Journal Dampf HeiÃluft
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das Durchschieben der Kulisse, so dass in den Endstellungen<br />
Exzenterstangen und Schieberstangen in einer<br />
Linie liegen. Die Schwinge und die erforderlichen Verstellhebel<br />
schwingen beim Umsteuern weit aus. Der Radius<br />
der Schwinge wird durch den Abstand der Mitte des Kulissensteins<br />
zur Kurbelwellenmitte bestimmt.<br />
2.2.3 Allan Abb. 17<br />
Bei der AllanUmsteuerung fällt auf, dass die Kulisse gerade<br />
ausgeführt ist. Das ist möglich, weil zum Umsteuern<br />
zwei Bewegungen gleichzeitig zur Wirkung kommen. Wird<br />
die Kulisse angehoben, wird die Schieberschubstange<br />
abgesenkt und umgekehrt. Für einen einwandfreien Lauf<br />
müssen die Hebelverhältnisse aufeinander abgestimmt<br />
werden.<br />
2.2.4 Heusinger/Walschaert Abb. 18<br />
Die Steuerung von Heusinger/Walschaert ist keine reine<br />
Kulissensteuerung, denn bei ihr wird das lineare Voreilen<br />
der Schieber über Lenker erreicht und deren Bewegung<br />
vom Kreuzkopf abgeleitet. Die Voreilung bleibt dadurch<br />
bei Veränderung des Schieberhubes konstant. Im Lokomotivbau<br />
erfolgt der Antrieb der Schwinge durch eine<br />
Gegenkurbel, bei mehrzylindrigen Maschinen auch durch<br />
einen Exzenter. Bei stationären Maschinen vorzugsweise<br />
durch Exzenter. In Abb. 18a ist die Steuerung für äußere<br />
Einströmung gezeigt, in Abb. 18b für innere. Der Voreilhebel<br />
ist oberhalb der Schieberstange angelenkt. Eine<br />
weitere Variante liegt in der Betätigung der Umsteuerung<br />
Abb. 18c. Verzicht auf das Hängeeisen, Verlängerung der<br />
Schieberschubstange durch die Schwinge hindurch und<br />
Benutzung der Kuhnschen Schleife und eines mit Stein<br />
versehenen Aufwerfhebels.<br />
2.3 Lenkersteuerungen<br />
2.3.1 Klug Abb. 19<br />
Bei der Umsteuerung nach Klug ist je Zylinder nur ein<br />
Exzenter erforderlich, der bei Außenkanteneinströmung<br />
mit Hub in Richtung Kurbel befestigt ist. Die Art der Steuerung<br />
bedingt eine enge Anordnung der Steuerungselemente,<br />
was zu der Ausführung mit mehr oder weniger<br />
gekrümmten SchieberSchubstangen geführt hat. Diese<br />
Steuerung ist für Modellmaschinen aus diesem Grunde<br />
nicht zu empfehlen. Es besteht bei ihr kein linearer Zusammenhang<br />
zwischen Exzenterhub und Schieberhub<br />
und dieser muss daher zeichnerisch ermittelt werden.<br />
Die Abb. 19 zeigt das Verfahren, nach dem die Punkte,<br />
ermittelt werden, die die Exzenter, unterer Punkt des Lenkers<br />
und der Verbindungspunkt zwischen Schieberschubstange<br />
und Schieberstange durchlaufen, dargestellt im<br />
Abstand von jeweils 45°. Die etwas verformte Ellipse, die<br />
der untere Punkt der Schieberschubstange beschreibt,<br />
ändert beim Umsteuern ihre Lage so, dass die lange Achse<br />
unter etwa 45° nach rechts steigt. Der Übergang erfolgt<br />
jedoch nicht plötzlich, sondern die Achse verliert ihre Neigung<br />
und wird immer flacher, bis sie in entgegengesetzter<br />
Richtung wieder ansteigt. Der verbleibende Hub führt zu<br />
konstantem linearen Voreilen.<br />
<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011 25