Schweizerische Ärztezeitung Bollettino dei medici svizzeri Bulletin des

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

edaktion.saez@emh.ch BRIEFE selbstverständlich so in der Schweiz nicht möglich wären. Es ist grundsätzlich falsch, US-amerikanische Managed-Care wie auch HMO-Medizin mit der Arbeit von schweizerischen Netzwerken zu vergleichen. Das wird zwar leider schon seit 20 Jahren so gemacht, wird aber deswegen nicht richtiger. Was Maassen in Deutschland über Netzwerke von Hausärzten erfahren und gelernt hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Leider hat er sich aber seit seiner Tätigkeit in der Schweiz nicht über unsere Arbeit informiert, sonst würde er nicht solche populistischen Pauschalverurteilungen verbreiten. Als Präsident von «Pulsus», ein konservativer, Vergangenheits-orientierter Ärzteverein, wäre er eigentlich verpflichtet, sich vor einer solchen Stellungnahme besser zu informieren (bei Bedarf stelle ich mich gerne zur Verfügung!). Auch Maassen hat Angst um seine Pfründe, eine Angst, die völlig unberechtigt ist. Wir Hausärzte in Winterthur arbeiten selbstverständlich eng und regelmässig mit unseren Spezialisten zusammen. Die gesammelten 133 000 Unterschriften zeigen eigentlich nur, wie leicht beeinflussbar und abhängig ein Patient ist. Integrierte Versorgungsnetze vermeiden Doppelspurigkeiten, sichern Qualität und dämpfen Kosten (NZZ vom 23.3.12). Die Angst vor Einkommensverlust ist unbegründet. Ich appelliere deshalb an alle unentschlossenen Spezialisten: Stimmen Sie am 17. Juni JA zur Managed-Care- Vorlage! Editores Medicorum Helveticorum Dr. med. Christoph Bovet, Winterthur 1 Maassen MM, Bianchetti M. Flächendeckendes Managed Care: aus Erfahrung schlecht – der Blick über den Ozean. Schweiz Ärztezeitung. 2012;93(12):445–6. Cyanocobalamin Den kritischen Ausführungen von Markus Gnädinger [1] über einen gewissen Unwillen und eine Trägheit von Swissmedic, auf seine Probleme mit Medikamenten einzugehen, kann ich mich anschliessen. Ich suchte, leider vergebens, bei Swissmedic Hilfe bei der Lösung der Problematik von Cyanocobalamin: Cyanocobalamin ist eine relativ stabile Form von Cobalamin (Vitamin B12). Deswegen wurde sie auch als Erste im Labor synthetisiert, was mit dem Nobelpreis gewürdigt wurde. Im Körper entsteht sie aus Hydroxocobalamin und Methylcobalamin, wenn diese mit Stickstoffverbindungen, wie z.B. auch mit dem Stickstoffoxid (NO) reagieren, was eine der wichtigsten fast unzähligen Wirkungen von Vitamin B12 ist. Es bildet sich dabei das Abbauprodukt Cyanocobalamin, das vorwiegend in der Niere ausgeschieden und nur zum kleinen, vermutlich von Mensch zum Mensch unterschiedlichem Teil zurück in Hydroxocobalamin und dann zum Metylcobalamin umgewandelt wird. Man weiss, dass bei manchen Krankheiten, wie z. B.Raucheroptikusneuritis, Cyanocobalamin toxisch wirkt. Vermutlich ist dies auch sonst der Fall – den Nachweis zu erbringen, ist jedoch nicht leicht. Ungeachtet dieser Nachteile wurde Cyanocobalamin erst in der Injektionsform, später auch in der oralen Form mit grossem Erfolg für die Therapie des Vitamin-B12-Mangels angewandt, und zwar aus einem einfachen Grund – es gab keine anderen, besseren Formen von Vitamin B12 als Medikament. Wegen des Verlustes durch die Niere muss(te) man Cyanocobalamin oft spritzen, und so entwickelte man eine künstliche Depotform. Da das inzwischen vorhandene Hydroxocobalamin nicht durch die Niere ausgeschieden wird, ist es schon