br />

sind hier Exponate und Szenen aus dem Eisenbahnleben<br />

mit dem Fokus auf die ehemalige Pennsylvania<br />

Railroad Company. Gleich im Eingangsbereich zur<br />

linken Hand der großzügige Museumsladen. Weiter geht<br />

es am Kassenhäuschen vorbei in einen weiteren Vorraum.<br />

Auffällig die H0-Anlage in der Mitte des Raumes.<br />

An der Wand dahinter auf bedruckten Plaketten ein kurzer<br />

Überblick über die Meilensteine aus der Geschichte<br />

der amerikanischen Eisenbahn. Durch einen Gang betritt<br />

man jetzt den Ausstellungsraum. Gestaltet wie ein mehrgleisiger<br />

Durchgangsbahnhof reiht sich hier ein interessantes<br />

Objekt oder Diorama an das andere. Man wendet<br />

sich in der Regel nach links, weil hier von der Stirnseite<br />

der Halle durch eine große Fensterfront das Tageslicht<br />

einfällt. Vorbei an <strong>Dampf</strong>lokomotiven aus verschiedenen<br />

Jahrzehnten ist auf dem zweiten Bahnsteig die Dieselfraktion<br />

aufgebaut. Eine GP 9 und eine GP 30 von General<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011 15


Motors. Beide sind zu ersteigen. Gleich im Anschluss eine<br />

funktionsfähige 1:1 Replik der John Bull. Das Original davon<br />

steht im Smithsonian Museum in Washington, D. C.<br />

In der anderen Hälfte des Gebäudes, im dunkleren Teil<br />

ohne Tageslichteinfall, sind Waggons für die unterschiedlichsten<br />

Einsatzzwecke aus verschiedenen Jahrzehnten<br />

zu bestaunen. Von diesem Teil der Halle gelangt man<br />

durch eine Tür nach draußen in die Freianlage zu den<br />

Abstellgleisen und der Drehscheibe. Viele Objekte warten<br />

hier noch auf ihre Restauration. Andere, im vorderen<br />

Teil zur Straße hin, stehen als stumme Zeugen aus vergangenen<br />

Zeiten zur Verfügung. Zurück im klimatisierten<br />

Gebäude wird der Rundgang fortgesetzt. Die Bahnsteige<br />

werden von Dioramen lebhaft gestaltet. Hier steht ein Gepäckkarren<br />

vor einer offenen Waggontür, dort drüben wird<br />

aus einem Kühlwaggon Eis ausgeladen. Dann sieht man<br />

wieder zwischen zwei Waggons eine Rotte mit ihren rustikalen<br />

Geräten bei der Gleisreparatur. Alles wird mit<br />

zusätzlichen Schaukästen und Tafeln unterlegt und erklärt.<br />

Eine <strong>Dampf</strong>lokomotive drängt sich wieder dazwischen.<br />

Diese ist durch eine Grube von unten in Augenschein<br />

zu nehmen. Wie oft kommt es vor, dass man sich<br />

unter eine Lok stellen kann? Auf dem letzten Bahnsteig,<br />

wieder an der Fensterseite angekommen, eine kleine<br />

Überraschung. Drei Waldbahnlokomotiven der drei bekanntesten<br />

Antriebsarten hintereinander aufgereiht. Eine<br />

Heissler, eine Shay und eine Climax laden zum direkten<br />

Vergleich ein.<br />

Ist der Rundgang über alle Bahnsteige beendet, wendet<br />

man sich der Eisentreppe an der südwestlichen Seite<br />

der Halle zu, die zu einer Brücke in der Mitte der Halle<br />

über alle Gleise führt. Da genießt man noch einmal die<br />

Aussicht von oben auf das Szenario. Der Eindruck bleibt,<br />

das ist ein Bahnhof. Die Brücke endet im zweiten Stock<br />

auf der Ebene des Verwaltungstraktes. Über eine breite<br />

Treppe geht es wieder nach unten. Jetzt führt der Weg<br />

noch zu der Halbkulisse aus Nebengebäuden entlang des<br />

ersten Bahnsteiges im hinteren Teil der Halle. Darin zu sehen<br />

sind eine lang gestreckte LGB-Anlage, eine weitere<br />

H0-Anlage, eine LEGO-Bahn für die Kleinen zum Bauen<br />

und Spielen und eine Station zur Erklärung des <strong>Dampf</strong>antriebes<br />

anhand von Spur 0-Echtdampfloks. Da macht<br />

das Lernen Spaß.<br />

DIE SPUR 0-ANLAGE<br />

Stadteinwärts, ungefähr 500 Meter weiter zur linken Hand<br />

ein unscheinbarer Holzgebäudekomplex. Darin befindet<br />

sich ein Eisenbahnmodellbauladen, im zweiten Stock darüber<br />

ein gut sortierter Buchladen über Eisenbahnliteratur<br />

und ein kleiner Abverkauf von Einzelstücken aus ehemaligen<br />

Modellbahnanlagen. Daneben natürlich der „Thomas<br />

and Friends“-Laden. Wenn hier kein Kind etwas für<br />

sich findet, dann nirgendwo.<br />

Im gleichen Komplex, fast kaum wahrzunehmen, der Eingang<br />

zu einer Spur 0-Schauanlage, der Choo Choo Bahn.<br />

Dargestellt werden Szenen aus dem Lancaster County<br />

16 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011


der Gegenwart. Die Raffinesse daran bilden neben den<br />

22 verkehrenden Zügen die über 150 elektrischen Funktionen<br />

der einzelnen Miniaturen. Das alles dicht gedrängt<br />

auf fast 160 qm. Da läuft man lieber gleich dreimal um<br />

die Anlage, um ja nicht etwas zu übersehen. Eröffnet als<br />

Familienbetrieb und von der zweiten Generation geführt,<br />

befindet sich diese Ausstellung nun schon im fünften Jahrzehnt<br />

ihres Bestehens.<br />

DAS SPIELZEUGEISENBAHN-<br />

MUSEUM<br />

Noch in Sichtweite des Bahnhofs Richtung Osten und<br />

oberhalb der Gleise, liegt das Spielzeugeisenbahnmuseum.<br />

Im über 550 qm großen Schauraum angekommen,<br />

reiht sich ein Glaskasten an den anderen, bestückt<br />

mit Spielzeugeisenbahnen aus den Anfängen bis zur<br />

Gegenwart. Geboten wird ein Querschnitt durch alle<br />

Epochen, alle Spuren, alle Friktionen und alle wichtigen<br />

Marken, eingeschlossen einiger europäischer Hersteller.<br />

Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt logischerweise<br />

auf den amerikanischen Namen wie Lionel, Marx, Ives<br />

oder American Flyer, um nur die bekanntesten zu nennen.<br />

Besonders die aus den Anfängen der Spielzeugeisenbahnen<br />

sogenannten „Tin Plate“-Modelle haben<br />

bis heute nichts von ihrer Faszination verloren. In<br />

der Mitte des Raumes dann mehrere Anlagen verschiedener<br />

Spuren, die durch Knopfdruck in Betrieb gesetzt<br />

werden können.<br />

DAS MOTEL<br />

Vor dem Parkplatz des Spielzeugmuseums gelegen, befindet<br />

sich ein weiterer lang gestreckter Platz. Vier Reihen<br />

von Schienen, mit viel Abstand dazwischen, wurden hier<br />

ausgelegt. Auf den Schienen abgestellt alle nur erdenklichen<br />

Arten von ausgemusterten Zugbegleitwagen. Diese<br />

leuchten in den kräftigsten Farben und auf jedem ist ein<br />

Logo der bekanntesten ehemaligen amerikanischen Eisenbahngesellschaften<br />

aufgemalt. Offensichtlich gehörte<br />

für den Künstler auch LGB dazu. Umgebaut wurden diese<br />

Wagen zu Motelzimmern. Eingerichtet mehr im Jugendherbergsstil<br />

mit Nasszelle und Platz bietend für die ganze<br />

Familie. Gefrühstückt wird natürlich in einem ehemaligen<br />

Speisewagen. Daneben wieder ein Souvenirladen. Hier<br />

gibt es ebenfalls noch Reste und Einzelstücke von alten<br />

Modellbahnanlagen zu erwerben. Und wem das alles jetzt<br />

noch nicht gereicht hat, der verbringt halt hier die Nacht im<br />

Red Caboose Motel.<br />

Interessante Websites zu diesem Thema:<br />

www.traincollectors.org<br />

www.nttmuseum.org<br />

www.offroaders.com/Destinations/Lancaster/<br />

www.rrmuseumpa.org<br />

www.strasburgrailroad.com/<br />

Fotos: Jürgen Reuter<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011 17


DAMPF<br />

Vorbemerkungen<br />

Oszillierende Modelldampfmaschinen sind einfach aufgebaut<br />

und billiger herzustellen als schiebergesteuerte<br />

Maschinen. Sie sind daher im Handel überwiegend anzutreffen.<br />

Für den Modellbauer, der seine Maschinen selber<br />

baut, erfüllen sie nur in der Anfangszeit die Ansprüche. In<br />

den meisten Fällen wird als zweite eine schiebergesteuerte,<br />

mechanisch viel anspruchsvollere Maschine gewählt.<br />

Oft erlebt man, dass die Anfertigung und Montage aller<br />

Teile gut gelingt, die Inbetriebnahme aber große Schwierigkeiten<br />

bereitet, weil die Kenntnisse von der Schiebersteuerung<br />

für die richtige Einstellung derselben nicht ausreichen.<br />

Diese Lücke soll hiermit geschlossen werden. Da<br />

die Ausführungen für den Bau von Modellmaschinen bis<br />

etwa 15–20 mm Zylinderdurchmesser gedacht sind, werden<br />

komplizierte konstruktive Lösungen für Schieber und<br />

<strong>Dampf</strong>führungen nicht vorgestellt. Sofern nicht anders angegeben,<br />

beziehen sich Richtungsangaben in den nachstehenden<br />

Ausführungen auf eine stehende Maschine.<br />

Benutzte Abkürzungen:<br />

UT = unterer Totpunkt OT = oberer Totpunkt<br />

Eö = Einlass öffnet Es = Einlass schließt<br />

Aö = Auslass öffnet As = Auslass schließt<br />

1. Innere Steuerung<br />

Die innere Steuerung umfasst die Steuerorgane<br />

wie Flachschieber, Rundschieber (Kolbenschieber),<br />

Drehschieber und Ventile, die Funktion derselben und<br />

deren Bewegung in Abhängigkeit von den Kolbenbewegungen.<br />

1.1 Kolbenbewegung<br />

Bei Maschinen mit Schlitzkreuzkopf (Abb. 1) wird die<br />

senkrechte Bewegung des Kolbens direkt auf den Kurbelzapfen<br />

übertragen und dessen waagerechte Bewegung<br />

erfolgt leer im Schlitz. Es besteht aber kein linearer<br />

Zusammenhang zwischen Kurbelwinkel und Hubhöhe, d.<br />

h. nach 45° Kurbelwinkel hat die Kurbel 1/4 des Weges<br />

zwischen dem oberen Totpunkt (OT) und dem unteren<br />

Totpunkt (UT) zurückgelegt, der Kolben jedoch nicht. Der<br />

Kolbenweg s lässt sich für jede Stellung des Kurbelzapfens<br />

aus dem Kurbelradius R und dem Winkel α (von der<br />

Kolbenachse abweichende Stellung der Kurbel, ausgehend<br />

vom oberen Totpunkt) mit<br />

berechnen (Abb. 2).<br />

Jens Hinrichsen<br />

Schiebersteuerung von<br />

Modell-<strong>Dampf</strong>maschinen<br />

s = R (1–cos α) (1)<br />

18 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011


Abb. 1: Prinzip der Anlenkung mit<br />

Schlitzkreuzkopf<br />

Für Maschinen mit Treibstangen (Verbindung<br />

des Kurbelzapfens mit dem Kreuzkopf) gilt<br />

dieselbe Formel unter der Voraussetzung,<br />

dass die Treibstangen sehr (unendlich) lang<br />

sind. Bei den konstruktiv möglichen und sinnvollen<br />

Längen der Stangen gilt sie nicht und<br />

es ist zusätzlich die Winkelabweichung der<br />

Treibstange von der Kolbenstangenachse<br />

(Winkel β) zu berücksichtigen (Abb. 3).<br />

In OT­Stellung des Kolbens ist der Winkel<br />

0°. Er vergrößert sich mit der Entfernung<br />

von OT und erreicht seinen Höchstwert bei<br />

einem Winkel von 90° zwischen Treibstange<br />

und Kurbel. Es verringert sich dadurch bei<br />

der Bewegung des Kolbens in Richtung UT<br />

die senkrechte Entfernung zwischen Kolben<br />

und Kurbelzapfen und der Kolben nähert<br />

sich dem UT schneller als der Kurbelzapfen. Wenn<br />

der Winkel wieder kleiner wird, geschieht das Gegenteil.<br />

Der Kolben nähert sich dem UT langsamer. In Richtung<br />

zum OT wiederholt sich der Vorgang in umgekehrter Reihenfolge.<br />

Solange sich der Winkel β vergrößert, bewegt<br />

sich der Kolben langsamer und dann wieder schneller in<br />

senkrechter Richtung als der Kurbelzapfen. Für die Berechnung<br />

der Kolbenstellung muss deshalb in die Formel<br />

(1) auch der Winkel β einbezogen werden. Sie lautet<br />

dann<br />

s = R (1 –cos α) + L (1 – cos β) (2)<br />

mit L als Länge der Treibstange.<br />

Für den Winkel β gilt die Beziehung<br />

sin β = R sinα (3)<br />

––<br />

L<br />

Mit den Formeln 1–3 lassen sich zu allen Kurbelstellungen<br />

die dazugehörigen Kolbenstellungen errechnen. Es gibt<br />

aber auch ein zeichnerisches Verfahren nach Prof. Chr.<br />

Müller (Abb. 4).<br />

1.2 Schieber<br />

1.2.1 <strong>Dampf</strong>zu- und -abfuhr<br />

Ein Schieber öffnet und schließt die <strong>Dampf</strong>kanäle, die in<br />

den Zylinder führen und sorgt so dafür, dass der Frischdampf<br />

in den Zylinder und der Abdampf wieder hinaus<br />

gelangen können. Im einfachsten Fall hat ein Schieber<br />

zwei steuernde Flächen (bei Flachschiebern eben und<br />

bei Kolbenschiebern ringförmige Flächen) mit der Breite<br />

der Kanäle und dem gleichen Abstand wie diese. Wird<br />

der <strong>Dampf</strong> zwischen den beiden Flächen zugeführt und<br />

über die Außenkanten abgeführt, handelt es sich um innere<br />

Einströmung. Wird er über die Außenkanten zugeführt<br />

und der Abdampf zwischen den Flächen abgeführt, handelt<br />

es sich um äußere Einströmung (Abb. 5).<br />

1.2.2 Gestaltung von Schiebern<br />

Von Sonderbauformen abgesehen, gibt es bei den in<br />

Längsrichtung bewegten Schiebern zwei Bauarten,<br />

Flach­ oder Muschelschieber und Rund­ oder Kolbenschieber.<br />

Flachschieber wurden in der Anfangszeit der<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011 19


<strong>Dampf</strong>maschinen fast ausschließlich verwendet. Sie sind<br />

einfach herzustellen, da die Dichtflächen eben sind und<br />

keiner Dichtung bedürfen und sie sind unempfindlich gegen<br />

Wasserschlag, da sie bei hohem Druck im Zylinder<br />

von der Spiegelfläche (Lauffläche des Schiebers) abheben<br />

können. Es wird deshalb in vielen Fällen auf Entwässerungshähne<br />

und Überdruckventile verzichtet. Aus dem<br />

gleichen Grunde ist er aber auch nicht für innere Einströmung<br />

geeignet, da der geringe Druck des Abdampfes<br />

nicht reicht, ihn gegen den Überdruck des Frischdampfes<br />

auf den Schieberspiegel zu drücken.<br />

Als man begann, die Leistungen der <strong>Dampf</strong>maschinen immer<br />

weiter zu steigern, war dies das Ende des Flachschiebers.<br />

Die immer weiter erhöhten <strong>Dampf</strong>drücke pressten<br />

die Schieber immer stärker auf den Schieberspiegel, was<br />

zu starker Reibung und Schmierproblemen führte. Durch<br />

die Steigerung der <strong>Dampf</strong>drücke stiegen auch die <strong>Dampf</strong>temperaturen<br />

und sie wurden durch die Einführung von<br />

Überhitzung noch weiter erhöht. Die hohen Temperaturdifferenzen<br />

zwischen Frisch­ und Abdampf wirkten sich stark<br />

auf die Schieber aus. Die Außenflächen der Schieberkörper<br />

waren dem Frischdampf ausgesetzt und die Innenfläche<br />

dem Abdampf. Die Schieber verzogen sich dadurch,<br />

lagen nicht mehr glatt auf dem Schieberspiegel auf und<br />

wurden undicht. Diese Schwierigkeiten führten dazu, dass<br />

immer mehr Maschinen mit Kolbenschiebern ausgerüstet<br />

wurden. Bei diesen drückt der <strong>Dampf</strong> den Schieber nicht<br />

auf die Dichtflächen und da Frischdampf und Abdampf mit<br />

gegenüberliegenden Kreisflächen in Berührung kommen,<br />

besteht auch nicht die Gefahr des Verziehens. Die Schieber<br />

müssen jedoch genauer gefertigt oder mit Kolbenringen<br />

versehen werden und es ist Vorsorge gegen Wasserschlag<br />

zu treffen.<br />

20<br />

Sind Schieber so gestaltet, dass die Kanten der steuernden<br />

Flächen die gleichen Abstände voneinander haben<br />

wie die der <strong>Dampf</strong>kanäle, handelt es sich um eine<br />

Volldruckmaschine. Bei dieser schließt eine Kante die<br />

<strong>Dampf</strong>zufuhr und gleichzeitig öffnet die gegenüberliegende<br />

dem <strong>Dampf</strong> den Auslass (Abb. 6).<br />

Der Schieberhub muss in diesem Falle 2 x Kanalbreite (b)<br />

oder Schieberflächenbreite sein.<br />

Steht auf der Zudampfseite in Mittelstellung des Schiebers<br />

ein Stück über die Steuerkante hinaus, hat der Schieber<br />

einen Zufuhrlappen. Dessen Breite ist die Einlassüberdeckung<br />

(e). Ein Überstand auf der Abdampfseite heißt<br />

Abfuhrlappen und seine Breite bildet die Auslassüberdeckung<br />

(i) (Abb. 7).<br />

Für den Schieberhub reicht hier nicht mehr 2 x Kanalbreite,<br />

er muss im Regelfalle<br />

2 x (e + b + i) sein.<br />

Im Großmaschinenbau sind, solange <strong>Dampf</strong>maschinen<br />

konstruiert und gebaut wurden, sehr viele Sonderformen<br />

von Flach­ und Rundschiebern entwickelt worden, um die<br />

<strong>Dampf</strong>führung und den Lauf der Maschinen zu verbessern<br />

oder Verschleiß und Schmierprobleme zu verringern. Viele<br />

sind auch entstanden, ohne besondere Vorteile zu bieten,<br />

sondern nur um Patente von Konkurrenten zu umgehen.<br />

Im Modellbau sind Sonderbauformen nur zu realisieren,<br />

sofern gewisse Mindestabmessungen nicht unterschritten<br />

werden. Bei den für Schiffsmodelle bis zu einer Länge von<br />

ca. 1,5 m einzusetzenden Maschinen ist es nicht möglich.<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011


Bei diesen Maschinengrößen ist es auch fast unmöglich,<br />

bei Kolbenschiebern Kolbenringe einzusetzen.<br />

Außer den in Längsrichtung bewegten Schiebern werden<br />

auch Drehschieber und Ventile zur inneren Steuerung eingesetzt.<br />

Die werden jedoch hier wegen der großen Zahl<br />

von Varianten nicht behandelt.<br />

1.2.3 Bewegung der Schieber<br />

Die Schieber werden durch die äußere Steuerung bewegt,<br />

die sehr unterschiedlich gestaltet sein kann (siehe<br />

Abschnitt 2). Durch die Art der Beeinflussung der Schieber<br />

durch die Steuerung ergeben sich zwei Arten der Veränderung<br />

der Zylinderfüllungen. Bei den Steuerungen,<br />

die eine Änderung des Schieberhubs zulassen, wird das<br />

Einströmen des <strong>Dampf</strong>es über kleinere oder größere Teile<br />

des Kolbenhubes ermöglicht. Geschieht die Umsteuerung<br />

durch Verdrehen der Exzenter, bleibt der Öffnungswinkel<br />

für das Einströmen des <strong>Dampf</strong>es immer gleich. Es verändern<br />

sich nur die Anteile von Voreinströmung, Einströmung<br />

und Expansion (s. Abschnitt 3).<br />

1.2.3.1 Volldruckmaschinen<br />

Bei Volldruckmaschinen ist der erforderliche Schieberhub<br />

gleich der doppelten <strong>Dampf</strong>kanalbreite b und der Schieber<br />

eilt dem Kolben bei äußerer Einströmung um 90° vor<br />

oder bei innerer Einströmung um 90° nach (Abb. 8). 90°<br />

Voreilung werden bei Änderung der Drehrichtung zu 90°<br />

Nacheilung. Mit äußerer Einströmung läuft die Maschine<br />

dadurch in die eine und mit innerer Einströmung in<br />

die entgegengesetzte Richtung. Bei Maschinen mit Kolbenschiebern<br />

lässt sich so die Drehrichtung durch das<br />

Vertauschen der Zu­ und Abdampfanschlüsse umkehren<br />

(Drehrichtungsänderung mittels Umsteuerventil). Die<br />

äußere Steuerung wird für eine solche Maschine sehr<br />

einfach.<br />

Ist keine derartige Umsteuerung vorgesehen, ist es günstig,<br />

vom Wert 90° abzuweichen und den Voreilwinkel etwas<br />

zu vergrößern (Abb. 8a) oder den Nacheilwinkel etwas<br />

zu verkleinern (Abb. 8b). Es ergibt sich dadurch etwas<br />

Voreinströmung, die den Lauf der Maschine und die Füllung<br />

der Zylinder verbessert. Diese Maßnahme führt auch<br />

dazu, dass der Auslass der anderen Zylinderseite um den<br />

gleichen Wert eher geöffnet wird (Vorausströmung) wodurch<br />

der Abdampf schneller entweicht und der Gegendruck<br />

sich etwas verringert.<br />

1.2.3.2 Expansionsmaschinen<br />

Die Schieber von Expansionsmaschinen sind mit den bereits<br />

erwähnten Lappen versehen, wodurch die Schieberflächen<br />

breiter sind als die <strong>Dampf</strong>kanäle. Schließt ein solcher<br />

Schieber den <strong>Dampf</strong>einlass, bleibt der Auslass noch<br />

einige Zeit geschlossen und der Kolben wird vom eingeschlossenen<br />

<strong>Dampf</strong> weiter in Richtung UT gedrückt. Der<br />

Raum für den eingeschlossenen <strong>Dampf</strong> vergrößert sich,<br />

der <strong>Dampf</strong> dehnt sich aus, expandiert, und sein Druck<br />

wird geringer.<br />

Durch die Zufuhrlappen (die Einlassüberdeckung) werden<br />

die Füllung des Zylinders und der Beginn der Expansion<br />

beeinflusst. Je größer die Einlassüberdeckung, desto<br />

kleiner der Kurbelwinkel für den <strong>Dampf</strong>eintritt und desto<br />

früher beginnt die Expansion.<br />

Durch den Abfuhrlappen (die Auslassüberdeckung) werden<br />

das Ende der Expansion und der Beginn der Kompression<br />

beeinflusst. Je größer die Auslassüberdeckung,<br />

desto später öffnet der Auslass (endet die Expansion) und<br />

desto früher beginnt die Kompression (Abb. 9).<br />

Wird bei einer solchen Maschine auch noch Voreinströmung<br />

vorgesehen, wird eine weitere Linie in der<br />

Entfernung V rechts vom Maß der Eintrittsüberdeckung<br />

gezogen und der Voreilwinkel wird entsprechend größer<br />

(Abb. 10).<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011 21


Bei gleichen Abmessungen leistet eine Volldruckmaschine<br />

mehr als eine Expansionsmaschine, benötigt dazu<br />

aber auch wesentlich mehr <strong>Dampf</strong>. Es ist nicht einfach,<br />

alle Besonderheiten und Möglichkeiten einer Expansionsmaschine<br />

bei Modellmaschinen mit Zylinderdurchmessern<br />

zwischen 10 und 20 mm optimal herzustellen und<br />

einzustellen, wie es erforderlich ist, um alle ihre Vorteile<br />

nutzen zu können. Aus diesem Grunde raten viele Modellbauer<br />

dazu, nur Volldruckmaschinen zu verwenden, da<br />

sich nach ihrer Meinung bei gleicher Leistung der höhere<br />

Bauaufwand für eine Expansionsmaschine nicht lohnt.<br />

Im Zusammenhang mit der Schiebersteuerung von Expansionsmaschinen<br />

werden gelegentlich die Begriffe<br />

„Schieber­Unterlauf“ und „Schieber­Überlauf“ benutzt.<br />

Unterlauf bedeutet, dass die steuernde Schieberkante die<br />

zweite Kante des <strong>Dampf</strong>kanals nicht erreicht, Überlauf,<br />

dass die Kante des Schiebers über die Kante des <strong>Dampf</strong>kanals<br />

