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Geschichte(n) von Menschen und Medizin - Spital Davos

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<strong>Geschichte</strong>(n) <strong>von</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>und</strong> <strong>Medizin</strong><br />

Meilensteine aus 120 Jahren <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong>


2<br />

Vorworte: Zum Glück gibt es das <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong>!<br />

Regierungsrat Dr. Martin Schmid 3<br />

Landrat Dr. Andrea Meisser 5<br />

<strong>Davos</strong> zur Zeit der <strong>Spital</strong>gründung 7<br />

Blick in die Bündner <strong>Spital</strong>landschaft <strong>von</strong> einst 8 – 9<br />

Meilensteine der <strong>Spital</strong>geschichte: Die ersten 100 Jahre 10 – 15<br />

Meilensteine der <strong>Spital</strong>geschichte: Die Jahre 1989–2007 16 – 22<br />

Prägende Köpfe am <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong><br />

1. Die Chefärzte <strong>und</strong> Verwalter 24<br />

2. Die Abteilungs-Chefärzte 25<br />

3. Die leitenden Spezialärzte 26<br />

4. Die Oberschwestern 27<br />

<strong>Spital</strong>medizin im Wandel<br />

Prof. Dr. med. Peter Matter 29 – 32<br />

Dr. med. Peter Holzach 33 – 35<br />

Dr. med. Christian Ryf 36 – 38<br />

Neue Zeiten, neue Führung<br />

Im Gespräch: Direktor Markus Hehli 40 – 42<br />

Organigramm 44 – 45<br />

Investionen einst <strong>und</strong> jetzt<br />

Infrastruktur <strong>und</strong> medizinische Geräte 46 – 47<br />

Quantensprung in die Zukunft 48 – 49<br />

Herzstücke des <strong>Spital</strong>s<br />

Unverzichtbar: Die Innere <strong>Medizin</strong> 51 – 54<br />

Undenkbar: Ein <strong>Spital</strong> ohne Pflegedienst 55 – 57<br />

Der Um- <strong>und</strong> Neubau des <strong>Spital</strong>s <strong>Davos</strong> 2003–2008<br />

1. Politische Vorgeschichte <strong>und</strong> Entscheide 59 – 61<br />

2. Jährliche Realisierungsetappen 62 – 67<br />

Zum Glück gibt es das <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong>! 69 – 74


120 Jahre <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> –<br />

«Zum Glück gibt es das <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong>!»<br />

Liebe <strong>Davos</strong>erinnen <strong>und</strong> <strong>Davos</strong>er, liebe Gäste<br />

Im Namen der Regierung des Kantons Graubünden gratuliere<br />

ich dem <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> zum Abschluss der Gesamtsanierung<br />

<strong>und</strong> zu seinem 120. Geburtstag ganz herzlich.<br />

Die <strong>Geschichte</strong> des <strong>Spital</strong>s ist eng mit der Entwicklung der<br />

Landschaft <strong>Davos</strong> verb<strong>und</strong>en. Der Aufschwung <strong>von</strong> <strong>Davos</strong><br />

begann 1865 mit der Entdeckung <strong>von</strong> Landschaftsarzt Alexander<br />

Spengler <strong>und</strong> der Entdeckung der heilenden Wirkung<br />

des Höhenklimas gegen die Tuberkulose. Die Blütezeit<br />

<strong>von</strong> <strong>Davos</strong> als Tuberkulosekurort endete 1944 mit der Erfindung<br />

des Antibiotikums Streptomycin. In der Folge etablierten<br />

sich in <strong>Davos</strong> aufgr<strong>und</strong> des reizarmen Klimas ausländische<br />

<strong>und</strong> schweizerische Kliniken, die sich auf Asthma<strong>und</strong><br />

Hauterkrankungen spezialisierten. Bekannter ist die<br />

jüngste <strong>Geschichte</strong>. Der <strong>Spital</strong>- <strong>und</strong> Klinikplatz <strong>Davos</strong> hat in<br />

den letzten Jahren in einem hart umkämpften Ges<strong>und</strong>heitsmarkt<br />

immer mehr an Substanz verloren.<br />

Um dieser Abwärtsspirale <strong>und</strong> den damit verb<strong>und</strong>enen negativen<br />

volkswirtschaftlichen Auswirkungen entgegenzutreten,<br />

ist seitens der Ges<strong>und</strong>heitsbetriebe eine stete Weiterentwicklung<br />

gefragt. Es verbessert sich nicht nur die<br />

<strong>Medizin</strong>, sondern es ändern sich auch die Bedürfnisse der<br />

Patientinnen <strong>und</strong> Patienten. Das <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> scheint auf<br />

dem besten Weg zu sein, diese Herausforderungen erfolg-<br />

reich zu meistern. Die Verantwortlichen der Landschaft<br />

<strong>Davos</strong> haben schon vor Jahren den Handlungsbedarf erkannt<br />

<strong>und</strong>, nachdem 1999 eine Studie über den Sanierungsbedarf<br />

des <strong>Spital</strong>s erstellt wurde, konnte am 13. April<br />

2004 der Spatenstich erfolgen. Nach nunmehr r<strong>und</strong> vierjähriger<br />

Bauzeit kann der ersehnte Erweiterungsbau offiziell<br />

in Betrieb genommen werden.<br />

Ich bin überzeugt, dass das <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> mit der zur Verfügung<br />

stehenden Infrastruktur, dem medizinischen Knowhow<br />

<strong>und</strong> dem kompetenten <strong>und</strong> einsatzfreudigen Personal<br />

bestens für die Zukunft <strong>und</strong> die Bedürfnisse unserer Bevölkerung<br />

<strong>und</strong> Gäste gerüstet ist. Um Innovationen umsetzen<br />

<strong>und</strong> neue Angebote bereitstellen zu können, muss neben<br />

kompetentem <strong>und</strong> einsatzfreudigem Personal auch eine<br />

zeitgemässe Infrastruktur vorhanden sein. Die getätigten<br />

Investitionen ins <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> sind zudem ein klares Bekenntnis<br />

zu einem starken Ges<strong>und</strong>heitsplatz <strong>Davos</strong>, dessen<br />

Entwicklung aus ges<strong>und</strong>heitspolitischer <strong>und</strong> volkswirtschaftlicher<br />

Sicht auch für den Kanton Graubünden <strong>von</strong> Bedeutung<br />

ist. In jedem Fall aber werden die Patientinnen <strong>und</strong><br />

Patienten <strong>von</strong> der erneuerten Infrastruktur des <strong>Spital</strong>s <strong>Davos</strong><br />

profitieren, was auch das Hauptziel darstellt.<br />

Regierungsrat<br />

Dr. Martin Schmid<br />

3


Zum Glück gibt es das <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong>!<br />

Die wegweisende Entscheidung zur Gründung unseres <strong>Spital</strong>s<br />

stellte vor 120 Jahren einen wohl f<strong>und</strong>amentalen Meilenstein<br />

zur erfolgreichen Entwicklung <strong>von</strong> <strong>Davos</strong> dar.<br />

Wir wissen heute nicht, wie der Ges<strong>und</strong>heitsplatz <strong>Davos</strong><br />

ohne <strong>Spital</strong> ausgesehen hätte. Wir können auch nicht so<br />

genau abschätzen, wie attraktiv sich <strong>Davos</strong> ohne <strong>Spital</strong> als<br />

Wohnort für die einheimische Bevölkerung <strong>und</strong> die zahlreichen,<br />

am Aufbau unserer Ferien- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsdestination<br />

beteiligten Neuzuzüger präsentiert hätte. Aber schliesslich<br />

brauchen wir uns auch keine Gedanken zu machen, was<br />

gewesen wäre, wenn vor 120 Jahren anders entschieden<br />

worden wäre, denn: Zum Glück gibt es das <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong>!<br />

Im Zuge der primär aus Kostengründen notwendig gewordenen<br />

Restrukturierung der schweizerischen Ges<strong>und</strong>heitslandschaft<br />

ist ein eigenes <strong>Spital</strong> für eine vergleichsweise<br />

kleine Gemeinde wie <strong>Davos</strong> heute keineswegs mehr als<br />

Selbstverständlichkeit zu betrachten. Umso höher ist die Bereitschaft<br />

des Kantons Graubünden einzuschätzen, uns als<br />

starker Partner tatkräftig zu unterstützen. Und als ebenso<br />

zukunftsgerichtet wie der Entscheid zur Gründung vor 120<br />

Jahren ist der 2003 erteilte unmissverständliche Auftrag der<br />

<strong>Davos</strong>er Stimmberechtigten zum Neubau eines Personalhauses<br />

<strong>und</strong> zur Sanierung <strong>und</strong> Erweiterung des <strong>Spital</strong>s zu<br />

gewichten: Der Ges<strong>und</strong>heitsplatz <strong>Davos</strong> braucht mehr denn<br />

je ein attraktives <strong>Spital</strong> als Zentrum mit einem breitgefächerten<br />

Angebot an hochstehenden medizinischen Leistungen.<br />

Es ist unverzichtbar für eine hohe Lebensqualität in unserer<br />

Gemeinde, als Gewähr für die Aufrechterhaltung bedeutender<br />

Kongresse, als Sicherheit für unsere zunehmend auf<br />

Ges<strong>und</strong>heit bedachten Gäste <strong>und</strong> nicht zuletzt als umfassender<br />

lokaler Dienstleistungsanbieter für unsere zahlreichen<br />

im medizinischen <strong>und</strong> paramedizinischen Bereich tätigen<br />

Personen, Organisationen <strong>und</strong> Institutionen.<br />

Unser <strong>Spital</strong> hat in seiner 120-jährigen <strong>Geschichte</strong> eine<br />

enorme Entwicklung erfahren. Die Ansprüche <strong>von</strong> aussen<br />

<strong>und</strong> das innere Bedürfnis, zu den Besten zu gehören, lösen<br />

eine kontinuierliche Anpassung an den steten Wandel in unserer<br />

Gesellschaft, an die aktuellen Erkenntnisse der medizinischen<br />

Forschung oder auch an die technologischen<br />

Neuerungen aus. Mit dem Abschluss der umfassenden Sanierung,<br />

Erneuerung <strong>und</strong> Erweiterung gerade rechtzeitig zu<br />

den Jubiläumsfeierlichkeiten verfügen wir über ein modernes,<br />

dem heutigen Stand der Erkenntnisse entsprechendes<br />

<strong>und</strong> nicht zuletzt auch schönes <strong>und</strong> einladendes <strong>Spital</strong>. Für<br />

unsere Patientinnen <strong>und</strong> Patienten <strong>und</strong> ihre Besucherinnen<br />

<strong>und</strong> Besucher, aber auch als qualitativ hochstehender <strong>und</strong><br />

angenehmer Arbeitsplatz für unsere über 300 Mitarbeitenden.<br />

Sie sind es letztlich, die durch ihren unermüdlichen Einsatz<br />

<strong>und</strong> ihr grosses Können für das Wohl der ihnen anvertrauten<br />

in der Ges<strong>und</strong>heit beeinträchtigten Mitmenschen<br />

die Verantwortung tragen.<br />

Dr. Andrea Meisser<br />

Präsident der Bau- <strong>und</strong> <strong>Spital</strong>kommission<br />

5


<strong>Davos</strong> zur Zeit der <strong>Spital</strong>gründung 1888<br />

1865<br />

<strong>Davos</strong> wird Höhenkurort. Die Einwohnerzahl liegt bei 1700<br />

Personen.<br />

1871<br />

Der Kurverein wird gegründet. Die Landschaft <strong>Davos</strong> Gemeinde<br />

schafft die gesetzlichen Rahmenbedingungen,<br />

damit aus dem Siedlungsraum der Walser Bauern der «Weltkurort<br />

im Gebirge» entstehen kann.<br />

1888<br />

<strong>Davos</strong> hat bereits 3891 Einwohner.<br />

In den Wintermonaten logieren 1`356 Gäste in Sanatorien<br />

<strong>und</strong> Fremdenzimmern. Hauptsaison ist jedoch der Sommer.<br />

Aufs ganze Jahr 1888 gesehen, weist das Dokumentenbuch<br />

des Kurvereins folgende Gästezahlen aus:<br />

1931 Deutsche<br />

1415 Engländer<br />

1674 Schweizer<br />

342 Holländer<br />

306 Franzosen <strong>und</strong> Belgier<br />

142 Amerikaner<br />

152 Russen<br />

246 Andere Nationen<br />

Total 6208 Gäste<br />

Wiesen<br />

Um 1890<br />

In der Landschaft <strong>Davos</strong> stehen 1690 Fremdenzimmer mit<br />

2038 Betten zur Verfügung. Das Gästetotal steigt auf<br />

10 167 Personen, da<strong>von</strong> sind r<strong>und</strong> 38 Prozent Schweizer,<br />

knapp 27 Prozent Deutsche <strong>und</strong> 17 Prozent Engländer. Die<br />

RhB-Linie Landquart-<strong>Davos</strong> ist vollendet. Initiant: Der<br />

holländische Pionier Willem Jan Holsboer.<br />

Pro memoria:<br />

Um 1906 gabs in <strong>Davos</strong> nicht weniger als 14 Sanatorien mit<br />

900 Betten!<br />

Quellen:<br />

«Der Aufstieg <strong>von</strong> <strong>Davos</strong>», Jules Ferdmann<br />

«100 Jahre Krankenhaus / <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong>», Kaspar Jörger<br />

«<strong>Davos</strong> <strong>von</strong> A bis Z», Kaspar Jörger / Helga Ferdmann<br />

Glaris<br />

Monstein<br />

Platz<br />

Dorf<br />

Frauenkirch<br />

7


8<br />

Die Bündner <strong>Spital</strong>landschaft <strong>von</strong> einst<br />

1853<br />

Eröffnung des Churer Kreuzspitals im Gäuggeliquartier. Initiant<br />

ist der Kapuziner <strong>und</strong> Churer Stadtpfarrer Theodosius.<br />

1868<br />

Das <strong>Spital</strong> Ilanz wird als Privatspital eröffnet. Treibende Kraft:<br />

Pater Dr. Gion Fidel Depuoz. 1888 wird das Krankenhaus<br />

Gemeindespital.<br />

1881<br />

Am 10. Juli 1881 nimmt das Prättigauer Krankenhaus<br />

Schiers den Betrieb auf. Aus eigenen Mitteln liess es der damals<br />

75-jährige Pfarrer Peter Flury, Gründer der Evangelischen<br />

Mittelschule Schiers, erbauen.<br />

1888<br />

Eröffnung des Krankenhauses <strong>Davos</strong> nach 16-jähriger Sammeltätigkeit<br />

durch den <strong>Davos</strong>er Krankenverein (Gründung<br />

1872). Das Startkapital lag bei r<strong>und</strong> 57 000 Franken.<br />

1895<br />

Am 27. Mai 1895 nimmt das <strong>Spital</strong> Oberengadin in Samedan<br />

auf einem <strong>von</strong> Nationalrat A. R. <strong>von</strong> Planta geschenkten<br />

Bauplatz <strong>und</strong> mit einem Baufonds <strong>von</strong> 140 000 Franken<br />

den Betrieb auf.<br />

1908<br />

1908 wird die Stiftung Ospedale Engiadina Bassa gegründet.<br />

Sie bezweckt den Bau eines Insolierhauses für Infek -<br />

tionskrankheiten. Daraus entsteht ein <strong>Spital</strong> mit 20 Betten.<br />

1912<br />

Am 1. November 1911 wird das neue Krankenhaus Thusis<br />

mit Absonderungshaus zu Kosten <strong>von</strong> 156 000 Franken in<br />

Betrieb genommen.<br />

1913<br />

Das provisorische Ospedale Poschiavo wird mit 15 Betten in<br />

der Liegenschaft «La Rasiga» eröffnet. 1927–1929 wird ein<br />

neues 60-Betten-<strong>Spital</strong> erstellt.<br />

1930<br />

1930 wird das <strong>Spital</strong> Savognin in einer Liegenschaft eröffnet,<br />

die dank der Stiftung des Savogniner Hoteliers Alfons<br />

Pianta aus dem Jahr 1924 hatte erworben werden können.<br />

1934<br />

1934 kann schliesslich auch das Ospidal Müstair eröffnet<br />

werden. 15 Jahre zuvor, im Jahr 1919, hatten die Frauen<br />

<strong>von</strong> Sta. Maria einen Fonds mit einer Ersteinlage <strong>von</strong> 300<br />

Franken für ein <strong>Spital</strong> gestiftet. Bis 1936 wuchs er auf<br />

15 000 Franken an.


1941<br />

Am 14. April 1941, mitten im 2. Weltkrieg, wird das Rätische<br />

Kantonsspital Chur nach zweijähriger Bauzeit <strong>und</strong> einer<br />

ungewöhnlich langen Vorgeschichte eingeweiht.<br />

Bereits gut 100 Jahre früher, im Jahr 1840, hatte nämlich<br />

der in Bergamo lebende Bündner Johann Peter Hosang sein<br />

ganzes Vermögen zum Bau eines Kantonsspitals seinem Heimatkanton<br />

vermacht. Doch erst im Jahr 1909 diskutierte die<br />

Sanitätskommission erneut über das Projekt Kantonsspital.<br />

Der Kleine <strong>und</strong> der Grosse Rat lehnten jedoch ab.<br />

Zwischen 1912 <strong>und</strong> 1915 machten zwei gut betuchte Männer<br />

einen neuen Anlauf: Hermann Peter Herold stiftete das<br />

Gut Arlibon mit seinen knapp 58 000 Quadratmetern Fläche<br />

für den Churer Krankenhausneubau. Sein in Alexandrien lebender<br />

Schulfre<strong>und</strong> Anton Cadonau machte eine Spende<br />

<strong>von</strong> 1,5 Mio. Franken. Andere taten es ihm gleich.<br />

Doch bis zur definitiven Unterzeichnung der<br />

Stiftungsurk<strong>und</strong>e am 3. April 1937 vergingen<br />

nochmals gut 20 Jahre.<br />

Ilanz<br />

Thusis<br />

Chur<br />

Savognin<br />

Schiers<br />

<strong>Davos</strong><br />

Samedan<br />

Poschiavo<br />

Scuol<br />

Sta. Maria<br />

9


10<br />

Meilensteine der <strong>Spital</strong>geschichte: Die ersten 100 Jahre<br />

Quelle: Festschrift Dr. Kaspar Jörger «100 Jahre Krankenhaus / <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong>»<br />

1872<br />

Gründung eines Krankenvereins<br />

1872 gründen Einheimische <strong>und</strong> in <strong>Davos</strong> Niedergelassene<br />

einen Krankenverein, Vorläufer der heutigen Krankenkassen.<br />

Damit will man kranken oder arbeitsunfähig gewordenen<br />

Mitgliedern helfen.<br />

Seele des Vereins ist Dr. Wilhelm Beeli (1843 – 1900), Allgemeinpraktiker,<br />

Landammann <strong>von</strong> <strong>Davos</strong> (1875 – 1877) <strong>und</strong><br />

Mitglied des Bündner Grossen Rates, verheiratet mit Maria<br />

Elisabeth Bavier aus Chur <strong>und</strong> Vater <strong>von</strong> 5 Kindern.<br />

1887<br />

Ein Bravo der «löblichen Commission» <strong>von</strong> <strong>Davos</strong><br />

Auf Gesuch des Krankenvereins beantragt die «löbliche Commission»<br />

mit Amtslandammann Hans Taverna, Major Johann<br />

Peter Stiffler <strong>und</strong> Landammann Paul Müller der <strong>Davos</strong>er Landsgemeinde<br />

einen Zuschuss <strong>von</strong> Fr. 4000.– aus der Landschaftskasse<br />

fürs geplante Krankenhaus. Die Commission macht verschiedene<br />

Auflagen. Verlangt wird unter anderem auch eine<br />

erstaunliche Statutenänderung: Weibliche Taglöhner <strong>und</strong> Dienst-<br />

boten sollen ebenfalls in den Verein aufgenommen werden!<br />

Die Landsgemeinde bewilligt das Kreditbegehren am 30. Juni<br />

1887.<br />

1888<br />

Das erste <strong>Davos</strong>er Krankenhaus steht<br />

Innert 15 Jahren bringt der Krankenverein aus Spenden <strong>und</strong><br />

Jahresbeiträgen 15 000 Franken zusammen <strong>und</strong> kann endlich<br />

bauen. Ende 1888 wird das erste <strong>Davos</strong>er Krankenhaus<br />

mit 15 Zimmern bezogen. Durch Sammlungen <strong>und</strong> Bazare<br />

stottert der Verein seine Schulden <strong>von</strong> 42 000 Franken ab.<br />

Erster <strong>Spital</strong>arzt wird Dr. Wilhelm Beeli.<br />

1895<br />

Zweiter Streich: Ein Absonderungshaus<br />

Neben dem Krankenhaus plant der Krankenverein ein Absonderungshaus<br />

für akute Infektionskrankheiten. Im Komitee<br />

sitzen Dr. Oswald Peter, Dr. Wilhelm Beeli <strong>und</strong> Dr. Luzius<br />

Spengler. Berater sind Baumeister Gaudenz Issler <strong>und</strong> Wil-


lem Jan Holsboer. Das Bauland <strong>von</strong> Metzger Kaspar Buol<br />

kostet 20 Franken pro Klafter (3,4 Quadratmeter)…<br />

1906<br />

Notfalldienst im Fuhrwerk<br />

Die Landschaft <strong>Davos</strong> Gemeinde stellt keinen Landschaftsarzt<br />

mehr an. Sämtliche <strong>Davos</strong>er Ärzte verpflichten sich vertraglich<br />

zum Notfalldienst r<strong>und</strong> um die Uhr. Die Kosten für<br />

Arztbesuche per Fuhrwerk übernimmt die Landschaft <strong>Davos</strong><br />

gemäss speziellem Transporttarif.<br />

1907<br />

Gemeinde übernimmt Kranken- <strong>und</strong> Absonderungshaus<br />

Im Jahr 1907 bekommen Kranken- <strong>und</strong> Absonderungshaus<br />

eine neue Trägerschaft: Sie werden Eigentum der politischen<br />

Gemeinde <strong>und</strong> Landschaft <strong>Davos</strong>.<br />

Die «Organisation des Gemeindekrankenhauses» tritt am<br />

1. Januar 1907 in Kraft. Zwecks Verwaltung des Krankenhauses<br />

wählt die Obrigkeit der Landschaft <strong>Davos</strong> Gemeinde<br />

eine 7-köpfige <strong>Spital</strong>kommission mit zweijähriger Amtszeit.<br />

Gemeinsam mit dem <strong>Spital</strong>arzt zwecks Verwaltung des<br />

Krankenhauses legt dieses Gremium auch die jährliche Speiseordnung<br />

fest!<br />

1907<br />

Die guten Geister vom Dänlikerhaus<br />

Erster Präsident der <strong>Spital</strong>kommission ist Pfarrer Hans<br />

Accola. Die Krankenschwestern vom Roten Kreuz aus dem<br />

Dänlikerhaus in Bern übernehmen gemäss Vertrag mit der<br />

<strong>Spital</strong>kommission die Krankenpflege in <strong>Davos</strong>. Der Lohn der<br />

