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Journal Dampf Heißluft

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z4<br />

––– α = Zähnezahl um die Z4 durch die Verstellung<br />

360 um Winkel α verdreht wird.<br />

∆z = Zähnezahl, um die Z4 insgesamt verdreht wird.<br />

Bei einer Volldruckmaschine eilt der Schieber bei äußerer<br />

Einströmung um 90° vor und bei innerer Einströmung<br />

um 90° nach. Für einen Drehrichtungswechsel muss die<br />

Steuerwelle um zweimal Voreilwinkel oder Nacheilwinkel<br />

verstellt werden, d. h. um 180°.<br />

180°<br />

Der Steuerhebel aber nur um α = –––– = 33,1°.<br />

5,45<br />

Bei einer Expansionsmaschine ist der Vorlauf des Schiebers<br />

90°+δ und der Nachlauf 90°­δ. Daraus ergibt sich die<br />

nötige Verstellung der Steuerwelle zu α1 = 180° + 2 x δ<br />

bei äußerer und α1 = 180° + 2 x δ bei innerer Einströmung<br />

(δ = Winkel zur Berücksichtigung der Überdeckung).<br />

Für die Einstellung der Steuerung bei der Montage gibt es<br />

zwei Möglichkeiten:<br />

1. Die Exzenter werden so auf der Steuerwelle befestigt,<br />

dass sich in der Mittelstellung der Steuerung die Kolben<br />

jeweils in OT und die Schieber in UT befinden. In dieser<br />

Stellung eilen die Schieber um 180° vor. Für die Wahl einer<br />

Drehrichtung für äußere Einströmung müssen die Exzenter<br />

um jeweils 90°­δ verdreht werden, um von 180° Voreilung<br />

auf eine solche von 90°+ δ zu kommen. Bei innerer<br />

Einströmung müssen sie dann um 90°+ δ verstellt werden,<br />

um die erforderliche Einstellung von 90°­δ zu erreichen.<br />

2. Die Exzenter werden so auf der Steuerwelle befestigt,<br />

dass sich in der Mittelstellung der Steuerung Kolben und<br />

Exzenter jeweils in OT befinden, d. h. Kolben und Schieber<br />

sind im Gleichlauf. Für die innere Einströmung ergibt<br />

sich damit eine Verstellung von 90°­δ und für die äußere<br />

eine von 90°+ δ. Um geringe Verstellwege zu erhalten wird<br />

man die Einstellung mit der Verstellung von 90°­δ wählen.<br />

Die in der Ausgabe DAMPF 35 (Neckar­Verlag) beschriebenen<br />

Maschinen, die hier als Beispiel angeführt werden,<br />

sind mit Flachschiebern ausgerüstet und arbeiten daher<br />

mit äußerer Einströmung. Die Einströmüber deckung<br />

beträgt 1 mm, das entspricht bei der vorhandenen Exzentrizität<br />

von 2,5 mm einem Winkel δ von 23,5°. Bei<br />

einer Einstellung nach 1. beträgt der Verstellwinkel der<br />

Exzenterwelle damit β = 180° – 2 x 23,5 = 133° und die<br />

Verstellung des Steuerhebels verringert sich gegenüber<br />

einer<br />

133°<br />

Volldruckmaschine von 33,1° auf α = –––– = 24,4°<br />

5,45<br />

Wesentlicher Vorteil der Mazelin­ und Maudslay­Umsteuerung,<br />

wie auch der Lenkersteuerungen von Marshall<br />

und Klug, ist (s. DAMPF 32, Neckar­Verlag), dass sich<br />

die Schieberkästen seitlich an den Zylindern befinden.<br />

Dies ermöglicht bei mehrzylindrigen Maschinen einfache<br />

Konstruktionen und den Bau kurzer Maschinen. Ein weiterer<br />

Vorteil ist, dass die Schieber sehr genau eingestellt<br />

werden können, weil die Nebenwelle gut zugänglich ist<br />

und die Exzenter sich einzeln verdrehen und einstellen<br />

lassen.<br />

2.2 Kulissensteuerungen<br />

2.2.1 Gooch Abb. 15<br />

Die Umsteuerung von Gooch hat zwei Exzenter und die<br />

Enden der Stangen sind mit einer Schwinge/Kulisse miteinander<br />

verbunden. Die Kulisse ist an beiden Seiten in<br />

der Mitte mit Zapfen versehen, mit denen sie drehbar<br />

in ihrer Lage gehalten wird. Beim Umsteuern wird die<br />

Schieber­Schubstange mit Kulissenstein von einem Ende<br />

der Schwinge zum anderen bewegt. Die Krümmung der<br />

Schwinge ergibt sich aus der Länge der Schieber­Schubstange<br />

(Entfernung: Kulissenstein­Kreuzkopfbolzen). Die<br />

Kulisse ist bei dieser Steuerung in Richtung Zylinder gekrümmt.<br />

Sie hat den Vorteil, dass sich die Kulisse nur um<br />

eine Achse dreht und nicht seitlich ausschwingt.<br />

2.2.2 Stephenson Abb. 16<br />

Die Stephenson­Steuerung hat ebenfalls zwei Exzenter.<br />

Die Enden der Exzenterstangen sind durch die Schwinge<br />

verbunden, die in Richtung Kurbelwelle gekrümmt ist. Sie<br />

hat einen Schlitz für den Kulissenstein, der am Ende der<br />

Schieberstange befestigt ist. Das Umsteuern erfolgt durch<br />

24 <strong>Journal</strong> <strong>Dampf</strong> & Heißluft 4/2011

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