Lichtblick Herbst.indd - Kirchengemeinde Syburg, Holzen, Auf dem ...
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Gemeindebrief der Ev. <strong>Kirchengemeinde</strong> <strong>Syburg</strong> – <strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> Höchsten � September bis November 2012<br />
Schwerpunktthema: LUST UND FRUST DES ALTERS
Inhalt _________________________________________<br />
Vorwort 3<br />
Andacht 4<br />
Schwerpunktthema:<br />
LUST UND FRUST DES ALTERS<br />
� Dieser Baum ist knorrig 7<br />
� „Danke, Omi!“ 8<br />
� Aber wenn wir… 10<br />
� Meditation von 11<br />
Viktoria Prinz-Wittner<br />
� Ende der „Betüddelung“ 12<br />
� Umfrage: Alte fühlen sich jünger 15<br />
� Länger leben 15<br />
� Methusalems Mütter 17<br />
� Elisabet und Hanna 19<br />
� Einsamkeit 21<br />
� Zu guter Letzt 23<br />
Blickpunkt Kirche und Glauben<br />
� Der christliche Unterschied 24<br />
Amtshandlungen 26<br />
Grüne Seiten 27<br />
� Adressen, Veranstaltungen,<br />
Impressum<br />
Das Gedicht 31<br />
„Lebendig ist wer wach bleibt“<br />
von Angelo Maria Ripellini<br />
Leseecke 32<br />
„Das perfekte Herz“<br />
Fundstück aus <strong>dem</strong> Internet<br />
2<br />
Gemeinde im Blick<br />
� Literaturkreis 33<br />
„Die Erfindung des Lebens“<br />
von Hanns-Josef Ortheil<br />
� Männerkochclub 34<br />
Rezepte aus <strong>dem</strong><br />
Wiener Kaiserreich<br />
� Neues vom Kindergarten 36<br />
� Neue Mikrofonanlage in 37<br />
beiden Kirchen<br />
� Presbyterium – Gemeindebeirat 37<br />
� Neues aus Kotela 40<br />
� FAIR 2012 44<br />
� Pfarrerin Friedrich verlässt 45<br />
den Kooperationsbereich<br />
Rückblick<br />
� 100. <strong>Syburg</strong>er Sonntagsmusik 46<br />
� Gestohlener Grabstein 47<br />
� Ein Preis ging in unsere 49<br />
Kooperation<br />
� Was hat ein Fußball mit 50<br />
Pfingsten zu tun?<br />
Ausblick<br />
� Double in Berghofen 51<br />
� Oh Wunder! Oh Wunder? 51<br />
� Gemeindefest 52<br />
� Terminvorschau 53<br />
� Gottesdienstzeiten 54<br />
Kinderseite 55<br />
Rückseite: Kotelatag 56<br />
Titelbild: Die Pfingstpredigt (Fenster von Walther Benner im Chorraum von<br />
St. Peter zu <strong>Syburg</strong>) Foto: Renate Breimann<br />
Besuchen Sie uns im Internet:<br />
www.ev-kirche-syburg-hoechsten.de<br />
www.ev-kirche-berghofen.de<br />
www.pc-hoechsten.de<br />
www.kotela-gruppe.de<br />
www.syburger-sonntagsmusiken.de
_______________________________________ Vorwort<br />
Liebe Gemeinde,<br />
diesmal haben wir uns ein sicher<br />
für alle interessantes Schwerpunktthema<br />
ausgesucht: „Lust<br />
und Frust des Alters“. Wie die<br />
Formulierung des Themas vermuten<br />
lässt, betrachten wir es aus<br />
unterschiedlichen Perspektiven.<br />
In der Rubrik Gemeinde im Blick<br />
stellen wir Ihnen das neu gewählte<br />
Presbyterium und den neu berufenen<br />
Gemeindebeirat vor. Sie finden<br />
dort auch Informationen zur Verabschiedung<br />
von Pfarrerin Meike<br />
Friedrich.<br />
Im Rückblick berichten wir unter<br />
anderem von der 100. <strong>Syburg</strong>er<br />
Sonntagsmusik und über einen<br />
wiedergefundenen Grabstein, den<br />
niemand vermisst hat.<br />
<strong>Auf</strong> das Gemeindefest weisen wir<br />
im Ausblick hin.<br />
Wir wünschen Ihnen einen schönen<br />
Spätsommer und hoffen, dass wir<br />
Sie mit unserem Schwerpunktthema<br />
zum Nachdenken anregen.<br />
Ihr Redaktionsteam<br />
3
Andacht _______________________________________<br />
4<br />
Eure Alten sollen Träume haben…<br />
Liebe Gemeinde,<br />
auch wenn manche von Ihnen das<br />
lächerlich finden werden: Manchmal<br />
denke ich – jetzt mit Ende 40 –<br />
schon mal an mein Alter. Ich denke<br />
daran, dass ich als Jugendlicher<br />
Menschen meines Alters schon<br />
furchtbar alt fand – und das ist gefühlt<br />
doch gar nicht so lange her.<br />
Und dann fallen mir all die Vorurteile<br />
ein, die man als junger Mensch<br />
so hatte:<br />
„Was ist von alten Menschen noch<br />
zu erwarten?“ „Die haben ihr Leben<br />
gelebt.“ „Die leben in der Vergangenheit.“<br />
„Die denken nur noch an<br />
die ‚gute, alte Zeit‘ – die, bei Licht<br />
betrachtet, auch nicht nur gut war.“<br />
Solchen oder ähnlichen Vorurteilen<br />
begegnet man immer wieder. Und<br />
manchmal ertappt man sich bei<br />
<strong>dem</strong> Gedanken, dass man den<br />
Einen oder die Andere kennt, die<br />
diese Vorurteile deutlich bestätigen.<br />
Manchmal aber werden unsere<br />
Vorurteile gründlich auf den Kopf<br />
gestellt – zum Beispiel in der Bibel.<br />
In seiner Pfingstpredigt (Apostelgeschichte<br />
2) zitiert Petrus den Pro-<br />
pheten Joel und sagt: „Und es soll<br />
geschehen in den letzten Tagen,<br />
spricht Gott, da will ich ausgießen<br />
von meinem Geist auf alles<br />
Fleisch; und eure Söhne und<br />
eure Töchter sollen weissagen,<br />
und eure Jünglinge sollen Gesichte<br />
sehen, und eure Alten sollen<br />
Träume haben.“<br />
Alte Menschen sollen noch Träume<br />
haben? Von der Zukunft träumen?<br />
Haben sie die nicht schon längst<br />
hinter sich?<br />
Es ist überhaupt seltsam, wie Joel<br />
und Petrus die Dinge sehen. Wenn<br />
ich „Weissagungen“, „Gesichte“<br />
und „Träume“ verschiedenen Lebensstadien<br />
zuordnen sollte, würde<br />
ich die Träume eher bei den jüngeren<br />
Menschen ansiedeln. Die malen<br />
sich aus, wie ihr Leben einmal<br />
aussehen soll. Die haben Träume.<br />
„Seher“, also Menschen, die weissagen<br />
und „Gesichte“ haben, stelle<br />
ich mir dagegen eher alt vor.<br />
Mit der Gabe des Heiligen Geistes<br />
zu Pfingsten sind offensichtlich<br />
unsere Vorstellungen auf den Kopf<br />
gestellt.
Die Pfingstpredigt hat Walther<br />
Benner in einem der Altarfenster in<br />
St. Peter zu <strong>Syburg</strong> dargestellt –<br />
wir haben den Ausschnitt als Titelbild<br />
für diesen <strong>Lichtblick</strong> ausgewählt.<br />
Im mittleren Fenster ist im unteren<br />
Feld Petrus zu sehen, der segnend<br />
die Hände hebt und offensichtlich<br />
gerade den Heiligen Geist weitergibt.<br />
Zentral ist ein alter Mann dargestellt:<br />
Er ist leicht gebeugt und<br />
hat als Stütze einen Stab in seiner<br />
rechten Hand. Am linken Rand stehen<br />
die Vertreterinnen und Vertreter<br />
der jüngeren Generationen: ein<br />
Mann mittleren Alters, ein junges<br />
Paar, ein Mädchen und ein Säugling.<br />
Der alte Mann nimmt das zentrale<br />
Drittel des Bildes ein. Er geht vor<br />
den Jüngeren auf den Apostel zu<br />
und greift an sein Gewand.<br />
Über ihm schweben drei Flammen<br />
in den Farben Grün, Weiß und Rot:<br />
Sie stehen für den Schöpfer, den<br />
Erlöser und den Tröster – also für<br />
den dreieinigen Gott. Der alte Mann<br />
bildet sozusagen die Avantgarde<br />
der jungen Kirche, die mit <strong>dem</strong><br />
Pfingstfest ihre Geburtsstunde erlebt.<br />
Er ist nicht rückwärtsgewandt,<br />
sondern er steht sozusagen an der<br />
Spitze der neuen Bewegung. Walther<br />
Benner führt also die Umkehrung<br />
der Erwartungen fort, die bei<br />
Joel und Petrus angelegt ist.<br />
Man muss wohl selbst dafür sorgen,<br />
dass man nicht im Alter die<br />
Vorurteile bestätigt, sondern zeigt,<br />
dass es auch ganz anders sein<br />
kann. Ein Beispiel für eine solche<br />
Haltung ist das Gebet einer Äbtissin,<br />
das sich bei uns im Gesangbuch<br />
unter Nr. 979 findet:<br />
HERR, DU WEIßT, DASS ICH ALTERE UND BALD ALT SEIN<br />
WERDE.<br />
BEWAHRE MICH DAVOR, DASS ICH SCHWATZHAFT WERDE,<br />
UND VOR DER FATALEN ANGEWOHNHEIT, BEI JEDER<br />
GELEGENHEIT UND ÜBER JEDES THEMA MITREDEN ZU<br />
WOLLEN.<br />
BEFREIE MICH VON DER EINBILDUNG, ICH MÜSSE ANDERER<br />
LEUTE ANGELEGENHEITEN IN ORDNUNG BRINGEN.<br />
BEI MEINEM UNGEHEUREN SCHATZ AN ERFAHRUNG UND<br />
WEISHEIT IST ES FREILICH EIN JAMMER, NICHT JEDER-<br />
MANN DARAN TEILNEHMEN ZU LASSEN.<br />
ABER DU WEIßT, HERR, DASS ICH AM ENDE EIN PAAR<br />
FREUNDE BRAUCHE.<br />
5
6<br />
ICH WAGE NICHT, DICH UM DIE FÄHIGKEIT ZU BITTEN, DIE<br />
KLAGEN MEINER MITMENSCHEN ÜBER IHRE LEIDEN MIT<br />
NIE VERSAGENDER TEILNAHME ANZUHÖREN.<br />
HILF MIR NUR, SIE MIT GEDULD ZU ERTRAGEN, UND<br />
VERSIEGLE MEINEN MUND, WENN ES SICH UM EIGENE<br />
KÜMMERNISSE UND GEBRECHEN HANDELT. SIE NEHMEN ZU<br />
MIT DEN JAHREN, UND MEINE NEIGUNG, SIE AUFZUZÄHLEN,<br />
WÄCHST MIT IHNEN.<br />
ICH WILL DICH AUCH NICHT UM EIN BESSERES GEDÄCHTNIS<br />
BITTEN, NUR UM ETWAS MEHR DEMUT UND WENIGER<br />
SELBSTSICHERHEIT, WENN MEINE ERINNERUNG NICHT MIT<br />
DER ANDERER ÜBEREINSTIMMT. SCHENKE MIR DIE WICHTI-<br />
GE EINSICHT, DASS ICH MICH GELEGENTLICH IRREN KANN.<br />
HILF MIR, EINIGERMAßEN MILDE ZU BLEIBEN.<br />
ICH HABE NICHT DEN EHRGEIZ, EINE HEILIGE ZU WERDEN<br />
(MIT MANCHEN VON IHNEN IST SO SCHWER AUSZU-<br />
KOMMEN). ABER EIN SCHARFES ALTES WEIB IST EINS DER<br />
MEISTERWERKE DES TEUFELS.<br />
MACHE MICH TEILNEHMEND, ABER NICHT SENTIMENTAL,<br />
HILFSBEREIT, ABER NICHT AUFDRINGLICH. GEWÄHRE MIR,<br />
DASS ICH GUTES FINDE BEI LEUTEN, WO ICH ES NICHT<br />
VERMUTET HABE. UND SCHENKE MIR, HERR, DIE<br />
LIEBENSWÜRDIGKEIT, ES IHNEN AUCH ZU SAGEN.<br />
Es braucht wohl den Heiligen Geist,<br />
um so zu werden wie die Äbtissin<br />
sich das wünscht. Er bringt Alte<br />
dazu, von der Zukunft zu träumen.<br />
Er bringt uns dazu, unsere Vorurteile<br />
zu überwinden. Es lässt uns zu<br />
Menschen werden, die sich im Alter<br />
nicht in den Rückblick verlieren,<br />
sondern immer wieder neugierig<br />
den Blick nach vorne richten.<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen<br />
immer wieder die Unterstützung<br />
des Heiligen Geistes.<br />
Ihr
_______________ Schwerpunktthema: LUST UND FRUST DES ALTERS<br />
Dieser Baum ist knorrig<br />
Dieser Baum ist knorrig,<br />
weil er alt ist.<br />
Er ist verzweigt,<br />
weil er viel erlebt hat.<br />
Er ist nicht schön,<br />
aber in seinen Zweigen ist ein Nest.<br />
Klaus Kordon<br />
7
Margot Käßmann denkt bis heute<br />
gerne an ihre Großmutter:<br />
Am 8. April 1987 habe ich die<br />
Trauerfeier für meine Großmutter<br />
gehalten, es war der Tag nach <strong>dem</strong><br />
ersten Geburtstag meiner Zwillingstöchter.<br />
Sie hat mein Leben und<br />
das meiner Geschwister, Cousinen<br />
und Cousins mitgeprägt, so etwas<br />
wie die Patriarchin – oder sagen wir<br />
Matriarchin? – der weit verzweigten<br />
Großfamilie war sie.<br />
Ich habe sie auf zweierlei Weise<br />
kennengelernt: als die Person meiner<br />
Kindheit und viele Jahre später<br />
als Frau mit einer spannenden Biografie.<br />
In meiner Kindheit war „unsere<br />
Omi“ einfach präsent. Eine für mich<br />
alte Frau, die jeden Mittag von ihrer<br />
kleinen Wohnung den Kilometer zu<br />
unserem Haus die Niederkleinerstraße<br />
in Stadtallendorf hinunterlief<br />
und für uns alle Mittagessen kochte.<br />
Meine Mutter und mein Vater<br />
waren durch Tankstelle und Werkstatt<br />
beruflich sehr belastet, aber<br />
diese Mittagszeit bildete das Zentrum,<br />
wir konnten uns an einen gedeckten<br />
Tisch setzen.<br />
Da meine großen Schwestern<br />
schon zur Schule gingen, als ich<br />
geboren wurde, später auf <strong>dem</strong><br />
Gymnasium waren, als ich in die<br />
nicht weit entfernte Grundschule<br />
ging, habe ich manche Zeit mit Omi<br />
8<br />
„Danke, Omi!“<br />
von Margot Käßmann<br />
im Garten und in der Küche verbracht.<br />
Wie gern sie Paul-Gerhardt-<br />
Lieder sang! Viele Strophen kenne<br />
ich bis heute auswendig, weil sie<br />
Teil des Kartoffelschälens oder<br />
Gulaschkochens waren. Und Bibelzitate<br />
wusste sie, jede Menge für<br />
jede Situation. „Lass die Sonne<br />
nicht über deinem Zorn untergehen!“<br />
oder: „Seid fleißig zu halten<br />
die Einigkeit des Geistes durch das<br />
Band des Friedens“ – das war ihr<br />
Trauspruch und wurde später auch<br />
meiner. Sie gehörte zur SELK<br />
[Selbständige evangelisch-lutherische<br />
Kirche], aber ab und an kam<br />
sie auch mit in den Gottesdienst<br />
der Landeskirche. In meiner Erinnerung<br />
hat sie einen lebensnahen,<br />
fröhlichen Glauben vermittelt. Sie<br />
lebte von ihrer kleinen Rente in<br />
ihrer kleinen Wohnung und verdiente<br />
sich ab und zu durch Nähen etwas<br />
dazu. Viele Jahre später, als<br />
mein Vater gestorben war, nahm<br />
meine Mutter sie zu sich, da sie<br />
zunehmend erblindete. Wir wohnten<br />
zwei Jahre zu Dritt in einem<br />
Haus. Doch plötzlich bäumte sie<br />
sich auf und erklärte mit achtundachtzig<br />
Jahren, sie wolle die letzten<br />
Jahre bei ihrer Enkelin in Südafrika<br />
verbringen.<br />
Tatsächlich flog sie nach Durban<br />
und verbrachte einige Jahre in Pomeroy/Natal<br />
bei meiner Cousine.