Oberschwester liegt bei 500 Franken pro Jahr, nebst einer<br />

Reiseentschädigung <strong>von</strong> 50 Franken. Das Schwesternsalär<br />

beträgt 450 Franken.<br />

1910/1912<br />

Schon wieder Platznöte<br />

Im 22-jährigen <strong>Spital</strong> wirds eng. Man diskutiert eine Verlegung,<br />

weg vom nahen Friedhof. Am 28. April 1910 beschliesst<br />

die Landsgemeinde einen Kredit <strong>von</strong> 278000 Franken<br />

für Bauland südlich des <strong>Spital</strong>s <strong>und</strong> ein neues Abson derungshaus,<br />

das 1910 / 11 erstellt ist. Noch kann das <strong>Spital</strong><br />

selbst aus finanziellen Gründen nicht erneuert werden – ein<br />

Kündigungsgr<strong>und</strong> für <strong>Spital</strong>arzt Dr. Benedikt Meisser. Doch<br />

auch Nachfolger Dr. med. Paul Schreiber aus Thusis plädiert<br />

für einen Neubau.<br />

1913/1914<br />

Ein Sprung nach vorn<br />

Am 6. April 1913 stimmt die <strong>Davos</strong>er Landsgemeinde dem<br />

<strong>Spital</strong>neubau zu. Kostenvoranschlag: 600 000 Franken.<br />

Ende Dezember 1914 wird das «so ziemlich fertige» 90-Betten-<strong>Spital</strong><br />

bezogen. «Es zählt jedenfalls zu den besteingerichteten<br />

Spitälern der Neuzeit», schreibt Landschreiber<br />

Georg Sprecher stolz ins Protokoll.<br />

11


12<br />

1915/1916<br />

Das waren noch Zeiten!<br />

Im Betriebsjahr 1915 /16 erwirtschaftet das <strong>Spital</strong> 91130.99<br />

Franken. Der Aufwand beträgt 86 898.96 Franken. Haupterlös:<br />

75 390.25 Franken aus Verpflegungsgeldern, grösster<br />

Ausgabenposten: Allgemeine Betriebsauslagen für Küche<br />

<strong>und</strong> Keller <strong>von</strong> 45 232.16. Franken. Die Löhne für <strong>Spital</strong>arzt,<br />

Schwestern, Angestellte <strong>und</strong> die Verwaltung belaufen sich<br />

auf nur gerade 20 295.55 Franken. Der Jahresgewinn beträgt<br />

4223.03 Franken.<br />

1921<br />

Bescheidene Verhältnisse<br />

1921 arbeiten zwei Ärzte <strong>und</strong> 29 Angestellte am Krankenhaus<br />

<strong>Davos</strong>, 13 in der Krankenpflege, 16 im Haushalt. Die<br />

Bruttoeinnahmen pro Tag liegen bei 11.62 Franken.<br />

1930/1931<br />

Es wird wieder gebaut<br />

Nach nur 10-jährigem Betrieb fehlen dem <strong>Spital</strong> Privat- <strong>und</strong><br />

Einzelzimmer <strong>und</strong> eine moderne Küche. Gekocht wurde<br />

immer im Absonderungshaus. Das alte Absonderungshaus<br />

wird im August 1924 abgebrochen.<br />

Der Kredit für die <strong>Spital</strong>sanierung <strong>und</strong> -erweiterung <strong>von</strong><br />

500 000 Franken ist umstritten, wird im Dezember 1928<br />

aber knapp angenommen. 1929 /30 wird gebaut, 1930 hat<br />

das <strong>Davos</strong>er Krankenhaus 11 neue Zimmer, eine neue Kü-<br />

che <strong>und</strong> ein Flach- statt eines Walmdachs. Man ist sich einig:<br />

«Das <strong>Davos</strong>er <strong>Spital</strong> steht an erster Stelle im Kanton.»<br />

Patientenfrequenzen 1931<br />

1. <strong>und</strong> 2. Klasse 240 Patienten <strong>und</strong> 18 Begleiter<br />

Allgemein 708 Personen<br />

Total 966 Personen / 20 165 Pflegetage<br />

1938/1939<br />

Wachsende Sorgen<br />

1938 sinken die Pflegetage auf 15 397, die Unterhaltskosten<br />

an Kranken- <strong>und</strong> Absonderungshaus steigen unaufhaltsam.<br />

<strong>Spital</strong>arzt Dr. med. Hermann Schuppisser, seit 1937<br />

im Amt, kommt in der Bevölkerung nicht an. Frakturen werden<br />

immer häufiger <strong>von</strong> Ärzten ausserhalb des Krankenhauses<br />

behandelt.<br />

1939, nach der Mobilmachung, wird das <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> militärisch<br />

ein «Grenzspital», will heissen: Militärpatienten bleiben<br />

nur so lange hier, bis sie transportfähig sind.<br />

1941<br />

Düstere Kriegszeiten<br />

1941 wählt der Grosse Landrat unter 24 Bewerbern Dr. med.<br />

Franz Jakob zum Nachfolger <strong>von</strong> <strong>Spital</strong>arzt Schuppisser.<br />

Alles wird teurer: Bäcker, Metzger, Fuhrkosten, Heizmaterial.<br />

Strom ist rationiert, das Gas soll ganz versiegen. Zur


«Hebung der Finanzen» wird eine hydrotherapeutische Anlage<br />

im <strong>Spital</strong>keller installiert. Die Krankenkasse ÖKK bezeichnet<br />

die Röntgenkosten des <strong>Spital</strong>s als eine «ins Untragbare<br />

gestiegene Belastung». 1942 bewilligt die<br />

eidgenössische Preiskontrolle eine vom <strong>Davos</strong>er <strong>Spital</strong>verwalter<br />

beantragte Taxerhöhung um 10 Prozent.<br />

1951<br />

Schon wieder ein Bauprojekt<br />

126 000 Franken soll ein Erweiterungsbau mit Einzelzimmern<br />

für das Pflegepersonal kosten, wie das ein neuer Arbeitsvertrag<br />

vorsieht. Der <strong>Davos</strong>er Souverän nimmt das Kreditbegehren<br />

am 8. Juli 1951 klar an.<br />

1955/1956<br />

Ewiges Thema Platzmangel<br />

1955 wird Dr. med. Max Ziegler als beratender Internist angestellt<br />

– eine Novität. Die <strong>Spital</strong>frequenzen nehmen sehr<br />

stark zu. Im März 1956 stellt die Spitakommission grossen<br />

Platzmangel im <strong>Spital</strong> fest. Internist Ziegler bestätigt, dass<br />

zahlreiche Kranke, die eigentlich hospitalisiert werden müssten,<br />

in <strong>Davos</strong>er Hotels liegen.<br />

1957<br />

Verlegung oder Umbau?<br />

1957 wird mit der AG Parksanatorium (ehemals Turbansanatorium)<br />

über die Verlegung des <strong>Spital</strong>s auf ein Areal mit<br />

101 880 Quadratmetern Fläche verhandelt. Organisatorische<br />

Gründe sprechen dagegen. Ein Projekt für Um- <strong>und</strong><br />

Erweiterungsbauten in Höhe <strong>von</strong> 2,9 Mio. Franken wird <strong>von</strong><br />

der <strong>Spital</strong>kommission als «inakzeptabel» abgelehnt.<br />

1958–1960<br />

Umbauten allüberall<br />

Am 28. September 1958 bewilligt das <strong>Davos</strong>er Stimmvolk<br />

einen Kredit <strong>von</strong> 85 000 Franken für den Umbau der Gebär<strong>und</strong><br />

Säuglingsabteilung.<br />

Am 24. Mai 1959 wird ein weiterer Kredit <strong>von</strong> 388 000 Franken<br />

zur Sanierung <strong>von</strong> Sanitärinstallationen, Büro- <strong>und</strong> Ärzteräumen,<br />

<strong>von</strong> Labor <strong>und</strong> Signalanlage <strong>und</strong> Ähnlichem klar<br />

angenommen.<br />

1960 wird der Eingangs-, Verwaltungs- <strong>und</strong> Untersuchungstrakt<br />

renoviert <strong>und</strong> erweitert.<br />

1962<br />

Die Tübli-Schwestern kommen<br />

1962 kündigt das Berner Mutterhaus der Dänliker-Schwestern<br />

den Vertrag mit dem <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong>. Abgelöst werden sie<br />

<strong>von</strong> 10 Tübli-Schwestern.<br />

1963<br />

Das nächste Bauvorhaben ist in Sicht<br />

Im Oktober 1963 bewilligt der <strong>Davos</strong>er Souverän einen Kredit<br />

<strong>von</strong> 1,2 Mio. Franken für den Bau eines Schwesternhauses.<br />

Das Absonderungshaus soll abgebrochen werden.<br />

13


14<br />

AO-Methode im Aufschwung, Skepsis beim Chefarzt<br />

Das Landschaftsprotokoll vom 7. Februar 1963 vermerkt,<br />

dass sich <strong>Spital</strong>chefarzt Franz Jakob nicht mit der neuen AO-<br />

Operationstechnik zur Frakturbehandlung anfre<strong>und</strong>en kann.<br />

Die <strong>Spital</strong>frequenzen sinken: Patienten aus dem Unterland<br />

wollen eben nach neuester Technik, heisst nach AO-Methoden,<br />

behandelt werden. Sie weigern sich deshalb, das<br />

<strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> aufzusuchen.<br />

1965<br />

Erste Gynäkologin am <strong>Spital</strong><br />

Am 1. Juli 1965 wird Dr. Silvia Bono nebenamtliche Leiterin<br />

der Abteilung Geburtshilfe <strong>und</strong> Spezialärztin für Gynäkologie.<br />

Sie bleibt bis 1992 am <strong>Spital</strong>.<br />

1966<br />

Fertig!<br />

Das neue Arzt- <strong>und</strong> Schwesternhaus wird am 27. November<br />

1966 eröffnet.<br />

1970/1971<br />

Personelle Mutationen…<br />

Die letzte Diakonisse verlässt das <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> am 21. März<br />

1970. Eigentlich hatte sie schon vor 9 Jahren gekündigt…<br />

Per 1. Oktober 1971 kündigt auch Chefarzt Dr. Franz Jakob.<br />

Sein Nachfolger, Dr. Peter Matter, war bereits am 11. August<br />

1970 zum chirurgischen Chefarzt gewählt worden. Er<br />

soll sich auch mit dem Projekt des bevorstehenden Um- <strong>und</strong><br />

Erweiterungsbaus des <strong>Spital</strong>s befassen.<br />

1972<br />

… <strong>und</strong> ein grosses Bauprojekt in petto<br />

Am 5. März 1972 stimmt die <strong>Davos</strong>er Bevölkerung mit den<br />

mittlerweile stimmberechtigten Frauen einem Kredit <strong>von</strong><br />

28,5 Mio. Franken für den Neubau des <strong>Spital</strong>s mit geschützter<br />

Operationsstelle (GOPS) mit grossem Mehr zu.<br />

Nach Abzug der kantonalen <strong>und</strong> eidgenössischen Subventionen<br />

verbleiben der Landschaft <strong>Davos</strong> Gemeinde noch Investitionskosten<br />

<strong>von</strong> 13,7 Mio. Franken.<br />

1977<br />

Was lange währt…<br />

Am 7. Oktober 1977, nach über dreijähriger Bauzeit, findet<br />

die offizielle Eröffnung des neuen <strong>Spital</strong>s mit 100 Betten <strong>und</strong><br />

geschützter Operationsstelle <strong>und</strong> einer Pflegestation für Chronischkranke<br />

statt. Es sei «die in der <strong>Geschichte</strong> der Landschaft<br />

<strong>Davos</strong> nicht allein finanziell, sondern auch volumenmässig<br />

grösste, öffentliche Hochbaute», schreibt Landammann Dr.<br />

Christian Jost in der «<strong>Davos</strong>er Zeitung» vom 5. Oktober 1977.<br />

1978<br />

Modernisierter Krankentransport<br />

Ab 1978 besorgt die Firma Express-Taxi mit zwei Ambulanzfahrzeugen<br />

den Verletzten- <strong>und</strong> Krankentransport. Die<br />

Zeit der Fuhrwerke ist vorbei.


1980<br />

Die <strong>Spital</strong>region wächst<br />

Ab 1. Januar 1980 gehören auch Schmitten <strong>und</strong> Wiesen zur<br />

<strong>Spital</strong> region <strong>Davos</strong>. Sie tragen einen prozentualen Anteil des<br />

Betriebsdefizits <strong>und</strong> stellen je einen Vertreter in der <strong>Spital</strong>kommission.<br />

1982<br />

Erster Co-Chefarzt<br />

Das <strong>Spital</strong> regorganisiert sich: In der Person <strong>von</strong> Dr. med.<br />

Peter Holzach gibts 1982 erstmals einen Co-Chefarzt.<br />

1985<br />

Der Chefarzt wird Professor<br />

1985 wird Chefarzt Dr. Peter Matter zum a.o. Professor der<br />

Universität Basel ernannt. «Die Verbindung zur Universität<br />

Basel ergibt wichtige Impulse zum Schritthalten mit den medizinischen<br />

Fortschritten», steht im Jahresbericht 1985 des<br />

<strong>Spital</strong>s <strong>Davos</strong>. Die Ultraschallsonographie wird eingeführt.<br />

1987/1988<br />

Baukredit für Pflegeheim <strong>und</strong> Personalunterkünfte<br />

Am 14. Juni 1987 sagt der <strong>Davos</strong>er Souverän wiederum<br />

deutlich Ja zu einem Baukredit <strong>von</strong> 8,33 Mio. Franken für<br />

den Neubau eines Pflegeheims, Personalunterkünfte <strong>und</strong><br />

den Ersatz oder die Ergänzung <strong>von</strong> <strong>Spital</strong>räumen. Baubeginn<br />

ist am 1. Mai 1988, im Jahr des 100-jährigen Bestehens<br />

des <strong>Spital</strong>s <strong>Davos</strong>.<br />

Gedanken zu<br />

«100 Jahre <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong>»<br />

Chefarzt Professor Dr. med. Peter Matter:<br />

« Historisch<br />

gesehen war das <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> immer fortschrittlich<br />

eingestellt. Es verfügte als eines der ersten Spitäler<br />

dieser Grösse seit 1957 über einen ärztlich geführten<br />

Narkosedienst <strong>und</strong> kennt die Unterteilung in Chirurgie <strong>und</strong><br />

<strong>Medizin</strong> seit 1955 <strong>und</strong> seit 1961 in Geburtshilfe /Gynäkologie<br />

je mit fachspezifisch leitenden Ärzten.<br />

Unsere Patienten erwarten differenzierte <strong>und</strong> moderne Abklärungs-<br />

<strong>und</strong> Behandlungsmöglichkeiten. So konnten wir<br />

z. B. die Ultraschalluntersuchungen vor Kurzem modernisieren<br />

<strong>und</strong> damit nicht nur zum Teil herkömmliche Untersuchungsmethoden,<br />

die oft den Patienten stark belasteten,<br />

ersetzen, sondern vor allem auch unsere diagnostischen<br />

Möglichkeiten weiter verfeinern. Selbstverständlich werden<br />

bei solchen Anschaffungen die finanziellen Auswirkungen<br />

f<strong>und</strong>iert dem möglichen Profit für die Patienten gegenüber -<br />

gestellt.»<br />

<strong>Spital</strong>verwalter Emil Lehmann:<br />

« Vor allem aber gilt es, den für die damalige Zeit (<strong>Spital</strong> -<br />

eröffnung 1888, die Verf.) erstaunlichen Weitblick <strong>und</strong> die<br />

Risikobereitschaft der für diese Gründung verantwortlichen<br />

Initianten zu bew<strong>und</strong>ern <strong>und</strong> zu ehren.»<br />

15


16<br />

Meilensteine der <strong>Spital</strong>geschichte Die Jahre 1989–2007<br />

Quelle: Jahresberichte des <strong>Spital</strong>s <strong>Davos</strong><br />

1989<br />

Wieder eine Einweihung<br />

Am 15. September 1989 werden das Personalhaus <strong>und</strong> das<br />

34-Betten-Pflegeheim eingeweiht – nach harter Bauzeit, wie<br />

Chefarzt Professor Dr. Peter Matter im Jahresbericht<br />

schreibt: «Die Lärmemission <strong>und</strong> Betriebsbeeinträchtigungen<br />

waren zeitweise kaum tragbar <strong>und</strong> forderten viel guten<br />

Willen <strong>und</strong> Verständnis <strong>von</strong>seiten der Patienten <strong>und</strong> des Personals<br />

des Akutspitals» – ein Seufzer, der 20 Jahre später<br />

erneut volle Berechtigung haben wird.<br />

Jubiläum fürs «Dreibein»<br />

Ebenfalls 1989 feiert die sogenannte «Dreibein»-Führung<br />

am <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> mit Chefarzt, Oberschwester <strong>und</strong> Verwalter<br />

ihr 10-Jahr-Jubiläum. Die Devise des <strong>Davos</strong>er Chefarztes<br />

für <strong>Spital</strong>patienten: «Eingeliefert ja, aber nicht ausgeliefert…»<br />

Der moderne Patient, stellt Matter fest, gebe sich<br />

nicht mehr mit optimaler, sondern nur noch mit maximaler<br />

<strong>Medizin</strong> zufrieden.<br />

1990–1992<br />

Fortschritte <strong>und</strong> Sorgen<br />

1990 wird das Ergotherapiezentrum, geführt vom Schweizerischen<br />

Roten Kreuz Graubünden, eröffnet. Erstmals<br />

wer den Gallenblasen laparoskopisch, das heisst in der<br />

minimalinvasiven «Schlüssellochtechnik», entfernt. Das Anästhesie<br />

zentrum wird ausgebaut. 1991 werden Echo kardio-<br />

graphie <strong>und</strong> Dopplersonographie eingeführt. Die Ultra -<br />

schalldiagnostik hat sich etabliert. Sorgen machen dagegen<br />

die finanziellen Leistungen der Bündner Krankenkassen: Sie<br />

decken die effektiven Patientenkosten nicht.<br />

Stabübergabe in der<br />

Gynäkologie<br />

Nach 27 Jahren tritt Dr. Silvia Bono 1992 als leitende Ärztin<br />

Gynäkologie am <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> zurück. Nachfolger wird<br />

Florian Tränkner. Im Jahresbericht 1992 zieht sie Bilanz über<br />

ihr langjähriges Wirken:<br />

« Es<br />

bedeutet zunächst, an der medizinischen Entwicklung<br />

beteiligt gewesen zu sein in einer Zeit, da diese immer<br />

breiter, immer tiefer <strong>und</strong> umfassender, immer technischer<br />

<strong>und</strong> apparativer, aber auch immer hektischer wurde. Einer<br />

Zeit, in der es für den einzelnen Arzt <strong>und</strong> erst recht für den<br />

einsamen Gynäkologen in der Peripherie immer problematischer<br />

wurde, diese Entwicklung in genügendem Mass mitzumachen.<br />

Einer Zeit, in der es immer schwerer wird, die<br />

nötige Musse für die eigene Fortbildung zu finden, <strong>und</strong> hie<br />

<strong>und</strong> da auch schwierig, die neuen Ideologien <strong>und</strong> Praktiken<br />

zu verstehen.<br />

Es bedeutet, Veränderungen bei den <strong>Medizin</strong>alberufen miterlebt<br />

zu haben, die, wie nie zuvor, differenzierter, f<strong>und</strong>ierter,<br />

technisch <strong>und</strong> intellektuell anspruchsvoller geworden sind.<br />

Dabei leider häufig auch patientenferner, abstrakter wurden,<br />

mehr mess- als fühlbar, <strong>und</strong> damit vom Kranken, vielfach zu<br />

Unrecht, als distanzierter <strong>und</strong> liebloser empf<strong>und</strong>en.