hinaus bewegt wird.<br />

Eine Expansionsmaschine mit Zufuhrlappen von 2 mm<br />

und Abfuhrlappen von 1 mm hat auf der Abdampfseite<br />

einen Schieber­Überlauf von 1 mm. Sind die <strong>Dampf</strong>kanäle<br />

reichlich bemessen, schadet etwas Unterlauf beim<br />

Einlass nichts, führt aber zu einer früheren Leistungsminderung<br />

beim Verringern des Schieberhubes. Im gleichen<br />

Maße wie der Unterlauf vergrößert wird, verringert sich<br />

der Überlauf auf der Abdampfseite.<br />

2. Äußere Steuerung<br />

2.1 Der Schieber zur <strong>Dampf</strong>verteilung,<br />

Schieberantrieb durch Exzenter<br />

Der Antrieb von Steuerschiebern erfolgt, abhängig von<br />

den konstruktiven Möglichkeiten, durch Exzenter oder<br />

Kurbeln, seltener durch die Ableitung der Bewegung von<br />

der Kolbenstange oder Treibstange (Steuerung von Joy).<br />

Prinzipiell unterscheiden sich Kurbel und Exzenter nur<br />

durch das Verhältnis von D zu R voneinander. Bei einer<br />

Kurbel ist der Zapfendurchmesser (D) wesentlich kleiner<br />

als der Kurbelradius (R), beim Exzenter ist es umgekehrt.<br />

Eine Kurbel wandelt die gradlinige Bewegung des Kolbens<br />

in eine rotierende um und ein Exzenter die rotierende in<br />

eine gradlinige für den Antrieb der Schieber<br />

22 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011


2.1.1 Ohne Umsteuerung<br />

Abhängig von der Kolbenbewegung sorgt der Schieber<br />

dafür, dass der <strong>Dampf</strong>druck abwechselnd auf beide<br />

Kolbenflächen wirkt. Für die Umsetzung der Drehbewegung<br />

eines Exzenters in eine gradlinige gelten dieselben<br />

mathematischen Beziehungen wie sie in Abschnitt 1. für<br />

den Kurbeltrieb genannt sind. Das Verhältnis der Schieberschubstangenlänge<br />

(l) zum halben Exzenterhub (r) ist<br />

jedoch wesentlich größer als das der Treibstangenlänge<br />

(L) zum Kurbelradius (R). Dadurch bleibt der Winkel β b<br />

und der Korrekturfaktor L (1 – cosβ) in der Formel (2) klein.<br />

Ist keine Umsteuerung nötig, bleibt der Aufwand für die<br />

äußere Steuerung gering. Der Exzenter wird für die gewünschten<br />

Steuerungsdaten auf der Kurbelwelle befestigt.<br />

Es entfällt damit aber auch die Möglichkeit, die Leistung<br />

der Maschine über die Steuerung zu beeinflussen.<br />

Es bleibt nur die Veränderung der <strong>Dampf</strong>daten.<br />

2.1.2 Umsteuerungen mit verdrehbarem Exzenter<br />

2.1.2.1 Mit losem Exzenter Abb. 11<br />

Nur wenig größer als ohne Umsteuerung ist der Bauaufwand<br />

für die Umsteuerung mit einem losen Exzenter, die<br />

Handhabung ist jedoch recht umständlich. Der Exzenter<br />

wird, gegen seitliches Verschieben gesichert, lose auf der<br />

Kurbelwelle angebracht. Durch Anschläge wird sichergestellt,<br />

dass er sich in die für die jeweils entgegen gesetzte<br />

Drehrichtung erforderliche Stellung verdrehen kann. Bei<br />

einer Volldruckmaschine z. B. um 180°.<br />

Im Stillstand der Maschine wird die Schieberstange an<br />

einer dafür vorgesehenen Stelle vom Exzenter entkuppelt<br />

und unter <strong>Dampf</strong> der Schieber bewegt, bis sich die<br />

Maschine in der gewünschten Richtung dreht. Während<br />

des Anlaufens kuppelt sich die Schieberstange wieder<br />

ein und der Exzenter wird in der nötigen Richtung mitgenommen.<br />

2.1.2.2 Kayser-Umsteuerung Abb. 12<br />

Die Nachteile der Umsteuerung mit losem Exzenter<br />

(Drehrichtungswechsel nur im Stillstand und die Gefahr<br />

des selbsttätigen Drehrichtungswechsels bei stark<br />

schwankender Belastung) werden bei der Konstruktion<br />

von Kayser vermieden. Die drehbar auf der Welle befestigten<br />

Exzenter werden durch ein Kegelradgetriebe<br />

angetrieben und lassen sich während des Laufs der<br />

Maschine bewegen. Die Exzenter werden dabei durch<br />

die Zahnradübersetzung um den doppelten Winkel des<br />

Handhebels verstellt. Dieser beträgt in allen Fällen nur<br />

90°­σ. Es lässt sich mit dieser Umsteuerung auch Voreinströmung<br />

einstellen.<br />

2.1.2.3 Mazeline-Umsteuerung<br />

(Zweirad-Umsteuerung) Abb. 13<br />

Die Mazeline­Umsteuerung hat nur je einen Exzenter<br />

je Zylinder und diese sind auf einer Welle, parallel zur<br />

Kurbelwelle, angeordnet. Kurbelwelle und Exzenterwelle<br />

sind durch zwei Zahnräder gleicher Zähnezahl (Z1 und<br />

Z2) miteinander gekuppelt. Das Zahnrad Z2 auf der Exzenterwelle<br />

enthält eine Anordnung von 3 Zahnrädern<br />

(Z3, Z4 und Z5) und einen verzahnten Kreisbogen, die<br />

es gestatten, beide Wellen gegeneinander zu verdrehen.<br />

Das Joch ist fest mit der Exzenterwelle verbunden und<br />

trägt, auf je einem Bolzen gelagert, eine Führungsrol­<br />

le und das Doppelzahnrad Z4/Z5. Z5 greift in den verzahnten<br />

Kreisbogen ein. Wird mit Handrad H2 der Feststellkonus<br />

gelöst, lässt sich mit Handrad H1 das Zahnrad<br />

Z3 verdrehen. Dies greift in das Doppelzahnrad Z4/Z5.<br />

Z5 rollt auf der Bogenverzahnung ab und bewegt über<br />

das Joch die Exzenterwelle. Die Führungsrolle dient außerdem<br />

auch als Anschlag und begrenzt den Verstellweg.<br />

Ein Nachteil dieser Steuerung liegt darin, dass die<br />

Handräder mit der Exzenterwelle rotieren und die Exzenter<br />

daher nur bei Stillstand der Maschine gut und sicher<br />

verstellt werden können. Wird die Maschine mit gelöstem<br />

Handrad H2 betrieben, reicht das Festhalten des Handrades<br />

H1 für das Umsteuern.<br />

2.1.2.4 Maudslay-Umsteuerung<br />

(Vierrad-Umsteuerung) Abb.14<br />

Die Exzenter für die Schieberbetätigung sind bei der<br />

Maudslay­Umsteuerung, ebenso wie bei der Mazeline­<br />

Umsteuerung auf einer Welle angeordnet, die parallel zur<br />

Kurbelwelle auf dem Fundament gelagert ist. Mit Hilfe von<br />

2 Zahnradpaaren wird sie bei der Maudslay­Umsteuerung<br />

von der Kurbelwelle aus angetrieben. Die Zahnräder sind<br />

in einem Parallelogramm oder Trapez gelagert, dessen<br />

Ecken die Achsen der Zahnräder bzw. die Kurbelwelle<br />

und die Nebenwelle bilden. Durch das Verschieben des<br />

Parallelogramms werden Kurbelwelle und Nebenwelle<br />

gegeneinander verdreht und es können die gleichen<br />

Steuerfunktionen bewirkt werden, wie bei der Mazeline­<br />

Umsteuerung, ohne dass für die Betätigung der Stillstand<br />

der Maschine nötig ist.<br />

Berechnung der Verstellung<br />

α = Winkel um den die Schenkel des Parallelogramms bewegt<br />

werden.<br />

β = Winkel, um den sich die Steuerwelle gegenüber der<br />

Kurbelwelle verdreht.<br />

z1<br />

––– α = Zähnezahl um die Z2 auf Z1 abrollt.<br />

360<br />

z2<br />

––– α = Zähnezahl um die Z2 u. Z3 durch die Verstellung<br />

360 um Winkel α verdreht werden.<br />

z3<br />

––– = Übersetzung von Z3 auf Z4.<br />

z4<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011 23


z4<br />

––– α = Zähnezahl um die Z4 durch die Verstellung<br />

360 um Winkel α verdreht wird.<br />

∆z = Zähnezahl, um die Z4 insgesamt verdreht wird.<br />

Bei einer Volldruckmaschine eilt der Schieber bei äußerer<br />

Einströmung um 90° vor und bei innerer Einströmung<br />

um 90° nach. Für einen Drehrichtungswechsel muss die<br />

Steuerwelle um zweimal Voreilwinkel oder Nacheilwinkel<br />

verstellt werden, d. h. um 180°.<br />

180°<br />

Der Steuerhebel aber nur um α = –––– = 33,1°.<br />

5,45<br />

Bei einer Expansionsmaschine ist der Vorlauf des Schiebers<br />

90°+δ und der Nachlauf 90°­δ. Daraus ergibt sich die<br />

nötige Verstellung der Steuerwelle zu α1 = 180° + 2 x δ<br />

bei äußerer und α1 = 180° + 2 x δ bei innerer Einströmung<br />

(δ = Winkel zur Berücksichtigung der Überdeckung).<br />

Für die Einstellung der Steuerung bei der Montage gibt es<br />

zwei Möglichkeiten:<br />

1. Die Exzenter werden so auf der Steuerwelle befestigt,<br />

dass sich in der Mittelstellung der Steuerung die Kolben<br />

jeweils in OT und die Schieber in UT befinden. In dieser<br />

Stellung eilen die Schieber um 180° vor. Für die Wahl einer<br />

Drehrichtung für äußere Einströmung müssen die Exzenter<br />

um jeweils 90°­δ verdreht werden, um von 180° Voreilung<br />

auf eine solche von 90°+ δ zu kommen. Bei innerer<br />

Einströmung müssen sie dann um 90°+ δ verstellt werden,<br />

um die erforderliche Einstellung von 90°­δ zu erreichen.<br />

2. Die Exzenter werden so auf der Steuerwelle befestigt,<br />

dass sich in der Mittelstellung der Steuerung Kolben und<br />

Exzenter jeweils in OT befinden, d. h. Kolben und Schieber<br />

sind im Gleichlauf. Für die innere Einströmung ergibt<br />

sich damit eine Verstellung von 90°­δ und für die äußere<br />

eine von 90°+ δ. Um geringe Verstellwege zu erhalten wird<br />

man die Einstellung mit der Verstellung von 90°­δ wählen.<br />

Die in der Ausgabe DAMPF 35 (Neckar­Verlag) beschriebenen<br />

Maschinen, die hier als Beispiel angeführt werden,<br />

sind mit Flachschiebern ausgerüstet und arbeiten daher<br />

mit äußerer Einströmung. Die Einströmüber deckung<br />

beträgt 1 mm, das entspricht bei der vorhandenen Exzentrizität<br />

von 2,5 mm einem Winkel δ von 23,5°. Bei<br />

einer Einstellung nach 1. beträgt der Verstellwinkel der<br />

Exzenterwelle damit β = 180° – 2 x 23,5 = 133° und die<br />

Verstellung des Steuerhebels verringert sich gegenüber<br />

einer<br />

133°<br />

Volldruckmaschine von 33,1° auf α = –––– = 24,4°<br />

5,45<br />

Wesentlicher Vorteil der Mazelin­ und Maudslay­Umsteuerung,<br />

wie auch der Lenkersteuerungen von Marshall<br />

und Klug, ist (s. DAMPF 32, Neckar­Verlag), dass sich<br />

die Schieberkästen seitlich an den Zylindern befinden.<br />

Dies ermöglicht bei mehrzylindrigen Maschinen einfache<br />

Konstruktionen und den Bau kurzer Maschinen. Ein weiterer<br />

Vorteil ist, dass die Schieber sehr genau eingestellt<br />

werden können, weil die Nebenwelle gut zugänglich ist<br />

und die Exzenter sich einzeln verdrehen und einstellen<br />

lassen.<br />

2.2 Kulissensteuerungen<br />

2.2.1 Gooch Abb. 15<br />

Die Umsteuerung von Gooch hat zwei Exzenter und die<br />

Enden der Stangen sind mit einer Schwinge/Kulisse miteinander<br />

verbunden. Die Kulisse ist an beiden Seiten in<br />

der Mitte mit Zapfen versehen, mit denen sie drehbar<br />

in ihrer Lage gehalten wird. Beim Umsteuern wird die<br />

Schieber­Schubstange mit Kulissenstein von einem Ende<br />

der Schwinge zum anderen bewegt. Die Krümmung der<br />

Schwinge ergibt sich aus der Länge der Schieber­Schubstange<br />

(Entfernung: Kulissenstein­Kreuzkopfbolzen). Die<br />

Kulisse ist bei dieser Steuerung in Richtung Zylinder gekrümmt.<br />

Sie hat den Vorteil, dass sich die Kulisse nur um<br />

eine Achse dreht und nicht seitlich ausschwingt.<br />

2.2.2 Stephenson Abb. 16<br />

Die Stephenson­Steuerung hat ebenfalls zwei Exzenter.<br />

Die Enden der Exzenterstangen sind durch die Schwinge<br />

verbunden, die in Richtung Kurbelwelle gekrümmt ist. Sie<br />

hat einen Schlitz für den Kulissenstein, der am Ende der<br />

Schieberstange befestigt ist. Das Umsteuern erfolgt durch<br />

24 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011


das Durchschieben der Kulisse, so dass in den Endstellungen<br />

Exzenterstangen und Schieberstangen in einer<br />

Linie liegen. Die Schwinge und die erforderlichen Verstellhebel<br />

schwingen beim Umsteuern weit aus. Der Radius<br />

der Schwinge wird durch den Abstand der Mitte des Kulissensteins<br />

zur Kurbelwellenmitte bestimmt.<br />

2.2.3 Allan Abb. 17<br />

Bei der Allan­Umsteuerung fällt auf, dass die Kulisse gerade<br />

ausgeführt ist. Das ist möglich, weil zum Umsteuern<br />

zwei Bewegungen gleichzeitig zur Wirkung kommen. Wird<br />

die Kulisse angehoben, wird die Schieberschubstange<br />

abgesenkt und umgekehrt. Für einen einwandfreien Lauf<br />

müssen die Hebelverhältnisse aufeinander abgestimmt<br />

werden.<br />

2.2.4 Heusinger/Walschaert Abb. 18<br />

Die Steuerung von Heusinger/Walschaert ist keine reine<br />

Kulissensteuerung, denn bei ihr wird das lineare Voreilen<br />

der Schieber über Lenker erreicht und deren Bewegung<br />

vom Kreuzkopf abgeleitet. Die Voreilung bleibt dadurch<br />

bei Veränderung des Schieberhubes konstant. Im Lokomotivbau<br />

erfolgt der Antrieb der Schwinge durch eine<br />

Gegenkurbel, bei mehrzylindrigen Maschinen auch durch<br />

einen Exzenter. Bei stationären Maschinen vorzugsweise<br />

durch Exzenter. In Abb. 18a ist die Steuerung für äußere<br />

Einströmung gezeigt, in Abb. 18b für innere. Der Voreilhebel<br />

ist oberhalb der Schieberstange angelenkt. Eine<br />

weitere Variante liegt in der Betätigung der Umsteuerung<br />

Abb. 18c. Verzicht auf das Hängeeisen, Verlängerung der<br />

Schieberschubstange durch die Schwinge hindurch und<br />

Benutzung der Kuhnschen Schleife und eines mit Stein<br />

versehenen Aufwerfhebels.<br />

2.3 Lenkersteuerungen<br />

2.3.1 Klug Abb. 19<br />

Bei der Umsteuerung nach Klug ist je Zylinder nur ein<br />

Exzenter erforderlich, der bei Außenkanteneinströmung<br />

mit Hub in Richtung Kurbel befestigt ist. Die Art der Steuerung<br />

bedingt eine enge Anordnung der Steuerungselemente,<br />

was zu der Ausführung mit mehr oder weniger<br />

gekrümmten Schieber­Schubstangen geführt hat. Diese<br />

Steuerung ist für Modellmaschinen aus diesem Grunde<br />

nicht zu empfehlen. Es besteht bei ihr kein linearer Zusammenhang<br />

zwischen Exzenterhub und Schieberhub<br />

und dieser muss daher zeichnerisch ermittelt werden.<br />

Die Abb. 19 zeigt das Verfahren, nach dem die Punkte,<br />

ermittelt werden, die die Exzenter, unterer Punkt des Lenkers<br />

und der Verbindungspunkt zwischen Schieberschubstange<br />

und Schieberstange durchlaufen, dargestellt im<br />

Abstand von jeweils 45°. Die etwas verformte Ellipse, die<br />

der untere Punkt der Schieberschubstange beschreibt,<br />

ändert beim Umsteuern ihre Lage so, dass die lange Achse<br />

unter etwa 45° nach rechts steigt. Der Übergang erfolgt<br />

jedoch nicht plötzlich, sondern die Achse verliert ihre Neigung<br />

und wird immer flacher, bis sie in entgegengesetzter<br />

Richtung wieder ansteigt. Der verbleibende Hub führt zu<br />

konstantem linearen Voreilen.<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011 25


2.3.2 Marshall Abb. 20<br />

Die Umsteuerung nach Marshall besteht aus den gleichen<br />

Elementen wie die von Klug, nur die Lage zueinander ist<br />

anders. Die Schieberschubstange befindet sich hier zwischen<br />

Exzenter und Lenker. Damit ist aus dem zweiarmigen<br />

Hebel bei Klug ein einarmiger geworden und der<br />

Exzenter muss der Kurbel gegenüberstehen. Weil der<br />

schwingende Lenker hier außen liegt, ist es bei dieser<br />

Steuerung einfacher, die Hebel anzuordnen und unterzubringen,<br />

als bei der Klug­Steuerung. Die Ermittlung des<br />

Schieberhubes gleicht der bei Klug und ist in Abb. 20 dargestellt.<br />

2.3.3 Hackworth Abb. 21<br />

Bei der Steuerung von Hackworth wird ein Kulissenstein<br />

in einer geneigt montierten geraden Kulisse durch einen<br />

Exzenter hin und her bewegt. Die senkrechten Anteile der<br />

Bewegung werden auf die Schieber­Schubstange und<br />

den Schieber übertragen. Die Umsteuerung geschieht<br />

durch die Umkehrung der Neigung der Kulisse.<br />

Die Anordnung nach Abb. 21a stammt aus dem Jahre<br />

1859, die nach Abb. 21b aus dem Jahre 1876.<br />

Außer den beschriebenen Lenkersteuerungen sind noch<br />

die von Brown und Yoy bekannt. Die von Brown gleicht der<br />

von Klug, ist nur komplizierter aufgebaut, da sie mit einer<br />

Gradführung für die Schieberstange versehen ist. Die<br />

Steuerung von Yoy ist insofern eine Besonderheit, weil es<br />

sich bei ihr um eine reine Lenkersteuerung ohne einen<br />

Exzenter handelt. Die Bewegung für den Schieber wird<br />

allein durch die Anlenkung der Schieberstange über mehrere<br />

Hebel an die Treibstange bewirkt. Beide Steuerungen<br />

sind wegen der vielen Hebel und dadurch erforderlichen<br />

vielen Gelenke nicht für die Steuerung kleiner Modellmaschinen<br />

geeignet.<br />

3. Beeinflussung der<br />

Maschinenleistung durch die<br />

unterschiedlichen Steuerungen<br />

Bei vielen Steuerungen lässt sich der Schieberhub – und<br />

damit die Füllung der Zylinder und die Leistung der Maschine<br />

– stetig verringern. Die Drehzahl und Leistung sind<br />

dadurch von Bedienern oder mechanischen Einrichtungen<br />

den betrieblichen Erfordernissen anzupassen.<br />

Bei den Steuerungen mit verdrehbaren Exzentern ist<br />

nachteilig, dass sich der Schieberweg, im Gegensatz zu<br />

vielen anderen, nicht verringern lässt. Die Füllung und der<br />

Anteil der Expansion sind durch die Abmessungen von<br />

Schieber, Schieberhub und <strong>Dampf</strong>kanälen festgelegt. Die<br />

Maschinenleistung ist daher nicht über die Steuerung<br />

(Veränderung der Füllung, mehr oder weniger Expansion),<br />

sondern nur über die <strong>Dampf</strong>zufuhr (Drosselung,<br />

<strong>Dampf</strong>druck) zu beeinflussen. Die Möglichkeit einer gewissen<br />

