Contagiöse Equine Metritis
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Entwicklung der CEM-Problematik in Baden-<br />
Württemberg von 2003 bis 2007<br />
Ch. Seeh<br />
Pferdegesundheitsdienst<br />
Stuttgart<br />
Tierseuchenkasse<br />
Baden-Württemberg<br />
www.tsk-bw.de
Entwicklung der CEM-Problematik in Baden-<br />
Württemberg von 2003 bis 2007<br />
Einleitung<br />
4Erreger der CEM (<strong>Contagiöse</strong> equine <strong>Metritis</strong>):<br />
Taylorella equigenitalis (gramnegatives Bakterium)
Entwicklung der CEM-Problematik in Baden-<br />
Württemberg von 2003 bis 2007<br />
Einleitung<br />
4Übertragung erfolgt beim Deckakt
Entwicklung der CEM-Problematik in Baden-<br />
Württemberg von 2003 bis 2007<br />
Einleitung<br />
4Klinischer Verlauf der CEM:<br />
4Entspricht dem Bild einer Deckinfektion. Nach der<br />
Bedeckung tritt 2-3 Tage später ein zu Beginn serösschleimiger,<br />
dann eitrig-schleimiger Genitalausfluß auf<br />
4Oft kommt es aber auch nur zu einem gehäuften<br />
symptomlosen umrossen<br />
4Einmal infizierte Stuten können den Erreger unter u. U.<br />
jahrelang beherbergen<br />
4Fortpflanzungsleistung ist massiv reduziert<br />
4In Einzelfällen können infizierte Stuten auch gesunde<br />
Fohlen gebären
Entwicklung der CEM-Problematik in Baden-<br />
Württemberg von 2003 bis 2007<br />
Einleitung<br />
4Bedeutung des Deckhengstes bei der Verbreitung<br />
Eine besondere Bedeutung<br />
kommt dem Deckhengst im<br />
Hinblick auf die Verbreitung<br />
der Infektion zu.<br />
Genitalschleimhaut bleibt<br />
über Monate bis Jahre<br />
besiedelt, ohne dass<br />
klinische Symptome<br />
auftreten.
Entwicklung der CEM-Problematik in Baden-<br />
Württemberg von 2003 bis 2007<br />
Problem der Diagnostik<br />
4Erreger der CEM (<strong>Contagiöse</strong> equine <strong>Metritis</strong>):<br />
Taylorella equigenitalis<br />
Nachweis des Erregers<br />
4Er kann in sauerstoffreduziertem Milieu nach 10 bis 14tägiger<br />
Bebrütung auf speziellen Nährböden angezüchtet<br />
werden<br />
4In Tupferproben ist der Erreger nach längerem Versand<br />
(trotz speziellem Transportmedium) i. d. R. nicht mehr<br />
nachweisbar<br />
4Die Proben sollten deshalb unmittelbar nach der Entnahme<br />
zur Untersuchung gebracht werden.<br />
4Für den Transport ist ein geeignetes Medium (CEM-Tupfer<br />
der Firma Albrecht) zu verwenden
Entwicklung der CEM-Problematik in Baden-<br />
Württemberg von 2003 bis 2007<br />
Problem der Probenentnahme<br />
Erregernachweis gelingt in<br />
d. R. nur aus sachgerecht,<br />
d.h. steril unter<br />
Sichtkontrolle mittels eines<br />
abgeflammten<br />
Polanskyspekulums<br />
genommenen, Cervix- bzw.<br />
Uterustupferproben.
Entwicklung der CEM-Problematik in Baden-<br />
Württemberg von 2003 bis 2007<br />
Agarplatte mit<br />
Kontaminationskeimen<br />
Problem der Probenentnahme<br />
Der Nachweisversuch in<br />
manuell genommenen<br />
Tupferproben (o. Spekulum)<br />
ist aufgrund der<br />
Kontamination aus dem<br />
Vaginalbereich und des<br />
daraus folgenden Wachstums<br />
von Begleitkeimen erschwert<br />
und nahezu aussichtlos
Entwicklung der CEM-Problematik in Baden-<br />
Württemberg von 2003 bis 2007<br />
Problem des Erregernachweises<br />
Bei latent infizierten Stuten<br />
o. klinische Erscheinung ist<br />
der Nachweis des Erregers<br />
auch bei einer guten<br />
Entnahmetechnik mittels<br />
einer einzigen Tupferprobe<br />
nicht zuverlässig möglich.<br />
Auch die routinemäßige<br />
Untersuchung aller<br />
Stutentupferproben auf<br />
Taylorella equigenitalis kann<br />
das Freisein von CEM nicht<br />
mit 100% -iger Sicherheit<br />
gewährleisten.
