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Ausgabe 02 | 2008 - City-Blutspende - DRK-Blutspendedienst West

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Wir zucken im Kinosessel zusammen und gehen in Deckung,<br />

obwohl uns natürlich klar ist, dass das Blut nicht<br />

echt ist. Aber es sieht verdammt echt aus. Und der Knaller:<br />

Es kommt meistens aus Berlin. Genauer gesagt aus<br />

dem Wedding. Aus einem unscheinbaren Haus mit dem<br />

Schriftzug „Kryolan – professional make up“. Und ich<br />

darf rein. Sebastian Langer und Rita Proksch von Kryolan<br />

warten schon auf mich.<br />

Wir durchqueren zunächst ein paar<br />

Hallen, in denen professionelles<br />

Make-up hergestellt wird. Dann<br />

kommen wir in einen überraschend<br />

kleinen, gekachelten Raum, in dem<br />

auf den ersten Blick nichts auf<br />

die Schockflüssigkeit hindeutet.<br />

Bis Rita den Deckel eines großen,<br />

blauen Plastikfasses abnimmt:<br />

„Das ist ‚IEW Dunkel’, mein Lieblingsblut und der absolute<br />

Renner im Verkauf“, sagt sie, „Es ist dunkelrot<br />

und eher dickflüssig, sodass in Ruhe gefilmt werden<br />

kann, ohne das alles zu schnell verläuft. Es entspricht<br />

auch am ehesten der Vorstellung, die man von Blut hat.“<br />

Zum Beweis lässt sie etwas davon über ihre Hand laufen<br />

und das sieht erschreckend echt aus!<br />

Das ist IEW Dunkel,<br />

mein Lieblingsblut<br />

und der absolute<br />

Renner im Verkauf.<br />

Das ist auch kein Wunder, schließlich existiert die Firma<br />

seit 63 Jahren und hat in dieser Zeit eine ganze Menge<br />

Erfahrung mit Film- und Theaterblut sammeln können.<br />

Arnold Langer gründete das Unternehmen direkt nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg eigentlich als Seifenhersteller,<br />

aber die anlaufenden Filmproduktionen in Babelsberg<br />

schufen plötzlich einen ganz anderen Markt: Theaterschminke<br />

und eben auch Kunstblut.<br />

„Fast 60 Sorten Blut haben wir mittlerweile<br />

im Programm“, berichtet<br />

Sebastian, „und zusätzlich fertigen<br />

wir immer noch Sonderwünsche für<br />

Film und Theater an. Es gibt ‚Wannenblut’,<br />

das im Badewasser besonders<br />

echt aussieht, Blutkapseln, auf<br />

die man beißen kann, sogar Augenblut,<br />

das besonders verträglich sein<br />

muss.“ „Neulich mussten wir 375 Liter ‚Schiffsblut’<br />

herstellen“, ergänzt Rita Proksch, „da sollte im Film<br />

eine Robbenschlachtung nachgestellt werden und das<br />

Blut musste von den Schiffsplanken abwaschbar und<br />

auch biologisch abbaubar sein, damit es ohne Risiko ins<br />

Meer fließen kann.“<br />

Die Abnehmer sind Film- und Theaterproduktionen auf<br />

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