Flyer Rundkurs 72 - Münsterland
Flyer Rundkurs 72 - Münsterland
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An ausgedehnten Spargelfeldern vorbei geht es dann auf das Spargeldorf<br />
Füchtorf zu. Rund 20 Spargelhöfe mit einer Spargelanbaufläche von<br />
rund 400 ha (entspricht fast 600 Fußballfeldern) und eine alle zwei Jahre<br />
proklamierte Spargelkönigin begründen Füchtorfs Ruf als Spargelmetropole.<br />
Zunächst jedoch führt die Route durch die alte Bauerschaft Elve.<br />
Hier befinden sich zwei Ferienhöfe (11), die Urlaub auf dem Bauernhof<br />
bzw. Reiterhof anbieten. Auf einem der Höfe findet am letzten Maiwochenende<br />
jeden Jahres ein großer Bauernmarkt statt. Dazwischen liegt<br />
ein Grillplatz, der zur Rast einlädt. Und nur einige 100 Meter weiter gibt<br />
es einen Ziegenhof (12) zu bestaunen.<br />
Höhepunkt der Radtour ist zweifellos die wohl einmalige Doppelschlossanlage<br />
Harkotten, die auf eine alte Burganlage aus dem beginnenden<br />
14. Jahrhundert zurückgeht. Als erster Vorbote grüßt etwa 100 Meter<br />
rechts von der Route eine mächtige Atlas-Figur (13) mit Weltenkugel, die<br />
einer der Ritter von Harkotten seiner Gemahlin im Jahre 1<strong>72</strong>9 zu ihrem<br />
Namenstag aufstellen ließ. Das Schloss von Ketteler (14) ist ein repräsentativer<br />
Barockbau, geschaffen in den Jahren 1754-67 und heute Domizil<br />
von „Sieger-Design“. In einem kleinen Bogen führt die Route mit einem<br />
kurzen Abstecher zum benachbarten Schloss von Korff (15), einem klassizistischen<br />
Herrenhaus von 1805/06 und übrigens Drehort des ersten<br />
<strong>Münsterland</strong>-Tatortes. Die Schlosskapelle ist auch für Trauungen nutzbar.<br />
Schlossladen und Schlosscafé sind die neuesten Anziehungspunkte.<br />
Nach Unterquerung der B 475 geht es zunächst am Schützenplatz<br />
Füchtorf vorbei. Linker Hand ist dann gleich die der Gottesmutter und<br />
dem hl. Antonius geweihte Skulptur „Tönishäuschen” (16) aus dem Jahre<br />
1662 zu sehen. Sodann führt die Route in den Ortskern von Füchtorf,<br />
2002 und 2005 übrigens Golddorf im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“.<br />
Auf dem Tie, dem zentralen Dorfplatz, erinnert der Unkemänner-<br />
Brunnen (17) an den Sieg über die gleichnamige Räuberbande vor über<br />
hundert Jahren, bevor es dann durch die Bauerschaft Twillingen wieder<br />
Richtung Sassenberg geht. Etwa auf halber Strecke befindet sich das<br />
Weiße Kreuz (18). Es wurde als Sühnekreuz für einen im 18. Jahrhundert<br />
unweit dieser Stelle verübten Raubmord hier errichtet. Nur wenige Pedalumdrehungen<br />
weiter liegt der Modellflugplatz (19) der Flugmodellgruppe<br />
Warendorf. Insbesondere an Wochenenden herrscht hier reger<br />
Flugbetrieb mit Hubschraubern, Motor- und Segelflugzeugen.<br />
Durch Steinkamps Heide und Poggenbrook geht es dann zurück nach<br />
Sassenberg. Direkt an der Durchgangsstraße Klingenhagen befindet<br />
sich im Drostengarten (ehem. Stadtpark) die Bronzeskulptur „Adam +<br />
Eva” (20). Sie erinnert an das früher hier jedem bekannte Landstreicher-<br />
Ehepaar, das im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts das östliche <strong>Münsterland</strong><br />
durchwanderte. Unmittelbar vor dem Wiedererreichen des Ausgangspunktes<br />
lohnt sich noch ein Blick in die Schloßstraße (21). Auf dem<br />
Gelände der ehemaligen Kammgarnspinnerei GEBRASA befindet sich<br />
die Keimzelle Sassenbergs. An die Stelle einer ersten Turmhügelburg aus<br />
dem 12. Jahrhundert trat im 18. Jahrhundert ein Residenzschloss der<br />
Fürstbischöfe von Münster. Reste davon sind noch heute in Teilen der<br />
Außenfassade und des Daches des Fabrikgebäudes erkennbar.<br />
Wieder am Mühlenplatz, dem Ausgangspunkt der Radtour angekommen,<br />
können Sie Ihren Ausflug in einem der gemütlichen Cafés, Bistros<br />
oder Restaurants in unmittelbarer Nähe ausklingen lassen.<br />
Kontaktadresse<br />
Verkehrsamt Sassenberg<br />
Rathaus<br />
Schürenstraße 17<br />
48336 Sassenberg<br />
Telefon: 0 25 83 / 309 - 0 oder 309-3030<br />
Telefax: 0 25 83 / 309 - 8800<br />
E-Mail: stadt@sassenberg.de<br />
Internet: www.sassenberg.de<br />
Impressum<br />
Herausgeber: Stadt Sassenberg · Grafik-Design: Atelier Matrix, Münster<br />
Fotos: Stadt Sassenberg · Druck: Specht Druck, Beckum · © 2011 Stadt Sassenberg<br />