Leistungsminderung besteht darin, die Schieber<br />

um mehr als 90°+α voreilen zu lassen. Um die Vergrößerung<br />

der Voreilung öffnet der Schieber vor OT des Kolbens.<br />

Der gesamte Öffnungswinkel bleibt dabei aber unverändert,<br />

so dass der Schieber die <strong>Dampf</strong>zufuhr um die<br />

Voreinströmung eher schließt und den Auslass eher öffnet.<br />

Diese Verstellmöglichkeit muss ausprobiert werden,<br />

da bei größerer Voreinströmung auch die Kompression<br />

entsprechend früher einsetzt. Der Kompressionsdruck soll<br />

den Frischdampfdruck keinesfalls überschreiten.<br />

Benutzte Literatur:<br />

Emil Blaha: Steuerung der <strong>Dampf</strong>maschinen<br />

Verlag Julius Springer, Berlin 1885<br />

Karl Leist: Die Steuerung der <strong>Dampf</strong>maschinen<br />

Verlag Julius Springer, Berlin 1905<br />

Matschoss: Die Entwicklung der <strong>Dampf</strong>maschine,<br />

Verlag Julius Springer, Berlin 1908<br />

Pläne: Jens Hinrichsen<br />

26 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011


DAMPF- UND MESSE-TERMINE 2011/12<br />

– Stand 1.9. 2010 ohne Gewähr –<br />

Es wird empfohlen, sich vor Antritt einer längeren<br />

Anfahrt beim jeweiligen Veranstalter<br />

über evtl. Änderungen zu informieren!<br />

26. Okt. 2011 – <strong>Dampf</strong>betriebstag Eisenbahnmuseum Strasshof A<br />

Tel. +43 (0)2287/3027-11, www.eisenbahnmuseum-heizhaus.com<br />

04.–06. Nov. 2011 – Faszination Modellbau Messe<br />

Friedrichshafen, www.modellbau-friedrichshafen.de<br />

12./13. u. 19./20. Nov. 2011 – 15. Laufer <strong>Dampf</strong>modell-Tage<br />

Veranstalter: Industriemuseum Lauf und <strong>Dampf</strong>freunde Nürnberg<br />

Industriemuseum Lauf, Sichartstraße 5-25, 91207 Lauf a.d. Pegnitz,<br />

Tel. +49(0)9123/9903-12, Fax. +49(0)9123/9903-13<br />

22.–25. Nov. 2011 – Kölner Echtdampfhallentreffen Messe Köln<br />

www.koelner-echtdampftreffen.de<br />

04. Dez. 2011 – „Der Nikolaus kommt mit der <strong>Dampf</strong>eisenbahn“<br />

Maschinen- und Heimatmuseum Eslohe,<br />

Tel. +49/(0)2973/2455 und -/800-220, www.museum-eslohe.de,<br />

Mail: keite@museum-eslohe.de<br />

10. Dez. 2011 – Nikolausdampf im Huserland/Hadevormwald<br />

www.huserland.de<br />

11. Dez. 2011 – Nikolausdampf in Plochingen<br />

www.dampfbahner.org<br />

13.–15. Jan. 2012 – 15. Echtdampf-Hallentreffen Karlsruhe<br />

Tel. +49/(0)7261/689-0, www.echtdampf-hallentreffen.de<br />

20.–22. Jan. 2012 – London Model Engineering Exhibition GB<br />

www.meridienneexhibitions.co.uk 26.<br />

22.–25. März 2012 – Faszination Modellbau Karlsruhe<br />

Tel. +49/(0)7261/689-0, www.faszination-modellbau-messe.de<br />

April 2012 – <strong>Dampf</strong>modellausstellung auf dem<br />

Personendampfer „Dresden“, Tel. +49(0)0351/4569779,<br />

M. Fichte, Dresden, www.dampfausstellung-in-dresden.de<br />

18.–22. April 2012 – 34. Intermodellbau Dortmund<br />

Tel. +49/(0)231/1204521, www.intermodellbau.de<br />

01.–03. April 2012 – Dordt in Stoom Dordtrecht NL<br />

www.dordtrecht.nl<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011 27


kstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp<br />

Einsatzmöglichkeiten<br />

induktiver Erwärmung<br />

im Modellbau Dipl.-Ing. (FH) Ralf-Werner Held<br />

T<br />

ypische Anwendungen der induktiven Erwärmung<br />

sind: Löten, Glühen, Warmschrumpfen, Schmelzen,<br />

Versiegeln, Härten, Anlassen, Heißumformung,<br />

Metall in Kunststoff einfügen usw. Bislang war induktive<br />

Erwärmung im Modellbau kein Thema, weil kleine<br />

Anlagenleistungen nicht verfügbar, Anschaffungskosten<br />

zu hoch, und das Handling umständlich waren. Mittlerweile<br />

kommen kleine Anlagen mit Leistungen von 1,2 kW –<br />

10 kW mit einer enormen Bandbreite immer mehr zum<br />

Einsatz. Insbesondere Geräte mit 1,2 kW und 2,4 kW sind<br />

hervorzuheben, weil zur Energieversorgung eine Schukosteckdose<br />

schon völlig ausreichend ist. Das induktive<br />

Erwärmen auch auf der heimischen Werkbank wird damit<br />

realisierbar. Alle Werkstoffe, die den elektrischen Strom<br />

leiten, lassen sich induktiv erwärmen. Das Induktionsgesetz,<br />

bekannt vom Motor, Generator und Transformator<br />

bildet auch die physikalische Grundlage für die induktive<br />

Erwärmung.<br />

Um 1930 begann die schnelle Verbreitung der industriell<br />

genutzten Induktionserwärmung. Diese Art der Elektrowärme<br />

ist inzwischen fest etabliert, teilweise unverzichtbar<br />

und bei innovativen Produktionsverfahren oft der<br />

Schlüssel zum Erfolg. Wird der zu erwärmende Metallkörper<br />

dem Einfluss eines elektromagnetischen Wechselfeldes<br />

ausgesetzt, so wird in dem Metallkörper ein<br />

elektrischer Strom induziert. Dieser Strom verläuft stets<br />

in geschlossenen Bahnen, wird als Wirbelstrom bezeichnet,<br />

und bewirkt nach den Joulschen Gesetz eine Erwärmung<br />

im Metallköper.<br />

Weil die Wärme im Werkstück direkt entsteht, zählt die<br />

induktive Erwärmung zu den unmittelbaren Erwärmungsverfahren<br />

und unterscheidet sich damit von Verfahren,<br />

die auf Wärmeleitung, Konvektion oder Wärmestrahlung<br />

basieren. Grundsätzlich besteht aber auch die Möglichkeit,<br />

über induktiv beheizte Matrizen eine indirekte Erwärmung<br />

von beliebigen Materialien durch Wärmeleitung<br />

zu erzielen. Das Erwärmen von Kunststoffen, Keramiken,<br />

Glas oder Flüssigkeiten sind da die typischen Anwendungen.<br />

Grundprinzip<br />

Das Grundprinzip der Energieübertragung ist das Induktionsgesetz.<br />

Es besagt, dass an den Enden einer Lei-<br />

terschleife eine elektrische Spannung U(ind) entsteht,<br />

wenn ein Magnetfeld dessen Feldlinien die Leiterschleife<br />

durchdringen, sich zeitlich ändert. Werden die Enden der<br />

Leiterschleife miteinander verbunden, dann treibt die induzierte<br />

Spannung U(ind) einen (Wirbel)Strom Ik~ durch<br />

den so entstandenen (Kurzschluss)Ring. Diese Zusammenhänge<br />

werden in der Lenzschen Regel beschrieben.<br />

Nach der Lenzschen Regel ist der Wirbelstrom Ik~ dem<br />

magnetfelderzeugenden Spulenstrom immer entgegengerichtet.<br />

Dies gilt analog für das vom Wirbelstrom erzeugte<br />

Wechselfeld. Wirbelströme in Eisenkernen von<br />

Transformatoren und Motoren führen zu unerwünschten<br />

Verlusten und Erwärmungen. Diesem Effekt wird in der<br />

Regel mit sehr dünnen, gegeneinander isolierten Kernblechen<br />

begegnet.<br />

Bei der Induktionserwärmung ist die Wirbelstrombildung<br />

gewollt und es wird versucht, ausgeprägte Wirbelströme<br />

zu erreichen. Durch die Überlagerung der Wechselfelder<br />

kommt es zum Abbau des magnetischen Feldes in radialer<br />

Richtung nach Innen und ebenso radial vom Innenrand<br />

des Spuleleiters nach außen. Gleiches gilt aufgrund<br />

der Wechselwirkung zwischen den Feldern für die<br />

Stromdichte. Mann bezeichnet diesen Vorgang auch als<br />

Skin-Effekt.<br />

Die Dicke der Randschicht, in welcher der Strom fließt,<br />

wird durch das Stromeindringmaß δ gekennzeichnet und<br />

Induktive<br />

Erwärmung eines<br />

Metallzylinders<br />

28 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011


... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werksta<br />

allg. einfach als Eindringtiefe beschrieben. Im Bereich der<br />

Eindringtiefe δ werden 86 % der induzierten Energie in<br />

Wärme umgesetzt. Die restlichen 14 % werden von tiefer<br />

gelegenen Schichten des zu erwärmenden Metallkörpers<br />

absorbiert. Die Eindringtiefe δ lässt sich nach folgender<br />

Gleichung berechnen:<br />

Es gilt: δ = 50,3 · √ (ρ/(μr · f)) in (cm)<br />

δ = Eindringtiefe (cm)<br />

ρ = spezif. elektr. Widerstand in (Ω mm²/m)<br />

f = Frequenz in (Hz)<br />

μr = Permeabilitätszahl<br />

Sieht einfach aus ... ist es aber nicht, weil der spezif.<br />

Elektrische Widerstand ρ und die die magnetischen<br />

Eigenschaften beschreibende Permeabilitätszahl δ temperaturabhängig<br />

sind. Die Permeabilitätszahl μr hängt außerdem<br />

noch von der Leistungsdichte der magnetischen<br />

Feldstärke ab, je höher die Feldstärke desto kleiner die<br />

Permeabilitätszahl μr. Besonders extremen Änderungen<br />

der Eindringtiefe δ unterliegen ferromagnetische Werkstoffe.<br />

Im Verlauf einer Erwärmung bis Schmiedetemperatur<br />

1.270 °C vergrößert sich die Eindringtiefe δ um<br />

ein Vielfaches. Die Einzige, vom Werkstoff unabhängige<br />

Größe, um die Eindringtiefe δ beeinflussen zu können,<br />

ist die Frequenz Hz vom Wechselfeld der Induktionsspule.<br />

Daraus kann der Einfluss der Frequenz auf die<br />

folgende, sehr einfache Beschreibung reduziert werden:<br />

Es gilt: δ ≈ √ 1 / f<br />

Prinzip der induktiven<br />

Erwärmung eines<br />

Metallzylinders<br />

U = Mittelfrequenzspannung<br />

X = Abstand von der Metalloberfläche<br />

δ = Stromeindringtiefe<br />

J = Stromdichte<br />

r = Werkstückradius<br />

oder in Worten:<br />

Bei hoher Frequenz ist die Eindringtiefe klein<br />

Bei tiefer Frequenz ist die Eindringtiefe hoch<br />

Will man ein Werkstück nicht nur im äußeren Bereich,<br />

sondern vollständig erwärmen, so ist eine entsprechende<br />

Frequenz zu wählen! Für zylindrische Werkstücke gilt die<br />

Stromdichteverteilung und Eindringtiefen bei verschiedenen<br />

Arbeitsfrequenzen am Beispiel eines Stahlblockes mit 120 mm<br />

Durchmesser<br />

Faustformel:<br />

D / δ ≈ 3,5 – 2,5<br />

D = Materialdurchmesser (cm)<br />

δ = Eindringtiefe (cm)<br />

Die magnetische Feldstärke H ist definiert als auf der<br />

Feldlinienlänge l verteilte Durchflutung θ<br />

Es gilt: H = θ/l<br />

H = magnetische Feldstärke in (A/m)<br />

θ = Durchflutung in (A)<br />

f = Feldlinienlänge in (m)<br />

Die magnetische Flussdichte B, ist eine Feldgröße, die<br />

einfach die Materialabhängigkeit des magnetischen<br />

Feldes berücksichtigt.<br />

Es gilt: B = μ0 · μr · H<br />

B = magnetische Flussdichte in (Vs/m²)<br />

μr = relative Permeabilität (Vs/Am)<br />

μr = Permeabilitätszahl<br />

H = magnetische Feldstärke in (A/m)<br />

oder in Worten: Mit größer werdendem Abstand zum<br />

stromführenden Leiter verringert sich die magnetische<br />

Feldstärke H und damit auch die magnetische Flussdichte<br />

B<br />

Für die Praxis bedeutet dies, dass der Abstand zwischen<br />

Induktionsspule und dem zu erwärmenden Material so<br />

gering wie möglich gewählt werden sollte. Der sog. Koppelabstand<br />

ist Segen und Fluch zugleich ... doch dazu<br />

später mehr ...<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011 29


kstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp<br />

Prinzipschaltbild Thyristorumrichter mit Reihen- bzw. Parallel-Lastkreis<br />

Energieversorgung<br />

Während sogenannte Netzfrequenzanlagen die erforderliche<br />

Energie aus dem allgemeinen Versorgungsnetz<br />

direkt einsetzen können, muss für alle höheren Frequenzen<br />

ein entsprechender Frequenzumformer zum<br />

Einsatz kommen. In den Anfängen wurde dies mit rotierenden<br />

Motorgeneratoren oder Röhrengeneratoren<br />

bewerkstelligt. Im Zuge der fortschreitenden Entwicklung<br />

der Halbleitertechnik verbreiteten sich die sogenannten<br />

lastgeführten, statischen Schwingkreisumrichter. Wie<br />

bereits beschrieben ändert sich die Eindringtiefe δ mit<br />

steigender Erwärmung. In der Praxis bedeutet dies, dass<br />

vor allem der ohmsch-induktive Anteil der Induktorspule<br />

im Lastkreis des Schwingkreisumrichters sich permanent<br />

ändert! Dies ist einer der Gründe, warum vor allem handelsübliche,<br />

vergleichsweise günstige Frequenzumrichter<br />

aus der Antriebstechnik eben NICHT verwendet werden<br />

können. Die Entwicklung eines Schwingkreis-Frequenzumrichters<br />

ist aufwändig und kostenintensiv. Abgesehen<br />

von größer dimensionierten Leistungselementen ist die<br />

elektronische Regelung/Überwachung von einem 4000<br />

kW Umrichter nahezu identisch mit einem 50 kW Umrichter.<br />

Das erklärt, warum bislang die Preise für Umrichter<br />

mit kleinen Leistungen verhältnismäßig hoch lagen.<br />

Zur Vergrößerung der Bandbreite im Hinblick auf Flexibilität<br />

im Erwärmungsprozess werden moderne Hochleistungs-Frequenzumrichter<br />

mittlerweile mit mehreren, unabhängig<br />

voneinander agierenden Wechselrichtern und<br />

Lastschwingkreisen, ausgerüstet.<br />

Infolgedessen stiegen die Stückzahlen an gefertigten<br />

Regel- und Steuereinheiten an, was wiederum dazu geführt<br />

hat, das nun auch die Entwicklung und Fertigung<br />

von sehr leistungsfähigen Frequenzumrichtern im unteren<br />

Leistungsbereich (1,2 kW–10 kW) vorangetrieben<br />

worden ist.<br />

Der elektrische<br />

Schwingkreis<br />

Ein elektrischer Schwingkreis ist ein<br />

System, in dem zwei unabhängige Energiespeicher<br />

ihre Energie wechselseitig<br />

austauschen. Eine freie Schwingung<br />

entsteht, wenn ein auf die Spannung U<br />

aufgeladener Kondensator über eine<br />

Spule entladen wird ... so viel zur Definition.<br />

In technischen Schwingkreisen<br />

sind diese immer verlustbehaftet<br />

(Leistungswiderstände, Wicklungswiderstände<br />

etc.). Diese Verluste sorgen<br />

dafür, dass sich die pendelnde Energie<br />

allmählich verringert. Es kommt zum<br />

sog. Ausklingen der vorher angeregten<br />

Schwingung. Zur Aufrechterhaltung der<br />

Schwingung muss deshalb in einem bestimmten<br />

Takt die „verlorene Energie“<br />

dem Schwingkreis durch eine Spannungs-<br />

bzw. Stromquelle wieder zugeführt<br />

werden. Diese erfolgt mit sog. Schwingkreisumrichtern.<br />

Nun der Brückenschlag zur Induktionserwärmung<br />

mit Schwingkreisumrichtern ... Letztendlich entspricht der<br />

ohmsche Ersatzwiderstand aus der Kombination Induktionsspule<br />

und Werkstück einem Verlustwiderstand mit<br />

entsprechend hohem Leistungsbedarf. Dies ist aber ausnahmsweise<br />

gewollt, weil die induktive Erwärmung vom<br />

Werkstück ja das eigentliche Ziel ist.<br />

Resonanzfrequenz<br />

Wird ein elektrischer Schwingkreis, dabei ist es egal ob<br />

dieser als Reihen- oder Parallelschwingkreis aufgebaut<br />

ist, nun von außen über eine Energiequelle angeregt, so<br />

entsteht eine fremderregte Schwingung. Dabei sind zwei<br />

Varianten möglich:<br />

1.) Der Schwingkreis schwingt mit seiner Eigenfrequenz,<br />

wenn dieser mit der gleichen Frequenz von der Energiequelle<br />

angeregt wird (Resonanzschwingung)<br />

2.) Der Schwingkreis schwingt mit der Frequenz der Energiequelle<br />

(erzwungene Schwingung)<br />

Der Einsatz von lastgeführten Schwingkreisumrichtern<br />

bei der Induktionserwärmung ist der Variante 1 zuzuordnen.<br />

Bei der sog. Resonanzfrequenz oder Eigenfrequenz<br />

des Schwingkreises heben sich die induktiven und kapazitiven<br />

Blindwiderstände gegenseitig auf. Der Umrichter<br />

„sieht“ nur noch den ohmschen Anteil vom Schwingkreis.<br />

Die Resonanzfrequenz fres berechnet sich aus der sog.<br />

Schwingkreisformel wie folgt:<br />

fres = 1/ (2 · pi) · 1/√ (L · C) in (Hz)<br />

fres = Resonanzfrequenz in (Hz)<br />

pi = Kreiszahl = 3,14159<br />

30 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011


... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werksta<br />

L = Spuleninduktivität in (Henry)<br />

L = Kondensatorkapazität in (Farrad)<br />

Es gilt: fres ≈ √ 1 / (L · C)<br />

oder in Worten: Durch Änderung der Schwingkreiskapazität<br />

und/oder Schwingkreisinduktivität lässt sich eine beliebige<br />

Frequenz einstellen.<br />

Das ist auch der Grund für die weite Verbreitung dieser<br />

Art von induktiven Erwärmungsanlagen. Die gewünschte<br />

Eindringtiefe δ lässt sich über die Schwingkreisabstimmung<br />

mittels Schwingkreisfrequenz exakt einstellen. Das<br />

Ganze ist aber nicht immer trivial, weil der erforderliche<br />

Schwingkreisumrichter die gewünschte Frequenzbandbreite<br />

auch bereitstellen können muss! Faustregel: Mit Anstieg<br />

der Anlagenleistung sinkt die Schwingkreisfrequenz.<br />

Außerdem wird bei großen Leistungen mit Anstieg der<br />

Frequenzbandbreite die ganze Angelegenheit aus wirtschaftlicher<br />

Sicht uninteressant und technisch zum Overkill.<br />

Aus diesem Grund werden die Schwingkreisumrichter<br />

in Frequenz- und Leistungsbereiche gruppiert:<br />

Bei Schwingkreisumrichter im Leistungsbereich (1,2 kW–<br />

10 kW) kann die neue Gerätegeneration ein Frequenzband<br />

von 150 kHz–400 kHz abdecken. In Verbindung<br />

mit einem umschaltbaren Anpasstransformator zwischen<br />

Wechselrichter und Schwingkreis sind diese Geräte<br />

nun enorm anpassungsfähig im Hinblick auf Last- und<br />

Schwingkreisanpassung. Dies ist bei Einzelstückerwärmung<br />

mit ständig wechselnden Werkstoffen und Abmessungen<br />

enorm wichtig und macht, wie Eingangs bereits<br />

angedeutet, die Induktionserwärmung nun auch für den<br />

Modellbau interessant.<br />

Erwärmungsziel<br />

Letztendlich bestimmt die gewünschte induktive Erwärmung<br />

den erforderlichen Leistungs- und Frequenzbereich.<br />

Dabei stehen Werkstoff, Abmessungen, Zieltemperatur<br />

und gewünschter Durchsatz im Vordergrund.<br />

Aus den Werkstoffangaben und Abmessungen können<br />

die optimale Eindringtiefe und damit die optimale Frequenz<br />

schnell bestimmt werden. Unter Berücksichtigung<br />

des Nettoenergiebedarfs für die Erwärmung des gewünschten<br />

Werkstoffs und den Richtwerten der zu erwartenden<br />

Wirkungsgrade, lässt sich die zu installierende<br />

Anlagenleistung ebenfalls schnell bestimmen. Damit<br />

kommen wir nun zu der Hauptkomponente ... die Induktionsspule:<br />

Induktionsspule<br />

Die Induktionsspule auch Induktor genannt, erfüllt zwei<br />

Aufgaben:<br />

– Energieübertragung in das zu erwärmende Spulen-<br />

Werkstück<br />

– Bereitstellung der induktiven Komponente für den<br />

Schwingkreis<br />

Es gibt zwei grundsätzliche Lösungswege für die Induktorenauswahl:<br />

1.) Die Induktorspule und der Umrichter werden „exakt“<br />

auf das zu erwärmende Werkstück ausgelegt und<br />

optimiert. Auf nachträgliche Änderungen reagiert diese<br />

Variante extrem unflexibel. Bei Änderungen im Material/<br />

Abmessungen sind immer neue Induktoren erforderlich.<br />

Diese Variante wird im industriellen Bereich der Serienfertigung<br />

angewandt.<br />

2.) Die Induktorspule wird mäßig und der Umrichter<br />

überdimensioniert auf das zu erwärmende Werkstück<br />

ausgelegt. Nachträgliche Änderungen machen dann im<br />

allg. keinen neuen Induktor erforderlich, da schlechtere<br />

Wirkungsgrade in Folge unterschiedlicher Koppelabstände<br />

durch den überdimensionierten Umrichter „weggebügelt“<br />

werden. Diese Variante bietet sich insbesondere<br />

im unteren Leitungsbereich als extrem praxistauglich für<br />

Einzelerwärmungen an. Das auf den ersten Blick unsinnige<br />

„Überdimensionieren“ des Umrichters ermöglicht ungeahnte<br />

Lösungsvarianten. Für den Fall, dass örtlich begrenzte<br />

Erwärmungszonen realisiert werden sollen, bietet<br />

es sich an, mit sog. Abschirmungen zu arbeiten. Die, im<br />

allgemeinen aus dünnem Cu-Blech gefertigten Abschirmungen,<br />

verhindern die Ankopplung und Erwärmung von<br />

Bereichen, was aus den verschiedensten Gründen erforderlich<br />

sein kann.<br />

Die in den Abschirmungen umgesetzte Wärme kann<br />

„weggekühlt“ werden, muss aber vorher vom Umrichter<br />

zusätzlich bereitgestellt werden. Außerdem kann das<br />

Erwärmungsbild durch „Spielereien“ mit dem Koppelabstand<br />

beliebig variiert werden. Daher sollte ein Umrichter<br />

niemals auf die sog. „Kotzgrenze“ herunteroptimiert werden.<br />

Der Mehrpreis für einen etwas größeren Umrichter<br />

ist im Verhältnis zu einer Neuanschaffung völlig vertretbar.<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011 31


kstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp<br />

Der Preisunterschied zwischen einem 1,2 kW-Umrichter<br />

zu einem 2,4 kW Umrichter beträgt z. B. nur 15%!<br />

Analog zum Hubraum von einem Motor ist Umrichterleistung<br />

eben durch nix zu ersetzen.<br />

Es gibt immer wieder Anwendungsbereiche, wo im Hinblick<br />

auf das Erwärmungsergebnis diese Art der Heiß-<br />

Wassererzeugung einen Sinn macht. Induktoren werden<br />

aus Kupferrohrhohlprofilen angefertigt, um eine aktive<br />

Wasserkühlung der Induktorspule zu gewährleisten, weil<br />

die Spule den gesamten Schwingkreisstrom bewältigen<br />

muss. Die Stromdichte s in (A/mm²) der Induktorspule<br />

kann bei aktiver Wasserkühlung um das bis zu 40fache<br />

gegenüber Luftkühlung höher ausgelegt werden. Beispiel:<br />

Induktorspule, Nennleistung 5 kW, Leistungsfaktor cos ϕ<br />

= 0,08 Nennspannung 200 V (MF)<br />

Der vom Umrichter zu liefernde Strom beträgt I<br />

= 5 kW/200 V = 25 A<br />

Der Schwingkreisstrom bei Resonanz beträgt I<br />

= 25 A/0,08 = 312 A<br />

Je nach Art und Verlegung der Leitung liefert die VDE<br />

0298, Teil 4 einen Leiterquerschnitt von 70 mm² – 95 mm².<br />

Das entspricht Cu-Drahtdurchmessern vom 9,5 mm –<br />

11 mm. Diese Werte gelten aber nur für Netzfrequenz<br />

(50 Hz). Der Skineffekt bei höheren Frequenzen reduziert<br />

den wirksamen Cu-Querschnitt entsprechend. Jeder Versuch<br />

durch Querschnittsvergrößerung dem entgegenzuwirken,<br />

führt zu immer größeren Cu-Drahtdurchmessern.<br />

Die Anfertigung von kleinen, verspielten Induktoren ist damit<br />

nicht mehr machbar. Wassergekühlte Induktoren sind<br />

daher schlichtweg unverzichtbar. Bei Schwingkreisumrichtern<br />

im Leistungsbereich (1,2 kW bis 4,2 kW) ist für<br />

die Herstellung der Induktorspule ein Cu-Rohr Ø 6 mm,<br />

Wandstärke 0,5 mm das Mittel der Wahl. Es ist immer wieder<br />

beeindruckend, was mit 1,2 kW erwärmungstechnisch<br />

schon „angerichtet“ werden kann. Als Beispiel hierfür<br />

eine Matrizenerwärmung zum Aufschmelzen von Glaspulver.<br />

Verhältnismäßig günstige Halbzeugpreise, dazu<br />

leicht zu verarbeiten … es sollte für einen Modellbauer<br />

eine der leichtesten Übungen sein, sich „seinen“ Spezialinduktor<br />

anzufertigen. Aufgrund der bereits erwähnten<br />

Matrize kalt<br />

Innenfeldinduktor<br />

Wirkungsgrad 70–50 %<br />

Flächeninduktor<br />

Wirkungsgrad 60–30 %<br />

Induktoren mit Werkstücken und Feldausbildung<br />

Bandbreite der neuen Gerätegeneration für Umrichter ist<br />

eine aufwändige Spulenberechnung allerdings gar nicht<br />

erforderlich. Es genügt völlig, nach dem Verfahren TRIAL<br />

AND ERROR sich an den Wunschinduktor heranzuarbeiten.<br />

Das Ergebnis nach Änderungen am Induktor wird bei<br />

einem Probeschuss ja sofort sichtbar. Ein sog. Pancake-<br />

Induktor (sieht irgendwie aus wie eine Lakrtizsschnecke)<br />

kann durch einfaches Auseinanderziehen zu einem Kegel-Induktor<br />

umfunktioniert werden. Je nach Verwendung<br />

ergeben sich mit einem Induktor dann unterschiedliche<br />

Erwärmungsbilder wie man in den folgenden Beispielen<br />

sieht. Zur Einführung und zum Selbststudium gibt es<br />

gute Fachaufsätze mit Beschreibungen von verschiedenen<br />

Induktorvarianten.<br />

Kühlung<br />

Last but no least ... die Kühlung. Merksatz der Induktionserwärmer<br />

... Du kannst alles erwärmen, ... solange Du vernünftig<br />

und gezielt kühlst .... Wie bereits erwähnt ist die<br />

Wasserkühlung ein Muss und bei größeren Anwendungen<br />

nicht trivial. Bei den beschriebenen kleinen Leistungsbereichen<br />

kann dagegen bereits ein „Wasserfass“ und eine<br />

Umwälzpumpe völlig ausreichen. Bei einem Kühlwasserbedarf<br />

von ca. 2–6 l/min und Einzelerwärmung dauert es<br />

Umrichteranzeige<br />

Einseitiger Flächeninduktor<br />

Wirkungsgrad 30–15 %<br />

Außenfeldinduktor<br />

Wirkungsgrad 50–30 %<br />

Matrize heiß<br />

Doppel-Flächeninduktor<br />

Wirkungsgrad 70–40 %<br />

32 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011


... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werkstatt-tipp ... werksta<br />

Pancake + Kegel<br />

– Kegel<br />

eine ganze Weile, bis das Kühlwasser für den Vorlaufkreis<br />

vom Umrichter zu warm geworden ist (32 °C). Prinzipiell<br />

kann natürlich auch der normale Wasserhahn verwendet<br />

werden. Dabei muss man allerdings höllisch aufpassen,<br />

dass kein Kondenswasser an den heißen, wassergekühlten<br />

Leistungsmodulen im Umrichter entsteht, um diesen<br />

nicht zu „himmeln“. Eine mögliche Lösungsvariante ist<br />

eine Art Bypass, der warmes Rücklaufwasser mit dem<br />

Vorlauf „vermischt“, damit die gewünschte Vorlauftemperatur<br />

eingehalten werden kann. In der Praxis ist man<br />

mit > 20 °C Vorlauftemperatur auf der richtigen Seite. Die<br />

Umrichterhersteller machen diesbezüglich immer exakte<br />

Vorgaben. Deshalb ist ein Kennlinienfeld für die Taupunktbestimmung<br />

Bestandteil der Umrichterdokumentation.<br />

Bedienung/Steuerung<br />

Ein nicht ganz unerheblicher Punkt ist die Bedienung<br />

moderner Frequenzumrichter. Die Zeiten von EIN/AUS<br />

und Sollwertpoti sind vorbei. Heute ist LCD-Display und<br />

Touchpad der Stand der Technik. Dazu kommen integrierte<br />

Funktionen wie z. B. Digital-Timer für die Programmierung<br />

von Sollwert-Zeit-Zyklen und/oder Leistungsbegrenzer<br />

zur Vermeidung von Überhitzungen.<br />

Mittels Fußschalter lässt sich für den gewünschten Erwärmungsprozess<br />

so ganz einfach ein optimal angepasster<br />

Erwärmungszyklus „abfahren“. Ein nicht unerheblicher<br />

Punkt bei dieser Variante ist, dass man dabei<br />

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<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011<br />

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die Hände frei hat. Besonders bei Lötanwendungen ist<br />

das ein großer Vorteil.<br />

Fazit<br />

Die Vorteile der berührungslosen Erwärmung sind unbestritten.<br />

Die Bandbreite der neuen Gerätegenerationen<br />

im unteren Leistungsbereich, die einfache Bedienung,<br />

die verhältnismäßig leichte Anfertigung von Induktoren/<br />

Abschirmungen und der geringe Installationsaufwand für<br />

eine einfache Rückkühlung sind Argumente für die Einführung<br />

der Induktionserwärmung im Modellbau. Durch<br />

die immer größer werdende Verbreitung der Kleingeräte<br />

wird, wie schon bei den großen Einheiten vorhanden,<br />

ein Gebrauchtgerätemarkt entstehen und die letzte Hürde<br />

in Form des Anschaffungspreises für Neugeräte niederringen.<br />

Letztendlich entscheidet aber wie immer der<br />

persönliche Geldbeutel, ob eine Anschaffung für den<br />

Einzelnen oder für eine Modellbaugemeinschaft in Frage<br />

kommt.<br />

Sämtliche Prinzipbilder, Kennlinien und Aufnahmen wurden<br />

von der Firmen MEGATHERM (58675 Hemer) und<br />

AMBRELL (Scottsville, NY, 14546) mit deren Genehmigung<br />

zur Verfügung gestellt!<br />

Fotos: Dipl.-Ing. (FH) Ralf-Werner Held<br />

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33


kurz & fündig<br />

Privatanzeigen (private Inserenten, nicht gewerbliche Texte) können nur<br />

schriftlich, nicht telefonisch entgegengenommen werden.<br />

Der Einfachheit halber bitte möglichst den vorbereiteten Bestellschein verwenden,<br />

der in fast jedem Heft zu finden ist. Bitte auf jeden Fall deutlich und unmissverständlich<br />

schreiben. In eine Zeile passen durchschnittlich 34 Anschläge<br />

(Buchstaben, Ziffern, Satzzeichen, erforderliche Zwischenräume = jeweils<br />

1 Anschlag).<br />

Anzeigenschluss ist am 15.11. für Ausgabe 1, am 01.03. für Ausgabe 2, am<br />

01.06. für Ausgabe 3 und am 01.09. für Ausgabe 4. Wenn Anzeigentext und<br />

Zahlung nach Anzeigenschluss eingehen, erfolgt die Veröffentlichung automatisch<br />

in der nächstfolgenden Ausgabe.<br />

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finden Sie auf nebenstehender<br />

Seite 35<br />

34 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011


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✂<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011 35


DAMPF<br />

36 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011


<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011 37


38 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011


<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011 39


DAMPF AUF DER SCHIENE<br />

Schon seit Jahren wollten wir mit den Harzer Schmalspurbahnen<br />

unter Plandampf auf den Brocken fahren.<br />

In der Woche vor Ostern 2011 war es dann<br />

endlich soweit. Ausgangspunkt unseres Ausfluges war der<br />

Bahnhof in Wernigerode. Hier ergab sich vor der Abfahrt<br />

in Richtung Brocken noch die Möglichkeit, einige HSB-<br />

<strong>Dampf</strong>lokomotiven vor dem Lokschuppen mit Drehscheibe<br />

zu fotografieren. Direkt neben dem Bahnsteig der HSB<br />

gibt es eine Plattform, von der man einen schönen Überblick<br />

über die Bahnanlage hat und herrliche Fotos machen<br />

kann.<br />

Von Wernigerode auf den Brocken<br />

Von Wernigerode geht es zunächst mit der Harzquerbahn<br />

(Wernigerode – Nordhausen Nord) durch den Ort<br />

Wernigerode, vorbei an Häusern und Vorgärten. Auf der<br />

in Fahrtrichtung linken Seite kann man nicht weit entfernt<br />

von der Bahnstrecke für kurze Zeit eine als technisches<br />

Denkmal aufgestellte stationäre Lokomobile<br />

sehen. Erster Haltepunkt in Richtung Nordhausen<br />

ist Wernigerode-Westerntor, wo sich auch<br />

das Bahnbetriebswerk der HSB befindet. Im<br />

Bahnbetriebswerk werden regelmäßig Führungen angeboten.<br />

Die nächsten Haltepunkte sind Wernigerode-Hochschule<br />

Harz und Wernigerode-Hasserode. Dann folgt ein<br />

Anstieg durch die Steinerne Renne und im weiteren Verlauf<br />

geht es durch einen Tunnel. In Drei Annen Hohne verlassen<br />

wir die Harzquerbahn und steigen um auf die Brockenbahn<br />

(Drei Annen Hohne – Schierke – Brocken). Für<br />

die 700 PS starken Adhäsions-<strong>Dampf</strong>lokomotiven bedeutet<br />

der ca. 50-minütige Anstieg von Drei Annen Hohne ein<br />

schönes Stück Arbeit. Dabei geht die<br />

Fahrt durch den Nationalpark Harz.<br />

In Schierke steigen noch einige Passagiere<br />

zu. Die Weiterfahrt verzögerte<br />

sich an diesem Tag um etwa 10<br />

Minuten. Wir stehen draußen auf der<br />

Waggon-Plattform. Hier bekommen<br />

Mit den Ha<br />

Schmalsp<br />

auf den<br />

40 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011


zer<br />

urbahnen<br />

Brocken<br />

Udo Mannek<br />

wir die nötige <strong>Dampf</strong>- und Rauchdosis<br />

ab. Bei den zahlreichen Kurvenfahrten<br />

können wir die <strong>Dampf</strong>lokomotive<br />

gut sehen. Zudem hört<br />

man, dass die Lokomotive richtig<br />

arbeiten muss. Das macht Laune! Als wir 1000 Höhenmeter<br />

erreicht haben, bemerken wir, dass links und rechts<br />

neben der Strecke an einigen Stellen noch Schnee liegt.<br />

Im Winter muss die Bahnfahrt durch den tiefverschneiten<br />

Harz einfach herrlich sein! Aber auch heute macht die<br />

Fahrt Spaß, denn wir haben bei Sonnenschein und klarer<br />

Luft eine fantastische Fernsicht! Nach fast zwei Stunden<br />

Reisezeit erreichen wird den Brockenbahnhof, welcher<br />

der höchstgelegene von <strong>Dampf</strong>lokomotiven angefahrene<br />

Schmalspur-Bahnhof in Deutschland ist.<br />

Hinter dem Brockenbahnhof befinden sich das Brockenhaus<br />

mit einem Museum zur Geschichte des Berges<br />

und der Brockengarten, welche vom Nationalpark Harz<br />

betreut werden. Im Brockenhaus können auch noch die<br />

ehemaligen Abhöreinrichtungen des Ministeriums für<br />

Staatssicherheit besichtigt werden. Die Restaurants und<br />

das Brockenhotel werden vom Brockenwirt bewirtschaftet.<br />

Hier kann man gut einkehren. Das Gebiet um den Brocken<br />

wird von Wanderern und Mountainbikern sehr geschätzt.<br />

Der Goetheweg, ein bekannter zur Brockenspitze führender<br />

Wanderweg, ist nach Johann Wolfgang von Goethe<br />

benannt. Goethe weilte im Jahr 1777 auf dem Brocken.<br />

Dies wird auch durch eine Gedenktafel dokumentiert.<br />

Zahlreiche Wanderwege führen in die benachbarten Orte<br />

Schierke, Braunlage und Sankt Andreasberg. Auf dem<br />

Brocken befinden sich seit den 1930er Jahren verschiedene<br />

Rundfunk- und Fernsehsender sowie die Wetterwarte<br />

Brocken, welche dem Deutschen Wetterdienst als<br />

Klimareferenzstation dient.<br />

Bei der Talfahrt am frühen Nachmittag drängen sich die<br />

Fahrgäste am Bahnsteig. Der Zug ist nahezu überfüllt –<br />

dies tut der guten Stimmung unter den Reisenden aber<br />

keinen Abbruch. Schon in Schierke steigen etliche Fahrgäste<br />

aus. In Drei Annen Hohne heißt es wieder umsteigen.<br />

Der Zug nach Wernigerode ist um diese Zeit nahezu leer.<br />

Nach der Ankunft werden noch ein paar Fotos geschossen<br />

und ein wenig „<strong>Dampf</strong>lokaroma“ aus Kohlenrauch<br />

und Öl inhaliert. Das muss schließlich wieder für ein paar<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011 41


Wochen reichen ... Das Personal<br />

der HSB ist durchweg freundlich,<br />

hilfsbereit und gut gelaunt. Das Alles<br />

macht Lust auf mehr! Zu einem späteren<br />

Zeitpunkt möchten wir auch<br />

den weiteren Abschnitt der Harzquerbahn und – nicht zu<br />

vergessen – die herrliche Selketalbahn bereisen.<br />

Harzer Schmalspur-Bahnen –<br />

die Größte unter den Kleinen<br />

Die Harzer Schmalspur-Bahnen bestehen aus den drei<br />

zusammenhängenden Teilen Harzquerbahn (Wernigerode<br />

– Nordhausen Nord) mit einer Länge von 61 km, der Brockenbahn<br />

(Drei Annen Hohne – Brocken) mit einer Streckenlänge<br />

von 19 km und der 60 km langen Selketalbahn<br />

(Eisfelder Talmühle – Quedlinburg), Letztere mit zwei Abstechern<br />

von Stiege nach Hasselfelde und von Alexisbad nach<br />

42<br />

Harz gerode. Seit Juli 1992 fahren<br />

wieder regelmäßig <strong>Dampf</strong>züge<br />

auf den 1142 m hohen Brocken.<br />

Seit 1993 sind die Harzer<br />

Schmalspurbahnen (HSB) Eigentümer<br />

und Betreiber des mit 140,4 km längsten zusammenhängenden<br />

Schmalspurnetzes in Europa. Jährlich<br />

nutzen über 1,1 Millionen Besucher die HSB um einen<br />

erlebnisreichen Ausflug zu unternehmen. Für den Reisezugverkehr<br />

stehen der HSB 25 <strong>Dampf</strong>lokomotiven mit einer<br />

Spurweite von 1000 mm zur Verfügung. Regulär werden für<br />

den ganzjährigen fahrplanmäßigen Zugbetrieb 17 Lokomotiven<br />

aus den Jahren 1954 bis 1956 eingesetzt. Zu den<br />

Kostbarkeiten der HSB gehören die historischen <strong>Dampf</strong>lokomotiven.<br />

Drei Lokomotiven wurden in den Jahren 1897<br />

und 1898 gebaut. Darunter die Malletlokomotive aus dem<br />

Jahre 1897 als älteste Lokomotive der HSB.<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011


<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft §§/2011<br />

Besondere Angebote<br />

Im <strong>Dampf</strong>betriebswerk am Bahnhof Wernigerode Westerntor<br />

werden Führungen durch die 70 Meter lange<br />

Werkstatthalle aus dem Jahre 1927 angeboten. Dabei<br />

kann den Schlossern bei der Arbeit an den technischen<br />

Denkmälern zugeschaut werden. Hier wird die gesamte<br />

Technik der HSB instandgehalten.<br />

Bei einer Mitfahrt auf dem Führerstand einer <strong>Dampf</strong>lok<br />

kann man dem Lokführer und dem Heizer über die<br />

Schulter schauen. Das Mindestalter für die Mitfahrt auf einer<br />

<strong>Dampf</strong>lok beträgt 18 Jahre. Geeignete Kleidung und<br />

Schuhwerk sind mitzubringen. Nicht weniger interessant<br />

dürfte der 3-tägige <strong>Dampf</strong>lok-Schnupperkurs sein. Der<br />

13 Tage dauernde Ehrenlokführerkurs besteht aus theoretischer<br />

und praktischer Ausbildung und endet mit einer<br />

Abschlussprüfung.<br />

Angebote für Schulklassen und organisierte individuelle<br />

Erlebnistouren für Gruppen bis zu 40 Personen runden<br />

das Angebot der HSB ab. Weitere Informationen dazu und<br />

die aktuellen Fahrpläne erhält man auf der Homepage der<br />

Harzer Schmalspurbahnen.<br />

Adresse der Geschäftsstelle:<br />

Harzer Schmalspurbahnen GmbH<br />

Friedrichstraße 151, 38855 Wernigerode<br />

Tel. +49(0)3943/558-0, Fax: +49(0)3943/558-148<br />

Homepage: www.hsb-wr.de, E-Mail: info@hsb-wr.de<br />

Fotos: Udo und Manuela Mannek<br />

43


DAMPF<br />

Begegnung der Raddampfer „Uri“ und „Stadt Luzern“ auf dem Vierwaldstätter See vor prächtiger Alpenkulisse.<br />