Eines Tages rief sie mich an und<br />
fragte, ob ich ihr ein Ticket nach<br />
Frankfurt verschaffen könne, sie<br />
wolle zu Hause in Deutschland<br />
sterben. Ich habe sie am Frankfurter<br />
Flughafen abgeholt. So sehe ich<br />
sie vor mir. Mit kerzengera<strong>dem</strong><br />
Rücken wird sie im Elektroauto<br />
durch die Abfertigung gefahren. Die<br />
Haare haben einen leicht bläulichen<br />
Ton und sind frisch toupiert,<br />
sie sieht würdig aus, auch wenn sie<br />
nichts mehr sieht. Drei Jahre später<br />
starb sie in einem Altenheim. Ja,<br />
sie hat manchmal einen Seufzer<br />
bei uns ausgelöst, mit ihren Sprüchen,<br />
mit ihren Heimlichkeiten,<br />
wenn sie uns Geld zusteckte, mit<br />
ihren Geschichten. Aber sie war<br />
prägend im guten Sinne mit ihrer<br />
Würde, ihren Werten, ihrem Glauben.<br />
An meinem letzten Geburtstag<br />
dachte ich an sie und mir wurde<br />
klar: Im selben Alter, mit dreiundfünfzig,<br />
floh sie aus Hinterpommern<br />
und musste noch einmal ohne allen<br />
Besitz eine neue Heimat finden. Ich<br />
hatte sie immer als alte Frau gesehen,<br />
aber sie war „in der Mitte des<br />
Lebens“ gewesen. Geboren 1893,<br />
lernte sie als 18-Jährige bei einer<br />
Hochzeit ihren Mann kennen. Er<br />
war 18 Jahre älter und sie sagte<br />
immer, das habe ihr gutgetan, denn<br />
er habe sie verwöhnt.<br />
Der Anfang war hart. Aus <strong>dem</strong><br />
Forsthaus in Schlesien ging es auf<br />
ein Gut in Hinterpommern, das<br />
mein Großvater verwaltete.<br />
Bald kam das Jahr 1914, der Erste<br />
Weltkrieg stand ins Haus, sie blieb<br />
schwanger und allein in der Fremde<br />
zurück. Vier Kinder wurden geboren,<br />
jeweils mit vier Jahren Abstand<br />
– wie sie das hinbekommen<br />
hat, weiß ich nicht. Sie berichtete<br />
über harte Jahre der Wirtschaftskrise,<br />
als nur durch Eierverkauf das<br />
Schulgeld zusammenkam. Aber<br />
geschwärmt hat sie von Hinterpommern,<br />
der Küste, der Landschaft.<br />
Als ich 1997 das erste Mal<br />
dorthin fuhr, kam es mir geradezu<br />
vertraut vor. …<br />
Am Ende des Zweiten Weltkriegs<br />
erwartete mein Großvater bis zuletzt,<br />
dass die russische Armee<br />
nicht bis Pommern vordringen würde.<br />
So versuchten er, meine<br />
Großmutter und die Schwester<br />
meiner Mutter erst am 2. März<br />
1945, den letzten Zug von Köslin<br />
Richtung Westen zu erreichen. Bei<br />
meiner Tante setzten die Wehen<br />
ein, der Zugführer nahm sie nicht<br />
mit. So blieben sie mit drei Kleinkindern<br />
zurück.<br />
AIs die russische Armee kam, wurde<br />
mein Großvater verschleppt,<br />
viele Jahre später erfuhr meine<br />
Großmutter, dass er auf <strong>dem</strong><br />
Transport nach Sibirien an der<br />
Ruhr starb. Mit Tochter und drei<br />
Enkelkindern überstand sie ein<br />
entsetzliches Jahr des Hungers,<br />
der Kälte und der Vergewaltigungen.<br />
Im Frühsommer 1946 machten<br />
die Frauen sich mit den Kindern<br />
auf nach Westen und fanden<br />
schließlich den Weg in das hessi-<br />
9
sche Forsthaus, in das ihre<br />
Schwester geheiratet hatte.<br />
Bis 1948 lebten sie dort mit 24 Personen<br />
unter einem Dach. AIle vier<br />
Kinder fand sie wieder und begann<br />
ein kleines, bescheidenes Leben in<br />
einer Siedlungswohnung für Flüchtlinge<br />
in Stadtallendorf. Auch schon<br />
vor E-Mail-Zeiten war sie rundum in<br />
Kontakt mit allen in der Familie.<br />
Der späte Rückblick hat meiner<br />
Liebe zu ihr den Respekt hinzugefügt.<br />
Ein vom Glauben geprägtes<br />
Leben, das Tiefen kannte, über die<br />
sie sich nie beklagt hat, und Höhen,<br />
über die sie sich von Herzen freuen<br />
konnte. AIs ich die Trauerfeier für<br />
10<br />
Aber wenn wir…<br />
sie hielt, konnte ich ein gelebtes<br />
Leben zurück in Gottes Hände geben.<br />
Und für alles, was sie mir mitgegeben<br />
hat, sage ich bis heute:<br />
„Danke, Omi!“<br />
Margot Käßmann, Jg. 1958, ist<br />
Theologin und Buchautorin. Seit<br />
April 2012 ist sie für die Evangelische<br />
Kirche in Deutschland<br />
Botschafterin für das Reformationsjubiläum<br />
2017.<br />
Der Text stammt aus <strong>dem</strong> Magazin<br />
„Großeltern und Enkel“<br />
der Reihe „UK-Thema“, Dezember<br />
2011<br />
Aber wenn wir<br />
unsere Stühle hochklappen,<br />
wenn die Erinnerungen am Boden liegen,<br />
ein paar noch auf <strong>dem</strong> Tisch,<br />
wie trockenes Kastanienlaub,<br />
werden wir uns dann sagen,<br />
wir hätten<br />
mehr nehmen können<br />
vom reich gedeckten Tisch?<br />
Mehr vom Schatten der Bäume,<br />
deren Äste<br />
jetzt kahl<br />
in den Himmel ragen?<br />
Christiane Allert-Wybranietz
12<br />
Ende der „Betüddelung“<br />
von Annemarie Heibrock (aus: Unsere Kirche)<br />
ALTER – Die so oft beklagte „Überalterung“ der Bevölkerung könnte<br />
gerade für die Kirche eine besondere Chance sein. 2012 ist das Europäische<br />
Jahr für aktives Altern.<br />
Das Thema ist wahrlich nicht neu:<br />
Seit Jahren traktieren uns Medien<br />
und Politik mit den Gefahren, die<br />
von der drohenden „Überalterung“<br />
unserer Gesellschaft ausgehen.<br />
Überalterung – das ist wie Überdruss,<br />
Überforderung oder Überdosierung.<br />
Die Vorsilbe „über“ macht<br />
deutlich: Wir haben zu viel von etwas,<br />
in <strong>dem</strong> Fall vom Alter. Oder –<br />
schlimmer noch – von den Alten.<br />
Überalterung – schon der Begriff ist<br />
reine Polemik.<br />
Sicher, <strong>dem</strong>ographische Studien<br />
(zuletzt der Demographiebericht<br />
der Bundesregierung) machen<br />
deutlich, wohin der Weg geht. Und<br />
sicher auch, es braucht sozialpolitische<br />
Maßnahmen, um zu gewährleisten,<br />
dass unsere Gesellschaft<br />
und unsere Wirtschaft auch noch<br />
funktionieren, wenn die heute 50-
Jährigen in Rente gehen. Klar ist<br />
zu<strong>dem</strong>, dass mehr junge Menschen<br />
nötig sind, damit die, die in 10 oder<br />
20 Jahren aus <strong>dem</strong> Berufsleben<br />
ausscheiden, überhaupt eine halbwegs<br />
angemessene Rente erhalten.<br />
Dennoch: Das Alter – das Älterwerden<br />
des Einzelnen, das Älterwerden<br />
unserer Gesellschaft – birgt<br />
weder individuell noch politisch<br />
oder gesellschaftlich lediglich Risiken.<br />
Im Gegenteil: Es birgt Chancen,<br />
die glücklicherweise inzwischen<br />
auch wahrgenommen werden<br />
– und zwar nicht nur von der<br />
werbetreibenden Wirtschaft.<br />
Obwohl die Realität zwar zumeist<br />
anders aussieht als die bunte Werbewelt<br />
mit ihrem Klischee von den<br />
immer top-fitten, top-gestylten und<br />
top-zahlungsfähigen Senioren, obwohl<br />
das Alter früher oder später<br />
für jeden Menschen Beeinträchtigungen<br />
bringt, steht doch eines<br />
zweifelsfrei fest: Es gibt heute mehr<br />
denn je Männer und Frauen, die<br />
zwar aus <strong>dem</strong> Beruf ausgeschieden<br />
sind, ihre Leben aber dennoch<br />
weiterhin aktiv gestalten können –<br />
zum eigenen Nutzen und zum Nutzen<br />
anderer.<br />
Ältere Menschen heute sind meist<br />
gesünder und fitter als in früheren<br />
Zeiten. Außer<strong>dem</strong> haben sie Stärken,<br />
die bei jüngeren Leuten naturgemäß<br />
noch nicht so ausgeprägt<br />
sind: Lebenserfahrung zum Beispiel,<br />
Menschenkenntnis und oft<br />
auch ein beneidenswertes Maß an<br />
Gelassenheit und Nachsicht im<br />
Umgang mit andern.<br />
Diese Menschen hat die Europäische<br />
Union (EU) in diesem Jahr<br />
besonders im Blick: 2012 ist das<br />
„Jahr für aktives Altern und Solidarität<br />
zwischen den Generationen“,<br />
mit <strong>dem</strong> die EU offenbar das<br />
Schreckgespenst eines vergreisenden<br />
Kontinents vertreiben will.<br />
Von <strong>dem</strong> Themenjahr und der<br />
wachsenden Zahl älterer und aktiver<br />
Menschen profitieren können<br />
auch die Kirche und Diakonie. Davon<br />
jedenfalls sind Fachleute überzeugt.<br />
Der Freiburger Gerontologe<br />
und Jurist Thomas Klie etwa meint,<br />
die Kirchen sollten die Älteren „in<br />
der Phase der biographischen<br />
Neuorientierung“ gezielt ansprechen.<br />
Mit ihren Kompetenzen und<br />
der Suche nach einem Ort der<br />
Identifikation könnten Ältere der<br />
Kirche Lebendigkeit und Wachstum<br />
geben.<br />
„Gerade die Generationen 60 plus<br />
suchen sich die Kirche als Ort ihres<br />
nachberuflichen Engagements aus<br />
und das auch dann, wenn sie bisher<br />
keine besondere Nähe zur Kirche<br />
hatten“, sagte KIie kürzlich in<br />
einem Gespräch mit <strong>dem</strong> Evangelischen<br />
Pressedienst. Dabei wies er<br />
auch auf einen ganz wichtigen Aspekt<br />
hin: Mit Kaffeekochen bei Gemeindefesten<br />
könne man diese<br />
Menschen nicht zufriedenstellen.<br />
Das Ende der „Betüddelung“ in der<br />
Altenarbeit hat auch der kirchIiche<br />
Sozialexperte Gerhard Wegner<br />
ausgerufen (siehe Kasten unten).<br />
13
Er möchte gerne mehr Ältere für<br />
ein ehrenamtliches Engagement in<br />
Kirche und Diakonie gewinnen.<br />
Tatsächlich stehen die Chancen<br />
dafür gut: Einer aktuellen Umfrage<br />
zufolge meinen 60 Prozent der<br />
Deutschen aller Altersstufen, dass<br />
sich Menschen im Alter freiwillig<br />
engagieren sollten. Unter den über<br />
65-Jährigen sind es sogar fast 80<br />
Prozent. Immerhin 46 Prozent dieser<br />
Altersgruppe, also fast jeder/jede<br />
Zweite, ist nach eigenen<br />
Angaben schon ehrenamtlich aktiv.<br />
Die Möglichkeiten, wie sich ältere<br />
Menschen einsetzen können, sind<br />
quasi unbegrenzt. Schließlich hat<br />
jeder im Berufs- oder Privatleben<br />
14<br />
spezielle Erfahrungen gesammelt,<br />
die sich auch in der Gemeinde einsetzen<br />
lassen: Ob der ehemalige<br />
Graphiker den Gemeindebrief<br />
layoutet oder die pensionierte Bibliothekarin<br />
zu Lesenachmittagen<br />
einlädt. Es gibt fast keine Fähigkeit,<br />
die man in der Kirche nicht gebrauchen<br />
könnte. Nur: Man muss sie<br />
auch entdecken. Und dann die<br />
Menschen einladen.<br />
Wenn das gelingt, könnte die<br />
„Überalterung“ der Gesellschaft für<br />
die Kirche am Ende kein Schreckgespenst<br />
sein, sondern noch eine<br />
freudige Überraschung bringen.<br />
Schön wär’s.<br />
Sozialexperte: Aktive Ältere werden Kirche verändern<br />
Die wachsende Zahl aktiver älterer Menschen wird nach Ansicht des<br />
evangelischen Sozialexperten Gerhard Wegner die Kirchen stark verändern.<br />
„Noch nie hat es eine so lebendige, interessierte und aktive<br />
Älterengeneration wie heute gegeben“, schreibt Wegner in der jüngsten<br />
Ausgabe der „Evangelischen Zeitung“, die zum Wochenende in<br />
Hannover und Hamburg erscheint. „Für die Kirche ist das ein großes<br />
Geschenk.“ Wegner leitet das Sozialwissenschaftliche Institut der<br />
Evangelischen Kirche in Deutschland.<br />
Rein betreuende und „betüddelnde“ Formen der Seniorenarbeit stünden<br />
vor <strong>dem</strong> Aus, schreibt der Theologe. Dagegen entwickelten sich<br />
immer mehr Initiativen, in denen Menschen jenseits der Pensionsgrenze<br />
neue Möglichkeiten der Lebensgestaltung entdeckten. Durch die<br />
längere Lebenszeit habe sich eine Lebensphase zwischen 60 und 80<br />
Jahren herausgebildet, in der die Menschen noch viel unternehmen<br />
wollten und sich noch lange nicht alt fühlten. Für viele Ältere sei die<br />
Kirche der wichtigste Bereich, um sich gesellschaftlich zu engagieren,<br />
unterstreicht Wegner. Altersgrenzen für Ehrenamtliche müssten fallen,<br />
fordert er.
