19.02.2013 Aufrufe

ROMANZERO - World eBook Library - World Public Library

ROMANZERO - World eBook Library - World Public Library

ROMANZERO - World eBook Library - World Public Library

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Wo am blutgetränkten Estrich<br />

Schnarchend liegen Pfaff und Laie.<br />

Nur die rote Jacke wacht.<br />

Bei dem Schein der letzten Lampe,<br />

Süßlich grinsend, grimmig schäkernd,<br />

Spricht der Priester zu dem Gotte:<br />

»Vitzliputzli, Putzlivitzli,<br />

Liebstes Göttchen Vitzliputzli!<br />

Hast dich heute amüsieret,<br />

Hast gerochen Wohlgerüche!<br />

»Heute gab es Spanierblut -<br />

O, das dampfte so apptitlich,<br />

Und dein feines Leckernäschen<br />

Sog den Duft ein, wollustglänzend.<br />

»Morgen opfern wir die Pferde,<br />

Wiehernd edle Ungetüme,<br />

Die des Windes Geister zeugten,<br />

Buhlschaft treibend mit der Seekuh.<br />

»Willst du artig sein, so schlacht ich<br />

Dir auch meine beiden Enkel,<br />

Hübsche Bübchen, süßes Blut,<br />

Meines Alters einzge Freude.<br />

»Aber artig mußt du sein,<br />

Mußt uns neue Siege schenken -<br />

Laß uns siegen, liebes Göttchen,<br />

Putzlivitzli, Vitzliputzli!<br />

»O verderbe unsre Feinde,<br />

Diese Fremden, die aus fernen<br />

Und noch unentdeckten Ländern<br />

Zu uns kamen übers Weltmeer -<br />

»Warum ließen sie die Heimat?<br />

Trieb sie Hunger oder Blutschuld?<br />

62

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!