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Ein alter Stein auf Reisen

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Blickpunkt Kirche und Glauben _____________________<br />

18<br />

<strong>Ein</strong> <strong>alter</strong> <strong>Stein</strong> <strong>auf</strong> <strong>Reisen</strong><br />

von Barbara Wiegel<br />

Seit März 2010 vermissen <strong>auf</strong>merksame<br />

Kirchenbesucherinnen<br />

und -besucher in der Kirche St.<br />

Peter zu Syburg den alten Schlussstein,<br />

der bis dahin unter der Kanzel<br />

zu sehen war.<br />

Dieser <strong>Stein</strong> befindet sich im Rahmen<br />

von Ruhr2010 als Leihgabe im<br />

Martin Luther Forum Ruhr in Gladbeck.<br />

Das Martin Luther Forum Ruhr hat<br />

als unabhängiges und bürgernahes<br />

Kulturzentrum das Ziel, das kulturelle<br />

Erbe der Reformation in der<br />

Region Ruhr lebendig und erlebbar<br />

zu machen.<br />

Standort des Martin Luther Forum<br />

Ruhr ist die ehemalige Markuskirche<br />

in Gladbeck. Nach deren<br />

Schließung wurde ihre Nutzung<br />

dem Martin Luther Forum Ruhr e.V.<br />

übertragen. Heute gilt das denkmalgeschützte<br />

Gebäudeensemble<br />

nach der behutsamen Modernisierung<br />

durch den Verein ruhrgebietsweit<br />

als gelungenes Beispiel<br />

für die Nachfolgenutzung von Sakralbauten.<br />

Inhaltlich will das Martin Luther<br />

Forum möglichst viele Aspekte der<br />

Reformation und ihrer regionalen<br />

Wirkungsgeschichte <strong>auf</strong>greifen.<br />

Das Themenspektrum wird unter<br />

wissenschaftlicher Begleitung entwickelt<br />

und reicht von der deutschen<br />

Geschichte über die Sprachentwicklung<br />

und die Religionsfreiheit<br />

bis hin zur Kirchenarchitektur.<br />

Das Projekt ist nachhaltig angelegt.<br />

Als langfristige Perspektive gilt das<br />

Jahr 2017, in dem sich die Reformation<br />

zum 500. Mal jährt.<br />

Die „Lutherrose“<br />

- dieses<br />

Siegel<br />

verwendete<br />

Martin Luther<br />

an 1530<br />

für seinen<br />

Briefverkehr.


<strong>Ein</strong>e der tragenden Säulen des<br />

Martin Luther Forum Ruhr ist die<br />

Dauerausstellung „Reformation und<br />

Ruhrgebiet“. Sie setzt sich mit den<br />

Denkweisen, dem Glauben, persönlichen<br />

Aspekten sowie den<br />

Auswirkungen des Protestantismus<br />

<strong>auf</strong> die Entwicklung der Region<br />

Ruhr auseinander. Fragen nach der<br />

Herkunft der Protestanten, nach<br />

ihren Spuren und <strong>Ein</strong>flüssen <strong>auf</strong><br />

Wirtschaft, Technik, gesellschaftliches,<br />

soziales und politisches Le-<br />

ben werden eine Antwort finden.<br />

Wechselnde Ausstellungseinheiten<br />

im Martin Luther Forum Ruhr sollen<br />

zusätzliche Schwerpunktsetzungen<br />

ermöglichen und die Präsentationen<br />

der Dauerausstellung ergänzen.<br />

Weitere Informationen zum<br />

Martin Luther Forum und zur<br />

Ausstellung finden Sie unter:<br />

www.lutherforum-ruhr.de.<br />

So geschieht es seit Jahrhunderten: Der Pfarrer (oder heute auch die<br />

Pfarrerin) setzt sich hin und bereitet den Gottesdienst – also vor allem<br />

die Predigt – vor. Seit einiger Zeit kann es aber auch ganz anders<br />

l<strong>auf</strong>en: Gemeindeglieder setzten sich gemeinsam mit Pfarrer oder<br />