Umfrage: Alte fühlen sich deutlich jünger<br />
Quelle: Evangelischer Pressedienst (epd)<br />
Das gefühlte Alter und das tatsächliche<br />
Alter klaffen in Deutschland<br />
laut einer Allensbach-Umfrage weit<br />
auseinander. Die 60- bis 75-<br />
Jährigen fühlen sich im Durchschnitt<br />
acht Jahre jünger, die Über-<br />
75-Jährigen sogar um zehn Jahre,<br />
wie die Robert Bosch Stiftung als<br />
<strong>Auf</strong>traggeber der Studie mitteilte.<br />
Mit ihrer Lebenssituation sind die<br />
Älteren <strong>dem</strong>nach überwiegend zufrieden.<br />
Länger leben<br />
Quelle: Internetseite des Bundesministerium des Innern<br />
Die Chancen, länger zu leben, sind<br />
deutlich gestiegen und sie werden<br />
weiter steigen.<br />
Seit über 150 Jahren steigt dank<br />
des gestiegenen Wohlstandes,<br />
verbesserter Arbeitsbedingungen<br />
und vor allem dank des medizinischen<br />
Fortschritts die Lebenserwartung<br />
der Menschen in Deutschland<br />
wie auch in anderen entwickelten<br />
Ländern stetig an. Die Steigerung<br />
geht zugleich mit einem Zugewinn<br />
an Lebensjahren einher, die<br />
die Menschen in Gesundheit verbringen.<br />
Denn die Lebenserwartung<br />
von Männer und Frauen steigt<br />
nicht, weil sich der Alterungsprozess<br />
verlangsamt, sondern vor allem<br />
weil er später im Leben einsetzt.<br />
Nach den Berechnungen des Statistischen<br />
Bundesamtes ist von<br />
einem weiteren Anstieg der Le-<br />
benserwartung auszugehen: bei<br />
neugeborenen Jungen bis zum<br />
Jahr 2060 um acht auf 85 Jahre<br />
und bei neugeborenen Mädchen<br />
um sieben auf 89,2 Jahre. Die „gewonnenen<br />
Jahre“ … gilt es für den<br />
Einzelnen und für die Gesellschaft<br />
nutzbar zu machen.<br />
So erfreulich diese Entwicklung ist:<br />
Die beiden prägenden <strong>dem</strong>ografischen<br />
Trends in Deutschland, die<br />
stetig ansteigende Lebenserwartung<br />
und ein niedriges Geburtenniveau,<br />
lassen die Bevölkerung aber<br />
auch altern. Von einer Alterung der<br />
Bevölkerung spricht man, wenn<br />
sich die Zusammensetzung der<br />
Bevölkerung immer mehr in Richtung<br />
älterer Menschen verschiebt.<br />
Entscheidend ist also weniger eine<br />
wachsende Zahl älterer Menschen,<br />
sondern vor allem der wachsende<br />
15
Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung.<br />
Dieser Alterungsprozess erweist<br />
sich mehr als der langfristige Bevölkerungsrückgang<br />
in Deutschland<br />
als Herausforderung. Durch die<br />
höhere Anzahl älterer Menschen<br />
erhöht sich auch die Zahl der Personen<br />
und ihre Verweildauer in den<br />
sozialen Sicherungssystemen.<br />
Ansteigende Geburtenzahlen oder<br />
eine verstärkte Zuwanderung jüngerer<br />
Menschen könnten den Prozess<br />
der <strong>dem</strong>ografischen Alterung<br />
16<br />
abmildern, nicht aber stoppen. Das<br />
hängt damit zusammen, dass dieser<br />
Prozess bereits im heutigen<br />
Altersaufbau der Bevölkerung angelegt<br />
ist. Er beschleunigt sich mit<br />
<strong>dem</strong> Älterwerden der geburtenstarken<br />
Jahrgänge der Generation der<br />
Baby-Boomer.<br />
Wie sich diese Entwicklungen auf<br />
den Altersaufbau der Bevölkerung<br />
in Deutschland auswirken, Iässt<br />
sich an den Bevölkerungsstrukturen<br />
vom Jahr 1910 bis 2060 ablesen:
Methusalems Mütter<br />
von Antje Schrupp<br />
Antje Schrupp zitiert in ihrem Buch „Methusalems Mütter“ aus <strong>dem</strong><br />
Buch „Benigna Machiavelli“ der US-amerikanischen Feministin Charlotte<br />
Gilman Perkins (1860-1935).<br />
Diese lässt ihre Protagonistin schon in jungen Jahren darüber nachdenken,<br />
wie Frauen das Leben auch im Alter in Freiheit gestalten<br />
können.<br />
Wir drucken einen Ausschnitt aus <strong>dem</strong> Buch von Antje Schrupp ab<br />
(S. 111 f). Die Zitate von Charlotte Gilman Perkins sind kursiv gesetzt.<br />
Ich werde mein Leben vom Ende<br />
her rückwärts planen, das heißt<br />
vom Alter: Was will ich um mich<br />
und hinter mir haben, wenn ich alt<br />
bin? Ich lehnte mich im Schaukelstuhl<br />
zurück, blickte hinaus auf die<br />
hohen Bäume, auf die weichen,<br />
wechselnden Schatten im Grase<br />
und grübelte über das Altwerden<br />
nach, sehr eingehend und tiefschürfend.<br />
Es gab im Städtchen<br />
viele alte Leute, über die man<br />
nachdenken konnte; ich kannte<br />
eine ganze Anzahl, meist Omas<br />
und Opas. Gesundheit war die<br />
Hauptsache. Immer fit bleiben, damit<br />
man mit siebzig noch rosig und<br />
rüstig und munter ist – bestimmt ein<br />
vernünftiger Vorsatz. Und außer<br />
Gesundheit braucht jeder alte<br />
Mensch Geld. Wenn er keins hat,<br />
ist er nur der arme Verwandte und<br />
wird nicht für voll genommen. Ich<br />
werde mein eigenes Geld haben,<br />
beschloss ich, und zwar genügend,<br />
ganz gleich, ob ich verheiratet bin<br />
oder nicht. Und ein Heim, ein eigenes<br />
Zuhause, nicht nur als Wirtschafterin<br />
in anderer Leute Haus ...<br />
Gesundheit, Geld, ein Zuhause –<br />
was noch? Freunde. Die sind beinahe<br />
das Allerwichtigste. Ich habe<br />
erlebt, wie alte Leute darüber jammern,<br />
dass sie keine Freunde mehr<br />
haben, dass die meisten ihrer alten<br />
Freunde nicht mehr da sind. Wenn<br />
man das hört, könnte man denken,<br />
Freunde bekäme man, wie Geschwister,<br />
nur einmal im Leben.<br />
Aber das wäre so, als könnte man<br />
auf einem Acker nur einmal säen<br />
und ernten. Ich habe vor, mir immer<br />
wieder neue Freunde zu pflanzen,<br />
wie Erbsen und Mais, sodass immer<br />
wieder welche nachwachsen.<br />
Gesundheit, Geld, Zuhause,<br />
Freunde. Eine eigene Familie? Da<br />
würde ich keine Pläne machen.<br />
Wenn sie kommt, dann kommt sie<br />
– ich plane zur Sicherheit mein<br />
Leben ohne sie. Es gibt immer einen<br />
bestimmten Prozentsatz un-<br />
17
verheirateter Frauen – komisch,<br />
dass Mädchen das nie einkalkulieren.<br />
Dass das Leben vom Alter her zu<br />
planen sei, also von der Frage,<br />
wozu ich lebe und wo mich das<br />
alles einmal hinführen soll, ist<br />
selbst heute noch keineswegs eine<br />
verbreitete Ansicht, obwohl die<br />
Wahrscheinlichkeit, tatsächlich alt<br />
zu werden, um ein Vielfaches höher<br />
ist als zu Gilman Perkins Zeiten.<br />
Zum Vorbild nehmen können<br />
wir uns ihren großen Realismus –<br />
sie vergisst nicht die äußeren Faktoren<br />
wie Geld und Gesundheit.<br />
Gleichwohl weiß sie, dass Geld<br />
haben und gesund sein kein<br />
Selbstzweck ist, sondern sie stellt<br />
und beantwortet auch die entscheidende<br />
Frage: Wozu? Realistisch ist<br />
sie zu<strong>dem</strong> im Entrümpeln falscher<br />
Mythen, die auch gegenwärtig wieder<br />
Blüten treiben: Heiraten und<br />
Kinder haben sind keine Garantie<br />
für ein glückliches Alter. Vor allem<br />
aber stellt Gilman Perkins heraus,<br />
dass es darauf ankommt, sich<br />
selbst und das eigene Potential im<br />
Alter im Auge zu behalten:<br />
Was weiter? Was für ein Typ einer<br />
alten Frau will ich werden? Vor<br />
allem wollte ich eine Frau von einer<br />
gewissen Bedeutung werden. Ein<br />
Plus, kein Minus. Nicht ständig<br />
nach irgendetwas jammern, mich<br />
nicht an andere Menschen hängen<br />
und über ihr Verhalten weder erfreut<br />
noch gekränkt oder enttäuscht<br />
sein. Eine Art „weise Frau“ wollte<br />
18<br />
ich werden – klug und praktisch.<br />
Eine Frau, zu der die Leute kommen,<br />
wenn sie Hilfe brauchen, und<br />
nicht enttäuscht werden. „Ach, da<br />
fragen wir einfach Benigna Machiavelli,<br />
die weiß schon, was da zu<br />
machen ist“ – so ungefähr müssten<br />
die Leute von mir sprechen. Ich<br />
kannte natürlich manche liebenswürdige<br />
alte Damen, sogar sehr<br />
nette, aber die wussten nur Rezepte<br />
und Strickmuster und hatten<br />
ganz spezielle Ansichten über<br />
Säuglingspflege, doch vom wirklichen<br />
Leben hatten sie wenig Ahnung.<br />
Ich dagegen nahm mir vor,<br />
den Kreis meiner Erfahrungen so<br />
weit wie möglich zu ziehen und ihn<br />
immer mehr zu erweitern.<br />
Der Rückzug auf angeblich weibliche<br />
Fertigkeiten und das Festhalten<br />
an überkommenen Weisheiten,<br />
die in der eigenen Jugend einmal<br />
Gültigkeit hatten, sind nun mal keine<br />
Garantie dafür, später mal „ein<br />
Plus“ zu sein. Sondern es kommt,<br />
solange man lebt, darauf an, den<br />
„Kreis der Erfahrungen<br />
so<br />
weit wie möglich<br />
zu ziehen<br />
und ihn immer<br />
mehr zu erweitern“.<br />
Was heißt das<br />
für die gegenwärtigeSituation?<br />
Charlotte Gilman Perkins
Elisabet und Hanna<br />
Auszüge aus einem Vortrag von Prof. Claudia Janssen<br />
Elisabet - die<br />
schwangere Greisin<br />
Elisabet wird als gerecht lebende<br />
Jüdin beschrieben, eine außergewöhnliche<br />
Beschreibung des Lebens<br />
einer Frau, die bis ins hohe<br />
Alter kinderlos geblieben ist (vgl.<br />
Lukas 1,6). Es wird hier deutlich,<br />
dass ihre Unfruchtbarkeit nicht mit<br />
Sünden oder Verfehlungen in Verbindung<br />
gebracht wird. Im Lauf der<br />
Erzählung rückt sie in den Mittelpunkt,<br />
sie spricht in der ersten Person<br />
von sich und benennt das<br />
Handeln Gottes an ihr. In der Begegnung<br />
mit Maria hat sie eine<br />
aktive Rolle inne, als eine der wenigen<br />
Frauen im ganzen Evangelium<br />
hält sie eine machtvolle Rede.<br />
Kaum eine andere Person wird so<br />
ausführlich beschrieben wie sie:<br />
Ihre Herkunft aus <strong>dem</strong> Geschlecht<br />
Aarons wird erwähnt, ihr Leben<br />
dargestellt, ihre Schwangerschaft<br />
Monat für Monat verfolgt. Nach der<br />
Geburt wird weiter davon berichtet,<br />
dass sie ihrem Sohn den Namen<br />
gibt. Ihre Geschichte strukturiert<br />
den <strong>Auf</strong>bau von Lukas 1. Trotz<strong>dem</strong><br />
ist Elisabet eine der „unbekannten“<br />
Frauen in unserer Wissenschaftstradition<br />
geblieben. Woran liegt<br />
das? An ihrem Alter – ist sie als<br />
alte Frau aus herrschender Perspektive<br />
zu uninteressant? An ihrer<br />
Mutterschaft – werden Mütter gene-<br />
rell nicht mehr als eigenständige<br />
Personen wahrgenommen? Oder<br />
an ihrem Frausein überhaupt –<br />
können nur Männer als handelnde<br />
Subjekte ernst genommen werden?<br />
In ihrem Lobpreis<br />
drückt Elisabet<br />
eine Befreiungserfahrung<br />
aus, in<br />
ihren knappen,<br />
komprimierten<br />
Worten wird die<br />
Rembrandt:<br />
Elisabet und Maria<br />
Aussage des<br />
Magnikats vorweggenommen.<br />
Für die Auslegung dieser Stelle ist<br />
es interessant, dass Elisabet ihre<br />
Befreiung im Moment der „Empfängnis“<br />
erlebt, nicht erst bei der<br />
Geburt. Nicht der Sohn ist im Blick,<br />
sondern die alte Frau, aus der entgegen<br />
aller gesellschaftlichen Einschätzungen<br />
etwas Lebendiges<br />
heranwächst, die sich auch in ihrem<br />
Alter noch verändern kann.<br />
Elisabet stellt sich mit ihrem Bekenntnis<br />
als handelndes Subjekt in<br />
die Heilsgeschichte Gottes. Aus<br />
ihren Worten spricht ihr Entschluss,<br />
das Geschenk Gottes anzunehmen,<br />
die Verantwortung auf sich zu<br />
nehmen und aktiv zu werden.<br />
Hanna - die alte Prophetin<br />
Hanna war in der Alten Kirche eine<br />
verehrte Frau, deren Frömmigkeit<br />
19
hochgeschätzt und die zum Vorbild<br />
für christliche Witwen und Prophetinnen<br />
wurde. Doch danach ist sie<br />
fast in Vergessenheit geraten. Von<br />
Hanna ist keine Rede erhalten, die<br />
wenigen Notizen über sie, die sich<br />
in Lukas 2,36-38 befinden, sind<br />
recht knapp. Bei einem flüchtigen<br />
Lesen des Kapitels bleiben sie<br />
kaum in Erinnerung. Es bedarf<br />
Kleinarbeit, um das Leben und die<br />
Bedeutung der Prophetin Hanna<br />
aus diesen kargen Angaben zu<br />
rekonstruieren. Aus den Begriffen,<br />
mit denen sie und ihr Tun im Tempel<br />
beschrieben werden, spricht<br />
jedoch sehr viel: So bedeutete der<br />
Titel einer Prophetin eine besondere<br />
Auszeichnung, nur wenige Personen<br />
im Neuen Testament werden<br />
mit ihm geehrt.<br />
Hanna steht<br />
mit ihrer Verkündigung<br />
in<br />
der Öffentlichkeit:<br />
Sie prophezeit<br />
<strong>dem</strong><br />
Volk Israel die<br />
Erfüllung der<br />
20<br />
Rembrandt: Hanna<br />
Verheißungen,<br />
erkennt in <strong>dem</strong><br />
Neugeborenen den Messias, der<br />
Israel Rettung und Befreiung bringen<br />
wird. Ihre Gebets- und Frömmigkeitspraxis<br />
wird als vorbildlich<br />
herausgestellt, durch ihre Gebete<br />
und ihr Fasten stellt sie ihr ganzes<br />
Leben in den Dienst Gottes. Die<br />
Prophetin Hanna und ihre Verkündigung<br />
stehen sinnbildlich für die<br />
Erfüllung der eschatologischen<br />
Verheißungen, für das Kommen<br />
des Heils, das <strong>dem</strong> ganzen Volk<br />
geschenkt ist.<br />
Elisabet und Hanna – zwei alte<br />
Frauen ergreifen das Wort<br />
Zwischen den beiden Frauen gibt<br />
es eine Reihe von Gemeinsamkeiten.<br />
Beide werden durch ihr widerständiges<br />
Handeln zu Subjekten<br />
der Heilsgeschichte Gottes, verkünden<br />
die Befreiung von ungerechten<br />
Strukturen und treten für<br />
ein Leben ein, in <strong>dem</strong> Gerechtigkeit<br />
und Frieden herrschen. Beide symbolisieren<br />
bereits durch ihr <strong>Auf</strong>treten<br />
als prophetisch redende alte<br />
Frauen den Anbruch des Reiches<br />
Gottes. Die Schwangerschaft einer<br />
alten Frau in Lukas 1 muss im Blick<br />
auf die Geschichte dieses Motivs<br />
als eschatologisches Zeichen gedeutet<br />
werden. Erlösung, Befreiung,<br />
die Verwandlung aller ungerechten<br />
Herrschaftsverhältnisse<br />
sind nahe, das Gottesreich bricht<br />
an. Als alte Frauen verkünden<br />
Hanna und Elisabet das Heil, das<br />
<strong>dem</strong> ganzen Volk geschenkt wird.<br />
Die Beschreibung ihres <strong>Auf</strong>tretens<br />
ist im Zusammenhang zu den Verheißungen<br />
von Joel 3,1-5 und<br />
Sacharja 8,4-5 zu verstehen. Sie<br />
repräsentieren die Kontinuität zu<br />
den Traditionen des Ersten Testaments,<br />
für deren Gültigkeit und<br />
Autorität ihre Beschreibungen zeugen.<br />
wie kaum eine andere Gestalt<br />
im Evangelium repräsentieren sie<br />
die Anknüpfung an ersttestament-
liche Frauen, die Matriarchinnen,<br />
Prophetinnen und weisen Ratgeberinnen,<br />
an prophetische und eschatologische<br />
Traditionen und stehen<br />
gleichzeitig für die Jüngerinnen in<br />
der Nachfolge. Alte Frauen waren<br />
in der Jesusbewegung und den<br />
urchristlichen Gemeinden als Jüngerinnen<br />
und Prophetinnen aktiv<br />
und angesehen.<br />
Um deutlich zu machen, dass Elisabet<br />
und Hanna als Repräsentantinnen<br />
einer großen Gruppe von<br />
alten Frauen anzusehen sind,<br />
möchte ich für die Auslegung neutestamentlicher<br />
Texte folgenden<br />
Vorschlag formulieren: Solange<br />
nicht das Gegenteil zu beweisen<br />
ist, ist davon auszugehen, dass alle<br />
erwähnten Frauen und Männer alt<br />
sind. Damit soll nicht gesagt werden,<br />
dass die Jesusbewegung tatsächlich<br />
nur aus alten Menschen<br />
bestand oder dass diese wichtiger<br />
oder bedeutender seien als junge<br />
Menschen. Dieses Vorgehen sollte<br />
auch nur solange Bestand haben,<br />
bis es in exegetischen Entwürfen<br />
nicht mehr als selbstverständlich<br />
gilt, dass religiöses Handeln und<br />
bedeutende theologische Aussagen<br />
ausschließlich an junge dynamische<br />
Männer (und Frauen) gebunden<br />
sind.<br />
Nicht nur aber auch im Alter ist die Einsamkeit für viele Menschen<br />
ein großes Problem. Darüber hat sich Janusz Frankus, ehrenamtlicher<br />
Mitarbeiter der Gemeinde Berghofen, Gedanken gemacht. Herr<br />
Frankus geht bei den Beispielen vor allem auf die Berghofer Verhältnisse<br />
und Gemeindeangebote ein – aber die Grundproblematik betrifft<br />
auch Menschen unserer Gemeinde.<br />
Einsamkeit - eine Geißel unserer Zeit!<br />
von Janusz Frankus<br />
ln unserer modernen Zeit, in der wir<br />
einen Brief innerhalb von wenigen<br />
Minuten per Fax oder E-Mail abschicken,<br />
mit <strong>dem</strong> Mobiltelefon<br />
jederzeit erreichbar sind und andere<br />
erreichen können, gibt es immer<br />
mehr einsame Menschen!<br />
In meiner Eigenschaft als Diakoniesammler<br />
treffe ich des Öfteren auf<br />
Gemeindeglieder, die sich einsam<br />
und verlassen füllen. lhr subjektives<br />
Gefühl beschreiben sie so:<br />
„lch fühle mich einsam, ungeliebt,<br />
allein gelassen und vom Leben<br />
abgetrennt.“<br />
Allein zu sein, gilt für viele Menschen<br />
als Makel. Wer in Gesellschaft<br />
ist, Familie und Freunde hat,<br />
21
wirkt beliebt, aber wer einsam ist,<br />
schämt sich oft dieses Gefühls.<br />
Für diesen Personenkreis ist die<br />
unfreiwillige Einsamkeit fast<br />
schmerzhafter als eine körperliche<br />
Erkrankung. Durch den Verlust des<br />
Lebenspartners fallen diese Menschen<br />
oft in ein tiefes Einsamkeitsloch.<br />
Selbst nach einer langen<br />
Trauerphase erlauben sich viele<br />
nicht den Gedanken an eine neue<br />
Partnerschaft oder Anschluss an<br />
die <strong>Kirchengemeinde</strong> und damit an<br />
die Gesellschaft.<br />
Wohl den Menschen, die noch berufstätig<br />
sind und auf diese Weise<br />
aus ihrer Isolation herauskommen<br />
müssen. Die Berufstätigkeit schützt<br />
zwar nicht vor Einsamkeit, sie kann<br />
aber mit der Zeit eine Brücke zu<br />
Menschen schlagen. Voraussetzung<br />
ist die innere Bereitschaft,<br />
<strong>dem</strong> Leben eine Chance zu geben,<br />
denn Einsamkeit ist wie eine Gefängniszelle,<br />
die sich nur von innen<br />
öffnen lässt.<br />
Die älteren, einsamen Menschen<br />
erzählten mir auf meiner Sammeltour,<br />
dass der Sonntag der<br />
schlimmste Tag ist. Die Geschäfte<br />
sind zu und es tut sich so wenig.<br />
An dieser Stelle weise ich mein<br />
Gegenüber auf unsere Gottesdienste<br />
hin, die eine Abwechslung<br />
in die sonntägliche Tristesse bringen.<br />
Einmal im Monat gibt es in<br />
Berghofen ein Predigtnachgespräch<br />
und – nicht zu vergessen –<br />
das Kirchcafé, wo man sich bei<br />
einer Tasse Tee oder Kaffee unterhalten<br />
kann.<br />
22<br />
Die Wochentagsangebote der Gemeindegruppen<br />
bieten Gelegenheiten,<br />
sich über ihre lnhalte zu informieren.<br />
Sie reichen von Basteln<br />
über Singen in Chören bis zu Frauenhilfe,<br />
Seniorenkreis und den<br />
Abendkreis der Frauenhilfe. Es gibt<br />
auch den Geburtstagsbesucherkreis,<br />
der den Pfarrern bei ihren<br />
Besuchen der älteren Geburtstagskinder<br />
zur Seite steht.<br />
Alle zwei Wochen wird im Gemeindehaus<br />
zwischen 8.30 und 10.30<br />
Uhr für nur 3,50 € ein Frühstück<br />
angeboten. Neben <strong>dem</strong> leiblichen<br />
Wohl kommen die Gespräche nicht<br />
zu kurz. Sie sind Balsam für einsame<br />
Seelen.<br />
Auch das Verreisen in einer Gruppe<br />
kann hilfreich sein, um aus der<br />
Einsamkeit auszubrechen. <strong>Auf</strong><br />
Grund meiner jahrelangen Beobachtung<br />
als Reisebegleiter beim<br />
Ferien- und Freizeitdienst der Vereinigten<br />
Kirchenkreise in Dortmund<br />
und Lünen können meine Frau und<br />
ich sagen, dass der <strong>Auf</strong>enthalt in<br />
einer Gruppe diesem Menschenkreis<br />
helfen kann, wenn die Bereitschaft<br />
dazu vorhanden ist. Während<br />
eines Urlaubsaufenthaltes<br />
entstehen Bekanntschaften und<br />
Kontakte zu anderen Mitreisenden,<br />
die ein Ausstieg aus der Einsamkeit<br />
sein können.<br />
Zum Schluss möchte ich trauernde<br />
Menschen auf die professionellen<br />
Gesprächsangebote bei der Diakonie<br />
aufmerksam machen, die den<br />
betroffenen Menschen helfen können.
