Grösste Privatbank Europas - Perspectives Pictet
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wirtschaft Sonntag, 27. November 2011<br />
Eckpunkte einer langen Firmengeschichte<br />
J.-M.-F. de Candolle Charles Turrettini<br />
1805 bis 1840<br />
Jacob-Michel-François de Candolle und Jacques-<br />
Henry Mallet, zwei noch nicht dreissigjährige Bankiers,<br />
gründen zusammen eine Gesellschaft im französischen<br />
Genf. Als Mallet zwei Jahre später verstirbt,<br />
rückt ein Freund Candolles als Teilhaber nach: Charles<br />
Turrettini. Die Bank ist hauptsächlich im Kommissionsgeschäft<br />
tätig. Der Untergang des französischen<br />
Kaiserreiches ermöglicht es Genf, im Jahr 1815 als<br />
zweiundzwanzigster Kanton der Schweiz beizutreten.<br />
1841 bis 1877<br />
Im Jahr 1841 wird erstmals ein Mitglied der Familie<br />
<strong>Pictet</strong> Teilhaber der Bank. Candolle, der keinen Sohn<br />
als Nachfolger hat, zieht den Neffen seiner Frau nach:<br />
Edouard <strong>Pictet</strong>, der 37 Jahre im Dienste der Bank<br />
steht. Danach bleibt der Name <strong>Pictet</strong> mit der Bank<br />
verbunden. Diese bietet ihren Kunden schweizerische,<br />
europäische und nordamerikanische Wertpapiere an,<br />
etwa der Schweizerischen Eisenbahngesellschaft<br />
oder der Lausanner Versicherung La Suisse. Im Jahr<br />
1857 interessiert sich die Bank erstmals für maritime<br />
Geschäfte und beteiligt sich am Handelsschiff «Formosa»,<br />
das Waren wie Mais und Kohle transportiert.<br />
1878 bis 1908<br />
Am Ende des 19. Jahrhunderts erlebt Genf dank<br />
hoher politischer Stabilität eine Blütezeit und eine<br />
kleine industrielle Revolution. Der starke Mann der<br />
Automobil von Piccard-<strong>Pictet</strong>, bekannt als<br />
Pic-Pic.<br />
Bank in dieser Epoche heisst Ernest <strong>Pictet</strong>. Er gilt<br />
als Verfechter des angelsächsischen Liberalismus.<br />
Ein anderes Familienmitglied, Lucien <strong>Pictet</strong>, begründet<br />
1895 zusammen mit einem Partner die Schweizer<br />
Automarke Pic-Pic, kurz für Piccard-<strong>Pictet</strong>.<br />
1909 bis 1938<br />
Guillaume <strong>Pictet</strong>, der Sohn von Ernest, folgt der Fami-<br />
lientradition und wird Bankier. Unter seiner Führung<br />
erlebt die Bank einen Aufschwung - am Ende seiner<br />
Karriere beschäftigt sie 60 Personen. Guillaume reist<br />
zweimal nach Amerika und baut ein Beziehungsnetz<br />
in den USA und Lateinamerika auf. Der Vielbeschäftigte<br />
ist unter anderem Mitglied des Direktoriums der<br />
Schweizerischen Nationalbank und Genfer Finanzvorsteher.<br />
Seit 1929 firmiert die Bank unter ihrem heutigen<br />
Namen: <strong>Pictet</strong> & Cie.<br />
1939 bis 1949<br />
Um den Folgen des Kriegs entgegenzuwirken, diversifiziert<br />
die Bank mit ihren 70 Mitarbeitern ins Rohstoff-<br />
und Immobiliengeschäft. Die Bank wird unter<br />
anderem Eigentümerin einer Seefrachtgesellschaft,<br />
die drei Frachtdampfer besitzt und vier Handelsschiffe<br />
<strong>Pictet</strong> kauft Frachtschiffe.<br />
betreibt. Die Bank lässt sogar eine Erdölraffinerie in<br />
Antwerpen bauen und gründet eine auf Kleinkredite<br />
spezialisierte Gesellschaft namens Orca.<br />
1950 bis 1979<br />
Ab 1950 konzentriert sich die Bank wieder voll auf<br />
die Vermögensverwaltung. Der Finanzplatz Schweiz<br />
erlebt eine Blüte. Ab den sechziger Jahren bietet <strong>Pictet</strong><br />
ihre Dienstleistungen auch institutionellen Investoren<br />
wie Pensionskassen an. Aus den 70 Mitarbeitern von<br />
1945 werden 300 im Jahr 1980. Die Bank siedelt<br />
sich auch ausserhalb von Europa an. Zuerst wird eine<br />
Geschäftsstelle in Tanger und anschliessend eine in<br />
Montevideo eröffnet. Diese wird dann zugunsten des<br />
Standorts Montreal wieder geschlossen: <strong>Pictet</strong> will im<br />
Kalten Krieg einen strategischen Standort in Amerika<br />
haben, um den Schutz der Kundenvermögen im Falle<br />
einer Krise in Europa zu gewährleisten.<br />
1980 bis 2011<br />
Die Zahl der Mitarbeiter steigt von 300 im Jahr 1980<br />
auf über 3000 an. Insbesondere die institutionelle Vermögensverwaltung<br />
und das Anlagefonds-Geschäft<br />
wachsen stark. <strong>Pictet</strong> bearbeitet den Markt mit Büros<br />
auf der ganzen Welt, von Tokio über Singapur bis<br />
Paris. Per Ende September verwaltet und verwahrt die<br />
Bank 364 Mrd. Fr. Kundenvermögen. Seit die Bank<br />
Julius Bär ihr Asset-Management-Geschäft abgespalten<br />
hat, ist <strong>Pictet</strong> der grösste Vermögensverwalter<br />
hinter den beiden Grossbanken. 1998 errichtet<br />
<strong>Pictet</strong> als eine der ersten europäischen Banken ein<br />
Family-Office, das wohlhabenden Familien spezielle<br />
Vermögensverwaltungsdienstleistungen anbietet. Die<br />
Bank richtet auch eine Plattform zur Betreuung unabhängiger<br />
Vermögensverwalter ein.