22.02.2013 Aufrufe

Jahresbericht 2012 „Feuerwehr IV“ - Hamburger Feuerwehr-Historiker

Jahresbericht 2012 „Feuerwehr IV“ - Hamburger Feuerwehr-Historiker

Jahresbericht 2012 „Feuerwehr IV“ - Hamburger Feuerwehr-Historiker

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Rückblick<br />

Der Sandtorhafen<br />

Die Schiffe machten in Hamburg seit Jahrhunderten an Pfählen in der Elbe, den<br />

Duckdalben, fest und wurden mitten im Strom mit Hilfe kleinerer<br />

Wasserfahrzeuge gelöscht und beladen. Diese Methode erwies sich spätestens in<br />

den 1850er Jahren als überholt, als das Dampfschiff seinen Siegeszug antrat.<br />

1845 traten der britische Ingenieur William Lindley und sein Landsmann James<br />

Walker sowie der <strong>Hamburger</strong> Wasserbaudirektor Heinrich Hübbe mit einem<br />

gemeinsamen Plan hervor. Sie wollten die geforderten neuen Häfen auf dem<br />

Großen Grasbrook nach dem Vorbild Londons als Dockhäfen anlegen, d.h., als<br />

geschlossene Kammern mit Schleusen, um den Tidenhub auszugleichen. Eine<br />

Fehlentwicklung schien vorprogrammiert denn angesichts der stetig<br />

zunehmenden Schiffsgrößen hätten sich die Schleusen wohl bald als zu eng<br />

erwiesen. Aber erst 1858 setzte ein Umdenken ein, als der preußische Hafenbauexperte<br />

Gotthilf Hagen belegte, dass die Wasserstände der Elbe gar keinen<br />

Dockhafen nötig machten, im Unterschied zu London, wo der Tidenhub bei fast<br />

sechs Metern lag.<br />

Die 1660 vorgelegten Pläne für die Häfen auf dem großem Grasbrook stammten<br />

maßgeblich von Wasserbauinspektor Johannes Dalmann, der von den<br />

Vorarbeiten Hagens profitierte. Dalmann sah nun einen tideoffenen Hafen vor,<br />

in dem der Wasserstand von den Gezeiten abhängig ist. Der Sandtorkai war der<br />

erste seeschiffstiefe Kai des <strong>Hamburger</strong> Hafens, d.h., an ihm konnten selbst<br />

größte Schiffe anlegen. Für das Laden und Löschen standen Dampfkrane zur<br />

Verfügung, was ebenfalls eine erhebliche Erleichterung bedeutete. Außerdem<br />

gab es hier erstmalig im <strong>Hamburger</strong> Hafen Schuppen, um Ladungen zu lagern<br />

und zu sortieren, sowie Eisenbahngleise. Güter, die möglichst schnell in das<br />

Hinterland gelangen sollten, konnten sofort auf Waggons verladen werden.<br />

Der Sandtorhafen wurde 1866 mit den neuen Kaistrecken eröffnet.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!