Es bedeutet, Jahrzehnte miterlebt zu haben, in denen die<br />

Frauen ein bisher nicht gekanntes Mass an Selbstbewusstsein<br />

erlangt haben. Ein Selbstbewusstsein, das sie als Patientinnen<br />

sehr viel anspruchsvoller, aber auch sehr viel kollaborativer<br />

werden liess; durch das sie mehr Aufklärung,<br />

mehr Mitentscheidung fordern, vielfach auch mehr Mitverantwortung<br />

zu übernehmen bereit sind. Ein Selbstbewusstsein<br />

auch, das Frauen als Pflegende, als Schwestern, Hebammen,<br />

Laborantinnen usw. fordernder, anspruchsvoller<br />

macht. Nicht nur das Wie, auch das Warum ist heute gefragt<br />

<strong>und</strong> in Frage gestellt. Wer noch in der alten, hierarchischen<br />

Ordnung gross geworden ist, muss sich nicht<br />

wenig anstrengen, um diesen neuen Herausforderungen<br />

gerecht zu werden.»<br />

1994<br />

Ende einer Aera<br />

Nach 24 Jahren Chefarztätigkeit kündigt Professor Dr. Peter<br />

Matter per Mitte 1994 seinen Rücktritt an. Er wird die Leitung<br />

<strong>von</strong> AOInternational übernehmen. Sein Fazit: «Die<br />

Amtszeit war geprägt <strong>von</strong> einer raschen, konzentrierten Entwicklung<br />

in Diagnostik <strong>und</strong> Therapie, <strong>und</strong> gleichzeitig waren<br />

auch grosse Bauvorhaben zu realisieren.» Nachfolger als<br />

ärztlicher Leiter des <strong>Spital</strong>s wird der orthopädische Chirurg,<br />

Chefarzt Dr. med. Peter Holzach. 1994 gibt sich das <strong>Spital</strong><br />

ein neues Leitbild <strong>und</strong> befasst sich mit Qualitätssicherung<br />

<strong>und</strong> Prozessqualität, ein Thema der nächsten Jahre.<br />

1995/1996<br />

«Profitcenter <strong>Spital</strong>»<br />

Prägend für die 90er-Jahre ist der Kostendruck im Ges<strong>und</strong>heitswesen.<br />

«Das <strong>Spital</strong> im Clinch zwischen Profitcenter <strong>und</strong><br />

Leistungsauftrag», überschreibt der damalige Präsident der<br />

<strong>Spital</strong>kommission (SPIKO), Landrat Dr. Peter Bieler, seinen<br />

Kommentar im Jahresbericht 1995. Zwar sinkt die <strong>Spital</strong>aufenthaltsdauer,<br />

die apparativen <strong>und</strong> personellen Kosten<br />

aber steigen. Aus Kostengründen wird die <strong>Spital</strong>wäsche ab<br />

1995 extern vergeben.<br />

Von Emil Lehmann zu Markus Gautschi<br />

1995 wird Verwaltungsdirektor Emil Lehmann nach 27<br />

Dienstjahren pensioniert. Nachfolger wird Markus Gautschi.<br />

Der Personalbestand des <strong>Spital</strong>s <strong>Davos</strong> liegt bei r<strong>und</strong> 250<br />

Personen. Das neue Unisys-Computernetzwerk mit 10 000<br />

Metern Kabel wird installiert. Ist das der Auftakt zum «digitalen<br />

Patienten», wie Jürg Dannecker, Chefarzt Innere <strong>Medizin</strong>,<br />

im Jahresbericht 1996 befürchtet? Digitalisiert ist auf<br />

jeden Fall bereits die erneuerte Röntgenanlage.<br />

1997<br />

Tagesklinik am <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong><br />

Anfang 1997 eröffnet das <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> eine Tagesklinik. Das<br />

bedeutet erhöhten Komfort für die wachsende Zahl ambulanter<br />

Patientinnen <strong>und</strong> Patienten. Der Gebärsaal mit Stillzimmer<br />

ist renoviert, die Ultraschallanlage erneuert. Der<br />

Psychiatrische Dienst bekommt ein eigenes Sprech st<strong>und</strong>enzimmer<br />

<strong>und</strong> bietet mehr Sprechst<strong>und</strong>en an. In seinem Gast-<br />

17


18<br />

kommentar zum Jahresbericht 1997 bezeichnet Dr. med.<br />

Beat Villiger das gut ausgebaute Aktuspital <strong>Davos</strong> als «Überlebensfaktor»<br />

für die 7 Kliniken mit 1000 Betten in <strong>Davos</strong>.<br />

Einziger Mangel: Der fehlende Computertomograph (CT).<br />

1998<br />

Wechsel in der ärztlichen Leitung<br />

Per 31. Dezember 1998 übergibt Dr. med. Peter Holzach die<br />

ärztliche Leitung des <strong>Spital</strong>s <strong>Davos</strong> an Dr. med. Christian Ryf,<br />

Chefarzt Chirurgie. Ebenfalls im Dezember kann endlich ein<br />

Computertomograph (CT) in Betrieb genommen werden. Er<br />

wurde privat angeschafft. Im kantonalen Lei stungs auftrag<br />

ist keine CT-Anlage vorgesehen.<br />

Der frühere Chefarzt, Dr. Peter Matter, schenkt dem <strong>Spital</strong><br />

«Kunst am Bau» für die Nordfassade. Leuchtkräftige Symbolfiguren<br />

aus feueremailliertem Metall <strong>von</strong> Claire Ochsner.<br />

Planungsstart zur Sanierung Akutspital<br />

Ebenfalls im Jahr 1998 wird eine Baukommission für den<br />

Um- <strong>und</strong> Neubau des nunmehr 21-jährigen Akutspitals eingesetzt.<br />

1999<br />

Konzepte, Konzepte<br />

Am 8. März 1999 genehmigt die <strong>Spital</strong>kommission (SPIKO)<br />

der <strong>Spital</strong>region <strong>Davos</strong> das Raumplanungskonzept für den<br />

geplanten Um- <strong>und</strong> Neubau.<br />

Die Ges<strong>und</strong>heitsdirektion des Kantons Graubünden erlässt<br />

ein neues Rettungskonzept. Da die «Express Taxi AG» nach<br />

40-jährigem Ambulanzdienst gekündigt hat, muss das <strong>Spital</strong><br />

über die künftige Ausgestaltung des <strong>Davos</strong>er Rettungsdienstes<br />

entscheiden.<br />

Aufenthaltsdauer im Akutspital sinkt <strong>und</strong> sinkt<br />

durchschnittliche Aufenthaltstage betriebene Betten<br />

10.43 9.49 9.73 9.5 8.9 7.9 7.6 7.1 7.1 6.6<br />

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999<br />

Trauer im <strong>Spital</strong><br />

Am 10. Februar 1999 stirbt Jürg Dannecker, Chefarzt<br />

Innere <strong>Medizin</strong>, im Alter <strong>von</strong> nur 60 Jahren. Nachfolger wird<br />

Dr. med. Josias Mattli.<br />

2000<br />

(Jahresbericht 1999)<br />

Erfolge – <strong>und</strong> zwei gewichtige Abgänge<br />

Im Juni 2000 schliesst das <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> den Zertifizierungsprozess<br />

des Qualitätsmanagement-Systems nach ISO-Norm<br />

9001 erfolgreich ab. Im Oktober 2000 ist der spitaleigene<br />

ReDa (Rettungsdienst <strong>Davos</strong>) operationell.


Das Jahr 2000 bringt aber auch zwei gewichtige Abgänge.<br />

Der Chefarzt Orthopädie, Dr. med. Peter Holzach, kündigt<br />

auf den 1. Februar 2001 wegen der ungünstigen Rahmenbedingungen<br />

im Bündner Ges<strong>und</strong>heitswesen. <strong>Spital</strong>direktor<br />

Markus Gautschi wechselt aus familiären Gründen ans<br />

<strong>Spital</strong> Horgen. Ihre Nachfolger sind Co-Chefarzt Orthopädie,<br />

Dr. med. Thomas Perren, <strong>und</strong> Markus Hehli.<br />

2001<br />

Departementswechsel fürs <strong>Spital</strong><br />

Mit Beginn der neuen Legislatur, ab 1. September 2001,<br />

wird das <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> gemäss Beschluss des Kleinen Landrates<br />

neu dem Departement «Öffentliche Betriebe <strong>und</strong> Verkehr»<br />

unter Landrat Andrea Meisser zugeordnet. Auffallend<br />

ist für ihn die im Ges<strong>und</strong>heitswesen «enorm hohe<br />

Regelungsdichte».<br />

Diagnostik optimiert, Projektwettbewerb Neubau<br />

abgeschlossen<br />

Im Jahr 2001 wird im <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> das <strong>von</strong> der privaten<br />

Firma «<strong>Davos</strong> Medical Imaging AG» betriebene MRI-Institut<br />

eingeweiht<br />

Das Projekt «Richard Löwenherz» (Prof. R. Leu, Wetzikon, Architekturbüro<br />

Gross + Rüegg, Trin) gewinnt im Juli 2001 den<br />

Wettbewerb für den Neu- <strong>und</strong> Umbau des <strong>Spital</strong>s <strong>Davos</strong>.<br />

Neue Köpfe am <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong><br />

Per 1. Januar 2001 wird Dr. med. Gregor Niedermaier mit<br />

Zusatzausbildung in Intensiv- <strong>und</strong> Notfallmedizin Co-Chefarzt<br />

Innere <strong>Medizin</strong>. Das <strong>Spital</strong> wird als «medizinische Klinik<br />

B» anerkannt.<br />

Am 5. Juni 2001 wird Dr. med. Paavo Rillmann als Co-Chefarzt<br />

Chirurgie eingestellt. Beide Ärzte vertreten seit Anfang<br />

2008 die Ärzteschaft in der neu formierten, 6-köpfigen <strong>Spital</strong>leitung<br />

mit Direktor Markus Hehli.<br />

2002<br />

Familienfre<strong>und</strong>liches <strong>Spital</strong><br />

Im September 2002 eröffnet der Verein Kinderbetreuung<br />

<strong>Davos</strong> im Personalhaus II den professionell geführten «Chinderchrattä<br />

Junior» für <strong>Spital</strong>angestellte <strong>und</strong> die <strong>Davos</strong>er Bevölkerung.<br />

2002 liegt der Personalbestand bei 300 Personen.<br />

Und: Der Kanton Graubünden bestätigt den<br />

Leistungsauftrag für das <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> als «Regionalspital mit<br />

erweiterter Gr<strong>und</strong>versorgung».<br />

Noch ein Bauprojekt, noch ein Sieger<br />

2002 gewinnen die Architekten Michael Curdin <strong>und</strong> Daniel<br />

Schmid mit ihrem Vorschlag «Höhenluft» den Projektwettbewerb<br />

für das neue Personalhaus 1 mit 50 Studios <strong>und</strong> Einstellhalle<br />

zu Baukosten <strong>von</strong> knapp 8 Mio. Franken.<br />

19


20<br />

2003<br />

Deutliches Ja vom <strong>Davos</strong>er Souverän<br />

Am 9. Februar 2003 akzeptiert das <strong>Davos</strong>er Stimmvolk mit<br />

r<strong>und</strong> 80 Prozent Ja-Stimmen die Kreditanträge für den Um<strong>und</strong><br />

Neubau des <strong>Spital</strong>s <strong>Davos</strong> <strong>von</strong> 46,6 Mio. Franken <strong>und</strong><br />

das neue Personalhaus <strong>von</strong> r<strong>und</strong> 7,9 Mio. Franken. Bereits<br />

am 22. November 2003 wird beim neuen Personalhaus Aufrichte<br />

gefeiert.<br />

Weitere News aus dem «Unternehmen <strong>Spital</strong>»<br />

Per 1. November 2003 wird Dr. med. Dietrich Hübner Chefarzt<br />

<strong>und</strong> Leiter Anästhesie.<br />

Mit einem Durchschnitt <strong>von</strong> nur 6,7 Tagen Aufenthaltsdauer<br />

liegt das <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> unter den Werten anderer kantonaler<br />

<strong>und</strong> Schweizer Spitäler. Der Aufwand 2003 steigt auf knapp<br />

30 Mio Franken. Das Defizit <strong>von</strong> 5,4 Mio. Franken liegt aber<br />

r<strong>und</strong> 1 Mio. tiefer als im Vorjahr.<br />

2004<br />

Allerlei Freudentage<br />

Das Jahr 2004 bringt endlich die Einführung des neuen Tarifvertrages<br />

TARMED mit seinen 4600 Tarifpositionen. Die<br />

EDV-Anpassungen verursachten Einführungskosten <strong>von</strong><br />

r<strong>und</strong> 1 Mio. Franken. Am 1. November 2004 wird das neue<br />

Personalhaus den Mitarbeitenden übergeben.<br />

Am Osterdienstag, 13. April 2004, erfolgt der Spatenstich<br />

für die Gesamtsanierung des <strong>Spital</strong>s <strong>Davos</strong>. Am 1. November<br />

2004 wird das neue Personalhaus eingeweiht. Die Internisten,<br />

die Drs. med. Gregor Niedermaier <strong>und</strong> Walter Kistler,<br />

erwerben den FMH-Ausweis als Sportmediziner <strong>und</strong> werden<br />

ab 2005 das ganze sportmedizinische Spektrum anbieten.<br />

2004/2005<br />

Ein Schreckensjahr – in <strong>Davos</strong> <strong>und</strong> Asien<br />

Per Ende 2004 schliessen die beiden deutschen Kliniken Valbella<br />

<strong>und</strong> Alexanderhaus. Im März 2005 stellt auch die Thurgauisch-Schaffhausische<br />

Höhenklinik den Betrieb ein.<br />

Schrecklich endet das Jahr 2004 auch in Asien mit der Tsunami-Katastrophe<br />

vom 26. Dezember 2004. Mehrere Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter des <strong>Spital</strong>s <strong>Davos</strong> leisten im<br />

Katastrophengebiet erste Hilfe.<br />

Positiv dagegen ist die Gründung des «Europäischen Kompetenzzentrums<br />

für Asthma <strong>und</strong> Allergien» an der deutschen<br />

Hochgebirgsklinik <strong>Davos</strong> Wolfgang im Jahr 2004.<br />

Hoher Besuch<br />

Am 29. Januar 2005, während der WEF-Tage, besucht B<strong>und</strong>espräsident<br />

Samuel Schmid das <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong>. Rettungsdienst<br />

<strong>und</strong> <strong>Spital</strong>bereitschaft sind verstärkt. R<strong>und</strong> 40 Fachpersonen<br />

sind im Einsatz.<br />

Neuer Schub für den Ges<strong>und</strong>heitsplatz <strong>Davos</strong>?<br />

Unter dem Patronat der Landschaft <strong>Davos</strong> Gemeinde wird<br />

am 1. Mai 2005 der Verein «<strong>Davos</strong> Health» gegründet. Das


<strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> ist Gründungsmitglied. Zur Lage auf dem Ges<strong>und</strong>heitsplatz<br />

<strong>Davos</strong> schreibt Landrat Andrea Meisser, Präsident<br />

<strong>Spital</strong>kommission, im Jahresbericht 2005:<br />

« Die<br />

Klinikschliessungen am Ende des letzten <strong>und</strong> zu Beginn<br />

des aktuellen Geschäftsjahres haben uns unsere Verletzlichkeit,<br />

unsere Abhängigkeit <strong>von</strong> erfolgreich operierenden<br />

Unternehmen mit ihren wertvollen Arbeitsplätzen<br />

drastisch vor Augen geführt. Wenn in einer derartigen Situation<br />

trotz allem nach positiven Aspekten gesucht werden<br />

soll, dann ist sicher an erster Stelle die entstandene<br />

Aufbruchstimmung, verb<strong>und</strong>en mit dem Wunsch, sich gegenseitig<br />

noch besser zu unterstützen, zu erwähnen. (…)<br />

Die Neupositionierung <strong>von</strong> <strong>Davos</strong> als europäischem Kompetenzzentrum<br />

für Ges<strong>und</strong>heit verlangt sowohl Strukturen<br />

als auch Mittel zur Erfüllung dieser wichtigen Aufgabe. Die<br />

volkswirtschaftliche Bedeutung des Ges<strong>und</strong>heistplatzes als<br />

ganzjährigem Standbein neben dem Kongress- <strong>und</strong> Ferientourismus<br />

soll nachhaltig gesichert werden. Die Synergien<br />

des Klinikstandortes mit dem Forschungsstandort sind zu<br />

erhalten <strong>und</strong> weiter auszubauen.»<br />

2006<br />

Neues hier, Neues da<br />

Im Jahr 2006 wird das <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> <strong>von</strong> Swiss Olympic als<br />

«Sport Medical Base» anerkannt. Die Privatfirma «Labor<br />

Meditest AG» wird per Vertrag ins <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> integriert.<br />

Der Rettungsdienst <strong>Davos</strong> «ReDa» führt die Präventionskampagne<br />

«Herzsicheres <strong>Davos</strong>» durch. Die Klinik Hirslanden<br />

kündigt den Vertrag zur Durchführung <strong>von</strong> Pneumologie-Sprechst<strong>und</strong>en<br />

am <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong>. Nach einer Über brü -<br />

ckung szeit durch die Hochgebirgsklinik <strong>Davos</strong> Wolfgang<br />

wird Dr. med. Thomas Rothe ab 1. September Leitender Arzt<br />

im Teilpensum für Pneumologe <strong>und</strong> Schlafmedizin.<br />

Halbzeit beim Um- <strong>und</strong> Neubauprojekt<br />

2006 ist die bisher grösste Bauetappe erfolgreich beendet.<br />

Doch die Bauarbeiten mit ihren Immissionen <strong>und</strong> Provisorien<br />

haben Patienten <strong>und</strong> Personal aufs Äusserste gefordert.<br />

2007<br />

Immer professioneller<br />

Im Jahr 2007 führt das <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> den Roomservice ein. In<br />

der neuen Operationsabteilung werden bereits 2000 Operationen<br />

durchgeführt. Das gesamte <strong>Spital</strong> ist rauchfrei, <strong>und</strong><br />

trotz Bautätigkeit lautet der Prüfbericht der Qualitäts-Zertifizierungsstelle<br />

SQS positiv.<br />

Vom 8. bis 14. Juli 2007 betreut ein <strong>Davos</strong>er Sanitätsdienste-<br />

Team aus 3 Ärzten, 19 Rettungssanitätern, 16 Pflegefachpersonen<br />

<strong>und</strong> 4 Hilfskräften unter Leitung <strong>von</strong> Dr. med. Walter<br />

Kistler <strong>und</strong> Rettungschef Steffen Bohn am Swiss Olympic<br />

Gigathlon sage <strong>und</strong> schreibe 6400 Teilnehmenden.<br />

Per Ende 2007 tritt Chefarzt Dr. med. Christian Ryf als ärztlicher<br />

Leiter des <strong>Spital</strong>s <strong>Davos</strong> zurück. In der neu konzipier-<br />

21


22<br />

ten <strong>Spital</strong>leitung vertritt Co-Chefarzt Dr. med. Paavo Rillmann<br />

die orthopädische Chirurgie.<br />

2008<br />

Die neu formierte <strong>Spital</strong>leitung hat die Führungsstrukturen<br />

optimiert. Das Organisationsreglement ist in Revision.<br />

Bereits geplant: Der Abbruch des alten Personalhauses im<br />

Mai / Juni 2008.<br />

Die VBD-Haltestelle «<strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong>»!<br />

Ein alter Wunsch der Bevölkerung wird erfüllt. Im Auftrag<br />

des Kleinen Landrates hat das Tiefbauamt die Verlängerung<br />

der VBD-Linie 1 bis zum <strong>Spital</strong> bearbeitet <strong>und</strong> im Sommer<br />

2008 realisiert.<br />

Bald ists geschafft …<br />

Im Jahresbericht 2007 schreibt der Präsident <strong>Spital</strong>kommission,<br />

Dr. Andrea Meisser:<br />

« Im<br />

Herbst 2008 kann unser «neues» <strong>Spital</strong> plangemäss<br />

eingeweiht werden, sollte nicht noch in letzter Minute<br />

etwas Unvorhergesehenes passieren. Der Ges<strong>und</strong>heitsplatz<br />

<strong>Davos</strong> braucht ein attraktives Zentrum mit einem breitgefächerten<br />

Angebot an hochstehenden medizinischen Leistungen.<br />

Es ist unverzichtbar für eine hohe Lebensqualität in<br />

unserer Gemeinde, als Gewähr für die Aufrechterhaltung<br />

bedeutender Kongresse wie dem Annual Meeting des WEF,<br />

als Sicherheit für unsere zunehmend auf Ges<strong>und</strong>heit bedachten<br />

Gäste <strong>und</strong> nicht zuletzt als umfassendes lokales<br />

Dienstleistungszentrum für unsere zahlreichen im medizinischen<br />

<strong>und</strong> paramedizinischen Bereich tätigen Personen, Organisationen<br />

<strong>und</strong> Institutionen.»


24<br />

Prägende Köpfe am <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong><br />

1. Die Chefärzte <strong>und</strong> Verwalter<br />

Die Anfänge ab 1888:<br />

Im ersten <strong>Davos</strong>er Krankenhaus <strong>von</strong> 1888 gabs noch keinen Chefarzt. Diese Bezeichnung kam erst in den 50er-Jahren des<br />

letzten Jahrh<strong>und</strong>erts auf. <strong>Spital</strong>- <strong>und</strong> zugleich Landschaftsärzte waren die folgenden Vereinsärzte des Krankenvereins <strong>Davos</strong><br />

(Quelle: Festschrift 100 Jahre Krankenhaus / <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong>, Dr. Kaspar Jörger)<br />

Dr. med. Wilhelm Beeli (1843 –1900)<br />

Dr. med. Florian Buol (1854 –1924<br />

Dr. med. Wilhelm Schibler (1861–1931)<br />

<strong>Spital</strong>ärzte / Chefärzte<br />

Dr. med. Benedikt Meisser<br />

Dr. med. Paul Schreiber<br />

Dr. med. Heinrich Schuppisser<br />

Dr. med. Franz Jakob<br />

Prof. Dr. med. Peter Matter<br />

Dr. med. Peter Holzach<br />

Dr. med. Christian Ryf<br />

Amtszeit<br />

1906 – 1912<br />

1912 – 1937<br />

1937 – 1941<br />

1941 – 1971<br />

1971 – 1994<br />

1994 – 1998<br />

(Abteilungs-Chefarzt<br />

bis 2001)<br />

seit 1999<br />

Verwalter<br />

Peter Lyk<br />

Ernst Graf<br />

Franz Bruhin<br />

Jakob Rutishauser<br />

Ernst Dietiker<br />

Rudolf Feser<br />

Vollamt:<br />

(Statthalter, Kleiner Landrat <strong>Davos</strong>) 1959 – 1980<br />

Willi Hofstetter<br />

Emil Lehmann<br />

Markus Gautschi<br />

Markus Hehli<br />

Amtszeit<br />

Nebenamt:<br />

1907 – 1918<br />

1918 – 1930<br />

1930 – 1936<br />

1936 – 1950<br />

1950 – 1958<br />

1980 – 1983<br />

1983 – 1995<br />

1995 – 2001<br />

seit 2001<br />

Übrigens: Vor gut einem halben Jahrh<strong>und</strong>ert, ab 1. Januar 1956, wurde der Monatslohn des nebenamtlichen <strong>Spital</strong>verwalters<br />

Ernst Dietiker <strong>von</strong> 300 auf 450 Franken erhöht …


Prägende Köpfe am <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong><br />

2. Die Abteilungs-Chefärzte<br />

<strong>Medizin</strong>ische Abteilung:<br />

Chefarzt<br />

Dr. med. Max Ziegler<br />

Dr. med. Jürg Dannecker<br />

Dr. med. Josias Mattli<br />

Dr. med. Gregor Niedermaier<br />

Dr. med. Walter Kistler<br />

Chirurgische Abteilung:<br />

Chefarzt<br />

Dr. med. Peter Holzach<br />

Dr. med. Christian Ryf<br />

Dr. med. Thomas Perren<br />

Dr. med. Paavo Rillmann<br />

Amtszeit<br />

1955 –1971 beratender Internist<br />

am Krankenhaus,<br />

ab 1971 Chefarzt<br />

1978 –1999<br />

1991–2008<br />

seit 2001<br />

seit 2006<br />

Amtszeit<br />

1983–2001<br />

seit 1994<br />

seit 2000<br />

seit 2001


Prägende Köpfe am <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong><br />

3. Die leitenden Spezialärzte<br />

Anästhesie:<br />

Leitung<br />

Dr. med. Josef Portmann<br />

Dr. med. Gottfried Isler<br />

Dr. med. Dietrich Hübner<br />

Med. prakt. Lukas Brunner<br />

Gynäkologie/ Geburtshilfe:<br />

Leitung<br />

Dr. med. Silvia Bono<br />

Dr. med. Florian Tränkner<br />

Hals-, Nasen- <strong>und</strong> Ohrenarzt<br />

(Oto-Rhino-Laryngologie/ ORL):<br />

Leitung<br />

Dr. med. Andreas Speiser<br />

Pneumologie:<br />

Leitung<br />

Dr. med. Thomas Rothe<br />

Amtszeit<br />

1983–2006<br />

1995 –2003<br />

seit 2003<br />

seit 2006<br />

Amtszeit<br />

1965 –1993<br />

im Nebenamt<br />

seit 1993<br />

Amtszeit<br />

seit 1996<br />

Amtszeit<br />

seit 2007


Prägende Köpfe am <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong><br />

4. Die Oberschwestern<br />

Was wäre ein <strong>Spital</strong> ohne das Pflegepersonal?<br />

Zu den prägenden Köpfen des <strong>Spital</strong>s <strong>Davos</strong> gehören <strong>und</strong><br />

gehörten selbstverständlich immer auch die Oberschwestern<br />

<strong>und</strong> die späteren Leitungen Pflegedienst.<br />

Bekanntlich waren es Dänliker-Schwestern, Schwestern aus<br />

einer Vorgängerinstitution des Diakonissenhauses Bern, die<br />

zu Beginn den Pflegedienst im Krankenhaus <strong>Davos</strong> versahen.<br />

Zwischen 1962 <strong>und</strong> 1970 traten die Tübli-Schwestern, freie<br />

Schwestern aus dem Diakonissenhauses Bern, an ihre Stelle.<br />

Lang <strong>und</strong> beeindruckend ist die Liste der <strong>Davos</strong>er Oberschwestern.<br />

