Journal Dampf HeiÃluft
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L = Spuleninduktivität in (Henry)<br />
L = Kondensatorkapazität in (Farrad)<br />
Es gilt: fres ≈ √ 1 / (L · C)<br />
oder in Worten: Durch Änderung der Schwingkreiskapazität<br />
und/oder Schwingkreisinduktivität lässt sich eine beliebige<br />
Frequenz einstellen.<br />
Das ist auch der Grund für die weite Verbreitung dieser<br />
Art von induktiven Erwärmungsanlagen. Die gewünschte<br />
Eindringtiefe δ lässt sich über die Schwingkreisabstimmung<br />
mittels Schwingkreisfrequenz exakt einstellen. Das<br />
Ganze ist aber nicht immer trivial, weil der erforderliche<br />
Schwingkreisumrichter die gewünschte Frequenzbandbreite<br />
auch bereitstellen können muss! Faustregel: Mit Anstieg<br />
der Anlagenleistung sinkt die Schwingkreisfrequenz.<br />
Außerdem wird bei großen Leistungen mit Anstieg der<br />
Frequenzbandbreite die ganze Angelegenheit aus wirtschaftlicher<br />
Sicht uninteressant und technisch zum Overkill.<br />
Aus diesem Grund werden die Schwingkreisumrichter<br />
in Frequenz- und Leistungsbereiche gruppiert:<br />
Bei Schwingkreisumrichter im Leistungsbereich (1,2 kW–<br />
10 kW) kann die neue Gerätegeneration ein Frequenzband<br />
von 150 kHz–400 kHz abdecken. In Verbindung<br />
mit einem umschaltbaren Anpasstransformator zwischen<br />
Wechselrichter und Schwingkreis sind diese Geräte<br />
nun enorm anpassungsfähig im Hinblick auf Last- und<br />
Schwingkreisanpassung. Dies ist bei Einzelstückerwärmung<br />
mit ständig wechselnden Werkstoffen und Abmessungen<br />
enorm wichtig und macht, wie Eingangs bereits<br />
angedeutet, die Induktionserwärmung nun auch für den<br />
Modellbau interessant.<br />
Erwärmungsziel<br />
Letztendlich bestimmt die gewünschte induktive Erwärmung<br />
den erforderlichen Leistungs- und Frequenzbereich.<br />
Dabei stehen Werkstoff, Abmessungen, Zieltemperatur<br />
und gewünschter Durchsatz im Vordergrund.<br />
Aus den Werkstoffangaben und Abmessungen können<br />
die optimale Eindringtiefe und damit die optimale Frequenz<br />
schnell bestimmt werden. Unter Berücksichtigung<br />
des Nettoenergiebedarfs für die Erwärmung des gewünschten<br />
Werkstoffs und den Richtwerten der zu erwartenden<br />
Wirkungsgrade, lässt sich die zu installierende<br />
Anlagenleistung ebenfalls schnell bestimmen. Damit<br />
kommen wir nun zu der Hauptkomponente ... die Induktionsspule:<br />
Induktionsspule<br />
Die Induktionsspule auch Induktor genannt, erfüllt zwei<br />
Aufgaben:<br />
– Energieübertragung in das zu erwärmende Spulen-<br />
Werkstück<br />
– Bereitstellung der induktiven Komponente für den<br />
Schwingkreis<br />
Es gibt zwei grundsätzliche Lösungswege für die Induktorenauswahl:<br />
1.) Die Induktorspule und der Umrichter werden „exakt“<br />
auf das zu erwärmende Werkstück ausgelegt und<br />
optimiert. Auf nachträgliche Änderungen reagiert diese<br />
Variante extrem unflexibel. Bei Änderungen im Material/<br />
Abmessungen sind immer neue Induktoren erforderlich.<br />
Diese Variante wird im industriellen Bereich der Serienfertigung<br />
angewandt.<br />
2.) Die Induktorspule wird mäßig und der Umrichter<br />
überdimensioniert auf das zu erwärmende Werkstück<br />
ausgelegt. Nachträgliche Änderungen machen dann im<br />
allg. keinen neuen Induktor erforderlich, da schlechtere<br />
Wirkungsgrade in Folge unterschiedlicher Koppelabstände<br />
durch den überdimensionierten Umrichter „weggebügelt“<br />
werden. Diese Variante bietet sich insbesondere<br />
im unteren Leitungsbereich als extrem praxistauglich für<br />
Einzelerwärmungen an. Das auf den ersten Blick unsinnige<br />
„Überdimensionieren“ des Umrichters ermöglicht ungeahnte<br />
Lösungsvarianten. Für den Fall, dass örtlich begrenzte<br />
Erwärmungszonen realisiert werden sollen, bietet<br />
es sich an, mit sog. Abschirmungen zu arbeiten. Die, im<br />
allgemeinen aus dünnem Cu-Blech gefertigten Abschirmungen,<br />
verhindern die Ankopplung und Erwärmung von<br />
Bereichen, was aus den verschiedensten Gründen erforderlich<br />
sein kann.<br />
Die in den Abschirmungen umgesetzte Wärme kann<br />
„weggekühlt“ werden, muss aber vorher vom Umrichter<br />
zusätzlich bereitgestellt werden. Außerdem kann das<br />
Erwärmungsbild durch „Spielereien“ mit dem Koppelabstand<br />
beliebig variiert werden. Daher sollte ein Umrichter<br />
niemals auf die sog. „Kotzgrenze“ herunteroptimiert werden.<br />
Der Mehrpreis für einen etwas größeren Umrichter<br />
ist im Verhältnis zu einer Neuanschaffung völlig vertretbar.<br />
<strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011 31