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FORUM 42<br />

SOMMER 2006<br />

C 20 924 F<br />

FREIE<br />

WALDORFSCHULE<br />

STADE


Inhalt / Impressum<br />

Editorial: Kein X für ein U vormachen lassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

Goldener Toni: Hurra - sie haben ihn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

Klassenorchester der 5. Klasse bei „Jugend Musiziert“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Wieder in Bergen: Orchesterreise nach Norwegen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Von der Hausbauepoche ins Architektenbüro . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

Achtklass-Spiel: „Die Elenden“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

Klassenfotos der Klassen 1 bis 13 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

Foto: Das Kollegium der Freien Waldorfschule Stade . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

Unser Abitur-Jahrgang 06 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

Das Schleudern von Honig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

Endlich ein Gartenbauhaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />

Gut gefischt: Die Chemie und Physiksammlung wächst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

Der Hort wird gebaut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />

Ich bin, du bist, wir sind, ihr seid ... Waldorf . . . . . . . . . . . . . .. . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

Ein Projekt verwirklichen - Die Jahresarbeit im 12. Schuljahr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />

Gedicht: Zwölf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />

Eine neue Lehrerin: Französisch ab Oktober 2005 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

Buchbesprechung: Paolos Geheiminis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />

Vorstandsarbeit Ja oder Ja . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />

Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />

Herausgeber:<br />

Verein zur Förderung der<br />

Waldorfpädagogik in Stade e.V.<br />

Redaktion:<br />

Christiane Haack, Ina Barzen,<br />

Sven Brügmann, HaJo Plümer<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe …<br />

… entnehmen Sie bitte der Kennzeichnung<br />

der einzelnen Beiträge.<br />

Namentlich gezeichnete Artikel<br />

geben nicht in jedem Fall die<br />

Meinung der Redaktion wieder.<br />

Fotos:<br />

Astrid Doerenbruch, Sven Brügmann<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

Borchert Rödel, Postfach 126,<br />

21636 Horneburg<br />

Anzeigengestaltung:<br />

Hannah-Verlag, 21684 Stade<br />

Layout / Gestaltung:<br />

Birgit Jaenicke, Jörg Rüdiger<br />

Druck & Repro:<br />

Deutsches Rotes Kreuz, Manufaktur,<br />

21682 Stade<br />

Erscheinungsweise:<br />

Halbjährlich. Die Finanzierung des<br />

Heftes erfolgt durch Anzeigenerlöse<br />

und Spenden, für die wir uns herzlich<br />

bedanken.<br />

Einzelpreis: 1.– Euro<br />

Der Heftpreis ist bei Vereinsmitgliedern<br />

im Vereinsbeitrag enthalten.<br />

Adressen:<br />

Freie Waldorfschule Stade:<br />

Henning-von-Tresckow-Weg 2,<br />

21684 Stade<br />

Tel.: 04141 / 51 05 21<br />

Fax: 04141 / 51 05 22<br />

Betreuungsklasse: 04141 / 51 05 23<br />

Waldorf-Kindergarten Stade:<br />

Henning-von-Tresckow-Weg 2a,<br />

21684 Stade, Tel.: 04141 / 41 14 73<br />

Trägerverein:<br />

Verein zur Förderung der<br />

Waldorfpädagogik in Stade e.V.<br />

Henning-von-Tresckow-Weg 2<br />

21684 Stade<br />

Konto: 128 504, Kreissparkasse Stade<br />

BLZ 241 511 16<br />

Waldorf-Kindergarten Nottensdorf<br />

Verein zur Förderung der<br />

Waldorfpädagogik e.V.<br />

Bremers Garten 18a,<br />

21640 Nottensdorf<br />

Tel.: 04163 / 62 91<br />

Konto: 405 563, Kreissparkasse<br />

Stade, BLZ 241 511 16<br />

Titelfoto: Christiane Haack. Der<br />

Hort wird gebaut. Bunte Türen<br />

drücken die Freude darüber aus.<br />

Als zusätzlichen Service stellen wir das vorliegende Heft und bisher erschienene Ausgaben auch ins Internet.<br />

Unter www.waldorfschule-stade.de haben Sie Zugriff auf interessante Informationen rund um die Freie Waldorfschule Stade.<br />

3


Forum<br />

Kein X für ein U<br />

vormachen lassen!<br />

Für einen ausgeprägteren Standort-Stolz<br />

der Freien Waldorfschule Stade<br />

Lange Zeit überwucherte ein äußerst besorgtes<br />

„Buxtehude oder wir?“ unsere<br />

hart geführte Auseinandersetzung um die<br />

schier unaufhaltsame Waldorf-Initiative<br />

dicht nebenan. Nun, das von vielen selbstrettend<br />

gewünschte „oder“ hat sich zu einem<br />

vitalen „und“ gemausert und jetzt ist<br />

sie definitiv da, die Buxtehuder Waldorfschule.<br />

Warum eigentlich diese ausgeprägten<br />

existentiellen Ängste, bis hin zu einem regelrechten<br />

Standort-Komplex? Sind wir<br />

tatsächlich lediglich so labil in Stader Sand<br />

und Moor verwurzelt, dass der neue<br />

pädagogische Nachbar uns unaufhaltsam<br />

wird das Wasser abgraben können?<br />

Erst einmal müssen die uns doch überhaupt<br />

das Wasser reichen können: Uns, einer<br />

nach 15 Jahren Aufbaukampf (!) - mit<br />

allen nur erdenklichen Schwierigkeiten,<br />

Tiefs und Katastrophen fertig gewordenen<br />

- inzwischen längst stetig wachsenden<br />

Waldorfgemeinschaft (Pointe: Buxtehude<br />

begründet sich nach eigenen Aussagen ja<br />

genau auf Stader Nachwuchs-Überkapazitäten).<br />

Was haben wir also eigentlich zu befürchten?<br />

Viel eher könnten wir neidlos<br />

und mitleidbereit gen Süden blicken; das<br />

haben die doch alles noch vor sich!<br />

Überhaupt sollten wir das Angstkorsett<br />

endgültig ablegen, uns gar nicht mehr ins<br />

4<br />

beklemmende Paradigma der bedrohenden<br />

Konkurrenz einschnüren lassen.<br />

Wir haben etwas zu bieten; vor allem eine<br />

Standort-Identität, beispielsweise bestehend<br />

aus einem von vielen Seiten immer<br />

wieder bestätigten – von Abgängern oft<br />

betont schmerzlich vermissten - ausgezeichneten<br />

Lernklima, einem sehr förderlichen,<br />

menschlichen Grundton des gegenseitigen<br />

Vertrauens zwischen Schülerschaft,<br />

Lehrerschaft und Elternschaft. Wer<br />

sollte das überhaupt womit toppen – da<br />

können andere doch höchstens gleichziehen.<br />

Hieß es vor gar nicht langer Zeit nicht<br />

noch ganz pädagogisch-global „Waldorf –<br />

one World“?<br />

Freuen wir uns doch im nährenden Erfahrungsschatten<br />

von PISA über dieses regionale<br />

Wachstum unserer Lernwelt, ergänzen<br />

wir uns, verbreitern wir das Gesamt-Waldorf-Angebot,<br />

um unser Schulmodell<br />

im Großraum noch interessanter,<br />

vielschichtiger und damit überzeugend<br />

wahrnehmbarer zu gestalten. Die im öffentlichen<br />

Vokabular oft strapazierten<br />

Synergie-Effekte, wir werden sie, zur gegenseitigen<br />

Belebung, doch wirklich gut<br />

gebrauchen können.<br />

Ein kalter Waldorfkrieg – ein schädigender<br />

Widerspruch in sich und damit ein<br />

für alle Mal tabu!


