Musikschule: Sind ganztägige Schulkonzepte FIT für Musik
Musikschule: Sind ganztägige Schulkonzepte FIT für Musik
Musikschule: Sind ganztägige Schulkonzepte FIT für Musik
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Sind</strong><br />
<strong>ganztägige</strong><br />
<strong>Schulkonzepte</strong><br />
<strong>FIT</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Musik</strong> lernende<br />
Kinder
Ganztagsschule &<br />
AG „<strong><strong>Musik</strong>schule</strong> und Schule beim BMUKK:<br />
<strong><strong>Musik</strong>schule</strong><br />
� Brigitte Weißengruber / BMUKK-Koordinationsstelle<br />
� Ferdinand Breitschopf / Fachinspektor<br />
� Klaus Dorfegger / Fachinspektor<br />
� Gerhard Gutschik / KOMU<br />
� Walter Rehorska / AGMÖ<br />
24.10.2011 2
Ganztägige Schulen - warum sie sicher kommen<br />
� 1.) das pädagogische Argument<br />
der <strong>ganztägige</strong>n Lernkonzeption,<br />
die zu besseren Lernerträgen führen soll,<br />
� 2.) das sozialpolitische Argument,<br />
dass Familien ihre gemeinsame Freizeit ohne /schulische Belastungen und<br />
Nachhilfekosten gemeinsam verbringen sollen, und<br />
� 3.) das wirtschaftspolitische Argument,<br />
das die zuverlässige Verfügbarkeit der ArbeitnehmerInnen fordert, die<br />
durch die Kinderbetreuung nicht möglich ist<br />
� 4) das populistische Argument<br />
„Lehrkräfte sollen gefälligst ganztägig arbeiten“<br />
24.10.2011 3
„Ganztagsschule“<br />
Ganztags-schule<br />
„Halbtagsschule“<br />
Halbtags-schule<br />
Regeneration etc.<br />
Schulbestimmte Zeit<br />
Essen<br />
Schulbestimmte Zeit<br />
Frei planbare Zeit<br />
Regeneration<br />
0 5 10 15 20<br />
24.10.2011 4
„Ganztagsschule“<br />
Ganztagsschule<br />
Halbtags-schule<br />
„Halbtagsschule“<br />
schulbestimmte Zeit<br />
Freie Zeitbestimmung<br />
0 2 4 6 8 10 12 14<br />
24.10.2011 5
<strong>Musik</strong>schülerinnen/<strong>Musik</strong>schüler<br />
75% im Pflichtschulalter!*)<br />
<strong>Musik</strong>schülerInnen<br />
Im Bildungswesen<br />
*) Angaben aus 2007;<br />
24.10.2011 6<br />
Quelle: Rehorska, 2007
<strong>Musik</strong>schülerinnen/<strong>Musik</strong>schüler<br />
75% potentiell in schulischer Ganztagsbetreuung<br />
154.500<br />
<strong>Musik</strong>schülerinnen und<br />
<strong>Musik</strong>schüler<br />
aus VS, HS, AHS und NMS<br />
<strong>Musik</strong>schülerInnen<br />
Im Bildungswesen<br />
*) Angaben aus 2007<br />
24.10.2011 7<br />
Quelle: Rehorska, 2007
Nach BMUKK – Elternbefragung 2009 und Ausbauplan werden sich in den<br />
nächsten 5 bis 10 Jahren 33% der österr. MS-SchülerInnen in <strong>ganztägige</strong>n<br />
Schulformen befinden. Sie müssen berücksichtigt werden!<br />
51.000<br />
<strong>Musik</strong>schülerinnen<br />
und <strong>Musik</strong>schüler<br />
aus VS, HS,<br />
AHS und NMS<br />
<strong>Musik</strong>schülerInnen*)<br />
*) Angaben aus 2006/2007;<br />
Der Trend ist fallend = Alarmzeichen!<br />
Mangels Gelegenheit „Nicht gewordene<br />
<strong>Musik</strong>schülerInnen“ bleiben unerkannt…<br />
24.10.2011 8<br />
Quelle: Rehorska, 2007
Risiko:<br />
weniger <strong>Musik</strong> lernende Kinder =<br />
weniger Nachwuchs <strong>für</strong> :<br />
� Amateurorchester<br />
� Chöre<br />
� Volksmusik<br />
� Berufsorchester<br />
Rückgang des Kulturlebens der Regionen<br />
Rückgang des österr. Anteils an<br />
<strong>Musik</strong>studierenden<br />
24.10.2011 9
Chancen:<br />
Jedes Kind bekommt eine Chance,<br />
