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Gesamtausgabe als PDF - Schweizerische Ärztezeitung

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edaktion.saez@emh.ch BRIEFE<br />

Briefe andie SÄZ<br />

Lettre ouverte à nos président<br />

et vice-président au sujet de leurs<br />

mandats politiques présents et futurs<br />

Cher président, cher vice-président,<br />

Vos projets et vos rêves vous appartiennent<br />

certes. La chambre médicale du 18 mai, ignorant<br />

cher Président, votre projet de candidature<br />

de conseiller national socialiste, a même<br />

encouragé ses membres à faire de la politique.<br />

Mais peut-on sérieusement s’imaginer vos<br />

échanges de joutes futures sous la Coupole<br />

Fédérale l’un avec l’emblème du parti socialiste<br />

l’autre avec l’emblème du parti radical, les<br />

deux portant l’image indéfectible de la FMH<br />

vous collant à la peau?<br />

De quel projet politique êtes-vous en train de<br />

vous disputer la priorité?<br />

Il est fort vraisemblable que les membres de<br />

la base n’ont jamais considéré qu’être député<br />

et médecin membre de la FMH par exemple<br />

posait un problème particulier.<br />

Mais, cher vice-président, le jour où vous avez<br />

clairement proclamé être conseiller national<br />

d’abord puis vice-président de la FMH ensuite,<br />

quelques dents dans les chaumières ont déjà<br />

grincé: votre honnêteté dans le discours vous<br />

atoutefois honoré. Mais certains d’entre nous<br />

ont déjà exprimé la volonté de réévaluer la<br />

compatibilité de ce double mandat après le<br />

16 juin.<br />

Entre temps, votre président et donc le<br />

nôtre, ne semblant souffrir d’aucun doute, ne<br />

cache pas sa volonté d’endosser un poste de<br />

conseiller national socialiste, parti adverse au<br />

vôtre, tout en poursuivant un éventuel troisième<br />

mandat de président de la FMH.<br />

Ne s’agit-il pas malheureusement d’une<br />

volonté détournée d’imaginer votre défection?<br />

Cher président, cher vice-président, vos étiquettes<br />

respectives de président et vice-président<br />

de la FMH sont incontournables pour<br />

tous, médecins et citoyens comme l’est celle<br />

de président de santésuisse pour un certain<br />

Vaudois dans une certaine Commission.<br />

Quelle image de la FMH véhiculez-vous donc?<br />

Je pense qu’il y a un temps pour tout, et que<br />

notre président est malvenu d’ambitionner actuellement<br />

une charge de conseiller national!<br />

Quant à moi, dans l’attente, la défense indéfectible<br />

d’une seule couleur qu’elle soit<br />

rouge ou noire me semblant incompatible<br />

Editores Medicorum Helveticorum<br />

avec notre Code de Déontologie, j’ai donc<br />

décidé de lâcher, aux yeux de mes confrères,<br />

le port de la «casquette FMH» devenue franchement<br />

ridicule. Le début du déclin des<br />

royautés n’a-t-il pas été de perdre ses fous?<br />

Je vous souhaite dès lors bonne réflexion.<br />

Dr Fabienne Gay-Crosier, Génève<br />

Antwort<br />

Liebe Kollegin, liebe Fabienne<br />

Danke, dass du dir die Mühe gemacht hast,<br />

diese wichtige Frage zu stellen.<br />

Wie du weisst, ist der politische Hintergrund<br />

der Ärzteschaft sehr vielfältig – und wir sind<br />

zweifellos ein Abbild dieser politischen Vielfalt:<br />

Ja, wir vertreten teilweise unterschiedliche<br />

Auffassungen. Diese verschiedenen Meinungen<br />

sind bekannt und auch anerkannt,<br />

sowohl unter den Ärztinnen und Ärzten <strong>als</strong><br />

auch in der Politik und in den Medien. Sie<br />

tragen dazu bei, diepolitische Abstützung der<br />

FMH zu erweitern: Das ist überhaupt nicht<br />

negativ, sondern eine Realität, die für die<br />

politischen Aktivitäten der Ärzteschaft von<br />

Nutzen ist.<br />