Ganz im Gegenteil: Wir sollten das positive<br />

Standort-Bewusstsein echter Provinzler<br />

entfalten.<br />

Wir hier, in einer waldorfpädagogischen<br />

Mitte zwischen Cuxhaven und Buxtehude,<br />

wir sollten uns doch selbstbewusst als die<br />

erfahrene Mutterschule aufstellen und entsprechend<br />

unterstützend ausstrahlen, unsere<br />

Erfahrungen und Erkenntnisse nach<br />

beiden Seiten weitergeben, bei Bedarf<br />

(nordwestlich hat das ja auch eine gute<br />

Zeit lang aufbauend geklappt).<br />

Seien wir also profil-bewusst. Lassen<br />

wir nicht lähmende Schatten wuchern,<br />

sondern begünstigen wir mit unserem ge-<br />

Forum<br />

wachsenen Wissen die produktive Ausbreitung<br />

unseres Lernverständnisses nach<br />

besten Kräften, in gegenseitig anregender<br />

Animation, statt irgendwelche abträglichen<br />

Animositäten zu hegen. Damit blieben<br />

wir, wer wir sind: Waldorfwirklich<br />

Wirksame – wir hier eben.<br />

Der Schlusssatz sei eine Bitt-Frage: Wie<br />

nehmen Sie, liebe LeserInnen, eigentlich<br />

die Buxtehude-Stade-Diskussion wahr?<br />

Schreiben Sie uns doch mal Ihre Einschätzung<br />

dazu - schließlich wollen wir ein<br />

echtes Forum werden!<br />

FÜR DIE REDAKTION: HAJO PLÜMER<br />

5


Auftritt im<br />

Königsmarcksaal:<br />

Das<br />

Orchester der<br />

Klasse 5<br />

Aus den Klassen<br />

Hurra – sie haben ihn!<br />

Es begann alles an einem Elternabend<br />

der fünften Klasse im Oktober 2005: Herr<br />

Jellinek fragte die Elternschaft, ob er mit<br />

dem Klassenorchester an einem regionalen<br />

Wettbewerb der Kreis-Jugend-Musikschule<br />

(KJM) teilnehmen dürfe. Mit unser aller<br />

freudiger Zustimmung begann nun die intensive<br />

Arbeitsphase für den Leiter des Orchesters.<br />

Im Dezember stand es schließlich<br />

für alle fest: das fleißige Üben führte zum<br />

Ziel und das Klassenorchester wurde für<br />

den Wettbewerb im Januar 2006 angemeldet.<br />

Neben dem Regionalwettbewerb „Jugend<br />

musiziert“ wurde auch ein Ensemble-<br />

Wettbewerb im Königsmarcksaal des Stader<br />

Rathauses ausgerichtet.<br />

6<br />

Unser Klassenorchester trat am 21.1.06<br />

gegen weitere sechs Mitstreiter an. Es galt,<br />

einen der drei „Tonis“ in Gold, Silber oder<br />

Bronze zu gewinnen. Eine Stunde vor<br />

Beginn des Wettbewerbes trafen sich alle<br />

Schüler, Herr Jellinek und viele Eltern im<br />

altehrwürdigen Sitzungssaal zum Stimmen<br />

der unterschiedlichsten Instrumente und<br />

dem Einspielen. Bepackt mit Instrument,<br />

Notenständer und Noten ging es um kurz<br />

vor 16 Uhr in den großen Saal auf die<br />

Bühne.<br />

Unser Ensemble eröffnete den Wettbewerb<br />

mit vier gelungenen Beiträgen. Die<br />

stimmungsvolle Atmosphäre und die besonnene,<br />

ruhige Ausstrahlung von Herrn


FLEUR (SCHÜLERIN)<br />

Aus den Klassen<br />

7


Aus den Klassen<br />

Jellinek ließen unsere Kinder hoch motiviert<br />

und konzentriert musizieren. Nach<br />

ihrem Auftritt konnten die jungen Künstler<br />

nun den weiteren Darbietungen entspannt<br />

lauschen. Besonders der Beitrag einer<br />

Mitschülerin, die bei einem Violinduo<br />

mitspielte, wurde heftig beklatscht. Dann<br />

folgte die lange Zeit des Wartens bis zur<br />

Bekanntgabe der Ergebnisse um 19 Uhr.<br />

Nachdem in allen anderen Kategorien die<br />

Preisträger bekannt gegeben worden waren,<br />

wurden schließlich auch die „Tonis“<br />

vergeben. Die Spannung stieg merklich,<br />

bis Herr Raschen, der Leiter der KJM, verkündete:<br />

„Der goldene Toni geht an das<br />

Klassenorchester der 5. Klasse der FWS<br />

Stade.“ Mit einem lauten Gejubel fielen<br />

Der Schritt nach draußen:<br />

Das Klassenorchester der 5. Klasse<br />

beim Wettbewerb „Jugend Musiziert“<br />

Der Wettbewerb „Jugend Musiziert“<br />

wird – dem Wettbewerb „Jugend Forscht“<br />

vergleichbar – seit über 40 Jahren alljährlich<br />

bundesweit ausgeschrieben und in drei<br />

Stufen durchgeführt: Zunächst messen<br />

sich in weit über 100 Regionen Kinder und<br />

Jugendliche in ihrem instrumentalen Können,<br />

für die Besten geht es weiter zu den 16<br />

Landeswettbewerben. Die Spitze der Pyramide<br />

bildet der Bundeswettbewerb. Streng<br />

sind die Regularien, genau vorgeschrieben<br />

die Besetzungen, nur Originalliteratur darf<br />

vorgetragen werden.<br />

Doch reicht dieses Konzept wirklich<br />

aus, um der musikalischen Wirklichkeit in<br />

8<br />

sich unsere Kinder um den Hals: „Juchuuu,<br />

wir haben ihn!!!!“<br />

Stolz und glücklich verließen Kinder<br />

und Eltern das Rathaus, um sich zur Preisverleihung<br />

am 19.2.06 erneut dort einzufinden.<br />

Das Geburtstagskind Sarah hat<br />

den „Goldenen Toni“ vom Kulturdezernenten<br />

der Stadt Stade, Herrn Kraska, entgegen<br />

nehmen dürfen. Zur Erinnerung an<br />

diesen musikalischen Wettbewerb erhielt<br />

jeder Schüler eine Urkunde.<br />

Ein besonderer Dank von uns Eltern gilt<br />

Herrn Jellinek, der unsere Kinder dieses<br />

außerschulische Erlebnis mit viel Freude<br />

und Enthusiasmus ermöglicht hat.<br />

ARIANE FREY / KIRSTEN<br />

SCHOMAKER (ELTERN)<br />

ihrer großen Vielfalt gerecht zu werden?<br />

Und um Ansporn zu sein auch für diejenigen<br />

Kinder und Jugendlichen, deren Stärken<br />

in einem bunten musikalischen Miteinander<br />

liegen, für das es keine „Originalliteratur“<br />

geben kann, weil die Vielschichtigkeit<br />

und Individualität der Gruppe<br />

so unverwechselbar ist?<br />

Vor einigen Jahren kam der Regionalausschuss<br />

Jugend Musiziert der hiesigen<br />

Region (Cuxhaven / Stade / Osterholz) auf<br />

die eigenwillige und inzwischen vielfach<br />

aufgegriffene Idee, dem offiziellen bundesweiten<br />

Wettbewerb einen regionalen „Ensemblewettbewerb“<br />

anzugliedern: einen


musikalischen Ort, an dem andere, freiere<br />

Spielregeln gelten sollten als in der altehrwürdigen<br />

Wertung. Hier nun dürfen Ensembles<br />

in beliebiger Besetzung antreten.<br />

Neben Originalliteratur sind auch Arrangements<br />

willkommen, die genau auf das jeweilige<br />

Ensemble zugeschnitten sind. Statt<br />

erster, zweiter und dritter Preise gibt es Pokale:<br />

den Goldenen, den Silbernen und den<br />

Bronzenen Toni, nicht zu vergessen die Urkunden.<br />

Gewertet wird von der Jury in Altersgruppen<br />

und gestaffelt nach der Größe<br />

der Ensembles: Natürlich lässt sich ein Gitarrenquartett<br />

bestehend aus sechzehnjährigen<br />

Jugendlichen nicht direkt mit einem<br />

Streicherkreis vergleichen, dessen<br />

Mitspielerinnen und Mitspieler 10 bis 12<br />

Jahre alt sind.<br />

Das Konzept hat sich bewährt. In jedem<br />

Jahr ist der regionale Ensemblewettbewerb<br />

„Jugend Musiziert“ ein Festival der<br />

Vielfalt. Der olympische Gedanke steht im<br />

Vordergrund, man hört sich gegenseitig zu<br />

(die Wertungsspiele sind natürlich öffentlich),<br />

und immer wieder springt der Funke<br />

der Begeisterung über.<br />

Wir waren mit dem Klassenorchester<br />

unserer 5. Klasse dabei. Ort und Zeit des<br />

Geschehens: der Königsmarcksaal des Sta-<br />

Aus den Klassen<br />

Ein Pokal für Klasse 5:<br />

Stolz und Freude bei den<br />

erfolgreichen Schülern.<br />

der Rathauses am Sonnabend,<br />

dem 21. Januar<br />

um 16 Uhr. Ein aufregendes<br />

Unternehmen,<br />

schon im Einspielraum<br />

vor Beginn der Wertung:<br />

Wo bleibt nur ...? Sind<br />

alle Noten da? Notenständer,<br />

Cellobrettchen,<br />

Klarinettenblättchen ...?<br />

Welche Stücke spielen wir eigentlich? In<br />

welcher Reihenfolge? ... Nun das Stimmen<br />

der Instrumente: spätestens jetzt kann die<br />

schwierige Stelle nicht mehr geübt werden,<br />

denn jetzt muss es still werden. Das „a“<br />

holen wir uns in einer Wertungspause vom<br />

großen Flügel aus dem Saal. Dann das Einspielen:<br />

langsam verwandelt sich ein<br />

quicklebendiger Wildwasserbach in ein<br />

Orchester. Das ist immer wieder ein Wunder!<br />