Ab 1970, unter Chefarzt Professor Peter Matter,<br />

repräsentierten sie in der «Dreibein»-Geschäftsleitung<br />

mit Chefarzt, <strong>Spital</strong>verwalter <strong>und</strong> Pflegedienst das Pflegepersonal.<br />

Seit 1912 sind folgende Oberschwestern namentlich<br />

bekannt:<br />

Helene Hauser<br />

Lea Klein (29 Jahre im Dienst)<br />

Frieda Huber<br />

Emilie Meier<br />

Loni Flückiger<br />

Edith Veraguth<br />

Esther Grassi<br />

Christina Candrian<br />

In jüngerer Zeit lag die Leitung Pflegedienst bei:<br />

Elsbeth Lüthi<br />

Liselotte Schnyder<br />

Michael Härtel<br />

Cornelia Conzett<br />

Sonja Heine / Beatrice Heeb<br />

Zwischendurch versah Schwester Nelly Fischer bei Bedarf<br />

vier- bis fünfmal diesen Posten (Quelle: Festschrift «100<br />

Jahre Krankenhaus / <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong>», Dr. Kaspar Jörger).<br />

(Quelle: <strong>Spital</strong>administration)<br />

1987–1990<br />

1990–1993<br />

1993–2001<br />

2001–2007<br />

seit 2008<br />

27


Professor Dr. med. Peter Matter<br />

(* 1932) – Chefarzt <strong>von</strong> 1970 bis 1994<br />

Warum interessierten Sie sich seinerzeit für die Position<br />

eines Chefarztes in <strong>Davos</strong>?<br />

Ursprünglich wollte ich Praktiker werden <strong>und</strong> sicher nie in<br />

einem grossen Zentrum arbeiten. Im Rahmen meiner medizinischen<br />

Ausbildung kam ich 1959 nach Chur, zum Chirurgen<br />

<strong>und</strong> Mitbegründer der Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthese<br />

(AO), Professor Martin Allgöwer. Und so kam<br />

es, dass ich schliesslich doch die Allgemeinchirurgie wählte.<br />

Als das <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> im Jahr 1970 die Chefarztstelle ausschrieb,<br />

meldete ich mich. Die Region war mir vertraut: Eine<br />

meiner Tanten betrieb in Klosters ein Hotel. Als Junge half<br />

ich dort manchmal im Service mit. <strong>Davos</strong> kannte ich vom<br />

Skifahren her. Zu jener Zeit wurde gerade ein <strong>Spital</strong>neubau<br />

geplant. Das interessierte mich: Für einen Chefarzt sind die<br />

Mitarbeit bei der <strong>Spital</strong>planung <strong>und</strong> das Mitgestalten <strong>von</strong><br />

Vorteil, trotz der grossen Zusatzbelastung.<br />

Hatten Sie Konkurrenz?<br />

Oh ja! Es meldeten sich insgesamt 16 Bewerber, darunter<br />

auch Oberarzt Peter Menzi, den man in <strong>Davos</strong> gut kannte.<br />

Er stand darum klar im Vordergr<strong>und</strong>. Die Auswahl erfolgte<br />

durch zwei externe Experten. Ich hatte mich gleichzeitig<br />

auch im <strong>Spital</strong> Samedan gemeldet. Doch bevorzugte man<br />

dort einen romanisch sprechenden Kollegen. Die Selektion<br />

für das <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> zog sich hin <strong>und</strong> dauerte r<strong>und</strong> ein halbes<br />

Jahr. Interesse an der Chefarztwahl zeigte auch Professor<br />

Allgöwer, der gerade einen Neubau für das AO-For-<br />

schungszentrum in <strong>Davos</strong> plante. Er wünschte sich die enge<br />

Kooperation zwischen der AO-Forschung <strong>und</strong> dem <strong>Spital</strong>.<br />

Wie präsentierte sich das <strong>Spital</strong>umfeld bei Stellenantritt<br />

– infrastrukturell, personell, führungsmässig<br />

<strong>und</strong> bezüglich strategischer Ausrichtung? Gabs Probleme<br />

bei der Einarbeitung?<br />

Auffällig war die frühe Spezialisierung des <strong>Spital</strong>s <strong>Davos</strong>. Das<br />

ging auf Chefarzt Franz Jakob (Amtszeit: 1941–1971, die<br />

Red.) zurück: Bereits 1955 wurde die Innere <strong>Medizin</strong> eingeführt,<br />

1957 folgte die Anästhesie, 1961 die Gynäkologie.<br />

Das entsprach einer sogenannt erweiterten Gr<strong>und</strong>versorgung.<br />

In den 70er-Jahren gab es in <strong>Davos</strong> wegen der zahlreichen<br />

Höhenkliniken über 2000 Patientenbetten. Das neue Akutspital<br />

sollte einen modernen Ausbaustandard aufweisen.<br />

Mit dem damaligen Landammann Dr. Christian Jost bin ich<br />

öfters nach Chur gepilgert, um bei der Kantonsregierung<br />

mehr Geld herauszuholen. «Schon wieder die <strong>von</strong> <strong>Davos</strong>!»,<br />

hiess der Seufzer damals.<br />

Bei der Planung war für mich funktionales Denken <strong>und</strong> der<br />

enge Kontakt zu den späteren Nutzern das zentrale Anliegen.<br />

So änderten wir zum Beispiel den viel zu klein dimensionierten<br />

Notfall. Während der Saisonspitzen hatten wir<br />

nämlich schon damals bis zu 60 Notfälle pro Tag zu bewältigen!<br />

29


30<br />

Mein grösstes Problem war die Personalsituation. Bei Stellenantritt<br />

war kein qualifiziertes Personal mehr vorhanden:<br />

Keine Operationsschwestern, keine Röntgenassistentinnen,<br />

Arztsekretärinnen <strong>und</strong> Assistenten – keine Seltenheit bei<br />

einem Chefarztwechsel. Die Personalrekrutierung gestaltete<br />

sich äusserst schwierig. Auf eigene Kosten mietete ich einige<br />

Personalwohnungen, um die Stellen attraktiver zu machen.<br />

Von meinem früheren Arbeitsort Basel brachte ich<br />

einen Oberarzt <strong>und</strong> einen Assistenten mit nach <strong>Davos</strong>. Am<br />

1. Dezember – zum Saisonbeginn – hatte ich meine Crew<br />

endlich beisammen.<br />

Dieser Start bei Null hatte durchaus auch Vorteile. Von Anfang<br />

an konnte ich meine Führungsgr<strong>und</strong>sätze durchsetzen:<br />

Ich führte das <strong>Spital</strong> wie ein Privatunternehmen, <strong>und</strong> das<br />

mit – zugegeben – ziemlich straffer Hand …<br />

Welches waren Ihre persönlichen Ziele? Wo sahen<br />

Sie Probleme, beziehungsweise Optimierungsbedarf?<br />

Wie setzten Sie die Verbesserungen um? Mussten<br />

Sie gelegentlich auch Abstriche machen?<br />

Bauseits standen funktionelle <strong>und</strong> strukturelle Anpassungen<br />

im Vordergr<strong>und</strong>. Dinge wie eine Brandmeldeanlage oder geerdete<br />

Stecker im ganzen Haus. Als Chef lag mir zudem an<br />

einem kompetenten Team sowie an der guten Zusammenarbeit<br />

mit dem Verwalter, später auch mit der Leitung Pflegedienst.<br />

Ich war übrigens der einzige vollamtliche Chefarzt<br />

am <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong>!<br />

Für vordringlich hielt ich eine Imagekorrektur bezüglich des<br />

<strong>Spital</strong>s. Nicht wenige Stimmen warnten damals offen vor<br />

einem Eintritt ins <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong>. Das wollte ich durch höhere<br />

Qualität unbedingt ändern. 1972 bekam ich ganz unerwartete<br />

Hilfe: Eine Fernsehsendung aus dem <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> mit<br />

TV-Legende Mäni Weber. Regisseur Walter Plüss war mit<br />

<strong>Davos</strong> bestens vertraut: Er war alljährlich am Spengler-Cup<br />

in <strong>Davos</strong> engagiert. Im Rahmen der AO-Kongresse realisierte<br />

er auch regelmässig Eidophor-Operationsübertragungen<br />

vom <strong>Spital</strong> ins Kongresszentrum. Anfänglich wollte ich <strong>von</strong><br />

der TV-Sendung nichts wissen. Aber Landammann Dr. Christian<br />

Jost intervenierte sofort <strong>und</strong> verhinderte damit, dass das<br />

TV-Team eine Übertragung aus dem <strong>Spital</strong> Samedan realisierte.<br />

Wie erlebten Sie den <strong>Spital</strong>alltag <strong>und</strong> das politische<br />

Klima, zum Beispiel in der <strong>Spital</strong>kommission <strong>und</strong> im<br />

Kanton während Ihrer Chefarztjahre? Erinnern Sie<br />

sich an Highlights oder die grössten Stolpersteine?<br />

Als Chefarzt hatte ich lange Zeit weder Einsitz noch beratende<br />

Stimme in der <strong>Spital</strong>kommission. Die kantonalen Behörden<br />

traf ich meist nur, wenn ich mit Landammann Jost<br />

um mehr Geld fürs <strong>Spital</strong> kämpfte. Gemeinsam mit ihm <strong>und</strong><br />

unterstützt vom Verwalter <strong>und</strong> ehemaligen Statthalter der<br />

Landschaft <strong>Davos</strong> Gemeinde, Rudolf Feser, kämpften wir um<br />

Qualität auf allen Ebenen: Im Interesse der Bevölkerung, der<br />

Höhenkliniken <strong>und</strong> des Sport- <strong>und</strong> Kongressortes <strong>Davos</strong>.


Das neue <strong>Spital</strong> kostete schliesslich 30 Mio. Franken, 3 Mio.<br />

Franken weniger als budgetiert. Aussergewöhnlich an diesem<br />

Bau war die geschützte Operationsstelle im Untergeschoss<br />

mit sage <strong>und</strong> schreibe 180 Betten <strong>und</strong> 2 betriebsbereiten<br />

Operationssälen für Katastrophenfälle.<br />

Ich habe die Bauerei äusserst eng <strong>und</strong> intensiv begleitet,<br />

mich dabei aber nicht immer an das oft allzu langwierige<br />

Bewilligungsprozedere der öffentlichen Hand gehalten. So<br />

liess ich den Baukran bereits im Dezember, einige Monate<br />

vor Baubeginn, aufstellen, weil das der Baufirma terminlich<br />

gelegen kam <strong>und</strong> sie deshalb billiger offerierte als im Frühjahr.<br />

Das gab ziemlichen Wirbel!<br />

Nicht konform handelte ich auch beim Einbau der 500 000<br />

Franken teuren Röntgenanlage: Die Lieferfirma bot bei sofortiger<br />

Zusage einen Rabatt <strong>von</strong> 10 Prozent. Das tat ich denn<br />

auch, obwohl der Kredit vom Kanton noch nicht bewilligt<br />

war. Notfalls hätte ich die Anlage halt aus dem eigenen Sack<br />

berappt. Ebenfalls auf eigenes Risiko liess ich den Helilandeplatz<br />

bauen, obwohl die obrigkeitliche Genehmigung<br />

noch ausstand. Landammann Jost war wütend <strong>und</strong> verlangte<br />

den sofortigen Abbruch. Schlussendlich hat gerade er<br />

den Helilandeplatz als Erster benützt: Für einen Verpflegungstransport<br />

in seine Jagdhütte im Sertig …<br />

Politische Niederlagen? Die habe ich inzwischen glücklicherweise<br />

alle vergessen.<br />

Wenn Sie Ihre Zeit als Chefarzt mit heute vergleichen:<br />

Wo sind die grössten Veränderungen (in<br />

Sachen <strong>Medizin</strong>, Ges<strong>und</strong>heitswesen, <strong>Spital</strong>führung<br />

usw.) eingetreten? Was ist aus Ihrer Sicht echter<br />

Fortschritt, was eher eine Gefahr oder Hypothek für<br />

die Zukunft?<br />

Ich bin 1994, mit 62 Jahren <strong>und</strong> 23-jähriger Tätigkeit als<br />

Chefarzt zurückgetreten <strong>und</strong> leitete danach noch sieben<br />

Jahre lang die Abteilung AO International der AO-Stiftung<br />

<strong>Davos</strong>. Gestiegen ist in all diesen Jahren der Einfluss der Ges<strong>und</strong>heitspolitik.<br />

Früher waren hauptsächlich die Chefarztsaläre<br />

umstritten. Heute ist der Spardruck auf die Spitäler<br />

generell enorm. Nach wie vor meine ich, ein Regionalspital<br />

wie <strong>Davos</strong> sollte man wie eine Art Privatunternehmen führen.<br />

Bestimmt hätte man damit wirtschaftlichen Erfolg.<br />

Unglaublich sind die Fortschritte, die die <strong>Medizin</strong> in den<br />

letzten 50 Jahren gemacht hat. Ich bin mir sicher: Diese Entwicklung<br />

geht weiter. Das heisst aber auch: Die Fort-bildung<br />

<strong>und</strong> die Sicherstellung der medizinischen Kompetenz werden<br />

immer schwieriger. Wer als Spezialist in der Peripherie<br />

ohne Anbindung an grosse Zentren mit ihren Forschungsstätten<br />

arbeitet, fühlt sich bald einmal allein gelassen. Sorgen<br />

machen mir die zunehmende Akademisierung der Ges<strong>und</strong>heitsberufe,<br />

die sinkende Bereitschaft, Verantwortung<br />

zu übernehmen, <strong>und</strong> die verschärfte Haftpflichtproblematik.<br />

31


32<br />

Wo sehen Sie das um- <strong>und</strong> teilweise neu gebaute Regionalspital<br />

<strong>Davos</strong> in 20 Jahren? Wird es noch existieren?<br />

Wo liegen Chancen, wo Risiken?<br />

In den 80er-Jahren war ich Präsident der <strong>Spital</strong>ärzte. Damals<br />

habe ich versucht, die optimale <strong>Spital</strong>grösse – auch aus Patientensicht<br />

– zu definieren. Damals wie heute lautet meine<br />

These: Die ausschliesslich verkehrstechnisch bedingten <strong>Spital</strong>standorte<br />

müssen längerfristig aufgegeben werden.<br />

Bündner Ausnahmen sind das Münstertal <strong>und</strong> das Puschlav.<br />

Da muss der «Service Public» in Sachen Ges<strong>und</strong>heitsversorgung<br />

aufrecht erhalten werden.<br />

Das Einzugsgebiet des <strong>Spital</strong>s <strong>Davos</strong> sollte aus wirtschaftlichen<br />

<strong>und</strong> qualitativen Überlegungen wachsen. Ein Akutspital<br />

mit einem 24-St<strong>und</strong>en-Betrieb müsste meiner Meinung<br />

nach über r<strong>und</strong> 300 Betten verfügen. Weiter wachsen wird<br />

der ambulante Sektor. Ein <strong>Spital</strong> dieser Grössenordnung erleichtert<br />

die Kompetenzerhaltung in Bezug auf die Akutversorgung,<br />

bei der Betreuung <strong>von</strong> Kongressen oder <strong>von</strong> Zweitwohnungsbesitzern,<br />

die dazu ermuntert werden sollten, ihre<br />

Wahloperationen künftig in <strong>Davos</strong> durchführen zu lassen.<br />

Das alles kann nur gelingen, wenn höchste Qualitätsstandards<br />

gelten <strong>und</strong> enge Kontakte zur Forschung bestehen.


Dr. med. Peter Holzach<br />

(* 1946) Ärztlicher Leiter 1994 – 1998, Chefarzt Orthopädie <strong>von</strong> 1994 bis 2001<br />

«Der Sport ist Teil meines Lebens.<br />

Leben ist Bewegung, <strong>und</strong> Bewegung ist Leben.»<br />

Das ist das Credo des Baslers Peter Holzach. Der orthopädische<br />

Chirurg <strong>und</strong> Traumaspezialist treibt selbst gern <strong>und</strong> regelmässig<br />

Sport. Die Region Klosters/<strong>Davos</strong> ist dem begeisterten<br />

Ski- <strong>und</strong> Tourenfahrer seit Jugendtagen vertraut.<br />

Darum wars für ihn ein Glücksfall, dass er sich als junger Assistent<br />

<strong>von</strong> 1973 bis 1975 im <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> beim Chirurgen<br />

<strong>und</strong> Chefarzt, Dr. Peter Matter, weiterbilden konnte.<br />

Ein Glück wars auch, dass er den Leutnantsgrad im <strong>Spital</strong><br />

<strong>Davos</strong> abverdienen <strong>und</strong> alle militärischen Wiederholungskurse<br />

dort absolvieren durfte. «Das habe ich Peter Matter zu<br />

verdanken. Er sorgte dafür, dass das <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> <strong>von</strong> der<br />

Armee als Ausbildungsort anerkannt wurde.»<br />

Hinaus in die Welt <strong>und</strong> zurück nach <strong>Davos</strong><br />

Um ein Haar wäre aus dem Assistenten Holzach ein<br />

Ohren-, Nasen- <strong>und</strong> Halsarzt geworden. «Ich hatte in Basel<br />

bereits eine Stelle in Aussicht.» Aber wieder wars der <strong>Davos</strong>er<br />

<strong>Spital</strong>chefarzt Peter Matter, der ihm zur Fachrichtung<br />

Chirurgie riet – «obwohl ich eigentlich eher Angst vor der<br />

Ellbogenmentalität der Chirurgen hatte.»<br />

Nach mehreren Ausbildungsjahren im südafrikanischen Kapstadt,<br />

in Delémont <strong>und</strong> Basel wurde das <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> für<br />

Peter Holzach plötzlich wieder aktuell: «Professor Matter<br />

wünschte sich für sein Chirurgenteam mehr Konstanz <strong>und</strong><br />

suchte darum einen Partner.» Eine <strong>Davos</strong>er Delegation reiste<br />

deshalb eigens nach Basel <strong>und</strong> verhandelte mit Peter Holzachs<br />

damaligem Chef <strong>und</strong> AO-Mitbegründer, Professor Martin<br />

Allgöwer. Nach Bereinigung einiger offener Fragen kam<br />

der Vertrag schliesslich zustande.<br />

Von 1983 bis 1994 wirkte Peter Holzach als Co-Chefarzt am<br />

<strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong>. Dann wurden gleich zwei Chefarztstellen als<br />

Nachfolgeregelung für den scheidenden Peter Matter ausgeschrieben:<br />

Eine für Allgemeinchirurgie <strong>und</strong> eine für Orthopädie.<br />

Peter Holzach, der sich in der Zwischenzeit an der<br />

Zürcher Schulthess Klinik in Orthopädie <strong>und</strong> Traumatologie<br />

weitergebildet hatte, wurde im Sommer 1994 zum Chefarzt<br />

Orthopädie gewählt.<br />

Der bisherige Oberarzt Chirurgie am <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong>, Christian<br />

Ryf, übernahm die Funktion des Chefarztes für allgemeine<br />

Chirurgie. Bis heute ist Peter Holzach beeindruckt, wie rasant<br />

sein Vorgänger, Peter Matter, seinerzeit das Büro<br />

räumte: «Das dauerte nur gerade einen Tag. Am nächsten<br />

Morgen sass ich bereits in diesem Raum.»<br />

Neue Zeiten, neuer Führungsstil, neue Schwerpunkte<br />

«Rein fachlich gesehen waren Christian Ryf <strong>und</strong> ich gut auf<br />

unsere neue Aufgabe in der <strong>Spital</strong>leitung vorbereitet», hält<br />

Peter Holzach rückblickend fest. Gefehlt habe ihnen jedoch<br />

das Managementwissen. «Professor Peter Matter hat ‹sein›<br />

<strong>Spital</strong> hierarchisch geführt. Er war klar der Chef. Wir ande-<br />

33


34<br />

ren profitierten vom Freiraum, zum Beispiel für Weiterbildung<br />

<strong>und</strong> Publikationen.»<br />

Nun aber war er plötzlich selbst ärztlicher Leiter des <strong>Spital</strong>s<br />

<strong>und</strong> sah sich mit der ungewohnten Rolle des Managers konfrontiert.<br />

«Auf so etwas wurde ich während meiner Aus-<br />

bildung nicht vorbereitet.» Erst seit Kurzem gebe es<br />

Managementkurse für Assistenzärztinnen <strong>und</strong> -ärzte. Zusammen<br />

mit Christian Ryf wollte er das <strong>Spital</strong> partizipativ<br />

<strong>und</strong> teambezogen führen. «Wir liessen Entscheidungen gemeinsam<br />

evaluieren. Sie sollten nicht mehr wie früher per<br />

Anordnung durchgesetzt werden.» Das sei für viele eine<br />

grosse Umstellung gewesen. «Manche hatten anfänglich<br />

Mühe, besonders auch wegen der Verantwortung, die sie<br />

nun mittragen mussten.»<br />

Stark vom neuen Führungsstil betroffen war der langjährige<br />

Verwalter, Emil Lehmann. Er wurde zwar zum Direktor des<br />

<strong>Spital</strong>s <strong>Davos</strong> befördert, fühlte sich aber in seiner neuen<br />

Rolle unbehaglich <strong>und</strong> <strong>von</strong> zu viel Autonomie überfordert.<br />

«Wir Chefärzte konnten ihm nicht helfen. In Betriebswirtschaft<br />

<strong>und</strong> Administration waren wir nicht kompetent.» Mit<br />

<strong>Spital</strong>direktor Markus Gautschi sei dann aber ein Nachfolger<br />

eingestellt worden, der mit dem Führungsstil der neuen<br />

Chefärzte problemlos zurecht kam.<br />

Als ärztlicher Leiter des <strong>Spital</strong>s <strong>Davos</strong> hat Peter Holzach die<br />

Orthopädie <strong>und</strong> die Prothetik inklusive Osteotomie ausge-<br />

baut. Patienten, die Kunstgelenke brauchten, blieben damit<br />

dem <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> erhalten <strong>und</strong> wanderten nicht mehr in andere<br />

Spitäler ab. «Das hat uns einen deutlichen Patientenzuwachs<br />

gebracht. Zudem konnten wir so die flaue Zwischensaison<br />

überbrücken.» Diskutiert habe man auch die<br />

Einführung der plastischen Chirurgie in <strong>Davos</strong>, ein Gedanke,<br />

der wieder fallen gelassen wurde. «Zum Erfolg wurden die<br />

durch mich bereits 1983 eingeführten, arthroskopischen<br />

Eingriffe am <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong>. Wir erlebten einen regelrechten<br />