Pfarrerin zusammen und gestalten miteinander einen Gottesdienst.<br />

Beides gibt es. Warum ist das so? Was sind die Vorteile beider Modelle?<br />

Wie sieht die Gottesdienstvorbereitung in beiden Fällen aus?<br />

Pfr. Giesler berichtet über beide Seiten – seine eigene Predigtvorbereitung<br />

und die Arbeit des Arbeitskreises Gottesdienst in unserer<br />

Gemeinde.<br />

Was haben Pfarrer und<br />

Müllmänner gemeinsam…?<br />

Was haben Pfarrer und Müllmänner<br />

gemeinsam? Sie arbeiten nur an<br />

einem Tag der Woche! <strong>Ein</strong> ziemlich<br />

<strong>alter</strong> Scherz. Aber haben Sie schon<br />

einmal darüber nachgedacht, wie<br />

so ein Sonntagsgottesdienst über-<br />

haupt entsteht? Ich bin immer wieder<br />

verwundert, dass manche offenbar<br />

glauben, die Pfarrer läsen<br />

da nur irgendwelche vorgefertigten<br />

Texte ab. Zugegeben, möglich wäre<br />

das: Gebete, Liedvorschläge und<br />

19


auch ausformulierte Predigten kann<br />

man in entsprechenden Büchern<br />

und im Internet bequem finden. Es<br />

ist ja auch bestimmt nicht verkehrt,<br />

wenn man sich mit den Gedanken<br />

anderer, möglicherweise klügerer<br />

Menschen, die sich schon vorher<br />

mit einer Sache beschäftigt haben,<br />

auseinandersetzt. Aber dass man<br />

einen vorformulierten Gottesdienst<br />

wirklich eins zu eins übernimmt, ist<br />

die große Ausnahme. Wenn sich<br />

der Kollege am Samstagabend ein<br />

Bein bricht und bittet, doch für den<br />

nächsten Morgen die Vertretung zu<br />

übernehmen – dann mag das mal<br />

vorkommen. In aller Regel läuft es<br />

aber anders ab.<br />

Ich zum Beispiel befasse mich<br />

selbst mit den empfohlenen Bibeltexten<br />

oder Themen für den jeweiligen<br />

Gottesdienst und sammle<br />

eigene Gedanken dazu. Erst in<br />

einem zweiten Schritt ziehe ich<br />

dann Literatur zu Rate und prüfe,<br />

ob ich vielleicht etwas Wichtiges<br />

übersehen habe oder das Ganze<br />

auch aus einer anderen Perspektive,<br />

mit einer anderen Methode darstellen<br />

könnte. Dann muss ich mich<br />

entscheiden und die angemessenen<br />

Formulierungen finden. Wobei<br />

„angemessen“ hier bedeutet: 1.<br />

Dem Text oder Thema gerecht zu<br />

werden – die Mehrheit von uns<br />

würde wohl eine karnevalistisch<br />

lustige Reimpredigt am Karfreitag<br />

oder eine halbstündige besinnliche<br />

Meditation nach dem Krippenspiel<br />

nicht sehr schätzen. 2. Der eigenen<br />

20<br />

Person angemessen – die meisten<br />

Menschen spüren recht deutlich, ob<br />

jemand authentisch ist und seine<br />

Aussagen auch in eigener Person<br />

vertritt oder ob er nur Lehrmeinungen<br />

zitiert und Erwartungen befriedigen<br />

will. 3. Der Gemeinde angemessen<br />

– so ergibt es z.B. wenig<br />

Sinn, in einem Familiengottesdienst<br />

mit Kindern die neuesten Ergebnisse<br />

der biblischen Archäologie mit<br />

Hilfe eines Dutzends komplizierter<br />

Fremdwörter auszubreiten.<br />

Natürlich kann ich bei alldem Vorlagen<br />

zu Rate ziehen, merke aber<br />

immer wieder schnell: Dieses und<br />

jenes ist nicht das, „was jetzt dran<br />

ist“; nicht das, was meiner Sprache<br />

und Person entspricht; nicht das,<br />

was diese konkrete Gemeinde an<br />

diesem speziellen Sonntag hören<br />

muss. Und damit beginnt die eigentliche<br />

Arbeit an der Vorbereitung,<br />

die die Dauer des Gottesdienstes<br />

um ein Vielfaches übertrifft.<br />

Zeitgemäß predigen… (1)