Endlich der Auftritt, das Wertungsspiel.<br />

Jeder hat seinen Platz gefunden, alle<br />

sind mit höchster Konzentration dabei,<br />

Klippen werden mutig und klangvoll umsegelt,<br />

sicher erreichen wir das andere<br />

Ufer. Großer Applaus im Saal! „Waren<br />

das wirklich alle Schüler einer Klasse?“<br />

Nun nimmt der Nachmittag seinen<br />

Lauf, andere Gruppen treten auf, es ist<br />

wieder so farbig und vielfältig wie in den<br />

letzten Jahren. Und dann die Spannung,<br />

das Warten auf die Bekanntgabe der Ergebnisse.<br />

Endlich ist es so weit: „Das Klassenorchester<br />

der Freien Waldorfschule<br />

Stade erhält ... den Goldenen Toni“. 27<br />

Schülerinnen und Schüler jubeln, können<br />

es kaum glauben und liegen sich in den Armen.<br />

KARL-HERMANN JELLINEK (LEHRER)<br />

9


Aus den Klassen<br />

Wieder in Bergen:<br />

Orchesterreise nach Norwegen<br />

In der ersten Osterferienwoche, vom 31.<br />

März bis zum 7. April 2006, reisten 26<br />

Schülerinnen und Schüler des Oberstufenorchesters<br />

und der Klasse 8 mit ihrem<br />

Musiklehrer Karl-Hermann Jellinek und<br />

begleitet von Barbara Brandt-Jellinek und<br />

Kerstin Pomarius nach Bergen in Norwegen.<br />

Wie vor zwei Jahren waren sie Gäste<br />

des Jugendstreichorchesters „Fana Unge<br />

Strykere“ der Rudolf Steiner-Schule Bergen<br />

und der Skjold-Schule (der zweiten<br />

Bergener Waldorfschule).<br />

„Das Schwerste beim Schreiben ist, den<br />

richtigen Anfang zu finden. So auch bei<br />

10<br />

Norwegen,<br />

wir kommen:<br />

Anreise auf<br />

der Atlantic<br />

Traveller.<br />

uns. Also schlagen wir vor, wir fangen einfach<br />

ganz von vorne an.<br />

Die Hinfahrt: Der Beginn unserer Reise<br />

war ein kalter, regnerischer Freitag. Vor<br />

dem Büro der FWS stand ein großer,<br />

dicker Bus, der uns nach Dänemark bringen<br />

sollte. Als endlich das Gepäck verstaut<br />

war, setzte sich der Bus mit gut gelaunten<br />

Insassen in Bewegung. Es wurde viel gelacht,<br />

viel geredet, und die Vorfreude auf<br />

die ganze nächste Woche stieg. ... Nach etlichen<br />

Stunden erreichten wir die „Fjord-<br />

Line“, und alle waren glücklich, endlich<br />

den Bus verlassen zu können. Motiviert


Auftritt auf<br />

der Bühne des<br />

Schiffes: Da<br />

wurde auch<br />

die Rückreise<br />

zum Erlebnis.<br />

durch die strahlende Sonne stiegen wir die<br />

Dünen an der Küste empor, und das erste<br />

Mal tauchte ein Feriengefühl auf. ... Der<br />

Abend auf dem Schiff war sehr lustig. Wir<br />

tanzten, lachten und hatten viel Spaß. Der<br />

nächste Morgen war dagegen umso härter<br />

... müde ...<br />

Als wir am Samstag so gegen 14 Uhr in<br />

Bergen ankamen, schien die Sonne, und wir<br />

wurden von ein paar netten Norwegern abgeholt.<br />

Es folgte die kurze Fahrt zu den jeweiligen<br />

Gastfamilien. Elissa, Rosalie, Viviana<br />

und ich (Amanda) hatten, was dies anging,<br />

großes Glück, denn unsere Familie war<br />

sehr nett und lustig. Wir bekamen auf<br />

Wunsch jeden Abend vegetarisches Essen<br />

und wurden auch sonst von hinten bis vorne<br />

verwöhnt. Schon am Tag unserer Ankunft<br />

merkten wir, dass es sich um eine Orchesterfahrt<br />

handelte, denn es begann eine<br />

Aus den Klassen<br />

ca. zweistündige Probe. – Der Sonntag begann<br />

sehr entspannt: wir durften ausschlafen<br />

und sahen uns danach ein Konzert im<br />

Grieg-Museum an. Dieses Konzert gestalteten<br />

verschiedene Künstler, die Stücke von<br />

z.B. Grieg, Schumann etc. spielten. Insgesamt<br />

fanden wir das Konzert ganz gut, nur<br />

11<br />

Üben<br />

an<br />

Bord...


Aus den Klassen<br />

die Sänger waren etwas gewöhnungsbedürftig...<br />

Nach dem Konzert probten wir noch<br />

und fuhren zurück in die Gastfamilien.<br />

Der nächste Tag begann früh. Wir fuhren<br />

zusammen mit unserer Gastschwester<br />

zur Schule und hatten dort unsere erste<br />

Vorführung. Die Zuschauer, 2. bis 5. Klasse,<br />

lauschten gespannt, und es war ein<br />

„großer Erfolg“. Als die Kinder zurück in<br />

den Klassenraum gingen, um fleißig weiter<br />

zu lernen, fuhren wir in die Stadt.<br />

Auch der restliche Aufenthalt in Bergen<br />

war sehr schön. Wir verbrachten viel Zeit<br />

in der Stadt, hatten noch zwei weitere Vorführungen<br />

und sahen uns die „Carmina<br />

burana“ in der Grieghalle an. Auch mit<br />

der Gastfamilie kamen wir bis zum Ende<br />

gut klar, und wir wollen auch noch weiter<br />

Kontakt halten.<br />

Rückfahrt: Um 14 Uhr, also genau zur<br />

gleichen Zeit, zu der wir in Bergen angekommen<br />

waren, verließen wir es wieder.<br />

Genau auf demselben Schiff. Fast die gleichen<br />

Kabinen, die gleiche Band etc. Doch<br />

eins war anders. Wir kamen auf die wunderbare<br />

Idee (oh doch, wir meinen das<br />

ernst !!!!), den Manager des Schiffes zu<br />

12<br />

Gut untergebracht in<br />

einer norwegischen<br />

Gastfamilie<br />

Die Rudolf<br />

Steiner-Schule<br />

in Bergen.<br />

fragen, ob wir auf der Bühne des Schiffes<br />

ein kleines Konzert geben dürfen. Und<br />

tatsächlich: wir durften. So fingen wir an,<br />

so gegen 19 Uhr unsere Instrumente zusammenzubauen<br />

und gingen auf die Bühne.<br />

Nach ein paar Stücken kam der Manager<br />

und sagte uns, dass es ihm so gut gefalle,<br />

dass er uns noch einmal ansagen<br />

möchte und wir ein weiteres Mal spielen<br />

sollten. Gesagt, getan. Obwohl die Akustik<br />

miserabel war, das Licht schuld an vielen<br />

Verspielern war und das Schiff schaukelte,<br />

hatten wir alle viel Spaß.<br />

Nun ist es 22 Uhr und wir sitzen am<br />

Tisch und schreiben. Im Hintergrund<br />

hören wir die Amateur-Band, die es auf<br />

der Hinfahrt noch nicht einmal hinbekommen<br />

hat, einen Tango zu spielen... Ich<br />

red nun mal für uns alle: Uns hat die Fahrt<br />

sehr gut gefallen und wenn spätestens in<br />

zwei Jahren wieder die Frage kommt:<br />

„Wer würde denn gern mit nach Norwegen<br />

zu kommen?“, werden wir antworten:<br />

„Wir! Norwegen? Immer wieder gerne!!“<br />

AMANDA (10. KLASSE), VIVIANA UND<br />

ELISSA (9. KLASSE), ROSALIE (8. KLASSE)


Von der Hausbauepoche<br />

ins Architektenbüro<br />

Die Kinder der 4. Klasse haben<br />

mit dem Bau ihrer wunderschönen<br />

Häuser als Abschlussarbeit<br />

der Hausbauepoche in der 3.<br />

Klasse gezeigt, wie schön eine<br />

Reise durch fremde Länder und<br />

Kulturen sein kann. Sicherlich<br />

haben auch wir Eltern durch unsere<br />

Mithilfe entdecken können,<br />

wie ausgeklügelt und durchdacht<br />

die Konstruktion so mancher auf<br />

den ersten Blick einfach aussehenden<br />

Unterkunft ist.<br />

Danach haben auch die Häuser<br />

selbst eine kleine Reise unternommen:<br />

Vom 9. Januar bis Anfang<br />

März 2006 standen sie im<br />

Blickfeld der Architektur im Architekturbüro<br />

Frenzel und Frenzel in<br />

Buxtehude, in dessen Schaufenstern<br />

wechselnde Ausstellungen (meist Kunst)<br />

stattfinden. Mit vielen Tüchern, welche<br />

die Farbigkeit eisigkalter und sengend<br />

heißer Temperaturen in sich tragen,<br />

konnten die kleinen Häuser in eine phantasievolle<br />

Landschaft gestellt werden, die<br />

ihrer Herkunft entspricht.<br />

Was mir persönlich besonders gut an<br />

dieser Ausstellung gefallen hat, war, dass<br />

im Ambiente moderner Architektur mit<br />

diesen kleinen Häusern der große Bogen<br />

gespannt wird zu einer Architektur, die in<br />

vielen vergessenen Winkeln der Welt auf<br />

vielfältigste und interessante Weise Lebensräume<br />

schafft. Und die Häuser unserer<br />

Kinder beweisen es: Sie leben!<br />

KATRIN STEINMEYER (MUTTER)<br />

Aus den Klassen<br />

Die Abschlussarbeiten<br />

der<br />

Hausbauepoche<br />

wurden im<br />

Architekturbüro<br />

Frenzel<br />

ausgestellt.<br />

Es gab sogar<br />

ein eigenes<br />

Plakat.<br />

13


Aus den Klassen<br />

Jean Valjean nach Entlassung von der Galeere bei Hochwürden Myriel (1. Besetzung).<br />