natürlich in der «Depotform» (Vitarubin Depot der Fa. Streuli), noch dazu ohne die mindestens potentiellen Gefahren und offensichtlichen Nachteile des Cyanocobalamins, und erst noch zum gleichen Preis! Mit der Zeit erschien für die orale Anwendung das Methylcobalamin, das aber in der Schweiz nur über das Internet erhältlich ist. Wenn wir also Cyanocobalamin in den üblichen Vitaminpräparaten in kleinen Dosen zu uns nehmen, mag es keinen Schaden anrichten, wenn wir jedoch bei Vitaminmangel pharmakologische Dosen, noch dazu manchmal bei Schwangeren benützen, ist die Wirkung mindestens vermindert, wenn nicht schädlich. So kann man Berichte erklären, die trotz grotesk hohen Cyanocobalamin-Blutwerten keine oder nur eine minimale Wirkung zeigen. Der erste Schritt, das Verbot des parenteralen Cyanocobalamins, den Grossbritannien bereits vor Jahren getan hat, sollte problemlos möglich sein, abgesehen von den Verlusten für Firmen, die das Produkt vertreiben. Der zweite, der Ersatz von Cyanocobalamin durch Methylcobalamin in den oralen Präparaten, ist zwar sicher komplizierter, aber wir sollten ihn ebenfalls vollziehen, zumindest in den pharmakologischen Dosierungen (500–1000 mcg, also 100–200 % des Tagesbedarfes). Warum Swissmedic nicht bereit ist, in diesem Bereich etwas zu unternehmen, ist für mich unklar und scheint mir für Swissmedic beschämend. Ich hoffe auf Hilfe seitens des Ressorts Heilmittel der FMH. Dies auch beim Hem-Iron-Protein (HIP = Proferrin). Das ist aber ein anderes Kapitel. Dr. med. Peter Marko, St. Gallen 1 Gnädinger M: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie den Arzt oder Apotheker. Schweiz Ärztezeitung. 2012;93(12):467–8. santésuisse als Zauberer und Illusionisten santésuisse will Grundversorger nachhaltig besserstellen [1]. Wer’s glaubt zahlt santé suisse einen Taler (bzw. mehrere Millionen, die uns Hausärzte zwischen 2004 und 2008 vorenthalten wurden). Aktuell soll wieder einmal die Besuchsinkonvenienzpauschale von 40 TP in den Grund-Tarif eingebaut werden, d.h. als Pauschale verschwinden. Ein Nullsummenspiel, bei dem wir uns bei santésuisse noch bedanken sollen. Der Hausbesuch wurde vor TARMED im Kt. Zürich ab 1998 zum Tarif von 80 Franken plus Wegkosten abgegolten. Bei der Einführung des TARMED wurde der Hausbesuch (absichtlich?) vergessen und tariflich gleich wie eine gewöhnliche Konsultation behandelt. Im Kt. Zürich z.B. für 20 Min. mit 47.18 Franken (d.h. minus 41 %, im Vergleich zu vor TARMED). Nach 4 Jahren Kampf um eine gerechte Entschädigung des Hausbesuches wurde uns dann 2008, grosszügig, eine befristete Besuchsinkonvenienzpauschale von 40 TP zugestanden. Damit wird heute der Hausbesuch (für einen 20-minütigen Hausbesuch ergibt dies 82.78 Franken) wieder etwa gleich schlecht entschädigt wie vor 10 Jahren. santésuisse möchte nun die Besuchsinkonvenienzpauschale fest in den Tarif einbauen [1]. Wo bitte bleibt da die angekündigte Besserstellung? Zuerst nimmt man den Hausärzten während 4 Jahren eine grundlegende Position einfach weg, dann gewährt man diese wieder grosszügig, aber befristet. Und nun verkündet santésuisse lautstark eine nachhaltige Besserstellung alleine durch den geforderten Einbau in den Tarif. Für eine nachhaltige Besser stellung der Hausärzte braucht es mehr als leere Worthülsen. Da kann ich allen nur empfehlen, in Zukunft jeden Hausbesuch nur noch als Notfall und mit Notfallinkonvenienzpauschale von 50 TP durchzuführen. Dies entspricht etwa den Kosten eines ganz normalen Hausbesuchs vor der Einführung des TAR- MED. Dr. med. Valerio Rosinus, Zürich 1 Communiqué vom 14.3.2012: santésuisse will Grundversorger nachhaltig besser stellen. www.santesuisse.ch/datasheets/ files/201203141518450.pdf Schweizerische Ärztezeitung | Bulletin des médecins suisses | Bollettino dei medici svizzeri | 2012;93: 16 582