Die Route <strong>72</strong> verläuft auf einer der attraktivsten Waben des gesamten<br />
Radelparks <strong>Münsterland</strong>. Sie verbindet Sassenberg, die ehemalige<br />
Residenzstadt der Fürstbischöfe von Münster, mit dem Spargeldorf<br />
Füchtorf, zwischenzeitlich auch Golddorf beim Wettbewerb „Unser Dorf<br />
hat Zukunft”. Landschaftlich reizvoll und abwechslungsreich verläuft<br />
die Route auf gut ausgebauten Wirtschaftswegen und beschaulichen<br />
Pättkes u.a. durch ausgedehnte Spargelfelder, zwei Naturschutzgebiete<br />
und ein Erholungsgebiet – sogar an einem Strandbad geht es vorbei.<br />
Auf einer Gesamtlänge von rund 28 km finden sich sage und schreibe<br />
über 20 Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten. Lassen Sie sich überraschen!<br />
Absoluter Höhepunkt ist natürlich die wohl einmalige Doppelschlossanlage<br />
Harkotten.<br />
Wir wünschen Ihnen viel Freude!<br />
Radwander-Tipp<br />
Route <strong>72</strong><br />
SASSENBERG<br />
zwischen Sassenberg und Füchtorf<br />
Routenbeschreibung<br />
Startpunkt der Radtour ist der Mühlenplatz im Herzen Sassenbergs. Hier<br />
befinden sich gleich drei sehenswerte Baudenkmäler, und zwar zunächst<br />
einmal das älteste Gebäude Sassenbergs, die fürstliche Mühle (1) aus<br />
dem Jahre 1578, heute als Begegnungsstätte genutzt. Direkt gegenüber<br />
ließ Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen 1670 – 78 die katholische<br />
Pfarrkirche St. Johannes Ev. (2) erbauen, eine spätgotische Hallenkirche<br />
mit zwei barocken Portalen und reichhaltiger Innenausstattung.<br />
Und gegenüber auf der anderen Straßenseite liegt das Haus Schücking<br />
(3), eine Schöpfung des Barockbaumeisters Johann Conrad Schlaun aus<br />
dem Jahre 1754. Im Nebengebäude befindet sich heute der Sitz der Umweltorganisation<br />
„Urgewald“.<br />
Die Tour folgt immer dem <strong>Rundkurs</strong> <strong>72</strong> und führt zunächst über die<br />
Brookstraße in das Naturschutzgebiet „Tiergarten”, zuerst vorbei am einzigen<br />
Loreto-Bildstock (4) Westfalens aus dem Jahre 1745 (Kopie) und<br />
dann am Sportgelände Brook mit dem beeindruckenden Schützenplatz<br />
(5) des Bürgerschützenvereins Sassenberg, des größten Schützenvereins<br />
im <strong>Münsterland</strong>; außerdem Schauplatz der jährlichen Pfingstmusikschau<br />
des Fanfarenzuges Sassenberger Landsknechte. Der großteils von<br />
naturnahen Buchenwäldern geprägte Staatsforst Brook war im 18. Jahrhundert<br />
der Tiergarten des damaligen fürstbischöflichen Schlosses am<br />
Hesselbogen. Zum Naturschutzgebiet gehören insbesondere auch die<br />
direkt an der Hessel gelegenen Schachblumenwiesen (6), das letzte größere<br />
natürliche Vorkommen der Schachblume in Nordrhein- Westfalen;<br />
Blütezeit Mitte/Ende April.<br />
Nicht einmal zwei Kilometern weiter befinden Sie sich bereits mitten<br />
im Erholungsgebiet Feldmark, wo die Route direkt am Feldmarksee (7)<br />
vorbei führt, einem anerkannten EU-Badegewässer mit Strandbad und<br />
weiteren Funktionsbereichen zum Segeln, Surfen, Tretboot fahren und<br />
Angeln. Jeden ersten Sonntag im August ist er Schauplatz des Feldmark<br />
Triathlons, der größten Veranstaltung im <strong>Münsterland</strong> mit mehr als<br />
1.000 Teilnehmern. Rund um den See gibt es weitere Möglichkeiten zur<br />
Freizeitgestaltung sowie zwei Campingplätze und drei Wochenendhausgebiete.<br />
Fast nahtlos geht es anschließend durch das Naturschutzgebiet „Füchtorfer<br />
Moor“, vorbei am Auerochsstein (8), der an das fast vollständig erhaltene<br />
Skelett eines Auerochsen erinnert, das 1844 bei der Abtorfung des<br />
Moores hier gefunden wurde. Durch die Bauerschaft Rippelbaum folgt<br />
die Route im weiteren Verlauf dann dem alten Grenzweg, vorbei am Gestüt<br />
Lindenhof (9), Heimat der mehrfachen Olympiasiegerin im Dressurreiten,<br />
Monika Theodorescu.<br />
Nur wenige Pedaltritte weiter befindet sich das Dreiländereck (10),<br />
wo ein Grenzstein und eine Schutzhütte den früheren Grenzpunkt der<br />
Fürstbistümer Münster und Osnabrück sowie der Grafschaft Ravensberg<br />
markieren. Heute grenzen hier die Kreise Warendorf, Gütersloh und Osnabrück<br />
aneinander. Am dritten Junisonntag jeden Jahres laden die Heimatvereine<br />
der drei Nachbarorte hierher zu einem Freundschaftstreffen<br />
ein.