Zu guter Letzt<br />
Als Kind wusste ich:<br />
Jeder Schmetterling<br />
den ich rette<br />
jede Schnecke<br />
und jede Spinne<br />
und jede Mücke<br />
jeder Ohrwurm<br />
und jeder Regenwurm<br />
wird kommen und weinen<br />
wenn ich begraben werde<br />
Einmal von mir gerettet<br />
muss keines mehr sterben<br />
Alle werden sie kommen<br />
zu meinem Begräbnis<br />
Als ich dann groß wurde<br />
erkannte ich:<br />
Das ist ein Unsinn<br />
Keines wird kommen<br />
ich überlebe sie alle<br />
Jetzt im Alter<br />
frage ich: Wenn ich sie aber<br />
rette bis ganz zuletzt<br />
kommen vielleicht doch zwei oder drei?<br />
Erich Fried<br />
23
Blickpunkt Kirche und Glauben _____________________<br />
24<br />
Der christliche Unterschied<br />
von Hans Conrad Zander<br />
Warum sind eigentlich die kleinen,<br />
schmalen Bücher, die Pinchas Lapide,<br />
der jüdische Religionshistoriker,<br />
über Jesus Christus geschrieben<br />
hat, so viel spannender als alle<br />
christliche Theologie? Und was<br />
konnte ihn, einen Juden, der vor<br />
der nationalsozialistischen Verfolgung<br />
nach Palästina fliehen musste,<br />
bewegen, nach <strong>dem</strong> Krieg zurückzukehren<br />
nach Deutschland,<br />
um hier, ausgerechnet hier, über<br />
Jesus Christus zu forschen und zu<br />
schreiben? Erst am Ende eines<br />
langen Gesprächs über andere<br />
Dinge habe ich mich getraut, ihn<br />
das zu fragen. Die Antwort kam so<br />
locker, als erzählte er nur eine von<br />
vielen bedeutungslosen Anekdoten:<br />
Nach der Gründung des Staates<br />
Israel war Pinchas Lapide, von<br />
1956 bis 1958, als Konsul nach<br />
Mailand geschickt worden. Dort,<br />
sagte er, habe er eines Tages die<br />
<strong>Auf</strong>gabe übernommen, eine italienische<br />
Äbtissin zu ehren, die gegen<br />
Ende des Kriegs viele Juden in<br />
ihrem Kloster versteckt und ihnen<br />
so das Leben gerettet hatte. Eine<br />
eher schleppende öffentliche Zeremonie<br />
sei das gewesen, wie man<br />
sie eben hinter sich bringe. Auch<br />
habe die alte Nonne auffallend in<br />
sich gekehrt gewirkt, so als gingen<br />
sie die ehrenden Worte, die doch<br />
an sie gerichtet waren, nichts an.<br />
Auch danach, bei einem Zusammensein<br />
im kleinen Kreis, sei sie<br />
fast die ganze Zeit stumm geblieben.<br />
Doch plötzlich habe sie aus<br />
ihrem Stuhl zu ihm aufgeschaut,<br />
habe ihn aufmerksam gemustert<br />
und leise und eindringlich gefragt:<br />
„Sagen Sie mir, was sind Sie denn<br />
nun: Sind Sie Kommunist oder Jude<br />
oder Nazi?“ Entgeistert habe er<br />
sie angestarrt und sich gefragt, ob<br />
die alte Frau nicht schon ein bisschen<br />
geistig verwirrt sei. Sie aber<br />
habe ihm unverwandt in die Augen<br />
geschaut und dann ganz trocken<br />
hinzugefügt: „Wissen Sie, in unserem<br />
Kloster haben wir zuerst die<br />
Kommunisten vor den Faschisten<br />
versteckt. Dann haben wir die Juden<br />
vor den Deutschen versteckt.<br />
Und dann, nach <strong>dem</strong> Krieg haben<br />
wir bei uns die alten Nazis versteckt.<br />
Und jetzt kann ich sie alle<br />
nicht mehr voneinander unterscheiden.“
„In jenem Augenblick“, sagt Pinchas<br />
Lapide, „habe ich gespürt,<br />
was das ist, der Geist Jesu Christi.“<br />
Sprach‘s, packte, im <strong>Auf</strong>bruch<br />
schon, rasch seine Mappe zusammen<br />
und merkte überhaupt nicht,<br />
dass ich ihn genauso sprachlos<br />
staunend ansah wie er damals jene<br />
italienische Nonne.<br />
Viele Christen betrachten es als<br />
ihre christliche Berufung, zwischen<br />
Gut und Böse scharf zu unterscheiden,<br />
sich entsprechend für<br />
das als gut Erkannte einzusetzen<br />
und das als bös Erkannte entschlossen<br />
zu bekämpfen. Das ist<br />
sicher sehr lobenswert. Sehr inte-<br />
ressant ist es allerdings nicht, auch<br />
gewiss nicht originell. In auffälliger<br />
Weise denken und handeln wir so<br />
genau wie alle andern Religionen.<br />
Wie aber, wenn es das unterscheidend<br />
Christliche wäre, im Angesicht<br />
menschlicher Geschlagenheit,<br />
Erbarmungswürdigkeit und Not<br />
zwischen den Guten und den Bösen<br />
einen Augenblick, manchmal<br />
wenigstens einen Augenblick lang,<br />
gar nicht zu unterscheiden?<br />
Dieser Text erschien am 3.Juni<br />
2012 in der Frankfurter Allgemeinen<br />
Sonntagszeitung.<br />
Der jüdische Religionswissenschaftler Pinchas Lapide (1922-1997)<br />
25
Amtshandlungen ___________________________<br />
Taufen:<br />
Felix Sokola,<br />
aus Westhofen<br />
Johannes Schöttler,<br />
Rosmarinweg 7<br />
Lukas Weiss,<br />
Neue Ringstraße 58<br />
Niklas Henkel,<br />
Benninghofer Str. 289<br />
Mina Iggesen,<br />
Krinkelbach 15<br />
Trauungen:<br />
Johann und Daniela<br />
Jäger, geb. Domnick<br />
aus Do-Mitte<br />
Beerdigungen:<br />
Paul Eisenberg,<br />
aus Schwerte,<br />
89 Jahre<br />
Klaus Bausen,<br />
<strong>Holzen</strong>er Straße 8,<br />
65 Jahre<br />
Ernst Bäcker,<br />
Kreisstraße 33,<br />
71 Jahre<br />
Helga Krause,<br />
Hermann-Fleitmann-<br />
Weg 8, 88 Jahre<br />
26<br />
in der Zeit vom 1. März bis 30. Juni 2012<br />
Jette Tobüren,<br />
Fuchsweg 49<br />
Frieda Risse,<br />
Markusstr. 24<br />
Emely Lünemann,<br />
Hohensyburgstr. 181<br />
Till Nilson,<br />
Niederh. Kohlenweg 62<br />
Nikolaus und Christina<br />
Plagemann, geb Tassis<br />
aus Düsseldorf<br />
Mario Schramme,<br />
aus Benninhofen,<br />
52 Jahre<br />
Carl Schlegel,<br />
Lange Heed 2,<br />
92 Jahre<br />
Johanna Burger,<br />
Goldfasanenweg 8,<br />
88 Jahre<br />
Maximilian<br />
Marcinkowski,<br />
aus Do-Schüren<br />
Josephine und<br />
Benjamin Margetts,<br />
aus New York<br />
Gerrit Möllmann,<br />
Ortli 8<br />
Helga Gebelhoff,<br />
Wittbräucker Str. 583,<br />
75 Jahre<br />
Christian Eichler,<br />
<strong>Holzen</strong>er Straße 4,<br />
74 Jahre<br />
Margarete Überacker,<br />
Wittbräucker Str. 504,<br />
80 Jahre
_____________________________ Wir sind für Sie da!<br />
Pfarrer<br />
• Ralf Greth (<strong>Syburg</strong> und <strong>Holzen</strong>)<br />
Habichtweg 8 – 44267 DO<br />
� 02304 - 8 93 86 – ralf.greth@ev-kirchesyburg-hoechsten.de<br />
• Frank Thomaschewski (Höchsten)<br />
Grenzweg 65 – 44267 DO<br />
� 0231 - 46 41 60 – frank.thomaschewski<br />
@ev-kirche-syburg-hoechsten.de<br />
• Jens Giesler (Sommerberg)<br />
Fresienstraße 14 – 44289 DO<br />
� 0231 - 40 02 33 – sj.giesler@t-online.de<br />
• Meike Friedrich (KG Berghofen)<br />
Schöner Pfad 8 – 44267 DO<br />
� 0231 - 48 46 17 – pfarrerin.friedrich@<br />
ev-kirche-berghofen.de<br />
Gemeindebüro<br />
Karin Pfliegensdörfer<br />
Grenzweg 65 – 44267 DO<br />
� 0231 - 1 89 44 52<br />
gemeindebuero@ev-kirche-syburghoechsten.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Di 16-18 Uhr - Mi, Do ,Fr 10-12 Uhr<br />
Bankverbindung der Gemeinde:<br />
Kto-Nr. 731 001 529 � BLZ 440 501 99<br />
bei der Sparkasse Dortmund<br />
Nachbarschaftshilfe<br />
Frau Toebe � 02304 - 99 68 42<br />
Küsterinnen<br />
• <strong>Syburg</strong><br />
Johanna Ziese � 0151 - 51 04 64 05<br />
• Höchsten<br />
Ulrike Sarkany � 0151 - 51 04 89 46<br />
Kirchmeisterin/Kirchmeister<br />
• Finanzen und Personal<br />
Barbara Wiegel � 02304 - 6 81 63<br />
• Gebäude<br />
Otto Ißbrücker � 02304 - 8 31 46<br />
Kindergarten<br />
Ulrike Kiepe (Leitung)<br />
Benninghofer Str. 340 – 44267 DO<br />
� 0231 - 46 28 24<br />
Kirchenmusik<br />
• Organistin Höchsten: Sarah Jung<br />
� 0231 - 4 94 05 11<br />
• Organistin <strong>Syburg</strong>: Barbara Frühauf-Kamp<br />
� 02331 - 3 06 50 97<br />
• Posaunenchor: Daniel Fellmann (Leitung)<br />
� 0234 - 5 88 44 55<br />
Detlef Engel (Obmann)<br />
� 02304 - 8 07 42<br />
• Flötenkreise: Susanne Hildebrand-Barkey<br />
� 0231 - 16 20 64<br />
Kirchenführungen <strong>Syburg</strong><br />
Offene Kirche am 2. Sonntag<br />
im Monat von 12-16 Uhr<br />
Allgemeine Führungen<br />
Anfragen an den Förderverein:<br />
Martin Grohmann � 0231-4 76 37 33<br />
Thematische Führungen<br />
Kirchenpädagogin Renate Breimann<br />
� 02302 - 4 88 22<br />
Kirchen/Gemeindehäuser<br />
• Kirche St. Peter zu <strong>Syburg</strong><br />
<strong>Syburg</strong>er Kirchstraße 14 – 44265 DO<br />
• Kirche und Gemeindehaus Höchsten<br />
Grenzweg 67 – 44267 DO<br />
� 0231 - 46 62 11<br />
Diakoniestation Bethanien ambulant<br />
Virchowstr.3, 44263 Dortmund<br />
� 0231 - 43 78 78<br />
Telefonseelsorge<br />
Tag und Nacht � 0800-111 0 111<br />
Kinder- + Jugendtelefon<br />
Mo-Fr 15-19 Uhr � 0800 - 111 0 333<br />
Seniorenbüro Hörde<br />
� 0231 - 5 02 33 11<br />
27
Veranstaltungen unserer Gemeinde ________________<br />
28<br />
VERANSTALTUNGSORTE:<br />
SY = KIRCHE SYBURG HÖ = KIRCHE HÖCHSTEN<br />
BÜ = BÜRGERHAUS SYBURG KS = KIRCHSAAL HÖCHSTEN (EG)<br />
BR = BLAUER RAUM HÖCHSTEN (1.OG)<br />
PH = PFARRHAUS HÖCHSTEN GR = GIEBELRAUM HÖCHSTEN (1.OG)<br />
GOTTESDIENSTE<br />
Sonntag<br />
SY 1., 3. + 5. Sonntag 9.30 Uhr – 2. + 4. Sonntag 11.00 Uhr<br />
HÖ 1., 3. + 5. Sonntag 11.00 Uhr – 2. + 4. Sonntag 9.30 Uhr<br />
Das Gottesdienstschema (Gottesdienste mit Abendmahl, Taufgottesdienste,<br />
Kirchcafé im Anschluss etc.) finden Sie übersichtlich auf Seite 54.<br />
Mittwoch<br />
HÖ 8.10 Uhr Schulgottesdienst (Höchstener Grundschule, 3.+ 4. Schuljahr)<br />
Freitag<br />
SY 20.00 Uhr Ökumenische Abendandacht (2. Freitag im Monat)<br />
Dr. Andreas Burger 0231 - 96 32 58<br />
Samstag<br />
HÖ KiKiHö – Kinderkirche auf <strong>dem</strong> Höchsten für Kinder von 5 - 10 Jahren<br />
4 x im Jahr von 11.00 - 14.30 – Achten Sie auf Einladungen und Plakate.<br />
MUTTER+KIND – SPIELGRUPPEN etc.<br />
Montag<br />
PH 9.00 Uhr Die kleine Rasselbande (Spielgruppe) – Birgit Schreiber 02304 - 77 90 31<br />
Dienstag<br />
PH 9.00 Uhr Die kleine Rasselbande (Spielgruppe) – Birgit Schreiber 02304 - 77 90 31<br />
BÜ 17.00 Uhr Yoga für Kinder – Delia Jahn 0231 - 77 46 79<br />
Mittwoch<br />
PH 9.00 Uhr Die kleine Rasselbande (Spielgruppe) – Birgit Schreiber 02304 - 77 90 31<br />
Donnerstag<br />
PH 9.30 Uhr Mutter und Kind – Anke Menzel 0231 - 4 27 74 20<br />
PH 14.00 Uhr Musikalische Früherziehung – Frau Mänz–Fromme 0231 - 46 26 86<br />
Freitag<br />
PH 9.00 Uhr Die kleine Rasselbande (Spielgruppe) – Birgit Schreiber 02304 - 77 90 31
JUGEND<br />
Montag<br />
BR 18.30 Uhr Konf-Ex – Ansprechpartner: Pfr. Greth 02304 - 8 93 86<br />
Donnerstag<br />
BR 18.30 Uhr Konf-Ex – s.o.<br />
BIBELARBEIT, GESPRÄCHSKREISE, ERWACHSENENBILDUNG etc.<br />
Montag<br />
GR 20.00 Uhr Montagsgespräche (Erwachsenenbildung) – nach Ankündigung<br />
Dr. Ingrid Lessing 0231 - 46 23 35<br />
Dienstag<br />
GR 17.00 Uhr Theologischer Gesprächskreis (2. Dienstag im Monat)<br />
Pfr. i.R. Graebsch 02304 - 98 22 77<br />
Mittwoch<br />
GR 19.00 Uhr Ökumenisches Bibelgespräch (i.d.R. 3. Mittwoch im Monat)<br />
im monatlichen Wechsel im Pfarrheim St. Heinrich und im Giebelraum der<br />
Ev. Kirche Höchsten – Pfr. Giesler 0231 - 40 02 33<br />
Donnerstag<br />
GR 9.30 Uhr Bibelkreis – Pfr. Greth (i.d.R. 3. Donnerstag im Monat) 02304 - 8 93 86<br />
nächste Termine: 30.8., 20.9, 11.10., 15.11., 20.12.)<br />
GR 9.30 Uhr Literaturkreis – (2. Donnerstag im Monat)<br />
Anfragen bitte an das Gemeindebüro 0231 - 1 89 44 52<br />
ERWACHSENENKREISE UND OFFENE ANGEBOTE FÜR ERWACHSENE<br />
Montag<br />
KS 14.30 Uhr Seniorennachmittag der Interessengemeinschaft Höchsten<br />
(3. Montag im Monat)<br />
Anita Herkelmann 0231 - 48 30 80<br />
GR 18.00 Uhr Abendkreis (1. Montag im Monat)<br />
Hildegard Maihöfer 02304 - 8 00 24<br />
Mittwoch<br />
BÜ 15.15 Uhr Frauenhilfe <strong>Syburg</strong>/<strong>Holzen</strong> (2. Mittwoch im Monat)<br />