Achtklass-Spiel<br />

„Die Elenden“ von Viktor Hugo<br />

Dies 8. Schuljahr ist für uns Eltern lang<br />

und aufregend. Obwohl ich es mit meiner<br />

Tochter Saskia bereits einmal durchlebt<br />

hatte, war ich doch überrascht, wie anders<br />

ich es diesmal durchlebe. Höhepunkt ist<br />

für mich das 8. Klass-Spiel gewesen: „Die<br />

Elenden“ von Victor Hugo.<br />

Wie oft war ich versucht, den Originaltitel<br />

zu verwenden und damit an das bekannte<br />

Musical zu denken, wie oft musste<br />

ich im Nachsatz erklären: Nein, sie spielen<br />

nicht das Musical, es gibt auch eine Thea-<br />

14<br />

terfassung. Spätestens seitdem die Rollenverteilung<br />

im Dezember von der Klasse<br />

festgelegt worden war, fragten wir Eltern<br />

uns: Wann geht’s denn los mit den Proben?<br />

Was müssen wir tun? Wo brauchen<br />

Klasse und betreuende Lehrer Hilfe?<br />

Und dann, so im Januar / Februar, nach<br />

der Vorstellung der 8-Klass-Arbeiten:<br />

„Was, erst so kurz vor den Aufführungsterminen?“<br />

„Wie sollen die Schüler das<br />

schaffen?“ „Was ist mit den Kostümen?“<br />

„Muss man denn nicht früher anfangen?“


Nun kommt diese Art der Vorbereitung<br />

– lieber eine kurze Zeit sehr konzentriert<br />

zu arbeiten, als lange Zeit immer wieder<br />

ein bisschen – meinem Temperament sehr<br />

entgegen und ich konnte mich darauf gut<br />

einlassen. Doch ich verstehe schon, dass<br />

andere Eltern sehr in Sorge waren, dass<br />

die Vorbereitungszeit zu knapp sein würde.<br />

Auf einem Elternabend wurde die Liste<br />

der Requisiten besprochen. Endlich, kurz<br />

vor den Aufführungen, habe ich das von<br />

den Schülern mit Hilfe von Eltern und<br />

Herrn Roth hergestellte Bühnenbild und<br />

die von vielen Elternhäusern zur Verfügung<br />

gestellten Requisiten bewundert. Wo<br />

kam bloß dieser wunderbar schlichte<br />

Zapfhahn her, der die Bühne der Schenke<br />

Aus den Klassen<br />

Unter<br />

falschem<br />

Namen als<br />

Bürgermeister<br />

tätig,<br />

kümmert<br />

sich Jean<br />

um die<br />

kranke<br />

Fantine (2.<br />

Besetzung).<br />

im Wald von Montfermeil zierte? Und erst<br />

diese wundersame Verwandlung eines Barockschrankes<br />

zu einem Schreibtisch. Im<br />

4. Akt dachte ich plötzlich mitten in Paris<br />

zu sein: „In dieser Straße warst Du doch<br />

schon einmal, war das nicht kurz vorm<br />

Bahnhof Gare du Nord?“ Als Nachlese<br />

steht in unserem Wohnzimmer – jedoch<br />

nicht im „Herrgottswinkel“ - noch das<br />

Kruzifix des Bischoffs Myriel. Großzügig<br />

und gutmütig, wie er ist, hat er es uns wohl<br />

überlassen. – Nun war ich langsam im Stadium<br />

eines werdenden Vaters kurz vor der<br />

Geburt seines ersten Kindes. Immer wieder<br />

tigerte ich in den Saal und versuchte einen<br />

Eindruck von den Proben zu erhaschen.<br />

Kam mir dabei ganz überflüssig vor, keiner<br />

nahm Notiz von mir, alle waren kon-<br />

15


Aus den Klassen<br />

Jean Valjean<br />

befreit Fantines<br />

Tochter<br />

Cosette vom<br />

habgierigen<br />

Ehepaar<br />

Thénadier.<br />

Nach Cosettes<br />

Hochzeit<br />

verabschiedet<br />

sich Jean Valjean,<br />

um sich<br />

nach jahrelangemVersteckspiel<br />

in die<br />

Hände von<br />

Inspektor<br />

Javert zu<br />

begeben.<br />

zentriert am Proben oder beobachteten<br />

kritisch, was die Mitschüler dort oben auf<br />

der Bühne vorlebten. Nico zelebrierte die<br />

16<br />

Beleuchtung aus dem Hintergrund<br />

und die Schülerschar probte den<br />

flüssigen Auf- und Abbau der Requisiten<br />

für die 5 Akte des Dramas.<br />

Kommentar meines Sohnes<br />

auf Nachfragen: „Wir haben, glaube<br />

ich, noch mehr Requisiten aufund<br />

abzubauen als damals Jonas<br />

Klasse mit der ‚Sonnenallee’“.<br />

Die wundersamste Verwandlung<br />

erlebte ich dann aber an den<br />

Theaterabenden im Saal; plötzlich<br />

waren es nicht mehr Julia, Yara,<br />

Amelie, Sophie, Luise, Franziska,<br />

Johanna, Tanja, Rosalie oder Lars<br />

B., Michael, Tristan, Justus, Fabian,<br />

Yeison, Elis, Tobias, Niklas,<br />

Jakob, Hannes, Benjamin, Timo,<br />

Frederick, Kilian, Björn, Lars H.,<br />

sondern Jean Valjean, Javert, Soldaten, Bischoff<br />

Myriel, Bapstine, Mme. Maglioire,<br />

ein Bettlerin, 2 Kinder, ein Wachtmeister,


Aus den Klassen<br />

Simplice, Fauchelevent, Fantine, Tenadier,<br />

Mme. Tenadier, Claquesou, Montparnasse,<br />

Cosette, Enjolras, Gavroche, Joly, Maria,<br />

Marius, ein Offizier und eine Frau.<br />

Vielen Dank euch allen für diese wunderschönen<br />

Aufführungen.<br />

UTA WOLTER-HARMS (MUTTER)<br />

Ansage der Klassenlehrerin. Dann zog die<br />

Aufführung das Publikum in den Bann.<br />

1. Klasse (jeweils von links). Oben: Raya Frister, Henriette Wulff, Lotta Malzahn, Ayla<br />

Wolfahrt, Dejan Chorengel, Sinje Petersen, Franziska Gradtke, Luisa Stüker, Christoph<br />

Brandt, Lorenz Köster, Mascha Modrow, Jan Fitschen, Nils Bahlinger, Linn Sahin, Ronny<br />

Cohrs, Bonnie Plitzkat, Alina My, Moritz Schernikau, Lea Ritzenhoff, Lisa Bowe. Unten: Clara<br />

Tzschoppe, Youma Seeliger, Gadu Farah, Olaf Prom, Joy Leiva, Amelie Süling, Pablo Röder,<br />

Tristan Mohr, Anou Magin, Pauline Hülsen, Jonas Bassen, Klara Skiera.


2. Klasse. Hinten: Lando, Carli, Laura, Lea, Fenja, Julian, Dominik, Johannes, Äneas, Charlotta,<br />

Marina, Emelie, Assunta, Fiete, Jannik, Tjark, Frau Psotta, Henry. Vorne: Jasper, Felicitas,<br />

Caroline, Pia, Eike, Rieke, Anne, Torben, Emma, Finn. Miriam, Frederick, Aaron fehlen.<br />

3. Klasse. Hinten: Anna, Clara, Jana, Sophie, Lars, Sebastian, Linus, Mischa Samuel, Antonia,<br />

Amon, Lukas, Fenja, Veronika, Jan H., Julian, Frau Geerdts, Sonja, Marcel. Vorne: Fritz, Jan<br />

T., Meinhart, Ole, Finn Niklas, Lina, Lena, Esther, Nele, Anna-Milena. Ronja und Fiona fehlen.


4. Klasse. Hinten: Pia, Julian, Jamil Kaspar, Mara, Martin, Camilla, Jan-Martin, Simon P.,<br />

Cobers, Ingmar, Jakob, Thomas, Benedikt, Frau Bahlinger, Lea, Friederike, Anna-Luisa,<br />

Zoe, Lennard, Justin. Vorne: Jana, Julian, Tom, Simon v.S., Lea, Eva, Tabea, Marika, Johanna.<br />

5. Klasse. Hinten: Maleen, Herr Schliwa, Janek, Noemi, Lukas, Robin, Gabriel, Cillian,<br />

Lena, Marusha, Kim-Lena, Lilith, Lea, Sarah, Hannah, Anna Mae, Barbro, Fleur, Sarah-<br />

Isabel. Vorne: Kilian, Lennart, Bengt, Stina, Finja, Teja, Felix, Jule, Laura, Anna.


6. Klasse. Hinten: Johanna, Sofie, Hannah, Solangie, Stefanie, Henrike, Dina, Christin, Marvin,<br />

Juliana, Vincent, Frau Tobian, Felix, Christoph, Elisa, Laura, Anna-Liesa. Unten: Katharina,<br />

Lisa, Paavo, Theo, Tilmann, Andre, Mia-Sophie, Martje, Hanna H. Es fehlen: Antje und Lea.<br />

7. Klasse. Hinten: Kristoffer-Malte, Erik, Pay, David, Martin, Johanna, Gesa, Frederik,<br />

Franziska, Magdalena, Marieke, Charlotte, Annika, Celia, Frau Schwerd. Unten: Leon,<br />

Lukas, Christopher, Lauris, Bruno, Inja. Es fehlen: David, Luca, Michel, Kim.


8. Klasse. Hinten: Justus, Johanna, Julia, Janne, Tanja, Frederik, Rosalie, Jakob, Lars B.,<br />

Elis, Fabian, Tristan, Lars H., Tobias, Niklas, Hannes, Björn, Frau Steinbach. Vorne: Franziska,<br />

Benjamin, Kilian, Luise, Yeison, Yara, Amelie.<br />

9. Klasse. Hinten: Herr Barzen, Jenny, Josefine, Franziska, Elissa, Mirco, Merle, Stine, Julian,<br />

Christoph, Fabian, Kornelius, Paul-Christopher, Kevin, Jan-Christian, Johannes, Niels, Anna-<br />

Jolin, Janina, Theresa, Jana. Vorne: Johanna, Viviana, Paul, Jan, Marcel, Malte, Tanja.


10. Klasse. Hinten: Abian, Tobias, Enya, Konrad, Josefin, Jan-Wieland, Anja, Marlon,<br />

Magdalena, Felix, Chris, Kai-Christian, Julius. Vorne: Jennifer, Nele, Martin, Christopher.<br />

11. Klasse. Hinten: Herr Plümer, Aaron, Alexander, Carsten, Annika, Helle, Vincent,<br />

Franziska, Dorothee, Clara, Margarethe, Yenna, Carlotta, Ronja, Peer, Niklas, Simon B.<br />

Vorne: Malte, Simon H., Maurits, York.