… und warum brauchen sie dann noch<br />

Unterstützung durch Gemeindeglieder?<br />

<strong>Ein</strong>e Handvoll Menschen aus unserer<br />

Gemeinde weiß das alles inzwischen<br />

schon recht gut: die Mitglieder<br />

des Arbeitskreises „Gottesdienst.“<br />

Dieser Arbeitskreis hat bereits<br />

einige Gottesdienste vorbereitet<br />

und durchgeführt – mit positiver<br />

Resonanz aus der Gemeinde. Dazu<br />

waren jeweils mehrere Vortreffen<br />

nötig; ganz abgesehen von den<br />

„Haus<strong>auf</strong>gaben“, die die einzelnen<br />

noch für sich zu erledigen hatten.<br />

Das Ergebnis scheint den Aufwand<br />

aber zu lohnen. Natürlich kann man<br />

fragen: Warum sollen denn Gemeindeglieder<br />

jetzt auch noch die<br />

Gottesdienste vorbereiten, dafür<br />

wird schließlich der Pfarrer bezahlt?<br />

Stimmt schon, aber zur<br />

Rechtfertigung der Pfarrer sei gesagt,<br />

dass es in aller Regel sogar<br />

deutlich zeit<strong>auf</strong>wändiger ist, etwas<br />

zu Mehreren vorzubereiten, als<br />

wenn man es alleine tut. Denn da<br />

wollen erst einmal Kompromisse<br />

und Lösungen gefunden sein, die<br />

von allen vertreten werden können.<br />

Für die Beteiligten und die Gemeinde<br />

hat diese Methode zudem<br />

den Vorteil, dass man den Pfarrer<br />

daran hindern kann, über die Köpfe<br />

der Leute hinweg zu reden. Und<br />

schon bei der Themenauswahl und<br />

Schwerpunktsetzung für den jewei-<br />

ligen Gottesdienst ist sichergestellt,<br />

dass die Interessen der Gemeinde<br />

berücksichtigt werden, denn wer<br />

sollte die besser einschätzen können<br />

als eben die beteiligten Gemeindeglieder?<br />

Womit wir dann<br />

wieder bei den Müllmännern wären:<br />

<strong>Ein</strong> Großteil der Arbeit besteht darin,<br />

Unbrauchbares auszusortieren<br />

und wegzuwerfen. Aus dem, was<br />

dann noch bleibt, etwas Gelungenes<br />

zu schaffen, ist dann gewissermaßen<br />

noch die Kür.<br />

Wenn Sie diese Arbeit interessiert,<br />

wenn Sie mitdiskutieren möchten<br />

und sich eventuell vorstellen können,<br />

in einem solchen Gottesdienst<br />

aktiv zu werden: Nur zu!<br />

Bei Interesse wenden Sie sich bitte<br />

an Pfr. Giesler, 0231-40 02 33.<br />

Zeitgemäß predigen… (2)<br />

21


22<br />

__________________________ Amtshandlungen<br />

T<strong>auf</strong>en:<br />

Svea Kahl,<br />

Tamariskenweg 12<br />

Luis <strong>Ein</strong>brodt,<br />

Erikastraße 1<br />

Nick Leon Heidemann,<br />

aus Schwerte<br />

Jeremy Hoffmann,<br />

aus Schwerte<br />

Lia Maria<br />

Lütke Volksbeck,<br />

Tamariskenweg 14<br />

Trauungen:<br />

Alfred und Christiane<br />

Klimek, geb. Weber,<br />

Krinkelbach 10 b<br />

Beerdigungen:<br />

Grete Letzner,<br />

Markusstraße 50,<br />

97 Jahre<br />

Prof. Dr. Dietrich<br />

Tönnis,<br />

Syburger Straße 14,<br />

83 Jahre<br />

Helma Könemann,<br />

Steyler Straße 7,<br />

84 Jahre<br />

Dr. Johannes Rehmann,<br />

Am Kornfeld 32,<br />

66 Jahre<br />

in der Zeit vom 1. August bis 31. Oktober 2010<br />

Enya und Lea Ginzel,<br />

Magnolienweg 29<br />

Antonia Mooren,<br />

Wittbräucker Str. 505<br />

Paul Bremicker,<br />

Marderweg 3<br />

Arthur Schiebelhut,<br />

Im Heidegrund1<br />

Julia Tiemann,<br />

Heideweg 58<br />

Mareike Driller und<br />

Bastian Albers,<br />

aus Berlin<br />

Hannelore Bruchhaus,<br />

Höchstener Straße 17<br />

75 Jahre<br />

Willi Reese,<br />

Sommerbergweg 39,<br />

88 Jahre<br />

Bruno Sartor,<br />

ehem. Heideweg 89,<br />

77 Jahre<br />

Willi Kessler,<br />

Turmfalkenstraße 5,<br />

70 Jahre<br />

Jonah Jaspar<br />

Knappmann,<br />

Kückshauser Str. 81<br />

Pauline Fabienne<br />

Spieck,<br />

Wiesengrund 17<br />

Felipe Daniel Hein,<br />

aus München<br />

Ludwig Christian Bauer,<br />

Schlapper Pfad 6<br />

Lars und Ricarda<br />

Wedeward, geb.<br />

Kranefeld,<br />

aus Do-Aplerbeck<br />

Elfriede Morcinek,<br />

Holzener Straße 2,<br />

85 Jahre<br />

Annette Spieth,<br />

Untermarkstraße 103;<br />

58 Jahre<br />

Liselotte Schumpelt,<br />

Eichenmarkweg 10,<br />

93 Jahre<br />

Anneliese Rost,<br />

Wittbräucker Str.411,<br />

82 Jahre

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