Christel Hillgeris 0231 - 77 47 20<br />
Ingrid Henze 0231 - 77 42 36<br />
BÜ 19.30 Uhr Spieleabend (1. Mittwoch im Monat)<br />
Manfred Toebe 02304 - 99 68 42<br />
BÜ 19.30 Uhr Männertreff (2. Mittwoch im Monat)<br />
Hans-Rudolf Goller 0231 - 77 43 85<br />
29
30<br />
EHRENAMTLICHE MITARBEIT<br />
Montag<br />
GR 10.00 Uhr Besuchsdienst (nach Verabredung) – Pfr. Thomaschewski 0231 - 46 41 60<br />
GR 19.00 Uhr Kotela-Gruppe (i.d.R. letzter Montag im Monat) – Astrid Eden 02304 - 8 25 50<br />
Freitag<br />
GR 19.00 Uhr AspieDo<br />
(2. Freitag im Monat) – Tanja Miß 02304 - 62 29<br />
MUSIK<br />
Sonntag<br />
SY 17.00 Uhr <strong>Syburg</strong>er Sonntagsmusiken (6 Konzerte jährlich – Achten Sie bitte<br />
auf die Plakate und sonstigen Hinweise.) – Willi Gundlach 0231 - 77 41 37<br />
Dienstag<br />
BÜ 19.00Uhr Chorgemeinschaft <strong>Syburg</strong> – Karl-Heinz Hembach 02304 - 22 57 89 57<br />
Mittwoch<br />
SY 17.00 Uhr Offenes Singen (4. Mittwoch im Monat)<br />
Barbara Frühauf-Kamp 02331 - 3 06 50 97<br />
Donnerstag<br />
PH 17.00 Uhr Flötengruppe (Anfänger 1) – Susanne Hildebrandt-Barkey 0231 - 16 20 64<br />
PH 17.30 Uhr Flötengruppe (Anfänger 2) – Susanne Hildebrandt-Barkey s.o.<br />
PH 18.00 Uhr Flötengruppe (Fortgeschrittene) – Susanne Hildebrandt-Barkey s.o.<br />
SY 19.00 Uhr Flötenkreis (1 x monatlich) – Margitta Grunwald 02304 - 8 92 58<br />
KS 19.30 Uhr Posaunenchor – Daniel Fellmann 0234 - 5 88 44 55<br />
Posaunenchor Anfänger: Anfragen bitte an Daniel Fellmann s.o.<br />
SPIEL, SPORT, BEWEGUNG UND KREATIVITÄT<br />
Montag<br />
KS 19.00 Uhr Meditativer Tanz (3. Montag im Monat) – Frau Bothmer 0231 - 83 03 53<br />
19.00 Uhr Männer-Kochclub (nach Absprache) – Pfr. Thomaschewski 0231 - 46 41 60<br />
Dienstag<br />
BÜ 9.00 Uhr Yoga – Delia Jahn 0231 - 77 46 79<br />
Mittwoch<br />
KS 18.30 Uhr Gymnastik für Frauen – U. Kaminsky 02304 - 8 07 92<br />
Donnerstag<br />
KS 9.00 Uhr Nähkurs – Rike Dürholt 0231 - 48 52 48<br />
Freitag<br />
BÜ 8.30 Uhr Yoga – Delia Jahn 0231 - 77 46 79<br />
Impressum: Der Gemeindebrief wird herausgegeben vom Presbyterium der Ev. <strong>Kirchengemeinde</strong><br />
<strong>Syburg</strong> – <strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> Höchsten � Redaktion: Ralf Greth, Dr. Ingrid Lessing, Frank<br />
Thomaschewski, Barbara Wiegel � Layout: Frank Thomaschewski � Redaktionsschluss für<br />
die nächste Ausgabe ist der 12. Oktober 2012 – Wir freuen uns auch über Beiträge und<br />
Vorschläge für unser geplantes Schwerpunktthema „Das Böse“.
____________________________________ Das Gedicht<br />
Lebendig ist wer wach bleibt<br />
Lebendig ist wer wach bleibt<br />
sich den anderen schenkt<br />
das Bessere hingibt<br />
niemals rechnet.<br />
Lebendig ist wer das Leben liebt<br />
seine Begräbnisse seine Feste<br />
wer Märchen und Mythen<br />
auf den ödesten Bergen findet.<br />
Lebendig ist wer das Licht erwartet<br />
in den Tagen des schwarzen Sturms,<br />
wer die stilleren Lieder<br />
ohne Geschrei und Schüsse wählt<br />
sich <strong>dem</strong> <strong>Herbst</strong> hinwendet<br />
und niemals aufhört zu lieben.<br />
Angelo Maria Ripellini<br />
Übersetzung: Alfred Andersch<br />
(aus: Luigi Nono „Intolleranza“)<br />
31
Leseecke ______________________________________<br />
Das perfekte Herz<br />
Fundstück aus <strong>dem</strong> Internet: www.lichtkreis.at<br />
Eines Tages stand ein junger Mann<br />
mitten in der Stadt und erklärte, dass<br />
er das schönste Herz im ganzen Tal<br />
habe. Eine große Menschenmenge<br />
versammelte sich und sie alle bewunderten<br />
sein Herz, denn es war perfekt.<br />
Es gab keinen Fleck oder Fehler in<br />
ihm. Ja, sie alle gaben ihm Recht, es<br />
war wirklich das schönste Herz, das<br />
sie je gesehen hatten. Der junge Mann<br />
war sehr stolz und prahlte noch lauter<br />
über sein schönes Herz.<br />
Plötzlich tauchte ein alter Mann vor der<br />
Menge auf und sagte: „Nun, dein Herz<br />
ist nicht annähernd so schön, wie meines.“<br />
Die Menschenmenge und der<br />
junge Mann schauten das Herz des<br />
alten Mannes an. Es schlug kräftig,<br />
aber es war voller Narben, es hatte<br />
Stellen, wo Stücke entfernt und durch<br />
andere ersetzt worden waren. Aber sie<br />
passten nicht richtig und es gab einige<br />
ausgefranste Ecken...Genau gesagt,<br />
waren an einigen Stellen tiefe Furchen,<br />
in denen ganze Teile fehlten. Die Leute<br />
starrten ihn an und dachten: Wie kann<br />
er behaupten, sein Herz sei schöner?<br />
Der junge Mann schaute auf des alten<br />
Mannes Herz, sah dessen Zustand<br />
und lachte: „Du musst scherzen“, sagte<br />
er, „dein Herz mit meinem zu vergleichen.<br />
Meines ist perfekt und deines ist<br />
ein Durcheinander aus Narben und<br />
Tränen.“<br />
„Ja“, sagte der alte Mann, „deines sieht<br />
perfekt aus, aber ich würde niemals mit<br />
dir tauschen. Jede Narbe steht für<br />
einen Menschen, <strong>dem</strong> ich meine Liebe<br />
gegeben habe. Ich reiße ein Stück<br />
meines Herzens heraus und reiche es<br />
32<br />
ihnen und oft geben sie mir ein Stück<br />
ihres Herzens, das in die leere Stelle<br />
meines Herzens passt. Aber weil die<br />
Stücke nicht genau passen, habe ich<br />
einige raue Kanten, die ich sehr schätze,<br />
denn sie erinnern mich an die Liebe,<br />
die wir teilten. Manchmal habe ich<br />
auch ein Stück meines Herzens gegeben,<br />
ohne dass mir der andere ein<br />
Stück seines Herzens zurückgegeben<br />
hat. Das sind die leeren Furchen. Liebe<br />
geben heißt manchmal auch ein<br />
Risiko einzugehen. Auch wenn diese<br />
Furchen schmerzhaft sind, bleiben sie<br />
offen und auch sie erinnern mich an<br />
die Liebe, die ich für diese Menschen<br />
empfinde. Ich hoffe, dass sie eines<br />
Tages zurückkehren und den Platz<br />
ausfüllen werden. Erkennst du jetzt,<br />
was wahre Schönheit ist?“<br />
Der junge Mann stand still da und Tränen<br />
rannen über seine Wangen. Er<br />
ging auf den alten Mann zu, griff nach<br />
seinem perfekten jungen und schönen<br />
Herzen und riss ein Stück heraus. Er<br />
bot es <strong>dem</strong> alten Mann mit zitternden<br />
Händen an. Der alte Mann nahm das<br />
Angebot an, setzte es in sein Herz. Er<br />
nahm dann ein Stück seines alten,<br />
vernarbten Herzens und füllte damit<br />
die Wunde in des jungen Mannes Herzen.<br />
Es passte nicht perfekt, da es<br />
einige ausgefranste Ränder hatte. Der<br />
junge Mann sah sein Herz an, nicht<br />
mehr perfekt, aber schöner als je zuvor,<br />
denn er spürte die Liebe des alten<br />
Mannes in sein Herz fließen. Sie umarmten<br />
sich und gingen fort, Seite an<br />
Seite.
______________________________ Gemeinde im Blick<br />
Literaturkreis auf <strong>dem</strong> Höchsten<br />
Hanns-Josef Ortheil:<br />
Die Erfindung des Lebens<br />
Roman, btb, 11,99 €<br />
Weil seine Mutter nach einem<br />
schweren Schicksalsschlag, sie<br />
verlor im Krieg vier ihrer Söhne,<br />
ihre Sprache verloren hat, bleibt<br />
auch Johannes, ihr letzter Sohn,<br />
bis zu seinem 7. Lebensjahr stumm<br />
und dadurch ausgeschlossen von<br />
der Welt der anderen Kinder. <strong>Auf</strong><br />
<strong>dem</strong> Spielplatz und in der Schule<br />
findet er keinen Anschluss und<br />
bleibt allein. Sein Vater, ein Vermessungsingenieur,<br />
kümmert sich<br />
um alles, sorgt liebevoll für die<br />
stumme Mutter und unterstützt und<br />
hilft <strong>dem</strong> Sohn in seiner Entwicklung.<br />
Als Johannes Klavierspielen<br />
lernt, eröffnet sich für ihn eine ganz<br />
neue Welt. Er verschließt sich aber<br />
noch mehr der Außenwelt und wird<br />
von der Schule verwiesen. Der Vater<br />
sieht keine andere Lösung, als<br />
mit seinem Sohn die Heimatstadt<br />
Köln zu verlassen. Er reist mit ihm<br />
in sein Elternhaus, einem Bauernhof<br />
in einem kleinen Dorf. Dort findet<br />
Johannes seine Anerkennung.<br />
Die Großfamilie nimmt ihn so auf,<br />
wie er ist. Bei den täglichen Spaziergängen<br />
durch Wald und Feld<br />
erklärt der Vater seinem wissbegierigen<br />
Sohn alles, was es zu entde-<br />
cken gibt. Stück für Stück, Wort für<br />
Wort erschließt der Vater seinem<br />
Sohn die Natur. Er zweifelt nie daran,<br />
dass sich alles zum Guten<br />
wenden wird. Johannes malt und<br />
schreibt alles Gelernte in seine<br />
Kladden, um von <strong>dem</strong> Gelernten<br />
nichts zu verlernen. Der liebevolle<br />
Vater und die Klaviermusik vermögen<br />
die bedrückende Atmosphäre<br />
zu durchbrechen und Johannes<br />
lernt endlich sprechen. Er kommt in<br />
ein Internat, macht sein Abitur, geht<br />
nach Rom ins Konservatorium und<br />
wird Pianist.<br />
Der Autor Hanns-Josef Ortheil erzählt<br />
seine eigene Lebensgeschichte.<br />
Sehr einfühlsam schildert<br />
er das Leben eines behinderten<br />
Kindes und eines begabten Musikers.<br />
Die Erzählweise ist ruhig dahinfließend,<br />
ohne hektische Höhepunkte,<br />
aber man<br />
will weiter und wei- wei-<br />
ter lesen, umendendlich zu erfahren,<br />
was mit der stumstummen Mutter und<br />
<strong>dem</strong> stummen<br />
Sohn geschieht.<br />
Ein wahrer<br />
Lesegenuss!<br />
Gudrun Braeker<br />
33
34<br />
Der Männerkochclub präsentiert:<br />
Rezepte aus <strong>dem</strong> Wiener Kaiserreich<br />
VORSPEISE: Vogerlsalat mit<br />
Himbeer-Walnuss-Dressing<br />
Zutaten (für 6 Personen)<br />
300 g Feldsalat � 120 g Parmesan<br />
� 75 g Walnusskerne � Himbeeressig<br />
� Senf � Walnussöl � Honig<br />
� Salz und Pfeffer<br />
Zubereitung<br />
Den Feldsalat verlesen, waschen<br />
und trockenschleudern.<br />
Den Parmesan grob reiben oder in<br />
Späne hobeln.<br />
Die Walnusskerne grob hacken.<br />
Aus Himbeeressig, Senf, Salz,<br />
Pfeffer, Honig und Walnussöl eine<br />
Vinaigrette herstellen.<br />
Kurz vor <strong>dem</strong> Anrichten Parmesanspäne,<br />
Walnusskerne und Salat<br />
vermischen und mit <strong>dem</strong> Dressing<br />
übergießen.<br />
HAUPTGERICHT: Paprikaschnitzel<br />
mit Erdäpfelpüree<br />
Zutaten für die Schnitzel<br />
(für 4 bis 6 Personen )<br />
1 kg Kalbsschnitzel � Salz � Mehl �<br />
3 EL Butter � 3 EL Butterschmalz �<br />
1 Tasse feingehackte Zwiebeln �<br />
1½ EL ungarischer Delikatess-<br />
oder Edelsüßpaprika � ½ Tasse<br />
Brühe � 2 EL Mehl � 1 Tasse saure<br />
Sahne<br />
Zubereitung<br />
Die Schnitzel an den Kanten mehrmals<br />
einschneiden, salzen und<br />
dünn mit Mehl panieren. Alles überflüssige<br />
Mehl wird abgeschüttelt.<br />
In einer großen Pfanne das<br />
Schmalz erhitzen, bis es dampft<br />
und darin die Schnitzel hellbraun<br />
braten. Jede Seite braucht etwa 3<br />
bis 4 Minuten, bis der gewünschte<br />
Farbton erreicht ist. Dann legt man<br />
die Schnitzel auf eine Servierplatte,<br />
bedeckt sie mit Alufolie und stellt<br />
die Platte zum Warmhalten in den<br />
vorgeheizten Backofen.<br />
Die Butter in der Pfanne auslassen<br />
und darin die Zwiebeln 8-10 Minuten<br />
hellbraun braten. In der vom<br />
Herd genommenen Pfanne wird der<br />
Paprika mit den Zwiebeln kräftig<br />
verrührt. Dann gibt man die Brühe<br />
darüber, bringt das Ganze zum<br />
Kochen und löst mit <strong>dem</strong> Rührlöffel<br />
alle Bratrückstände von der Pfanne.<br />
Die 2 EL Mehl werden mit <strong>dem</strong><br />
Schneebesen in die Sahne geschlagen,<br />
die nun langsam, unter<br />
ständigem Rühren, zu der Brühe in<br />
die Pfanne kommt. Nach 2 oder 3<br />
Minuten, wenn die Sauce ausreichend<br />
erhitzt ist, kann sie über die<br />
Schnitzel gegossen und serviert<br />
werden.