12. Klasse. Hinten: Deborah, Katharina, Alexandra, Berit, Bente, Jan-Felix, Nicol, Helmut,<br />

Louise, Alexander, Lars, Malin, Anna, Theresa, Amadeus, Marieke, Svea, Antonia, Navina.<br />

Sitzend: Fabian, Sandra, Caroline, Mareike, Annabelle.<br />

13. Klasse: Benjamin, Frau Raulfs, Herr Loos, Jan, Katharina, Daniel, Johanna, Imke,<br />

Lene, Lucas, Laura.<br />

31


Aus dem Kollegium<br />

Das FWS-Kollegium - Oben: Frau Tobian, Frau Zewald, Frau Thies, Herr Roth,<br />

Frau Voss, Frau Wiebusch. 2. Reihe von oben: Herr Schliwa, Frau Psotta, Herr<br />

Jellinek. 3. Reihe von oben: Herr Barzen, Frau Peuker, Herr Mund’olongo, Frau<br />

Bahlinger. 4. Reihe von oben: Frau Roock, Frau Pracht, Frau Steinbach, Frau<br />

Jaenisch, Frau Raulfs, Frau Schmige (Kiga). Unten: Herr Althaus, Herr Loos, Frau<br />

Geerdts, Frau Loos (Kiga). - Jeweils von links nach rechts.<br />

32


Unser Abitur-Jahrgang 06:<br />

Die Avantgarde der Verstaatlichten<br />

Nicht dass ich behaupten möchte, dass bei<br />

uns je ein Waldorf-Abiturient ein leichtes Finale<br />

durchleben konnte (einmal abgesehen von<br />

den immer mal wieder durchtauchenden LebensphilosphInnen,<br />

die die Leichtigkeit des<br />

Seins auf Kosten des Endspurts aufrecht erhalten<br />

und es dennoch irgendwie geschafft haben).<br />

Aber dieser Jahrgang hatte es nun extra schwer:<br />

Unsere Neun zu allem Entschlossenen waren<br />

die allerersten überhaupt, die sich dem zentralisierten<br />

Waldorf-Abi auf gymnasial-synchronsiertem<br />

Aufgabenniveau zu unterziehen hatten.<br />

(Für die, die nicht so genau wissen, was Zentralabitur<br />

bedeutet: Der PISA-Schock, dass<br />

nämlich Deutschland im Schulbildungs-Weltvergleich<br />

irgendwo weit abgeschlagen im unteren<br />

Mittelfeld, irgendwo zwischen Mali und<br />

Madagaskar gelandet war, brachte unsere traditionell<br />

innovative Bildungsbürokratie auf die<br />

rettende Idee, die Abi-Anforderungen total zu<br />

vereinheitlichen, was dann quasi zwangsläufig -<br />

denn alles Gute kommt von oben - zu einem<br />

Qualitätssprung im abprüfbaren Bildungsniveau<br />

führen muss – klar?)<br />

Konkret bedeutete diese Prüfungskollektivierung<br />

für die tapferen Unsrigen in Konsequenz<br />

nicht weniger, als dass für sie bis zum tatsächlichen<br />

Tag X ihrer Prüfung absolut ungewiss<br />

war, ob die behördlich kreierten Klausurfragen<br />

nun auf den mühselig absolvierten Vorbereitungen<br />

aufbauen würden – oder eben nicht!<br />

Nervenverschleiß total also, übrigens auch<br />

in den Gefühlshaushalten der Abi-Pädagogen,<br />

die ja auch erst dann, im Moment der Anforderungs-Offenbarung,<br />

gespiegelt bekamen, ob sie<br />

ihre Lernlinge nun genügend auf staatlich qualifizierbar<br />

getrimmt oder lediglich zu abstürzenden<br />

Ahnungslosen fehlgebildet hatten.<br />

Letztendlich war dann aber Aufatmen statt Offenbarungseid<br />

angesagt:<br />

Unsere Zentralismus-Premiere lief recht<br />

glimpflich ab, soweit es die Trefferquote der<br />

klausur- und vorbereitungs-relevanten Unterrichtsinhalte<br />

betrifft. Ob diese Erleichterung<br />

nun innerhalb der eh angekratzten Lehrer-Seelen<br />

eher einem Lottoglücksgefühl oder vielmehr<br />

einer völlig erwartungsgemäßen Zufriedenheit<br />

in Selbstgewissheit glich - das mag ein wohl<br />

behütetes pädagogisches Betriebsgeheimnis<br />

bleiben ...<br />

Fakt ist, dass es unsere KandidatInnen alle<br />

geschafft haben! Drei von Ihnen, die dieses<br />

knallharte dreizehnte Jahr mit Fachabitur-Empfehlung<br />

in Angriff genommen hatten, haben<br />

sich – nach versuchsweiser Umorientierung in<br />

Richtung Abitur dann doch für’s ursprüngliche<br />

Ziel entschieden. Fach-Abitur, das sei hier ausdrücklich<br />

betont, ist keinesfalls ein minder zu<br />

schätzender Notausgang aus der 13. Klasse,<br />

sondern ein alternativ konzipierter Schulabschluss,<br />

der ebenfalls auf die Jahres-Leistungen<br />

und -noten aufbaut, dann aber statt der Abiturprüfung<br />

ein nachgeschaltetes Berufspraktikum<br />

für die weitere Studiumberechtigung erforderlich<br />

macht.<br />

Insgesamt ein guter Jahrgang also? Sicherlich,<br />

einmal zu bemessen an den oben angeführten,<br />

schwerst berechenbaren Vorgaben,<br />

aber auch ganz konkret und faktisch am Leistungsdurchschnitt<br />

abzulesen, der bei vorzeigbaren<br />

2,6 Punkten lag. Wir überreichten unserer<br />

scheidenden Dreizehn somit zum Abschied<br />

sechs Abiturszeugnisse und drei Fachabiturs-<br />

Abschlüsse. – Man mag das Zentralabi ja finden,<br />

wie man will - ein Gutes hat es doch auf jeden<br />

Fall: Aller Greuelpropaganda zum Trotz<br />

(Waldoof und so ...) haben die Absolventen im<br />

Zuge dieser Abschluss-Verstaatlichung nachweislich<br />

gymnasial-synchrones Abschluss-Niveau<br />

aufzubieten, auf Augenhöhe, wie es heute<br />

immer so schön heißt!<br />

Also: Johanna, Imke, Katharina, Laura, Lene,<br />

Daniel, Jan, Lucas und Benjamin – ihr seid<br />

nun voll staatskompatibel durchgecheckt und<br />

zertifiziert worden. Verhaltet Euch unter diesen<br />

Vorzeichen entsprechend professionell und zukunftstauglich.<br />

Glückwunsch an Euch, und<br />

zwar nachhaltig! ABILEHRERLAUNIG: PLÜMER<br />

33


Aus den Klassen<br />

Das Schleudern von Honig<br />

Seit zwei Jahren haben wir Honigbienen<br />

im Schulgarten. Dadurch ergibt sich<br />

die Möglichkeit für interessierte Schüler,<br />

aktiv unter meiner Anleitung daran mitzuarbeiten.<br />

Hieraus entwickelten sich im<br />

Vorjahr zwei Acht-Klass-Arbeiten. Zum<br />

Thema „Schleudern“ folgt hier ein Abschnitt<br />

daraus.<br />

DORIS WIEBUSCH (GARTENBAULEHRERIN)<br />

Um Honig zu schleudern, sollte man genau<br />

planen. Gute Zeiten zum Schleudern<br />

sind der 20 und 21 August. Man sollte zuerst<br />

zu den Bienen gehen und die Honigwaben<br />

herausnehmen, nun vorsichtig die<br />

Bienen abfegen. Man sollte den Besen regelmäßig<br />

sauber machen, damit die Bienen<br />

nicht verkleben.<br />

Der Schleuderraum muss sehr hygienisch<br />

sein. Die Küche eignet sich eigentlich<br />

gut, nur sollte nichts auf dem Herd stehen,<br />

weil der Honig den Geschmack annehmen<br />

könnte. Um die verdeckelten Honigwaben<br />

34<br />

zu öffnen, sollte man sich eine Entdeckelungs-Gabel<br />

besorgen.<br />

Wenn man die Waben entdeckelt hat,<br />

