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Standpunkt TRIBÜNE Editores Medicorum Helveticorum ESTHER Schweiz: eine Gelegenheit? Oder ein Weg voller Hindernisse? Wenn auch offensichtlich ist, dass in der Schweiz das Interesse besteht, über soziale Ungleichheiten nachzudenken, sich darüber auszutauschen und diese wenn möglich zu vermindern, so braucht dieser Prozess doch viel Zeit, Energie und auch finanzielle Mittel. Alle bestehenden, jetzt durchgeführten Projekte bedeuten für die involvierten Gruppen einen relativ grossen Aufwand, und dies in einer Zeit, in der die meisten Spitäler sich Personalmangel und ökonomischen Schwierigkeiten gegenübersehen. Schliesslich gehört die internationale Zusammenarbeit nicht zu den primären Aufgaben eines Schweizer Spitals, auch wenn es sich dabei um das Universitätsspital in einer internationalen Stadt wie Genf handelt. Es sei aber der Vollständigkeit halber angemerkt, dass die internationale Zusammenarbeit zumindest ein Teil des strategischen Konzepts des Universitätsspitals in Genf (HUG) ist. Um relevant und effizient zu sein, sollte ESTHER Schweiz koordiniert aufgebaut sein und dabei die Regierungsvertreter und die interessierten Spitäler von Wir hoffen, dass die Schweiz die Ambition hegt und pflegt, vermehrt NordSüdSpitalpartnerschaften zu entwickeln. Anfang an einbeziehen. Anfänglich wäre eine schlanke Struktur wohl das Beste (z.B. durch die Gründung eines Vereins, der von den verschiedenen Partnern unabhängig ist), um möglichst flexibel und rasch auf die Erwartungen und Bedürfnisse der zu begünstigenden Partner und der finanzierenden Institutionen zu reagieren. Laut den Mitgliedstaaten von ESTHER kann die Allianz von einem Ministerium oder mehreren Ministerien abhängig sein. Eine Mischung ministerieller Zugehörigkeiten, obwohl zwar eher schwerfällig, könnte manchmal aber auch erlauben, das Aktionsfeld in der Bekämpfung von HIV/Aids oder anderer Probleme zu erweitern und sogar über die gegebenen Grenzen eines Ministeriums hinauszugehen (für das eine z.B. muss sich eine Intervention in ein Länderkonzept einfügen, für ein anderes ist das Thema ausschlaggebend). Definition einer Organisation, Aufgaben und Verantwortlichkeiten Was auch immer die Identität und Form sein wird, ESTHER Schweiz sollte nun unter Einbezug der wichtigsten Partner, Regierung und Spitäler, gegründet werden. Wir möchten betonen, dass die Allianz mittelfristig die Möglichkeit hat, auch noch andere Institutionen, Vereine oder einzelne Schlüsselpersonen aufzunehmen, die durch die Spitäler involviert oder ganz einfach an der Entwicklungszusammenarbeit interessiert sind. Die Aufgaben, Verantwortlichkeiten, Ziele und Mittel müssen allerdings noch definiert werden. Die Koordination und Vertretung bei der europäischen Allianz ESTHER könnte von der Eidgenossenschaft getragen werden, in Form einer zweiköpfigen Delegation, zusammengesetzt aus Vertretern der Hauptakteure: der Regierung und der Spitäler. Abschliessend möchten wir auch darauf hinweisen, dass es in einer Zeit knapper Finanzen, in der Krankheiten quasi gegeneinander ausgespielt und in einen Wettbewerb gestellt werden (z.B. chronisch übertragbare Krankheiten gegenüber chronisch nichtübertragbare Krankheiten), immer wichtiger wird, Synergien aufzubauen, um die vorhandenen Mittel und Informationen zu teilen. Das kann dazu beitragen, die lokalen Kapazitäten der Gesundheitssysteme und der Partner zu stärken in der Absicht, andere Problemkreise leichter zu integrieren. Denn am Ende der Kette steht immer ein und derselbe Patient, ein und dieselbe Bevölkerung, die mehr und mehr an multiplen Problemen gleichzeitig leidet und bei ein und demselben Gesundheitswesen Hilfe erhalten sollte. Wir hoffen, dass die Schweiz die Ambition hegt und pflegt, vermehrt NordSüdSpitalpartnerschaften zu entwickeln und diese vollständig in die Ziele der empfohlenen Entwicklungspolitik zu integrieren. Schweizerische Ärztezeitung | Bulletin des médecins suisses | Bollettino dei medici svizzeri | 2012;93: 16 601