Zutaten für das Erdäpfelpüree<br />
1 kg mehlige Kartoffeln � 2 TL Salz<br />
� etwas Milch � 2 EL Butter � Muskatnuss<br />
gerieben � eventuell etwas<br />
geriebener Kümmel<br />
Zubereitung<br />
Die Kartoffeln schälen, in etwa<br />
gleich große Stücke schneiden<br />
(vierteln, sechsteln oder achteln, je<br />
nach Größe) und in einen Topf mit<br />
so viel Wasser geben, dass die<br />
Kartoffeln gerade bedeckt sind.<br />
Salzen, aufkochen und – bei geschlossenem<br />
Deckel – ca. 20 Minuten<br />
köcheln lassen. Darauf achten,<br />
dass sich die Kartoffeln nicht anlegen<br />
(eventuell etwas Milch nachgießen).<br />
Den Topf vom Herd nehmen, etwas<br />
Milch zugießen, Butter und etwas<br />
Muskatnuss (eventuell auch etwas<br />
geriebenen Kümmel) zufügen.<br />
Mit <strong>dem</strong> Kartoffelstampfer zerstampfen<br />
und mit einem Schneebesen<br />
flaumig schlagen, bis ein<br />
richtiger Kartoffelbrei entsteht.<br />
Falls das Püree zu flüssig ist, die<br />
Flüssigkeit unter ständigem Rühren<br />
und mäßiger Hitze abkochen.<br />
DESSERT: Kaiserschmarrn<br />
Zutaten (für 4 bis 6 Personen)<br />
2 EL Rosinen � 4 EL Rum � 4 Eigelb<br />
�50 g Zucker � 1/8 TL Salz �<br />
½ I Milch � 1 Messerspitze gemahlene<br />
Vanille � 150 g gesiebtes Mehl<br />
� 5 Eiweiß � 60 g zerlassene Butter<br />
� Puderzucker<br />
Zubereitung<br />
Die Rosinen ½ Stunde lang im<br />
Rum einweichen, dann ausdrücken<br />
und trocknen.<br />
Eigelb, Zucker und Salz werden mit<br />
<strong>dem</strong> Schneebesen oder mit <strong>dem</strong><br />
Mixer so lange geschlagen, bis sie<br />
hellgelb und dickflüssig sind. Dann<br />
kommen Milch, Vanille und nach<br />
und nach das Mehl dazu. Wenn<br />
alles reichlich verrührt ist, gibt man<br />
die Rosinen hinein.<br />
Unter diesen Teig wird nun das<br />
sehr steifgeschlagene Eiweiß gehoben.<br />
Wenn das Weiße restlos im<br />
Teig verschwunden ist, erhitzt man<br />
1 EL Butter in einer etwa 20 cm<br />
großen Pfanne. Man füllt die Hälfte<br />
des Teigs hinein – etwa ½ cm hoch<br />
– und erhitzt ihn 4 Minuten über<br />
kleiner Flamme, bis er aufgegangen<br />
und an der Unterseite leicht<br />
gebräunt ist. Er wird erst aus der<br />
Pfanne genommen – damit man<br />
einen neuen EL Butter erhitzen<br />
kann –, bevor er umgedreht noch<br />
einmal 4 Minuten weiterbrät.<br />
Den fertigen Kaiserschmarrn reißt<br />
man mit zwei Gabeln in 6 oder 8<br />
unregelmäßige Stücke, die man auf<br />
einen vorgewärmten Teller beiseitelegt,<br />
bis die zweite Teighälfte<br />
ebenso zubereitet ist. Dann werden<br />
alle Stücken zusammen noch einmal<br />
für etwa 2 Minuten in heißer<br />
Butter gebraten und dabei mehrmals<br />
gewendet.<br />
Man serviert den Schmarrn locker<br />
aufgetürmt und mit Puderzucker<br />
bestreut zu Kompott.<br />
35
36<br />
Neues vom Kindergarten<br />
von Ralf Greth<br />
Mit Beginn des neuen Kindergartenjahres<br />
nach den Sommerferien<br />
gehört unser Kindergarten der sog.<br />
„Gemeinsamen Trägerschaft der<br />
Vereinigten Kirchenkreise Dortmund<br />
und Lünen“ an. Trotz<strong>dem</strong><br />
bleibt der Kindergarten unserer<br />
Gemeinde erhalten! Was sich ändert?<br />
Die gesamten Verwaltungsaufgaben<br />
müssen nicht mehr von<br />
unserer <strong>Kirchengemeinde</strong> erledigt<br />
werden. Die Mitarbeiterinnen sind<br />
mit allen geltenden Verträgen<br />
übernommen worden und genießen<br />
dadurch eine größere Absicherung<br />
ihres Arbeitsverhältnisses. Das<br />
Gebäude und das Grundstück bleiben<br />
im Besitz unserer Gemeinde,<br />
werden aber von der Gemeinsamen<br />
Trägerschaft instandgehalten.<br />
Welche Vorteile ergeben sich daraus?<br />
Sowohl für die Arbeitsabläufe<br />
und die Sicherheit im Kindergarten<br />
als auch für die Erhaltung und Gestaltung<br />
des Gebäudes, der Räumlichkeiten<br />
und der Außenanlagen<br />
sind Fachleute der Trägerschaft<br />
zuständig. Außer<strong>dem</strong> soll bei Erkrankung<br />
einer Mitarbeiterin umgehend<br />
eine Vertretung aus der Gemeinsamen<br />
Trägerschaft ermöglicht<br />
werden.<br />
Durch die Verlagerung der Verwaltungsarbeit<br />
können wir als Gemeinde<br />
(Pfarrer, Presbyterinnen<br />
und Presbyter usw.) mehr Zeit und<br />
Engagement in die inhaltliche Ar-<br />
beit des Kindergartens einbringen.<br />
Uns geht also nicht etwas verloren,<br />
sondern wir gewinnen etwas hinzu:<br />
mehr Sicherheit für die Mitarbeitenden<br />
und die Kinder und auch mehr<br />
Freiraum, um die Verknüpfung von<br />
Kindergarten und Gemeinde noch<br />
besser zu gestalten.<br />
Diesen Schritt sind bereits die<br />
meisten <strong>Kirchengemeinde</strong>n des<br />
Verbandes gegangen. Alle haben<br />
bislang diese Entscheidung als<br />
gute und zukunftsweisende Entwicklung<br />
bewertet.<br />
Wir hoffen und vertrauen darauf,<br />
dass auch für unseren Kindergarten<br />
und unsere Gemeinde diese<br />
Neuerung zu einer <strong>Auf</strong>wertung des<br />
Kindergartens und der Gemeindearbeit<br />
führt und dass in erster Linie<br />
die Kinder und ihre Eltern davon<br />
profitieren.
Neue Mikrofonanlagen in beiden Kirchen<br />
von Ralf Greth<br />
„Hast Du schon gehört?“ Neue Mikrofonanlagen<br />
sind in beiden Kirchen<br />
(auf <strong>dem</strong> Höchsten und in St.<br />
Peter/<strong>Syburg</strong>) installiert worden.<br />
Machen Sie doch einen Hörtest!<br />
Die seit vielen Jahren anfälligen<br />
und technisch überholten Anlagen<br />
sind komplett erneuert worden.<br />
Moderne Technik ermöglicht eine<br />
deutlichere Verstärkung und einen<br />
angenehmeren Klang in den Gottesdiensten.<br />
Besonders empfehlenswert<br />
für diejenigen, die ein<br />
Hörgerät benutzen: In St. Peter zu<br />
<strong>Syburg</strong> wurde unter den Bänken<br />
auf der Kanzelseite eine Induktionsschleife<br />
verlegt. Machen Sie<br />
auch hier den Test!<br />
Wenn der Glaube, wie Paulus in<br />
Römer 10,17 sagt, aus der Predigt<br />
bzw. aus <strong>dem</strong> Wort kommt, das<br />
Wort aber von Christus, so sollten<br />
wir alle uns heutzutage zur Verfügung<br />
stehenden technischen Mittel<br />
nutzen, um das Wort auch hören zu<br />
können.<br />
Presbyterium – Gemeindebeirat<br />
von Ralf Greth<br />
Seit Februar dieses Jahres ist das<br />
neu gewählte Presbyterium im Amt.<br />
Oft nimmt man die <strong>Auf</strong>gaben des<br />
Presbyteriums nur einseitig wahr,<br />
zum Beispiel Kollekte einsammeln.<br />
Doch die <strong>Auf</strong>gaben sind sehr vielfältig.<br />
Das Presbyterium ist verantwortlich<br />
für die gesamte Leitung der<br />
Gemeinde. Innerhalb des Presbyteriums<br />
gibt es darum eine <strong>Auf</strong>gabenverteilung.<br />
So sind z.B. zwei Personen aus<br />
<strong>dem</strong> Presbyterium zuständig für<br />
das Finanzwesen.<br />
Barbara Wiegel ist als Finanz-<br />
und Personalkirchmeisterin einerseits<br />
mit <strong>dem</strong> finanziellen All-<br />
tagsgeschäft der<br />
<strong>Kirchengemeinde</strong><br />
betraut. Jeder Geschäftsvorgang<br />
–<br />
und sei er auch<br />
noch so klein –<br />
wird grundsätzlich<br />
nicht nur vom Vor-<br />
sitzenden des Presbyteriums, Pfr.<br />
Greth, sondern auch von der<br />
Kirchmeisterin Frau Wiegel geprüft.<br />
Dadurch ist gewährleistet, dass<br />
niemand eine geschäftliche Angelegenheit<br />
für die <strong>Kirchengemeinde</strong><br />
allein durchführen kann. Andererseits<br />
betreut sie die Personalangelegenheiten<br />
aller Mitarbeitenden,<br />
37
von Arbeitsverträgen über persönliche<br />
Sorgen oder Beschwerden bis<br />
zur Bereitstellung von Arbeitsmitteln.<br />
Für den Kirchenkreis ist sie<br />
außer<strong>dem</strong> Mitglied im Kreissynodalvorstand,<br />
<strong>dem</strong> kirchenkreisleitenden<br />
Gremium.<br />
Dr. Jens Fischer<br />
kümmert sich als<br />
stellvertretender<br />
Finanzkirchmeister<br />
um die Haushaltsplanung<br />
und<br />
alle damit in Zusammenhang<br />
ste-<br />
henden Entwicklungen. Dr. Fischer<br />
ist vom Presbyterium in die Verbandsvertretung<br />
der Vereinigten<br />
Kirchenkreise abgeordnet. Er arbeitet<br />
darüber hinaus im Haushaltsausschuss<br />
des Verbandes der Kirchenkreise<br />
mit sowie im Spendenparlament<br />
SpenDObel und in der<br />
Stiftung denkmalswerter Kirchen.<br />
38<br />
Otto Ißbrücker Otto Weber<br />
Jörg Aßmuth Roland Wiesemann<br />
Da wir mit den Kirchen und weiteren<br />
Gebäuden sowie den dazu gehörigen<br />
Grundstücken viel Arbeit<br />
haben, gibt es einen Bauausschuss,<br />
der für den Erhalt der Gebäude<br />
und Grundstücke sorgt. Diesem<br />
Ausschuss gehören neben<br />
Frau Wiegel und den beiden Pfarrern<br />
drei weitere Presbyter an: Allen<br />
voran ist Baukirchmeister Otto<br />
Ißbrücker als Tischlermeister der<br />
richtige Fachmann an der richtigen<br />
Stelle. Jörg Aßmuth und Otto<br />
Weber beraten und unterstützen<br />
diese Arbeit. Bei gärtnerischen<br />
Fragen bringt Roland Wiesemann<br />
seine Erfahrung und Ausbildung als<br />
Landschaftsgärtner ein.<br />
Um die Internetseite<br />
der Gemeinde<br />
kümmert sich Uwe<br />
Wienand.<br />
Er ist auch einer<br />
der drei Mitglieder<br />
des Presbyteriums,<br />
die für die Belange<br />
des Kindergartens zuständig sind.<br />
Die anderen beiden sind Elke Simon<br />
und Thomas Kersting.<br />
Elke Simon Thomas Kersting<br />
Herr Kersting vertritt außer<strong>dem</strong><br />
gemeinsam mit Heike Treppmann<br />
die Gemeinde in der Kreissynode.
Heike Treppmann Sabine Haake<br />
Frau Treppmann ist darüber hinaus<br />
Ansprechperson für die Jugendarbeit<br />
unserer Gemeinde<br />
Frau Haake als Apothekerin berät<br />
uns in Gesundheits- und Hygienefragen.<br />
Dies sind nur die feststehenden<br />
Zuständigkeiten in ihren Grundzügen.<br />
Ständig ergeben sich weitere<br />
größere oder kleinere <strong>Auf</strong>gaben<br />
und Projekte, die keine dauernde<br />
Beauftragung erfordern. Auch hier<br />
werden immer wieder <strong>Auf</strong>gaben<br />
verteilt, wenngleich sich das gesamte<br />
Presbyterium mit den entsprechenden<br />
Fragen beschäftigt.<br />
Darüber hinaus nehmen viele der<br />
Presbyterinnen und Presbyter in<br />
Gruppen und Kreisen der Gemeinde<br />
Verantwortung wahr. Betont<br />
werden muss, dass all diese teilweise<br />
sehr zeitaufwändigen und<br />
manchmal nervenaufreibenden Tätigkeiten<br />
von den Presbyterinnen<br />
und Presbytern ehrenamtlich übernommen<br />
werden.<br />
Neu ins Leben gerufen wurde wieder<br />
ein Gemeindebeirat. Schon In<br />
früheren Jahren hat es in unserer<br />
Gemeinde einen Gemeindebeirat<br />
gegeben. Die „Gemeindebeirats-<br />
richtlinien“ unserer Landeskirche<br />
beschreiben seine <strong>Auf</strong>gaben so:<br />
„Der Gemeindebeirat soll bei der<br />
Planung und Koordinierung der<br />
Gemeindearbeit, bei der Vorbereitung<br />
und Durchführung von Gemeindeveranstaltungen<br />
sowie bei<br />
der Beratung von Einzelfragen der<br />
Gemeindearbeit mitwirken. Der<br />
Gemeindebeirat kann zur Wahrnehmung<br />
dieser <strong>Auf</strong>gaben über alle<br />
Fragen beraten, die das Leben der<br />
Gemeinde berühren. Der Beirat<br />
kann <strong>dem</strong> Presbyterium Vorschläge<br />
für die Gestaltung der Gemeindearbeit<br />
machen.“<br />
Erfreulicherweise haben sich bereits<br />
10 Personen aus unserer Gemeinde<br />
für diesen Gemeindebeirat<br />
zur Verfügung gestellt. Es sind:<br />
� Dr. Gudrun Braeker (Literaturkreis,<br />
Gottesdienst AG)<br />
� Sibylle Bremicker und Britta Clemens<br />
(Mutter-Kind-Gruppe)<br />
� Margret Clemens (Besuchsdienst)<br />
� Astrid Eden (Kotela-Gruppe)<br />
� Ingrid Henze (Frauenhilfe)<br />
� Heidi Keil (KotelaGruppe, Fairer<br />
Handel)<br />
� Ulrike Kiepe (Kindergarten)<br />
� Manfred Toebe (Spieleabend)<br />
� Dr. Klaus Wielert (Gemeindeglied)<br />
Diese Liste ist nicht abgeschlossen.<br />
Wenn Sie also Lust haben mitzumachen<br />
oder einen Vorschlag für<br />
die Erweiterung des Gemeindebeirats<br />
haben, melden Sie sich im<br />
Büro � 0231-1 89 44 52 oder bei<br />
Pfr. Greth � 02304-8 93 86.<br />
39
40<br />
von Astrid Eden (Text) und<br />
Klaus Eden (Fotos und Gestaltung der Bilderseiten)<br />
Im Oktober 2011 besuchten wir<br />
unsere Partnergemeinde in Kotela<br />
zum 4. Mal, worüber wir bereits im<br />
„<strong>Lichtblick</strong>“ von Dezember 2011 per<br />
Mail direkt aus Tansania berichteten.<br />
Im März 2012 versuchten wir,<br />
unsere Eindrücke und Erlebnisse in<br />
zwei Lichtbildervorträgen auf <strong>dem</strong><br />
Höchsten und in Berghofen lebendig<br />
werden zu lassen. Wir danken<br />
allen Teilnehmern für das rege Interesse<br />
und die großzügigen Spenden,<br />
die unseren Partnern am Kilimandscharo<br />
nun zugute kommen.<br />
Neues vom Partnerschaftskomitee,<br />
gesendet von Dr. Efraim Njau<br />
am 24. Mai 2012:<br />
Wie in den Jahren zuvor ermöglichte<br />
die Konfirmandengabe 42 KonfirmandInnen<br />
den Besuch des Lake<br />
Manyara Nationalparks. Für die<br />
Jugendlichen war es ein aufregender<br />
Tag, denn sie wissen diese<br />
einmalige Gelegenheit in ihrem<br />
Leben zu schätzen.<br />
Das KVTC (Kotela Vocational<br />
Training Center) bittet um Teilstipendien<br />
für 11 bedürftige Schüler,<br />
die sich den Schulbesuch sonst<br />
nicht leisten könnten. Die Gebühren<br />
für ein Jahr betragen pro Schüler<br />
circa 110,00 €. Eine finanzielle<br />
Unterstützung von etwa 60,00 €<br />
jährlich (also 5,00 € monatlich)<br />
würde weiterhelfen.<br />
Sia John Monyo (siehe Foto) wird<br />
augenblicklich in der Elektrowerkstatt<br />
ausgebildet. Im Anschluss an<br />
ihre Abschlussprüfung soll sie zur<br />
Lehrerin der Werkstatt qualifiziert<br />
werden.<br />
Die 100 Solux-Solarlampen wurden<br />
inzwischen in der Elektrowerkstatt<br />
zusammengesetzt. Nun können<br />
sie an die Familien weitergegeben<br />
werden, deren Hütten keinen<br />
Stromanschluss haben und die<br />
noch mit „Kibataris“ (einfachen Petroleumlampen,<br />
siehe Foto) erleuchtet<br />
werden.
