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ROMANZERO - World eBook Library - World Public Library

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Der Halbmond lugte scheu;<br />

Und als wir stiegen in den Kahn,<br />

Wir waren unsrer drei.<br />

Es plätschert' im Wasser des Ruderschlags<br />

Verdrossenes Einerlei;<br />

Weißschäumende Wellen rauschten heran,<br />

Bespritzten uns alle drei.<br />

Sie stand im Kahn so blaß, so schlank,<br />

Und unbeweglich dabei,<br />

Als wär sie ein welsches Marmorbild,<br />

Dianens Konterfei.<br />

Der Mond verbirgt sich ganz. Es pfeift<br />

Der Nachtwind kalt vorbei;<br />

Hoch über unsern Häuptern ertönt<br />

Plötzlich ein gellender Schrei.<br />

Die weiße, gespenstische Möwe wars,<br />

Und ob dem bösen Schrei,<br />

Der schauerlich klang wie Warnungsruf,<br />

Erschraken wir alle drei.<br />

Bin ich im Fieber? Ist das ein Spuk<br />

Der nächtlichen Phantasei?<br />

Äfft mich ein Traum? Es träumet mir<br />

Grausame Narretei.<br />

Grausame Narretei! Mir träumt,<br />

Daß ich ein Heiland sei,<br />

Und daß ich trüge das große Kreuz<br />

Geduldig und getreu.<br />

Die arme Schönheit ist schwer bedrängt,<br />

Ich aber mache sie frei<br />

Von Schmach und Sünde, von Qual und Not,<br />

Von der Welt Unfläterei.<br />

Du arme Schönheit, schaudre nicht<br />

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