Spectrum TRIBÜNE Optimisation du portail mySNF Le Fonds national suisse (FNS) a a ffiné les fonctionnalités de son portail mySNF: de nombreuses amé liorations facilitent la soumission, l’évaluation et la gestion des re quêtes et projets. Le FNS veut dé lester les chercheurs des tâches administratives. A cette fin, il vise un soutien optimal du traitement élec tronique des projets, sans papier. Pour évoquer seulement une des nouveautés: si les chercheurs ne sou haitent pas gérer seuls leurs requêtes et leurs projets, ils peuvent désor mais fournir plus facilement à d’autres personnes les autorisations nécessaires pour être associées au projet. Ainsi, il est possible de définir quels collaborateurs recevront auto matiquement une copie de tous les courriels du FNS relatifs au projet. Editores Medicorum Helveticorum (FNS) Ferienlager für Kinder von MS-Patienten Die Diagnose Multiple Sklerose trifft auch die Kinder von MSBetroffe nen. Ihr Leben ist oftmals durch Ängste und Unsicherheiten in Zu sammenhang mit der Krankheit i hrer Eltern bestimmt. In ihrem Fe rienlager versucht die MSGesell schaft, diese Kinder aus der Isolation zu holen und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich mit anderen Kin dern MSbetroffener Eltern auszu tauschen, Probleme zu besprechen, aber auch wieder einmal eine unbe schwerte Zeit zu geniessen. Ebenso ermöglicht die Lagerwoche den El tern eine Auszeit. Das MSKinder camp findet in den Sommerferien statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Die Daten des MSKindercamps werden jeweils zwischen März und April auf www.multiplesklerose.ch → Ferienwochen veröffentlicht. (MS-Gesellschaft) Vor allem Mütter werden sich freuen, dass die Förde rung der Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit in der Bundesverfassung verankert werden soll. BÄK fordert Überarbeitung von Früherkennungsuntersuchen bei Kindern Nur wenn wir Risikofaktoren für die frühkindliche Entwicklung rechtzeitig erkennen und beeinflussen, lassen sich Erkrankungen und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen abwenden oder zumindest lindern. Deshalb forderte Rudolf Henke, Vorstandsmitglied der Bundesärztekammer (BÄK) bei der 4. Präventionstagung in Berlin: «Es ist höchste Zeit, dass der Gemeinsame Bundesausschuss die Richtlinien für die Früherkennungsuntersuche ändert und es Ärzten ermöglicht, Plus de prestations OPAS – mais pas partout L’Observatoire suisse de la santé a présenté les derniers indicateurs de santé actualisés, notamment sur les services d’aide et de soins à domicile. Depuis 2010, cette statistique englobe non plus seulement les organisations de droit public et de droit privé à but non lucratif, mais aussi les organisations privées à but lucratif ainsi que les infirmières et infirmiers indépendants. Compte tenu de cet élargissement des prestataires pris en compte, l’année 2010 a été marquée par une nette augmentation du nombre d’équivalents plein temps et de cas de prestations de l’ordonnance sur les prestations de l’assurance des soins (OPAS), ainsi que par une hausse des dépenses pour les services d’aide et de soins à domicile. On observe de fortes disparités entre les cantons tant au niveau de l’offre et de la demande que sur le plan des dépenses pour les prestations d’aide et de soins à domicile. (Obsan) Der Bundesrat unterstützt Familienpolitik Der Bundesrat unterstützt die Einführung einer neuen Verfassungsbestimmung zur Familienpolitik, wie sie die Sozialkommission vorschlägt. Ein Entwurf der Kommission sieht vor, die Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit als Staatsaufgabe in der Bundesverfassung zu verankern. Der Bundesrat schliesst sich den Anträgen der Kommissionsminderheiten an und unterstützt eine Verfassungsbestimmung zur Harmonisierung der Alimentenbevorschussung. Die Schweizerische Akademie der Geistes und Sozialwissenschaften SAGW vertritt diese Anliegen seit längerer Zeit im Rahmen des Netzwerkes «Generationenbeziehungen» und hat sie in den beiden soeben aufgelegten Publikationen «Was ist Generationenpolitik? Eine Positionsbestimmung» und dem «Positionspapier zur künftigen Ausgestaltung der Sozialpolitik» konkretisiert. Weitere Informationen dazu auf www.sagw.ch/generationen. ein stärkeres Gewicht auf die Erkennung psychischer Auffälligkeiten, aber auch auf Bewegungsmangel oder falsche Ernährung zu legen und die Eltern entsprechend zu beraten.» Henke sprach sich ausserdem dafür aus, dass die von den Krankenkassen angebotenen Präventionskurse mehr Angebote zur Stärkung von Eltern und Kindern zur Verfügung stellen und sich hierbei inhaltlich enger mit Ärzten abstimmen. (BÄK) L’aide et les soins à domicile deviennent de plus en plus importants. Schweizerische Ärztezeitung | Bulletin des médecins suisses | Bollettino dei medici svizzeri | 2012;93: 16 Foto:DAK-Gesundheit (SAGW) 602
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