14 Raddampfer<br />

auf Schweizer Seen<br />

SCHIFFE AUF PRO PATRIA – SO<br />

Die Schweiz, auf Münzen und Briefmarken nach<br />

den keltischen Bewohnern auch „Helvetia“ benannt,<br />

gliedert sich in Alpen, Mittelland und Juragebirge.<br />

Bekannt ist vor allem die Sagengestalt Wilhelm<br />

Tell als Nationalheld der Schweiz. Tatsächlich schlossen<br />

die drei Waldstätte Schwyz, Uri und Unterwalden im Jahre<br />

1291 einen Verteidigungsbund gegen die Habsburger<br />

Fremdherrschaft. Berühmt ist der Rütli-Schwur: „Nein,<br />

eine Grenze hat Tyrannenmacht … Wir wollen sein ein<br />

einzig Volk von Brüdern, in keiner Not uns trennen und<br />

Gefahr …“ (Schiller, Wilhelm Tell).<br />

Obwohl die Schweiz ein Binnenland ist, spielt die Schifffahrt<br />

in der Geschichte des Landes eine wichtige Rolle.<br />

Das liegt an den herrlichen Seen, die in eine eindrucksvolle<br />

Alpenlandschaft eingebettet sind. Während heute<br />

die weiße Flotte eine Attraktion für Touristen ist, dienten<br />

früher die Schiffe mehr dem Güterverkehr als dem Personentransport.<br />

Durch die Querung der Seen konnten die<br />

Reisezeiten deutlich verkürzt werden, da eine Umfahrung<br />

Raddampfer<br />

„La Suisse“<br />

(Foto: Wi. Mannek)<br />

44 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011


Klaus-Uwe Hölscher<br />

mit Pferd und Wagen, als es noch keinen Kraftverkehr<br />

gab, wesentlich mehr Zeit in Anspruch nahm.<br />

Obwohl mittlerweile vor einem Jahrhundert luxuriöse Passagierdampfer<br />

gebaut wurden, sind heute in der Schweiz<br />

noch 14 Raddampfer in Betrieb. Man hat also der Versuchung<br />

standgehalten, aus Gründen der Rationalisierung<br />

<strong>Dampf</strong>schiffe auf Dieselbetrieb umzurüsten oder sie ganz<br />

stillzulegen. Somit haben die traditionsbewussten Schweizer<br />

unschätzbare Werte erhalten. Dasselbe gilt auch für<br />

die dampfbetriebenen Gebirgsbahnen, wie zum Beispiel<br />

die Brienzer Rothorn Bahn. Lediglich die vier Genfersee-<br />

<strong>Dampf</strong>er „Vevey“, „Italie“, „Helvetie“ und „Geneve“ sind auf<br />

diesel-elektrischen Antrieb umgerüstet worden.<br />

Pro Patria-Marken seit 1938<br />

Den meisten Briefmarkensammlern dürfte die alljährlich<br />

erscheinende Zuschlagsmarken-Serie „Pro Patria“ ein<br />

Begriff sein. Im Jahre 2011 sind Schweizer <strong>Dampf</strong>schiffe<br />

Raddampfer „Montreux“ (Foto: Wi. Mannek) © Die Post<br />

Auf flotter Fahrt über den Vierwaldstätter See:<br />

Raddampfer „Gallia“.<br />

NDERMARKEN 2011<br />

auf den vier Werten<br />

abgebildet. Mit<br />

den Sondermarken<br />

werden landesgeschichtliche,<br />

touristische sowie<br />

kunst-, kirchen- und technikhistorische Themen gestaltet.<br />

Die Stiftung Pro Patria Schweiz hat ihren Ursprung<br />

im Verein „Schweizerische Bundesfeierspende“, der 1909<br />

gegründet wurde. Durch Spendenaktionen sollte der 1.<br />

August als Schweizer Nationalfeiertag populärer werden.<br />

Anfangs wurden von Schweizer Künstlern gestaltete<br />

Spenden-Postkarten ausgegeben, ab 1938 erschienen<br />

dann die Pro Patria-Briefmarken. Pro Patria betreut als<br />

unabhängige öffentlich-rechtliche Stiftung verschiedene<br />

Projekte in der Schweiz. Die diesjährigen Pro Patria-Sondermarken<br />

zeigen vor prächtiger landschaftlicher Kulisse<br />

die Raddampfer „Piemonte“, „Gallia“, „Blümlisalp“ und „La<br />

Suisse“ und stellen eine gute Werbung für den Bundes-<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011 45


staat dar. Der von der Rhone durchflossene Genfer See<br />

ist mit 581 km 2 der größte der Schweizer Seen. Hier verkehren<br />

fünf Raddampfer. Das größte Schiff ist die „Simplon“,<br />

zugelassen für 1.500 Personen. Dieser stolze Raddampfer<br />

wurde wie die anderen Schiffe der Genfer Flotte<br />

von der Firma Gebrüder Sulzer in Winterthur gebaut. Seine<br />

<strong>Dampf</strong>maschine mit Ventilsteuerung leistet 1.400 PS.<br />

Dieselbe Maschinenleistung besitzt auch der Raddampfer<br />

„La Suisse“, er kann bis zu 1.200 Passagiere befördern.<br />

Zur Genfersee-Schifffahrt gehören außerdem die <strong>Dampf</strong>er<br />

„Savoie“ (900 PS) und „Rhone“ (850 PS). Das älteste<br />

Schiff der Flotte ist die 1904 gebaute „Montreux“. Ab 1961<br />

wurde sie auf diesel-elektrischen Antrieb umgerüstet. Ab<br />

2001 ist sie jedoch mit neuer Zwillings-<strong>Dampf</strong>maschine,<br />

hergestellt von der Firma SLM (Schweizerische Lokomotiv-<br />

und Maschinenfabrik Winterthur), wieder im Dienst.<br />

Vierwaldstätter See<br />

Auch auf dem Vierwaldstätter See, umgeben von den Kantonen<br />

Uri, Schwyz, Unterwalden und Luzern, verkehren<br />

fünf Raddampfer. Die Firma Escher-Wyss baute 1902 die<br />

„Unterwalden“ (650 PS) und 1913 die „Gallia“ (1085 PS).<br />

Von der Firma Gebrüder Sulzer wurden die Raddampfer<br />

„Uri“ (Baujahr 1901; 650 PS) und „Schiller“ (Baujahr 1906,<br />

700 PS) hergestellt. Das größte Schiff der Vierwaldstätter-<br />

46<br />

Ein schmuckes Schiff mit schlankem Bug:<br />

Raddampfer „Gallia“.<br />

Nach einem der Schweizer Urkantone<br />

ist der Raddampfer „Uri“ benannt.<br />

Der Raddampfer „Schiller“<br />

erinnert an die Sage von<br />

Wilhelm Tell und den<br />

Freiheitskampf der<br />

Schweizer Urkantone.<br />

see-Schifffahrt ist die „Stadt Luzern“, deren Drei-Zylinder-<br />

<strong>Dampf</strong>maschine 1.350 PS leistet.<br />

Der Schweizer Fremdenverkehrsort Interlaken im Kanton<br />

Bern beschreibt mit seinem Namen (vgl. frz. Entre-Lacs<br />

= zwischen den Seen) seine Lage zwischen Thuner und<br />

Brienzer See. Auf dem Thuner See verkehrt der Raddampfer<br />

„Blümlisalp“ (Baujahr 1906; 600 PS), der von<br />

Faszination <strong>Dampf</strong>technik: Blick in den Maschinenraum des<br />

Raddampfers „Schiller“ mit 700-PS-<strong>Dampf</strong>maschine.<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011


Auf dem Thuner See verkehrt der<br />

Raddampfer „Blümlisalp“.<br />

Raddampfer „Lötschberg“ (Foto: M. Mannek).<br />

1971 bis 1992 außer Dienst gestellt war. Der <strong>Dampf</strong>er<br />

„Lötschberg“ (Baujahr 1914, 450 PS) bedient die Strecke<br />

zwischen Interlaken und Brienz. Hier bietet sich mit der<br />

Brienzer-Rothorn-Bahn ein weiteres Highlight für Freunde<br />

der <strong>Dampf</strong>technik an. Die <strong>Dampf</strong>-Zahnradbahn bewältigt<br />

bis zum Rothorn-Kulm 1.700 Höhenmeter auf der 7,6 km<br />

Schiffsname Verkehrsgebiet Hersteller Baujahr Personen Steuerung PS<br />

„La Suisse“ Genfer See Sulzer 1910 1200 V 1400<br />

„Savoie“ Genfer See Sulzer 1914 1000 V 900<br />

„Simplon“ Genfer See Sulzer 1915 1500 V 1400<br />

„Rhone“ Genfer See Sulzer 1927 850 V 850<br />

„Montreux“ Genfer See Sulzer/SLM 1904 1000 K 900<br />

„Blümlisalp“ Thuner See Escher-Wyss 1906 750 K 600<br />

„Lötschberg“ Brienzer See Escher-Wyss 1914 900 K 450<br />

„Uri“ Vierw.st.See Sulzer 1901 800 V 650<br />

„Schiller“ Vierw.st.See Sulzer 1906 900 V 700<br />

„Unterwalden“ Vierw.st.See Escher-Wyss 1902 800 K 650<br />

„Gallia“ Vierw.st.See Escher-Wyss 1913 850 V 1085<br />

„Stadt Luzern“ Vierw.st.See Sulzer 1929 1200 V 1350<br />

„Stadt Zürich“ Zürichsee Escher-Wyss 1909 850 K 500<br />

„Stadt Rapperswil“ Zürichsee Escher-Wyss 1914 850 V 500<br />

(Tabelle zusammengestellt nach F.D.M.-<strong>Dampf</strong>maschinenregister Hanau-Großauheim 2004)<br />

Maschinenraum der<br />

„Lötschberg“: Auf und Ab<br />

der Laternenöler im<br />

Sonnenlicht.<br />

langen Strecke. Dabei<br />

bewältigen die fast hundertjährigen<br />

<strong>Dampf</strong>loks<br />

den Besucherandrang<br />

nicht mehr allein, denn<br />

seit 1991 stehen neue<br />

<strong>Dampf</strong>loks der Firma<br />

SLM Winterthur zur Verfügung.<br />

Zürichsee<br />

Auf dem Zürichsee sind<br />

die Raddampfer „Stadt Zürich“ und „Stadt Rapperswil“ im<br />

Dienst. Sie wurden 1909 bzw. 1914 von der Firma Escher-<br />

Wyss in Zürich gebaut. Ihre <strong>Dampf</strong>maschinen leisten<br />

jeweils 500 PS und können 850 Personen befördern.<br />

Eine Sonderstellung nimmt der Lago Maggiore ein, denn<br />

sein Hauptteil gehört zu Italien, während sein Nordost-<br />

Abschnitt im Schweizer Kanton Tessin liegt. Zur Lago<br />

Maggiore-Schifffahrt gehört der Raddampfer „Piemonte“,<br />

früher „Regina Madre“. Dieser von Escher-Wyss 1904 gebaute<br />

<strong>Dampf</strong>er leistet 400 PS, wurde 1961 bis 1965 einer<br />

Totalrevision unterzogen und verkehrt grenzüberschreitend<br />

zwischen Italien und der Schweiz.<br />

Letztlich ist es gleichgültig, welche der Schweizer Binnenseen<br />

man bevorzugt und mit welchem Schiff der<br />

Raddampfer-Flotte man seine Ausflüge bzw. Rundfahrten<br />

unternimmt. Die herrliche alpine Landschaft bietet immer<br />

neue Ausblicke und Panoramen. Zudem haben alle Raddampfer<br />

ihren eigenen Charme, wobei immer wieder der<br />

Blick in den Maschinenraum mit dem blinkenden Auf und<br />

Ab der Zylinder, Kolben und Antriebswellen jeden Liebhaber<br />

historischer <strong>Dampf</strong>technik fasziniert. Hervorzuheben<br />

ist, dass die Fahrpläne der öffentlichen Verkehrsmittel<br />

wie Bahn und Bus in der Regel recht gut auf die<br />

Schifffahrt abgestimmt sind. Bei mehreren Ausflügen mit<br />

der <strong>Dampf</strong>erflotte empfiehlt sich der Swiss Boat Pass,<br />

der Ermäßigungen gewährt.<br />

Adresse:<br />

Schweizer<br />

Tourismus-Verband,<br />

Finkenhubelweg 11<br />

Postfach 8275<br />

CH-3001 Bern<br />

Tel. +41(0)31/3074747<br />

Homepage:<br />

www.swisstourfed.ch.<br />

Weitere interessante<br />

Homepages:<br />

www.myswitzerland.com und<br />

www.swissworld.org.<br />

Fotos:<br />

Klaus-Uwe Hölscher<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011 47


STRASSENDAMPF<br />

Bemerkung<br />

Die Gebr. Sachsenberg AG hatte 1939 in ihrem Roßlauer<br />

Werk den Bau von sehr modernen und leistungsstarken<br />

Straßendampffahrzeugen aufgenommen (siehe<br />

Teil 5.1 und 5.2, <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> Heißluft 2010, Heft 3<br />

und Heft 4). Mit dem Ende des zweiten Weltkriegs waren<br />

die Sachsenberg-Ideen aber nicht vergessen. Nach<br />

Kriegsende wurde bis in die 50er Jahre hinein an den<br />

Roßlauer Fahrzeugkonzeptionen weitergearbeitet. Es<br />

galt insbesondere die Leistung und die Reichweite der<br />

Fahrzeuge zu verbessern. Mangel an allem – Nahrung,<br />

Brennstoff und Material – aber auch Fahrzeugmangel<br />

und das Fehlen ausreichender flüssiger Brennstoffe<br />

kennzeichneten die ersten Nachkriegsjahre in Deutschland.<br />

Von der Zukunft der <strong>Dampf</strong>wagen überzeugt,<br />

setzten sich bereits Anfang September 1945 die Ingenieure<br />

Herbert Klar und Dr.-Ing. E. Möhler (von<br />

denen leider nichts mehr bekannt ist) mit der<br />

neuetablierten Landesverwaltung Sachsen,<br />

Zentralverwaltung für Wissenschaft,<br />

Kunst und Erziehung in Dresden in Verbindung<br />

und baten um Unterstützung<br />

für ein <strong>Dampf</strong>fahrzeugprojekt, das<br />

auf der Entwicklung der Gebr. Sachsenberg<br />

aufbauen sollte. Es war<br />

vorgesehen, in einem Ingenieur-Büro<br />

<strong>Dampf</strong>automobile deutscher Hersteller<br />

Dr.-Ing. H. Schmidt-Römer und A. O. Mathieu<br />

6. Teil: Die <strong>Dampf</strong>-Kraftfahrzeuge der EKM,<br />

von W. Hans Fritsch und der LOWA<br />

Bild 1: Logo der Vereinigung Volkseigener<br />

Betriebe Energie- und Kraftmaschinenbau<br />

(VVB EKM)<br />

die Fahrzeuge zu konzipieren und in Kleinbetrieben dezentral<br />

zu fertigen. Die Technische Hochschule Dresden<br />

beschied das Projekt positiv, warnte aber vor den nicht<br />

abzusehenden und kaum erforschten Schwierigkeiten<br />

beim Kessel – was sich letztendlich bestätigen sollte.<br />

Ein noch vor Kriegsende von der Gebr. Sachsenberg AG<br />

fertiggestellter Einzylinder-Versuchsmotor für ein 8-Zylinder-Tauchkolbenmotor-Projekt<br />

mit 125 PS sowie eine<br />

Dreizylinder-Versuchsmaschine waren der Technischen<br />

Hochschule Dresden für Testzwecke übergeben worden.<br />

In den Wirren des Kriegsendes gingen sie verloren.<br />

Dipl. Ing. Werner Hans Fritsch, ein Ingenieur aus dem<br />

ehemaligem Team von R. Hasenzahl, einer damals allgemein<br />

bekannten Kapazität auf dem Gebiet füllungsgeregelter<br />

<strong>Dampf</strong>antriebe im Fahrzeugbau, ergriff die Initiative<br />

und brachte viele der ehemals am <strong>Dampf</strong>fahrzeugbau<br />

beteiligten Persönlichkeiten nach dem Krieg wieder<br />

in einem Arbeitskreis zusammen. Unter anderem<br />

den bei den Gebr. Sachsenberg für den <strong>Dampf</strong>wagenbau<br />

zuständig gewesenen Ingenieur<br />

Rolf Hochmuth und den bekannten Berliner<br />

Fachmann für drosselgeregelte Fahrzeugantriebe<br />

Hellmuth Butenuth. Am<br />

Arbeitskreis „<strong>Dampf</strong>kraftfahrzeuge“<br />

nahm als einziger „westdeutscher“<br />

Vertreter Dr. Werner Mialki teil. Die 1.<br />

Sitzung fand am 19. August 1947 in<br />

48 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011


der Kammer der Technik in Berlin statt. Gemeinsam<br />

versuchte man einen gesamtdeutschen Rahmen zu<br />

schaffen, der Parallelentwicklungen verhindern sollte.<br />

Festgelegt wurden zwei <strong>Dampf</strong>fahrzeug-Grundtypen<br />

mit 80 PS und 120 PS als Standard. Die politischen<br />

Systeme in der östlichen und den westlichen Zonen<br />

entwickelten sich rasch auseinander. Aus den<br />

gemeinsamen Anstrengungen wurde nichts. In den<br />

westlichen Zonen kam es nach der Währungsreform<br />

zu einem schnell aufblühenden Wirtschaftsleben. Die<br />

Notwendigkeit, <strong>Dampf</strong>-Kraftfahrzeuge mit Feuerung<br />

durch einheimische Festbrennstoffe im Transportwesen<br />

einsetzen zu müssen, gab es nicht mehr. Im<br />

östlichen Teil Deutschlands dauerte die Phase des<br />

Mangels wesentlich länger. Die Weiterentwicklung<br />

der Fahrzeugdampfantriebe konzentrierte sich daher<br />

auf Unternehmen im Osten Deutschlands. Drei<br />

Unternehmen sind an dieser Stelle zu nennen, die<br />

„Vereinigung volkseigener Betriebe des Energie- und<br />

Kraftmaschinenbaus (EKM)“ mit ihrem Teilbetrieb<br />

dem VEB Elbe-Werk Roßlau als „Nachfolgebetrieb“<br />

der Gebr. Sachsenberg AG, das Unternehmen des<br />

Dipl.-Ing. Werner Hans Fritsch, die Firma W. Hans<br />

Fritsch, Transportmittel und Kraftanlagen, Dresden<br />

und der VEB LOWA in Wildau. In diesem Teil der Artikelreihe<br />

wird die Weiterentwicklung der Roßlauer<br />

Fahrzeugkonzepte in diesen Unternehmen zusammengefasst<br />

dargestellt.<br />

Die EKM und der VEB Elbe-Werk<br />

Roßlau und deren <strong>Dampf</strong>fahrzeuge<br />

Die Eroberung Sachsens durch die Amerikaner und<br />

die bedingungslose Kapitulation Hitlerdeutschlands<br />

zwischen April und dem 8. Mai 1945 brachten die<br />

Produktion der <strong>Dampf</strong>fahrzeuge bei den Gebr. Sachsenberg<br />

zum Erliegen. Nach der Plünderung der Werke,<br />

folgte die systematische Demontage im Rahmen der Reparation<br />

durch die Rote Armee, die vertragsgemäß Sachsen<br />

übernommen hatte. Im Januar 1945 befanden sich 17<br />

Stück der 65 PS-Zugmaschine mit Kondensation, 3 Stück<br />

der 65 PS-Zugmaschinen mit Auspuffbetrieb sowie 3 Exemplare<br />

des 25 PS-Straßen- und Ackerschleppers mit<br />

verschiedenen Kessel- und Maschinenentwicklungen im<br />

Besitz der Firma. Die meisten Fahrzeuge in Roßlau wurden<br />

wahrscheinlich requiriert. Über ihren Verbleib ist nichts<br />

bekannt. Eine 1944 fertiggestellte 65-PS-<strong>Dampf</strong>zugmaschine<br />

überstand die Wirren nach dem Zusammenbruch<br />

und wurde bis 1952 im Werkverkehr eingesetzt. Weiterhin<br />

waren noch diverse Baugruppen, Halbzeuge und Fertigteile<br />

vorhanden. (Weitere fünfzig 25 PS-<strong>Dampf</strong>schlepper<br />

waren in einer sogenannten Arbeitsgemeinschaft mit der<br />

Firma Krupp AG, in Bamberg im Bau. Die Essener fertigten<br />

in Auslagerungswerken in Bamberg und Kulmbach,<br />

den sogenannten „Südwerken“, ab 1944 Lastkraftwagen.<br />

Nach dem Krieg, als es Krupp verboten war, unter eigenem<br />

Namen Kraftfahrzeuge herzustellen, wurden dort von<br />

1946 bis 1954 Fahrzeuge unter dem alternativen Markennamen<br />

„Südwerke“ gebaut.)<br />

Die Volksabstimmung in Sachsen am 30. Juni 1946 markierte<br />

den Beginn der Überführung vieler Betriebe in der<br />

sowjetischen Besatzungszone in Volkseigentum. Der<br />

Bild 2: Sachsenberg-<strong>Dampf</strong>zugmaschine im Werkverkehr des VEB<br />

Elbe-Werk Roßlau (1947)<br />

Bild 3: <strong>Dampf</strong>zugmaschine DW 60-K4 der VVB Energie- und Kraftmaschinenbau<br />

(EKM) bei der Erprobung im September 1948 (Basis:<br />

Sachsenberg-Zugmaschine)<br />

Roßlauer Betrieb der Gebr. Sachsenberg AG wurde im<br />

Prozess der Umwandlung in Volkseigentum zuerst Teil der<br />

Sächsischen Industrie G.m.b.H und schließlich als volkseigener<br />

Betrieb einer zentralen „Vereinigung volkseigener<br />

Betriebe“ (abgekürzt VVB), und zwar der VVB Energie-<br />

und Kraftmaschinenbau (EKM) zugeordnet. Der neue<br />

Name des ehemaligen Roßlauer Betriebes der Gebr.<br />

Sachsenberg AG wurde zu „VEB Elbe-Werk Roßlau“.<br />

Im Laufe des Wiederaufbaues hatten aber auch die Roßlauer<br />

die Weiterentwicklung der <strong>Dampf</strong>zugmaschinen in<br />

bescheidenem Umfang weiterbetrieben. Der Roßlauer<br />

Ingenieur Nistler berichtete: „Im Mai 1947 stellten wir einen<br />

65 PS Kondensationswagen (DW 60-K 4) in Dienst<br />

und verwendeten ihn für Werk- und Fernverkehr. Bei etwa<br />

2500 Kesselbetriebsstunden und einer Streckenleistung<br />

von rund 25000 km Werktransporten hatte dieses Fahrzeug<br />

in ca. 140 Einsatztagen zum Teil unter schwierigen<br />

Verhältnissen (Langholztransport in schlechtem Gelände)<br />

die denkbar besten Ergebnisse gezeigt. Ein weiterer<br />

Schlepper gleicher Art mit fertigem Auspuff-Kessel wurde<br />

im September 1948 in Erprobung genommen.“ Im Bild 3<br />

ist eine dieser <strong>Dampf</strong>zugmaschinen bei einer Probefahrt<br />

zu sehen. An der Beifahrertür ist deutlich der Schriftzug<br />

„EKM – VEB Elbe-Werk Roßlau“ zu erkennen. Nach 10<br />

Monaten gab man jedoch die Entwicklung wegen fehlender<br />

Erfolgsaussichten wieder auf.<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011 49


Firma W. Hans Fritsch, Transportmittel<br />

und Kraftanlagen, Dresden und deren<br />

Straßendampffahrzeuge<br />

Dipl.-Ing. Werner Hans Fritsch nahm 1946 mit seiner<br />

neuen Firma W. Hans Fritsch, Transportmittel und Kraftanlagen,<br />

die Weiterentwicklung der Roßlauer Straßendampffahrzeuge<br />

auf. Seine Firma, die wesentliche Funktion<br />

bestand in der eines Ingenieurbüros, befand sich in<br />

Dresden-A 20 an der Lockwitzerstr. 4. Das Logo des Unternehmens<br />

(Bild 4) ist eine Kombination aus Elementen<br />

des alten Sachsenberg-Logos mit dem Anfangsbuchstaben<br />

des Namens Fritsch. Für den<br />

Kenner war damit klar erkennbar,<br />

welche Wurzeln die Firma hatte.<br />

Fritsch erwarb Lizenzen für die<br />

Sachsenberger Fahrzeuge sowie<br />

für die <strong>Dampf</strong>kessel bei den Berliner<br />

<strong>Dampf</strong>technik-Spezialfirmen<br />

La Mont Kessel, Herpen & Co und<br />

Hugo Lentz & Co. Er arbeitete in die-<br />

Bild 4: Firmenlogo<br />

des Unternehmens<br />

von W. Hans<br />

Fritsch, Transportmittel<br />

und Kraftanlagen<br />

(1946–1949)<br />

ser Zeit eng mit dem Ingenieurbüro<br />

Meyer – Dr. Mialki, Ehlershausen ü.<br />

Lehrte (bei Hannover), zusammen.<br />

Das Büro muss schon vorher an der<br />

Entwicklung der Straßendampffahrzeuge<br />

von Sachsenberg beteiligt<br />

gewesen sein. Fritsch wandte sich<br />

auch dem bereits Anfang der vierziger Jahre gehegten<br />

Gedanken einer 120-PS-Maschine wieder zu. Eine Sachsenberg-3-Zylinder-Versuchsmaschine,<br />

die bei der TH<br />

Dresden erprobt werden sollte, war dort bei Kriegsende<br />

verschwunden. Ihre Konstruktion wurde als Basis für den<br />

Antrieb einer leistungsstärkeren <strong>Dampf</strong>zugmaschine verwendet.<br />