Der 17-jährige Felix Matowo (siehe<br />
Foto, wir berichteten über ihn<br />
auch in unseren Vorträgen), der<br />
seit 2004 durch das Aidswaisenprojekt<br />
HuYaMwi gefördert wird,<br />
hat seine „A-levels“ geschafft und<br />
sich für die Universität qualifiziert.<br />
Aber es ist noch nicht entschieden,<br />
ob er vom Staat Tansania ein Darlehen<br />
für sein Studium erhält.<br />
In diesem Zusammenhang noch<br />
einmal kurz einige Informationen zu<br />
HuYaMwi (Dienst an Waisen):<br />
Dieses Projekt, das mit unserer<br />
Hilfe hier aus der Gemeinde realisiert<br />
werden konnte, funktioniert<br />
hervorragend und hat bereits viel<br />
Gutes bewirkt. Paten in Deutschland<br />
zahlen einen jährlichen Betrag<br />
in einen Fonds ein, aus <strong>dem</strong> in<br />
Kotela 69 Waisen und Halbwaisen<br />
bei ihrer Ausbildung unterstützt<br />
werden. Immer wieder begegneten<br />
uns bei unserem Besuch junge<br />
Menschen, die ihre Dankbarkeit für<br />
die Unterstützung zum Ausdruck<br />
brachten, weil sie ihre Schulausbildung<br />
nur dank HuYaMwi beenden<br />
können. Natürlich würden wir gern<br />
mehr Waisenkindern helfen, zumal<br />
einige Paten die regelmäßige Unterstützung<br />
aus finanziellen Gründen<br />
aufgeben mussten. So sind<br />
immer wieder neue Paten gefragt!<br />
Wer also noch Möglichkeiten sucht<br />
sinnvoll zu spenden, kann mit jährlich<br />
120,00 € (monatlich 10,00 €)<br />
einem Waisenkind in Kotela große<br />
Hilfe leisten. Das Geld fließt zu<br />
100 % in das Projekt, zu <strong>dem</strong> auch<br />
die <strong>Auf</strong>klärung zur Vermeidung von<br />
Aids gehört. Die Präventionskampagne<br />
der letzten Jahre hat bereits<br />
Wirkung gezeigt: Die Neuinfektionen<br />
sind zurückgegangen!<br />
Besonders beeindruckt haben uns<br />
in Kotela die alten Menschen. Sie<br />
spielen in der Dorfgemeinschaft<br />
eine wichtige Rolle, sie werden<br />
geachtet und verehrt, ihre Erfahrungen<br />
geschätzt. So würde ein<br />
jüngerer Mensch einen älteren<br />
Menschen niemals mit „Jambo“,<br />
<strong>dem</strong> einfachen „guten Tag“ bzw.<br />
„Hallo, wie geht’s?“, sondern immer<br />
mit „Shikamoo“ begrüßen, einer<br />
Anrede, die Respektspersonen vorbehalten<br />
ist. In den letzten Jahren<br />
fiel aber tragischerweise gerade<br />
den älteren Frauen eine schwere<br />
Rolle in der Familie zu. Aids hat<br />
viele Menschen der mittleren Generation<br />
dahin gerafft und damit viele<br />
Kinder zu Waisen gemacht. <strong>Auf</strong><br />
<strong>dem</strong> Dorf funktioniert noch das für<br />
Tansania typische „Ujamaa“-<br />
Prinzip, das heißt die Gemeinschaft<br />
ist für den Einzelnen verantwortlich.<br />
So würden Waisenkinder hier niemals<br />
auf der Straße oder in Heimen<br />
leben. Sie werden selbstverständlich<br />
in die Großfamilie aufgenommen,<br />
wobei es besonders die<br />
Großmütter sind, die die verantwortungsvolle<br />
<strong>Auf</strong>gabe der Eltern<br />
übernehmen. So sorgt die 76jährige<br />
Hoisia, die wir einen Tag<br />
lang in ihrer einfachen Hütte besuchten,<br />
für ihre Enkel Hilda (15),<br />
43
Annet (13) und Calvin (11) (siehe<br />
Fotos), die vor Kurzem zuerst den<br />
Vater und dann die Mutter verloren<br />
haben. Ein besonderes Problem<br />
stellt auch die finanzielle Belastung<br />
dar, denn die Kinder benötigen<br />
Geld für Schulmaterialen, Schuluniformen<br />
und notwendige Arztbesuche<br />
oder Medikamente. Deshalb<br />
sind Hoisia und die Kinder sehr<br />
dankbar für die Unterstützung, die<br />
sie durch HuYaMwi erhalten.<br />
Wir freuen uns, dieses Jahr wieder<br />
mit allen, die an Kotela interessiert<br />
sind, den Partnerschaftstag gemeinsam<br />
feiern zu können. Der<br />
44<br />
Kotelatag findet in gewohnter Weise<br />
am Sonntag, 2. September<br />
2012, statt.<br />
Kontakt:<br />
Astrid Eden, Kotela Gruppe<br />
Limbecker Postweg 38<br />
44267 Dortmund<br />
Tel. 02304 - 8 25 50<br />
Mail: eden.astrid@web.de<br />
Spendenkonto:<br />
Ev. <strong>Kirchengemeinde</strong><br />
Sonderkonto Kotela<br />
Konto Nr. 731 005 532<br />
BLZ 440 501 99<br />
Stadtsparkasse Dortmund<br />
SCHMUCK LEBENSMITTEL<br />
ACCESSOIRES FAIRES GELD<br />
KOSMETIK KUNSTHANDWERK<br />
TEXTILIEN SOZIALGERECHTER TOURISMUS<br />
Freuen Sie sich auf das große Warenangebot<br />
und ein interessantes Rahmenprogramm<br />
� Young Fashion Area<br />
� Modenschau origineller Labels<br />
� Café<br />
� Live-Rösten<br />
� Wein- und Schokoworkshops mit Verköstigung<br />
� Foren und Vorträge zu Trends im Fairen Handel<br />
Eintrittspreise<br />
Erwachsene ................................................... 7.00 €<br />
erm. Eintritt mit Gutschein .............................. 5,50 €<br />
Kinder bis 13 Jahre ............................................. frei<br />
Jugendliche (14-16 Jahre), Schüler, .............. 5,00 €<br />
Besucher mit Behindertenausweis,<br />
Studenten, Auszubildende<br />
Öffnungszeiten<br />
Freitag, 7.9. und Samstag, 8.9.: .. 10.00 - 18.00 Uhr<br />
Sonntag, 9.9.:............................... 10.00 - 17.00 Uhr
Pfarrerin Friedrich verlässt<br />
den Kooperationsbereich<br />
von Frank Thomaschewski<br />
Sie werden es der Presse entnommen<br />
haben: Die Kreissynode<br />
Münster hat im Juni mit überwältigender<br />
Mehrheit Pfarrerin Meike<br />
Friedrich zur Superintendentin gewählt.<br />
Meike Friedrich war seit Januar<br />
2002 Pfarrerin der Ev. <strong>Kirchengemeinde</strong><br />
Dortmund-Berghofen,<br />
mit der unsere Gemeinde seit Januar<br />
2006 einen Kooperationsbereich<br />
bildet. Seit<strong>dem</strong> hat sie auch<br />
regelmäßig in <strong>Syburg</strong> und auf <strong>dem</strong><br />
Höchsten gepredigt und sich die<br />
Sympathie und den Respekt vieler<br />
Gemeindeglieder erworben. Wir<br />
können wohl alle nachvollziehen,<br />
warum die Synode Münster sich<br />
mehrheitlich für sie entschieden<br />
hat.<br />
Wir als Gemeinde und als Kollegen<br />
freuen uns für Meike Friedrich, aber<br />
wir bedauern auch, dass wir eine<br />
Pfarrerin und Kollegin ziehen lassen<br />
müssen.<br />
Die Verabschiedung von Meike<br />
Friedrich erfolgt im Rahmen des<br />
Gemeindefestes Berghofen: am<br />
Samstag, 8. September, um 18.00<br />
Uhr in einem Abendgottesdienst in<br />
der Kreuzkirche Berghofen.<br />
Die Einführung in ihr neues Amt<br />
erfolgt in einem Gottesdienst am<br />
Freitag, 5. Oktober, um 15.00 Uhr<br />
in der Apostelkirche Münster.<br />
Da wir davon ausgehen, dass viele<br />
Menschen aus unseren beiden<br />
Gemeinden diesen Einführungsgottesdienst<br />
besuchen möchten, überlegen<br />
wir, einen Bus zu buchen.<br />
Das könnte vor allem deshalb sinnvoll<br />
sein, da an diesem Tag die<br />
<strong>Herbst</strong>ferien beginnen und mit sehr<br />
viel Verkehr auf der A1 zu rechnen<br />
ist. Näheres werden Sie rechtzeitig<br />
über Schaukästen, Abkündigungen<br />
und Tagespresse erfahren.<br />
45
Rückblick ______________________________________<br />
46<br />
100. <strong>Syburg</strong>er Sonntagsmusik<br />
von Frank Thomaschewski<br />
Im Mai fand mit großem Erfolg die<br />
100. <strong>Syburg</strong>er Sonntagsmusik statt.<br />
<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> Programm stand unter<br />
anderem eine extra zu diesem Anlass<br />
von Prof. Martin Geck mit neuem<br />
Text versehene Kantate von<br />
Johann Sebastian Bach.<br />
Julia Gass schrieb in den Ruhr<br />
Nachrichten über das Konzert:<br />
„Die Kirche war bei diesem Konzert<br />
in Gala-Format so voll wie Weihnachten.<br />
… Willi Gundlach, Initiator<br />
der Konzertreihe und langjähriger<br />
Leiter des Uni-Kammerchores, dirigierte<br />
das Konzert selbst. Eindrucksvoll,<br />
was für einen sicheren,<br />
jubelnden, vorzüglichen und homogenen<br />
„<strong>Syburg</strong>er Jubiläumschor“ er<br />
aus den 33 Projektsängern geformt<br />
hat. Ein fröhliches Fest war das<br />
Konzert. … Die Sebastian-Orgel,<br />
für die die Reihe am 10. Mai 1998<br />
ins Leben gerufen wurde, erklang<br />
… mit Bach: Barbara Frühauf-<br />
Kamp zeigte in Präludium und Fuge<br />
BWV 536, dass das Instrument<br />
klein, aber fein ist und aparte Register<br />
hat.<br />
Mit <strong>dem</strong> Publikum zu singen („Geh<br />
aus mein Herz“) war Gundlach<br />
wichtig, weil auch dies als offenes<br />
Kantatensingen Tradition bei den<br />
Sonntagsmusiken hat. Und Buxtehudes<br />
„Cantate Domino“ war eine<br />
Referenz an den „Sonntag Kantate“,<br />
an <strong>dem</strong> die Konzertreihe ihr<br />
Debüt und das Jubiläum feierte.<br />
Bach wollte mit seinen weltlichen<br />
Kantaten immer auch unterhalten.<br />
Dem Librettisten der Vorlage der<br />
<strong>Syburg</strong>er Jubiläumskantate ist das<br />
weniger gut gelungen als Martin<br />
Geck. Der holte zwar in den neun
Sätzen weit aus und ließ ein paar<br />
Millionen Jahre Geschichte Revue<br />
passieren, bis er im achten Jahrhundert<br />
bei St. Peter angekommen<br />
war. Aber dafür kam dieses „Prosit,<br />
St. Peter“, in dessen da capo-<br />
Zugabe der Chor dann auch die<br />
Sektgläser in die Luft reckte, umso<br />
wirkungsvoller. Eine Überraschungseinlage<br />
hatten Gundlach<br />
und Geck auch eingebaut: Michaela<br />
Krämer (Sopran) sang eine Arie<br />
aus einer anderen Bach-Kantate<br />
mit einem virtuosen Violinsolo, in<br />
<strong>dem</strong> Alexander Prushinskiy, Konzertmeister<br />
des Jubiläumsorchesters,<br />
glänzen konnte.“<br />
Zum Abschluss überlassen wir<br />
Martin Geck das Wort und zitieren<br />
aus <strong>dem</strong> Text der Kantate:<br />
„Ja, Ja, wir haben wohl erkannt,<br />
dass dies <strong>dem</strong> Willi ist zu danken.<br />
Er dirigiert mit fester Hand,<br />
ohn’ je im Takt zu wanken.<br />
Er weiß mit Temp’rament<br />
der Musica zu dienen.<br />
O möge dieses sein Talent<br />
noch eine Weile grünen! …<br />
Doch niemand wirkt allein: bedenkt,<br />
wer alles mit von der Partie:<br />
Schaut auf die 7 rüst’gen Helfer *,<br />
ohn’ die hier nichts gelingt. …<br />
<strong>Syburg</strong> lebe, <strong>Syburg</strong> blühe!<br />
wo die Musen ihren Sitz,<br />
wo durch Eifer und durch Witz<br />
die Musik aufs Höchste steigt<br />
und uns ihre Künste geigt.<br />
Mögen die Besucherscharen<br />
Nicht nur ins Casino geh’n<br />
Sondern noch in vielen Jahren<br />
vor St. Peter Schlange stehn.<br />
* Die „7 rüst’gen Helfer“ sind das Team der Sonntagsmusiken: Elisabeth<br />
Arph-Hartmann, Margarete Gundlach, Astrid Händel-Meyers,<br />
Christel Saggau, Willi Gundlach, Hans Martin Langmaack und Frank<br />
Thomaschewski.<br />
Gestohlener Grabstein aus <strong>Syburg</strong> taucht<br />
nach 40 Jahren in Köln auf<br />
von Jörg Bauerfeld (RN)<br />
Es war um das Jahr 1972. Da trug<br />
es sich an der historischen Kirche<br />
zu Dortmund-<strong>Syburg</strong> zu, dass aus<br />
<strong>dem</strong> alten Gräberfeld, für das das<br />
Gotteshaus über die Landesgrenzen<br />
hinaus bekannt ist, ein Grabstein<br />
verschwand.<br />
Und nicht irgendeiner, sondern ein<br />
echt antikes Stück aus <strong>dem</strong> Jahr<br />
1620. Bemerkt hatte es anscheinend<br />
keiner, als sich vermutlich bei<br />
Nacht und Nebel das gute, rund 50<br />
Kilo schwere Stück, plötzlich in Luft<br />
auflöste. Zumindest hat das Kunst-<br />
47
werk aus Ruhrsandstein in den<br />
letzten vier Jahrzehnten niemand<br />
vermisst.<br />
Dass überhaupt auffiel, dass einer<br />
der Grabsteine fehlt, liegt an einer<br />
Mail, die der Pfarrer der evangelischen<br />
Gemeinde <strong>Syburg</strong> auf <strong>dem</strong><br />
Höchsten, Ralf Greth, im Februar<br />
dieses Jahres aus Köln erhielt. Von<br />
<strong>dem</strong> Bildhauer Ulrich Görtz aus<br />
Köln. Und der hatte kurz zuvor so<br />
etwas wie die Begegnung der dritten<br />
Art.<br />
„Ein Kunde hatte sich bei ihm gemeldet<br />
und ihn beauftragt, mit unserer<br />
Gemeinde Kontakt aufzunehmen“,<br />
so Greth. Dieser Kunde,<br />
der anonym bleiben will, schien ein<br />
mächtig schlechtes Gewissen gehabt<br />
zu haben. Denn er gab an,<br />
einen Grabstein zu besitzen, der<br />
vor 40 Jahren an der Kirche im<br />
Dortmunder Süden entwendet worden<br />
sei. Den wolle er nun <strong>dem</strong><br />
rechtmäßigen Besitzer zurückgeben.<br />
Ob das wohl ginge.<br />
„Da ich mal gehört hatte, dass<br />
schon einmal Steine verloren gegangen<br />
sind, habe ich natürlich<br />
sofort ja gesagt“, so Greth. Also<br />
wurde das gute Stück per PKW aus<br />
der Domstadt zur St. Peter-Kirche<br />
zu <strong>Syburg</strong> geschafft.<br />
Hier stellte sich erst einmal heraus,<br />
dass es keiner von den als verschollen<br />
geltenden Grabsteinen ist.<br />
„Wir müssen nun schauen, ob der<br />
Stein in der Gruftenliste eingetragen<br />
ist“, so Greth. Um auch 100prozentig<br />
abzusichern, dass der<br />
Stein von der <strong>Syburg</strong> kommt, wer-<br />
48<br />
den Fachleute den Grabstein in<br />
den nächsten Wochen genau unter<br />
die Lupe nehmen. „Aber ich gehe<br />
davon aus, dass der Stein von diesem<br />
Gräberfeld stammt“, so Greth.<br />
Denn vor der Kirche sind noch<br />
mehr Steine aus dieser Zeit zu finden,<br />
die in der Bearbeitung und der<br />
Darstellung fast identisch mit <strong>dem</strong><br />
„Findelstein“ sind. <strong>Auf</strong> der Vorderseite<br />
sind Engelsköpfe mit Flügeln<br />
zu finden, auf der Rückseite einfach<br />
gestaltete Kreuze.<br />
Alle Steine sind datiert auf die Zeit<br />
zwischen 1610 und 1640. Da passt<br />
der Kölner Fundstein wie die Faust<br />
aufs Auge dazwischen. Gestaltet<br />
wurde er einmal für einen gewissen<br />
Dirch Swarte, der im Februar 1622<br />
starb.<br />
Jetzt soll der Grabstein, der urplötzlich<br />
im Jahr 1972 verschwand und<br />
nun wieder zurückgekehrt ist, einen<br />
Ehrenplatz in der alten Kirche erhalten.<br />
Und diesmal wird er fest<br />
verankert, damit er nicht wieder von<br />
irgendeinem vermeintlichen Spaßvogel<br />
entwendet wird.
