Ausgabe 97 - Aktive Senioren - Schwerte
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22 Dokumentation<br />
versprechende Interessenten gewinnen zu<br />
können. Bei näherer Bekanntschaft entpuppten<br />
sie sich jedoch leider als unehrenhafte<br />
Personen, die innerhalb eines<br />
Jahres versuchten, mit nahezu perfekten<br />
Rufmord-Methoden mein Rechetrum zu<br />
zerstören und mein Fachwissen billig an<br />
sich zu ziehen. Gottlob konnte ich mich<br />
rechtzeitig von ihnen trennen. Im gleichen<br />
Zeitraum gelang es mir, mit unvorstellbarer<br />
Kraftanstrengung, neue, aussagefähigere<br />
Programme zu erstellen, mit<br />
denen ich größere Firmen ansprechen<br />
und als Auftraggeber gewinnen konnte.<br />
Dieser verzweifelte Überlebenskampf nach<br />
allen Seiten glich oft einem Hasardspiel,<br />
aber, ich musste ihn wagen - und hatte<br />
Glück!<br />
Zu meiner größten Überraschung brachte<br />
schon das Folgejahr eine so unerwartet<br />
hohe Umsatzsteigerung, dass meine Finanzlücke<br />
geschlossen werden konnte.<br />
Ein ungewöhnlich rascher Wechsel von finanziell<br />
extremen Höhen und Tiefen. All<br />
das ging mir während meines Krankenhausaufenthaltes<br />
durch den Kopf und ich<br />
hoffte, meinen Herzinfarkt ohne schwerwiegende<br />
Folgen überstehen zu können.<br />
Es durfte doch jetzt nicht alles vergeblich<br />
gewesen sein! Jeden in mir aufkommenden<br />
Zweifel versuchte ich schon im Keim<br />
zu ersticken und, um mich abzulenken,<br />
bat ich um Erlaubnis, ein Fernsehgerät in<br />
meinem Zimmer aufstellen zu dürfen,<br />
was, im Gegensatz zu heute, damals noch<br />
nicht üblich war. Aber man gestattete es<br />
mir. Es war im Sommer 1969 und die erste<br />
Mondlandung stand bevor. So konnte<br />
<strong>Aktive</strong> <strong>Senioren</strong> Nr. <strong>97</strong>/März 2012<br />
ich meine „Zwangspause“ dazu nutzen,<br />
dieses große Ereignis in aller Ruhe am<br />
Bildschirm zu verfolgen und die Sorgen<br />
um den Betrieb etwas zurückdrängen. Allmählich<br />
durfte hin und wieder ein Bote<br />
des Rechenzentrums mir die wichtigste<br />
Post zur Erledigung bringen, sodass nichts<br />
Wesentliches in Rückstand geriet.<br />
Körperlich geschwächt, aber voller Tatendrang<br />
konnte ich nach gut vier Wochen<br />
das Krankenhaus verlassen, begleitet von<br />
den mahnenden Worten des Arztes, die Arbeit<br />
künftig etwas in den Hintergrund treten<br />
zu lassen und mir mehr Ruhe zu<br />
gönnen. Ich nickte zustimmend, war in<br />
Gedanken jedoch schon wieder in der Firma.<br />
Beim ersten Betriebsrundgang stellte<br />
ich erfreut fest, dass in meiner Abwesenheit<br />
die täglichen Arbeiten nahezu reibungslos<br />
erledigt worden waren. Als<br />
kleines Dankeschön schenkte ich den ver-