Bereits im August 1946 offerierte Fritsch eine auf<br />

80 PS Antriebsleistung gesteigerte <strong>Dampf</strong>zugmaschine.<br />

Ihre Typenbezeichnung war DZ 80-A. Dafür hatte man<br />

Material aus dem Roßlauer Werk in die <strong>Dampf</strong>kesselfabrik<br />

DAMAP, Dresden-Übigau, Rethelstraße 47/51, umgelagert.<br />

Schon im Januar 1947 startete Fritsch mit der<br />

Produktion einer Kleinserie in der Werkstatt der Auto-Teile<br />

GmbH in Meißen, Melzerstraße 23, wobei er auf Original-<br />

Teile der Gebr. Sachsenberg zurückgriff. Die technischen<br />

Hauptdaten der ersten von Fritsch gebauten <strong>Dampf</strong>zugmaschinen<br />

waren:<br />

Bild 5: Bau der <strong>Dampf</strong>zugmaschine DZ 80-A in Meißen (1947)<br />

50<br />

Zylinderbohrung 150 mm,<br />

Zylinderhub 120 mm,<br />

Leistung 80 PS,<br />

<strong>Dampf</strong>zustand 25 atü/300 °C,<br />

Kesselleistung 600 kg/h,<br />

Radstand 3000 mm,<br />

Spurweite vorn 1645 mm,<br />

Spurweite hinten 1680 mm,<br />

Länge 5400 mm,<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011


Bild 6:<br />

120 PS-<strong>Dampf</strong>zugmaschine<br />

von<br />

Fritsch (1947)<br />

Bild 7:<br />

La Mont-Eckenrohrkessel<br />

der 120 PS-<br />

<strong>Dampf</strong>zugmaschine<br />

DW80-A (1947)<br />

Breite 2200 mm,<br />

Höhe 2400 mm,<br />

Bodenfreiheit 280 mm,<br />

Betriebsgewicht ca. 6700 kg,<br />

Zug-Nutzlast 20–25 t,<br />

Geschwindigkeit hierbei 40–45 km/h,<br />

Bereifung vorn 8,25 x 20,<br />

Bereifung hinten 8,25 x 20 (Zwillingsbereifung),<br />

Kraftstoffverbrauch ca. 300 kg/100 km.<br />

Zur Leipziger Messe 1947 stellte Fritsch eine schwere<br />

Straßenzugmaschine mit 120 PS vor. Sie war in<br />

kürzester Zeit unter schwierigsten Bedingungen entwickelt<br />

und gebaut worden. Als Antriebsmaschine<br />

dien te ein doppeltwirkender Dreizylinder-Kreuzkopfdampfmotor<br />

nach alter Sachsenberger Konstruktion. Als<br />

Kessel wurde ein La Mont-Eckenrohrkessel (wie ihn auch<br />

Butenuth verwendete) eingesetzt. Das Fahrzeug be-<br />

saß ein zweigängiges Überholklauenkupplungsgetriebe.<br />

Die wichtigsten technischen Daten dieser bereits in einer<br />

kleinen Serie aufgelegten Zugmaschine entsprachen<br />

weitgehend denen der DW80-A. Unterschiedlich waren:<br />

Maschinenleistung 120 PS – Betriebsgewicht 6,8 t –<br />

Hinterachs-Übersetzung 6,96:1 – Leistungen des Fahrzeugs:<br />

20 t Nutzlast konnten auf guter ebener Straße<br />

mit einer Geschwindigkeit von 35–40 km/h gezogen<br />

werden, 30 t Nutzlast auf guter ebener Straße mit<br />

25–30 km/h.<br />

Die äußeren Abmessungen stimmen im Wesentlichen<br />

mit der von Sachsenberg gebauten <strong>Dampf</strong>zugmaschine<br />

DW 60-2A (siehe JDH-Artikel „Die Gebr. Sachsenberg<br />

AG“, Teil 5.2) überein. Der innere Aufbau, insbesondere<br />

die Anordnung der Antriebsmaschine, war völlig neu und<br />

das von Fritsch gebaute Fahrzeug besaß keinen Kondensator.<br />

Im Bild 6 ist die <strong>Dampf</strong>zugmaschine in ihrem<br />

grundsätzlichen Aufbau dargestellt. Der relativ große,<br />

stehende Dreizylinder-Kreuzkopfdampfmotor war mittig<br />

vorne im Führerhaus untergebracht. Der La Mont-Eckenrohrkessel<br />

mit Brennstoffbunkern und Hilfsaggregaten<br />

füllte fast den gesamten hinteren Bereich aus. Hinter der<br />

doppelreihigen Fahrerkabine ist im Bild 6 das Gebläse<br />

für den Kessel zu sehen.<br />

Der verwendete La Mont-Kessel von Herpen & Co, Berlin,<br />

ist im Bild 7 dargestellt. Zur Zugerzeugung beim Anfahren<br />

diente ein Elektrogebläse. Im Fahrbetrieb wurde<br />

der Zug durch einen Lüfter mit Antrieb vom Getriebe<br />

verwendet. Den von Fritsch eingesetzten Dreizylinderdampfmotor<br />

zeigt das Bild 8. Die ventilgesteuerte, stehende<br />

Maschine war vollständig gekapselt. Alle beweglichen<br />

Teile liefen in Ölbädern. Aus der Zeichnung im Bild<br />

8 ist erkennbar, dass nicht nur eine Motorenausführung<br />

vorgesehen war, sondern eine ganze Baureihe mit abgestuften<br />

Leistungen.<br />

Bild 8: 120 PS-Dreizylinderdampfmotor (1947)<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011 51


Fritsch hat nach dem Krieg auch den leichten <strong>Dampf</strong>schlepper<br />

für Acker und Straße der Gebr. Sachsenberg<br />

AG (siehe JDH-Artikel „Die Gebr. Sachsenberg AG“, Teil<br />

5.1) weiterentwickelt. Er verwendete nicht die von den<br />

Roßlauern eingesetzte Vierzylindermaschine in V-Bauart<br />

mit hängenden Zylindern, sondern einen doppelt wirkender<br />

Zweizylinderkreuzkopfmotor mit einer Leistung<br />

von 25 PS. Der Schlepper war mit einem Sachsenberg-<br />

Wasserrohrkessel mit Erstluftführung unter dem Rost<br />

ausgerüstet. Zur Zugerzeugung beim Anfahren wurde<br />

ein Hilfsbläser eingesetzt. Im Dauerbetrieb wurde der<br />

Zug durch Zweitluftführung über Blasrohre oberhalb des<br />

Rostes unterstützt. Die Zweitluft wurde mit Hilfe eines<br />

gesonderten Gebläses erzeugt. Die Hauptabmessungen<br />

des <strong>Dampf</strong>schleppers entsprachen denen der Sachsenberg-Ausführung.<br />

Das Gewicht mit 3,2 t war allerdings<br />

etwas größer. Auf guter ebener Straße zog der Schlepper<br />

eine Nutzlast von 5-8 t mit einer Geschwindigkeit von<br />

ca. 20 km/h. Bei den Arbeiten an dem Schlepper pflegte<br />

man – wie schon während des Krieges die Sachsenberger<br />

– enge Beziehungen zu der Traktorenfabrik Normag<br />

im Harz, dem späteren VEB Schlepperwerk Nordhausen.<br />

Die technischen Daten des <strong>Dampf</strong>schleppers von Fritsch<br />

waren:<br />

Zylinderbohrung 120 mm,<br />

Zylinderhub 105 mm,<br />

Leistung 25-30 PS,<br />

<strong>Dampf</strong>zustand 20 atü/360 °C,<br />

Kesselleistung 200 kg/h,<br />

Radstand 2000 mm,<br />

Spurweite vorn 1440 mm,<br />

Spurweite hinten 1485 mm,<br />

Bild 9: Vermutlich ein Prototyp des von Fritsch weiterentwickelten <strong>Dampf</strong>schleppers (um 1947)<br />

Länge 2950 mm,<br />

Breite 1750 mm,<br />

Höhe 2320 mm,<br />

Bodenfreiheit 320 mm,<br />

Betriebsgewicht ca. 3200 kg,<br />

Zug-Nutzlast 5-8 t,<br />

Geschwindigkeit hierbei ca. 20 km/h,<br />

Bereifung vorn 6,00 x 16,<br />

Bereifung hinten 9,00 x 24 Traktor,<br />

Kraftstoffverbrauch ca. 25 kg/h.<br />

Im April 1948 wurde in Meißen, in der Werkstatt der<br />

Auto-Teile GmbH, an drei Fahrgestellen für <strong>Dampf</strong>zugmaschinen<br />

gearbeitet, von denen ein Fahrzeug mit einer<br />

von der Firma Sachsenberg übernommenen Antriebsmaschine<br />

ausgerüstet wurde. Ein viertes Fahrgestell<br />

befand sich auf einem im Bau befindlichen Prüfstand in<br />

Dresden. Man erwartete den ersten Kessel Mitte Mai in<br />

Betrieb setzen zu können und insgesamt fünf Straßenzugmaschinen<br />

und drei 25-PS-Ackerschlepper fertigzustellen.<br />

Fritsch trug Anfang 1949 mit der Überführung<br />

zweier 60 PS-Zugmaschinen (DS 60.2 A) und zweier<br />

25-PS-<strong>Dampf</strong>schlepper (DS 25) auf eigener Achse zur<br />

sowjetischen Besatzungsverwaltung nach Berlin seinen<br />

Anteil an den Reparationslasten bei. Drei weitere Fahrzeuge<br />

sollten bis Jahresmitte folgen. Für die Realisierung<br />

der vorliegenden Privat-Bestellungen fehlte dann aber<br />

das Material und entsprechendes Kapital. Sogar von der<br />

Reichsbahn wurde ein Auftrag in Aussicht gestellt. Für<br />

die „Culemeyer“-Schwertransport-Nachläufer der Reichsbahn<br />

sollten als Alternative für die aus Westdeutschland<br />

stammenden, traditionell verwendeten Kaelble-Zugmaschinen<br />

fünf <strong>Dampf</strong>zugmaschinen mit Spillvorrichtung<br />

gebaut werden.<br />

Den vorliegenden Informationen<br />

nach hatte Fritsch begonnen,<br />

eine weitere Kleinserie<br />

von 10 Fahrzeugen aufzulegen,<br />

um mehr Erfahrungen zu<br />

gewinnen und die steigende<br />

Nachfrage befriedigen zu können.<br />

Die privatwirtschaftlichen<br />

Aktivitäten und der bescheidene<br />

Erfolg des Fritschschen<br />

Unternehmens waren aber<br />

mit den politischen Rahmenbedingungen<br />

im sowjetischen<br />

Sektor nicht in Einklang zu<br />

bringen. Die genauen Umstände,<br />

die zur Aufgabe des<br />

Unternehmens geführt haben,<br />

lassen sich nicht mehr klären.<br />

Bekannt ist, dass Fritsch 1949<br />

wegen Steuerbetrugs verhaftet<br />

wurde. Möglicherweise<br />

stand hinter der Anklage die<br />

Absicht, seinen Betrieb durch<br />

diese Aktion unter staatliche<br />

Kontrolle zu bringen. Fritsch<br />

konnte einige Zeit später in den<br />

Westen fliehen. Über sein weiteres<br />

Leben ist nichts bekannt.<br />

52 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011


Die VVB LOWA, Werdau und deren<br />

<strong>Dampf</strong>kraftfahrzeuge<br />

In der sowjetischen Besatzungszone hatte man zum 1. Juli<br />

1948 Betriebe in VEBs (Volkseigene Betriebe) umgewandelt<br />

und volkseigene Betriebe von zentraler Bedeutung für<br />

die gesamte sowjetische Besatzungszone branchenweise<br />

in sogenannte zentralgeleitete VVBs (Vereinigung Volkseigener<br />

Betriebe) zusammengefasst. Als Kern der neu zu<br />

schaffenden DDR-eigenen Fahrzeugindustrie – die alten<br />

Zentren des Fahrzeugbaus, ins besondere die der relevanten<br />

Zulieferer lagen alle im Westen – hatte man die<br />

VVB Industrieverband Fahrzeugbau (IFA) in Chemnitz geschaffen.<br />

Dort sollte die technische Entwicklung und Produktion<br />

von Straßenfahrzeugen in der jungen DDR zentral<br />

vorangetrieben werden. Die zum 1. Juli 1948 gegründete<br />

VVB LOWA (ab 1. Januar 1949 Sitz Werdau, Sachsen)<br />

sollte den Lokomotiv- und Waggonbau in der neugegründeten<br />

Republik verantworten.<br />

Mitarbeiter des nunmehrigen VEB <strong>Dampf</strong>kesselbau Dresden-Übigau<br />

(ehemalige <strong>Dampf</strong>kesselfabrik DAMAP), der<br />

ab 1. Juli 1949 zur VVB LOWA gehörte, wandten sich an<br />

die LOWA-Hauptverwaltung und fragten an, ob sie die<br />

Fertigung der <strong>Dampf</strong>zugmaschinen und <strong>Dampf</strong>schlepper<br />

der Gebr. Sachsenberg sowie deren Weiterentwicklungen<br />

aufnehmen könnten. Da Material aus der Betriebsauflösung<br />

von Sachsenberg und Fritsch für 3 Fahrzeuge in<br />

Uebigau bereits lagerte, wäre es zweckmäßig, die ersten<br />

drei Fahrzeuge in Uebigau zu erstellen. Der Antrag wurde<br />

geprüft. Interne Umstellungsprobleme auf die Planwirtschaft,<br />

Versorgungsengpässe und Schwierigkeiten mit<br />

anderen Reparationslieferungen ließen die Idee Straßendampffahrzeuge<br />

zu bauen in den Hintergrund treten.<br />

Erst Anfang Dezember 1949 griff der Direktor der LOWA,<br />

Hans Singhuber, die Anfrage erneut auf und ließ sich per<br />

gerichtlicher Anordnung sowohl vom Konkursverwalter<br />

der Firma Fritsch als auch von dem VEB Elbe-Werk Roßlau<br />

die Konstruktionsunterlagen der Fahrzeuge – soweit<br />

noch vorhanden – aushändigen. Auch die weiteren noch<br />

existenten Teile der Sachsenberger und der Fritschschen<br />

Produktion ließ er in Dresden sicherstellen. In der LOWA-<br />

Verwaltung unterstellte man Fritsch, er könne ja versuchen<br />

die Konstruktionsunterlagen zu entwenden. Die gleiche<br />

Unterstellung traf auch einen weiteren Ingenieur, der<br />

mit den <strong>Dampf</strong>wagen vertraut war, und noch 1951 einen<br />

Artikel in der westdeutschen Presse veröffentlichte, den<br />

Ing. A. Pomutz. Fritsch hatte ihn als kompetenten Nachfolger<br />

für seinen Betrieb gegenüber der sächsischen Landesregierung<br />

benannt. Direktor<br />

Singhuber schien davon ausgegangen<br />

zu sein, dass er im Besitz<br />

aller Fahrzeugteile und der kompletten<br />

Konstruktionsunterlagen<br />

wäre. Sein Bestreben war es, der<br />

jungen DDR möglichst schnell<br />

dringend benötigte Transportfahrzeuge<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

Da weder die IFA noch die<br />

Hauptabteilung Maschinenbau<br />

und Elektrotechnik des Ministeriums<br />

für Industrie an der <strong>Dampf</strong>fahrzeugentwicklung<br />

interessiert<br />

waren, wollte er dem eigenen Unternehmen dieses zukunftsträchtige<br />

Arbeitsfeld erschließen. Das <strong>Dampf</strong>zugmaschine-Projekt<br />

DS 65 wurde ohne einen Entwicklungsauftrag<br />

der zuständigen Hauptabteilung Maschinenbau<br />

gestartet. Die LOWA erhielt ihn jedoch später „nachgereicht“.<br />

Es sollte bis Mitte 1950 dauern, bevor alle noch<br />

greifbaren Konstruktionsunterlagen der LOWA zugänglich<br />

wurden. Man musste feststellen, dass die Pläne nicht ausreichend<br />

durchgearbeitet waren. Von den Vorfabrikaten<br />

waren Teile verschwunden oder aber der verschiedenen<br />

Versuchsanordnungen wegen so unterschiedlich, dass<br />

sie nicht ohne weiteres verwendet werden konnten. Der<br />

Bau der Prototypen der DS 65 wurde dem LOWA-Werk<br />

in Vetschau übergeben. Der Start des <strong>Dampf</strong>zugmaschinen-Projektes<br />

verzögerte sich allerdings. Erst im August<br />

1950 wurden vier sogenannte „Brigaden“ gebildet, die<br />

die im Betrieb anliegenden Projekte termingerecht und<br />

technisch einwandfrei bearbeiten sollten. Ein Projekt umfasste<br />

die serienreife Entwicklung des La Mont-Kessels<br />

und in einem parallelen Projekt sollte die <strong>Dampf</strong>straßenzugmaschine<br />

zur Serienreife gebracht werden. Die<br />

anderen Projekte betrafen den Bau einer Lokomotive<br />

mit Kohlenstaubfeuerung sowie den einer feuerlose Lokomotive.<br />

Zeitgleich beschloss man die Entwicklung der<br />

120-PS-<strong>Dampf</strong>straßenzugmaschine DS 120 für 1951 als<br />

Forschungs- und Entwicklungs-Auftrag beizubehalten, um<br />

mit einem wirklich qualifizierten Fabrikat die Fertigung 1952<br />

aufnehmen zu können. Die Entscheidung, in welchem Werk<br />

der Versuchsmusterbau, der Nullserienbau und später die<br />

serienmäßige Fabrikation durchgeführt werden sollte, blieb<br />

offen. Bei der LOWA beschäftigte man sich zu dieser Zeit<br />

intensiv mit Vorbereitungen zur Aufnahme der existentiell<br />

vorrangigen Omnibus- und Trolleybus-Fertigung. Im<br />

Januar 1951 begann man schließlich mit dem Bau einer<br />

Mustermaschine mit Teilen der ehemaligen Firma von W.<br />

Hans Fritsch. Im EKM <strong>Dampf</strong>kesselbau Meerane wurde ein<br />

Zweitrommel-Wasserrohrkessel (eine größere Obertrommel<br />

war bei dieser Konstruktion durch Siederohre mit einer<br />

kleineren Untertrommel verbunden) mit Röhrenüberhitzer<br />

und Rauchgasvorwärmer aus Sachsenbergbeständen<br />

überholt. Im Vergleich mit den <strong>Dampf</strong>zugmaschinen von der<br />

Gebr. Sachsenberg AG mit ihrem richtungsweisenden Design<br />

waren die Fahrzeuge der LOWA mit einer leicht veränderten,<br />

noch moderner anmutenden Karosserie ausgestattet.<br />

Am prinzipiellen inneren Aufbau wurde wenig verändert.<br />

Die Fahrzeuge besaßen die bekannte liegende, doppeltwirkende<br />

Zweizylindermaschine mit Ventilsteuerung. Der<br />

Abdampf wurde in einem Röhrenkondensator kondensiert.<br />

Bild 10: Technische Skizze der <strong>Dampf</strong>zugmaschine LOWA DS 65 (1951)<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011 53


