Journal Dampf HeiÃluft
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Der Preisunterschied zwischen einem 1,2 kW-Umrichter<br />
zu einem 2,4 kW Umrichter beträgt z. B. nur 15%!<br />
Analog zum Hubraum von einem Motor ist Umrichterleistung<br />
eben durch nix zu ersetzen.<br />
Es gibt immer wieder Anwendungsbereiche, wo im Hinblick<br />
auf das Erwärmungsergebnis diese Art der Heiß-<br />
Wassererzeugung einen Sinn macht. Induktoren werden<br />
aus Kupferrohrhohlprofilen angefertigt, um eine aktive<br />
Wasserkühlung der Induktorspule zu gewährleisten, weil<br />
die Spule den gesamten Schwingkreisstrom bewältigen<br />
muss. Die Stromdichte s in (A/mm²) der Induktorspule<br />
kann bei aktiver Wasserkühlung um das bis zu 40fache<br />
gegenüber Luftkühlung höher ausgelegt werden. Beispiel:<br />
Induktorspule, Nennleistung 5 kW, Leistungsfaktor cos ϕ<br />
= 0,08 Nennspannung 200 V (MF)<br />
Der vom Umrichter zu liefernde Strom beträgt I<br />
= 5 kW/200 V = 25 A<br />
Der Schwingkreisstrom bei Resonanz beträgt I<br />
= 25 A/0,08 = 312 A<br />
Je nach Art und Verlegung der Leitung liefert die VDE<br />
0298, Teil 4 einen Leiterquerschnitt von 70 mm² – 95 mm².<br />
Das entspricht Cu-Drahtdurchmessern vom 9,5 mm –<br />
11 mm. Diese Werte gelten aber nur für Netzfrequenz<br />
(50 Hz). Der Skineffekt bei höheren Frequenzen reduziert<br />
den wirksamen Cu-Querschnitt entsprechend. Jeder Versuch<br />
durch Querschnittsvergrößerung dem entgegenzuwirken,<br />
führt zu immer größeren Cu-Drahtdurchmessern.<br />
Die Anfertigung von kleinen, verspielten Induktoren ist damit<br />
nicht mehr machbar. Wassergekühlte Induktoren sind<br />
daher schlichtweg unverzichtbar. Bei Schwingkreisumrichtern<br />
im Leistungsbereich (1,2 kW bis 4,2 kW) ist für<br />
die Herstellung der Induktorspule ein Cu-Rohr Ø 6 mm,<br />
Wandstärke 0,5 mm das Mittel der Wahl. Es ist immer wieder<br />
beeindruckend, was mit 1,2 kW erwärmungstechnisch<br />
schon „angerichtet“ werden kann. Als Beispiel hierfür<br />
eine Matrizenerwärmung zum Aufschmelzen von Glaspulver.<br />
Verhältnismäßig günstige Halbzeugpreise, dazu<br />
leicht zu verarbeiten … es sollte für einen Modellbauer<br />
eine der leichtesten Übungen sein, sich „seinen“ Spezialinduktor<br />
anzufertigen. Aufgrund der bereits erwähnten<br />
Matrize kalt<br />
Innenfeldinduktor<br />
Wirkungsgrad 70–50 %<br />
Flächeninduktor<br />
Wirkungsgrad 60–30 %<br />
Induktoren mit Werkstücken und Feldausbildung<br />
Bandbreite der neuen Gerätegeneration für Umrichter ist<br />
eine aufwändige Spulenberechnung allerdings gar nicht<br />
erforderlich. Es genügt völlig, nach dem Verfahren TRIAL<br />
AND ERROR sich an den Wunschinduktor heranzuarbeiten.<br />
Das Ergebnis nach Änderungen am Induktor wird bei<br />
einem Probeschuss ja sofort sichtbar. Ein sog. Pancake-<br />
Induktor (sieht irgendwie aus wie eine Lakrtizsschnecke)<br />
kann durch einfaches Auseinanderziehen zu einem Kegel-Induktor<br />
umfunktioniert werden. Je nach Verwendung<br />
ergeben sich mit einem Induktor dann unterschiedliche<br />
Erwärmungsbilder wie man in den folgenden Beispielen<br />
sieht. Zur Einführung und zum Selbststudium gibt es<br />
gute Fachaufsätze mit Beschreibungen von verschiedenen<br />
Induktorvarianten.<br />
Kühlung<br />
Last but no least ... die Kühlung. Merksatz der Induktionserwärmer<br />
... Du kannst alles erwärmen, ... solange Du vernünftig<br />
und gezielt kühlst .... Wie bereits erwähnt ist die<br />
Wasserkühlung ein Muss und bei größeren Anwendungen<br />
nicht trivial. Bei den beschriebenen kleinen Leistungsbereichen<br />
kann dagegen bereits ein „Wasserfass“ und eine<br />
Umwälzpumpe völlig ausreichen. Bei einem Kühlwasserbedarf<br />
von ca. 2–6 l/min und Einzelerwärmung dauert es<br />
Umrichteranzeige<br />
Einseitiger Flächeninduktor<br />
Wirkungsgrad 30–15 %<br />
Außenfeldinduktor<br />
Wirkungsgrad 50–30 %<br />
Matrize heiß<br />
Doppel-Flächeninduktor<br />
Wirkungsgrad 70–40 %<br />
32 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011