Bienen
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Bestäubungsleistung der <strong>Bienen</strong><br />
Weltweit sind 87 der 115 wichtigsten Obst-, Gemüse-,<br />
Gewürz- und Ölpflanzen auf Bestäuber angewiesen.<br />
Beispiele von Pflanzen, die ausschließlich durch Tierbestäubung<br />
Früchte tragen, sind Kakao, Maracuja, Kiwi,<br />
Vanille, verschiedene Kürbissorten, Wassermelonen sowie<br />
Para- und Macadamianüsse.<br />
Neben den weltweit etwa 25.000 <strong>Bienen</strong>arten sind aber<br />
auch viele andere Insekten wie Schwebfliegen und<br />
Schmetterlinge und sogar Vögel und Fledermäuse Bestäuber.<br />
Nach Angaben des Deutschen Imker Bundes beträgt<br />
der volkswirtschaftliche Wert der Bestäubungsleistung<br />
allein in der Bundesrepublik Deutschland ca. 2 Mrd.<br />
Euro jährlich.<br />
Mauerbienen als Bestäuber im Obstbau<br />
Eine einzelne Mauerbiene ist ein effizienterer Bestäuber<br />
als eine Honigbiene. Je nach Untersuchung ist von<br />
einer 80- bis 300-fach höheren Bestäubungsleistung<br />
die Rede. Die Wildbienen transportieren den Pollen<br />
nicht als verklebte Pakete an den Hinterbeinen, sondern<br />
trocken an einer Bürste am Unterleib. Beim Besuch einer<br />
Blüte ist so eine Befruchtung viel wahrscheinlicher.<br />
Zudem verschwenden Mauerbienen keine Zeit mit der<br />
Produktion von Honig. 600 Mauerbienenweibchen<br />
können einen Hektar mit Obstbäumen bestäuben. Die<br />
gleiche Leistung erzielen Honigbienen mit drei Völkern,<br />
das heißt mit rund 120 000 Tieren.<br />
In den USA, Japan und Deutschland entwickelt<br />
sich ein neuer Markt. Die deutschen Mauerbienen<br />
Züchter schaffen kaum den Bedarf zu decken.<br />
Kleingärtner brauchen aber keine Kokons für ca. 0,65 €<br />
pro Stück kaufen! Mauerbienen können mit geeigneten<br />
Nisthilfen gut im Garten angesiedelt werden.<br />
Bild 11: Kokons Mauerbienen<br />
Schutz und Förderung von Wildbienen<br />
Es ist höchste Zeit, etwas für Wildbienen und Einsiedlerwespen<br />
zu tun! Jeder kann dazu beitragen,<br />
die Lebensbedingungen dieser für den Naturhaushalt<br />
so wichtigen kleinen Helfer zu verbessern.<br />
Ohne Nistmöglichkeiten können diese Insekten nicht<br />
für Nachwuchs sorgen. Deshalb müssen hier Hilfsmaßnahmen<br />
ansetzen. Bereits vorhandene, natürliche<br />
Nistplätze sollten gesichert und ausgebaut werden.<br />
Jeder kann aber auch mit speziellen Nistkästen vielen<br />
bedrohten Wildbienen und Einsiedlerwespen sehr wirkungsvoll<br />
helfen.<br />
Bild 12: Wildbienen sind in einem alarmierenden Rückgang begriffen.<br />
Jede zweite Art steht bereits in den „Roten Listen“! Wir alle<br />
können diesen überaus friedfertigen Summern mit einfachen Mitteln<br />
sehr wirkungsvoll helfen – sogar auf Balkonen und Terrassen!<br />
Nisthölzer<br />
Aus abgelagertem, trockenem Hartholz (z. B. Buche,<br />
Eiche), das selbstverständlich nicht mit Holzschutzmitteln<br />
behandelt sein darf, kann ohne große Kosten<br />
und Mühe eine Nisthilfe gebastelt werden. (Das Holz<br />
von Nadelbäumen ist dafür nicht geeignet, da Harz aus<br />
angebohrten Harzkanälen den <strong>Bienen</strong> die Flügel verkleben<br />
kann. Auch Weichholz, z. B. von Weiden, ist nicht<br />
geeignet da dessen Fasern bei Feuchtigkeit in den Bohrgang<br />
quellen.) Es können sowohl Hartholzreste (erhältlich<br />
in Schreinereien) als auch Baumscheiben (Kaminholz)<br />
oder dicke entrindete Äste Verwendung finden.<br />
In das beliebig große Holzstück werden Gänge von 2<br />
bis 10 mm Durchmesser gebohrt. Die Bohrtiefe richtet<br />
sich dabei nach der vorhandenen Bohrerlänge, die<br />
man ganz nutzen sollte. Das Holz darf aber auf keinen<br />
Fall durchbohrt werden! Empfehlenswert ist die Kombination<br />
von Nistgängen verschiedener Durchmesser<br />
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 222 11