Bild 11: Die LOWA DS 65 bei der Erprobung (1951)<br />

Die wichtigsten technischen Daten der <strong>Dampf</strong>zugmaschine<br />

DS 65 der LOWA waren:<br />

– Dauerleistung der Maschine 65 PS,<br />

– Nenndrehzahl 800 U/min,<br />

– Kesseldruck 25 atü,<br />

– <strong>Dampf</strong>temperatur 325 °C,<br />

– Kesselleistung 600 kg/h,<br />

– Betriebsgewicht ca. 8 t,<br />

– Fahrgeschwindigkeit 35 km/h (in der Ebene),<br />

– Zugkraft (dauernd) 520 kg (bei 30 km/h),<br />

– Zugkraft (Berggang) 3200 kg (bei 5 km/h),<br />

– Zugkraft beim Anfahren ca. 4000 kg.<br />

1951 waren das Material und die Fertigteile für 8 <strong>Dampf</strong>zugmaschinen<br />

mit einer Leistung von 120 PS gut zur Hälfte<br />

vorhanden. Die Beschaffung des Materials sowohl für<br />

das 65 PS-Fahrzeug als auch für die 120 PS-Ausführung<br />

bereiteten nach Einschätzung der LOWA keine besonderen<br />

Schwierigkeiten. Die Fertigung beider Objekte wurde<br />

allerdings als außerordentlich lohnintensiv eingeschätzt.<br />

Bei Auflage einer Serie von 100 Stück wurde mit Kosten<br />

von 25.000,– Mark je Straßenzugmaschine gerechnet.<br />

Obwohl das Ministerium für Maschinenbau anfänglich<br />

eine Teilnahme der Straßendampfzugmaschine an der<br />

Leipziger Frühjahrsmesse 1951 ablehnte, wurde die Präsentation<br />

der in nur sechs Wochen fertiggestellten ersten<br />

DS 65 (Baukosten ca. 67.000 Mark) ein voller Erfolg. Die<br />

Formgebung dieses Fahrzeugs fand großen Anklang. Sie<br />

ist auch heute noch als zeitlos-klassisch zu bewerten. Einer<br />

der LOWA-Ingenieure, Herr Büttner, referierte nach<br />

der Ausstellung: „Diese Zugmaschine war während der<br />

Leipziger Messe ein großer Anziehungspunkt. Täglich haben<br />

hunderte Interessenten mit uns Rundfahrten durchgeführt<br />

und waren begeistert von der Fahrweise unserer LO-<br />

WA-Zugmaschine. Mit Stolz finden wir in westdeutschen<br />

und ausländischen Fachzeitschriften Artikel über unsere<br />

<strong>Dampf</strong>zugmaschine. So schreibt die Automobiltechnische<br />

Zeitschrift: Im Freigelände des Messegeländes sah man<br />

auf den Straßen des Öfteren eine <strong>Dampf</strong>zugmaschine der<br />

LOWA ziemlich geräuschlos herumfahren. Das Anfahren<br />

erfolgte vollkommen stoßfrei. …“<br />

Bild 12: Die LOWA DS 65 von hinten gesehen mit der Austrittsöffnung<br />

des Kondensatorgebläses (1951)<br />

Bild 13: Deckblatt des <strong>Dampf</strong>zugmaschinen-Prospektes der<br />

DIA (1952)<br />

Auch auf der Prager Messe 1951 war der DS 65 erfolgreich.<br />

Es lagen ernste Anfragen und zahlreiche Bestellungen<br />

aus der CSSR, Polen, Ungarn und Albanien sowie<br />

einer Schweizer Exportfirma vor. Die Interessenten<br />

mussten auf 1952 vertröstet werden, weil die für den<br />

Außenhandel zuständige Organisation „DAHA“ (Deutscher<br />

Außenhandel) Lieferzusagen für 1951 ablehnte.<br />

Die „Produktion“ 1951 war bereits der Volksrepublik Polen<br />

zugesagt worden.<br />

Trotz erheblicher interner fachlicher und politischer Streitigkeiten<br />

sowie vieler offener technische Fragen legte man<br />

im Mai fest, noch 1951 elf 120-PS-<strong>Dampf</strong>zugmaschinen<br />

zu bauen: eine Maschine für Testzwecke, 5 Maschinen<br />

54 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011


Bild 15: Kessel<br />

der LOWA DS 120<br />

(1952)<br />

Bild 14: Technische Skizze der 120 PS-<strong>Dampf</strong>zugmaschine LOWA DS 120 (1952)<br />

für Polen sowie 5 Maschinen für die Reichsbahn für die<br />

„Culemeyer“-Schwertransport-Nachläufer. Gegen Ende<br />

1951 eskalierte die Situation in Vetschau. Man fühlte<br />

sich mit dem Problem alleingelassen. Eine sogenannte<br />

„Komplex-Brigade“ (Spezialisten verschiedener Betriebe<br />

zur gemeinsamen Bearbeitung einer Aufgabe) erhielt<br />

den Auftrag, die Arbeiten voranzutreiben. Da Konstruktionsunterlagen<br />

im zentralen Konstruktionsbüro bearbeitet<br />

wurden, kam es zu Reibungsverlusten mit den tangierten<br />

dezentralen Bereichen. Wegen ungelöster Mängel<br />

an Kessel, Feuerung und Funkenfänger entschied man<br />

sich, erst einmal nur vier Fahrzeuge fertigzustellen. Es<br />

begann ein Wettlauf mit der Zeit, der von der LOWA bei<br />

der Problemlage nicht zu gewinnen war. Der Bedarf an<br />

leistungsstarken Zugmaschinen bei der Reichsbahn und<br />

in einigen volksdemokratischen Ländern war groß. So war<br />

allein die Volksrepublik Polen an einer Lieferung von 40<br />

Schwerlastanhängern interessiert, wenn sie die dazu notwendigen<br />

Straßenzugmaschinen mitgeliefert bekommen<br />

hätte. Insgesamt war die Lieferung von bis zu 70 Fahrzeu-<br />

Bild 16: Antriebsmaschine der<br />

LOWA DS 120 (1952)<br />

gen in der Diskussion. Letztlich schloss sich auch die am<br />

1. September 1951 gegründete staatliche Handelsorganisation<br />

„Deutscher Innen- und Außenhandel (DIA)“ der<br />

Euphorie an und ließ 1952 sogar einen Produktprospekt<br />

drucken, der sowohl die bekannte DS 65 als auch die<br />

neue DS 120 zeigte (Bild 13). Als vorläufigen Richtpreis<br />

der 65 PS-Version gab man 45.000 DM (Ost) und für die<br />

120 PS-Maschine 60.000 DM (Ost) an. Die geweckten Erwartungen<br />

und der erreichte Konstruktionsstand klafften<br />

allerdings weit auseinander. Im März 1952 fiel seitens des<br />

Ministeriums die Entscheidung die <strong>Dampf</strong>zugmaschinen<br />

bei der LOWA in Vetschau zu bauen. Die alte Leitungsebene<br />

in Vetschau wurde ausgetauscht.<br />

Auch danach häuften sich die Probleme weiter. Im Laufe<br />

des Jahres 1952 stellte man fest, dass die Zeichnungen<br />

für Kessel, Fahrgestell und Aufbau neu angefertigt werden<br />

mussten. Bei den Versuchen und der 1000 km-Fahrt<br />

im April entsprachen Kessel, Kondensationsanlage und<br />

Entöler nicht den Anforderungen. Der Funkenflug bei<br />

Braunkohlenfeuerung war nicht zu beseitigen. Man ging<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011 55


deshalb auf Schwelkoksfeuerung über und erwartete davon<br />

auch eine Erhöhung der Kesselleistung. Bei weiteren<br />

Kesselversuchen stellte sich dann heraus, dass der Kessel<br />

und die Feuerung in der vorhandenen Form auch bei<br />

Koksfeuerung die verlangte Leistung nicht erbrachten.<br />

Das war nur ein Problem von vielen. Die Arbeiten an den<br />

beiden Typen der <strong>Dampf</strong>zugmaschine wurden schließlich<br />

auf Weisung der Leitung der VVB LOWA eingestellt.<br />

Nur an einigen Problemen durfte mit begrenzten Mitteln<br />

weiter gearbeitet werden. Letztendlich kam man zu dem<br />

Ergebnis, dass beide Zugmaschinentypen neu entwickelt<br />

werden müssten. Dafür vorgesehen war das Konstruktionsbüro<br />

der LOWA in Wildau. Schließlich stoppte man<br />

die Entwicklung und Fertigung der <strong>Dampf</strong>zugmaschinen<br />

vollständig, um erst einmal Grundlagenforschung zu betreiben.<br />

Schlagartig endete die Berichterstattung über den<br />

gescheiterten letzten Versuch, in Deutschland <strong>Dampf</strong>fahrzeuge<br />

in Serie zu bauen.<br />

1952 wurde in der DDR der gesamte industrielle Bereich<br />

neu strukturiert. Die Aufgaben der Vereinigungen volkseigener<br />

Betriebe, der VVBs, wurden verändert. Auch die neu<br />

definierte VVB LOWA erhielt neue Aufgaben. Die einzelnen<br />

volkseigenen Betriebe erhielten mehr Selbstständigkeit.<br />

Im Werdauer Betriebsteil der LOWA, dem ehemaligen<br />

Fahrzeugbau Schumann-Werke GmbH, trat der Bau von<br />

Omnibussen, Oberleitungsbussen und Lastwagen in den<br />

Vordergrund, deren Fertigung bereits 1950 aufgenommen<br />

worden war. Nach einigen administrativen Veränderungen<br />

erhielt der Betrieb den neuen Namen VEB Kraftfahrzeugwerk<br />

„Ernst Grube“. Der VEB „Ernst Grube“, Werdau, war<br />

von 1952 bis 1967 das Zentrum des DDR-Nutzfahrzeugbaus.<br />

Hier entstanden neben Oberleitungsomnibussen<br />

(1951), Lkws der Marken Horch bzw. Sachenring (H3A,<br />

G5, H6 und S4000) und die Prototypen des W 50 (Werdau<br />

5 t Nutzlast), dem Standard-Lkw der DDR, der allerdings<br />

1967 in Ludwigsfelde bei Berlin in Serie gehen sollte.<br />

56<br />

Modell<br />

Modell<br />

Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies Movies<br />

Zusammenfassung<br />

Im Westen Deutschlands wurde die kritische Versorgungssituation<br />

nach dem verlorenen Krieg durch die<br />

Währungsreform und die Einbindung in die westlichen<br />

Wirtschaftskreisläufe relativ rasch beseitigt. Das galt<br />

auch für die Versorgung mit flüssigem Treibstoff auf Erdölbasis.<br />

Im Osten Deutschlands war die Versorgungssituation<br />

viel länger kritisch. Erschwerend wirkten sich<br />

auch die massiven Demontagen durch die Sowjetunion<br />

und großen Reparationsleistungen aus. Unter diesen<br />

Bedingungen war der Versuch, <strong>Dampf</strong>-Kraftfahrzeuge<br />

mit Festbrennstofffeuerung zur Lösung der immer gravierender<br />

werdenden Kapazitätsprobleme im Transportwesen<br />

einzusetzen, naheliegend. Festbrennstoffe, vornehmlich<br />

Braunkohle, waren reichlich vorhanden. Auf<br />

der Basis der fortschrittlichen <strong>Dampf</strong>-Kraftfahrzeugkonstruktionen<br />

der Gebr. Sachsenberg wurde nach dem<br />

Ende des Zweiten Weltkriegs im Osten Deutschlands<br />

in drei Betrieben die Weiterentwicklung aufgenommen.<br />

Das waren zuerst die VVB Energie- und Kraftmaschinenbau<br />

(EKM) mit dem Betrieb „VEB Elbe-Werk Roßlau“,<br />

das in der Übergangsphase zur Planwirtschaft<br />

noch privatwirtschaftlich geführte Unternehmen von „W.<br />

Hans Fritsch, Transportmittel und Kraftanlagen“, Dresden<br />

sowie die VVB LOWA in Werdau mit ihren verschiedenen<br />

Betrieben. Am grundlegenden Fahrzeugkonzept<br />

der Sachsenberger wurden keine Veränderungen<br />

vorgenommen. Auch das zeitlos-klassische Design der<br />

<strong>Dampf</strong>zugmaschinen von Sachsenberg als Frontlenker<br />

mit völlig geschlossener Karosserie wurde übernommen.<br />

Im Detail sind einige Veränderungen an der Frontpartie<br />

zu bemerken. Verbesserungen gab es bei einigen Baugruppen,<br />

insbesondere beim Kessel. Das schon von<br />

Sachsenberg erkannte wesentliche Manko der Fahrzeuge,<br />

die für eine schwere Zugmaschine zu geringe<br />

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<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011


Antriebsleistung, wurde durch den Einsatz eines neuen<br />

120 PS-<strong>Dampf</strong>motors beseitigt. Insgesamt dürften<br />

nach dem Krieg von allen beteiligten Unternehmen nicht<br />

einmal 20 Fahrzeuge gebaut worden sein. Ein erheblicher<br />

Teil davon waren Versuchsfahrzeuge und Maschinen,<br />

die zur Erprobung im Werkverkehr eingesetzt<br />

wurden. Für das Scheitern der zu Anfang mit großer<br />

Euphorie betriebenen <strong>Dampf</strong>-Kraftfahrzeug-Projekte,<br />

insbesondere die bei der LOWA betriebenen, sind eine<br />

Reihe von Ursachen verantwortlich. An erster Stelle sind<br />

wohl die organisatorischen und strukturellen Probleme<br />

zu nennen, die bei der Umwandlung der privaten Unternehmen<br />

im Osten in Volkseigene Betriebe auftraten. Die<br />

Einrichtung von Vereinigungen Volkseigener Betriebe,<br />

den VVBs, bewährte sich nicht, es gab zu viele Hierarchien,<br />

unklare Verantwortlichkeiten und unklare Kompetenzen.<br />

Erst an zweiter Stelle sind die technischen<br />

Probleme und die Probleme bei der Materialbeschaffung<br />

zu nennen. Das beachtliche Interesse, das die <strong>Dampf</strong>zugmaschinen<br />

in der DDR und in den Ländern des Ostblocks<br />

gefunden haben, konnte nicht befriedigt werden.<br />

In den 50er Jahren konkurrierte auch in der DDR bei<br />

Nutzfahrzeugen der <strong>Dampf</strong>antrieb mit dem Dieselantrieb.<br />

Trotz einiger Vorteile bei den unmittelbaren Betriebskosten<br />

und im Fahrbetrieb waren die Nachteile der <strong>Dampf</strong>-<br />

Kraftfahrzeuge mit Feuerung durch Festbrennstoffe nicht<br />

zu übersehen. Auch in der DDR wurden die Weichen im<br />

Nutzfahrzeugbau Anfang der 50er Jahre auf Fahrzeuge<br />

mit Verbrennungsmotoren gestellt. Zu einer geordneten<br />

Serienfertigung von <strong>Dampf</strong>zugmaschinen ist es in der<br />

DDR nicht mehr gekommen.<br />

Von den <strong>Dampf</strong>zugmaschinen der LOWA ist keine erhalten<br />

geblieben. Ein detailgetreues Modell eines 120 PS<br />

Zugmaschinen-Prototyps mit La Mont-Kessel ist im Verkehrsmuseum<br />

Dresden zu besichtigen.<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011<br />

Wie wird es weitergehen?<br />

Es ist geplant, die Unternehmen die Ende des Zweiten<br />

Weltkriegs und danach Fahrzeuge mit <strong>Dampf</strong>antrieben<br />

geplant und/oder gebaut haben in den folgenden Beiträgen<br />

hintereinander zu behandeln. Als wesentliche Hersteller<br />

sind dabei zu nennen DIAS und H. Butenuth, beide aus<br />

Berlin. Wenn Leser dieser Zeitschrift Informationen und<br />

Materialien über diese Firmen (oder auch zu den Unternehmen,<br />

die in den vorangegangenen Beiträgen behandelt<br />

worden sind) haben, bitte ich um kurze Information an<br />

mich. Die Adresse: Dr.-Ing. H. Schmidt-Römer, Eisenacher<br />

Str. 108, 10777 Berlin. Tel. +49(0)30/2167659. E-Mail:<br />

H.Schmidt-Roemer@web.de. Es wäre zu wünschen, dass<br />

im Laufe der Zeit der weitgehend unerforschte „dampfspezifische“<br />

Teil der eigenen Technikgeschichte etwas Aufhellung<br />

erfahren könnte. Zu einem Abschluss wird man nie<br />

kommen, zu viel ist aus Unwissenheit oder Ignoranz verloren<br />

gegangen.<br />

Literatur und Bildnachweis<br />

– Hasenzahl, R.: Die Entwicklung von <strong>Dampf</strong>-Kraftfahrzeugen in<br />

Deutschland. Zeitschr. des VDI Bd. 92, Nr. 17, vom 11. Juni 1950, S.<br />

409 ff.<br />

– Sebulke, H.: Bestehende Erfolgsaussichten kohlegefeuerter <strong>Dampf</strong>straßenfahrzeuge<br />

in der heutigen Zeit. Die Technik, Bd. 2, Nr. 7, Juli<br />

1947, S. 309 ff.<br />

– Freie Presse-Werdauer Zeitung vom 6. Januar 1994. Artikel: Mit<br />

<strong>Dampf</strong> zur Messe.<br />

– Prospekt zu den <strong>Dampf</strong>zugmaschinen der LOWA des Verbandes<br />

„Deutscher Innen- und Außenhandel (DIA)“ von 1952.<br />

– Nachlass Dipl.-Ing. Hochmuth.<br />

– Schmidt-Römer, H.: <strong>Dampf</strong>selbstfahrer im deutschsprachigen Raum.<br />

VTGP, Berlin 2008 (Selbstverlag des Autors).<br />

– NN.: Deutsche und ausländische Kraftfahrzeuge. Schriftenreihe des<br />

Verlages Technik Bd. 58. VEB Verlag Technik 1953.<br />

– Archiv A. O. Mathieu.<br />

– Bild 5, 6, 7, 8, 9, 14, 15: Bundesarchiv<br />

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57


RÜCKBLICK<br />

Rolf Hoffmann<br />

<strong>Dampf</strong> in<br />

In Alt Schwerin findet im Rhythmus von zwei Jahren<br />

ein Internationales <strong>Dampf</strong>treffen statt. 2011 war es<br />

am 6. und 7. August nun schon das 9. Treffen. Wer<br />

„ahnungslos“ durch das Dorf fährt, wird zuerst durch eine<br />

<strong>Dampf</strong>pflug-Lokomobile direkt neben der B 192 aufmerksam<br />

(siehe Foto oben). Die Lokomobile steht hier schon<br />

Jahrzehnte. Sie ist das Aushängeschild des AGRONEUM,<br />

Garret & Söhne, Transporter und Stromaggregat Fowler-Lokomobile,<br />

Zustand „wie neu“<br />

eines Agrarmuseums, welches seit<br />

1963 Guts- und Landwirtschaftsgeschichte<br />

von 1848 bis zur Gegenwart darstellt. Das halbe Dorf ist<br />

integriert, angefangen vom prächtigen Herrenhaus derer<br />

von Wangelin über Pfarrhof, Brennerei, Schnitterkaserne<br />

bis hin zum Landarbeiterkaten. Auf einem etwa 5 Hektar<br />

großen Freigelände steht eine Mühle, eine Dorfschmiede,<br />

58 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft ??/2011


es gibt zwei Technikhallen und mit einer dampfgetriebenen<br />

Feldbahn/Gartenbahn kann man das Ganze umrunden.<br />

Vor dem Freigelände liegt der Haltepunkt und Bahnsteig<br />

der Normalspurbahn, sodass auch richtige Züge unter<br />

<strong>Dampf</strong> das Dorf erreichen können. Für manche Aussteller<br />

ist es angenehm, dass man auf dem Gelände zum Übernachten<br />

sein Zelt neben seinem Auto aufbauen kann.<br />

Dann sind die „Schätze“ immer unter Kontrolle. Schwerpunkt<br />

2011 waren zweifellos sechs Lokomobile bzw. eine<br />

<strong>Dampf</strong>walze, neben vielen in bestechender Qualität gebauten<br />

Modellen.<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft §§/2011<br />

MAN- Einheitsmaschine (EM), Kanonen-Zuggerät<br />

im Ersten Weltkrieg<br />

(s. <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 3/2011)<br />

Mit der 20 PS-Lok von ORENSTEIN & KOPPEL auf dem Gelände<br />

Fotos: Rolf Hoffmann<br />

Aveling & Porter-Lokomobile<br />

<strong>Dampf</strong>-Motorrad,<br />

gebaut 1908 in<br />

England von<br />

A. W. Field<br />

Sächsischer<br />

„Transport-Lanz“<br />

<strong>Dampf</strong>lok „LEO“, 10 PS<br />

59


HEISSLUFTMOTOREN<br />

Beim Lesen des „<strong>Journal</strong>s <strong>Dampf</strong> & Heißluft“<br />

4/2006 erfuhr ich erstmals etwas über den vom<br />

Briten A. D. Manson konstruierten Heißluftmotor.<br />

Dieser Motor unterscheidet sich von den üblichen<br />

Heißluftmotoren vor allem darin, dass die Luft nicht in<br />

einem geschlossenen Raum erhitzt und abgekühlt wird,<br />

sondern durch zwei Kanäle mit der Außenluft verbunden<br />

ist. Der Arbeitskolben und der Verdränger sind fest miteinander<br />

verbunden. Demzufolge braucht es auch nur eine<br />

Kurbelstange.<br />

Der Auspuffkanal leitet den Überdruck der erhitzten Luft<br />

im oberen Totpunkt von der Heißluftzone durch den Verdränger-<br />

und Arbeitskolben hindurch nach außen. Im unteren<br />

Totpunkt strömt durch den Frischluftkanal Frischluft<br />

in den gekühlten Raum des Verdrängers. Bei der Konstruktion<br />

meines Motors hielt ich mich im Prinzip an die<br />

Zeichnung im Internet.<br />

Arbeits-/Verdrängerkolben<br />

Der Arbeits-/Verdrängerkolben ist das Herzstück des Motors.<br />

Er setzt sich aus 6 Einzelteilen zusammen, welche<br />

mit einer Mutter zusammengehalten werden. Dadurch<br />

lässt sich der Kolben leicht wieder in<br />

seine Einzelteile zerlegen.<br />

1. Arbeitskolben, Grauguss<br />

Durchmesser: 24 mm<br />

Länge: 118 mm<br />

Durchgehende Bohrung: Ø 20 mm<br />

Ernst Schenk<br />

Der Manson-Heißluftmotor<br />

Arbeits-/Verdrängerkolben<br />

2. Kolben-Kernstück, Aluminium<br />

Durchmesser: 20 mm<br />

Länge: 102 mm<br />

davon Andrehung: Ø 8 mm, Länge: 63 mm<br />

Auspuff-Bohrung: Ø 5,5 mm<br />

Feingewinde: M8 x 0,75<br />

3. Verdrängerkolben-Boden mit angeschraubtem<br />

Isolationsring Kork/Alu<br />

Durchmesser: 24/46 mm, Breite: 15 mm<br />

4. Verdrängerkolben-Hülse, Alu: 46 mm<br />

5. Verdränger-Deckel,<br />

Verdränger- und<br />

Arbeitszylinder<br />

Alu: 46 mm, Bohrung: 8 mm<br />

Der Kolbenkern sollte mit Schiebesitz<br />

in den Gußkolben eingepasst<br />

und mit einer sogenannten Madenschraube<br />

fixiert werden. Die Ober-<br />

60 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011


Motor mit Luftkühlung<br />

Wasserkühlsystem<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011<br />

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fläche des Gusskolbens habe ich sehr<br />

fein bearbeitet und zuletzt noch auf<br />

das Endmaß geläppt. Diese Arbeit ist<br />

die wichtigste am ganzen Motor.<br />

Weitere technische Daten<br />

Verdrängerzylinder, Messing<br />

Durchmesser: 50/48 mm<br />

Länge: 130 mm<br />

Arbeitszylinder,<br />

Präzisionsstahlrohr:<br />

Durchmesser: 30/24 mm<br />

Länge: 72 mm<br />

Hub: 44 mm<br />

Schwungrad: Ø 115 mm<br />

Der Versuch, den Motor mit einer<br />

Luftkühlung zu betreiben, verlief nicht<br />

optimal. Es störte mich, dass der Motor<br />

nur gut drehte, wenn alle Teile<br />

stark erhitzt waren. Also baute ich<br />

zum Kühlen einen Wassermantel um<br />

den Verdränger. Die Wassermenge in<br />

diesem Mantel war aber zu gering,<br />

denn der Motor drehte erst schön und<br />

regelmäßig, wenn ich dem heißen<br />

Wasser immer wieder kaltes beifügte.<br />

In der Folge baute ich eine Kreislaufkühlung<br />

an.<br />

Schon nach wenigen Minuten kann man nun den Kreislauf<br />

des aufsteigenden heißen Wassers beobachten und<br />

der Motor läuft jetzt kräftiger und schön regelmäßig.<br />

Wenn man mit einem Finger eine der beiden Kanalöffnungen<br />

kurz schließt, stoppt der Motor und läuft in der<br />

Gegenrichtung weiter. Das Wasser im Kühlsystem erhitzt<br />

sich nun nicht weiter als bis zu ca. 75 °C. Das Geräusch,<br />

das der laufende Motor abgibt, ist ähnlich dem einer<br />

<strong>Dampf</strong>maschine, eher etwas leiser.<br />

Fotos: Ernst Schenk<br />

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61


HISTORIE<br />

62<br />

Annalen der Physik<br />

SAMMLUNG VON NACHRICHTEN AUS DER WELT DER PHYSIK<br />

Noch einige neuere Zeitungs-Nachrichten <strong>Dampf</strong>schiffe betreffend:<br />

aus Frankreich:<br />

London – Paris 18. März 1816<br />

Am 18. März 1816 kam das erste <strong>Dampf</strong>schiff aus<br />

England nach Frankreich herüber. Das Handelshaus<br />

der Herrn A d r i e l soll es in London haben<br />

bauen lassen, um es zu einem beständigen Paketboote<br />

zwischen Paris und London zu brauchen,<br />

und gleich die erste Fahrt scheint zu beweisen, daß<br />

es dazu brauchbar sey. Es segelte am 9. März von<br />

London ab, konnte aber erst nach mehreren durch<br />

Meeres-Ungestüm vereitelten Versuchen, gegen<br />

Wind und Wogengang die Überfahrt quer über den<br />

Kanal nach der Mündung der Seine bewerkstelligen,<br />

da es dem Boote nicht eher als am 17. März<br />

um 1 Uhr Nachmittags gelang, von Newhaven*)<br />

aus in See zu stechen. Bei dieser Überfahrt lag es<br />

oft so schief auf einer Seite, daß nur das eine<br />

Schaufelrad seine Dienste leisten konnte, das<br />

andere aber ganz in der Luft über dem Wasser<br />

schwebte. Die Mannschaft bat den Kapitän um<br />

Mitternacht, wegen der Mißlichkeit der Fahrt nach<br />

England zurück zu steuern, wozu der Wind günstig<br />

sei; er ließ sich aber nicht irre machen, und<br />

kam am 18. um 6 Uhr Morgens wohlbehalten auf<br />

der Rhede von Havre an. Er will nun mit diesem<br />

<strong>Dampf</strong>schiffe nach Rouen, von da die Seine herauf<br />

nach Paris gehen.<br />

*) Einem größtenteils versandeten Hafen an der<br />

Mündung der Ouse, in Sussex, welcher Havre am<br />

nächsten (gerade im Norden) liegt.<br />

von unserem Korrespondenten: cs<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011


