Bienen
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in einem Holzstück, doch sollten Bohrweiten von 3 bis<br />
6 mm bevorzugt werden. Um Risse entlang von Niströhren<br />
zu vermeiden, ist zwischen Löchern über 4 mm<br />
mindestens 2 cm Abstand einzuhalten. Querstehende<br />
Fasern in den Lochöffnungen müssen mit Schmirgelpapier<br />
beseitigt werden, denn zugefaserte und gespaltene<br />
Gänge werden von den Insekten selten besiedelt. Nachdem<br />
auch das Bohrmehl aus den Wohnungen geklopft<br />
wurde, sind sie bezugsfertig.<br />
Hohle Stängel<br />
Aus Bambus-Stäben (gibt es in Gartencentern, Baumärkten<br />
und manchmal als Pflanze in Gärten), Schilfstängeln,<br />
Natur-Strohhalmen oder Stängeln vom<br />
Herzgespann sowie anderen nicht mit Mark gefüllten<br />
Stängeln lassen sich einfache Nisthilfen basteln.<br />
Die Stäbe sollten möglichst unterschiedlich dick sein<br />
und Innendurchmesser von 2 bis 10 mm aufweisen.<br />
Diese Stäbe werden so zurecht gesägt, dass sie in eine<br />
schützende Umhüllung (eine ca. 10 bis 15 cm lange leere<br />
Blechdose oder einen Holzkasten) passen. Dünnwandige<br />
Stängel kann man am besten einem mit fein gezähntem<br />
Sägeblatt einer Laubsäge oder Dekupiersäge (elektrisch<br />
betriebene Laubsäge) durchsägen. Dabei bitte<br />
darauf achten, dass die Stäbe vorne nicht splittern. Die<br />
Stängel sollten an einem Ende einen „Knoten“ haben,<br />
der hinten als natürliche Nestbegrenzung dient. Die auf<br />
die richtige Länge gesägten Stängel werden dann in den<br />
Behälter gesteckt. Es werden so viele Stäbe in die Dose<br />
gesteckt, bis sie voll ist. Die offenen Enden der Stäbe<br />
ragen ein wenig aus der Umhüllung heraus. Nun werden<br />
die Stäbe wieder herausgezogen und eine ca. 3 cm<br />
dicke Schicht flüssiges Gips in den Behälter gefüllt und<br />
die Stängel zügig (der Gips härtet schnell) erneut in die<br />
Dose gestopft. Alternativ zum Gips, kann auch „Rotband<br />
Haftputzgips“ aus dem Baumarkt verwendet werden, da<br />
dieses Gipsmaterial erst nach ca. 20 Minuten härtet. Die<br />
durch Gips gesicherten Stäbe können nicht von Meisen<br />
oder Spechten herausgezogen und aufgehackt werden.<br />
Sticht man kurz vor dem Boden einer Blechdose<br />
zwei kleine Löcher in die Dose, kann dort (vor Einfüllen<br />
des Gips!) ein kleines als Aufhängung gebogenes<br />
Stück Draht hineingesteckt werden. Daran lässt sich<br />
die Nisthilfe an einer geeigneten Stelle aufhängen.<br />
Bild 13: Hier wurden hohle Stängel in eine Blechdose gesteckt<br />
Lehmwände<br />
Natürliche Steilwände und Abbruchkanten gibt es kaum<br />
noch. Auch vom Menschen geschaffene Ersatznistgelegenheiten<br />
für Pelzbienen, wie mit Lehm verfugte<br />
Mauern und Wände, sind selten geworden. Dort leben<br />
Steilwand-Spezialisten wie Pelzbienen oder Schornsteinwespen,<br />
die ihre Nestgänge ausschließlich selber<br />
graben. Verlassene der Nester dieser Arten, also bereits<br />
vorhandene Gänge, werden von weiteren <strong>Bienen</strong>arten<br />
genutzt.<br />
Eine effektive und relativ leicht zu erstellende Nisthilfe<br />
für Lehmwandbewohner wird hier vorgestellt.<br />
Für eine solche Pelzbienen-Nistwand wird ein regengeschützter!<br />
Standort benötigt. Es bietet sich an, die<br />
Nistwand direkt an ein Gebäude mit überstehendem<br />
Dach zu bauen. Die Nistwand muss von den <strong>Bienen</strong> frei<br />
anzufliegen sein. Es sollten daher keine Sträucher oder<br />
andere höhere Pflanzen vor der Nistwand wachsen. Anders<br />
als bei angebohrten Baumscheiben ist ein sonniger<br />
Standort nicht unbedingt notwendig. Es gibt lehmverfugte<br />
Wände mit Hunderten von Pelzbienennestern an<br />
der inneren Rückseite offener Schuppen.<br />
Benötigt werden: (alte) Backsteine, etwas Zement und<br />
unbelasteter Lehm oder Löß.<br />
Anmerkungen: Ton wird nach dem Trocknen steinhart<br />
und ist als Nistsubstrat für Pelzbienen wenig geeignet.<br />
Das Material muss sich nach dem Trocken mit dem<br />
Fingernagel abschaben lassen, sonst ist es zu hart für<br />
die Steilwandbewohner. Auch Lehm mit hohem Sandanteil<br />
ist wenig geeignet, da durch die oft scharfkantigen<br />
Sandkörner die Oberkiefer der <strong>Bienen</strong> beim Graben<br />
der Nestgänge stark abnutzen können. Lehm oder Löß<br />
sollte nur dort entnommen werden, wo kein wertvoller<br />
Lebensraum geschädigt wird!<br />
12 bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 222