Mitteilungen Facharztprüfung Facharztprüfung zur Erlangung des Facharzttitels Gastroenterologie Teil A und B Datum und Ort: 15. November 2012, Inselspital Bern, Saal Paradiso schriftlichtheoretische Prüfung (Teil A) und schriftliche Interpretation von Dokumenten bildgebender Verfahren (Teil B) Teil C Datum und Ort: 6. Dezember 2012, Abteilung für Gastroenterologie, Kantonsspital Luzern mündliche praktische Prüfung mit Falldiskussion (Teil C) Anmeldefrist: 31. August 2012 Die Anmeldung gilt mit der Einzahlung der Prüfungsgebühr. Weitere Informationen finden Sie auf der Website des SIWF unter www.siwf.ch → Weiterbildung AssistenzärztInnen → Facharztprüfungen Schweizerische Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie (SGKN) Prüfung zur Erlangung der Fähigkeitsausweise Elektroenzephalographie (SGKN), Elektroneuromyographie (SGKN) und Zerebrovaskuläre Krankheiten (SGKN) Zur Erlangung der Fähigkeitsausweise Elektroenzephalographie, Elektroneuromyographie und Zerebrovaskuläre Krankheiten ist neben den übrigen Voraussetzungen, die unter www. fmh.ch/fmh.cfm abrufbar sind, eine abschliessende theoretische und praktische Prüfung obligatorisch. Die Prüfung kann frühestens ein Jahr vor dem voraussichtlichen Erwerb des Facharzttitels abgelegt werden. Datum und Ort Donnerstag und Freitag, 15./16. November 2012, Inselspital in Bern Anmeldung Kolleginnen und Kollegen, die sich für die Prüfung anmelden, werden gebeten, ein Dossier mit folgenden Unterlagen bis zum 15. August 2012 einzureichen: – Curriculum Vitae; – Bestätigungsschreiben der Ausbildungsstätte mit folgenden Angaben: a) Name des/ der verantwortlichen Ausbildners/in, b) genaue Ausbildungszeit, c) Stellenprozente/ Editores Medicorum Helveticorum Beschäftigungsgrad, d) geforderte Untersuchungszahlen, e) Anzahl der selbständig durchgeführten Untersuchungen in der zu prüfenden Disziplin; – Angabe zu Ihrem Facharzttitel (unter Beilage einer Kopie des entsprechenden Diploms). Falls Sie noch keinen Facharzt haben: Wann werden Sie ihn voraussichtlich erwerben? – Prüfungssprache: Wünschen Sie auf Deutsch oder Französisch geprüft zu werden? – Mitgliedschaft: Sind Sie Mitglied bei der SGKN oder haben Sie sich für die Mitgliedschaft angemeldet? (Falls Sie sich vor der Prüfung anmelden, gelten reduzierte Prüfungsgebühren.) Anmeldungen mit komplettem Bewerbungsdossier sind zu richten an: Geschäftsstelle SGKN, Frau Christa Kubat, Blumenweg 13, 5036 Oberentfelden, Tel. 062 723 42 80, Fax 062 723 42 81, sgkn[at]bluewin.ch Prüfungsorganisator: Dr. Claudio Gobbi, claudio.gobbi[at]eoc.ch Prüfungsgebühr Für Mitglieder der SGKN: 500 Franken Für Nichtmitglieder der SGKN: 1000 Franken Walter Siegenthaler Gesellschaft für Fortschritte in der Inneren Medizin Ludwig-Heilmeyer-Preis 2012 Zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses wird der Preis der LudwigHeilmeyer Medaille in Silber, der mit einem Geldbetrag von 5000 Euro dotiert ist, für das Jahr 2012 ausgeschrieben. Der Preis wird alle 2 Jahre für grundlegende wissenschaftliche Arbeiten über aktuelle Themen der Inneren Medizin verliehen. Die Arbeiten