Boom. Ich selber habe mir damit einen Namen machen können.»<br />

Weniger begeistert habe die Kantonsregierung reagiert:<br />

«Sie hat den Kredit für die Arthroskopie-Geräte in<br />

Höhe <strong>von</strong> r<strong>und</strong> 30 000 Franken nicht bewilligt. Darum<br />

haben wir sie halt aus der eigenen Tasche berappt …»<br />

Ebenfalls aus privaten Quellen wurde ein Computertomograph<br />

(CT) finanziert. «Wir wollten unbedingt die Qualität<br />

der Diagnostik am <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> verbessern <strong>und</strong> dazu einen<br />

CT anschaffen.» Doch die Ges<strong>und</strong>heitsdirektion des Kantons<br />

Graubünden habe auch diese Finanzierung abgelehnt. «Anträge<br />

aus <strong>Davos</strong> wurden nicht selten als Vorpreschen empf<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> vom zuständigen Regierungsrat abgelehnt.»<br />

«Mit den ‹Halbgöttern in Weiss› ist es vorbei»<br />

Während seiner Zeit als Chefarzt am <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong>, in den<br />

Jahren zwischen 1994 <strong>und</strong> 2001, habe sich das Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

tiefgreifend verändert, stellt Peter Holzach fest.<br />

Neue Akteure, die Politik <strong>und</strong> die Wirtschaft, seien vermehrt


in Erscheinung getreten. «Auch die Interventionen der Versicherungen<br />

waren einschneidend, <strong>und</strong> die Rolle der Ärzte<br />

wurde oft sehr kritisch beurteilt.» Die Krankenpflege sei zur<br />

Pflegewissenschaft geworden – sogar mit eigener Hochschulprofessur.<br />

Deutlich gewachsen sei das Selbstbewusstsein der Patienten:<br />

«Mit den ‹Halbgöttern in Weiss› ist es vorbei.» Dank<br />

Medien <strong>und</strong> Internet seien die Patienten meist sehr gut informiert.<br />

«Viele bringen ihre Internet-Informationen gleich<br />

ausgedruckt in die Sprechst<strong>und</strong>e mit.» Das sei eine Herausforderung,<br />

nicht zuletzt für junge Ärzte mit wenig Kommunikationserfahrung.<br />

Nicht nur in der Wirtschaft, auch im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

herrsche heute Wettbewerb mit kurzfristigen Zielen, mit Erfolgsdruck<br />

<strong>und</strong> dem Zwang zur Gewinnmaximierung, stellt<br />

Chirurg Holzach fest. «Werte wie Verantwortungsbewusstsein,<br />

Arbeitsethos <strong>und</strong> Treue haben ausgedient.» Die Komplexität<br />

des Arztberufes habe stark zugenommen. Doch der<br />

gesellschaftliche Wandel erschwere die medizinische Ausbildung:<br />

«Angehende <strong>Medizin</strong>erinnen <strong>und</strong> <strong>Medizin</strong>er sollten<br />

nicht mehr bloss ärztliches Handwerk lernen, sondern in<br />

Management, Ökonomie, analytischem Denken, Ethik <strong>und</strong><br />

medienwirksamem Auftreten geschult werden.» Das sei<br />

kaum möglich: «Die Ausbildung bleibt zwar gleich lange,<br />

aber bei deutlich kürzeren Arbeitszeiten.»<br />

Seit seinem Weggang <strong>von</strong> <strong>Davos</strong> im Jahr 2001 arbeitet der<br />

Traumaspezialist <strong>und</strong> orthopädische Chirurg Peter Holzach<br />

in Zürich, in der SportClinic an der Klinik Hirslanden. Die Entwicklung<br />

im Ges<strong>und</strong>heitswesen beschäftigt ihn aber auch<br />

weiterhin. Dessen wachsende Instabilität führe zu steigender<br />

Verunsicherung bei Ärzteschaft <strong>und</strong> Pflegenden, sagt<br />

Holzach. «Das beeinträchtigt die Qualität der Patientenbetreuung.»<br />

Das Patienten-Arzt-Verhältnis habe sich verschlechtert.<br />

Mehr <strong>und</strong> mehr halte der «Dienst nach Vorschrift»<br />

auch in Spitälern Einzug, vor allem in grösseren,<br />

staatlich subventionierten Häusern, weniger in kleineren Spitälern<br />

oder Privatkliniken.<br />

Das <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> hat Zukunft<br />

Auf die Frage, ob er glaube, dass das mittlerweile r<strong>und</strong>um erneuerte<br />

<strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> auch in 20 Jahren noch existiere, antwortet<br />

Peter Holzach mit einem dezidierten Ja. «Daran zweifle ich<br />

nicht – trotz der vermehrten Zentralisierung der <strong>Spital</strong>standorte<br />

im Kanton Graubünden.» Dafür sorge allein schon die exzentrische<br />

Lage <strong>von</strong> <strong>Davos</strong>. «Hinzu kommt noch der riesige Anfall<br />

an Sportverletzungen während der Wintermonate.»<br />

Peter Holzach hofft, dass das modernisierte <strong>Spital</strong> mit<br />

Wärme <strong>und</strong> Ausstrahlung überzeugt: «Es sollte ein <strong>Spital</strong><br />

für alle, für die ganze Bevölkerung sein.» ISO-Zertifikate <strong>und</strong><br />

Qualitätssiegel allein seien keine Erfolgsgaranten. «Oft sind<br />

das bloss teure Papiertiger. Menschliche Zuwendung <strong>und</strong><br />

Einsatzbereitschaft fördern sie kaum bis gar nicht.»<br />

35


36<br />

Dr. med. Christian Ryf<br />

(*1955) Ärztlicher Leiter 1999 – 2007, Chefarzt Chirurgie seit 1994<br />

Lockruf vom «chirurgischen Juwel in den Alpen»<br />

Es sei kein leichter Entscheid gewesen, damals, im Jahr<br />

1993, als ihn Professor Peter Matter in Chur anrief <strong>und</strong> ihm<br />

die neu bewilligte Oberarztstelle am <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> anbot, erinnert<br />

sich Christian Ryf. «Peter Matter kannte mich aus<br />

meiner Assistentenzeit in den Jahren 1984/ 85. Danach ging<br />

ich ans Kantonsspital Chur.» Trotz seines Babyboomer-Jahrgangs<br />

1955 habe er dort rasch Karriere gemacht. «Offenbar<br />

war ich zur rechten Zeit am rechten Ort <strong>und</strong> wurde unter<br />

den Professoren Thomas Rüedi <strong>und</strong> Adrian Leutenegger<br />

bald Oberarzt Chirurgie.» Das Kantonsspital Chur, eine <strong>von</strong><br />

sieben Schweizer Kliniken, hatte A-Status in der Chirurgie-<br />

Ausbildung, das Regionalspital <strong>Davos</strong> hingegen bloss Status<br />

B. Chirurg Christian Ryf wollte fachlich nicht zurückstecken<br />

<strong>und</strong> auch nicht allzu lange Oberarzt bleiben.<br />

«Ich tat mich schwer mit dem Entscheid», gesteht Christian<br />

Ryf. «Mein Chef in Chur, Thomas Rüedi, wollte mich gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

behalten, riet mir aber zum Umstieg an eine Universitätsklinik<br />

mit Habilitation oder zur Weiterbildung in Wirbelsäulen-<br />

<strong>und</strong> Beckenchirurgie in den USA.» Beides sei<br />

verlockend gewesen. Doch habe er auch auf seine junge Familie<br />

Rücksicht nehmen wollen.<br />

1994 brachte ein erneuter Anruf aus <strong>Davos</strong> die Klärung:<br />

Diesmal rief Kollege Peter Holzach an. Er war gerade zum<br />

neuen Chefarzt des <strong>Spital</strong>s <strong>Davos</strong> <strong>und</strong> Nachfolger <strong>von</strong> Peter<br />

Matter ernannt worden. «Er wollte mich als gleichberech-<br />

tigten Partner <strong>und</strong> Co-Chefarzt an Bord nehmen», sagt<br />

Christian Ryf. «Eine ganze Nacht lang haben wir miteinander<br />

diskutiert. Dann wusste ich: Ich wollte sein Angebot annehmen.»<br />

<strong>Davos</strong> habe in <strong>Medizin</strong>erkreisen schon immer als<br />

«chirurgisches Juwel in den Alpen» gegolten, als Kompetenzzentrum<br />

für Traumatologie. «Von Vorteil war auch die<br />

Nähe zur Frakturenforschung am AO-Zentrum <strong>Davos</strong>.»<br />

Eine Klinik, zwei Chefärzte, viel Erfolgsdruck<br />

Die beiden Chirurgen beschlossen, ein neues Konzept zu<br />

realisieren: «Ab 1994 war das <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> das erste Schweizer<br />

<strong>Spital</strong>, wo Chirurgie <strong>und</strong> Orthopädie in einer Klinik mit<br />

zwei gleichrangigen Chefärzten vereint waren.» Dieses Modell<br />

sei später <strong>von</strong> anderen Krankenhäusern übernommen<br />

worden, sagt Christian Ryf.<br />

Bei Antritt seiner Chefarztstelle in <strong>Davos</strong> habe er eine «bipolare<br />

Situation» angetroffen: «Einerseits waren die Abläufe top<br />

durchorganisiert, das Renommee des <strong>Spital</strong>s exzellent. Gleichzeitig<br />

standen wir als Nachfolger des erfolgreichen Chirurgen,<br />

des Präsidenten der Schweizerischen Chirurgischen Gesellschaft,<br />

Peter Matter, unter extremem Erfolgsdruck. Dem hatten<br />

Peter Holzach <strong>und</strong> ich standzuhalten.» Mit nur gerade 39<br />

Jahren sei er schweizweit einer der jüngsten Chefärzte Chirurgie<br />

gewesen. «Geholfen haben mir das Vertrauen <strong>von</strong><br />

Peter Holzach <strong>und</strong> das gute Verhältnis zu ihm.» Jeden Morgen<br />

hätten sie sich vor Arbeitsbeginn zu einem viertelstündigen<br />

Gedankenaustausch getroffen. «Das war sehr nützlich.»


In Führungsfragen waren sich Peter Holzach, der ärztliche<br />

Leiter, <strong>und</strong> sein Partner Christian Ryf einig: «Zu Peter Matters<br />

Zeiten dachte <strong>und</strong> lenkte ein einziger Kopf. Die übrigen<br />

folgten ihm. Doch diese patriarchalisch geführte Grossfamilie<br />

war nun Vergangenheit.» Sie beide delegierten Verantwortung<br />

<strong>und</strong> forderten Partizipation auf allen Stufen ein.<br />

Ein Glücksfall war, dass Peter Holzach die minimal invasive<br />

Operationstechnik, die sogenannte «Schlüssellochchirurgie»,<br />

schon sehr früh im <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> eingeführt hatte, sagt Christian<br />

Ryf: «Auf diesem Gebiet brachte ich aus meinen Churer<br />

Jahren einen gut gefüllten Rucksack mit <strong>und</strong> konnte gleich<br />

‹mitboomen›!» Skeptisch hätten anfänglich einzig die Operationsteams<br />

reagiert. «Sie fürchteten die überlangen Operationen,<br />

die damals noch häufig die Regel waren.» Doch bei seinem<br />

ersten derartigen Eingriff im <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> habe er Riesenglück<br />

gehabt: «Minimal invasiv entfernte ich eine Gallenblase,<br />

<strong>und</strong> das in 16 Minuten statt in den üblichen vier St<strong>und</strong>en!»<br />

Damit habe er das Team für die neue Methode gewonnen gehabt.<br />

Im Verlauf der Jahre seien r<strong>und</strong> 100 000 Franken in Geräte<br />

für minimal invasive Operationen investiert worden.<br />

«Natürlich muss man in einem peripher gelegenen Regionalspital<br />

wie <strong>Davos</strong> beim Leistungskatalog Abstriche machen»,<br />

konstatiert Christian Ryf. Hier gebe es keine Pathologie, keine<br />

Schnellschnittdiagnostik, keine Radiologie, keine Onkologie.<br />

Dazu fehle die nötige Infrastruktur. «Doch mehr als entschädigt<br />

werden wir Chirurgen durch die Unfallchirurgie.» Be-<br />

sonders wichtig ist Christian Ryf die enge Kooperation des<br />

<strong>Spital</strong>s mit dem nahen AO-Forschungszentrum: «Meist sind<br />

<strong>und</strong> waren wir die Ersten, die Prototypen aus der AO-Entwicklungsabteilung<br />

nutzten.» Für Ryf ist dies gewissermassen<br />

das «universitäre Salz <strong>und</strong> Pfeffer am Alpenspital».<br />

Ambivalente Erfahrungen mit Politik<br />

Am 1. Januar 1999 löste Christian Ryf seinen Kollegen Peter<br />

Holzach in seiner Funktion als ärztlicher Leiter des <strong>Spital</strong>s <strong>Davos</strong><br />

ab <strong>und</strong> hatte vermehrt Kontakt mit der Politik. Seine Erfahrungen<br />

seien ambivalent gewesen, meint er rückblickend. Als<br />

befruchtend habe er die Kooperation mit der <strong>Davos</strong>er <strong>Spital</strong>kommission<br />

(SPIKO) erlebt: «<strong>Davos</strong> war immer stolz auf sein<br />

<strong>Spital</strong> <strong>und</strong> hat dessen Entwicklung bejaht.» Ganz andere Zeichen<br />

seien <strong>von</strong> kantonaler Seite gekommen. «In meinen ersten<br />

vier Jahren am <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> hatte ich keinen Vertrag vom<br />

Kanton.» Der damalige Regierungsrat habe das Konzept mit<br />

zwei Chefs an der Spitze des <strong>Davos</strong>er <strong>Spital</strong>s nicht goutiert.<br />

Inzwischen habe sich die Situation entspannt. «Der Dialog mit<br />

der Kantonsregierung ist heute deutlich konstruktiver.»<br />

Belastend sei der Kostendruck im Ges<strong>und</strong>heitswesen <strong>und</strong><br />

der damit verb<strong>und</strong>ene Sparzwang gewesen, stelle Ryf fest.<br />

Das Sparen habe sich auch stark auf die ärztlichen Einkommen<br />

ausgewirkt. «Während der letzten 15 Jahre sind die<br />

Patientenzahlen des <strong>Spital</strong>s <strong>Davos</strong> um 30 Prozent gestiegen.<br />

Mein Chefarztsalär hat sich gleichzeitig um 20 Prozent verringert.»<br />

Jeder seiner insgesamt fünf Arbeitsverträge sei<br />

schlechter gewesen als sein Vorläufer.<br />

37


38<br />

Keinerlei Entschädigung habe es für die Managementaufgaben<br />

als ärztlicher Leiter gegeben, obwohl diese Zusatzfunktion<br />

ausserordentlich zeitaufwendig <strong>und</strong> belastend<br />

gewesen sei. «Am meisten beanspruchten mich Personalfragen.»<br />

Der kreative Spielraum im Rahmen dieser Leitungsfunktion<br />

sei dagegen eher gering.<br />

Sanierungszeit, harte Zeit<br />

Deutlich mehr Kreativität habe die planerische Begleitung<br />

der <strong>Spital</strong>sanierung ab Baubeginn im Jahr 2004 verlangt,<br />

sagt Christian Ryf. Diese Phase sei zwar sehr spannend, aber<br />

gelegentlich auch mehr als nur fordernd gewesen. «Patienten<br />

<strong>und</strong> Personal wurden bis zur Toleranzgrenze gestresst.»<br />

Früher, vor Beginn der mehrjährigen Umbau- <strong>und</strong> Sanierungsarbeiten,<br />

habe man während der Zwischensaison<br />

durchatmen können. «In den letzten vier Jahren ging das<br />

nicht mehr. Wir mussten <strong>von</strong> Provisorium zu Provisorium zügeln,<br />

bei Baulärm <strong>und</strong> Dreck.»<br />

Gefragt, ob es nicht einfacher gewesen wäre, das alte <strong>Spital</strong><br />

abzureissen <strong>und</strong> den Betrieb in eine der ehemaligen Hochgebirgskliniken<br />

auszulagern, meint Christian Ryf: «Ein Abriss<br />

wäre zu teuer gewesen, <strong>und</strong> vor 2004 war eine Auslagerung<br />

gar nicht möglich: Da existierten die Kliniken ja noch!»<br />

Gespannt ist Christian Ryf nun, wie sich das vor Jahren erarbeitete<br />

Raumprogramm für das sanierte <strong>Spital</strong> bewährt:<br />

«Bekannt war damals ja nur die IST-Situation. Doch wie<br />

kann man wissen, was in zehn Jahren sein wird?»<br />

Neuer Abschnitt in Sicht<br />

Per Ende Dezember 2007 hat Christian Ryf die ärztliche Leitung<br />

des <strong>Spital</strong>s abgegeben, ist aber weiterhin Chefarzt Chirurgie.<br />

«Die Führungsstruktur des <strong>Spital</strong>s hat sich geändert»,<br />

sagt er. Chef Executive Officer (CEO) sei neu Direktor Markus<br />

Hehli. Er habe den Vorsitz in der sechsköpfigen <strong>Spital</strong>leitung<br />

mit je zwei Vertretungen der Ärzteschaft <strong>und</strong> des Pflegebereichs<br />

sowie mit dem Finanzchef des <strong>Spital</strong>s. Er selbst, so Ryf,<br />

habe jetzt wieder mehr Freiraum gewonnen <strong>und</strong> den Sessel<br />

für jüngere Kräfte geräumt. «Nun können sie selber <strong>von</strong> der<br />

Oppositions- in die Entscheidungsrolle hineinwachsen.»<br />

Die Zukunftschancen des <strong>Spital</strong>s <strong>Davos</strong> seien intakt, meint<br />

Ryf. Mit Zustimmung der Bevölkerung habe man glücklicherweise<br />

rechtzeitig antizyklisch in die Sanierung <strong>und</strong> Erweiterung<br />

investieren können, obwohl das <strong>Spital</strong>einzugsgebiet<br />

aus wirtschaftlicher Sicht eigentlich zu klein sei. Doch<br />

der Tourismus mildere diesen Mangel.<br />

Auf Dauer werde man wohl auch im Kanton Graubünden<br />

einige kleine Spitäler aufgeben müssen, sagt Ryf. Doch noch<br />

mangle es am nötigen Veränderungswillen. Das <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong><br />

hingegen, da<strong>von</strong> ist Christian Ryf überzeugt, werde auch in<br />

20 Jahren noch existieren. «Erfolgsgaranten sind Familiarität<br />

<strong>und</strong> Intimität. Das sind unsere beiden grossen Stärken.<br />

Sie müssen aber tagtäglich gelebt werden. Gefährlich wirds,<br />

wenn nur noch das eigene Ego, die Erfüllung individueller<br />

Wünsche <strong>und</strong> das Geld zählen.»


40<br />

Neue Zeiten, neue Führung<br />

(*1965) Im Gespräch: Direktor Markus Hehli<br />

Im Jahr 2001 haben Sie die Leitung des <strong>Spital</strong>s<br />

<strong>Davos</strong> übernommen. Nur zwei Jahre später begann<br />

die r<strong>und</strong> 50 Mio. Franken teure Sanierung des <strong>Spital</strong>s.<br />

Wie fühlen Sie sich jetzt, nach Abschluss der<br />

5-jährigen Bauzeit?<br />

Natürlich glücklich, dass alles so gut abgelaufen ist! Stolz<br />

<strong>und</strong> Freude sind bei allen Verantwortlichen spürbar. Die eigentliche<br />

Leitung hatte eine sechsköpfige Baukommission<br />

mit mir als Projektleiter, das vierköpfige Architektenteam,<br />

zwei Bauleiter, zirka zehn Fachplaner, der IT-Verantwortliche<br />

(IT = Information Technolgy, die Verf.), zwei Vertreter des<br />

Technischen Dienstes am <strong>Spital</strong> <strong>und</strong> sechs bis acht direktinvolvierte<br />

Benutzer entsprechend der jeweiligen Bauphase.<br />

War das etappierte Vorgehen zur Realisierung des<br />

Projekts richtig? Wäre die <strong>Spital</strong>verlegung mit Neubau<br />

nicht optimaler gewesen?<br />

2001, als ich zum <strong>Spital</strong>leiter ernannt wurde, war das Sanierungsprojekt<br />

bereits weithin vorgegeben. Zudem waren<br />

damals noch alle <strong>Davos</strong>er Höhenkliniken in Betrieb.<br />

Bauland für einen <strong>Spital</strong>neubau gab es nicht. Ausserdem<br />

hätte ein Neubau mindestens 80 bis 90 Mio. Franken gekostet.<br />

Der Kredit zur <strong>Spital</strong>sanierung mit Um- <strong>und</strong> Neubauten<br />

hingegen belief sich auf «bloss» 46,6 Mio Franken.<br />

Hinzu kam noch ein Nachtragskredit in Höhe <strong>von</strong> einer Million<br />

Franken, unter anderem wegen Problemen mit qualitativ<br />

ungenügenden Fenstern, die ersetzt werden mussten<br />

<strong>und</strong> unterschätzten Bauprovisorien. Diesen Kostenrahmen<br />

werden wir einhalten können.<br />

Was war die grösste Belastung in diesen 5 Jahren?<br />

Gabs gelegentlich auch Augenblicke, wo Sie kaum<br />

mehr weiter wussten?<br />

Die grösste Belastung war zweifellos die Doppelbelastung<br />

durch Projektleitung <strong>und</strong> das <strong>Spital</strong>management. Im Gegensatz<br />

zum Umbau des Kantonsspitals Chur hat man in<br />

<strong>Davos</strong> auf einen eigentlichen Projektleiter verzichtet. Aber<br />

ich gebe zu: Die Projektleitung reizte mich, nicht zuletzt<br />

wegen meiner früheren Tätigkeit in der Industrie, wo ich bereits<br />

Erfahrung mit Grossprojekten sammeln konnte. Bald<br />

zeigte sich auch, dass die Personalunion durchaus auch Vorteile<br />

bei der Projektumsetzung hatte.<br />

Während der ganzen Bauzeit musste bekanntlich der<br />

reguläre <strong>Spital</strong>betrieb aufrecht erhalten werden.<br />

Wie brachten Sie Baubegleitung <strong>und</strong> übrige Managementaufgaben<br />

unter einen Hut?<br />

Nur durch strikte Konzentration auf Prioritäten! Glücklicherweise<br />

wurde ich durch Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

stark unterstützt <strong>und</strong> entlastet. Mein Stellvertreter,<br />

Finanzchef Fritz Brand, überwachte den <strong>Spital</strong>betrieb aus<br />

Finanzsicht. Meine Direktionsassistentinnen, zuerst Ladina<br />

Ambühl, jetzt Susanne Selitto, waren mir eine grosse Hilfe,<br />

ebenso Christian Schwendener, stellvertretender Projektleiter<br />

<strong>und</strong> Leiter Technischer Dienst des <strong>Spital</strong>s.


