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Journal Dampf Heißluft

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Amish-Leute in ihren schwarzen Kutschen an den Bahnübergängen<br />

warten. Hier hat jetzt der „Fortschritt“ Vorfahrt.<br />

Noch nicht mal auf halber Strecke der erste Halt. Eigentlich<br />

eine Bedarfshaltestelle. Ein schattiges Plätzchen mit<br />

Tischen und Bänken lädt zum Picknick ein. Leute mit ihren<br />

Kühltaschen und Körben steigen aus und andere wieder<br />

ein. Weiter geht’s bis zur einzigen Brücke der Strecke.<br />

Eigentlich wird nur ein Feldweg überquert. Der Zug hält.<br />

Von irgendwo ertönt ein Hahnenschrei. Plötzlich betätigt<br />

der Lokführer die Pfeife. Kurz darauf ertönt das Echo von<br />

der gegenüberliegenden Seite des Tales. Das geht noch<br />

ein paar Mal so und dann setzt sich der Zug wieder in<br />

Bewegung zum Zielort Paradise. Das Gleis mündet hier<br />

in einer aktiven Eisenbahnlinie. Eigentlich ein hässlicher<br />

Ort. Eine Holzhandlung mit Eisenbahnanschluss. Dahinter<br />

gleich die Brücke des Highway 30 über die Schienen. Das<br />

ist alles. Der Zug hält. Zuerst ein Dreh am Bremsventil.<br />

Ein kurzer Zug an dem Gestänge und die Klauenkupplung<br />

öffnet sich. Die Lok setzt sich in Bewegung. Der Bremsschlauch<br />

reißt automatisch ab und die Lok schneidet die<br />

Weiche auf. Vorwärts zieht die Lok unter dem Applaus der<br />

Reisenden am Zug vorbei. Auch diesmal kaum spürbar<br />

der Kuppelvorgang. Und dann wieder der gellende Pfiff.<br />

Zurück geht’s die gleiche Strecke in den Heimatbahnhof.<br />

Aber diesmal auf der Plattform des Aussichtswagens. Das<br />

war <strong>Dampf</strong>eisenbahn pur.<br />

Als neueste Attraktion der abgelaufenen Saison hat sich<br />

„Thomas“ dem Fuhrpark angeschlossen. Eine 0-6-0, europäisch<br />

auch „C-Kuppler“, getrimmt auf die bei den Kindern<br />

so beliebte, blaue Lokomotive mit der Nummer 1, verkehrt<br />

nach eigenem Fahrplan auf einem kurzen Teilstück der<br />

Strecke. Gekuppelt mit einigen Wagen und immer voll<br />

besetzt wird hier speziell für die „kleinen“ Fahrgäste ein<br />

Anziehungsmagnet geschaffen. Der Andrang ist zu den<br />

Spitzenzeiten so enorm, dass sogar der normale Bahnsteigbetrieb<br />

dann an die an Wochenenden auftretenden<br />

Menschenmassen angepasst werden muss.<br />

DAS EISENBAHNMUSEUM<br />

Genau gegenüber dem Bahnhof gelegen, nur durch die<br />

Straße Pennsylvania Route 741 getrennt, befindet sich<br />

das Museum. Eigentlich ein reiner Zweckbau mit einer<br />

großen Glasfront nach Osten weisend, errichtet dicht an<br />

einer Drehscheibe, die jetzt Teil des Museums ist. Untergebracht<br />

sind hier Exponate und Szenen aus dem Eisenbahnleben<br />

mit dem Fokus auf die ehemalige Pennsylvania<br />

Railroad Company. Gleich im Eingangsbereich zur<br />

linken Hand der großzügige Museumsladen. Weiter geht<br />

es am Kassenhäuschen vorbei in einen weiteren Vorraum.<br />

Auffällig die H0-Anlage in der Mitte des Raumes.<br />

An der Wand dahinter auf bedruckten Plaketten ein kurzer<br />

Überblick über die Meilensteine aus der Geschichte<br />

der amerikanischen Eisenbahn. Durch einen Gang betritt<br />

man jetzt den Ausstellungsraum. Gestaltet wie ein mehrgleisiger<br />

Durchgangsbahnhof reiht sich hier ein interessantes<br />

Objekt oder Diorama an das andere. Man wendet<br />

sich in der Regel nach links, weil hier von der Stirnseite<br />

der Halle durch eine große Fensterfront das Tageslicht<br />

einfällt. Vorbei an <strong>Dampf</strong>lokomotiven aus verschiedenen<br />

Jahrzehnten ist auf dem zweiten Bahnsteig die Dieselfraktion<br />

aufgebaut. Eine GP 9 und eine GP 30 von General<br />

<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011 15

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