sein Talent zu entdecken!<br />
� Eltern: Transport -Kosten und Zeit sparen<br />
� Schulträger: Synergieeffekte - Raumnutzung<br />
� SchülerInnen: Eignung und Neigung selbst<br />
erkennen / Vermeiden von Versagungsangst /<br />
höhere Lerneffizienz / mehr Motivation! / Fachliche<br />
WIN-WIN-WIN-Chance!<br />
24.10.2011 10
<strong><strong>Musik</strong>schule</strong> ist<br />
NICHT<br />
gleich <strong><strong>Musik</strong>schule</strong>!<br />
„<strong>Musik</strong>schultypen“<br />
Neun Bundesländer – neun <strong>Musik</strong>schul(nicht)systeme
<strong>Musik</strong>schul – „T y p o l o g i e“<br />
In direkter<br />
Landeskompetenz<br />
<strong>Musik</strong>schultypen 1<br />
MSn als Teil<br />
einer Zentralstruktur<br />
„<strong><strong>Musik</strong>schule</strong>n“<br />
privater Versorgungs-<br />
Initiative (Elternvereine etc…)<br />
Privatunterricht<br />
Landesnahe<br />
Vereine<br />
MSn als autunom-<br />
kommunale Einrichtungen<br />
<strong><strong>Musik</strong>schule</strong>n „öffentlichen Charakters“<br />
Gemeinde-<br />
<strong><strong>Musik</strong>schule</strong>n<br />
Kommerzielle<br />
„<strong><strong>Musik</strong>schule</strong>n“<br />
24.10.2011 12<br />
© W. Rehorska 2002
<strong><strong>Musik</strong>schule</strong>n<br />
in Österreich2<br />
Zentrale Landesmusikschulsysteme<br />
Tirol<br />
Oberösterreich<br />
Kärnten<br />
Wien<br />
24.10.2011 13<br />
© W. Rehorska 2002
<strong><strong>Musik</strong>schule</strong>n<br />
in Österreich3<br />
Zentrale Landesmusikschulsysteme<br />
Zentrale Vereinssysteme<br />
Tirol<br />
Oberösterreich<br />
Salzburg<br />
Kärnten<br />
Wien<br />
Burgen-<br />
land<br />
24.10.2011 14<br />
© W. Rehorska 2002
<strong><strong>Musik</strong>schule</strong>n<br />
in Österreich4<br />
Zentrale Landesmusikschulsysteme<br />
Zentrale Vereinssysteme<br />
Kommunale <strong><strong>Musik</strong>schule</strong>n<br />
Vorarlberg<br />
Tirol<br />
Oberösterreich<br />
Salzburg<br />
Kärnten<br />
Steiermark<br />
Wien<br />
Niederösterreich<br />
Burgen-<br />
land<br />
24.10.2011 15<br />
© W. Rehorska 2002
<strong><strong>Musik</strong>schule</strong>n<br />
in Österreich4<br />
Schulrechtliche Situation – Privatschulgesetz 1962<br />
Anwendung <strong>für</strong> <strong><strong>Musik</strong>schule</strong>n in 6 Bundesländern<br />
In 6 Bundesländern (§) sind die <strong><strong>Musik</strong>schule</strong>n nach<br />
dem „Privatschulgesetz 1962“ schulrechtlich verankert.<br />
Dessen ungeachtet werden in der Länderpraxis die MS-<br />
Lehrkräfte als „schulfremde“ Personen betrachtet,<br />
wenn es um Kooperationen von <strong><strong>Musik</strong>schule</strong>n mit<br />
Pflichtschulen oder Gymnasien geht. Es herrscht<br />
Rechtsunsicherheit.<br />
„<strong><strong>Musik</strong>schule</strong>“ ist derzeit noch keine gesetzlich<br />
geregelte Schulartbezeichnung wie z.B. Volksschule,<br />
Hauptschule, AHS, BHS, BAKIP usw.<br />
Vorarlberg<br />
Tirol<br />
§<br />
Oberösterreich<br />
§<br />
Salzburg<br />
Kärnten<br />
Steiermark<br />
Wien<br />
Niederösterreich<br />
Burgen-<br />
land<br />
24.10.2011 16<br />
§<br />
§<br />
§<br />
§<br />
§<br />
© W. Rehorska 2011
Kooperation<br />
MS-APS-AHS-NMS<br />
• Österreich hat ein dichtes <strong>Musik</strong>schulnetz<br />
• Kooperationen wären nahezu flächendeckend möglich und<br />
mit Ausnahme einzelner dienstrechtlicher Maßnahmen<br />
Kostenneutral!<br />
Erläuterung:<br />