Natürlich gerieten Bauplanung <strong>und</strong> Betriebsbedürfnisse häufig<br />

in einen Clinch. Essenziell waren darum eine rechtzeitige,<br />

umfassende Information über jede Bauphase <strong>und</strong> das<br />

möglichst optimale Timing betriebsinterner Provisiorien. Natürlich<br />

mussten wir alle ständig Tausende <strong>von</strong> Kompromissen<br />

machen.<br />

Zum Glück gabs weder auf der Baustelle noch im Betrieb<br />

einen gravierenden Unfall. Auch die Beanstandungen <strong>von</strong><br />

Patientenseite hielten sich in Grenzen. Auch in diesem Bereich<br />

versuchten wir, mit kleinen Aufmerksamkeiten etwas<br />

Goodwill zu schaffen.<br />

Nicht einfach waren die fünf Baujahre für meine Familie,<br />

meine Frau, meine Tochter <strong>und</strong> die beiden Buben. Sie haben<br />

mich nicht sehr oft zu sehen bekommen.<br />

Wenn Sie heute in die Bündner <strong>Spital</strong>landschaft<br />

schauen: Welchen Listenplatz belegt das sanierte<br />

<strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> mit den 8000 Quadratmetern Nutzfläche,<br />

75 Betten <strong>und</strong> einem Personalbestand <strong>von</strong> r<strong>und</strong><br />

300 Köpfen? Ist die aktuelle Grösse aus bewirtschaftlicher<br />

Sicht richtig?<br />

Aufgr<strong>und</strong> seiner Grösse rangiert das <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> hinter dem<br />

Kantonsspital Chur, den Spitälern Ilanz <strong>und</strong> Samedan auf<br />

Platz 4. Dank der heutigen Top-Infrastruktur, dem touristischen<br />

Gewicht <strong>und</strong> einem Notfalldienst mit 8000 Fällen pro<br />

Jahr rückt es vielleicht sogar auf Platz 3.<br />

Ausgelegt ist das <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> auf ein Marktpotenzial <strong>von</strong><br />

insgesamt r<strong>und</strong> 40 000 Einheimischen <strong>und</strong> Gästen. Rein betriebswirtschaftlich<br />

gesehen ist es noch immer ein zu kleines<br />

<strong>Spital</strong>. Denn je kleiner ein <strong>Spital</strong>, desto tiefer liegen die Fallzahlen<br />

<strong>und</strong> die Kosten pro Fall nehmen tendenziell zu. Früher<br />

war die Bettenzahl das entscheidende Finanzierungskriterium.<br />

Heute werden die Spitäler mittels Fallpauschalen<br />

entschädigt.<br />

Diese Art <strong>von</strong> Finanzsteuerung ist eine gefährliche. Ein <strong>Spital</strong><br />

wie <strong>Davos</strong> hat zwangsläufig geringe Fallzahlen, muss<br />

wegen seiner exzentrischen Lage in einem Tourismusort<br />

aber gerade die beiden teuersten <strong>Spital</strong>einrichtungen betreiben:<br />

Den Notfalldienst <strong>und</strong> Operationsräume für orthopädische<br />

Eingriffe <strong>und</strong> Allgemeinchirurgie. Die <strong>Spital</strong>defizite<br />

aber gehen zulasten der Steuerzahler. Also müssen Politik<br />

<strong>und</strong> Bevölkerung schlussendlich entscheiden, wie viel ihnen<br />

ein <strong>Spital</strong> vor der Haustüre wert ist <strong>und</strong> was sie dafür zu<br />

zahlen bereit sind.<br />

Früher wurde das <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> wesentlich anders<br />

geführt als heute: Die Chefärzte waren die patronalen<br />

Chefs. Darauf folgte die «Dreibein»-Führung mit<br />

Ärztlicher Leitung, Leitung Pflegedienst <strong>und</strong> Verwaltung.<br />

Seit neuestem führt der Direktor eine<br />

6-köpfige <strong>Spital</strong>leitung mit je zwei Vertretungen der<br />

Ärzteschaft, des Pflegedienstes <strong>und</strong> der Verwaltung.<br />

Seit wann ist das so? Wo liegen die Vorteile der Neu-<br />

41


42<br />

organisation, <strong>und</strong> wie funktioniert die Schnittstelle<br />

zur Politik?<br />

Die neue, heute 7-köpfige <strong>Spital</strong>leitung wurde am 1. September<br />

2007 eingeführt. Das entsprechende <strong>Spital</strong>leitungsreglement<br />

wurde am 18. April 2008 <strong>von</strong> der <strong>Spital</strong>kommission<br />

(SPIKO) bewilligt. Es enthält den eigentlichen Auftrag an<br />

die <strong>Spital</strong>leitung. Die Zustimmung des Kleinen <strong>und</strong> Grossen<br />

Landrates der Landschaft <strong>Davos</strong> Gemeinde steht noch aus.<br />

Die <strong>Spital</strong>leitung ist zuständig für das operative Geschäft<br />

<strong>und</strong> die Erarbeitung der Strategie, die dann <strong>von</strong> der SPIKO<br />

zu genehmigen ist. Als Direktor habe ich Einsitz in der<br />

SPIKO. Zur Behandlung <strong>von</strong> Sachgeschäften können weitere<br />

Fachleute beigezogen werden.<br />

Der SPIKO-Präsident, bisher Landrat Dr. Andrea Meisser, amtet<br />

wie der Delegierte eines Verwaltungsrates. Mit ihm treffe ich<br />

mich jede Woche zu einer einstündigen Orientierung. Die Zusammenarbeit<br />

mit den politischen Instanzen ist gut.<br />

Die <strong>Spital</strong>sanierung ist abgeschlossen. Ist jetzt auch<br />

die Strategie des <strong>Spital</strong>s für die kommenden Jahre<br />

definiert? Oder bestimmt allein der Kanton Graubünden<br />

per Leistungsauftrag, wos künftig langgehen<br />

soll?<br />

Im Gegensatz zu früher ist der geltende Leistungsauftrag<br />

nicht mehr so einschränkend. Er umschreibt zwar die zentralen<br />

Aufgaben des <strong>Spital</strong>s, lässt uns aber freie Hand, zu-<br />

sätzliche Aktionsfelder aufgr<strong>und</strong> unserer Stärken zu definieren.<br />

Denkbar wäre zum Beispiel der Ausbau der Orthopädie,<br />

genauer, der Prothetik, also der Eingriffe zum Gelenkersatz,<br />

die ja oft Wahloperationen sind.<br />

Der kantonale Leistungsauftrag ist aber nicht identisch mit<br />

der Strategie des <strong>Spital</strong>s <strong>Davos</strong>. Die Strategieentwicklung auf<br />

Ebene Vision ist zurzeit im Gange. Bis September 2008 soll<br />

ein Strategiepapier vorliegen, das unsere Ziele, Produkte <strong>und</strong><br />

Geschäftsfelder, Werte <strong>und</strong> Werthaltungen sowie die interne<br />

<strong>und</strong> externe Kommunikationsstrategie definieren wird.


44<br />

Kaderärztekonferenz<br />

Interdisziplinäre<br />

Arztdienste<br />

Dr. med. D. Hübner*<br />

Anästhesie<br />

Radiologie<br />

MTRA<br />

Konsiliarärzte<br />

Spezielle ärztliche<br />

Dienste<br />

<strong>Medizin</strong><br />

Dr. med. G. Niedermaier*<br />

Chefsekretariat<br />

<strong>Medizin</strong><br />

<strong>Medizin</strong><br />

Pädiatrie<br />

Intensivstation<br />

Pneumologie<br />

Sportmedizin<br />

Funktionsdienst<br />

SS-Assistenz/ Dialyse<br />

Rettungsdienst<br />

Labor<br />

Konsiliarärzte<br />

QM-Leitung<br />

Hygienekommission<br />

Chirurgie / Orthopädie<br />

Dr. med. P. Rillmann*<br />

Chefsekretariat<br />

Chirurgie / Orthopädie<br />

Chirurgie / Orthopädie<br />

Physiotherapie<br />

Konsiliarärzte<br />

Gynäkologie /<br />

Geburtshilfe<br />

ORL<br />

Notfallstation<br />

<strong>Spital</strong>kommission<br />

Dr. A. Meisser<br />

<strong>Spital</strong>leitung<br />

Direktor M. Hehli<br />

Pflege Spezialbereiche<br />

S. Heine*<br />

Intensivpflege<br />

Tagesklinik<br />

Notfallpflege<br />

PD Operationssäle<br />

Lagerungspflege / Gips<br />

Anästhesiepflege<br />

Rettungsdienst


Kaderkonferenz SPIDA<br />

Arzneimittelkommission<br />

IT-Kommission<br />

Pflegekaderkonferenz<br />

Pflege Bettenstationen<br />

B. Heeb*<br />

Patientendisposition<br />

Sekretariat PD<br />

Bildung<br />

Abteilung D, Hebammen<br />

Abteilung C<br />

Abteilung B<br />

Langzeitpflegestation<br />

Administration / Dienste<br />

M. Hehli*<br />

Direktionsassistenz<br />

Technischer Dienst<br />

Personalwesen<br />

Hotellerie / Ökonomie<br />

Informatik<br />

Finanz / Patientenadm.<br />

Fritz Brand*<br />

Patientenadmin.<br />

Buchhaltung<br />

Zentralmagazin<br />

Apotheke<br />

Zentralsekretariat<br />

Legende:<br />

* Mitglied der <strong>Spital</strong>leitung<br />

Konferenz (beratend)<br />

Stabsstelle/-kommissionen<br />

Operative<br />

Funktionseinheit<br />

45


46<br />

Investitionen – einst <strong>und</strong> jetzt<br />

<strong>Medizin</strong>isch ständig à jour – mit neuen Geräten<br />

Das waren noch Zeiten…<br />

Ausgewählte Anschaffungen aus den ersten 100 <strong>Spital</strong>jahren:<br />

1943 Röntgenapparat <strong>von</strong> 1928 erneuert 48 500 Franken<br />

1945 Zeiss-Mikroskop 1260 Franken<br />

1946 Telefon- <strong>und</strong> R<strong>und</strong>funkanlage bewilligt 20 500 Franken<br />

1950 Narkoseapparat 5500 Franken<br />

1951 Diverse Apparaturen / Weihnachtsgabe an<br />

Chefarzt Dr. Franz Jakob r<strong>und</strong><br />

Operationslampen (sollten gemäss<br />

2600 Franken<br />

<strong>Spital</strong>kommission für 20 bis 30 Jahre halten) 5414 Franken<br />

Röntgenröhre 2955 Franken<br />

1955 Krankenauto VW 11 850 Franken<br />

Schmerzbetäubungsapparat für Geburtshilfe 2600 Franken<br />

Streckbett für Diskushernien 1100 Franken<br />

Stufenphotometer 1500 Franken<br />

Elektrokardiograph 27 808 Franken<br />

Mobiliar 36 808 Franken<br />

1956 Additionsmaschine 1700 Franken<br />

1958 Photometer Eppendorf für Blutanalysen 4000 Franken<br />

<strong>Medizin</strong>ische Fachliteratur für Dr. Franz Jakob 400 Franken


1965 Siemens-Anlage mit Beleuchtungsautomat<br />

(neuer Röntgenapparat) 130 000 Franken<br />

1966 Mikroskop 3134 Franken<br />

Mingograph (EKG) 10 450 Franken<br />

«Der Kleine Landrat bewilligt immer wieder zeitgemässe Apparaturen», steht in<br />

Kaspar Jörgers Chronik «100 Jahre Krankenhaus/<strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong>.»<br />

47


«Modern Times» – auch bei Investitionen<br />

Grosse EDV- <strong>und</strong> andere Brocken <strong>von</strong> 1997 bis 2007<br />

1990 Arthroskopie-Turm 1 / Fahrgestell 55 000 Franken<br />

1997 Tagesklinik 383 000 Franken<br />

1998 Netzersatzanlage 180 000 Franken<br />

1999 Telefonanlage 688 000 Franken<br />

2000 EDV 2000, 30 PC <strong>und</strong> 1 Server 90 600 Franken<br />

2 Anästhesie-Arbeitsplätze 226 100 Franken<br />

4 Ambulanzfahrzeuge 692 000 Franken<br />

Bildverstärker 138 000 Franken<br />

2001 EDV 2001, PC <strong>und</strong> Monitore etc. 68 800 Franken<br />

Arthroskopie-Turm 3 / Fahrgestell 56 800 Franken<br />

Dialysegerät 47 800 Franken<br />

Digitale Radiografie 390 000 Franken<br />

2002 EDV 2002 Opale Update 243 000 Franken<br />

3 OP-Tische 528 700 Franken<br />

Respirator IPS 45 600 Franken<br />

Chemie-Analyseautomat 98 500 Franken<br />

Ultraschallgerät 45 200 Franken<br />

2003 EDV 2003 (Tarmed) 602 600 Franken<br />

Respirator 47 828 Franken<br />

Bildverstärker 67 000 Franken<br />

Beatmungsgerät 47 828 Franken<br />

2004 EDV 2004 275 700 Franken<br />

Röntgenmaterial aus der ehemaligen Valbella 33 000 Franken<br />

Bronchioskop 20 475 Franken<br />

Anästhesie-Arbeitsplatz 65 000 Franken


2005 EDV 2005 180 000 Franken<br />

Beatmungsmaschine 65 000 Franken<br />

Ultraschallgerät 225 000 Franken<br />

Reinigungsautomaten für OP-Instrumente 150 150 Franken<br />

C-Bogen 118 000 Franken<br />

2006 2 Gastroskope 61 900 Franken<br />

Ambulanzfahrzeug 116 000 Franken<br />

2 Kaffeemaschinen 37 600 Franken<br />

2 Registrierkassen 31 350 Franken<br />

2007 EDV 2007 Hardware 206 134 Franken<br />

1 Kaffeemaschine 31 000 Franken<br />

Beatmungsgerät 14 900 Franken<br />

Notfall-Einsatzfahrzeug 12 000 Franken<br />

Trainingsvelo 26 900 Franken<br />

Koloskop 28 200 Franken<br />

2 Dialysegeräte 87 800 Franken<br />

Bügelpresse 13 560 Franken<br />

Rhino-Pharyngo-Laryngo-Fiberskop 10 802 Franken


Herzstücke …<br />

Unverzichtbar: Die Innere <strong>Medizin</strong><br />

Dr. med. Gregor Niedermaier (* 1962), Chefarzt <strong>Medizin</strong>ische Klinik <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong><br />

Welchen Stellenwert hat die Innere <strong>Medizin</strong> im <strong>Spital</strong><br />

<strong>Davos</strong>? Der Hauptakzent liegt hier ja eher auf<br />

Traumatologie <strong>und</strong> orthopädischer Chirurgie.<br />

Wegen unseres Gespürs für Zusammenhänge werden wir<br />

bei schwierigen Diagnosen häufig <strong>von</strong> Chirurgen <strong>und</strong> anderen<br />

Fachärzten beigezogen. Im <strong>Spital</strong> übernimmt die Innere<br />

<strong>Medizin</strong> die ärztliche Betreuung <strong>von</strong> Patienten mit<br />

komplexen Mehrfacherkrankungen. Oft sind diese Patienten<br />

schwer krank. Internisten sind darauf spezialisiert, in solchen<br />

Fällen die Zusammenhänge im Auge zu behalten <strong>und</strong><br />

nie den Überblick über den ganzen Patienten mit seinen Beschwerden<br />

zu verlieren.<br />

Ist darum die Innere <strong>Medizin</strong> in einem Krankenhaus<br />

unverzichtbar?<br />

Während des <strong>Spital</strong>aufenthalts wird ein Patient meist <strong>von</strong><br />

verschiedenen Fachärzten betreut. Wir Internisten übernehmen<br />

dabei oft die Rolle des Koordinators: Wir stimmen mit<br />

den Spezialisten ab, welche Untersuchungen <strong>und</strong> Behandlungen<br />

durchgeführt werden. Dabei achten wir auf den<br />

sinnvollen <strong>und</strong> optimalen Ablauf <strong>von</strong> Therapie <strong>und</strong> Nachsorge.<br />

Im Mittelpunkt steht der Patient als Ganzes.<br />

Die Innere <strong>Medizin</strong> ist bekanntlich ein weites Feld,<br />

ein Feld für medizinische Generalisten. Trotzdem<br />

gibt es wohl Bereiche, die Sie in <strong>Davos</strong> besonders<br />

pflegen. Welche?<br />

Der enorme Wissenszuwachs in der <strong>Medizin</strong> hat dazu ge-<br />

führt, dass es heutzutage für praktisch jedes Organsystem<br />

mindestens einen Spezialisten, wenn nicht sogar mehrere<br />

gibt. Während sich Kardiologen ausschliesslich um das Herz-<br />

Kreislauf-System kümmern oder Gastroenterologen den<br />

Magen-Darm-Trakt behandeln, behalten wir Internisten den<br />

Überblick über alle Organsysteme. Wir fassen die Erkenntnisse<br />

der Organspezialisten zusammen <strong>und</strong> bieten unseren<br />

Patienten ein ganzheitliches Diagnose- <strong>und</strong> Behandlungskonzept.<br />

Meist decken wir den grössten Teil der Notfall-Situationen<br />

ab. Der überwiegende Teil der stationären Patienten wird<br />

uns via Notfall zugewiesen. Für vollamtliche Organspezialisten<br />

ist das Einzugsgebiet des <strong>Spital</strong>es <strong>Davos</strong> (noch) zu klein.<br />

Aus dieser Situation heraus ergeben sich für uns folgende<br />

Schwerpunktbereiche:<br />

Die Gastroenterologie (Magen- Darm-Untersuchungen),<br />

wo wir akute Blutungen jederzeit beherrschen müssen.<br />

Zur Prävention führen wir Vorsorgeuntersuchungen, vor<br />

allem Darmspiegelungen, durch <strong>und</strong> entfernen Polypen,<br />

die zu einem späteren Zeitpunkt eventuell zu bösartigen<br />

Tumoren entarten könnten.<br />

Dank Ultraschall-Diagnostik sind wir in der Lage, Nierensteine,<br />

Gallensteine, einen entzündlichen Blinddarm oder<br />

freie Flüssigkeit im Bauch als Ursache <strong>von</strong> akuten Bauchschmerzen<br />

zu erkennen.<br />

In der Sportmedizin bieten wir eine «R<strong>und</strong>-um-die-Uhr-<br />

Betreuung» für Sportlerinnen <strong>und</strong> Sportler aus der Re-<br />

51


52<br />

gion. Verbindlich sind wir für das Sportgymnasium, die nationalen<br />

Sport-Stützpunkte <strong>und</strong> den Hockey-Club <strong>Davos</strong> zuständig.<br />

Im Gegensatz zur landläufigen Meinung handelt<br />

es sich in der Sportmedizin meist um internistische Fragestellungen:<br />

Um Leistungsdiagnostik, Ernährungs- <strong>und</strong> Trainingsfragen,<br />

die Überlastungproblematik, Asthma-Erkrankungen<br />

oder Beratung in Dopingfragen. Das <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong><br />

verfügt über die Anerkennung <strong>von</strong> Swiss Olympic als Medical<br />

Base <strong>und</strong> übernimmt zudem die medizinische Betreuung<br />

<strong>von</strong> sportlichen Grossanlässen wie dem Swiss Alpine<br />

Marathon oder dem Swiss Olympic Gigathlon <strong>von</strong> 2007.<br />

Gibt es auch Bereiche, die Sie vor Ort nicht<br />

abdecken?<br />

Ja! Das sind jene Bereiche, die extrem spezialisiert sind <strong>und</strong><br />

hohe Apparatekosten verursachen, beispielsweise ein Herzkatheter-Labor<br />

für die Ballon-Dilatation bei Erkrankung der<br />

Herzkranzgefässe, Bestrahlungsapparaturen zur Behandlung<br />

<strong>von</strong> bösartigen Tumoren oder die Behandlung <strong>von</strong> akuten<br />

Leukämien. Das alles können wir am <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> nicht anbieten.<br />

Wie wichtig ist das Netzwerk zu anderen Spitälern<br />

<strong>und</strong> Spezialisten?<br />

Seit meinem Stellenantritt in <strong>Davos</strong> konnte ich verschiedene<br />

Fachdisziplinen in <strong>Davos</strong> ansiedeln: Einen leitenden Arzt mit<br />

Teilpensum für Pneumologie /Allergologie / Psychosomatik<br />

sowie Konsiliarärzte für Kardiologie <strong>und</strong> Neurologie. Mit<br />

dem Kantonsspital Graubünden bestehen Zusammenarbeitsverträge<br />

für Konsiliardienste vor Ort in Onkologie <strong>und</strong><br />

Angiologie (Gefäss-Erkrankungen). Mit dessen Intensivstation<br />

findet ein regelmässiger Fachaustausch statt. Verschiedentlich<br />

habe ich Stellvertretungen für den ärztlichen Leiter<br />

sichergestellt.<br />

Das Kantonsspital Graubünden ist für uns ein bewährtes<br />

Partnerspital. Selbstverständlich existieren auch persönliche<br />

Kontakte zu Zentren in der ganzen Schweiz, meist aufgr<strong>und</strong><br />

gemeinsamer Ausbildungsjahre. Die Kontaktpflege, sei es<br />

in Form <strong>von</strong> gegenseitigen Besuchen oder <strong>von</strong> Einladungen<br />

zu fachspezifischen Veranstaltungen, ist ein wichtiges Element<br />

unseres Berufslebens.<br />

Existiert der «Ges<strong>und</strong>heitsplatz <strong>Davos</strong>» eigentlich<br />

noch? Der Verein «<strong>Davos</strong> Health» hat sich ja mittlerweile<br />

aufgelöst. Gibts Synergien zwischen dem<br />

<strong>Spital</strong>, den <strong>Davos</strong>er Hausärzten <strong>und</strong> Kliniken?<br />

Zum «Ges<strong>und</strong>heitsplatz <strong>Davos</strong>», der (hoffentlich) bestehen<br />

bleibt, gehören die Forschungsinstitute <strong>und</strong> das medizinische<br />

Kongresswesen. Hier sind wir in vielen Veranstaltungen<br />

als Mitorganisator oder Referenten involviert – ein immenser<br />

Aufwand. Der Lohn dafür ist aber die Möglichkeit<br />

zum Netzwerken mit «opinion leaders» aus vielen Fachbereichen.<br />

Für die Region ist <strong>und</strong> bleibt der «Ges<strong>und</strong>heitsplatz<br />

<strong>Davos</strong>» eine tolle Sache! Es gibt kaum etwas, was hier in<br />

Sachen Ges<strong>und</strong>heit nicht angeboten würde.