Ein Preis ging in unsere Kooperation<br />
von Cornelia Konter und Frank Thomaschewski<br />
Logo der Stiftung für soziale Psychiatrie<br />
In der Gemeinde Berghofen gab es<br />
im Jahr 2010 das Jahresthema<br />
„Christ ist …“. Bei einem Kunstprojekt<br />
über mehrere Wochen auf <strong>dem</strong><br />
gemeindeeigenen Friedhof schufen<br />
Menschen aus der Gemeinde gemeinsam<br />
mit Mitarbeiterinnen sowie<br />
Bewohnerinnen und Bewohnern<br />
des Hauses Am Lohbach die<br />
Skulptur „<strong>Auf</strong>erstehung“. Diese<br />
steht seit<strong>dem</strong> jeweils in der Zeit von<br />
Ostern bis zum Totensonntag an<br />
der <strong>Auf</strong>erstehungkapelle (Trauerhalle).<br />
Mit diesem Projekt unter <strong>dem</strong> Titel<br />
„Christ ist …ein Künstler“ bewarb<br />
sich das Haus Am Lohbach bei der<br />
„Stiftung für Soziale Psychiatrie<br />
e.V.“ um den Förderpreis 2012.<br />
Mit diesem Preis werden Projekte<br />
ausgezeichnet, in denen Psychiatrie-Erfahrene,<br />
Angehörige, professionelle<br />
Mitarbeitende und Bürgerhelfer<br />
gemeinsam handeln.<br />
Sechs Projekte aus ganz Deutschland<br />
(Berlin, Dortmund, Dresden,<br />
Münster, Peine und Wangen) haben<br />
sich beworben. Mit <strong>dem</strong> Preis<br />
ausgezeichnet wurden die beiden<br />
Dortmunder Projekte: das Haus Am<br />
Lohbach und der Verein „Konstantes<br />
Lernen und Wachsen“).<br />
Die öffentliche Preisverleihung fand<br />
am 19. Mai im Dortmunder Rathaus<br />
statt. Den würdigen Festakt eröffnete<br />
der Vorsitzende des Stiftungsrates,<br />
Friedrich Walburg. Oberbürgermeister<br />
Ulrich Sierau überbrachte<br />
die Grüße der Stadt Dortmund<br />
und Prof. Dr. Hans-Jörg Assion,<br />
Ärztlicher Direktor der LWL-Kliniken<br />
Dortmund, hielt die überaus bestärkende<br />
Laudatio auf die Preisträgerinnen.<br />
Für alle Beteiligten sicherlich<br />
war der Festakt eine aufregende<br />
Sache. Da war es gut, dass das<br />
aufgestaute Adrenalin sich im <strong>Auf</strong>tritt<br />
der Trommelgruppe des Hauses<br />
Am Lohbach entladen konnte.<br />
49
50<br />
Waldgottesdienst am Pfingstsonntag, 27. Mai 2012<br />
Was hat ein Fußball mit Pfingsten zu tun?<br />
von Astrid Eden (Text) und Klaus Eden (Foto)<br />
Seit 13 Jahren findet der Pfingstgottesdienst<br />
in freier Natur im Niederhofer<br />
Wald statt.<br />
So lockte auch der diesjährige<br />
Waldgottesdienst wieder viele Besucher<br />
an. Bei herrlichem Wetter<br />
und Vogelgesang führte der Weg<br />
dank guter Hinweisschilder und<br />
weit hörbarer Posaunenklänge sicher<br />
zum Ziel. Im frischen Grün des<br />
Waldes erklangen die Lieder „Lobet<br />
den Herren alle, die ihn ehren“, „Du<br />
meine Seele singe“, „Komm heilger<br />
Geist mit deiner Kraft“ und „O<br />
komm, du Geist der Wahrheit“ besonders<br />
kräftig und fröhlich. Die auf<br />
einem Seitenweg vorbeibrausenden<br />
Radfahrer des RWE-<br />
Radrennens bremsten kurz ab und<br />
warfen erstaunte Blicke auf die<br />
singende Menschenansammlung.<br />
Pastor Thomaschewski versuchte<br />
dann in einer überzeugendenAnsprache,<br />
das Wesen<br />
des Pfingstfestes<br />
und des für uns<br />
unsichtbaren Heiligen<br />
Geistes mit<br />
einem passenden<br />
Bild zu veranschaulichen.<br />
So<br />
wie ein Fußball aus<br />
verschiedenen Flicken<br />
besteht und<br />
zusammengenäht ein rundes Ganzes<br />
bildet, ist auch die christliche<br />
Gemeinde aus unterschiedlichen<br />
Menschen und Menschengruppen<br />
zusammengefügt. Doch ein Ball<br />
erhält seine runde Gestalt erst<br />
dann, wenn sein Inhalt mit für uns<br />
unsichtbarer Luft gefüllt wird. In<br />
ähnlicher Weise wird die christliche<br />
Gemeinde durch den Geist Gottes<br />
verbunden. Er ist für uns zwar unsichtbar,<br />
doch er ist die innere<br />
Kraft, der „Team Spirit“, durch den<br />
die christliche Gemeinde zusammengehalten<br />
wird und wirken kann.<br />
Das „Ventil“ zum Empfang des Heiligen<br />
Geistes sollte immer offen<br />
bleiben! Mit einem fröhlichen „Geh<br />
aus mein Herz und suche Freud“<br />
und den Klängen des Posaunenchores<br />
wurde dieser stimmungsvolle<br />
Gottesdienst beendet.
_______________________________________ Ausblick<br />
So langsam gewöhnt man sich<br />
in Dortmund an Double-Feiern.<br />
Da will die Gemeinde Berghofen<br />
nicht zurückstehen und feiert im<br />
September gleich doppelt.<br />
Am Samstag, 8. September,<br />
findet am Fasanenweg das diesjährige<br />
Gemeindefest unter<br />
<strong>dem</strong> Motto „Finde deinen Weg“<br />
statt. Am Sonntag, 9. September,<br />
gibt es dann im Gottesdienst<br />
die Staffelübergabe zum<br />
Jubiläum „15 Jahre Haus Am<br />
Lohbach“.<br />
Dazu schreibt die Leiterin des<br />
Hauses, Sigrid Meyer:<br />
Double in Berghofen:<br />
von Frank Thomaschewski<br />
„Dieses Jubiläum würden wir<br />
gerne im Rahmen des Berghofer<br />
Gemeindefestes mit allen Gemein<strong>dem</strong>itgliedern<br />
feiern. Daher<br />
laden wir Sie alle ganz herzlich<br />
ein, am 9. September 2012 nach<br />
<strong>dem</strong> Gemeindegottesdienst ins<br />
Gemeindehaus Fasanenweg zu<br />
kommen. Dort erwartet Sie neben<br />
<strong>dem</strong> gemeinsamen Mittagessen<br />
und Kaffeetrinken ein<br />
kleines Programm.“<br />
Es wäre schön, wenn auch viele<br />
Menschen aus der Gemeinde<br />
<strong>Syburg</strong> – <strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> Höchsten der<br />
Einladung zu dieser Double-<br />
Feier folgen würden.<br />
Oh Wunder! Oh Wunder?<br />
von Jens Giesler<br />
Schon mal für 5.000 Mann Essen vorbereitet? Völlig unmöglich ohne<br />
große Logistik, reichlich Geld und viele fleißige Hände? Oder ist da ein<br />
Trick bei? Über die Bedeutung der Erzählung von der „Speisung der<br />
5000“ und den Sinn von Wundergeschichten im Allgemeinen möchte<br />
die Arbeitsgruppe Gottesdienst mit Ihnen nachdenken – am 7. Oktober<br />
2012 in unseren beiden Kirchen.<br />
Herzliche Einladung dazu!<br />
51
52<br />
Das Gemeindefest feiern wir in diesem Jahr in <strong>Syburg</strong>. Wir<br />
beginnen um 11.00 Uhr mit einem Gottesdienst in der Kirche<br />
St. Peter. Anschließend feiern wir im bzw. am Bürgerhaus,<br />
Westhofener Straße 4. Neben einem reichhaltigen Angebot an<br />
Speisen und Getränken wird es wie im letzten Jahr wieder Federweißen<br />
und Zwiebelkuchen geben. Ein buntes Programm<br />
erwartet alle Gäste. Ein Programmpunkt steht schon fest: die<br />
Ideenbörse für unser Jahresthema 2013.<br />
Wir benötigen allerdings Hilfe: Wer uns mit Ideen für das Programm,<br />
Mithilfe während des Festes oder mit einer Kuchenspende<br />
(speziell Zwiebelkuchen) unterstützen möchte, melde<br />
sich bitte bei Pfr. Ralf Greth � 02304-8 93 86 oder im Gemeindebüro<br />
� 0231-1 89 44 52.
Terminvorschau<br />
Veranstaltungsorte:<br />
HÖ = Höchsten � SY = <strong>Syburg</strong> � HZ = <strong>Holzen</strong> � BE = Berghofen<br />
Datum Zeit Veranstaltung Ort<br />
02.09. 11.00 Kotela-Tag auf <strong>dem</strong> Höchsten – Gottesdienst – anschließend<br />
Informationen, Gespräche, afrikanisches Essen…<br />
08.09. 15.00<br />
18.00<br />
Gemeindefest in Berghofen (s.S. 51)<br />
Gottesdienst zur Verabschiedung von Pfrin. Friedrich<br />
(s.S. 45)<br />
09.09. 10.00 Gottesdienst zum Gemeindefest Berghofen und zum<br />
Jubiläum „15 Jahre Haus Am Lohbach“ – anschließend<br />
Jubiläumsfeier im und am Gemeindehaus Fasanenweg<br />
(s.S. 51)<br />
09.09. 12.00<br />
-18.00<br />
Tag des offenen Denkmals<br />
Offene Kirche und Führungen in St. Peter zu <strong>Syburg</strong><br />
15.09. 11.00 KiKiHö – Kinderkirche: EIN TAG IN AFRIKA HÖ<br />
16.09. 17.00 <strong>Syburg</strong>er Sonntagsmusiken: Il Gioco<br />
Vier Meisterstudenten aus Weimar spielen Barockmusik<br />
Claudius Kamp (Blockflöte), Andrij Khramovytch (Viola),<br />
Lucile Perrin (Celllo), Ying-Li Lo (Cembalo)<br />
30.09. 11.00 Gemeindefest am Erntedanktag (s.S. 52)<br />
Das Fest beginnt mit <strong>dem</strong> Gottesdienst in St. Peter und<br />
wird dann am und im Bürgerhaus fortgesetzt.<br />
05.10. 15.00 Gottesdienst zur Einführung von Superintendentin<br />
Friedrich in der Apostelkirche Münster<br />
Es wird überlegt, ob ein Bus aus unserem Kooperationsbereich<br />
eingesetzt wird. Achten Sie bitte auf Hinweise in<br />
Schaukästen, Abkündigungen und Tagespresse. (s.S. 45)<br />
07.10. 9.30<br />
11.00<br />
Oh Wunder? Oh Wunder!<br />
Besonderer Gottesdienst mit der Gottesdienst AG (s.S. 51)<br />
28.10. 17.00 <strong>Syburg</strong>er Sonntagsmusiken: Orgelkonzert<br />
Prof. Ellen Beinert (Münster) – Orgelmusik von<br />
Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel,<br />
Pietro Yon, Rosalie Bonighton, Noel Rawsthorne u.a.<br />
17.11. 11.00 KiKiHö – Kinderkirche auf <strong>dem</strong> Höchsten HÖ<br />
18.11. 14.00 Basar in Berghofen BE<br />
HÖ<br />
BE<br />
BE<br />
SY<br />
SY<br />
SY<br />
HÖ<br />
SY<br />
SY<br />
53
25.11.<br />
54<br />
14.15<br />
14.45<br />
15.00<br />
15.15<br />
Andachten zum Totensonntag auf den Friedhöfen<br />
mit unseren Posaunenchören<br />
Bezirksfriedhof <strong>Holzen</strong><br />
Bezirksfriedhof <strong>Syburg</strong><br />
Ev. Friedhof Berghofen<br />
Ev. Friedhof Wellinghofen<br />
09.12. 17.00 <strong>Syburg</strong> Sonntagsmusiken: 14. Offenes Kantatensingen<br />
Unter Leitung von Thorsten Menne – früher Kantor an der<br />
Marienkirche in Dortmund und an der Pauluskirche in Kamen<br />
und jetzt Musiklehrer am Märkischen Gymnasium<br />
Iserlohn – wird am Vortag ein Programm erarbeitet, das bei<br />
der Sonntagsmusik zur <strong>Auf</strong>führung kommt. Im Mittelpunkt<br />
steht die Kantate „Darzu ist erschienen der Sohn Gottes“<br />
von J.S.Bach. Anmeldungen zur Mitwirkung im Chor können<br />
bis zum 9. November an das Gemeindebüro gerichtet<br />
werden. Außer<strong>dem</strong> finden Sie ab September Informationen<br />
und die Möglichkeit einer Online-Anmeldung unter:<br />
www.syburger-sonntagsmusiken.de<br />
Gottesdienste im Kooperationsbereich<br />
Sonntag <strong>Syburg</strong> Höchsten Berghofen<br />
1. im<br />
Monat<br />
2. im<br />
Monat<br />
3. im<br />
Monat<br />
4. im<br />
Monat<br />
5. im<br />
Monat<br />
9.30 Uhr<br />
Gottesdienst<br />
11.00 Uhr<br />
Besonderer *<br />
Gottesdienst<br />
mit Kirchcafé<br />
gleichzeitig:<br />
Kindergottesdienst<br />
9.30 Uhr<br />
Gottesdienst mit<br />
Abendmahl<br />
11.00 Uhr<br />
Gottesdienst<br />
(Taufsonntag)<br />
9.30 Uhr<br />
Gottesdienst<br />
11.00 Uhr<br />
Gottesdienst mit<br />
Abendmahl und<br />
Kirchcafé<br />
9.30 Uhr<br />
Besonderer *<br />
Gottesdienst<br />
11.00 Uhr<br />
Gottesdienst<br />
(Taufsonntag)<br />
9.30 Uhr<br />
Gottesdienst<br />
11.00 Uhr<br />
Gottesdienst<br />
10.00 Uhr<br />
Gottesdienst mit<br />
Abendmahl<br />
Samstag, 15.00 Uhr<br />
Taufgottesdienst<br />
Sonntag, 10.00 Uhr<br />
Besonderer *<br />
Gottesdienst<br />
mit Kirchcafé<br />
10.00 Uhr<br />
Gottesdienst mit<br />
Predigtnachgespräch<br />
10.00 Uhr<br />
Gottesdienst<br />
(Taufsonntag)<br />
10.00 Uhr<br />
Gottesdienst<br />
* Was ist eigentlich ein „besonderer Gottesdienst“?<br />
Am 2. Sonntag im Monat ist im Gottesdienst manches anders als sonst. Die Gottesdienstform<br />
kann verändert sein. Es kann einen besonderen inhaltlichen Akzent oder eine<br />
andere Form der Predigt geben. Vielleicht stehen auch einmal Lieder im Vordergrund<br />
und es wird mehr gesungen als sonst. Lassen Sie sich überraschen!<br />
HZ<br />
SY<br />
BE
_____________________________________ Kinderseite<br />
Ein Bilderrahmen für ein Ferienfoto<br />
Warst du in den Ferien am Meer und hast am Strand ein paar Muscheln<br />
gesammelt? Dann kannst du damit einen schönen Bilderrahmen<br />
für ein Ferienfoto basteln.<br />
Du benötigst dafür: Muscheln � Tonkarton � ein Foto � Lineal �<br />
Bleistift � Schere � Klebstoff<br />
Schneide aus <strong>dem</strong> Tonkarton ein<br />
17 x 13 cm großes Rechteck aus<br />
(für ein 9x13 Foto).<br />
Zeichne mit Bleistift einen Rand ein<br />
(2 cm).<br />
Klebe die Muscheln am Rand fest.<br />
Klebe dein Foto in die Mitte.<br />
Und fertig ist der sommerliche Rahmen<br />
für eine schöne Ferienerinnerung!<br />
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