AHS = Allgemein bildende höhere Schule<br />
APS = Allgemein bildende Pflichtschule<br />
MS = <strong><strong>Musik</strong>schule</strong><br />
NMS = Neue Mittelschule
Ähnlich wie am Beispiel Oberösterreich ersichtlich<br />
gibt es ein dichtes <strong>Musik</strong>schul-Netz in Österreich<br />
Copyright der Grafik:<br />
Land Oberösterreich<br />
24.10.2011 18
In der <strong>Musik</strong>schultradition spielt sich<br />
das Entdecken von Eignung und<br />
Neigung oft im Einzelunterricht ab.<br />
Somit fehlen dem Kind die wichtigen<br />
Vergleichsmöglichkeiten des sozialen<br />
Klassenverbandes.<br />
Wird nach 1, 2, oder 3 Jahren im<br />
Einzelunterricht festgestellt, dass es<br />
nicht klappt, wird das als „Scheitern“<br />
empfunden und hat oft psychische<br />
Folgen.<br />
© Rehorska 2008<br />
Harte Auswahl<br />
© W. Rehorska 2002
<strong><strong>Musik</strong>schule</strong> und Schule<br />
könnten in Kooperation eine optimale<br />
musikalische Orientierungsphase<br />
ermöglichen!<br />
Prinzip: Kinder entdecken in der<br />
Gruppe oder Klasse ihre eigene<br />
musikalische Eignung und Eignung!<br />
Das wirkt nachhaltig auch auf die<br />
Motivation.<br />
Auch die Entdeckung, dass man<br />
keine weitere instrumental-vokale<br />
Ausbildung machen möchte, ist<br />
zulässig und kein „Scheitern“,<br />
sondern hat 2 Jahre positive<br />
Erfahrung mit <strong>Musik</strong> gebracht.<br />
© Rehorska 2008<br />
„Sanfte“ Orientierungsphase<br />
© W. Rehorska 2002
Teamteaching auf<br />
Augenhöhe…?<br />
Teamteaching auf „Augenhöhe“ von IGP und APS/AHS-Lehrkräften ist<br />
eine Voraussetzung <strong>für</strong> den nachhaltigen Erfolg derartiger Modelle!<br />
Ohne gleiche Entlohnung kommt es unweigerlich zu Spannungen,<br />
die diese Projekte gefährden!
Brutto-Monatsgehalt nach ca. 16 Arbeitsjahren<br />
"Lohngefälle" nach Verwendungsgruppe im Staat Österreich<br />
(Gehaltsstufe 10 = nach 20 Dienstjahren bzw. 16 Arbeitsjahren)<br />
3500<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
L1<br />
Magisterium<br />
AHS-<br />
Lehrer <strong>für</strong><br />
Mathe,<br />
Latein, ME<br />
usw.<br />
L2a2<br />
Dipl.-Päd.<br />
an Hauptschulen,<br />
IGP-<br />
Magisterium<br />
+<br />
Matura<br />
L2a1<br />
Alte<br />
Lehramts<br />
pr. f.<br />
Volkssch.s<br />
chulen,<br />
IGP-<br />
Magisterium<br />
ohne<br />
Matura<br />
Euro<br />
L2b1<br />
WerklehrerIn,<br />
IGP-Bakk.<br />
24.10.2011 22<br />
L3<br />
Philharmoniker<br />
mit oder<br />
ohne<br />
künstl.<br />
Magisterium
Teamteaching auf<br />
Augenhöhe…?<br />
Im neuen BDG-Dienstrecht der Lehrkräfte<br />
muss IGP GLEICHRANGIG<br />
mit allen anderen<br />
akademischen Studienabschlüssen<br />
verankert werden!<br />
(BDG = Beamten-Dienstrechtsgesetz des Bundes, das u.a. auch die Entlohnung von Lehrkräften regelt)
Teamteaching auf<br />
Augenhöhe…?<br />
Die unterschiedlichen länderspezifischen<br />
Lehrkräfte-Entlohnungen behindern die<br />
Teamteachingarbeit, da sie von IGP-<br />
Absolventinnen- u. Absolventen als besonders<br />
ungerecht empfunden werden.<br />
(BDG = Beamten-Dienstrechtsgesetz des Bundes, das u.a. auch die Entlohnung von Lehrkräften regelt)
<strong><strong>Musik</strong>schule</strong>n in<br />
Österreich<br />
© W. Rehorska<br />
2011<br />
Zentrale Landesmusikschulsysteme<br />
Zentrale Vereinssysteme<br />
Kommunale <strong><strong>Musik</strong>schule</strong>n<br />
GVB/26<br />
Vorarlberg<br />
Tirol<br />