Zwischen dem <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong>, den <strong>Davos</strong>er Kliniken <strong>und</strong> Hausärzten<br />

bestehen selbstverständlich nach wie vor viele gewichtige<br />

Synergien. Als Akutspital sind wir meist die erste<br />

Anlaufstelle für Notfälle. Im Gegenzug dazu übernehmen<br />

die lokalen Ges<strong>und</strong>heitsanbieter öfters stationäre Rehabilitationsaufenthalte.<br />

Ein bedeutender Partner für uns ist die Zürcher Höhenklinik<br />

<strong>Davos</strong> Clavadel (ZHD): Oft sehen wir dort hoch komplexe<br />

Krankheitsbilder aus Zürcher Zentren, die zur Frührehabilitation<br />

nach <strong>Davos</strong> kommen <strong>und</strong> bei Komplikationen zu uns ins<br />

<strong>Spital</strong> verlegt werden. Nicht selten können derartige Patienten<br />

nur darum in Clavadel betreut werden, weil das <strong>Spital</strong><br />

<strong>Davos</strong> Dialysen (Nierenersatz-Verfahren) durchführen kann.<br />

Mit der Hochgebirgsklinik <strong>Davos</strong> Wolfgang verbindet uns die<br />

gemeinsame Anstellung des leitenden Arztes für Pneumologie.<br />

Unsere treuesten Patientenzuweiser sind die <strong>Davos</strong>er Hausärzte.<br />

Dass gemäss Angaben aus dem Ges<strong>und</strong>heitsamt der<br />

überwiegende Teil unserer stationären Patienten im ortseigenen<br />

<strong>Spital</strong> betreut wird, zeugt <strong>von</strong> Vertrauen, ebenso die<br />

Zuweisungen in unsere Facharzt-Sprechst<strong>und</strong>en. Andererseits<br />

profitieren die Hausärzte <strong>von</strong> der überdurchschnittlichen<br />

Infrastruktur des <strong>Spital</strong>s <strong>und</strong> der Mitsprache bei therapeutischen<br />

Massnahmen.<br />

Bekanntlich sinkt die durchschnittliche <strong>Spital</strong>aufenthaltsdauer<br />

ständig. Nur dank der unmittelbar anschliessenden Hausarzt-<br />

Betreuung ist eine solche Verkürzung jedoch überhaupt möglich.<br />

Die Hausärzte leisten die unverzichtbare medizinische<br />

Gr<strong>und</strong>versorgung <strong>und</strong> übernehmen Notfälle, vor allem Hausbesuche,<br />

die wir niemals alleine bewältigen könnten.<br />

Zum Problem dürfte der drohende Hausärztemangel in peripheren<br />

Regionen werden, was bei den noch verbleibenden<br />

Hausärzten zu Mehrbelastungen führen wird. Vom <strong>Spital</strong><br />

aus wollen wir mithelfen, Lösungen zur Entlastung dieser<br />

Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen zu finden, damit die «R<strong>und</strong>-umdie<br />

Uhr»-Gr<strong>und</strong>versorgung <strong>und</strong> die Attraktivität des Hausarztberufes<br />

gleichermassen gewährleistet bleiben.<br />

Bereits heute haben viele Patienten keinen Hausarzt im traditionellen<br />

Sinne mehr. Das ist jedoch kein davosspezifisches,<br />

sondern ein gr<strong>und</strong>sätzliches Problem der schweizerischen<br />

Ges<strong>und</strong>heitspolitik.<br />

Die lange Sanierungsphase des <strong>Spital</strong>s geht zu Ende.<br />

Wie beurteilen Sie das Resultat? Was halten Sie <strong>von</strong><br />

der neuen Führungsstruktur des <strong>Spital</strong>s? Sie sitzen ja<br />

selber in der <strong>Spital</strong>leitung.<br />

Wir freuen uns natürlich sehr über die Einweihung der erneuerten,<br />

erweiterten Räumlichkeiten. Wir sind auch dankbar, dass<br />

eine so grosse Investition in «unser» <strong>Spital</strong> bewilligt wurde.<br />

Ohne Übertreibung darf man sagen, dass wir jetzt über eine<br />

ausgezeichnete Infrastruktur verfügen, die Vergleiche nicht zu<br />

scheuen braucht. Wir sind alle stolz auf «unser» <strong>Spital</strong>!<br />

53


54<br />

Das Unternehmen <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> mit über 30 Mio. Franken<br />

Umsatz <strong>und</strong> mehr als 280 Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern<br />

braucht eine professionalisierte Führung. Die erweiterte<br />

<strong>Spital</strong>leitung trägt dieser Notwendigkeit Rechnung. Die<br />

neuen Führungsstrukturen widerspiegeln alle Funktionsbereiche<br />

des <strong>Spital</strong>s. Entscheidungen erfolgen aufgr<strong>und</strong> <strong>von</strong><br />

Anträgen aus den Bereichsleitungen. Dabei achten wir auf<br />

eine breite, interdisziplinäre Abstützung. Intern wie extern,<br />

gegenüber politischen Gremien wie Kostenträgern, soll<br />

Transparenz herrschen. Für die gesamte Region wollen wir<br />

ein verlässlicher, attraktiver Arbeitgeber sein <strong>und</strong> bleiben.


Herzstücke<br />

Undenkbar: Ein <strong>Spital</strong> ohne Pflegende<br />

Sonja Heine <strong>und</strong> Beatrice Heeb, Bereichsleitung Pflegedienst<br />

Sonja Heine (*1969, rechts) stammt aus Villingen bei<br />

Donaueschingen. Beatrice Heeb (*1967, links) kommt<br />

aus Mauren im Fürstentum Liechtenstein. Beide sind<br />

diplomierte Pflegefachfrauen. Zurzeit leiten sie zu je<br />

50% den Pflegedienst des <strong>Spital</strong>s <strong>Davos</strong>. Zu 50 Prozent<br />

sind sie weiterhin pflegerisch tätig.<br />

Für Sonja Heine war es bereits seit ihrem fünften Lebensjahr<br />

klar: Sie wollte Krankenschwester werden. «Mein Gross-<br />

vater lag mit Magenkrebs im Sterben <strong>und</strong> wurde zu Hause<br />

<strong>von</strong> einer Ordensschwester gepflegt – einer faszinierenden<br />

Frau mit Humor, die mich tief beeindruckte.»<br />

Beatrice Heeb hingegen war bezüglich Berufswahl mit 16<br />

Jahren noch unschlüssig, als sie in Vaduz einen Informa -<br />

tionsnachmittag zum Krankenpflegeberuf besuchte <strong>und</strong><br />

gleich spürte: «Das ist es!» Am liebsten, sagt sie, hätte sie<br />

mit Kindern gearbeitet. Nach der Ausbildung zur Pflegefachfrau<br />

bekam sie Gelegenheit dazu: «Ich wurde auf einer<br />

chirurgischen Abteilung mit Kinderbetten eingesetzt.»<br />

Nach den Ausbildungsjahren setzte Sonja Heine für ein Jahr<br />

aus. Sie erwarb die Fachhochschul-Reife <strong>und</strong> kehrte dann<br />

wieder in den Pflegebereich zurück. Nach einer zweijährigen,<br />

berufsbegleitenden Zusatzausbildung in Intensivpflege<br />

<strong>und</strong> Anästhesie hatte sie die für sie richtige Herausforderung<br />

gef<strong>und</strong>en – bis heute.<br />

Beatrice Heeb absolvierte die Pflegefach-Ausbildung in Chur<br />

<strong>und</strong> schloss 1992 mit dem Diplom ab. Die medizinische Pflegerin<br />

wurde danach auf der Chirurgie eingesetzt <strong>und</strong> war<br />

begeistert: Da betreute sie Patientinnen <strong>und</strong> Patienten jeden<br />

Alters, auch Kinder, was ihr besonders gefiel. Sie betreute<br />

Patientinnen <strong>und</strong> Patienten, die das <strong>Spital</strong> nach kurzer Zeit<br />

optimistisch <strong>und</strong> guten Mutes wieder verlassen konnten. Da<br />

wusste sie: «Ich habe den richtigen Beruf.»<br />

Die Zeiten, wo Ordensfrauen oder Diakonissinnen die Kranken<br />

im <strong>Spital</strong> aufopfernd <strong>und</strong> r<strong>und</strong> um die Uhr pflegten,<br />

seien seit den 60er-Jahren des letzten Jahrh<strong>und</strong>erts vorbei,<br />

konstatiert Sonja Heine. «Hauptthema heute ist der Kostendruck<br />

im Ges<strong>und</strong>heitswesen <strong>und</strong> der (zu) knappe Stellenplan.»<br />

Die Liegezeit im <strong>Spital</strong> habe sich massiv verkürzt.<br />

Das heisse: «Stationäre Patienten bleiben weniger lang bei<br />

uns. Der Patientenwechsel erfolgt schneller», so Beatrice<br />

Heeb. Die Patientenkontakte seien anders geworden. «Der<br />

Pflege bleibt immer weniger Zeit am Krankenbett. Dafür ist<br />

der administrative Aufwand enorm gewachsen.»<br />

An physische Grenzen stossen die beiden Pflegefachfrauen<br />

gelegentlich im Winter, wenn sich Notfälle <strong>und</strong> Operationen<br />

im <strong>Spital</strong> häufen <strong>und</strong> zusätzlich noch Pikettdienst geleistet<br />

werden muss. Trotzdem lieben beide ihren Beruf:<br />

«Wir tun etwas Sinnvolles. Routine <strong>und</strong> blosses Aktenwälzen<br />

gibts nicht.» Verändert habe sich im Verlauf der Zeit<br />

auch das Verhalten der Patientinnen <strong>und</strong> Patienten: «Die<br />

55


56<br />

Ansprüche an die Dienstleistungsqualität sind markant gestiegen.»<br />

Wahrscheinlich liege das an den teuren Krankenkassenprämien:<br />

«Man will eine Gegenleistung für sein Geld.»<br />

Seit Januar 2008 sind die beiden Pflegefachfrauen nicht<br />

mehr nur in der Pflege tätig, sondern zu je 50 Prozent interimistische<br />

Leiterinnen des Pflegedienstes am <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong>.<br />

Führungsaufgaben habe sie eigentlich nie angestrebt, sagt<br />

Beatrice Heeb. Die neue Funktion wurde ihr angeboten. Sie<br />

nahm die Herausforderung gerne an <strong>und</strong> schätzt das Mitentscheiden,<br />

das Mitorganisieren.<br />

Anders Sonja Heine: Wie sie mit verschmitztem Lächeln<br />

sagt, hat sie nach Erfahrungen mit unfähigen Vorgesetzten<br />

bewusst eine Kaderposition angestrebt: «Ich will zeigen,<br />

dass man besser führen kann!» Die frühere Leiterin Pflegedienst,<br />

Cornelia Conzett, habe sie ebenfalls ermutigt. So sei<br />

sie in die Aufgabe hineingewachsen. Dass sie <strong>und</strong> Beatrice<br />

Heeb zu gleichen Teilen in der Pflege wie im Management<br />

tätig seien, halte sie für vorteilhaft: «So kennen wir die Bedürfnisse<br />

<strong>und</strong> Anforderungen beider Seiten.» Sonja Heine<br />

will sich für attraktive Arbeitsplätze einsetzen <strong>und</strong> möglichst<br />

qualifiziertes Personal rekrutieren.<br />

<strong>Davos</strong> war bekanntlich stets ein kosmopolitischer Ort, ein<br />

Ort, wo sich viele Nationen trafen, einst zur Kur, heute für<br />

Ferien <strong>und</strong> Freizeit. Internationalität ist daher auch am <strong>Spital</strong><br />

<strong>Davos</strong> ein Fakt – im Personalbereich wie bei Patientinnen<br />

<strong>und</strong> Patienten. Darum sind Patienten-Aufklärungsblätter<br />

nicht nur in Deutsch, sondern auch in Englisch, Französisch,<br />

Italienisch, Portugiesisch <strong>und</strong> Russisch abgefasst. Beim Pflegepersonal<br />

<strong>und</strong> unter der Ärzteschaft sei der Ausländeranteil<br />

in den Spezialbereichen höher als in regulären Abteilungen.<br />

«Doch der Sockelbestand <strong>von</strong> Schweizerinnen <strong>und</strong><br />

Schweizern liegt noch immer bei r<strong>und</strong> zwei Dritteln.» Mehr<br />

saisonal bedingten Zuzug aus dem Ausland gebe es während<br />

der arbeitsintensiven Wintermonate, sagen die beiden<br />

Leiterinnen.<br />

Erleichtert sind Sonja Heine <strong>und</strong> Beatrice Heeb darüber, dass<br />

die fünfjährige Bauzeit nun zu Ende geht. Vor allem am Anfang<br />

sei der Baulärm äusserst belastend gewesen. «Nach<br />

einem vollen Arbeitstag war man enorm müde», sagt Beatrice<br />

Heeb, <strong>und</strong> Sonja Heine erinnert sich an die zwei Jahre<br />

in den provisorischen Operationsräumen im UG6 – ohne Tageslicht.<br />

Das habe schon genervt. Doch jetzt freuen sich<br />

beide über das Resultat <strong>und</strong> die Tatsache, dass Mitsprache<br />

in Detailfragen möglich war. «Die neuen Patientenzimmer<br />

mit Nasszellen <strong>und</strong> TV-Apparaten sind schön geworden.»<br />

Übereinstimmend stellen die beiden Bereichsleiterinnen fest,<br />

dass im <strong>Spital</strong> die toten Zwischensaisonzeiten kaum mehr<br />

existieren: «Heutzutage gibt es viel mehr geplante Operationen<br />

wie den Hüft- <strong>und</strong> Kniegelenkersatz, aber auch mehr<br />

medizinische Fälle.» Im Frühjahr <strong>und</strong> Sommer werde die Bettenzahl<br />

jeweils <strong>von</strong> 75 auf r<strong>und</strong> 57 reduziert <strong>und</strong> der Per-


sonalbestand entsprechend angepasst: «Darum haben diejenigen,<br />

die da sind, unverändert viel zu tun.»<br />

Mit Interesse verfolgt Sonja Heine die weitere Entwicklung<br />

im Bereich Ges<strong>und</strong>heitspolitik. Altersbetreuung <strong>und</strong> Nachwuchsförderung<br />

im weitesten Sinne würden zu grossen<br />

Themen der kommenden Jahre, ist sie überzeugt. Da seien<br />

das <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> <strong>und</strong> das Alterszentrum Guggerbach gefordert<br />

<strong>und</strong> müssten gemeinsam nach Lösungen suchen. Beatrice<br />

Heeb ihrerseits wünscht sich <strong>von</strong> einer guten Fee längere<br />

Wochen, damit Beruf <strong>und</strong> Privatleben in Zukunft doch<br />

etwas besser ins Gleichgewicht gebracht werden könnten.<br />

«Der Gesamtstellenplan für den Pflegedienst im <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong><br />

liegt aufger<strong>und</strong>et bei 102 Stellen. Diese Zahl bezieht sich<br />

auf die Stellenprozente in den Wintermonaten, also den maximalen<br />

Stellenbedarf bei 75 Patientenbetten. In den übrigen<br />

Monaten werden Bettenzahl <strong>und</strong> Personal entsprechend<br />

reduziert.<br />

Der Stellenplan beinhaltet die Pflegeabteilungen, das Pflegeheim,<br />

den Gebärsaal, die Spezialbereiche Operationsabteilung,<br />

Gips- <strong>und</strong> Lagerungspflege, Intensivstation, Notfall,<br />

Anästhesie, Rettungsdienst <strong>und</strong> die Leitung Pflegedienst inklusive<br />

Bettendispositione <strong>und</strong> Ausbildung.»


Quantensprung in die Zukunft<br />

Der Um- <strong>und</strong> Neubau des <strong>Spital</strong>s <strong>Davos</strong> 2003 – 2008<br />

Im Jahr 2002 bestimmt der Kleine Landrat erstmals die Mitglieder der Baukommission<br />

«Sanierung <strong>und</strong> Erweiterung <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong>» <strong>und</strong> «Personalhaus <strong>Spital</strong><br />

<strong>Davos</strong>». Es sind dies:<br />

Landrat Dr. Peter Bieler Baukommissionspräsident<br />

Landrat Dr. Andrea Meisser Vertretung politische Behörden<br />

Dr. med. Christian Ryf Ärztlicher Leiter <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong><br />

Cornelia Conzett Leiterin Pflegedienst<br />

Christian Ryffel Gemeindearchitekt<br />

Mit beratender Stimme:<br />

Markus Hehli, Direktor Projektleitung Bauherrschaft<br />

Markus Dünner Kant. Hochbauamt<br />

Erich Bandi Dipl. Architekt <strong>und</strong> Fachberater<br />

M. Gross + W. Rüegg Projektleitung Architekten<br />

Fachberatung<br />

Projektorganisation<br />

Bauherrschaft<br />

Landschaft <strong>Davos</strong><br />

Planungs- <strong>und</strong> Baukommission<br />

Projektleitung Bauherr<br />

Administration<br />

Projektgruppe Projektgruppe Bau<br />

Projektleitung Architekten


Für den Neubau Personalhaus,<br />

damit das <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> ein attraktiver<br />

Arbeitgeber bleibt.<br />

60<br />

Im Verlauf der 5-jährigen Bauzeit verändert sich die Zusammensetzung der Baukommission<br />

– vorwiegend aus personellen Gründen. 2005 wird ein neuer Kleiner<br />

Landrat gewählt. Mit Protokoll des Kleines Landrates vom 24. Juli 2007 werden<br />

nun folgende Mitglieder der Baukommission <strong>Spital</strong> bestimmt:<br />

Landrat Dr. Andrea Meisser Präsident<br />

Dr. med. Christian Ryf Ärztlicher Leiter<br />

Sonja Heine Leiterin Pflegedienst a. i.<br />

Mit beratender Stimme:<br />

Markus Hehli Direktor / Projektleiter<br />

Bauherrschaft<br />

M. Gross + W. Rüegg Projektleiter Architekten<br />

Von der Baukommission zugezogene<br />

Fachexperten:<br />

Markus Nyfeler Dipl. Ing. ETH<br />

Dr. iur. Hansjörg Kistler Rechtsanwalt<br />

Geben Sie der medizinischen<br />

Versorgung für die Landschaft <strong>Davos</strong><br />

eine gute Zukunft.<br />

Hochprofessionelle Me<br />

20 000 <strong>Menschen</strong><br />

Das <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> hat den Auftrag, die erweit<br />

Personen – inklusive den Leistungen für die Da<br />

<strong>Davos</strong> zu gewährleisten. Einwohner <strong>und</strong> Gä<br />

hochprofessionelle medizinische Betreuung zu<br />

das <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> einer der grössten Arbeitgeber<br />

2001 <strong>von</strong> ca. 27 Mio. CHF, <strong>von</strong> dem das Spita<br />

schaftete, verdeutlicht die wirtschaftliche Bed<br />

<strong>Davos</strong>. Insgesamt leistet das örtliche <strong>Spital</strong> ein<br />

<strong>von</strong> <strong>Davos</strong> als Wohngebiet <strong>und</strong> als Tourismus


izin für<br />

Grosser Tag fürs <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong>:<br />

Die Landschaftsabstimmung vom 9. Februar 2003<br />

An diesem Tag entscheiden die <strong>Davos</strong>er Stimmbürgerinnen <strong>und</strong> Stimmbürger über zwei Kreditvorlagen zur Sanierung <strong>und</strong><br />

Erweiterung des <strong>Spital</strong>s <strong>Davos</strong>. Die Anträge des Grossen Landrates der Landschaft <strong>Davos</strong> an den Souverän lauten wie folgt:<br />

erte Gr<strong>und</strong>versorgung für r<strong>und</strong> 20'000<br />

voser Höhenkliniken – in der <strong>Spital</strong>region<br />

ste haben die Sicherheit, jederzeit eine<br />

erhalten. Mit r<strong>und</strong> 260 Mitarbeitern ist<br />

der Region. Ein Betriebsaufwand im Jahr<br />

l <strong>Davos</strong> r<strong>und</strong> 19 Mio. CHF selber erwirteutung<br />

der Institution für die Landschaft<br />

en wesentlichen Beitrag zur Attraktivität<br />

region. Dies auch in Zukunft so bleiben.<br />

1. Sanierung <strong>und</strong> Erweiterung <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong><br />

Für die Sanierung <strong>und</strong> Erweiterung des <strong>Spital</strong>s <strong>Davos</strong> wird<br />

gemäss vorliegendem Projekt Leu /Gross / Rüegg ein Verpflichtungskredit<br />

<strong>von</strong> Fr. 46 606 300 abzüglich die Subventionierung<br />

der anrechenbaren Kosten durch den Kanton<br />

Graubünden (Kostenstand per 1. September 2002) als<br />

Kostendach freigegeben.<br />

Ein modernes <strong>Spital</strong> für die nächsten<br />

Jahrzehnte<br />

Seit der Eröffnung Ende 1888 hat das <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> verschiedene Epochen durchlebt. Mit<br />

dem Neubau wurden 1977 die bis heute grösstenteils genutzten Räumlichkeiten bezogen.<br />

Das für die damalige Zeit modern konzipierte <strong>Spital</strong> hat in den vergangenen 25<br />

Jahren gute Dienste geleistet <strong>und</strong> konnte in einigen Bereichen durch Ergänzungen bzw.<br />

Umnutzungen den aktuellen Bedürfnissen angepasst werden. Allerdings haben sich<br />

mittlerweile die Anforderungen an einen <strong>Spital</strong>bau stark verändert; darüber hinaus<br />

sind Teile der bestehenden Installationen veraltet <strong>und</strong> müssen in jedem Falle ersetzt<br />

werden. Die heutige Infrastruktur erfüllt die Voraussetzungen an eine zeitgemässe<br />

Pflege in keiner Weise, so dass eine Gesamtsanierung unumgänglich ist. Im Gebäude<br />

weit verteilt angelegte Funktionsbereiche wie ambulante Dienste, Administration <strong>und</strong><br />

Verpflegung verunmöglichen zudem ein effizientes Arbeiten. Arbeits- <strong>und</strong> Behandlungs -<br />

plätze (z.B. die Notfallstation) haben kein Tageslicht, was untragbare Arbeits- <strong>und</strong><br />

Behandlungsbedingungen zur Folge hat <strong>und</strong> sich ebenfalls nur durch bauliche<br />

Massnahmen verbessern lässt.<br />

Aus einer engen Zusammenarbeit zwischen den Projektverantwortlichen, den<br />

Verantwortlichen des Kantons, der Landschaft <strong>Davos</strong> <strong>und</strong> den Benutzern ist ein umfassendes<br />

Bauprojekt hervorgegangen, das die Ansprüche <strong>von</strong> Patienten <strong>und</strong> Mitarbeitern<br />

an ein modernes <strong>Spital</strong> für die nächsten Jahrzehnte erfüllt. Es gewährleistet eine<br />

Infrastruktur, die eine Behandlung nach den international geltenden Richtlinien <strong>und</strong><br />

eine zeitgemässe Pflege zulässt.<br />

Mit dem Sanierungsprojekt für das <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> verbinden sich<br />

zahlreiche Nutzen:<br />

1. Verbesserung des Patientenkomforts durch den Einbau <strong>von</strong> Nasszellen in den<br />

Patientenzimmern<br />

2. Optimale Betriebssicherheit dank Erneuerung bzw. Ersatz des grössten Teils der 25jährigen<br />

Haustechnik<br />

3. Optimierung der Betriebsabläufe durch die Zusammenführung der Räume <strong>und</strong> die<br />

Schaffung konzentrierter Funktionseinheiten<br />

4. Bereitstellung <strong>von</strong> zeitgemässen Arbeitsplätzen für das Personal sowie optimalen<br />

Behandlungsplätzen zum Wohle der Patienten<br />

5. Konzentration <strong>von</strong> heute vier auf neu drei Bettenstationen<br />

6. Konzentration der ambulanten Dienste auf einer Station<br />

7. Entflechtung <strong>von</strong> öffentlichen <strong>und</strong> innerbetrieblichen Flächen sowie Trennung der<br />

