Bienen
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Deutschland summt! –<br />
mit der Biene als Botschafterin zu<br />
mehr Stadtnatur<br />
Cornelis F. Hemmer<br />
Stiftung für Mensch und Umwelt, Berlin<br />
Es kann gelingen, Akteure jenseits der Imkerei und des Naturschutzes<br />
auf das <strong>Bienen</strong>sterben aufmerksam zu machen. Hier:<br />
Tag der offenen Tür im Abgeordnetenhaus zu Berlin mit OB Klaus<br />
Wowereit<br />
Seit Frühling 2011 summt es in Berlin, dem Startpunkt<br />
von Deutschland summt!, etwas lauter als bisher.<br />
An bislang fünfzehn repräsentativen Standorten<br />
der Hauptstadt stellten Hausherren ihre Dächer und<br />
Gärten für <strong>Bienen</strong>stöcke zur Verfügung. Darunter das<br />
Haus der Kulturen der Welt, Berliner Dom und das Abgeordnetenhaus.<br />
Die Initiatoren Corinna Hölzer und<br />
Cornelis Hemmer von der Stiftung für Mensch und<br />
Umwelt erreichen mit dieser konzertierten, öffentlichkeitswirksamen<br />
Aktion nicht nur Bürger sondern auch<br />
Entscheidungsträger der Stadt. Die Aktion macht darauf<br />
aufmerksam, dass die Verantwortung für unsere <strong>Bienen</strong><br />
eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. Ganz nach<br />
dem Motto „für eine vielfältige Stadtnatur ist nicht nur<br />
der Naturschutz zuständig“, können alle ihren Beitrag<br />
leisten: Imker und Gärtner, Wissenschaftler, Journalisten,<br />
Politiker, Kulturschaffende und Kommunalvertreter.<br />
Deutschland summt! möchte die Stadtimkerei dabei jedoch<br />
nicht glorifizieren. Die momentan günstigere Situation<br />
der Stadt-<strong>Bienen</strong> kann jedoch genutzt werden,<br />
um Städter durch das Imkern näher an die Faszination<br />
natürlicher Systeme wie den „Bien“ 1 heranzuführen.<br />
Bei Berlin summt!, München summt! und Frankfurt<br />
summt! – weitere werden folgen – sollen möglichst viele<br />
Menschen für „ihre“ <strong>Bienen</strong> und „ihre“ StadtNatur<br />
begeistert werden.<br />
1 Der Bien ist ein auch historisch gewachsener Begriff für<br />
den Superorganismus des <strong>Bienen</strong>volkes, in dem Honigbienen<br />
in Gemeinschaft leben.<br />
Die Honigbiene als Botschafterin<br />
Die Initiative stellt die bekannte Honigbiene in den Fokus,<br />
um über das tiefere Verständnis für das drittwichtigste<br />
Nutztier in Deutschland auch die Bedeutung und<br />
Schönheit der Wildbienen und ihrer bedrohten Lebensräume<br />
zu vermitteln. Eine stilisierte Zeichnung einer<br />
Biene will als Maskottchen die Herzen erobern. In der<br />
Hauptstadt hat sie sich die Berliner Stadtfarben rot-weiß<br />
übergestreift und dient als sympathische Botschafterin<br />
für eine gesunde Mensch-Umwelt-Beziehung.<br />
Gartenfreunde und <strong>Bienen</strong>freunde<br />
zusammen bringen!<br />
Im Projektverlauf wurde deutlich, dass viele Imker nicht<br />
genau wissen, von welchen Pflanzen ihre Honigbienen<br />
eigentlich Nektar und Pollen sammeln. Andersherum<br />
wissen viele Gärtner nicht, wie sie mit wenig Aufwand<br />
ihren Garten zu einer <strong>Bienen</strong>oase machen können. Dabei<br />
muss man nicht nur an die domestizierten Honigbienen<br />
denken! Vielmehr wirbt die Initiative dafür, gerade<br />
für die vielen Wildbienenarten schöne heimische<br />
Pflanzen anzubieten.<br />
In diesem Sinne lobte Berlin summt! im Jahr 2012 den<br />
Wettbewerb „Der bienenfreundlichste Garten Berlins<br />
gesucht“ aus. Ziel war es, die <strong>Bienen</strong>freunde mit den<br />
Gartenfreunden besser zu verbinden. Privat-, Klein- und<br />
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 222 27