l2a2/27<br />
BDG<br />
l2a2/24<br />
Oberösterreich<br />
Salzburg<br />
ML/25<br />
Kärnten<br />
l2a2/25<br />
Steiermark<br />
ML/27+<br />
Niederösterreich<br />
l1, l2a2/ 24<br />
MS/27<br />
Wien<br />
l2a2/25<br />
Burgen-<br />
land<br />
Legende: Rot – eigenes landesspezifische Entlohnungsschema, das in jedem Fall niedriger ist als das<br />
Kein BDG Lehrerschema des Bundes nach BDG. (BDG = Beamten-Dienstrechtsgesetz des Bundes)<br />
Grün – Entlohnung nach dem Lehrkräfte-Entlohnungsschema des Bundes mit dem Regelfall<br />
einer davon abweichenden höheren Lehrverpflichtung und Interpretation der<br />
Verwendungsgruppen und Einstellungserfordernisse (da der Bund keine <strong><strong>Musik</strong>schule</strong>n führt…)<br />
(BDG = Beamten-Dienstrechtsgesetz des Bundes, das u.a. auch die Entlohnung von 25<br />
Lehrkräften regelt)<br />
© W. Rehorska 2011
5000<br />
4500<br />
4000<br />
3500<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
Entwicklung der Monatsgehälter in verschiedenen Bundesländern<br />
im Österreichvergleich über 40 Dienstjahre<br />
© Thomas Kaltenbrunner, 2011<br />
1 2 3 4 5 6 7<br />
50<br />
Vorarlberg alt<br />
Vorarlberg neu<br />
Oberösterreich<br />
Niederösterreich<br />
24.10.2011 26<br />
l2a2<br />
Wien
Teamteaching auf<br />
Augenhöhe…?<br />
• …wird letztlich nur in einem ÖSTERREICHISCHEN<br />
<strong>Musik</strong>schulsystem durchführbar sein.<br />
• Der „Kleinstaat“ Österreich wäre gut beraten,<br />
im Zuge der Verfassungsreform<br />
die <strong><strong>Musik</strong>schule</strong>n<br />
ins Schulwesen zu transferieren!
Was 24.10.2011 brauchen <strong>Musik</strong> lernende Kinder?<br />
28
„Was brauchen <strong>Musik</strong> lernende Kinder?“<br />
1.)<br />
Lehrkräfte?<br />
IGP-Lehrkräfte<br />
APS-Lehrkräfte<br />
APS/AHS-Lehrkräfte<br />
Kooperationswille<br />
Didaktik, Methode<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
1.)<br />
Zeit und Raum<br />
Geeignete Zeitfenster<br />
Geeignete Räume<br />
Kurze Wege<br />
�<br />
�<br />
�<br />
22.10.2011 29
Ganztagsschule & <strong><strong>Musik</strong>schule</strong><br />
Kooperations-Prinzip:<br />
Freizeit ist Freizeit. <strong><strong>Musik</strong>schule</strong> ist Bildung.<br />
• Die Bildungsleistung der <strong><strong>Musik</strong>schule</strong>n ist UNTEILBAR!!!<br />
• Sie besteht aus den Elementen der<br />
• GRUPPENARBEIT UND aus dem Instrumental-vokalen<br />
• EINZELUNTERRICHT.<br />
• Nur wenn BEIDE Elemente in der „Ganztagsschule“<br />
von 08 Uhr bis 18 Uhr Platz finden,<br />
kann die bisherige Bildungsleistung der <strong><strong>Musik</strong>schule</strong>n<br />
aufrechterhalten werden.<br />
24.10.2011 30
Kooperation<br />
Schule & <strong><strong>Musik</strong>schule</strong><br />
„Ich hoffe,<br />
mein Enkel kommt noch in den Genuss<br />
der Schulreform und findet in der<br />
„neuen Schule“ des BMUKK<br />
ZEIT UND RAUM <strong>für</strong> seine Entwicklung…“<br />
(Walter Rehorska, am 22.10.2011)<br />
24.10.2011<br />
31
Kooperationsprojekte mit Pflichtschulen und Gymnasien boomen – hier z. B. 2011 in der Steiermark<br />
24.10.2011 32<br />
Teilauszug einer bundesweiten Erhebung von Walter Rehorska, 2011
<strong>Musik</strong>schulland<br />
Steiermark<br />
48 <strong><strong>Musik</strong>schule</strong>n<br />
900 Lehrkräfte<br />
14.000 Wochenstunden<br />
24.000 Schüler<br />
© W. Rehorska 2002<br />
47 <strong><strong>Musik</strong>schule</strong>n<br />
24.10.2011 72