Denn mit der Zeit wurde das Team, das wir<br />

bilden, immer effizienter und die Zusammenarbeit<br />

immer angenehmer –sowohl unter uns<br />

beiden <strong>als</strong> auch mit dem gesamten Zentralvorstand.<br />

Also können wir bei dieser Gelegenheit<br />

festhalten, dass zwischen uns Transparenz<br />

herrscht. Dies gilt auch bei Diskussionen<br />

über politische Vorhaben. Dabei haben wir<br />

nie die Absicht, den anderen auszuschliessen,<br />

ganz im Gegenteil.<br />

Wie du in deinem Schreiben richtig festhältst,<br />

hat Ignazio Cassis seine Haltung<br />

gegenüber der FMH sehr klar zum Ausdruck<br />

gebracht. Jacques de Haller vertritt zweifellos<br />

eine andere Position und wird dies auch weiterhin<br />

tun: Doch sein fester Bezugspunkt,<br />

seine eindeutige Ausrichtung wird immer<br />

sein Amt <strong>als</strong> Präsident der FMH bleiben – dies<br />

kann und darf nicht in Zweifel gezogen<br />

werden. Seine politischen Ansichten sind seit<br />

langem bekannt, und durch sein Engagement<br />

wird sich bestimmt nichts an der Art und<br />

Weise ändern, wie er die Positionen vertritt,<br />

welche die zuständigen Organe der FMH festlegen.<br />

Es trifft tatsächlich zu, dass zur Zeit Überlegungen<br />

im Raum stehen, ob sich Jacques de<br />

Haller <strong>als</strong> Kandidat für die Parlamentswahlen<br />

zur Verfügung stellen soll. Der Zeitpunkt für<br />

solche Überlegungen ist günstig – und es ist<br />

bekannt, dass die meisten Verantwortlichen<br />

von nationalen Berufsverbänden politisch<br />

aktiv oder sogar Parlamentsmitglieder sind.<br />

Im Zentrumdieser Überlegungen steht selbstverständlich<br />

die Frage, wie Jacques de Haller<br />

den Interessen der Ärzteschaft am besten und<br />

effizientesten dienen und wie er seine Funktion<br />

an der Spitze der FMH optimal ausüben<br />

kann.<br />

Wirerlauben uns auch den Hinweis, dass eine<br />

Zunahme der politisch tätigen Ärztinnen und<br />

Ärzte zu den ausdrücklichen strategischen<br />

Zielen der FMH gehört.<br />

Abschliessend möchten wir noch auf folgenden<br />

Punkt eingehen: Weder die FDP noch die<br />

SP erhebt in ihren Reihen den Anspruch auf<br />

gleichgeschaltetes Denken, mit welchem sich<br />

unsere verschiedenen Mandate nicht vereinbaren<br />

liessen. In den Medien ist das vielfältige<br />

Gedankengut in diesen Parteien jeden<br />

Tagzubeobachten. Die sture Vertretung einer<br />

einzigen Parteimeinung ist nicht unser Ding.<br />

Teilweise haben wir tatsächlich unterschiedliche<br />

Auffassungen, Sichtweisen und Meinungen,<br />

doch das hat sich noch nie negativ<br />

auf unsere Tätigkeit ausgewirkt!<br />

Genau so beurteilen wir unser politisches Engagement<br />

und die Vereinbarkeit mit unseren<br />

Mandaten für die FMH. Sowohl die Ärzteschaft<br />

<strong>als</strong> auch die Welt der Politik sind durch<br />

eine grosse Vielfalt gekennzeichnet!<br />

Dr. med. Jacques de Haller, Präsident der FMH<br />

Dr. med. Ignazio Cassis, Vizepräsident der FMH<br />

Integrierte Versorgung –<br />

zur Angst vor Managed Care [1]<br />

Es gibt im Gesundheitswesen der Schweiz<br />

(«Santésuisse») sogenannte Leistungserbringer.<br />

Sie leisten etwas für Kranke (z.B. Hausärzte,<br />

Pflegepersonal). Die Kosten müssen sie<br />

gemäss Tarif (TARMED) verrechnen. Gemäss<br />

Art. 56 KVG gilt dabei das Gebot der Wirtschaftlichkeit.<br />

Sie müssen Medikamente und<br />

Leistungen auf das erforderliche Mass beschränken.<br />

Weil die Schweizer länger leben und die Medizin<br />

Fortschritte macht, entstehen mehr Bedürfnisse<br />

nach Leistungen, und die Kosten neh-<br />

<strong>Schweizerische</strong> <strong>Ärztezeitung</strong> |Bulletin des médecins suisses |Bollettino dei medici svizzeri |2010;91: 35 1320

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