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Foto: Dan Zoubek<br />
Tochter: »Warst Du froh,<br />
dass Du eine Tochter bekommen hast?«<br />
Herr Kiyak: »Du warst frech, aber Du hast mich<br />
glücklich gemacht. Du bist ein liebes Kind.«<br />
Tochter: »In Deutschland sagen sie, dass Väter<br />
aus der Türkei ihre Söhne mehr lieben als ihre Töchter.«<br />
Herr Kiyak: »Ach, Deutschland …«<br />
» Schon okay, Papa.<br />
Irgendwer versaut einem immer das Leben.<br />
Besser Du als jemand anders.«<br />
Mely Kiyak<br />
ist Publizistin und Autorin in<br />
Berlin. Sie schreibt u. a. für<br />
die Wochenzeitung »Die Zeit«<br />
und »Deutschlandradio<br />
Kultur«. Seit 2008 erscheint<br />
in der »Frankfurter<br />
Rundschau« und später<br />
parallel in der »Berliner<br />
Zeitung« ihre wöchentliche<br />
politische Kolumne, für<br />
die sie 2011 mit dem Theodor-<br />
Wolff-Preis ausgezeichnet<br />
wurde. 2011 erschien ›Ein<br />
Garten liegt verschwiegen …‹<br />
Mely Kiyak<br />
HERR<br />
KIYAK<br />
DACHTE,<br />
JETZT FÄNGT DER<br />
SCHÖNE TEIL<br />
DES LEBENS AN<br />
S. FISCHER<br />
Mely Kiyak<br />
Herr Kiyak dachte, jetzt fängt<br />
der schöne Teil des Lebens an<br />
56 Episoden aus dem Leben<br />
meines Vaters<br />
ca. 280 Seiten, gebunden<br />
ISBN 978-3-10-038212-2<br />
ca. € (D) 18,99 · € (A) 19,60<br />
Warengruppe 1971<br />
Auch als E-Book erhältlich<br />
Lieferbar ab 25. April 2013<br />
Herr Kiyak dachte, nun beginnt der schöne Teil des Lebens.<br />
Und wurde krank. Nicht eine Sekunde seines Lebens war er glücklich –<br />
meint er. »Quatsch«, sagt seine Tochter. »Du warst glücklich, Du hast es<br />
nur vergessen. Fang an zu erzählen!«<br />
Im Krankenbett, während der Chemotherapie – jede Gelegenheit nutzt<br />
Herr Kiyak, sich zu erinnern: an den Ofen des Propheten, der nicht<br />
wärmte, an seinen Bruder, »den schrecklichen Ismo«, der nicht nur<br />
eine Mücke zum Krüppel schoss, und daran, dass alles verrückt blieb,<br />
obwohl er nach Deutschland zog. Während Mely Kiyak sich mit dem<br />
Tod auseinandersetzt, blüht ihr Vater auf und macht, was bei Kiyaks seit<br />
Generationen getan wird: Geschichten sammeln.<br />
59 Sachbuch