dürfen bislang bei keiner anderen Preisauszeichnung eingereicht sein. Es darf nur eine Arbeit eingereicht werden. Diese sollte weitgehend im deutschsprachigen Raum entstanden sein. Dabei kann es sich auch um eine Habilitationsschrift handeln. Der/die Bewerber/in soll nicht älter als 40 Jahre sein. Der Preis der ausgewählten Arbeit geht an den Autor, der die Bewerbung eingereicht hat. Die Arbeiten werden, neben einem kurzen Curriculum Vitae, in 7facher Ausfertigung erbeten an den Generalsekretär der Gesellschaft für Fortschritte in der Inneren Medizin, Prof. Dr. med. R. Mies, St. AntoniusKrankenhaus, Schweizerische Ärztezeitung | Bulletin des médecins suisses | Bollettino dei medici svizzeri | 2012;93: 16 MITTEILUNGEN Schiller strasse 23, D50968 Köln. Deadline zur Einreichung ist der 1. Mai 2012. Die drei besten eingereichten Arbeiten werden auf einer Posterdemonstration anlässlich des Symposiums vorgestellt und sind zitierfähig. Die Entscheidung des Kuratoriums über die Auswahl des Preisträgers ist endgültig. Der Rechtsweg bleibt ausgeschlossen. Die Preisverleihung findet anlässlich des 32. Symposiums der Gesellschaft vom 15. bis 17. November 2012 in Köln statt. Allergiestiftung Ulrich Müller-Gierok Unterstützung für klinische Studien Die Stiftung unterstützt alljährlich Studien in klinischer Allergologie in der Schweiz mit insgesamt bis zu 300 000 Franken pro Jahr. Gesuche für die Unterstützung müssen mit entsprechender Dokumentation bis 15. Juni 2012 bei der Geschäftsführung der Stiftung eingegeben werden. Detaillierte Angaben zur Gesuchstellung finden Sie auf der Homepage der Schweizerischen Gesellschaft für Allergologie und Immunologie, www.ssai.ch, Link Stiftungen. Der Stiftungsrat wird bis Ende September 2012 über die Unterstützung entscheiden. Korrigendum In der SÄZ Nr. 13 vom 28. März 2012 wurden bei der Ausschreibung von «The Cardiovascular Research Prize» infolge eines Dispositionsfehlers falsche Informationen publiziert. Die korrekten Angaben lauten: – This annual prize aims at rewarding a clinical research project, published or accepted for publication in a peerreviewed journal in 2010/2012. – Manuscripts should be submitted before the 1st of September 2012. – The winner will be notified in December 2012 and will be invited to give a short oral presentation of his work during the annual meeting of the «28 e Rencontre Cardiologique Franco-Suisse de la Tour» in March 2013 in Geneva. Wir bedauern diese Fehler und bitten dafür um Entschuldigung. Anzeigenregie EMH 583
Seite 1 und 2: 16 18.4.2012 Editores Medicorum Hel
Seite 3 und 4: IMPRESSUM Horizonte Redaktion Dr. m
Seite 5 und 6: Zentralvorstand FMH Aus dem Protoko
Seite 7 und 8: Personalien FMH teverbandes veröff
Seite 9 und 10: Symposium weitere organiSationen un
Seite 11 und 12: SAMW Weitere orgAniSAtionen und inS
Seite 13: edaktion.saez@emh.ch BRIEFE Briefe
Seite 17 und 18: Thema TRIBÜNE Bündner Prävention
Seite 19 und 20: Thema TRIBÜNE Hilfe für die Kinde
Seite 21 und 22: Standpunkt TRIBÜNE Médecine péni
Seite 23 und 24: Standpunkt TRIBÜNE Editores Medico
Seite 25 und 26: Spectrum TRIBÜNE Optimisation du p
Seite 27 und 28: Streiflicht Horizonte Editores Medi
Seite 29 und 30: Streiflicht Horizonte Kurztext für
Seite 31 und 32: Buchbesprechungen HORIZONTE Editore
Seite 33 und 34: Dolmetschen Die «Volksnaturlehre z

Schweizerische Ärztezeitung Bollettino dei medici svizzeri Bulletin des

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?