sollte man sie in die Schleuder tun und<br />

schleudern (siehe Zeichnung).<br />

Danach sollte man den Honig sieben,<br />

damit er reiner wird. Dann sollte man den<br />

Honig rühren mit dem entsprechenden<br />

Gerät. Die richtige Lagerung ist sehr wichtig<br />

und die entsprechende Verpackung<br />

auch.<br />

HANNES WILKE, 8. KLASSE


Vor längerer Zeit stellten<br />

die Geschäftsleitung<br />

und Schulleitung beim<br />

Land Niedersachsen den<br />

Antrag auf eine Ganztagsschule.<br />

Der Antrag beinhaltete<br />

das Projekt „Gartenbauhaus“<br />

und in diesem<br />

Schuljahr bekamen<br />

wir die Zusage über mehrere<br />

Tausend Euro. Diese<br />

Zuschüsse sind ausschließlich<br />

projektgebunden<br />

und dürfen nicht für Personalkosten<br />

verwendet<br />

werden.<br />

Der Baukreis nahm sich<br />

dieser Aufgabe an und in Elternarbeit wurde<br />

ein Leistungsverzeichnis erstellt und an<br />

die entsprechenden Gewerke versendet. –<br />

Der Juni wurde für den Beginn der Bauarbeiten<br />

bestimmt, mit der Fertigstellung ist<br />

zum Jahresende zu rechnen.<br />

DORIS WIEBUSCH, GARTENBAULEHRERIN<br />

Schulentwicklung<br />

Dank Ganztagsschul-Antrag:<br />

Endlich ein Gartenbauhaus<br />

Gartenbauhaus: Planung und Ausschreibung<br />

durch aktive Elternarbeit.<br />

Herzlichen Dank an dieser Stelle!<br />

- Baubeginn in der zweiten Jahreshälfte<br />

- Holzrahmenbauweise mit einer<br />

Betonsohle, Estrich und Fliesenbelag<br />

- Stromanschluss, Ofenheizung<br />

- Unterrichtsraum<br />

- Vorraum für Jacken und Stiefel<br />

- Überdachter offener Arbeitsplatz für<br />

Arbeiten bei schlechtem Wetter<br />

- Abstellraum für das Bienenzubehör,<br />

Adventssachen etc.<br />

- Erweiterungsmöglichkeiten<br />

(2. Bauabschnitt, wenn wieder<br />

Finanzmittel zu Verfügung stehen)<br />

35


Schulentwicklung<br />

Gut gefischt - Chemie<br />

Die Chemie- und Physiksammlung<br />

wächst und wächst und ...<br />

Alles begann in den letzten Herbstferien<br />

damit, dass ich viele einfache Dinge für die<br />

Chemie- und Physiksammlung benötigte<br />

und dafür nicht den knappen Fachetat verwenden<br />

wollte. So habe ich per Email<br />

Kontakt zu unseren „fish.en“ aufgenommen,<br />

mit der Bitte meine Bedarfsliste an alle<br />

Teilnehmer des Email-Verteilers zu<br />

schicken. Das haben diese auch gemacht.<br />

Die erste frohe Botschaft kam von der<br />

Familie Packroß, die über die Firma Eon<br />

fünf PC-Kartons gefüllt mit Laborgeräten<br />

für die Schule gesichert haben. Darunter<br />

sind zahlreiche Büretten, Erlenmeyerkolben<br />

und eine Analysenwaage1).<br />

Frau Carstens hat ihren beruflichen<br />

Kontakt zur Chemieabteilung der Berufsbildenden<br />

Schulen (BBS) in Stade genutzt<br />

und eine weitere Kooperationsmöglichkeit<br />

geschaffen. Kurz darauf konnte ich<br />

einige Chemikalien bei den Fachkollegen<br />

der BBS abholen. Darüber hinaus haben<br />

die Werkstätten der BBS die unbedingt<br />

benötigten Holzschienen zum Materialpreis<br />

für uns hergestellt. Diese konnte ich<br />

im Januar in der Physik-Epoche der 10.<br />

Klasse einsetzten. Meine Fachkollegen<br />

der BBS haben mir eine weitere Unterstützung<br />

und Kooperation mit unserer<br />

Schule zugesagt.<br />

Allerdings machen die „fish.e“ keine<br />

halben Sachen. So haben sie fast alle chemischen<br />

Betriebe der Region mit meiner<br />

Bedarfsliste versorgt - ich brauchte nur<br />

36<br />

noch zu unterschreiben. Ist das ein Service<br />

- toll!! Auch das hat sich gelohnt.<br />

Von dem Chemieriesen Dow in Stade<br />

kamen nagelneue, farbenfrohe Schutzbrillen,<br />

an denen viele Schüler schon ihre<br />

Freude hatten. Auch die Firma Synthopol<br />

in Buxtehude, die Harze produzieren, hat<br />

einige Geräte und Chemikalien für unsere<br />

Schule bestellt. Wir haben die Sachen<br />

dort abgeholt und ein interessantes Gespräch<br />

mit der Personalleitung der Firma<br />

geführt. Eine weitere Unterstützung unserer<br />

Schule ist auch in Zukunft möglich.<br />

Darüber hinaus hat der mittelständische<br />

Chemiebetrieb eine große Produktionsanlage<br />

sowie ein gut ausgestattetes Forschungslabor,<br />

die wir mit Klassen besichtigen<br />

können. Praktika und Klassenarbeiten<br />

können in und mit dieser Firma<br />

durchgeführt werden.<br />

Von der Firma Synthopol habe ich einige<br />

Prospekte mitgebracht. Wer mehr über<br />

diese oder andere chemische Betriebe der<br />

Region erfahren möchte, kann zu mir<br />

kommen.<br />

Mein großer Dank auch im Namen unserer<br />

Schule gilt den fruchtbaren Initiativen<br />

der Familien Packroß und Carstens,<br />

den Spenden und der Kooperationsbereitschaft<br />

der Betriebe Dow und Synthopol,<br />

der Chemieabteilung der BBS und last but<br />

not least dem Ideenreichtum und Tatendrang<br />

unserer „fish.e“.<br />

HENRIK ALTHAUS (LEHRER)


Was ist denn das? Seit Anfang 2006 gibt es<br />

eine neue Tür im Gebäude der Schulküche<br />

– der künftige Hort-Eingang.<br />

Der Hort<br />

wird gebaut<br />

Nach den Sommerferien 2005 trafen<br />

sich einige „alte“ Baukreisler (die schon<br />

den Kindergarten-Neubau begleitet hatten)<br />

mit einigen „neuen“ Mitstreitern, um<br />

über den Ausbau des Nordflügels der<br />

Schulküche zu einem Hort zu beraten.<br />

Und das erste Ergebnis ist bereits seit Anfang<br />

des Jahres für alle sichtbar – es gibt eine<br />

neue Eingangstür!<br />

Was steckt dahinter? Unsere derzeitige<br />

Warteklasse erfüllt nicht die gesetzlichen<br />

Anforderungen an einen Schülerhort; deshalb<br />

ist schon seit Jahren vorgesehen, einige<br />

zurzeit wenig genutzte Räume im Gebäude<br />

der Schulküche zum Hort auszubauen.<br />

Schulentwicklung<br />

Es entstehen dort<br />

- ein Gruppenraum für 20 Kinder mit<br />

einem angrenzenden Ruheraum,<br />

- ein Hausaufgabenraum im „blauen<br />

Salon“ (der weiterhin abends und am<br />

Wochenende anderweitig genutzt<br />

werden kann) und<br />

- die notwendigen Sanitärräume.<br />

Ins<br />

Mauerwerk<br />

gestemmt:<br />

Die zukünftigeEingangstür<br />

zum<br />

zukünftigen<br />

Hort.<br />

37


Schulentwicklung<br />

Im Inneren des Gebäudes sind alte Trennwände verschwunden, neue wurden gezogen.<br />

38<br />

Die alten Wände, zum Abtransport bereit.