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<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011 63


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64 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011


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<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011 65


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66 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011


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<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011 67


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68 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011


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<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011 75


DAMPF AUF DER SCHIENE<br />

Markus Kaiser<br />

Sie hat ein schmales Gleis…<br />

DIE MURTALBAHN<br />

Die Murtalbahn ist eine idyllische Schmalspurbahn<br />

und mit einer Betriebslänge von rund 65 km die<br />

längste STLB-Eisenbahnstrecke (STLB = Steiermärkische<br />

Landesbahnen) der Steiermark und die zweitlängste<br />

Schmalspurbahn Österreichs. Sie stellt eine Verbindung<br />

von der Südbahn (ÖBB Bahnhof Unzmarkt) zu<br />

den Bezirkshauptstädten Murau und Tamsweg dar. Die<br />

Murtalbahn reicht somit über die Grenzen der Steiermark<br />

bis in den Salzburger Lungau hinein. Früher führte die<br />

Strecke noch bis Mauterndorf, jedoch wurde dieser Abschnitt<br />

im März 1973 für den öffentlichen Personenver-<br />

kehr stillgelegt. Auf dem Abschnitt St. Andrä/Wölting und<br />

Mauterndorf verkehrt seit einigen Jahren (innerhalb der<br />

Sommermonate) die Taurachbahn.<br />

Theoretisch könnten die Fahrzeuge der Murtalbahn und<br />

Taurachbahn jeweils die gesamte Strecke von Unzmarkt<br />

bis Mauterndorf (rund 76 km) befahren, jedoch ist der<br />

Abschnitt von Tamsweg nach Mauterndorf aus Sicherheitsgründen<br />

durch einen Sperrschuh von der restlichen<br />

Strecke abgetrennt. In Ausnahmefällen (Sonderfahrten,<br />

Überführung von Fahrzeugen usw. wird diese Trennung<br />

aber auch kurzfristig aufgehoben).<br />

76 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011


Obwohl die Schmalspurbahn mit ihrer Spurweite von 760<br />

Millimetern einen großen Systemnachteil aufweist, wurde<br />

ihr von Eisenbahnfachleuten das Prädikat „zeitgemäß“<br />

verliehen. Dies liegt wohl daran, dass sich im Regelbetrieb<br />

nunmehr moderne Dieseltriebwagen und Diesellokomotiven<br />

im Einsatz befinden.<br />

In regelmäßigen Abständen oder auch bei Sonderfahrten<br />

kann man aber auch heute noch die <strong>Dampf</strong>bummelzüge<br />

(gezogen von den Lokomotiven Bh.1 oder U.11), die sich<br />

in den Sommermonaten längst zu einem Geheimtipp für<br />

Eisenbahnfreunde und Romantiker entwickelt haben, ent-<br />

decken. In den gemütlichen Uralt-Wagen bekommt der<br />

Gast das Gefühl, in eine andere Zeit versetzt worden zu<br />

sein. Und so führt die Fahrt durch Wald und Au, entlang<br />

einer malerischen Gebirgskulisse und einer in dieser Gegend<br />

noch natürlich grünen Mur. Oft werden diese Züge<br />

von Musikanten begleitet, die die Reisenden mit volkstümlicher<br />

Musik unterhalten und während der Fahrt durch die<br />

Wagen ziehen.<br />

Da entlang der Mur und somit auch entlang der Murtalbahn<br />

ein Rad-/Wanderweg erschlossen wurde, lädt die<br />

Landschaft in Kombination mit der Eisenbahn zu unzäh-<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011 77


ligen Ausflügen ein, bei denen man selber Länge und<br />

Abschnitt der Route bestimmen und kombinieren kann.<br />

Durch die zweistündige Taktfrequenz der STLB ergeben<br />

sich unzählige Kombinationsmöglichkeiten.<br />

Die STLB investieren laufend in den Erhalt und Betrieb<br />

der Strecke und so befindet sich die Infrastruktur der Murtalbahn<br />

in einem vergleichbaren Zustand mit normalspurigen<br />

Hauptstrecken. So hat sich die 1894 erbaute Bahn<br />

in den letzten Jahren in mehrfacher Hinsicht strukturellen<br />

Entwicklungen angepasst. Moderne, laufruhige Dieseltriebwagen<br />

sorgen für einen attraktiven Personenverkehr,<br />

Spezialgüterwagen für den Güterverkehr sowie <strong>Dampf</strong>züge<br />

und Amateurlokfahrten für den Fremdenverkehr. Den<br />

Regionalzügen sind während der Sommermonate zudem<br />

Fahrradtransportwagen beigegeben.<br />

Auch die Sicherheit wird auf dieser eingleisigen Strecke<br />

groß geschrieben und so wird der gesamte Verkehr vom<br />

Zugleiter, der in Murau seinen Sitz hat, über Zugfunk<br />

gesteuert. In Murau befindet sich auch der Betriebsmittelpunkt<br />

dieser außergewöhnlichen Bahn. Neben einem<br />

großen Lokschuppen ist dort auch ein komplettes Bahnbetriebswerk<br />

mit allen wichtigen Werkstätten angesiedelt.<br />

Und auch hier findet man neben moderner Technik wieder<br />

die kleinen Besonderheiten, die diese Bahn so einzigartig<br />

macht. Während die Dieseltriebwagen über zwei Führer-<br />

78<br />

stände verfügen, werden die <strong>Dampf</strong>lokomotiven hier, ähnlich<br />

wie in Tamsweg auch, noch von Hand auf einer kleinen<br />

Drehscheibe gewendet. In Murau befindet sich diese<br />

Drehscheibe jedoch innerhalb der Fahrzeughalle. Damit<br />

genügend Platz zum Drehen vorhanden ist, muss diese<br />

an der seitlichen Wand geöffnet werden. Das ist wegen<br />

der beengten Platzverhältnisse vonnöten, da die Lokomotiven<br />

sonst die Seitenwand beschädigen würden.<br />

Neben den betriebsbereiten Fahrzeugen findet man in der<br />

Halle aber auch die zur Zeit nicht betriebsfähigen <strong>Dampf</strong>lokomotiven<br />

U.40, U.43 und Stainz 2. Besonders die Stainz<br />

2 ist vielen Modelleisenbahnern aus dem LGB-Sortiment<br />

bekannt (das Modell wurde von der Firma Lehmann oft in<br />

Verbindung mit einer Startpackung vertrieben).<br />

Bei einem Urlaub in Österreich lohnt sich auf jeden Fall ein<br />

Besuch der Murtal- und der Taurachbahn. Das freundliche<br />

Personal gibt gerne Auskunft und nicht nur die liebevoll<br />

gepflegten Fahrzeuge begeistern, sondern auch die einzigartige<br />

Landschaft, in die die Strecke eingebunden ist.<br />

Weitere Infos unter:<br />

http://www.club760.at – http://www.stlb.at<br />

Fotos: Markus Kaiser (www.Eisenbahnnostalgie.de)<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011


Nachdem die Patente von James Watt im Jahr<br />

1800 abgelaufen waren, stieg dieser aus der<br />

Firma Boulton & Watt aus und setzte sich zur<br />

Ruhe. Auf diesen Moment haben unzählige Konstrukteure<br />

und Tüftler sehnlich gewartet, um dem Wattschen<br />

Energiefresser den Garaus zu machen. Jede Firma baute<br />

lustig drauf los, aber der englische Maschinenbau hatte<br />

ein Problem, welches so einfach nicht zu lösen war:<br />

Keine Schraube passte in eine fremde Mutter, es gab<br />

keine einheitlichen Zeichnungen und Ersatzteile mussten<br />

von Hand angefertigt und an Ort und Stelle mühevoll<br />

eingepasst werden, ja selbst der Dorfschmied hatte<br />

Schwierigkeiten, wenn er Maschinen verschiedener Hersteller<br />

zu reparieren hatte. Da trat um 1835 ein Ingenieur<br />

auf den Plan, der die englische Maschinenindustrie in<br />

die richtigen Gänge bringen sollte: Joseph Whithworth<br />

(1803–1887)! Er gilt als Erfinder der Normung, führte<br />

als Erster den selbstständigen Planvorschub an Drehbänken<br />

ein, erdachte ein Passungssystem, dessen Basis<br />

1 Tausendstel Zoll (0,0254 mm) war. 1837 setzte er<br />

Lehren mit festgelegtem Über- und Untermaß ein und<br />

technische Zeichnungen wurden ab sofort nach seinem<br />

einheitlichen System angefertigt, welches bis heute Gültigkeit<br />

hat. Außerdem konstruierte er eine Drehbank,<br />

auf welcher gleichzeitig mehrere Drehmeißel in Eingriff<br />

standen, sodass Serienteile rationell angefertigt werden<br />

konnten. Sein größter „Cup“ gelang ihm aber in der Vereinfachung<br />

von Befestigungsgewinden. So ordnete er jedem<br />

Schraubendurchmesser eine Steigung zu, welche<br />

in Gängen pro Zoll (G/") definiert ist. Dieses System<br />

wurde von allen Sparten des englischen Maschinenbaus<br />

übernommen und 1841 per Gesetz unter dem Namen<br />

„BSW“ gleich British Standard Whitworth von der eng-<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011<br />

INDUSTRIEGESCHICHTE<br />

Joseph<br />

Whithworth<br />

Man glaubt nicht, was im 19. Jahrhundert<br />

alles entwickelt, konstruiert und<br />

erfunden wurde.<br />

So möchte ich in loser Folge Personen<br />

vorstellen, deren Entwicklungen bis in die<br />

heutige Zeit nachhaltig dafür sorgen,<br />

dass sich das Rad der (Technik)-Geschichte<br />

unaufhaltsam dreht.<br />

Richard Planitz<br />

lischen Regierung festgelegt. Damit wurde dem englischen<br />

Maschinenbau weltweit Tür und Tor geöffnet. Die<br />

jetzt auch aufstrebende deutsche Industrie übernahm<br />

dieses System komplett und nahm es um 1850 unter<br />

der DIN-Nummer 11 und 12 in das deutsche Normensystem<br />

auf, wo es in Form von Rohrgewinden bis heute<br />

europaweit verwendet wird. Für seine Leistungen wurde<br />

Joseph Whithworth vom englischen Königshaus mit dem<br />

Titel „Sir“ geadelt.<br />

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79


STRASSENDAMPF<br />

V. l. n. r.: Victoria, Alfred und<br />

Martin Wieland, Gerhard Kieffer<br />

Gerhard Kieffer<br />

Mit <strong>Dampf</strong><br />

der Brenz entlang<br />

Dort, wo sich die Schwäbische Alb langsam nach<br />

Süden zur Donau hin senkt, liegt das kleine Städtchen<br />

Sontheim. Hier ist Martin Wieland zu Hause.<br />

Es war ihm schon lange ein Bedürfnis, einmal zusammen<br />

mit Freunden seine herrlichen Wanderwege zu befahren.<br />

So hat er uns für die Tage 14. und 15. Mai 2010 zu sich<br />

eingeladen. Auf dem Programm standen zwei anspruchsvolle<br />

Fahrten über Land. Einmal sollte es zur alten Mühle<br />

bei Burgberg gehen und anderntags Brenz abwärts über<br />

Gundelfingen zum Donaumoos.<br />

Die Eisheiligen haben allerdings das Programm etwas<br />

vermasselt. An beiden Tagen stieg das Thermometer nicht<br />

über 10° C. Trotz warmer Kleidung bekamen wir die Kälte<br />

unangenehm zu spüren. Entmutigen ließen wir uns allerdings<br />

nicht. Vorsichtshalber heizten wir schon mal windgeschützt<br />

in der Garage an. In der Hoffnung auf besseres<br />

Wetter setzten wir uns erst gegen 13.00 Uhr in Bewegung.<br />

Jeder hatte rund 50 Liter Wasser und reichlich Kohle im<br />

Anhänger. Auf einem verkehrsberuhigten Sträßlein, links<br />

die Bahn, rechts die Brenz, ging es in nordwestlicher Richtung,<br />

also talauf, nach Bergenweiler. Hinter diesem Dorf<br />

querten wir die Brenztalbahn, fuhren aber weiter dem<br />

80<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011


träge dahinfließenden mäandernden Fluss entlang.<br />

Die Brenz ist bis zur Mündung in die Donau 65<br />

Kilometer lang und ein typischer Karstquellfluß.<br />

Das heißt, er führt reichlich Wasser, aber durch<br />

das geringe Gefälle von nur 70 Metern ist die<br />

Strömung minimal. Etwa zwei Kilometer nach Bergenweiler<br />

wechselten wir über einen Sattel hinüber<br />

ins Hürbetal. Auf dem höchsten Punkt gab es eine<br />

längere Rast. Victoria, die dampfbegeisterte Tochter von<br />

Martin Wieland reichte leckere schwäbische Butterbrezeln<br />

und der Papa erklärte uns die schöne Gegend. Die<br />

Sicht reicht weit ins Land hinaus. Vor allem fiel der Blick<br />

auf die herausragende uralte Galluskirche im Dorf Brenz.<br />

Sie wurde um 1200 erbaut und gehörte einst dem Kloster<br />

St. Gallen. Nun ging es ein gutes Stück einen prächtig<br />

grünenden Buchenwald entlang.<br />

Bedingt durch die kühle Witterung kondensierte mitunter<br />

der Abdampf so stark, dass für Momente der Weg kaum<br />

zu sehen war. Wir kamen rein optisch gesehen wie fauchende<br />

Lokomotiven daher.<br />

Das Dorf Burgberg streiften wir nur am Rande. Ziel war<br />

am Ortsende die idyllisch gelegene „Alte Mühle“ aus dem<br />

Jahre 1344 mit einem schattigen Biergarten. Dieses Ensemble<br />

befindet sich in einem Topzustand. Des garstigen<br />

Wetters wegen war alles geschlossen. Wie schön hätte es<br />

hier bei sommerlichen Temperaturen sein können. Bei der<br />

Rückfahrt fing es zu regnen an. Durch die dunklen Wolken<br />

setzte früh die Dämmerung ein. Bevor es ganz duster wurde,<br />

erreichten wir gerade noch unseren Ausgangspunkt.<br />

Immerhin legten wir fast 15 Kilometer zurück. Nun freuten<br />

wir uns auf die warme Stube bei Wielands.<br />

Am anderen Tag kamen die Gebrüder Geiger aus Ludwigsburg<br />

mit ihrem Foden­Lkw hinzu. Mir steckte die Käl­<br />

te noch so in den Gliedern, dass ich meine Maschine kurzer<br />

Hand stehen ließ, bzw. auf dem Hänger verstaute. Nun<br />

ging es flussabwärts. Gleich am Ortsende von Sontheim<br />

querten wir die bayerische Grenze nach Bächingen. Beide<br />

Orte sind fast zusammengebaut und eine Zollschranke<br />

gibt es längst nicht mehr. Der Weg nach Gundelfingen –<br />

unserem heutigen Ziel – führt durch eine romantische Auenlandschaft.<br />

Rechts von uns die Brenz, und linker Hand<br />

Büsche, mächtige Laubbäume und immer wieder Gemüsefelder<br />

dazwischen. Mit etwas Glück kann man hier seltene<br />

Vögel sehen. Wir bekamen nur Wildenten, Schwäne<br />

und Blesshühner zu Gesicht.<br />

Die Kälte kroch langsam durch die Kleider, so dass wir beschlossen,<br />

noch vor Gundelfingen umzudrehen. Nur wenige<br />

Spaziergänger begegneten uns und die waren angezogen<br />

wie im Winter. Abgesehen von dem widrigen Wetter<br />

waren es rückblickend doch zwei interessante Tage, die<br />

wir nicht missen möchten. Familie Wieland hat ausgezeichnet<br />

für uns gesorgt, auch das hat zum guten Gelingen<br />

erheblich beigetragen. Dafür ganz herzlichen Dank!<br />

Nur fünf Tage später, am 20. Mai, titelten die Nürnberger<br />

Nachrichten: „Der kälteste Mai seit 1941.“ Wir haben<br />

durchgehalten, das erfüllt uns mit Freude.<br />

Fotos: Gerhard Kieffer<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011 81


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In den nächsten Ausgaben<br />

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Die Berner <strong>Dampf</strong>straßenbahn<br />

Adrian Keusen<br />

2008 – Raddampfer Goethe, die letzte Fahrt auf dem Rhein<br />

„David verabschiedet Goliath“<br />

Busso Hennecke<br />

Das <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 1/2012 erscheint am 13.01.2012<br />

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Burkhard . . . . . . . . . . . . 57<br />

DMC . . . . . . . . . . . . . . U 3<br />

Ehrle . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />

Fischer . . . . . . . . . . . . . U 2<br />

GHW . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />

Inserentenverzeichnis<br />

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Hartmann . . . . . . . . . . . 3<br />

Hoffe . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

Hotel Altora . . . . . . . . . . 61<br />

Kassner . . . . . . . . . . . . . 35<br />

Kleinemeier . . . . . . . . . . 56<br />

Klippfeld . . . . . . . . . . . . . 56<br />

Knupfer . . . . . . . . . . . . . 27<br />

Lippken . . . . . . . . . . . . . 61<br />

MVD . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

Impressum<br />

Neckar-Verlag GmbH, Klosterring 1, D-78050<br />

Villingen-Schwenningen, Postfach 1820,<br />

D-78008 Villingen-Schwenningen, Telefon<br />

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89 87-50, E-Mail: info@neckar-verlag.de,<br />

Internet: www.neckar-verlag.de<br />

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Herausgeber: Ruth Holtzhauer,<br />

Beate Holtzhauer<br />

Redaktion: Udo Mannek<br />

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Redaktionsassistentin:<br />

Manuela Mannek<br />

Fachautoren: Norbert Hinder, Jens Hinrichsen,<br />

Karl-Ernst Jenczok, Christian Schwarzer<br />

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Es gilt Anzeigentarif Nr. 5 vom 01.01.2009<br />

Marketing:<br />

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<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft erscheint vierteljährlich<br />

(Januar, April, Juli und Oktober).<br />

Einzelheft: Euro 7,50 [D], Euro 8,10 [A], Euro<br />

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Euro 28,– im Inland, Euro 30,– im Ausland.<br />

Eine Kündigung ist jederzeit möglich. Zu viel<br />

bezahlte Beträge für noch nicht erschienene<br />

Ausgaben werden vom Verlag zurückerstattet.<br />

Vertriebsbetreuung für das Grosso<br />

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Wolfgang Sieling, Am spitzen Hey 19,<br />

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Telefax + 41 (0) 44 / 340 04 31<br />

ISSN: 1616-9298<br />

© 2011 Neckar-Verlag GmbH<br />

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Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />

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zum Zweck der Fortbildung und zum persönlichen<br />

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Anzeigen- und Redaktionsschluss ist der<br />

23.11.2011 für die Ausgabe 1/2012.<br />

11.Jahrgang<br />

Das <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft ist auf<br />

umweltfreundlichem Papier gedruckt.<br />

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Verfahrweg senkrecht mit<br />

Feinzustellung (Z) 220 mm<br />

Tischverfahrweg längs (X) 220 mm<br />

Tischverfahrweg quer (Y) 100 mm<br />

Ausladung 160 mm<br />

Spindelaufnahme MK3<br />

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max. Drehdurchmesser über Bett 180 mm<br />

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1x RCWAAB12x50<br />

geeignet für Maschinen mit<br />

Ø über Support von 120 - 220 mm<br />

Bauhöhe 37 mm, Bohrung 13 mm<br />

Drehtisch Ø 75 mm<br />

schwenkbar von 0 - 90°<br />

Bestellcode: RC75DTW<br />

für vertik. und horiz. Einsatz<br />

Bauhöhe 55 mm<br />

T-Nutenbreite 8 mm<br />

Übersetzungsverhältnis 36:1<br />

Höhe Zentrum 57 mm<br />

99 €<br />

ORIGNAL Schaublin ESX Spannzangen<br />

Bestellcode: RCESX16 - RCESX25<br />

Bestellcode: RCESX32 - RCESX40<br />

Kreuztische<br />

Bestellcode: RCKT10<br />

435 x 110 mm mit<br />

3 T-Nuten 12 mm<br />

199 € 179 €<br />

Bestellcode: RCKT10N<br />

485 x 110 mm mit<br />

3 T-Nuten 12 mm<br />

239 € 195 €<br />

Drehtisch<br />

Bestellcode: RC100DT<br />

kugelgelagert Ø 100 mm<br />

mit Spannwerkzeugsatz<br />

für vert. und horiz.Einsatz<br />

Bauhöhe 54 mm<br />

T-Nutenbreite 8,7 mm<br />

Übersetzungsverhältnis 36 :1<br />

H Zentrum 53 mm<br />

174 € 89 €<br />

21,50 € 10 €<br />

21,50 € 16 €<br />

Nur solange Vorrat reicht!<br />

Nouveau<br />

Neu<br />

RC MACHINES<br />

2,rue Emile Nilles<br />

L- 6131 Junglinster<br />

Tel: 00352 78 76 76 - 1<br />

Fax: 00352 78 76 76 - 76<br />

Email: info@rc-machines.de

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