Zufahrt des Rettungsdienstes vom <strong>Spital</strong>vorplatz bzw. Haupteingang<br />

Vorlage / Fraktion<br />

1. Sanierung <strong>und</strong><br />

Erweiterung<br />

<strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong><br />

<strong>Davos</strong> Platz<br />

<strong>Davos</strong> Dorf<br />

Frauenkirch / Sertig<br />

Glaris<br />

Monstein<br />

Total<br />

2. Neubau Personalhaus 1 <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong><br />

Für den Neubau des Personalhauses 1 des <strong>Spital</strong>s <strong>Davos</strong><br />

wird gemäss vorliegendem Projekt Michael / Schmid ein<br />

Verpflichtungskredit <strong>von</strong> Fr. 7 924 500.– abzüglich die hälftige<br />

Subventionierung der anrechenbaren Kosten durch<br />

den Kanton Graubünden (Kostenstand per 1. September<br />

2002) als Kostendach freigegeben.<br />

ja<br />

1173<br />

103<br />

23<br />

17<br />

20<br />

1336<br />

= 79%<br />

nein<br />

288<br />

31<br />

2<br />

6<br />

—<br />

327<br />

Vorlage / Fraktion<br />

1. Neubau<br />

Personalhaus 1<br />

<strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong><br />

<strong>Davos</strong> Platz<br />

<strong>Davos</strong> Dorf<br />

Frauenkirch / Sertig<br />

Glaris<br />

Monstein<br />

Total<br />

ja<br />

1114<br />

99<br />

22<br />

14<br />

18<br />

1267<br />

= 75%<br />

nein<br />

347<br />

38<br />

3<br />

10<br />

2<br />

400<br />

61


Baujahr 1: 2003<br />

Neues Personalhaus:<br />

Spatenstich Ostermontag, 22. April 2003<br />

Aufrichtefeier 22. November 2003<br />

Herbst 2003:<br />

Provisorische Inbetriebnahme Einstellhalle


Baujahr 2: 2004<br />

März 2004:<br />

Bezug <strong>von</strong> Provisorien im alten Personalhaus<br />

Am Osterdienstag, 13. April 2004:<br />

Spatenstich zur Gesamtsanierung <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> durch Landrat<br />

<strong>und</strong> Baukommissionspräsident Dr. Andrea Meisser<br />

Mai / Juni 2004:<br />

Grosse Rückbauten unter dem <strong>Spital</strong>vorplatz <strong>und</strong> U1 für Öltankanlage,<br />

Ambulanzhalle <strong>und</strong> neue Zufahrtsrampe Ambulanz<br />

Juli 2004:<br />

Stahlfachwerk im Süden erstellt<br />

September / Dezember 2004:<br />

Innenausbauten <strong>und</strong> Installation Technikanlagen im U1<br />

15. Dezember 2004:<br />

Inbetriebnahme neue Ambulanzhalle, Radiologie <strong>und</strong> Notfallstation


Baujahr 3: 2005<br />

Januar 2005: Neue Pikettzimmer im U3 erstellt<br />

Um Ostern 2005 in Betrieb:<br />

Labor, Büroräume Informatik <strong>und</strong> provisorische Büros des<br />

Stationsarztdienstes im U2<br />

Osterdienstag:<br />

Start Bauetappe 7 mit Abbruch Ambulanzhalle <strong>und</strong> Rückbau<br />

Decke bis U1. Operationssaal 3 ausser Betrieb<br />

Aufbau statischer Tragsysteme für den Nordanbau ab U1.<br />

Wegen starker Regenfälle im Frühjahr <strong>und</strong> im Sommer Probleme<br />

mit dachlosen <strong>Spital</strong>teilen<br />

Mitte August 2005:<br />

Montage der letzten Deckenplatte auf dem OG4.<br />

Einbau Liftschacht vom Dach bis U2<br />

Herbst 2005:<br />

Montage Glasfassade <strong>und</strong> Fenstereinbau im Neubauteil<br />

Genehmigung des B<strong>und</strong>es zum Umbau der geschützten Operationsstelle<br />

(GOPS): Im U5 Einbau <strong>von</strong> zwei Operationssälen.<br />

Provisorische Inbetriebnahme Dezember 2005<br />

Mitte Dezember 2005:<br />

Inbetriebnahme der sanierten Sterilisation, der Funktionsräume<br />

Endoskopie <strong>und</strong> Ergospirometrie, <strong>von</strong> Büro <strong>und</strong> Garderobe<br />

Rettungsdienst


Baujahr 4: 2006<br />

Anfang 2006:<br />

Konstruktive Mängel an den 2005 eingebauten Fenstern<br />

festgestellt. Neuvergabe an Firma Künzli Holzbau, <strong>Davos</strong><br />

Nordanbau an Ostern 2006 fertiggestellt. Die Gebärabteilung<br />

im Dachgeschoss, neue Zweier-Patientenzimmer <strong>und</strong><br />

der provisorische Eingangsbereich mit Cafeteria im EG werden<br />

in Betrieb genommen<br />

Gesamte Operationsabteilung ins Provisorium Geschützte<br />

Operationsstelle (GOPS) U5 verlegt<br />

Juni 2005:<br />

Wassereintritt wegen heftigen Gewitters. Von Bauherrenversicherung<br />

gedeckte Schäden in der sanierten Notfallstation<br />

Anfang September 2006:<br />

Eingelagerter Fassadenschmuck <strong>von</strong> Claire Ochsner wird<br />

wieder an der Nordfront des neuen Bettentrakts montiert<br />

November/Dezember 2006 in Betrieb:<br />

Eingang, Cafeteria, Patientenadministration, Helikopterlandeplatz,<br />

Bettenstationen <strong>und</strong> Gehbad<br />

2006 insgesamt verbaut:<br />

17 Mio. Franken


Baujahr 5: 2007<br />

Umfangreichste Bauetappe – mit einigen Stolpersteinen:<br />

Januar/Februar 2007 in Betrieb:<br />

Praxis Gynäkologie, Bürogeschoss B, neue Küche U3 mit Anlieferung<br />

U4<br />

Die Inbetriebnahme der neuen Operationssäle wird zum<br />

technischen Kraftakt. Erst Mitte Februar 2007 Abschluss<br />

aller technischen Validierungen bei elektrischen Sicherheitssystemen,<br />

bei Luft- <strong>und</strong> Strömungsbedingungen in den<br />

Operationssälen. Mehr Sicherheit durch digitale Übertragung<br />

<strong>von</strong> Radiologiebildern in die Ops-Säle<br />

Frühjahr 2007:<br />

Mutationen in der Baukommission. Ersatzloser Austritt <strong>von</strong><br />

Gemeindearchitekt Christian Ryffel wegen Pensionierung<br />

<strong>und</strong> <strong>von</strong> Landrätin Astrid Heinrich (Vertretung politische Behörden)<br />

auf eigenen Wunsch. Neue Mitglieder: Markus Nyfeler,<br />

dipl. Ing. ETH, <strong>und</strong> Dr. iur. Hansjörg Kistler, <strong>Davos</strong><br />

Abrechnung Bauetappe 2006 ergibt: Der bewilligte Baukredit<br />

wird voraussichtlich überschritten. Information des<br />

Kleinen Landrates, der Geschäftsprüfungskommission (GPK)<br />

des Grossen Landrates sowie der <strong>Davos</strong>er Bevölkerung<br />

Um Ostern 2007:<br />

Provisorien für Zentralmagazin, Intensivpflegestation, Dialyse<br />

<strong>und</strong> Tagesklinik bezogen. Patientenzimmer Südfront<br />

stillgelegt. Im Sommer 2007 stehen dem <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> nur<br />

noch 45 Betten für stationäre Patienten zur Verfügung<br />

Mitte 2007:<br />

Schulungsraum <strong>und</strong> Rapportraum <strong>Medizin</strong> im ehemaligen<br />

Personalrestaurant U3 erstellt<br />

Herbst 2007:<br />

Baukredit-Überschreitung auf 930 000 Franken quantifiziert.<br />

Nachtragskredit <strong>von</strong> 1 Mio. Franken beantragt. Vom Grossen<br />

Landrat am 6. Dezember 2006 bewilligt<br />

Spätherbst 2007:<br />

Physiotherapie, Tagesklinik, Dialysestation <strong>und</strong> Bettenstationen<br />

mit 75 Betten wieder in Betrieb, ebenso die ans Rote<br />

Kreuz Graubünden vermieteten Räume für Ergotherapie<br />

<strong>und</strong> Kinderphysiotherapie


Baujahr 6: 2008<br />

Abschluss der grossen Sanierungs- <strong>und</strong> Erweiterungsphase<br />

2003 – 2008. Letzte Arbeiten im Gange:<br />

Fertigstellung <strong>von</strong> Wäscheversorgung, Büros <strong>und</strong> Rapport -<br />

raum Chiurgie im U3<br />

Ostern 2008:<br />

Der chirurgische Arztdienst kehrt nach vier Jahren aus dem<br />

Provisorium im alten Personalhaus 1 in die neuen Büros im<br />

EG zurück<br />

Mai / Juni 2008:<br />

Abbruch des alten Personalhauses 1<br />

Fertigstellung Autoeinstellhalle Personalhaus 4 <strong>und</strong> Einstellhalle<br />

U5. Wiederherstellung <strong>von</strong> Grünanlagen <strong>und</strong> Parkfeldern<br />

Das Bauprogramm <strong>von</strong> 2003 wurde eingehalten, <strong>und</strong> der<br />

VBD erfüllt dem <strong>Spital</strong> einen alten Wunsch: Die Buslinie 1<br />

wird ab Juli 2008 direkt vors <strong>Spital</strong> fahren<br />

Gesamteröffnung<br />

<strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> nach Sanierung:<br />

26.– 28. September 2008


Gabriela Sievi<br />

(*1964)<br />

Hotelfachfrau / eidg. dipl. Betriebsleiterin, seit 17. September 2007<br />

Leiterin Hotellerie <strong>und</strong> Ökonomie <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong><br />

« Im<br />

<strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> habe ich meine Traumstelle gef<strong>und</strong>en – ein sehr dankbares<br />

Aufgabengebiet mit viel Abwechslung <strong>und</strong> Selbstständigkeit. Es umfasst den gesamten<br />

Verpflegungssektor für Patienten, Mitarbeitende <strong>und</strong> die Cafeteria<br />

«Mezzo», den Reinigungsdienst, die Wäscherei sowie die Verwaltung der drei<br />

Personalhäuser. Vor r<strong>und</strong> anderthalb Jahren wurde im <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> zudem der<br />

Room-Service eingeführt.<br />

R<strong>und</strong> 45 Personen arbeiten derzeit im Hotellerie- <strong>und</strong> Ökonomie-Team. Chancen<br />

für einen weiteren Ausbau unserer Dienstleistungen sehe ich speziell im Gastronomiebereich:<br />

Wir möchten externen Gästen die Möglichkeit bieten, ihre<br />

privaten oder Firmen-Anlässe wie Geburtstagsfeiern, Betriebsessen <strong>und</strong> Veranstaltungen<br />

mit Verpflegung bei uns im <strong>Spital</strong> durchzuführen.<br />

Wann ist ein <strong>Spital</strong> ein gutes <strong>Spital</strong>? Aus Patientensicht kann ich das zum Glück<br />

nicht beurteilen. Ich war noch nie selber <strong>Spital</strong>patientin! Was hingegen den Betrieb<br />

betrifft, sind es meiner Ansicht nach die gleichen Komponenten wie in jeder<br />

anderen, guten Organisation: Ein angenehmes Betriebsklima, eine ausgeprägte<br />

Firmenkultur, ein Ambiente der Fre<strong>und</strong>lichkeit <strong>und</strong> eine gepflegte, gut funktionierende<br />

Infrastruktur. Durch regelmässige Personalschulung wollen wir die hohe<br />

Dienstleistungsqualität im Umgang mit unseren K<strong>und</strong>innen <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en pflegen<br />

<strong>und</strong> aufrechterhalten.»<br />

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Ilaria Menghini<br />

(*1961)<br />

Dipl. Pflegefachfrau, derzeit chirurgisch-orthopädische Abteilung C<br />

« Als<br />

langjährige Mitarbeiterin schätze ich das gute Arbeitsklima, die tolle Kollegialität<br />

untereinander <strong>und</strong> natürlich meine Arbeit als Pflegefachfrau, die mir<br />

auch nach vielen Jahren immer noch sehr viel Freude macht.<br />

<strong>Davos</strong> braucht ein <strong>Spital</strong> mit erweiterter Gr<strong>und</strong>versorgung. Damit ist die stationäre<br />

<strong>und</strong> ambulante Akutversorgung der Bevölkerung <strong>und</strong> der Feriengäste während<br />

des ganzen Jahres gewährleistet – <strong>und</strong> dies in einem Kurort mit Sport- <strong>und</strong><br />

Kongresstourismus.<br />

Was ist ein gutes <strong>Spital</strong>? Das ist ein <strong>Spital</strong>, in dem medizinische <strong>und</strong> pflegerische<br />

Leistungen <strong>von</strong> hoher Qualität erbracht werden, wo die Wünsche <strong>und</strong> Bedürfnisse<br />

der Patienten im Vordergr<strong>und</strong> stehen <strong>und</strong> die Teamdynamik stimmt, ein<br />

<strong>Spital</strong>, das dem Personal regelmässige Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung anbietet <strong>und</strong> ermöglicht.»


Tina Marugg<br />

(*1960)<br />

Dipl. Pflegefachfrau im Notfalldienst, heute mit einem 50%-Pensum<br />

« Das<br />

<strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> ist ein grosser Arbeitgeber. Seine vielen Arbeitsplätze sind<br />

wichtig für die Region. Gäbe es das <strong>Spital</strong> nicht, wären die Wege zur medizinischen<br />

Gr<strong>und</strong>versorgung wesentlich länger. Das hiesse: Länger Schmerzen haben,<br />

länger Angst haben. Das <strong>Spital</strong> gibt Gästen <strong>und</strong> Einheimischen Sicherheit.<br />

Schon seit meinem 9. Altersjahr wollte ich Krankenschwester werden, obwohl<br />

meine Eltern ein Studium lieber gesehen hätten. 1982, noch zur Zeit <strong>von</strong> Chefarzt<br />

Dr. Peter Matter <strong>und</strong> Dr. Jürg Dannecker, Chefarzt für Innere <strong>Medizin</strong>, arbeitete<br />

ich im Notfalldienst <strong>und</strong> habe ihn <strong>von</strong> 1983 bis 1989 geleitet. Doch dann<br />

kamen unsere drei Buben. Zum Glück konnte ich auf Teilzeit umstellen. Das habe<br />

ich wie andere Pflegefachfrauen mit Familienpflichten sehr geschätzt. So gabs bei<br />

mir nie entweder nur Familienfrust oder nur Arbeitsstress, sondern immer das<br />

Beste aus beiden Welten.<br />

Ich arbeite gerne <strong>und</strong> mit Freude in meinem Beruf – wie alle im Notfalldienst.<br />

Das wirkt sich positiv auf die Betriebsatmosphäre aus. Zu einem guten <strong>Spital</strong> gehören<br />

Fachkompetenz, Menschlichkeit, funktionale Zimmer mit moderner Ausstattung<br />

<strong>und</strong> gutes Essen. Aber hie <strong>und</strong> da ist allein schon die w<strong>und</strong>erbare Aussicht<br />

ins Landwassertal ein Trost in schweren St<strong>und</strong>en …»<br />

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72<br />

Dr. med. Björn Zappe<br />

(*1973) Deutschland – Kaufbeuren<br />

Seit 1. September 2007 Stationsarzt Chirurgie/Orthopädie. Nach dem<br />

Studium in Erlangen (D) Ausbildung im Paraplegikerzentrum Nottwil,<br />

im <strong>Spital</strong> Liestal <strong>und</strong> im Universitätsspital Basel (Orthopädie <strong>und</strong><br />

Traumatologie)<br />

« Für ein so bekanntes <strong>und</strong> grosses Skigebiet wie <strong>Davos</strong> / Klosters ist es ein enormes<br />

Plus, ein <strong>Spital</strong> mit Frakturen- <strong>und</strong> Traumatologienzentrum direkt an Ort zu<br />

haben. Viele andere Skistationen im In- <strong>und</strong> Ausland haben diese Möglichkeit<br />

nicht. Verunfallte Gäste aus dem Ausland, auch solche mit langer <strong>Spital</strong>erfahrung,<br />

loben immer wieder den Service <strong>und</strong> die positive Stimmung im <strong>Spital</strong>.<br />

Aus meiner Sicht hat das <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> eine gute Grösse: Es ist kein anonymes<br />

Grossspital. Die Kommunikationswege sind kurz: Zur Radiologie, zur Inneren <strong>Medizin</strong>,<br />

zum Notfall. Verunfallte werden schnell <strong>und</strong> gut versorgt, nicht einfach abgestellt.<br />

Wo nötig operieren wir auch am Wochenende, sobald es die Weichteilverletzungen<br />

zulassen <strong>und</strong> Schwellungen abgeklungen sind. Das erlaubt eine<br />

sehr speditive Abwicklung <strong>von</strong> Patientenneuzugängen. Weitere Vorzüge sind die<br />

professionelle Pflege, die gute Verpflegung <strong>und</strong> nicht zuletzt die grossartige Aussichtslage<br />

des <strong>Spital</strong>s. Privat nutze ich die Vielfalt der Sportmöglichkeiten <strong>von</strong><br />

<strong>Davos</strong>: Ich jogge gern, fahre Mountainbike <strong>und</strong> Rennrad <strong>und</strong> mag Ski alpin.<br />

Wenn man während acht bis zehn St<strong>und</strong>en im Operationssaal steht, muss die<br />

Chemie im Team stimmen. Das funktioniert bestens. Ich schätze es auch sehr,<br />

dass ich Eingriffe mit den Chefärzten vorbesprechen <strong>und</strong> jederzeit Fragen stellen<br />

kann. Die Kontakte zu allen Abteilungen sind problemlos <strong>und</strong> sehr gut.»


Christian Schwendener<br />

(*1965)<br />

Gelernter Elektromonteur. Seit 1991 im Team<br />

Technischer Dienst, seit 2006 dessen Leiter<br />

« Eine<br />

so grosse Tourismusregion wie die Region <strong>Davos</strong> / Klosters braucht ein<br />

Regionalspital. Für Verunfallte wäre der Weg bis ins Kantonsspital Chur zu weit.<br />

Vor 17 Jahren habe ich im <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> als Betriebselektriker angefangen. Seither<br />

hat sich die Technik, speziell die <strong>Medizin</strong>technik, enorm entwickelt. Fast alljährlich<br />

gibts Neuerungen, beispielsweise in der Radiologie. Bei der Gerätemontage<br />

arbeiten wir eng mit den Lieferfirmen zusammen <strong>und</strong> werden <strong>von</strong> ihnen<br />

auch geschult. Für Störungsmeldungen aus dem Haus gibts ein Meldesystem,<br />

damit wir Defekte raschmöglichst beheben können.<br />

Die 5-jährige Sanierungs- <strong>und</strong> Umbauphase am <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> hat unser nur 4-köpfiges<br />

Technikteam stark gefordert. Schwierig war vor allem die jederzeit saubere<br />

Trennung <strong>von</strong> Bau <strong>und</strong> Betrieb mit ihren vielen Provisiorien. Die Belastung war<br />

hoch <strong>und</strong> führte zu vielen Überst<strong>und</strong>en. Doch jetzt ist das <strong>Spital</strong> saniert <strong>und</strong> verfügt<br />

über modernste elektronische Alarmierungs- <strong>und</strong> Hausleitsysteme, was natürlich<br />

wiederum höhere Anforderungen an uns Techniker stellt. Die Szenarien bei<br />

Stromausfall oder Brand müssen jederzeit abgesichert sein <strong>und</strong> gemäss Qualitätssystem<br />

(QMS) geübt werden. Neu ins <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> Eintretende werden einen<br />

halben Tag lang über <strong>Spital</strong>abläufe instruiert <strong>und</strong> <strong>von</strong> uns speziell in Arbeitssicherheit<br />

<strong>und</strong> Brandschutz eingeführt.»<br />

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Dr. phil. nat. Michael Treina<br />

(*1964) Strategieberater<br />

Begleitet derzeit die Strategieentwicklung der <strong>Davos</strong>er <strong>Spital</strong>leitung<br />

« Bei<br />

meinem ersten Besuch im <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> hat mich die hohe Qualität der Infrastruktur<br />

<strong>und</strong> des Leistungsangebots sehr überrascht.<br />

Ich denke, dass die Gemeinde <strong>Davos</strong> <strong>und</strong> der Kanton Graubünden mit diesem<br />

modernen <strong>Spital</strong> weitsichtig in eine attraktive Tourismusdestination investiert<br />

haben. Vor dem Hintergr<strong>und</strong> steigender Ges<strong>und</strong>heitskosten sind in den nächsten<br />

Jahren jedoch harte Zeiten angesagt. Vor allem die Konkurrenz <strong>und</strong> der Kostendruck<br />

werden markant steigen. Gerade das kleine <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> muss daher sehr<br />

flexibel sein <strong>und</strong> sich den Marktveränderungen rasch anpassen. Dazu ist eine<br />

professionelle Unternehmensführung <strong>und</strong> der Schulterschluss mit Gemeinde <strong>und</strong><br />

Kanton ebenso entscheidend wie die gute medizinische Arbeit. Alle Kräfte werden<br />

gefragt sein, um das <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> als das zu erhalten, was heute ist – eine<br />

Perle in der alpinen Ges<strong>und</strong>heitsversorgung.»


Impressum Festschrift <strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong><br />

Projektleitung:<br />

Markus Hehli, <strong>Davos</strong> Frauenkirch<br />

Konzept <strong>und</strong> Text:<br />

Marianne Frey-Hauser, <strong>Davos</strong> Dorf<br />

Layout:<br />

Beat Rüttimann, <strong>Davos</strong> Monstein<br />

Fotos:<br />

Dokumentationsbibliothek <strong>Davos</strong><br />

Marianne Frey-Hauser, <strong>Davos</strong> Dorf<br />

Marcel Giger, <strong>Davos</strong> Platz<br />

Urs Hegnauer, <strong>Davos</strong> Dorf<br />

Archiv Professor Dr. med. Peter Matter, <strong>Davos</strong> Platz<br />

Herbert Scherer, Dietikon<br />

Druck:<br />

Buchdruckerei <strong>Davos</strong><br />

Auflage:<br />

3000 Ex.<br />

75


<strong>Spital</strong> <strong>Davos</strong> ● Promenade 4 ● CH-7270 <strong>Davos</strong> Platz<br />

Tel +41 (0)81 414 88 88 ● Fax +41 (0)81 414 84 28<br />

info@spitaldavos.ch ● www.spitaldavos.ch

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