Schulentwicklung<br />

Um dies alles zu ermöglichen, wurde bereits<br />

vor den Osterferien das Büro von Ina<br />

Barzen von der Straßen- zur Hofseite verlegt,<br />

um den weiteren Ausbau zu ermöglichen.<br />

Erfreulicherweise konnte Ina Barzen<br />

über die Buxtehuder Arbeitslosen-Initiative<br />

„Walze“ einige arbeitslose Jugendliche<br />

mit einem fachkundigen Betreuer gewinnen,<br />

die einen großen Teil der Arbeiten<br />

ausführen können und werden. Auch Ole<br />

Bahlinger und die F.I.S.H.e sind bereits aktiv<br />

geworden, um Materialspenden einzuwerben<br />

– der Bau des Horts ist also auf einem<br />

guten Weg. Benötigt werden aber<br />

kurzfristig noch einige Fachkräfte (Elektriker,<br />

Sanitärinstallateure, ...) möglichst aus<br />

der Elternschaft, die uns mit ihren Fähigkeiten<br />

unterstützen können. Denn unser<br />

und der Schulleitung Ziel ist es, dass der<br />

neue Hort bis zu den Sommerferien 2006<br />

fertig ist, damit unsere Schule endlich eine<br />

wirkliche Ganztagsschule wird!<br />

Und der Baukreis<br />

„Hort“ macht sich<br />

bereits weitergehende<br />

Gedanken:<br />

- Das nächste bereits<br />

in Angriff genommene<br />

Projekt<br />

ist ein Gartenbauhaus<br />

auf dem Gartenbaugelände,<br />

- die Zahl der Unterrichtsräumeunserer<br />

Schule reicht<br />

hinten und vorne<br />

nicht und<br />

- unseren Traum<br />

von einem „richtigen“<br />

Saal haben<br />

wir auch noch nicht<br />

aufgegeben ...<br />

HELMUT MARQUARDT (ELTERN)<br />

39


Fotos und Gestaltung: Heidi König


Aus den Klassen<br />

Ein Projekt verwirklichen …<br />

Die Jahresarbeit im 12. Schuljahr<br />

Es war ein großer, ein wichtiger, ein in<br />

die Zukunft weisender Schritt, als vor einigen<br />

Jahren die noch junge Freie Waldorfschule<br />

Stade beschloss, der bis dahin<br />

12-jährigen Schulzeit ein 13. Schuljahr<br />

hinzuzufügen. Die Abiturklasse war geboren<br />

und damit neue Bildungsperspektiven<br />

auf gleicher Augenhöhe mit den Gymnasien:<br />

das Abitur, das Fachabitur, die Allgemeine<br />

Hochschulreife. Endlich war es<br />

möglich geworden, in den Genuss waldorfpädagogischer<br />

Vielfalt zu kommen,<br />

ohne dabei auf den höchsten staatlichen<br />

Schulabschluss und damit auf volle Studienchancen<br />

zu verzichten.<br />

Doch halt! Zu eng ist diese Betrachtungsweise.<br />

Alles hat seinen Preis und seine<br />

Kehrseiten. Tief greifen die Notwendigkeiten<br />

der abituriellen Vorbereitung (in<br />

diesem Jahr noch verschärft durch die Einführung<br />

des Zentralabiturs) in den Lernstrom<br />

der Oberstufe ein. Da wäre es fatal,<br />

den eigentlichen Waldorfschulabschluss<br />

des zwölften Schuljahres in die zweite Reihe<br />

treten zu lassen. Gerade hier ist das Profil<br />

unserer Schule in den vergangenen Jahren<br />

Schritt für Schritt prägnanter geworden.<br />

Gerade hier werden auch noch in der<br />

letzten Phase der Waldorfschulzeit Kräfte<br />

im Sinne einer ganzheitlichen Entwicklung<br />

gefördert und ausgebildet und so Gegengewichte<br />

zur pädagogischen Beschleunigung<br />

(und damit Verengung) im Zuge einer<br />

abituriellen Vor-Vorbereitung geschaffen.<br />

Und nicht zuletzt: Nur ein Teil<br />

unserer Schülerinnen und Schüler geht den<br />

Weg zum Abitur.<br />

42<br />

Zur Erinnerung:<br />

„Die 12-jährige Schulzeit an der Freien<br />

Waldorfschule Stade endet mit dem Waldorfschulabschluss.<br />

In diesem sind enthalten:<br />

- die Jahresarbeit<br />

- das 12.-Klass-Spiel<br />

- der künstlerische Abschluss<br />

- die Präsentation anderer besonderer<br />

Leistungen<br />

- der staatliche Abschluss der Sekundarstufe<br />

I.<br />

Es ist nicht zu übersehen: der selbstverständlich<br />

enthaltene staatliche Sek.-I-Abschluss<br />

ist, im Charakter traditionell und<br />

ergebnisorientiert, nur ein Teil des<br />

Ganzen; bedeutsam, aber eben nur ein<br />

Teil. Darüber hinaus stehen im Blickpunkt<br />

der Schulöffentlichkeit Jahr für Jahr der<br />

künstlerische Abschluss mit dem Eurythmieabschluss,<br />

das 12.-Klass-Spiel und die<br />

Jahresarbeit.<br />

Die Jahresarbeit (so kennt man sie), das<br />

ist die individuelle Beschäftigung mit einem<br />

selbst gewählten Thema im Zeitraum<br />

eines Jahres. Sichtbar wird sie im Rahmen<br />

der Abschlusstage als öffentlicher Vortrag<br />

und als Ausstellung des schriftlichen und<br />

des praktischen Teils. Seit im Jahre 2000<br />

zum ersten Mal die Schülerinnen und<br />

Schüler einer 12. Klasse unserer Schule vor<br />

ein kritisches Publikum traten, konnte eine<br />

Fülle von Erfahrungen und Beobachtungen<br />

im Zusammenhang mit den Jahresarbeiten<br />

gesammelt werden. Vor diesem<br />

Hintergrund hat das Oberstufenkolle-


gium in den vergangenen Monaten Bilanz<br />

gezogen und sich intensiv mit der Frage beschäftigt,<br />

welche Anforderungen in Zukunft<br />

für die Jahresarbeiten des 12. Schuljahres<br />

gelten sollen.<br />

Im folgenden Text, der auch mit Vertretern<br />

des Schülerrates erörtert wurde<br />

und der im Februar von der Oberstufenkonferenz<br />

verabschiedet worden ist, findet<br />

sich einerseits Bekanntes und Bewährtes.<br />

Andererseits wurden die Teile der Jahresarbeit<br />

(praktischer Teil, schriftlicher<br />

Teil und öffentliche Präsentation) in ihrem<br />

Verhältnis zu einander mit dem Ziel einer<br />

stärkeren Verankerung in der selbst erfahrenen<br />

Wirklichkeit neu gewichtet. Deutlich<br />

wird: Aufgabe und Anliegen ist nicht<br />

das Verfassen einer theoretischen schriftlichen<br />

Arbeit mit einem hinzugefügten<br />

praktischen Teil, sondern die Verwirklichung<br />

eines selbst konzipierten Projektes,<br />

die Dokumentation der auf diesem Weg<br />

gegangenen Schritte und die gedankliche<br />

Vertiefung der Thematik. Die öffentliche<br />

Präsentation beschließt und rundet wie<br />

bisher den Gesamtprozess ab. Hergestellt<br />

wurde eine deutliche Verbindung zu den<br />

Praktika der Oberstufenzeit (schulische<br />

wie möglicherweise außerschulische). Hier<br />

bietet sich nun einerseits die Möglichkeit,<br />

die Jahresarbeit schon frühzeitig anzulegen<br />

und im praktischen Tun zu verwurzeln.<br />

Andererseits kann schon bei der Auswahl<br />

der eigenen Betriebspraktika die Perspektive<br />

der Jahresarbeit eine Rolle spielen.<br />

Beides kann in puncto Zeit und Kraft<br />

zu einer spürbaren Entlastung des 12.<br />

Schuljahres beitragen. Auch die Praktika<br />

erhalten so eine neue und zusätzliche Bedeutung.<br />

In der Jahresarbeit steht nicht allein das<br />

Ergebnis im Vordergrund. Von gleicher<br />

Wichtigkeit ist der Gesamtprozess und die<br />

Dokumentation und Reflexion desselben:<br />

Aus den Klassen<br />

der Weg eines Projektes im Laufe eines<br />

Jahres einschließlich möglicher Sackgassen.<br />

Und hier liegt eine Chance, die das<br />

Abitur und die Vorbereitung darauf unseren<br />

Schülerinnen und Schülern nicht bieten<br />

kann.<br />

KARL-HERMANN JELLINEK (LEHRER)<br />

ZWÖLF<br />

DU BIST WEIT GEGANGEN,<br />

UND ICH HALTE IMMER NOCH<br />

SCHRITT.<br />

MANCHMAL RENNST DU,<br />

ALS WOLLTEST DU<br />

MICH ABHÄNGEN.<br />

DANN GEHE ICH EIN STÜCKCHEN<br />

LANGSAMER.<br />

DAMIT DU PLATZ HAST.<br />

MANCHMAL BIETEST DU MIR<br />

DEINE HAND,<br />

DANN GEHEN WIR EIN STÜCK<br />

ZUSAMMEN.<br />

IN DEINEN AUGEN<br />

LEUCHTET SCHON DAS GROßE<br />

LEBEN.<br />

DU MUSST NUR NOCH DIE<br />

KLINKE DRÜCKEN.<br />

DANN WERDE ICH DRAUßEN<br />

BLEIBEN MÜSSEN UND<br />

HIN UND WIEDER<br />

DEIN GAST SEIN.<br />

HEUTE ABER<br />

LEGST DU DEINEN KOPF<br />

IN MEINEN SCHOß, MÜDE<br />

VON DEN WEITEN REISEN.<br />

UND ICH BIN DANKBAR<br />

FÜR DEN AUFSCHUB<br />

CLAUDIA MALZAHN<br />

43


Aus dem Kollegium<br />

Französisch ab Oktober ...05<br />

Schon wieder ein neuer Lehrer!<br />

Nein, eine Lehrerin! Na, wenigstens haben<br />

wir jemanden. Mal sehen... Ja, Schüler<br />

haben es nicht einfach, Eltern auch nicht<br />

und Lehrer erst recht nicht, denn die stehen<br />

meistens dazwischen.<br />

Und ich bin seit Oktober mittendrin,<br />

Madame Jaenisch, Ehefrau von Monsieur<br />

Jaenisch und Mama von Emily. Aufgewachsen<br />

bin ich in der im Vorharz gelegenen<br />

berühmten Fachwerkstadt Quedlin-<br />

44<br />

burg. Im beeindruckenden Schloss fanden<br />

Heinrich I, Maria Aurora von Königsmarck,<br />

geboren in Stade, deren Schönheit<br />

ich auf einem Gemälde in Agathenburg bewundert<br />

habe, und, so munkelt man, ihr<br />

langjähriger Geliebter August der Starke<br />

tief unten in der Gruft in ihren Grabgemächern<br />

ihre letzte Ruhe. Also eine<br />

Klassenfahrt dorthin würde ich kunst- und<br />

geschichtsinteressierten Oberstufenschülern<br />

wärmstens empfehlen.<br />

Nun gut! Zum Sprachstudium kehrte<br />

ich dieser traumhaften Stadt den rücken<br />

und absolvierte in Berlin das erste, Jahre<br />

später das zweite Staatsexamen, um dann<br />

an diversen Staatsschule alle Altersgruppen<br />

meine Studienfächer Französisch und<br />

Russisch zu lehren. In den neunziger Jahren<br />

des vorigen Jahrhunderts nahm ich<br />

Kontakt zu einer Berliner Waldorfschule<br />

auf, die sich in großer Lehrernot befand<br />

und von der ich über Kollegen zufällig erfahren<br />

hatte. Recht schnell sprangen wir<br />

miteinander ins „kalte“ Wasser, es erwärmte<br />

sich zusehends und ich blieb viele<br />

Jahre dort und unterrichtete in den Klassen<br />

7 – 12.<br />

Mit der Zeit reifte in mir jedoch der<br />

Wunsch, mich im Ausland auszuprobieren,<br />

andere Länder und Leute kennen zu<br />

lernen; es zog mich in die Ferne ... nach<br />

Westsibirien und in die Altairepublik, später<br />

nach Frankreich.<br />

Wieder zurück in Deutschland gab es da<br />

eine Waldorfschule im hohen Norden, eine<br />

Waldorfschule, die sich in personeller<br />

Lehrernot befand: die Freie Waldorfschule<br />

Stade, und ich eilte hierher, wie immer<br />

liebevoll unterstützt von meiner Familie.<br />

Die Schule ist wunderschön, in ihr lernen


zauberhafte Schüler, die sich geradezu<br />

nach Französisch sehnen, oder? Euch<br />

wünsche ich lehrreiche und humorvolle<br />

Paolos Geheimnis<br />

Am 26. April 1478 wurde bei einem<br />

Attentat der Familie Pazzi im Dom von<br />

Florenz Giuliano Medici getötet und sein<br />

Bruder Lorenzo (später berühmt als „Il<br />

Magnifico“) verletzt. Letztlich verhalf diese<br />

Tat aber der Familie Medici zur Stärkung<br />

ihrer Machtstellung im Florenz der<br />

Renaissance.<br />

Vor diesem historischen Hintergrund<br />

erzählt der Niederländer Hans Ulrich die<br />

Geschichte des jungen Paolo Masi, der bei<br />

keinem geringeren als Leonardo da Vinci<br />

in die Lehre geht. Das Geheimnis um Paolos<br />

Herkunft, seine Begegnung mit dem<br />

Sklavenmädchen Ghiraga, die Verwicklung<br />

der beiden in ein Netz aus Intrigen<br />

und Verrat, das schließlich in dem oben erwähnten<br />

Attentat gipfelt, ergeben eine<br />

äußerst spannende Geschichte. Die Verwirrungen<br />

des Heranwachsenden, seine<br />

Träume, die Geheimnisse, die er bei seinem<br />

Lehrmeister kennen lernt, machen<br />

den eigentlichen Reiz der Geschichte aus,<br />

vor einem farbigen Zeitbild der Stadt am<br />

Arno zwischen äußerster Not und Prachtentfaltung.<br />

Die Wirren der Renaissance-Zeit, zwischen<br />

tiefer Frömmigkeit und religiösem<br />

Wahn, Machtkämpfen zwischen Kirche<br />

und Adel, Hochblüte der Kunst und dem<br />

aufkommenden Streben nach wissenschaftlicher<br />

Erkenntnis, nicht zuletzt in<br />

den technischen Visionen Leonardos,<br />

werden hier ganz nebenbei lebendig. Es<br />

sollte allerdings auch nicht verschwiegen<br />

Buchbesprechung<br />

Stunden und mir ein gutes Gelingen, wenn<br />

ihr mich denn lasst. Und ... Mal sehen ...!<br />

MARGRIT JAENISCH (LEHRERIN)<br />

Hans Ulrich: Paolos Geheimnis<br />

2006, 128 S., geb., EUR 11,90<br />

Verlag Urachhaus (ab 10 Jahre)<br />

werden, dass es in diesen Zeiten alles andere<br />

als zimperlich zuging. Entsprechend<br />

brutal und grausam sind teilweise die Geschehnisse<br />

und auch die Sprache ist stellenweise<br />

für meinen Geschmack ein wenig<br />

zu direkt und „modern“. Davon abgesehen<br />

aber ist das Buch sehr spannend<br />

und lesenswert.<br />

BORCHERT RÖDEL<br />

45


Aus dem Vorstand<br />

Vorstandsarbeit Ja oder Ja?<br />

Auf der letzten Mitgliederversammlung<br />

wurde ich neu in den Vorstand gewählt.<br />

Angesprochen hat man mich schon geraume<br />

Zeit vorher und ich hatte so die Gelegenheit,<br />

mich etwas länger mit dem Gedanken<br />

vertraut zu machen.<br />

Durch meine frühere Vorstandsarbeit<br />

im Waldorfkindergarten Nottensdorf<br />

meinte ich zu wissen, was auf mich zukäme.<br />

Kurz vor der Mitgliederversammlung<br />

trafen sich alle Interessierten mit dem Vorstand,<br />

um über alles zu reden, was denn so<br />

ein neues Vorstandsmitglied in Zukunft zu<br />

erwarten habe. Zu meinem Erstaunen bestand<br />

kein großes Interesse. Es waren nur<br />

zwei Vereinsmitglieder anwesend. Eigentlich<br />

sollte ich nicht darüber erstaunt gewesen<br />

sein, denn ähnliches hatte ich auch<br />

schon im Kindergarten erlebt, wenn es<br />

darum ging, Mitglieder für die Vorstandsarbeit<br />

zu gewinnen. Als Vorstand war<br />

man dort für alles zuständig. Es gab immer<br />

viel zu tun und man musste sich seine Zeit<br />

schon gut einteilen, um Arbeit, Familie<br />

und Freizeit miteinander in Einklang zu<br />

bringen. So ähnlich stellte ich es mir auch<br />

an der Schule vor und hätte eigentlich auch<br />

deshalb wissen müssen, dass nur Wenige<br />

Interesse an Vorstandsarbeit haben.<br />

Nach einem halben Jahr als Vorstand<br />

muss ich nun sagen, dass hier alles ganz<br />

anders ist. Ich wurde von den „alten“ Vorständen<br />

sehr warmherzig aufgenommen<br />

und bekam (und bekomme auch jetzt<br />

noch) Zeit, mich mit der Arbeit des Vorstands<br />

und den Strukturen an der Schule<br />

vertraut zu machen. Jeder Vorstand hat<br />

bestimmte Aufgaben zu erfüllen. Die wichtigsten<br />

sind in der Regel zweifach besetzt.<br />

46<br />

Leider ist es uns teilweise nicht möglich,<br />

diese Aufgaben mit der nötigen Konsequenz<br />

zu erledigen, weil wir die vielen anstehenden<br />

Arbeiten auf einfach zu wenig<br />

Personen verteilen müssen.<br />

Was ist die Folge?<br />

Natürlich bleiben einfach Arbeiten<br />

(auch wichtige) liegen und müssen warten.<br />

Das ist ein Zustand, der uns nicht glücklich<br />

macht.<br />

Auf unseren vierzehntägigen Sitzungen<br />

versuchen wir, so viele wichtige Aufgaben<br />

zu besprechen und verbindliche Beschlüsse<br />

zu fassen, wie es unsere Zeit erlaubt. Ein<br />

Vorstand oder meistens der Geschäftsführer<br />

werden dann mit der weiteren Bearbeitung<br />

und Kontrolle betraut.<br />

Apropos Geschäftsführer, so eine Institution<br />

hatte ich in meiner bisherigen Vorstandsarbeit<br />

nicht kennen gelernt. Aber die<br />

Arbeit als Vorstand an dieser Schule wäre<br />

überhaupt nicht leistbar, wenn es keinen<br />

Geschäftsführer gäbe.<br />

Auch wenn Thies es nicht gerne hört: etwas<br />

Besseres als er konnte der Schule nicht<br />

passieren. Er hält uns Vorständen den<br />

Rücken frei, um Entscheidungen zu treffen<br />

und die Weichen zu stellen für die Zukunft<br />

der Schule. Er steht im Rampenlicht und<br />

muss für uns eine Menge einstecken. Der<br />

Vorstand, der ihn meistens mit den unangenehmen<br />

Aufgaben betraut, bleibt im<br />

Hintergrund.<br />

Durch seine Arbeit, die zum größten<br />

Teil auch nur durch Opferung der Freizeit<br />

erledigt werden kann, können wir Vorstände<br />

uns auf das Wesentliche konzentrieren.<br />

Wir können Themen angehen, die<br />

umfangreicher und langwieriger sind und


müssen uns nicht mit dem Alltäglichen an<br />

der Schule auseinandersetzen. Also eigentlich<br />

eine ideale Situation, obwohl dadurch<br />

die Tätigkeit des Vorstands innerhalb der<br />

Schule und des Vereins anscheinend in den<br />

Hintergrund tritt.<br />

Trotzdem gibt es einfach eine ganze<br />

Menge zu tun. Wir müssen uns immer wieder<br />

auf das Wesentliche konzentrieren und<br />

dürfen uns nicht in Nebensächlichkeiten<br />

verzetteln. Das ist manchmal nicht so ganz<br />

einfach, da einige Ereignisse eine hohe<br />

Sichtbarkeit haben, auch wenn sie im<br />

Grunde nicht entscheidend für den Werdegang<br />

unserer Schule sind.<br />

An dieser Schule gibt es so viele Eltern<br />

und Mitglieder, die sich in Kreisen und Foren<br />

für unsere Kinder einsetzen. Diese Arbeit<br />

ist äußerst wichtig für uns alle und<br />

kann gar nicht hoch genug gewürdigt werden.<br />

Aber wir sollten trotzdem nicht vergessen,<br />

dass es ohne einen handlungsfähigen<br />

und tatkräftigen Vorstand nicht möglich<br />

ist, alle Aufgaben anzugehen und zu<br />

koordinieren.<br />

Warum sich so wenige für Vorstandsarbeit<br />

interessieren, liegt meines Erachtens genau<br />

darin, dass die wenigsten wissen, was<br />

wir tun und dass wir einfach nicht präsent<br />

genug sind. Aber das ist trotzdem kein<br />

Grund, zu sagen: das ist mir viel zu zeitaufwändig<br />

und ich habe sowieso keine Ahnung<br />

von Vorstandsarbeit. Man muss sich einfach<br />

nur trauen und Zeit muss man sich manchmal<br />

auch einfach nur nehmen. Gerade für die<br />

Dinge, die einem am Herzen liegen.<br />

Auf der Mitgliederversammlung wurde<br />

ich gefragt, ob ich irgendwelche besonderen<br />

Fähigkeiten hätte, um im Vorstand<br />

mitarbeiten zu können. Ich habe geantwortet,<br />

dass ich eher ein sehr durchschnittlicher<br />

Mensch ohne besondere<br />

Fähigkeiten bin. Ich war einfach nur interessiert.<br />

ANDREAS MÜLLER (VORSTAND)<br />

Aus dem Vorstand<br />

Termine<br />

Sa 23.09. 10 Jahre FWS Stade<br />

in Ottenbeck,<br />

Einweihung Hort,<br />

Eröffnung Bibliothek<br />

Mo 02.10. schulfrei<br />

16.–28.10. Herbstferien<br />

Sa 11.11. Martinsmarkt<br />

23.10.- 6.01. Weihnachtsferien<br />

01. - 2.2.07 Halbjahresferien<br />

Sa10.2.07 Schulball<br />

47

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