Entwicklung der CEM-Problematik in Baden-<br />
Württemberg von 2003 bis 2007<br />
2<br />
1<br />
Extrem hoher diagnostischer Aufwand<br />
4<br />
3<br />
Regulärer Stutentupfer<br />
1. Blutplatte<br />
2. MacConkey-<br />
Platte<br />
3. Streptokokken<br />
-Anreicherung<br />
4. Bluthaltige<br />
Selektivplatte
Entwicklung der CEM-Problematik in Baden-<br />
Württemberg von 2003 bis 2007<br />
Extrem hoher diagnostischer Aufwand<br />
Bakteriologische CEM-Untersuchung<br />
von Stutentupfern<br />
4Pro Lokalisation<br />
3 Pferdekochblut-<br />
Agarplatten<br />
4 d.h. pro Tier insgesamt<br />
9 Agarplatten<br />
4Bei 10 bis 14-tägiger<br />
Bebrütung unter<br />
CO 2 -Atmosphäre
Entwicklung der CEM-Problematik in Baden-<br />
Württemberg von 2003 bis 2007<br />
Extrem hoher diagnostischer Aufwand<br />
Drei Entnahmelokalisationen:<br />
1. Cevix/Uterus<br />
2. Medialer Klitorissinus<br />
3. Lateraler Klitorissinus
Entwicklung der CEM-Problematik in Baden-<br />
Württemberg von 2003 bis 2007<br />
Situation und Maßnahmen beim Auftreten in<br />
einem Deckring<br />
Werden die Stuten, die von einem<br />
CEM-positiven Hengst gedeckt<br />
wurden, untersucht ergibt sich sehr<br />
rasch, dass Problem der Bewertung<br />
der Untersuchungsergebnisse.<br />
Ziel aller Maßnahmen ist es das<br />
Übergreifen auf andere Deckringe<br />
und damit die Verbreitung der<br />
Infektionen zu verhindern.
Entwicklung der CEM-Problematik in Baden-<br />
Württemberg von 2003 bis 2007<br />
Konsequenz<br />
Da eine „100%ige Diagnostik“ nicht<br />
zur Verfügung steht, hat es sich<br />
bewährt, alle Stuten als CEM-<br />
“ansteckungsverdächtig“ zu bewerten<br />
und zur künstlichen Besamung<br />
überzugehen.
Entwicklung der CEM-Problematik in Baden-<br />
Württemberg von 2003 bis 2007<br />
Konsequenz<br />
Die positiven Stuten können mittels<br />
antibiotischer Behandlung saniert<br />
und weiter mittels künstlich<br />
Besamung züchterisch genutzt<br />
werden.
Entwicklung der CEM-Problematik in Baden-<br />
Württemberg von 2003 bis 2007<br />
Konsequenz<br />
Ab 2005 Etablierung<br />
eines von TSK und PZV<br />
getragenen CEM-<br />
Vorsorgeprogramm<br />
CEM-Überwachung auf<br />
Seiten der im<br />
Natursprung<br />
eingesetzten Hengste
Entwicklung der CEM-Problematik in<br />
Baden-Württemberg von 2003 bis 2007<br />
Konsequenz<br />
1<br />
Drei Entnahmelokalisationen:<br />
2<br />
3<br />
1. Penisschaft<br />
2. Harnröhre<br />
3. Eichelgrube
Entwicklung der CEM-Problematik in<br />
Baden-Württemberg von 2003 bis 2007<br />
Konsequenz<br />
4Pro Lokalisation<br />
3 Pferdekochblut-<br />
Agarplatten,<br />
4 d.h. pro Hengst insgesamt<br />
9 Agarplatten<br />
4Bei 10 bis 14-tägiger<br />
Bebrütung
Entwicklung der CEM-Problematik in<br />
Baden-Württemberg von 2003 bis 2007<br />
� Auftreten von CEM bei Süddeutschen Kaltblütern<br />
in der Decksaison 2003 / 2004<br />
� 2005 „CEM-freies Jahr“<br />
� 2006 CEM bei einem Hengst der Rasse Süddeutsches<br />
Kaltblut und einem Warmbluthengst nachgewiesen<br />
� 2007 CEM bei einem Hengst der Rasse Süddeutsches<br />
Kaltblut nachgewiesen
Fazit:<br />
Entwicklung der CEM-Problematik in<br />
Baden-Württemberg von 2003 bis 2007<br />
1. Diagnostik ist tauglich und greift unter der<br />
Voraussetzung, dass Hengsthalter mit Zuchtverband<br />
und PGD kooperiert und Hoftierarzt die Proben<br />
sachgerecht entnimmt<br />
2. Das CEM-Vorsorgeprogramm sollte als ein vom<br />
Pferdzuchtverband getragenes Hygieneprogramm im<br />
Sinne eines adäquaten Verbraucherschutzes für den<br />
Züchter und einer rechtlichen Absicherung für den<br />
Hengsthalter fortgesetzt und optimiert werden<br />
3. Im Hinblick darauf, dass in benachbarten<br />
Zuchtgebieten im Hinblick auf CEM eine andere<br />
Vorgehensweise favorisiert wird, sollten zukünftig<br />
auftretende Fälle publizistische auf „kleiner Flamme“<br />
abgehandelt werden.
Entwicklung der CEM-Problematik in<br />
Baden-Württemberg von 2003 bis 2007<br />
Fazit: 4. Die Erfahrung mit dem Warmbluthengst 2006<br />
belegt eindeutig, dass es ausgesprochen<br />
sinnvoll ist eine einmal in ein CEM-Geschehen<br />
involvierte Stute, auch nach erfolgter Sanierung<br />
nur noch im Rahmen der künstlichen Besamung<br />
züchterisch zu nutzen!!!!!!<br />
!
Entwicklung der CEM-Problematik in<br />
Baden-Württemberg von 2003 bis 2007<br />
Besondere Situation bei<br />
Schwarzwälder<br />
Füchsen
Entwicklung der CEM-Problematik in<br />
Baden-Württemberg von 2003 bis 2007<br />
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit