Langfassung Logistikstudie - Münsterland
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<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> zu den<br />
Themen Gepäcktransfer, Personen- und Privatradtransport, und<br />
Oneway-Fahrradvermietung<br />
15.07.2013<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 1
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> zu den Themen<br />
Gepäcktransfer, Personen- und Privatradtransport und Oneway-Fahrradvermietung<br />
Auftraggeber: <strong>Münsterland</strong> e. V.<br />
Airportallee 1<br />
D-48268 Greven<br />
Ansprechpartner:<br />
Kerstin Clev<br />
+49 (0) 2571. 949307<br />
clev@muensterland.com<br />
Auftragnehmer:<br />
inspektour GmbH<br />
Osterstraße 124<br />
D-20255 Hamburg<br />
Ansprechpartner: Lisa Brehmer Sarah Staub<br />
Telefon: +49 (0) 40. 414 3887 48 +49 (0) 40. 414 3887 45<br />
E-Mail: lisa.brehmer@inspektour.de sarah.staub@inspektour.de<br />
Ralf Trimborn<br />
Telefon: +49 (0) 40. 414 3887 42<br />
E-Mail: ralf.trimborn@inspektour.de<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 2
Vorwort<br />
In die Bearbeitung der vorliegenden <strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> sind die<br />
Meinungen, Einschätzungen und Erkenntnisse diverser Protagonisten eingeflossen. In Teilen<br />
gab es inhaltliche Überschneidungen mit Untersuchungen, die im Vorfeld bereits von inspektour<br />
durchgeführt wurden, weshalb die Übernahme vereinzelter Inhalte als sinnvoll erachtet wurde.<br />
Wir bedanken uns für die intensive und bereichernde Zusammenarbeit bei allen Beteiligten. Es<br />
hat uns gefreut, an der Gestaltung und Betreuung dieses Projektvorhabens Anteil nehmen zu<br />
können und wir stehen für eine weitere Unterstützung im Entwicklungsprozess gerne zur<br />
Verfügung. Wir wünschen den Mitwirkenden weiterhin viel Erfolg und eine, im Sinne aller<br />
Beteiligten, positive Umsetzung.<br />
Lisa Brehmer, Sarah Staub und Ralf Trimborn<br />
Hamburg, 15. Juli 2013<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 3
Inhaltsverzeichnis<br />
Kapitel<br />
1. Einleitung<br />
2. Ausgangssituation<br />
3. Individueller Gepäcktransfer<br />
4. Oneway-Fahrradvermietung<br />
5. Personen- und Privatradtransport<br />
6. Koordinierungs- und Buchungssoftware<br />
7. Verträge und Vereinbarungen<br />
8. Fazit<br />
Seite<br />
5<br />
17<br />
37<br />
76<br />
97<br />
113<br />
124<br />
137<br />
Das vorliegende Konzept setzt Männer und Frauen im Sprachgebrauch gleich. Um jedoch den Lesefluss nicht zu stören, wird oftmals eine einheitliche, meist<br />
männliche Begrifflichkeit verwendet.<br />
Die Rechte an der Studie und allen erarbeiteten Ergebnissen liegen beim <strong>Münsterland</strong> e. V.<br />
Zusätzlich vorhandene und ergänzende Informationen, Daten und Fotos, die nicht in diesem Konzept enthalten sind, werden auf Nachfrage von der inspektour<br />
GmbH an den Auftraggeber herausgegeben.<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 4
1. Einleitung<br />
1.1 Einführung<br />
1.2 Projektablaufplan<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 5
1. Einleitung<br />
1.1 Einführung<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong><br />
Im Auftrag des <strong>Münsterland</strong> e.V. wurde diese <strong>Logistikstudie</strong>, im Zeitraum von Oktober 2012 bis April 2013, für das<br />
<strong>Münsterland</strong> als Radregion erstellt. Die <strong>Logistikstudie</strong> ist Teil des Ziel2-Gesamtprojektes „Radregion <strong>Münsterland</strong> –<br />
Qualitätsoffensive – Kundeninformation – Service – Infrastruktur“. Im Rahmen dieses Ziel2 Projektes soll die Bedeutung<br />
der Radregion <strong>Münsterland</strong> weiter gestärkt und die Wettbewerbsfähigkeit erhöht werden.<br />
Ziel der Studie ist es, ergebnisoffen aufzuzeigen, ob und wie in der Region <strong>Münsterland</strong> ein flächendeckender Service in<br />
den Bereichen:<br />
Individueller Gepäcktransfer<br />
Personen- und Privatradtransport und<br />
Oneway-Fahrradvermietung<br />
wirtschaftlich tragfähig eingerichtet werden kann. Weitere Ziele des Projektes sind:<br />
Akteure aus der Region einzubinden,<br />
Mehrwerte zu generieren und<br />
ein qualitativ hochwertiges System zu schaffen, das Vorteile für den Gast bringt und den Ruf der Region als Radregion<br />
stärkt.<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 6
1. Einleitung<br />
1.1 Einführung<br />
E-Bike<br />
Die Thematik „E-Bike“ wird in den Bereichen „Oneway-Fahrradvermietung“ und „Personen- und Privatradtransport“ stets<br />
mit beachtet. Allerdings bildet dieses Produkt kein gesondertes Kapitel in der <strong>Logistikstudie</strong>.<br />
In den von inspektour erstellten Tabellen zur Errechnung der Wirtschaftlichkeit sind die E-Bikes als Kostenfaktor angeführt,<br />
jedoch noch ohne konkrete Kosten veranschlagt. Sollten die E-Bikes zum Produktportfolio hinzugefügt werden, können die<br />
Kosten problemlos nachträglich mit angegeben werden. E-Bikes wurden somit nicht als singuläres Produkt betrachtet.<br />
Allerdings können sie insbesondere beim Oneway-Fahrradverleih und beim Personen- und Privatradtransport in der<br />
Zukunft eine Kosten-Rolle spielen. Der Gepäcktransfer ist für Radreisetypen aller Art geeignet, so auch für E-Bike-Touren.<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 7
1.2 Projektablaufplan<br />
Servicebereiche<br />
Individueller Gepäcktransfer Personen- und Privatradtransport Oneway-Fahrradvermietung<br />
Situationsanalyse<br />
Desk Research<br />
Tiefeninterviews<br />
Onlinebefragung<br />
Konzipierung von Kriterien und Ableitung von Rahmenbedingungen zu den drei Servicebereichen<br />
Vorstellung und Diskussion (Workshop) der Kriterien sowie deren Ausprägungen<br />
im Rahmen einer ausgewählten Arbeitsgruppe<br />
Machbarkeitsprüfung der Servicebereiche bezogen auf das <strong>Münsterland</strong><br />
Abfrage Interesse möglicher Partner<br />
Wirtschaftlichkeitsberechnung der Servicebereiche<br />
Prozessdokumentation und Handlungsempfehlungen<br />
Vorstellung der <strong>Logistikstudie</strong> im Rahmen einer Infoveranstaltung<br />
Weitere Vorgehensweise<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong><br />
inspektour | 2013
1. Einleitung<br />
1.2 Projektablaufplan<br />
Situationsanalyse<br />
Desk Research<br />
Im Rahmen des Desk Researchs wurden neben der Datenrecherche und<br />
Darstellung in Hinblick auf die wichtigsten bestehenden Trends zum<br />
Radtourismus auch alle relevanten und zur Verfügung gestellten<br />
Materialien (Tourismuskonzepte, Berichte, Statistiken, Marketingstrategien,<br />
Radwegeinfrastruktur etc.) des <strong>Münsterland</strong>es gesichtet und<br />
in die Situationsanalyse eingebunden. Die Recherche und Analyse von<br />
Anbieter- und Nachfragedaten, die Analyse bereits bestehender Systeme<br />
und Vorgehensweisen, das Aufzeigen von Good-Practice-Beispielen<br />
sowie die generelle Betrachtung auf nationaler, landesweiter, regionaler<br />
und lokaler Ebene waren Bestandteil des Desk Researchs.<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 9
1. Einleitung<br />
1.2 Projektablaufplan<br />
Tiefeninterviews<br />
Im Verlauf der gesamten Studie wurden telefonische Tiefeninterviews mit regionalen Akteuren aus unterschiedlichen<br />
Dienstleistungs- und Tourismus-/Freizeitbereichen sowie mit Akteuren aus den Good-Practice-Beispielen und weiteren<br />
relevanten Dienstleistern, wie bspw. zur technischen Umsetzung, geführt.<br />
Die Tiefeninterviews erfolgten leitfadengestützt, so dass sich die Probanden auf das Gespräch vorbereiten konnten. Die<br />
Auswertung der Interviews wurde anonymisiert und findet in der gesamten <strong>Logistikstudie</strong> Beachtung.<br />
Die Tiefeninterviews wurden je nach Gesprächspartner mit einem differenzierten Leitfaden geführt. Gesprächspartner aus<br />
folgenden Bereichen wurden ausgewählt:<br />
Tourismusorganisation und Touristinformation<br />
Beherbergung<br />
Best-Practice<br />
Radverleih / Radlogistik<br />
Technische Dienstleister<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 10
1. Einleitung<br />
1.2 Projektablaufplan<br />
Onlinebefragung<br />
Im Zeitraum vom 08. - 26. November 2012 wurden<br />
touristische Leistungsträger des <strong>Münsterland</strong>es anhand<br />
eines Onlinefragebogens über die fahrradtouristische<br />
Situation im <strong>Münsterland</strong> sowie zu ihrer Meinung bezüglich<br />
der zu prüfenden Produkte befragt. Die Ergebnisse der<br />
Befragung fließen in die gesamte <strong>Logistikstudie</strong> ein.<br />
In Zusammenarbeit mit dem <strong>Münsterland</strong> e.V. wurde der<br />
Onlinefragebogen an einen E-Mail Verteiler mit 1.200<br />
Adressaten geschickt. Zudem agierten die IHK und der<br />
DEHOGA als starke Multiplikatoren. Der Link zur Befragung<br />
wurde des Weiteren als Pressemitteilung versandt sowie als<br />
Aufruf in der E-Mailsignatur.<br />
Insgesamt haben 257 touristische Akteure aus dem<br />
<strong>Münsterland</strong> den Fragebogen beantwortet.<br />
Die komplette Auswertung der Onlinebefragung ist einem<br />
separaten Dokument zu entnehmen.<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 11
1. Einleitung<br />
1.2 Projektablaufplan<br />
Konzipierung von Kriterien und Ableitung von<br />
Rahmenbedingungen zu den drei Servicebereichen<br />
Mit der Lenkungsgruppe, bestehend aus<br />
Frau Kerstin Clev,<br />
Herrn Robert Denzer,<br />
Herrn Hajo Gerdemann und<br />
Herrn Michael Kösters<br />
vom <strong>Münsterland</strong> e.V., wurden zusammen mit der inspektour GmbH die<br />
drei Servicebereiche detailliert betrachtet und diskutiert. Erste Ansätze<br />
zu Kriterien für potentielle Partner und dem <strong>Münsterland</strong> e.V. als<br />
angenommenen Kümmerer wurden in allen drei Bereichen erarbeitet.<br />
Diese Ansätze wurden neben dem aktuellen Stand der<br />
Situationsanalyse, der Auswertung der Onlinebefragung und dem Aufzeigen der Good-Practice Beispiele im Zuge eines<br />
Workshops mit einer ausgewählten Arbeitsgruppe beraten und weiter verfasst. Zudem wurde die Einschätzung der Relevanz<br />
der drei Servicebereiche bzgl. des <strong>Münsterland</strong>es abgefragt und Pro- und Contraargumente gesammelt. Ziel war es, feste<br />
Rahmenbedingungen für die folgende Machbarkeitsprüfung zu bestimmen.<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 12
1. Einleitung<br />
1.2 Projektablaufplan<br />
Machbarkeitsprüfung der Servicebereiche<br />
Abfrage Interesse möglicher Partner<br />
Insgesamt wurden 147 mögliche Partner telefonisch kontaktiert,<br />
darunter Gastgeber, Touristinformationen und touristische Gemeindevertreter.<br />
Ausgewählt wurden diese teilweise in Abstimmung mit dem <strong>Münsterland</strong><br />
e.V., zum Teil nach Art der Betriebes (z.B. Bett&Bike-Betriebe) oder<br />
nach ihrer räumlichen Lage (um flächendeckend zu befragen).<br />
Den Gastgebern wurden identische Fragen gestellt, für Touristinformationen<br />
und Gemeindevertreter wurde ein dynamischer Leitfaden erstellt,<br />
der den Gesprächsverlauf unterstützte, aber keine vorher generierten<br />
Fragen akkurat abgearbeitet hat.<br />
Auf diesem Weg wurde zum Einen die Teilnahmebereitschaft, zum Anderen zusätzlich das Expertenwissen abgefragt. Ein<br />
Telefonat mit den Gastgebern dauerte im Schnitt 5-10 Minuten, bei den anderen beiden Gruppen zwischen 20 und 30 Minuten.<br />
Insbesondere bei den Gastgebern wurden maximal 3 Anrufversuche unternommen. Die kontaktierten touristischen Akteure<br />
waren alle zu einer telefonischen Befragung bereit.<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 13
1. Einleitung<br />
1.2 Projektablaufplan<br />
Machbarkeitsprüfung der Servicebereiche<br />
Wirtschaftlichkeitsberechnung der Servicebereiche<br />
Im Zuge des Workshops sowie weiteren Beratungen mit der<br />
Lenkungsgruppe wurden für den Gepäcktransfer drei Szenarien mit<br />
unterschiedlichen Rahmenbedingungen bestimmt. Die Vorgehensweise<br />
der Berechnungen ist identisch und besteht aus den drei<br />
Hauptbereichen:<br />
Investition,<br />
Nutzungspotential,<br />
Laufender Betrieb,<br />
welche mithilfe von diversen Hilfstabellen berechnet wurden.<br />
Nach Absprache wurde festgelegt, dass der Oneway-Fahrradverleih ausschließlich unter dem Aspekt der flächendeckenden<br />
Einführung betrachtet wird. Hierbei wird kein weiteres Szenario betrachtet, da dieses als das realistischste angesehen wird.<br />
In der Betrachtung der IST-Analyse bzgl. des Personen- und Privatradtransports sowie im Rahmen der Beratung wurde<br />
erkannt, dass eine flächendeckende Realisierung kostendeckend nicht machbar ist. Daher wurde für die Analyse der Angebote<br />
eine exemplarische Verbindung ausgewählt.<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 14
1. Einleitung<br />
1.2 Projektablaufplan<br />
Vorstellung der <strong>Logistikstudie</strong> im Rahmen einer<br />
Infoveranstaltung<br />
Auf Einladung des <strong>Münsterland</strong> e.V. sind am 21.03.2013 etwa 40<br />
touristische Akteure und politische Entscheider in deren Räumen in<br />
Greven zusammengekommen. Dort wurden die Ergebnisse der<br />
Untersuchungen von inspektour vorgestellt und angeregt diskutiert.<br />
Letzte Anregungen und Wünsche aus der Veranstaltung sind schließlich<br />
eingeflossen.<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 15
1. Einleitung<br />
1.2 Projektablaufplan<br />
Aufbau Analyse der Produkte<br />
In den Kapiteln 3 (individueller Gepäcktransfer) und 4 (Oneway-Fahrradvermietung) werden die Themen gleichermaßen<br />
aufgearbeitet und entsprechend dieser Reihenfolge präsentiert:<br />
Übersicht (allgemeine Erkenntnisse)<br />
Ist-Analyse (anhand der Ergebnisse aus der Online-Befragung und der Experteninterviews)<br />
Good Practice-Beispiele<br />
Vorstellung der Kriterien<br />
Teilnahmebereitschaft (telefonische Abfrage)<br />
Analysen und Berechnungen<br />
Fazit<br />
In Kapitel 4 wird das Thema „Personen- und Privatradtransport“ behandelt. Da sich relativ schnell ergeben hat, dass dieses<br />
Produkt nicht vom <strong>Münsterland</strong> e.V. zentral und flächendeckend koordiniert werden kann, wurde eine exemplarische<br />
Kostenübersicht für die Strecke Rheine – Coesfeld erstellt.<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 16
2. Ausgangssituation<br />
2.1 Trends im Fahrradtourismus<br />
2.2 Fahrradtouristische Situation im <strong>Münsterland</strong><br />
2.3 Chancen/Risiken der Radregion <strong>Münsterland</strong><br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 17
2.1 Trends im Fahrradtourismus<br />
2. Ausgangssituation<br />
Touristische Megatrends<br />
Merkmale Erläuterung Übereinstimmung mit<br />
Fahrradtourismus<br />
Bequemer<br />
Individueller<br />
Billiger & spontaner<br />
Bequemlichkeit ist nicht nur für Ältere, aber gerade für diese,<br />
besonders wichtig<br />
Bausteine sind wichtiger als komplett vorgefertigte Pauschalen<br />
Discount-Angebote werden mehr, denn flexiblere Lebens- und<br />
Arbeitsgestaltung machen es möglich bzw. notwendig<br />
Luxuriöser &<br />
exotischer<br />
Entschleuniger<br />
Gesünder<br />
Erlebnisreicher<br />
Häufiger & kürzer<br />
Sicherer<br />
Klimafreundlicher<br />
Kein Widerspruch, denn die Polarisierung der Angebote nimmt<br />
zu<br />
Ausgleich vom Alltag hat immer Konjunktur<br />
Das Ziel ist eine Einheit von Körper, Geist und Seele<br />
Inszenierungen und Events sind gefragt<br />
In Abhängigkeit von der wirtschaftlichen Situation steigt die Zahl<br />
der Zweit- und Drittreisen<br />
Gerade für Ältere wichtig<br />
Der Klimawandel rückt langsam in unser Bewusstsein<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 18
2. Ausgangssituation<br />
2.1 Trends im Fahrradtourismus<br />
Trends im Fahrradtourismus<br />
Mehr als die Hälfte aller Radreisenden entscheidet sich mit Hilfe von Informationen aus dem Internet und durch<br />
Freunde und Bekannte für ihr Reiseziel<br />
Hauptmedien zur Information vor und während des Urlaubs sind Internet, Karten und Touristinformationen<br />
Die Anzahl der Bett&Bike-Betriebe steigt kontinuierlich, 2012 lag die Zahl bei ca. 5400<br />
Die Orientierung während der Tour erfolgt hauptsächlich mittels Karten und Beschilderung, Smartphones u.ä. legen<br />
kontinuierlich zu<br />
Meistbefahrener deutscher Radfernweg ist der ElbeRadweg. Der EmsRadweg liegt auf Platz 8<br />
Beliebteste deutsche Radreiseregion ist Bayern, das <strong>Münsterland</strong> liegt als einzige Region aus NRW auf Platz 10<br />
Quelle: Zahlen und Fakten aus der Radreiseanalyse 2013 des ADFC<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 19
2.1 Trends im Fahrradtourismus<br />
2. Ausgangssituation<br />
Trends im<br />
Fahrradtourismus<br />
Quelle: Zahlen und Fakten aus der Radreiseanalyse 2013 des ADFC<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 20
2. Ausgangssituation<br />
2.1 Trends im Fahrradtourismus<br />
Trends aus Sicht regionaler Akteure (Onlinebefragung)<br />
Frage: Welche deutschlandweiten fahrradtouristischen Trends (Produkte, Marketing etc.) sind Ihnen in den vergangenen 12<br />
Monaten aufgefallen?<br />
TOP 3 Nennungen:<br />
E-Bikes und Pedelecs<br />
Spezielle Radrouten im <strong>Münsterland</strong><br />
<br />
Pauschalen bzw. Verbindung Rad<br />
mit weiterem Thema/Aktivität<br />
E-Bikes und Pedelecs<br />
Spezielle Radrouten<br />
Pauschalen Rad + weitere Aktivität<br />
GPS<br />
Bett & Bike<br />
Individueller Gepäcktransfer<br />
18,9%<br />
5,3%<br />
4,7%<br />
3,2%<br />
2,6%<br />
33,2%<br />
<br />
TOP 3 Nennungen<br />
Projektspezifische Kategorien<br />
Auswahl Nennungen Sonstiges:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Spontanität der Kurzurlaubsentscheidung<br />
Segwaytouren<br />
Gepäckschließfächer vor Ort<br />
Navigationsgeräte für das Rad etc.<br />
One-Way Fahrradverleih<br />
Marketing<br />
Niederrheinrad<br />
Personentransport inkl. Rad<br />
Sonstiges<br />
1,6%<br />
1,6%<br />
1,6%<br />
1,1%<br />
26,3%<br />
0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35%<br />
N = 190<br />
Antworten kategorisiert<br />
Quelle: inspektour, Onlinebefragung<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 21
2. Ausgangssituation<br />
2.1 Trends im Fahrradtourismus<br />
Bewertung der Relevanz aus Sicht der regionalen Akteure (Onlinebefragung)<br />
Die folgende Bewertung spiegelt die Spontanantworten zu den einzelnen Produkten, ohne Nennung konkreter<br />
Rahmenbedingungen, wider und ist nicht als endgültige Bewertung zu betrachten.<br />
Frage: Wie beurteilen Sie die Relevanz der folgenden radtouristischen Angebote bezogen auf das <strong>Münsterland</strong>?<br />
Quelle: inspektour, Onlinebefragung<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 22
2. Ausgangssituation<br />
2.2 Fahrradtouristische Situation im <strong>Münsterland</strong><br />
Radwegenetz<br />
Länge ca. 5.000 Kilometer<br />
Organisation des Radwegestruktur im Wabennetz<br />
Jede Wabe (ca. 248 Stück) mit Nummer gekennzeichnet<br />
Radwege verlaufen zwischen zwei Waben<br />
Kennung der Radwege durch das Aufzeigen der beiden<br />
Nummern<br />
Fahrradrouten*<br />
<strong>Münsterland</strong> Radtouren (liegen ganz oder teilweise im <strong>Münsterland</strong>)<br />
100 Schlösser Route<br />
Radtour Sandsteinroute<br />
Burg & Schloss Tour<br />
Radtour Historische Stadtkerne<br />
Naturpark Hohe Mark Route<br />
Sagenroute im <strong>Münsterland</strong><br />
Flamingoroute<br />
NaTourismus-Route<br />
Töddenland-Route<br />
Grenzgängerroute Teuto-Ems<br />
RadBahn <strong>Münsterland</strong><br />
Quelle: www.kreis-warendorf.de/w1/typo3temp/pics/863a489395.jpg<br />
*Quelle: www.muensterland-tourismus.de<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 23
2. Ausgangssituation<br />
2.2 Fahrradtouristische Situation im <strong>Münsterland</strong><br />
Fahrradrouten* - Fortsetzung<br />
Fluss- und Wasserradwege<br />
EmsRadweg<br />
WERSE RAD WEG<br />
Dortmund-Ems-Kanal Route<br />
Aa-Vechte-Route<br />
Vechtetalroute<br />
Flusslandschaft (Rundtouren):<br />
Aaroute<br />
Berkelroute<br />
Ijsselroute<br />
Schlingerroute<br />
Grenzüberschreitende Routen<br />
Agri cultura route<br />
Vechtetalroute<br />
Flamingoroute<br />
Radfernwege<br />
Römer-Lippe-Route<br />
Friedensroute<br />
Europaradweg R1<br />
LandesGartenSchau-Route<br />
Dortmund-Ems-Kanal Route<br />
EmsRadweg<br />
Deutsche Fußballroute<br />
*Quelle: www.muensterland-tourismus.de<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 24
2. Ausgangssituation<br />
2.2 Fahrradtouristische Situation im <strong>Münsterland</strong><br />
TOP Routen laut Onlinebefragung<br />
Frage: Welches sind aus Ihrer Sicht die TOP3 Radrouten oder Fahrradangebote, die die Gäste während ihres Aufenthalts<br />
im <strong>Münsterland</strong> vor allem wahrnehmen?<br />
TOP Nennungen mit Abstand:<br />
100 Schlösser Route 32%<br />
EmsRadweg 20%<br />
100 Schlösser Route<br />
WerseRadweg 7%<br />
EmsRadweg<br />
Nennung des gesamten Wabennetzes<br />
ohne konkrete Strecke: 5%<br />
Rangliste<br />
Aa-Vechte-Route 5%<br />
Dortmund-Ems-Kanal Route 5%<br />
Wabennetz allgemein 5%<br />
Europaradweg R1<br />
Burg und Schloss Tour<br />
Grenzüberschreitende Touren<br />
Römer-Lippe-Route<br />
Sonstiges 18% N = 289<br />
Antworten kategorisiert<br />
Quelle: inspektour, Onlinebefragung<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 25
2. Ausgangssituation<br />
2.2 Fahrradtouristische Situation im <strong>Münsterland</strong><br />
Fahrrad- und FietsenBusse<br />
Anhänger für bis zu 16 Räder<br />
Saison 1. Mai - 3. Oktober<br />
Betrieb: Sonn- und Feiertags<br />
Sommerferien teilweise täglich unterwegs<br />
Einsatz in Gegenden mit unzureichendem Bahnanschluss<br />
In den Kreisen Borken und Coesfeld kostenfreie Mitnahme<br />
der Räder<br />
Quelle: www.bus-und-bahn-im-muensterland.de<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 26
2. Ausgangssituation<br />
2.2 Fahrradtouristische Situation im <strong>Münsterland</strong><br />
E-Bikes und Pedelecs im <strong>Münsterland</strong> (Auswahl)<br />
Kostenlose Ladestationen im <strong>Münsterland</strong> bei zahlreichen Gaststätten,<br />
Einzelhändlern und weiteren Einrichtungen<br />
Erkennung durch folgende Logos:<br />
Quelle: www.muensterland-tourismus.de<br />
Auflistung von E-Bike-Miet- und Ladestationen nach Regionen (inkl.<br />
jeweiligen Download in Druckversion)<br />
Quelle: www.muensterland-tourismus.de<br />
Erklärung der Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bike auf Homepage<br />
vorhanden<br />
Weitere Aktivitäten auf kommunaler bzw. regionaler Ebene<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 27
2. Ausgangssituation<br />
2.2 Fahrradtouristische Situation im <strong>Münsterland</strong><br />
Weitere fahrradtouristische Angebote (Auswahl)<br />
GPS Navigator <strong>Münsterland</strong><br />
Auswahl an GPS-Tracks und Google-Earth Dateien zu<br />
ausgesuchten Radtouren und Radwegen<br />
Vorstellung GPS-Radtour des Monats<br />
Quelle: www.muensterland-tourismus.de<br />
Verleih von Rollfietsen<br />
Kombination aus Rollstuhl und Fahrrad für zwei Personen<br />
Veranstaltungen<br />
RennFietsen Tour <strong>Münsterland</strong><br />
Sparkassen <strong>Münsterland</strong> GIRO<br />
Quelle: www.tourismus-kreis-borken.de<br />
SattelFest <strong>Münsterland</strong> – Aktionen rund um die Thematik Radfahren<br />
im gesamten <strong>Münsterland</strong><br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 28
2. Ausgangssituation<br />
2.2 Fahrradtouristische Situation im <strong>Münsterland</strong><br />
Einschätzung Fahrradnutzung der Gäste<br />
(Onlinebefragung)<br />
Frage: Wenn Fahrräder während des Aufenthalts genutzt<br />
werden, nutzen die Gäste überwiegend ihre Privaträder<br />
oder werden Räder eher vor Ort ausgeliehen?<br />
Einschätzung Reiseform der Gäste<br />
(Onlinebefragung)<br />
Frage: Welche Reiseform unternehmen die Gäste<br />
Ihrer Meinung nach am häufigsten im<br />
<strong>Münsterland</strong>?<br />
12%<br />
8%<br />
8%<br />
19%<br />
47%<br />
80%<br />
26%<br />
Eher Privatrad Eher Verleih Keine Einschätzung<br />
Tagesausflug mit dem Rad vom Urlaubsort<br />
Mehrtägige Radreise<br />
Tagesausflug mit dem Rad vom Wohnort<br />
Keine Einschätzung<br />
n = 171<br />
n = 170<br />
Quelle: inspektour, Onlinebefragung<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 29
2. Ausgangssituation<br />
2.2 Fahrradtouristische Situation im <strong>Münsterland</strong><br />
Darstellung auf Homepage<br />
www.muensterland-tourismus.de<br />
Thema Rad auf Startseite sichtbar<br />
Wahrnehmung als Hauptthematik<br />
Existenz diverser Unterseiten zur Thematik Radfahren<br />
Klare Themendarstellung durch u. a. aussagekräftige Bilder<br />
CD bleibt erhalten<br />
Weitere Unterseiten zu den jeweiligen Routen<br />
Ausführliche Darstellung der Route<br />
Attraktive und umfangreiche Bildersammlung<br />
Umfangreiches Kartenmaterial<br />
Darstellung von Sehenswürdigkeiten entlang der Route<br />
Querverweis zu Veranstaltungen<br />
Auflistung von „Bett & Bike“ Betrieben<br />
Quelle: www.muensterland-tourismus.de<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 30
2. Ausgangssituation<br />
2.2 Fahrradtouristische Situation im <strong>Münsterland</strong><br />
Darstellung Printprodukte (Auswahl)<br />
Umfangreiche Auswahl an Printprodukten<br />
zu fahrradspezifischen Themen im <strong>Münsterland</strong><br />
Zum Teil – wenn in Eigenverantwortung herausgegeben<br />
- im Corporate Design<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 31
2. Ausgangssituation<br />
2.2 Fahrradtouristische Situation im <strong>Münsterland</strong><br />
Beurteilung radtouristischer Aspekte durch regionale Akteure<br />
(Onlinebefragung)<br />
Frage: Bitte beurteilen Sie folgende radtouristische Aspekte bezogen auf<br />
die aktuelle Situation im <strong>Münsterland</strong>.<br />
Legende: 1 = sehr gut, 2 = gut, 3 = teils/teils, 4 = schlecht, 5 = sehr schlecht<br />
Gesamtdurchschnitt: 2,72 (Tendenz zu „teils/teils“)<br />
Bewertungen unterhalb des Durchschnitts<br />
Angebot Gepäcktransport<br />
Anbindung Bus und Bahn entlang der Routen<br />
Angebot an Fietsenbussen<br />
Angebot an E-Bike Vermietung<br />
Angebot an GPS-Routen<br />
Verbreitung der Initiative Qualitätssiegel Bett&Bike<br />
Beste Bewertung<br />
Flächendeckende Verteilung der Radwege im <strong>Münsterland</strong> (2,02)<br />
Schlechteste Bewertung<br />
Angebot Gepäcktransport (3,50) Ø n = 133<br />
Quelle: Onlinebefragung (siehe separates Dokument)<br />
Verbreitung der Initiative<br />
Qualitätssiegel Bett&Bike<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> |<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013<br />
inspektour | 2013<br />
32
2. Ausgangssituation<br />
2.2 Fahrradtouristische Situation im <strong>Münsterland</strong><br />
Beurteilung der fahrradtouristischen Situation (Onlinebefragung)<br />
Frage: Wie beurteilen Sie die zukünftige fahrradtouristische Situation im <strong>Münsterland</strong>?<br />
Legende 1 = stark wachsendes Marktsegment, 2 = wachsendes Marktsegment, 3 = stagnierendes Marktsegment,<br />
4 = abnehmendes Marktsegment, 5 = stark abnehmendes Marktsegment, 0 = keine Einschätzung<br />
Mittelwert: 2,37 (Tendenz: „wachsendes Marktsegment“)<br />
n = 172<br />
Quelle: inspektour, Onlinebefragung<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 33
2. Ausgangssituation<br />
2.3 Chancen/Risiken der Radregion <strong>Münsterland</strong><br />
Chancen der Radregion <strong>Münsterland</strong><br />
Ausbau/Festigung Angebotsstruktur Fahrrad<br />
Lange Tradition/Thematik in Region verankert – einfache Etablierung neuer Radprodukte<br />
Infrastruktur und Angebote etabliert<br />
Besonderheit flächendeckendes Wabennetz<br />
<br />
Demografischer Wandel<br />
<br />
Fahrrad als beliebter Sport und Urlaubsbeschäftigung für Best-Ager<br />
<br />
Strategische Ausrichtung und Herangehensweise<br />
Zieldefinition und Zielgruppenorientierung<br />
Kennzahlenerhebung und -auswertung (Marktforschung)<br />
<br />
Qualitätsoffensive<br />
<br />
Starkes Quellgebiet<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 34
2. Ausgangssituation<br />
2.3 Chancen/Risiken der Radregion <strong>Münsterland</strong><br />
Chancen der Radregion <strong>Münsterland</strong> – Fortsetzung<br />
Marketing<br />
Erhöhung Bekanntheitsgrad als Radregion<br />
Neue radtouristische Produkte und Dienstleistungen<br />
Einbindung technischer Features<br />
<br />
Freizeit- und Urlaubsverhalten<br />
<br />
Fahrradreise nicht als Haupturlaub<br />
Trend Kurzurlaub innerhalb Deutschlands<br />
Trend Aktiv in der Natur<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 35
2. Ausgangssituation<br />
2.3 Chancen/Risiken der Radregion <strong>Münsterland</strong><br />
Risiken der Radregion <strong>Münsterland</strong><br />
Wettbewerb<br />
Steigende Konkurrenz – Stagnation des <strong>Münsterland</strong>es<br />
Zugang hügeliger Regionen durch E-Bike<br />
<br />
Attraktivitätsverlust der Angebote<br />
Lückenhafte touristische Infrastruktur, keine adäquate Pflege<br />
<br />
Nicht immer zielgruppenkonforme und zeitgemäße Angebote<br />
<br />
Attraktivitätsverlust der Landschaft<br />
<br />
Vermaisung, Windräder etc.<br />
<br />
Finanzierung<br />
Verknappung finanzieller Mittel<br />
Fehlende Investitionsbereitschaft<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 36
3. Individueller Gepäcktransfer<br />
3.1 Übersicht<br />
3.2 Ist-Analyse<br />
3.3 Good Practice-Beispiele<br />
3.4 Kriterien<br />
3.5 Mögliche Partner<br />
3.6 Teilnahmebereitschaft<br />
3.7 Analysen und Berechnungen<br />
3.8 Kurzfazit<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 37
3. Individueller Gepäcktransfer<br />
3.1 Übersicht<br />
Vorstellung des Produktes<br />
Eines der untersuchten Produkte ist der individuelle Gepäcktransfer. Ziel ist es, zu prüfen, ob die Einführung eines<br />
individuellen, flächendeckenden Gepäcktransfers im <strong>Münsterland</strong> sinnvoll ist. Flächendeckend bedeutet hierbei, dass der<br />
Gast sein Gepäck unabhängig von festen Routen von Ort A zu Ort B bringen lassen kann, in der Regel findet der Transfer<br />
zwischen den Beherbergungsbetrieben statt.<br />
Analysiert wurde die aktuelle Situation des Gepäcktransfers im <strong>Münsterland</strong> unter anderem mit Hilfe der Online-Befragung<br />
und 12 Experteninterviews. Außerdem wurden zur Analyse aktuelle Studien herangezogen, z.B. die Radreiseanalyse 2013.<br />
Das Aufzeigen zweier Good Practice-Beispiele, eines aus dem angrenzenden Emsland, eines vom ElbeRadweg,<br />
verdeutlicht den Umgang mit Gepäcktransfer in anderen Regionen.<br />
Aus den Erkenntnissen dieser drei Bereiche sind in Abstimmung mit dem Arbeitskreis Radfahren Kriterien für das<br />
<strong>Münsterland</strong> abgeleitet worden.<br />
Unter den so fixierten Bedingungen wurden potentielle Produktpartner, in diesem Fall Beherbergungsbetriebe,<br />
Touristinformationen und touristische Gemeindevertreter, nach ihrer Teilnahmebereitschaft im Falle einer Einführung<br />
befragt.<br />
An die Ergebnisse dieser Befragung schließen umfangreiche Berechnungen an, die in diesem Kapitel stark verdeutlicht<br />
werden. Das Vorgehen in Kapitel 4 ist analog und wird daher an dortiger Stelle nicht erneut so detailliert erläutert.<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 38
3. Individueller Gepäcktransfer<br />
3.2 Ist-Analyse<br />
Status Quo im <strong>Münsterland</strong><br />
Aktuell gibt es keinen zentral organisierten, flächendeckenden<br />
individuellen Gepäcktransfer im <strong>Münsterland</strong>. Aus anderen<br />
Regionen werden die äußersten Randgebiete u.U. mit<br />
angefahren, beispielsweise beim EmsRadweg. In der Regel<br />
bieten die Gastgeber im <strong>Münsterland</strong> einen Gepäcktransport<br />
für ihre Gäste an, kleinflächig sind diese mancherorts bereits<br />
vernetzt.<br />
Die aktive Nachfrage ist laut der Online-Befragung eher mäßig,<br />
88% der Gäste fragen selten bis nie von sich aus danach.<br />
Nicht zu vernachlässigen ist die Tatsache, dass<br />
Gepäcktransport häufig Bestandteil einer Pauschale ist, daher<br />
konzentrieren sich die nachfolgenden Betrachtungen explizit<br />
auf den individuellen Gepäcktransfer.<br />
Wird von den Gästen aktiv nach einem<br />
Gepäcktransfer gefragt? (Onlinebefragung)<br />
52%<br />
6%<br />
6%<br />
36%<br />
Nie<br />
Selten<br />
Oft<br />
Wird von uns automatisch<br />
angeboten<br />
Quelle: inspektour, Onlinebefragung<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 39
3. Individueller Gepäcktransfer<br />
3.2 Ist-Analyse<br />
Preise und Leistungen anderer Anbieter (Auswahl)<br />
Dienstleister Gebiet Preis (brutto) Leistung Anmerkungen Einschränkungen Pauschalen<br />
Emsland<br />
Touristik<br />
Emsland EUR 7,- Lieferung im<br />
gesamten<br />
Emsland von A<br />
nach B<br />
Keine<br />
Registrierung<br />
der Gastgeber<br />
notwendig<br />
Nicht<br />
flächendeckend,<br />
nur entlang der<br />
wichtigsten Routen<br />
Mit Pauschale<br />
kombinierbar<br />
Radweg-<br />
Reisen<br />
GmbH<br />
Donau-<br />
Radweg zw.<br />
Donaueschingen<br />
&<br />
Regensburg<br />
EUR 13,- pro<br />
Koffer (ab<br />
dem 5. Koffer<br />
EUR 2,- pro<br />
Koffer)<br />
Im gesamten<br />
Gebiet,<br />
Abrechnung<br />
nach Etappen<br />
Online und<br />
telefonisch<br />
buchbar<br />
max. 20 kg,<br />
Abholung<br />
zwischen 9h und<br />
18h, 27. April bis<br />
06. Oktober 2013<br />
Auch in<br />
Pauschalen<br />
enthalten<br />
Fahrradverleih<br />
Greef<br />
Weserbergland/<br />
Weserradweg<br />
EUR 1,30/km<br />
Individueller<br />
Gepäcktransport;<br />
Abrechnung<br />
je km<br />
Online und<br />
telefonisch<br />
buchbar<br />
Keine<br />
Begrenzungen<br />
Zusätzlich<br />
Fahrradverleih<br />
und –transport je<br />
vorgeschlagene<br />
Routen<br />
Fahrservice<br />
Süd<br />
Personenbeförderung<br />
Raimund<br />
Miorin<br />
Gardasee /<br />
München /<br />
Innsbruck<br />
EUR 20,- p.P.<br />
(vorhandene<br />
Etappe) EUR<br />
25,- bis 30,-<br />
(nicht vorh.<br />
Etappe, 4<br />
Personen)<br />
Abrechnung<br />
nach Etappe und<br />
Personenanzahl<br />
Bestehende<br />
Termine/<br />
Routen auf der<br />
Internetseite<br />
Keine Begrenzung<br />
Keine<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 40
3. Individueller Gepäcktransfer<br />
3.2 Ist-Analyse<br />
Ergebnisse aus der Onlinebefragung<br />
Innerhalb der Online-Befragung wurde u.a. nach folgenden Merkmalen, bezogen auf das <strong>Münsterland</strong> gefragt.<br />
Zielgruppe Quellmarkt Verbindung mit<br />
bestehenden Angeboten<br />
Geeignete Strecken<br />
Best-Ager<br />
42%<br />
Angrenzende Regionen<br />
22%<br />
Themenrouten <strong>Münsterland</strong><br />
29%<br />
Gesamtregion<br />
46%<br />
Gruppen und Paare<br />
Niederlande<br />
Beherbergungen<br />
100 Schlösser Route<br />
18%<br />
22%<br />
18%<br />
22%<br />
Einzelreisende<br />
7%<br />
Bundesweit<br />
17%<br />
Pauschalangebote<br />
18%<br />
EmsRadweg<br />
12%<br />
N = 62 N = 41 N = 34 N = 50<br />
Die Fragen wurden offen, also ohne Vorgabe von Antwortmöglichkeiten, gestellt. Best-Ager sind laut der Befragung die<br />
stärkste Zielgruppe. Als wichtigster Quellmarkt stellen sich die angrenzenden Regionen dar (Niederlande ist ebenfalls<br />
angrenzende Region). Am ehesten ist der Gepäcktransfer mit den Themenrouten und den Beherbergungsbetrieben zu<br />
verknüpfen und die gesamte Region eignet sich für das Produkt, was der Prüfung nach einem flächendeckenden Transport<br />
entgegenkommt.<br />
Quelle: inspektour, Onlinebefragung<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 41
3. Individueller Gepäcktransfer<br />
3.3 Good Practice-Beispiele<br />
Koffertaxi Emsland<br />
Service von April bis Oktober (November bis März auf Anfrage)<br />
Brutto € 7,- / Gepäckstück und Strecke innerhalb des Emslandes<br />
Auf Anfrage und gegen zusätzliche Gebühr auch über das Emsland hinaus<br />
Abgabe des Gepäckstückes an der Rezeption des eigenen Hotels bis 9 Uhr, bis spätestens<br />
17 Uhr Ankunft im neuen Hotel<br />
Schätzung: 80% Pauschalen, 20% Einzelradreisende<br />
Keine direkten Partner, grundsätzlich darf sich jeder beteiligen<br />
Herausforderungen<br />
Kommunikation: zwischen Anbieter und Hotels, aber auch innerhalb der Hotels sicherstellen<br />
Software zur internen Verwaltung: selbst programmiert<br />
Finanzierung: Nur in den ersten Jahren Zuschussgeschäft, danach kostendeckend<br />
Festlegung der Route: im Emsland bewusst nicht flächendeckend, nur entlang der<br />
wichtigsten Routen<br />
Personal: im Emsland 3 Senioren auf 400-EUR-Basis als Fahrer (aktuell 450-EUR-Basis)<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 42
3. Individueller Gepäcktransfer<br />
3.3 Good Practice-Beispiele<br />
DonauRadweg<br />
Privatwirtschaftlich (über Radweg Reisen GmbH, Konstanz)<br />
Gepäcktransport für Selbstplaner<br />
Abgabe an der Rezeption bis 9 Uhr, am neuen Übernachtungsort Eintreffen des<br />
Gepäcks bis 18 Uhr<br />
Täglich vom 27. April bis 06. Oktober 2013<br />
Für die ersten 4 Koffer pro Koffer (max. 20 kg) und Etappe brutto<br />
weiteren Koffer brutto € 2,-<br />
€ 13,-. Für jeden<br />
Buchung telefonisch oder über ein Online-Buchungsformular<br />
Keine Hinterlegung oder Abholung an Bahnhöfen<br />
Bestimmte Strecken sind ausgenommen<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 43
3. Individueller Gepäcktransfer<br />
3.4 Vorstellung wesentlicher Kriterien<br />
Erläuterung<br />
In Zusammenarbeit mit fahrradtouristischen Akteuren aus dem <strong>Münsterland</strong> und dem Arbeitskreis Radfahren des<br />
<strong>Münsterland</strong> e.V. hat inspektour in einem Workshop einen Kriterienkatalog erarbeitet. Dieser wird auf der folgenden Seite<br />
überblickshaft dargestellt.<br />
Er dient zum Einen dazu, mögliche Projektpartner leichter zu identifizieren und interessierte Partner einfacher mit den<br />
Bedingungen vertraut zu machen. Zum Anderen ist das Produkt hierdurch an Bedingungen geknüpft, unter deren<br />
zwingender Voraussetzung eine Realisierbarkeit angestrebt werden muss.<br />
Im Falle des individuellen Gepäcktransfers sind 3 Oberkategorien gebildet worden. Diese, bzw. deren Inhalte, bilden jedoch<br />
keinen Anspruch auf Vollständigkeit.<br />
Management / Organisation / Institution<br />
Finanzierung<br />
Infrastruktur / Ausstattung<br />
Vor allem im Hinblick auf die Realisierung ist eine nicht unerhebliche Zahl weiterer Kriterien und Bedingungen erforderlich,<br />
an dieser Stelle sind lediglich die primär zu erfüllenden angeführt.<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 44
3. Individueller Gepäcktransfer<br />
3.4 Vorstellung wesentlicher Kriterien<br />
Management / Organisation / Institution<br />
Zeiten: Abholung Gepäck ab 9 Uhr, Lieferung bis 17 Uhr<br />
Buchung: kurzfristig bis 14 Uhr am Vortag (Kontingent festgelegt)<br />
Angebot: Pauschalen, Individualreisende<br />
Zielgebiete: Prüfung Machbarkeit auf 3 Ebenen: flächendeckend (Leistung eingeschränkt), flächendeckend, Südkurs der<br />
100 Schlösser Route<br />
Finanzierung<br />
Preisstruktur: Preis / Gepäckstück<br />
Abrechnungsmodalitäten: keine Provisionszahlungen bei Beherbergung und TIs<br />
Voraussetzung: Kalkulatorisch wirtschaftlich selbsttragend, Investition soll sich nach 15 Jahren amortisiert haben<br />
Infrastruktur / Ausstattung<br />
Laufzeit: saisonal (letztes Aprilwochenende bis erstes Oktoberwochenende)<br />
Beschaffenheit der Gepäckstücke: Gewicht, Maße, Anzahl nach Flugstandards festgelegt<br />
Öffnungszeiten: Beherbergungsbetriebe müssen von 9-17 Uhr besetzt sein<br />
Transport: Anschaffung von Fahrzeugen, Zusammenarbeit mit Logistikunternehmen<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 45
3. Individueller Gepäcktransfer<br />
3.5 Mögliche Partner<br />
Voraussetzungen für eine Eignung<br />
Um den individuellen Gepäcktransfer (flächendeckend) anbieten zu können, sind Kooperationen/Verträge mit Dienstleistern<br />
(s. Kapitel 7) notwendig. Um eine Auswahl an passenden Partnern treffen zu können, sollten bestimme Anforderung an<br />
diese gestellt werden.<br />
Zu beachten ist, dass Partner aus unterschiedlichen Bereichen gefunden werden müssen: Gepäcktransport, Buchung,<br />
Marketing etc. Eine spezielle Größe der möglichen Partnerunternehmen ist nicht notwendig (unter der Annahme einer<br />
adäquaten Leistungsfähigkeit). In Kombination müssen diese dann folgende Voraussetzungen erfüllen:<br />
Zentrale Koordination<br />
Zuverlässige Abhol- und Lieferzeiten<br />
Wirtschaftliches Arbeiten<br />
Flächendeckender Transport für Gruppen und Einzelreisende<br />
Vernetzung aller relevanten Punkte im <strong>Münsterland</strong> etc.<br />
Umfassende uneingeschränkte zeitliche Erreichbarkeit und Verfügbarkeit (analog zu den festzusetzenden Betriebstagen<br />
und täglichen Zeiten der Erreichbarkeit)<br />
Eventuelle Ausfälle (technisch, personell o.ä.) müssen garantiert zeitnah (nachfrageorientiert) kompensiert werden<br />
können<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 46
3. Individueller Gepäcktransfer<br />
3.5 Mögliche Partner<br />
Voraussetzungen für eine Eignung<br />
Geprüft wurde hier, ob der jeweilige Dienstleister eigenverantwortlich in der Lage wäre, den Auftrag des individuellen<br />
Gepäcktransfers zu erfüllen.<br />
Betriebe Eignung Begründung (wesentliche Aspekte)<br />
Transport-/ Logistikunternehmen Nein Keine zentrale Koordination, keine flächendeckende<br />
Vernetzung<br />
Taxiunternehmen Nein Logistisch nicht dafür ausgerichtet, unzureichende<br />
personellen/automobile Kapazitäten<br />
Hoteliers (die den Gepäcktransport bereits in<br />
ihren Hotels anbieten und die Strecke erweitern)<br />
(Fietsen-) Busunternehmen (Gepäcktransport als<br />
Nebenleistung)<br />
Nein<br />
Nein<br />
Lieferung nur vom/zum eigenen Hotel möglich, keine<br />
durchgehenden Lieferzeiten<br />
Ein- und Ausladen zusätzlicher Zeitfaktor (Verzerrung der<br />
Abfahrtszeiten), nur Haltestellen, keine Hotels anfahrbar<br />
Angestellte Fahrer (beim <strong>Münsterland</strong> e.V.) Ja Aber kein wirtschaftliches Arbeiten, hohe<br />
Anschaffungskosten, hohe Personalkosten bei ggf. geringer<br />
Auslastung<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 47
3. Individueller Gepäcktransfer<br />
3.6 Teilnahmebereitschaft<br />
Vorgehensweise<br />
Auf den kommenden Seiten werden die Ergebnisse der telefonischen Abfrage nach der Teilnahmebereitschaft erörtert.<br />
Potentielle Partner sind Beherbergungsbetriebe (Hotel, Pension), Touristinformationen und kommunale<br />
Tourismusverantwortliche, die sich im Bereich Tourismus kümmern, wenn keine andere Organisationseinheit besteht.<br />
Insgesamt wurden 143 Gesprächspartner kontaktiert, die Anrufe fanden zwischen dem 01.02.2013 und dem 15.03.2013 statt.<br />
Bei etwa zwei Dritteln aller Einrichtungen kam es zur Befragung, die übrigen hatte kein Interesse. Die kontaktierten Touristinformationen<br />
und kommunalen Tourismusverantwortlichen haben alle an der Befragung teilgenommen. Befragt wurden diese<br />
u.a. danach, ob sie vor allem als Dienstleister, Multiplikator und Kommunikator fungieren und ihren Gästen aktiv das Produkt<br />
empfehlen würden.<br />
Die Befragten sind über die gesamte Fläche des <strong>Münsterland</strong>es verteilt, dies verdeutlicht auch die Karte, auf welcher die<br />
Ergebnisse nach dem Ampelprinzip dargestellt sind.<br />
Potentieller Partner<br />
Ggf. zu einer<br />
Teilnahme bereit<br />
Teilnahme unsicher<br />
Keine Teilnahmebereitschaft<br />
Beherbergung<br />
Touristinformation / kommunale<br />
Tourismusverantwortliche<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 48
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 49
3. Individueller Gepäcktransfer<br />
3.6 Teilnahmebereitschaft<br />
Ergebnisse<br />
Beherbergung (125) Anzahl Anteil<br />
Ja / Tendenz Ja 44 35,2%<br />
Unsicher 9 7,2%<br />
Nein / Tendenz nein 30 24%<br />
Nicht feststellbar / Kein Interesse an der Befragung 42 33,6%<br />
Touristinfos / kommunale Tourismusverantwortliche (18) Anzahl Anteil<br />
Ja / Tendenz Ja 7 38,9%<br />
Unsicher 4 22,2%<br />
Nein / Tendenz nein 7 38,9%<br />
Unsicherheiten und Zurückhaltung resultieren vor allem daraus, dass die Rahmenbedingungen nicht final geklärt sind und<br />
dadurch der Ressourcenaufwand für die potentiellen Partner nicht abschätzbar ist.<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 50
3. Individueller Gepäcktransfer<br />
3.7 Analysen und Berechnungen<br />
Vorgehensweise<br />
Auf Basis der diskutierten Kriterien sowie der IST-Analyse wurden für den individuellen Gepäcktransfer 3 Szenarien erstellt.<br />
Die Vorgehensweise der Berechnungen der jeweiligen Szenarien ist identisch. Lediglich die Ausprägungen variieren aufgrund<br />
der unterschiedlichen Rahmenbedingungen der Szenarien.<br />
Kurzbeschreibung der Szenarien:<br />
Flächendeckend (Leistung eingeschränkt) Flächendeckend Südkurs 100 Schlösser Route<br />
- Einteilung 4 Zonen<br />
- Systembedingte Routenplanung<br />
- Zentraler Treffpunkt<br />
- Fahrzeuge: 4<br />
- Fahrer: 6<br />
- Keine Zoneneinteilung<br />
- Systembedingte Routenplanung<br />
(Beispielroute siehe Abb.)<br />
- Fahrzeuge: 8<br />
- Fahrer: 12<br />
- feste Routenführung<br />
- Beidseitiges Abfahren<br />
- Fahrzeuge: 2<br />
- Fahrer: 3<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 51
3. Individueller Gepäcktransfer<br />
3.7 Analysen und Berechnungen<br />
Vorgehensweise – je Szenario<br />
Einteilung der Szenarien:<br />
Szenario I: Flächendeckend (Leistung eingeschränkt)<br />
Szenario II: Flächendeckend<br />
<br />
Szenario III: Südkurs 100 Schlösser Route<br />
Die Vorgehensweise der Berechnungen wird auf den folgenden Seiten exemplarisch am Szenario I beschrieben.<br />
Zur Ermittlung der Wirtschaftlichkeit sind folgende Berechnungen notwendig:<br />
Berechnung der Investitionskosten<br />
Erstellung Finanzierungsplan<br />
Ermittlung des Nutzungspotentials<br />
Berechnung des laufenden Betriebs<br />
Hilfstabellen:<br />
Annuitätendarlehen<br />
Afa<br />
Preis je Gepäck<br />
Saisonzeiten<br />
Personal<br />
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3. Individueller Gepäcktransfer<br />
3.7 Analysen und Berechnungen<br />
Anmerkungen zu den Berechnungen:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Die folgenden Erklärungen dienen zur leichteren Verständlichkeit der Berechnungen und den daraus resultierenden<br />
Erkenntnissen, Ableitungen und Empfehlungen. Zum vollständigen Verständnis der Wirtschaftlichkeitsberechnungen<br />
sind die Excel-Tabellen vonnöten, die der <strong>Logistikstudie</strong> beigefügt sind.<br />
Die Excel-Tabellen sind dynamisch, d. h. sie können neuen Rahmenbedingungen stets angepasst werden.<br />
Der <strong>Münsterland</strong> e.V. ist grundsätzlich nicht vollständig vorsteuerabzugsberechtigt. Im Falle der Organisation des<br />
Produktes durch den <strong>Münsterland</strong> e.V. muss geprüft werden, ob nichtabziehbare Vorsteuern ein zu beachtender<br />
Faktor ist. Nach Rücksprache mit den Beteiligten wird jedoch bei den vorliegenden Wirtschaftlichkeitsberechnungen<br />
davon ausgegangen, dass keine nichtabziehbare Vorsteuer vorhanden sein wird. Daher sind alle Angaben in netto.<br />
Alle Angaben sind kalkulatorisch und ohne Gewähr.<br />
Alle Angaben sind netto (teilweise aufzeigen des brutto-Betrags zur Vereinfachung).<br />
Alle Angaben sind mit 2% inflationsbereinigt p. a.<br />
<br />
Die dargestellten Daten beruhen auch auf bestehenden Werten, Hochrechnungen und Schätzungen aufgrund<br />
Beratererfahrungen sowie branchenüblicher Annahmen.<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 53
3. Individueller Gepäcktransfer<br />
3.7 Analysen und Berechnungen<br />
Investitionskosten<br />
Bei der Investitionsphase wird von einem Zeitraum<br />
von 6 Monaten ausgegangen.<br />
Folgende Oberkategorien sind in der Investitionskostenplanung<br />
enthalten:<br />
<br />
<br />
<br />
Planungs- und Entwicklungskosten<br />
Akquisekosten<br />
Unvorhergesehene Kosten<br />
Anzumerken ist, dass innerhalb der<br />
Investitionskosten keine Materialkosten für die<br />
Fahrzeuge entstehen. Es wird von einem Leasing<br />
der Fahrzeuge ausgegangen, die Leasingkosten<br />
sowie alle weiteren laufenden Kosten für die<br />
Fahrzeuge werden im laufenden Betrieb beachtet.<br />
Beispiel: Investitionskostenberechnung Szenario I<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 54
3. Individueller Gepäcktransfer<br />
3.7 Analysen und Berechnungen<br />
Finanzierungsplan<br />
Es wird grundsätzlich von einer Nichtförderung des<br />
Projektes ausgegangen.<br />
Im Falle einer Förderung ermittelt sich das<br />
Finanzierungsvolumen aus dem prozentualen<br />
Anteil (Förderquote) der förderfähigen<br />
Gesamtkosten zzgl. der nicht förderfähigen Kosten.<br />
Das Finanzierungsvolumen der Investition kann<br />
mittels unterschiedlicher Zuschüsse aufgeteilt<br />
werden. Die Finanzierung der Investitionskosten<br />
erfolgt über ein Annuitätendarlehen.<br />
Beispiel: Aufstellung Finanzierungsplan Szenario I<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 55
3. Individueller Gepäcktransfer<br />
3.7 Analysen und Berechnungen<br />
Nutzungspotential<br />
Die Berechnung des Nutzungspotentials ist grundsätzlich schwer belegbar und basiert auf diversen Einschätzungen auf<br />
Basis verschiedener Anhaltspunkte. Grundsätzlich ist das Nutzungspotential nicht mit der Personenanzahl der Nutzung<br />
gleichzusetzen, sondern mit der Anzahl transportierter Gepäckstücke.<br />
Ausgangsbasis des Nutzungspotentials sind die gewerblichen Übernachtungszahlen (siehe amtl. Statistik Dez. 2012) inkl.<br />
folgender Anrainer-Kommunen:<br />
Bad Bentheim<br />
<br />
Haltern am See<br />
Lippetal (Zahlen unterliegen Geheimhaltung)<br />
Werne<br />
Bad Waldliesborn (keine Zahlen vorhanden)<br />
Bereinigung der Übernachtungszahlen:<br />
Die Anzahl der Privatübernachtungen (Graumarkt) im <strong>Münsterland</strong> basiert auf der dwif-Studie „Entwicklung und<br />
Wirtschaftsfaktor Tourismus 2011 im <strong>Münsterland</strong>“. Um die Aktualität gewährleisten zu können, wurden die Angabe der<br />
Privat-ÜN mit dem prozentualen Anstieg (3,3) der ÜN der amtlichen Statistik von 2011 zu 2012 multipliziert.<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 56
3. Individueller Gepäcktransfer<br />
3.7 Analysen und Berechnungen<br />
Rahmenbedingungen<br />
Laut einer im Jahre 2011 veröffentlichten Studie der Westfälischen Hochschule, Abt. Bocholt, kann im <strong>Münsterland</strong> von einem<br />
60%igen Anteil der Geschäftsreisenden ausgegangen werden. Die anteiligen Übernachtungen der Geschäftsreisenden<br />
wurden jeweils von den amtlichen sowie den privaten Übernachtungen abgezogen (auch wenn die 60% bei den<br />
Privatquartieren vermutlich deutlich unterschritten werden).<br />
Im Rahmen der Wirtschaftlichkeitsberechnung zu der Oneway Fahrradvermietung wird von unterschiedlichen Zielgruppen<br />
ausgegangen, daher variiert hierbei der Aktivitätsquotient sowie der Nutzungsanteil je nach Einschätzung der Zielgruppe.<br />
Beispiel: Ermittlung Nutzungspotential Szenario I<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 57
3. Individueller Gepäcktransfer<br />
3.7 Analysen und Berechnungen<br />
Nutzungspotential (unbereinigt):<br />
Der Aktivitätsquotient bestimmt den Anteil der Radausflügler innerhalb der Übernachtungen. Im Rahmen des<br />
flächendeckenden Gepäcktransfers wird von einem Aktivitätsquotienten von 10% ausgegangen. Als Basis hierfür dient die<br />
ADFC Radreiseanalyse 2012, die besagt, dass für 50% der Fahrradurlauber Radfahren lediglich eine Nebentätigkeit im<br />
Urlaub ist. Der flächendeckende Gepäcktransfer spricht jedoch den Urlauber mit Hauptmotiv Radfahren, welcher eine<br />
Rundreise tätigt, an. Der Nutzungsanteil bestimmt den prozentualen Anteil der Radfahrer im <strong>Münsterland</strong>, die den zentralen<br />
Gepäcktransfer nutzen würden. Bei der Anzahl der Gepäckstücke pro Person wird von einem gemittelten Satz von 1<br />
Gepäckstück pro Person ausgegangen.<br />
Beispiel: Ermittlung Nutzungspotential Szenario I<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 58
3. Individueller Gepäcktransfer<br />
3.7 Analysen und Berechnungen<br />
Nutzungspotential (bereinigt):<br />
Das Nutzungspotential wird aufgrund unterschiedlicher<br />
Rahmenbedingungen der Szenarien bereinigt, indem ein<br />
prozentualer Anteil nichttransportierfähiger Gepäckstücke<br />
beachtet wird. Der Anteil beförderbarer Gepäckstücke variiert je<br />
Szenario stark.<br />
Gegenrechnungen<br />
Die Gegenrechnungen dienen zur Darstellung ob und inwiefern<br />
der Transport der Gepäckstücke bei Veränderung des<br />
Nutzungspotentials weiterhin zu gewährleisten ist.<br />
Die Gegenrechnungen betrachten folgende Aspekte:<br />
Realisierbarkeit des Nutzungspotentials<br />
Maximal zu transportierende Gepäckstückanzahl<br />
Maximale Kilometeranzahl pro Fahrzeug pro Tag<br />
Beispiel: Ermittlung Nutzungspotential Szenario I<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 59
3. Individueller Gepäcktransfer<br />
3.7 Analysen und Berechnungen<br />
Hilfstabellen:<br />
Die folgenden Hilfstabellen dienen zur Ermittlung des<br />
laufenden Betriebs.<br />
Annuitätendarlehen<br />
Bei dem Annuitätendarlehen wird von einer Laufzeit<br />
von 15 Jahren und einem Zinssatz von 2,5 %<br />
ausgegangen. Hierbei wird ein über die 15 Jahre<br />
gleichbleibender Kapitaldienst berechnet.<br />
Afa<br />
Bei den Abschreibungen der Wertminderungen der<br />
Anlagevermögen wird von einem gemittelten<br />
Jahressatz ausgegangen, in Abhängigkeit der<br />
Kostengruppe. Bei förderfähigen Kosten würden die<br />
Kosten des Eigenanteils der Investition<br />
abgeschrieben werden.<br />
Beispiel: Annuitätendarlehen Szenario I<br />
Beispiel: Berechnung Afa Szenario I<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 60
3. Individueller Gepäcktransfer<br />
3.7 Analysen und Berechnungen<br />
Weitere Hilfstabellen, wie beispielweise das Aufzeigen der Kilometeranzahl einer Beispielstrecke oder das Ermitteln der<br />
möglichen Belastbarkeit der Fahrzeuge wurden zur besseren Einschätzung der Realisierbarkeit des Nutzungspotentials<br />
erstellt.<br />
Beispiel: Ermittlung Nutzungspotential Szenario I<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 61
3. Individueller Gepäcktransfer<br />
3.7 Analysen und Berechnungen<br />
Preis je Gepäckstück<br />
Beispiel: Ermittlung Preis je Gepäckstück Szenario I<br />
Zur Ermittlung des Preises je Gepäckstück wird von einer Pauschale, unabhängig von der Entfernung sowie der Größe und<br />
dem Gewicht (mit Beachtung des Höchstgewichts und der Maximalmaße) des Gepäckstücks, ausgegangen. Der Preis ist<br />
somit einheitlich und nach außen klar zu kommunizieren. Es wird zudem von einer jährlichen Steigerung des<br />
Nutzungspotentials um 1,5% ausgegangen. Die mögliche Anzahl transportierter Gepäckstücke ist gleichbleibend.<br />
Der Preis je Gepäckstück wurde nach intensiver Recherche marktadäquat angepasst. Aufgrund der Inflation wird von einer<br />
Preisanpassung alle drei Jahre ausgegangen. Die Systemansicht verdeutlicht die Inflationsbereinigung. Die Betriebsansicht<br />
stellt den zu zahlenden Netto-Betrag dar. Er ergibt sich aus dem gerundeten Mittelwert der drei Jahre.<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 62
3. Individueller Gepäcktransfer<br />
3.7 Analysen und Berechnungen<br />
Personalkosten<br />
Beispiel: Personalkosteneinschätzung Szenario I<br />
Im Rahmen der Personalkostenermittlung wird von den anfallenden Stunden sowie von den real vom Arbeitgeber<br />
vergüteten Stunden ausgegangen und die jeweils pro Szenario unterschiedlich benötigten Fahrer ermittelt. Der<br />
Arbeitsaufwand ist in den Sektoren als kalkulatorisch identisch angenommen. Die Basis des Arbeitnehmerbruttos stellt die<br />
Recherche des Gehalts eines Kurierfahrers dar.<br />
Zudem wird eine Halbzeitstelle in der zentralen Organisation mit beachtet.<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 63
3. Individueller Gepäcktransfer<br />
3.7 Analysen und Berechnungen<br />
Laufender Betrieb<br />
Der laufende Betrieb wird kalkulatorisch über 15 Geschäftsjahre betrachtet. Die Angaben sind mit 2% inflationsbereinigt.<br />
Beispiel: laufender Betrieb Szenario I<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 64
3. Individueller Gepäcktransfer<br />
3.7 Analysen und Berechnungen<br />
Laufender Betrieb<br />
Der laufende Betrieb stellt die Einnahmen inkl. Zuschüsse sowie die<br />
Ausgaben gegenüber (Cash-Flow) und zieht zur realistischen Darstellung<br />
des Betriebsergebnisses die Kosten für Reattraktivierungen sowie die Afa<br />
und den kalkulatorischen Kapitaldienst des Annuitätendarlehens ab.<br />
Die Ergebnisse der aufgezeigten Hilfstabellen fließen in den laufenden<br />
Betrieb ein.<br />
Die Einnahmen bestehen größtenteils aus den Erlösen der Transporte<br />
sowie möglichen jährlichen Zuschüssen. Wie bereits bei den<br />
Investitionskosten erwähnt, wird der Unterhalt der Fahrzeuge (inkl.<br />
Leasing) bei den Ausgaben berechnet.<br />
Innerhalb der Szenarien I und II werden zwei Möglichkeiten des laufenden<br />
Betriebs betrachtet:<br />
Variante 1: Ausgang realisierbares Nutzungspotential*<br />
<br />
Variante 2: Ausgang mögliche Anzahl transportierter Gepäckstücke<br />
(Volle Auslastung aller Fahrzeuge innerhalb der ganzen Saison)<br />
Anmerkung: Die Variante 2 stellt den absoluten „Best-Case“ dar und ist nur sehr bedingt<br />
realistisch. * Mit gegebenen Ressourcen transportierbare Gepäckmenge<br />
Beispiel: laufender Betrieb Szenario I<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 65
3. Individueller Gepäcktransfer<br />
3.7 Analysen und Berechnungen<br />
Gegenüberstellung der Szenarien<br />
Zur besseren Vergleichbarkeit werden nachfolgend die Szenarien hinsichtlich der Investition, des Nutzungspotentials sowie<br />
des laufenden Betriebs gegenübergestellt.<br />
Szenario I<br />
Szenario II<br />
Szenario III<br />
Flächendeckend (Leistung eingeschränkt)<br />
Flächendeckend<br />
Südkurs 100 Schlösser Route<br />
- Einteilung 4 Zonen<br />
- Systembedingte Routenplanung<br />
- Zentraler Treffpunkt<br />
- Fahrzeuge: 4<br />
- Fahrer: 6<br />
- Keine Zoneneinteilung<br />
- Systembedingte Routenplanung<br />
(Beispielroute siehe Abb.)<br />
- Fahrzeuge: 8<br />
- Fahrer: 12<br />
- feste Routenführung<br />
- Beidseitiges Abfahren<br />
- Fahrzeuge: 2<br />
- Fahrer: 3<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 66
3. Individueller Gepäcktransfer<br />
3.7 Analysen und Berechnungen<br />
Investition<br />
Szenario I (in EUR) Szenario II (in EUR) Szenario III (in EUR)<br />
Planungs- und Entwicklungskosten<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Kümmerer<br />
Externe Beratung<br />
Bewerbungsverfahren Fahrer<br />
Programmierung, Software<br />
Marketing<br />
Projektentwicklung und –vorbereitung<br />
Gemeinkosten für Entwicklung<br />
Fördermittelmanagementaktivitäten<br />
Weitere weiche Investitionskosten<br />
Akquisekosten<br />
<br />
<br />
Infoveranstaltungen<br />
Aufbau Kooperationen/Vernetzungen<br />
Unvorhergesehene Kosten<br />
(pauschal)<br />
89.000<br />
25.000<br />
24.000<br />
1.500<br />
10.000<br />
20.000<br />
2.500<br />
5.000<br />
0<br />
1.000<br />
13.000<br />
8.000<br />
5.000<br />
91.500<br />
25.000<br />
24.000<br />
2.000<br />
10.000<br />
22.000<br />
2.500<br />
5.000<br />
0<br />
1.000<br />
13.000<br />
8.000<br />
5.000<br />
82.000<br />
25.000<br />
24.000<br />
1.500<br />
10.000<br />
15.000<br />
2.500<br />
3.000<br />
0<br />
1.000<br />
7.000<br />
4.000<br />
3.000<br />
5.000 5.000 5.000<br />
Investitionskosten Gesamt (netto) 107.000 109.500 94.000<br />
Invest (brutto)* 122.580 125.555 107.110<br />
*Anmerkung Invest (brutto): Keine MwSt. auf Personalkosten (Kümmerer) berechnet.<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 67
3. Individueller Gepäcktransfer<br />
3.7 Analysen und Berechnungen<br />
Nutzungspotential<br />
Szenario I Szenario II Szenario III<br />
Anzahl Übernachtungen (nach Bereinigung)<br />
Anzahl statistischer Übernachtungen zzgl.<br />
Privatübernachtungen abzgl. Anteil<br />
Geschäftsreisende in statistischen<br />
Übernachtungen sowie Privatübernachtungen<br />
1.992.300 1.992.300 764.026<br />
Aktivitätsquotient 10% 10% 10%<br />
Nutzungsanteil 5% 5% 10%<br />
Nutzungspotential 9.961 9.961 7.640<br />
Realisierbares Nutzungspotential 4.981 9.463 7.258<br />
„Nutzungspotential“ beschreibt die maximale Anzahl an Gepäckstücken, die von Seiten der Gäste zum Transport<br />
angemeldet werden könnte.<br />
Das „Realisierbare Nutzungspotential“ beschreibt die maximale Anzahl an Gepäckstücken, die unter den gegebenen<br />
Voraussetzungen und aufgrund der vorhandenen Transport-Kapazitäten transportiert werden können.<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 68
3. Individueller Gepäcktransfer<br />
3.7 Analysen und Berechnungen<br />
Laufender Betrieb<br />
Szenario I<br />
Summe Einnahmen<br />
Erlöse Transport<br />
Sonderfahrten<br />
Sponsoring/Werbepartner<br />
Laufender Betrieb I<br />
Realistisch<br />
(Nettoangaben in EUR)<br />
58.282<br />
56.282<br />
1.000<br />
1.000<br />
Summe Zuschüsse 0 0<br />
Laufender Betrieb II<br />
„Best-Case“<br />
(Nettoangaben in EUR)<br />
89.869<br />
87.869<br />
1.000<br />
1.000<br />
Summe Aufwendungen<br />
231.235<br />
231.235<br />
Personalkosten<br />
137.700<br />
137.700<br />
Unterhalt Transportwagen<br />
54.835<br />
54.835<br />
Externe Beratung (Recht, Technik, Steuern etc.) 10.000<br />
10.000<br />
Öffentlichkeitsarbeit/Marketing<br />
20.000<br />
20.000<br />
Außerplanmäßige Instandsetzung<br />
1.000<br />
1.000<br />
Ausgaben Sonderfahrten<br />
700<br />
700<br />
Sonstige Geschäftsaufwendungen<br />
7.000<br />
7.000<br />
Cash Flow -172.953 -143.506<br />
Reattraktivierung 2.140 2.140<br />
Afa 714 714<br />
Kapitaldienst (kalkulatorisch) 8.642 8.642<br />
Betriebsergebnis -184.445 -152.863<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 69
3. Individueller Gepäcktransfer<br />
3.7 Analysen und Berechnungen<br />
Laufender Betrieb<br />
Szenario II<br />
Summe Einnahmen<br />
Erlöse Transport<br />
Sonderfahrten<br />
Sponsoring/Werbepartner<br />
Laufender Betrieb I<br />
Realistisch<br />
(Nettoangaben in EUR)<br />
108.937<br />
106.937<br />
1.000<br />
1.000<br />
Summe Zuschüsse 0 0<br />
Laufender Betrieb II<br />
„Best-Case“<br />
(Nettoangaben in EUR)<br />
335.901<br />
333.901<br />
1.000<br />
1.000<br />
Summe Aufwendungen<br />
398.770<br />
398.770<br />
Personalkosten<br />
250.400<br />
250.400<br />
Unterhalt Transportwagen<br />
109.670<br />
109.670<br />
Externe Beratung (Recht, Technik, Steuern etc.) 10.000<br />
10.000<br />
Öffentlichkeitsarbeit/Marketing<br />
20.000<br />
20.000<br />
Außerplanmäßige Instandsetzung<br />
1.000<br />
1.000<br />
Ausgaben Sonderfahrten<br />
700<br />
700<br />
Sonstige Geschäftsaufwendungen<br />
7.000<br />
7.000<br />
Cash Flow -289.834 -62.869<br />
Reattraktivierung 2.190 2.190<br />
Afa 714 714<br />
Kapitaldienst (kalkulatorisch) 8.844 8.844<br />
Betriebsergebnis -301.582 -74.617<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 70
3. Individueller Gepäcktransfer<br />
3.7 Analysen und Berechnungen<br />
Laufender Betrieb<br />
Szenario III<br />
Summe Einnahmen<br />
Erlöse Transport<br />
Sonderfahrten<br />
Sponsoring/Werbepartner<br />
Summe Zuschüsse 0<br />
Laufender Betrieb<br />
(Nettoangaben in EUR)<br />
84.018<br />
82.018<br />
1.000<br />
1.000<br />
Summe Aufwendungen<br />
125.468<br />
Personalkosten<br />
76.350<br />
Unterhalt Transportwagen<br />
27.418<br />
Externe Beratung (Recht, Technik, Steuern etc.)<br />
5.000<br />
Öffentlichkeitsarbeit/Marketing<br />
15.000<br />
Außerplanmäßige Instandsetzung<br />
1.000<br />
Ausgaben Sonderfahrten<br />
700<br />
Sonstige Geschäftsaufwendungen<br />
0<br />
Cash Flow -41.449<br />
Reattraktivierung 1.880<br />
Afa 714<br />
Kapitaldienst (kalkulatorisch) 7.592<br />
Betriebsergebnis -51.636<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 71
3. Individueller Gepäcktransfer<br />
3.7 Analysen und Berechnungen<br />
Übersicht: Laufender Betrieb<br />
(Nettoangaben in EUR)<br />
Laufender<br />
Betrieb 1<br />
Szenario I<br />
Laufender<br />
Betrieb 2<br />
Laufender<br />
Betrieb 1<br />
Szenario II<br />
Laufender<br />
Betrieb 2<br />
Szenario III<br />
Summe Einnahmen 58.282 89.869 108.937 335.901 84.018<br />
Summe Zuschüsse 0 0 0 0 0<br />
Summe Aufwendungen 231.235 231.235 398.770 398.770 125.468<br />
Cash Flow -172.953 -143.506 -289.834 -62.869 -41.329<br />
Reattraktivierung 2.140 2.140 2.190 2.190 1.880<br />
Afa 714 714 714 714 714<br />
Kapitaldienst (kalkulatorisch) 8.642 8.642 8.844 8.844 7.592<br />
Betriebsergebnis -184.445 -152.863 -301.582 -74.617 -51.636<br />
(Laufender Betrieb 1: mit maximal realisierbarem Nutzungspotential; Laufender Betrieb 2: maximal von den Gästen aufgegebene Gepäckstücke, unrealistischer Best Case)<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 72
3. Individueller Gepäcktransfer<br />
3.7 Analysen und Berechnungen<br />
Mögliche Stellschrauben<br />
Anhand der dynamischen Tabellen besteht die Möglichkeit durch Veränderung<br />
verschiedener Faktoren und Rahmenbedingungen Einfluss auf das Betriebsergebnis<br />
zu nehmen (unter der Voraussetzung der Realisierbarkeit).<br />
Folgende Stellschrauben konnten ermittelt werden.<br />
Hauptstellschrauben:<br />
<br />
Mögliche Zuschüsse für Investitionen sowie den laufenden Betrieb (v. a. jährliche<br />
Zuschüsse des laufenden Betriebs)<br />
Preis pro Gepäckstück<br />
Nebenstellschrauben (nur bedingt veränderbar):<br />
Personalkosten<br />
Nutzungspotential (schwer einschätz- und messbar)<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 73
3. Individueller Gepäcktransfer<br />
3.7 Analysen und Berechnungen<br />
Betätigen der Stellschrauben – es könnte funktionieren, wenn…<br />
Zuschüsse einrechnen –<br />
Betriebsergebnis = 0<br />
Preis / Gepäckstück erhöhen<br />
bis Betriebsergebnis = 0<br />
Szenario I (netto in EUR) Szenario II (netto in EUR) Szenario III (netto in EUR)<br />
LB 1 LB 2 LB 1 LB 2 LB 1<br />
Jährlich<br />
€ 190.000<br />
€ 48,50<br />
(statt € 11,30)<br />
Jährlich<br />
€ 155.00<br />
€ 31,-<br />
(statt € 11,30)<br />
Jährlich<br />
€ 300.000<br />
€ 43,50<br />
(statt € 11,30)<br />
Jährlich<br />
€ 75.000<br />
€ 14,-<br />
(statt € 11,30)<br />
Jährlich<br />
€ 52.000<br />
€ 18,50<br />
(statt € 11,30)<br />
Nutzungspotential erhöhen 21.500<br />
21.500<br />
36.500<br />
36.500<br />
12.000<br />
Um wirtschaftlich zu bleiben,<br />
müssten die Personalkosten<br />
liegen bei…<br />
(statt 4.981)<br />
- € 46.749<br />
(statt<br />
€ 137.000)<br />
(statt 7.776)<br />
- €15.163<br />
(statt<br />
€ 137.000)<br />
(statt 9.463)<br />
- € 51.182<br />
(statt<br />
€ 250.400)<br />
(statt 29.549)<br />
+ € 175.783<br />
(statt<br />
€ 250.400)<br />
(statt 4.981)<br />
+ € 24.714<br />
(statt<br />
€ 76.350)<br />
* Grobe Überschlagskalkulationen. Die exakten Werte (z. B. in Hinblick auf die möglichen Transportkapazitäten - Fahrer/Fahrzeuge) müssten<br />
detailliert ermittelt werden. Ein Bearbeiten der Stellschrauben in dieser Form ist rein kalkulatorisch und nicht als realistisch zu bewerten.<br />
** LB = laufender Betrieb<br />
Die vorliegende Tabelle betrachtet lediglich jeweils eine Stellschraube und ist daher ausschließlich vertikal (zeilenweise) zu<br />
lesen, z.B.: Szenario I ist realisierbar, wenn es 190.000 EUR jährliche Zuschüsse erhält oder der Preis je Gepäckstück 48,50<br />
EUR (netto) beträgt etc. Eine horizontale (spaltenweise) Betrachtung, indem man immer etwas an allen Stellschrauben<br />
„dreht“ ist empfehlenswert und sinnvoll.<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 74
3. Individueller Gepäcktransfer<br />
3.8 Kurzfazit<br />
Erkenntnisse<br />
Ein Ergebnis der Online-Befragung war die Einschätzung, dass bei 88% der Befragten Gepäcktransfer „selten“ bzw. „nie“<br />
aktiv nachgefragt wird. Grund hierfür kann einerseits der mangelnde Bedarf, andererseits die mangelnde Kenntnis des<br />
Produktes bzw. das Nicht-Vorhandensein desselben sein. Sowohl bei Beherbergungsbetrieben als auch bei<br />
Touristinformationen liegt die Teilnahmebereitschaft bei etwa einem Drittel, allerdings ist diese Ergebnis auch der Tatsache<br />
geschuldet, dass die eindeutigen Bedingungen und die damit zusammenhängenden Ressourcenaufwendungen nicht final<br />
geklärt sind.<br />
Eine klare Abgrenzung der Vorstellungen und der Kriterien ist zwingend notwendig für ein zielführendes Marketing,<br />
wodurch daraufhin das Nutzungspotential gesteigert werden kann.<br />
Das Bearbeiten der Stellschrauben kann nicht willkürlich geschehen, jedoch selbst eine vernünftige Bearbeitung der<br />
Variablen hat inspektour nicht veranlasst, eine positive Empfehlung zur Einführung des Produktes zu geben. Der<br />
flächendeckende Gepäcktransport ist nicht kostendeckend durchführbar. Momentan ist Szenario III (Konzentration<br />
auf Teilstrecke / Teilgebiet) die am ehesten sowohl logistisch als auch finanziell durchführbare Variante.<br />
Gepäcktransfer im <strong>Münsterland</strong> nach umfassender Betrachtung nicht machbar.<br />
Beachte: Durch intensive Bearbeitung der „Stellschrauben“ perspektivisch realisierbar.<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 75
4. Oneway-Fahrradvermietung<br />
4.1 Übersicht<br />
4.2 Ist-Analyse<br />
4.3 Good Practice-Beispiele<br />
4.4 Kriterien<br />
4.5 Mögliche Partner<br />
4.6 Teilnahmebereitschaft<br />
4.7 Analysen und Berechnungen<br />
4.8 Kurzfazit<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 76
4. Oneway-Fahrradvermietung<br />
4.1 Übersicht<br />
Beschreibung<br />
Im Rahmen dieser <strong>Logistikstudie</strong> wird die Einführung einer zentral koordinierten Oneway-Fahrradvermietung betrachtet.<br />
Flächendeckend verteilte Ausleih- und Rückgabestationen sollen den Gästen die Möglichkeit geben, von A nach B zu<br />
fahren und dort ihr Leihfahrrad zurückgeben zu können. Einen erheblichen Anteil haben jedoch auch die regulären<br />
Ausleihvorgänge, das bedeutet, dass die Räder an der selben Station zurück gegeben werden, an der sie ausgeliehen<br />
wurden.<br />
Da dieses Produkt durchaus in Konkurrenz zu den bestehenden Angeboten der Verleihbetriebe verstanden werden kann,<br />
wurde die Option, die ansässigen Stationen einzubinden, mit betrachtet.<br />
Die Anschaffung der Räder macht zunächst den größten monetären Posten aus. Der Auftrag für Wartung und Organisation<br />
kann an einen externen Privatwirtschaftler vergeben werden (z.B. Fahrradverleih, Fahrradwerkstatt etc.).<br />
Folgende Eckdaten sind zur Betrachtung des Produktes festgelegt worden und von besonderem Interesse:<br />
Flächendeckende Verteilung der Stationen über das gesamte <strong>Münsterland</strong>, engmaschiger an Knotenpunkten und stark<br />
befahrenen Routen<br />
Kooperation mit lokalem Logistik- und Fahrraddienstleister, der bei Bedarf kostenpflichtig Fahrräder nachliefert<br />
Alle Stationen sind sowohl Ausleih- als auch Rückgabestation<br />
Vor allem Beherbergungsbetriebe als Partner, die zu einem jährlichen Pauschalpreis/ Rad die Räder anmieten<br />
Keine Wartungs- und Reparaturkosten für Betriebe<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 77
4. Oneway-Fahrradvermietung<br />
4.2 Ist-Analyse<br />
Status Quo<br />
Derzeit gibt es keinen zentral organisierten, flächendeckenden (Oneway-) Fahrradverleih im <strong>Münsterland</strong>. Es gibt Angebote<br />
von kleineren Verleihern, die gegen Entgelt Fahrräder (u.U. mit den Fahrern) am gewünschten Ort wieder abholen, diese<br />
sind allerdings in der Regel nicht untereinander vernetzt.<br />
Gegen einen Aufpreis und in der Regel für vorangemeldete Gruppen sind auch einige der den Tourist-Informationen<br />
angegliederten Fahrrad-Verleihstationen bereit, den Gästen eine Oneway-Tour zu ermöglichen.<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 78
4. Oneway-Fahrradvermietung<br />
4.2 Ist-Analyse<br />
Ergebnisse aus der Onlinebefragung<br />
Innerhalb der Online-Befragung wurde u.a. nach folgenden Merkmalen, bezogen auf das <strong>Münsterland</strong>, gefragt.<br />
Zielgruppe Quellmarkt Verbindung mit<br />
bestehenden Angeboten<br />
Geeignete Strecken<br />
Gruppen und Paare<br />
24%<br />
Angrenzende Regionen<br />
25%<br />
Themenrouten <strong>Münsterland</strong><br />
29%<br />
Gesamtregion<br />
37%<br />
Best-Ager<br />
Bundesweit<br />
Pauschalangebote/<br />
22% 22% Beherbergungen<br />
18%<br />
Tagesgäste<br />
13%<br />
Niederlande<br />
19%<br />
Transportunternehmen<br />
9%<br />
EmsRadweg<br />
13%<br />
100 Schlösser Route<br />
8%<br />
N = 45 N = 32 N = 34 N = 38<br />
Die Fragen wurden offen, also ohne Vorgabe von Antwortmöglichkeiten, gestellt. Gruppen und Paare sind laut der Befragung<br />
zusammen mit den Best-Agern die stärkste Zielgruppe. Als wichtigster Quellmarkt werden die angrenzenden Regionen<br />
angesehen. Am ehesten ist die Oneway-Fahrradvermietung mit den Themenrouten und den Beherbergungsbetrieben zu<br />
verknüpfen und die gesamte Region eignet sich für das Produkt, eine lineare Strecke wie der EmsRadweg wird ebenfalls als<br />
geeignet betrachtet.<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 79
4. Oneway-Fahrradvermietung<br />
4.3 Good Practice-Beispiel<br />
Niederrhein-Rad<br />
Am Markt seit 2010 mit 1000 Rädern<br />
Von April – Oktober 2012 ca. 18000 Ausleihvorgänge<br />
Partner ab 2013 brutto € 340,- / Jahr und Rad, dafür keine<br />
Wartungs- oder Marketingkosten<br />
Erstinvest der Fahrräder wurde gefördert<br />
Kriterien für Partner<br />
Festgelegte Öffnungszeiten<br />
Fahrräder müssen abschließbar und regenfest untergestellt<br />
werden<br />
Tagsüber muss die Verleihstation klar als solche erkennbar<br />
sein mit Banner, Emblemen etc.<br />
Betriebe müssen mindestens 5 Fahrräder abnehmen<br />
Der Vermieter muss mindestens brutto 9 EUR / Tag und<br />
Rad nehmen<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 80
4. Oneway-Fahrradvermietung<br />
4.4 Vorstellung wesentlicher Kriterien<br />
Erläuterung<br />
In Zusammenarbeit mit fahrradtouristischen Akteuren aus dem <strong>Münsterland</strong> und dem Arbeitskreis Radfahren des<br />
<strong>Münsterland</strong> e.V. hat inspektour in einem Workshop einen Kriterienkatalog erarbeitet. Dieser wird auf der folgenden Seite<br />
überblickshaft dargestellt.<br />
Er dient zum einen dazu, mögliche Projektpartner leichter zu identifizieren und interessierte Partner einfacher mit den<br />
Bedingungen vertraut zu machen. Zum anderen ist das Produkt hierdurch an Bedingungen geknüpft, unter deren<br />
zwingender Voraussetzung eine Realisierbarkeit angestrebt werden muss.<br />
Im Falle der Oneway-Fahrradvermietung sind 3 Oberkategorien gebildet worden. Diese, bzw. deren Inhalte, bilden jedoch<br />
keinen Anspruch auf Vollständigkeit.<br />
Management / Organisation / Institution<br />
Finanzierung<br />
Infrastruktur / Ausstattung<br />
Vor allem im Hinblick auf die Realisierung ist eine nicht unerhebliche Zahl weiterer Kriterien und Bedingungen erforderlich,<br />
an dieser Stelle sind lediglich die primär zu erfüllenden angeführt.<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 81
4. Oneway-Fahrradvermietung<br />
4.4 Vorstellung wesentlicher Kriterien<br />
Management / Organisation / Institution<br />
Buchung: kurzfristig bis 48 h im Voraus Bereitstellung garantiert, Reservierung später / flexibel: keine Garantie<br />
Öffnungszeiten Partner: individuell<br />
Angebot: Pauschalen, Individualreisende<br />
Zielgebiet: flächendeckend<br />
Zusammenarbeit: Transportunternehmen<br />
Finanzierung<br />
Preisstruktur: Einheitliche Preise<br />
Abrechnungsmodalitäten: Geldfluss beim Verleiher<br />
Voraussetzung: Kalkulatorisch wirtschaftlich selbsttragend, Investition soll sich spätestens nach 15 Jahren amortisiert<br />
haben<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 82
4. Oneway-Fahrradvermietung<br />
4.4 Vorstellung wesentlicher Kriterien<br />
Infrastruktur / Ausstattung<br />
Laufzeit: ganzjährig<br />
Standards: Einheitliche Räder<br />
Sinnvolle Verteilung der Verleihstationen - Adäquates Netz mit Annahmestationen in einem erreichbaren Abstand (15<br />
Kilometer Luftlinie)<br />
Zusatzleistungen: keine (wie E-Bikes, Fahrradanhänger etc.)<br />
Ausstattung Partnerbetrieb: Mindestzahl von Rädern (mind. 5), Staffelung bei steigender Anzahl<br />
<br />
Qualität: Meldung und Wartung reparaturbedürftiger Räder, Standards für Stellplätze<br />
Logistik: Meldung bei Unterzahl / Überschuss<br />
Transport: Zusammenarbeit mit Logistikunternehmen, keine Zusammenarbeit mit Fietsen- und Fahrradbussen (diese<br />
können den Oneway-Transport logistisch nicht leisten, sie sollen weiterhin Fahrräder inklusive der Fahrer<br />
transportieren)<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 83
4. Oneway-Fahrradvermietung<br />
4.5 Mögliche Partner<br />
Voraussetzungen für eine Eignung<br />
Im Bereich der Oneway-Fahrradvermietung gestaltet sich die Wahl der geeigneten Kooperationspartner anders als bei den<br />
beiden anderen Produkten. Mit einem Dienstleistungsvertrag wird fast die komplette Abwicklung an extern vergeben. Im<br />
präferierten Modell wickelt ein Dienstleister den gesamten Transport der Räder, die Koordination mit den Verleihstationen/-<br />
partnern sowie Reparatur und Wartung losgelöst von der Koordinierungsstelle ab. Diese pflegt dafür alle anfallenden<br />
Backoffice-Aufgaben: Marketing, Akquise von Kontakten und Partnern, Pflege von Datenbank und Buchungsplattform etc.<br />
Eine spezielle Größe der möglichen Partnerunternehmen ist nicht notwendig (unter der Annahme einer adäquaten<br />
Leistungsfähigkeit), der Dienstleister sollte allerdings mindestens folgende Voraussetzungen erfüllen:<br />
Zentrale Koordination<br />
Zuverlässige Lieferung/Abholung<br />
Wirtschaftliches Arbeiten<br />
Reparaturdienst/ Schnelle Reaktion bei Störungen/Notfällen<br />
Logistisch optimale, flächendeckende Vernetzung der Verleihstationen<br />
Umfassende uneingeschränkte zeitliche Erreichbarkeit und Verfügbarkeit (analog zu den festzusetzenden Betriebstagen<br />
und täglichen Zeiten der Erreichbarkeit)<br />
Eventuelle Ausfälle (technisch, personell o.ä.) müssen garantiert zeitnah (nachfrageorientiert) kompensiert werden<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 84
4. Oneway-Fahrradvermietung<br />
4.5 Mögliche Partner<br />
Voraussetzungen für eine Eignung<br />
Betriebe Eignung Begründung (wesentliche Aspekte)<br />
Radstation (auf eigene Verantwortung) Nein Nicht rentabel, keine Ressourcen für Anschaffung,<br />
Marketing, Koordination, personell/monetär<br />
Radstation (für <strong>Münsterland</strong> e.V.) Nein Nicht wirtschaftlich da ohne Startkapital für die Anschaffung,<br />
nicht das Kerngeschäft, eher lokal orientiert<br />
Lokale Organisationen z.T. Zusammenschluss lokaler Hotels kann kleinflächig agieren,<br />
flächendeckend nicht möglich<br />
Externer Dienstleister z.T. Infrastruktur größtenteils vorhanden, ohne administrative<br />
Zuarbeit durch den Projektträger nicht leistbar<br />
Die Oneway-Fahrradvermietung birgt von den drei vorgestellten Produkten wahrscheinlich den größten logistischen Aufwand.<br />
Als Projektträger aus dem Nichts ein solches Vorhaben zu realisieren sprengt sämtliche Ressourcen. Daher ist es hier ganz<br />
besonders sinnvoll, die Aufgaben an Dienstleister auszulagern, deren bisherigen Produkte sich mit dem Oneway-Fahrradverleih<br />
koppeln lassen.<br />
Eine Vergabe an einen externen Dienstleister, dessen Infrastruktur die Koordination zulässt ist sinnvoll, eine administrative<br />
Unterstützung durch den Projektträger sinnvoll.<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 85
4. Oneway-Fahrradvermietung<br />
4.6 Teilnahmebereitschaft<br />
Vorgehensweise<br />
Auf den kommenden Seiten werden die Ergebnisse der telefonischen Abfrage nach der Teilnahmebereitschaft erörtert.<br />
Potentielle Partner sind Beherbergungsbetriebe (Hotel, Pension), Touristinformationen und kommunale Tourismusverantwortliche,<br />
die sich im Bereich Tourismus kümmern, wenn keine andere Organisationseinheit besteht.<br />
Insgesamt wurden 143 Gesprächspartner kontaktiert, die Anrufe fanden zwischen dem 01.02.2013 und dem 15.03.2013 statt.<br />
Bei etwa zwei Dritteln aller Einrichtungen kam es zur Befragung, die übrigen hatten kein Interesse. Die kontaktierten Touristinformationen<br />
und kommunalen Tourismusverantwortlichen haben alle an der Befragung teilgenommen. Befragt wurden diese<br />
u.a. danach, ob sie vor allem als Dienstleister, Multiplikator und Kommunikator fungieren und ihren Gästen aktiv das Produkt<br />
empfehlen würden.<br />
Die Befragten sind über die gesamte Fläche des <strong>Münsterland</strong>es verteilt, dies verdeutlicht auch die Karte, auf welcher die<br />
Ergebnisse nach dem Ampelprinzip dargestellt sind.<br />
Potentieller Partner<br />
Ggf. zu einer<br />
Teilnahme bereit<br />
Teilnahme unsicher<br />
Keine Teilnahmebereitschaft<br />
Beherbergung<br />
Touristinformation / kommunale<br />
Tourismusverantwortliche<br />
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<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 87
4. Oneway-Fahrradvermietung<br />
4.6 Teilnahmebereitschaft<br />
Ergebnisse der nicht-repräsentativen Befragung<br />
Beherbergung (125) Anzahl Anteil<br />
Ja / Tendenz Ja 43 34,4%<br />
Unsicher 9 7,2%<br />
Nein / Tendenz Nein 31 24,8%<br />
Nicht feststellbar / Kein Interesse an der Befragung 42 33,6%<br />
Touristinformationen / Tour. Gemeindevertreter (18) Anzahl Anteil<br />
Ja / Tendenz Ja 5 27,8%<br />
Unsicher 5 27,8%<br />
Nein / Tendenz Nein 8 44,4%<br />
Unsicherheiten und Zurückhaltung entstanden vor allem dadurch, dass die Rahmenbedingungen nicht final geklärt sind<br />
und dadurch der Ressourcenaufwand für die Projektpartner nicht abschätzbar ist.<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 88
4. Oneway-Fahrradvermietung<br />
4.7 Analysen und Berechnungen<br />
Vorgehensweise<br />
Die Vorgehensweise der Berechnungen ist identisch mit dem beschriebenen Vorgehen anhand des Gepäcktransfers<br />
Szenario I (Folie 51 - 63).<br />
Wichtig!<br />
Im Folgenden werden die Ergebnisse der Berechnungen dargestellt. Hierbei ist zu beachten, dass die<br />
Wirtschaftlichkeitsberechnung unter der Voraussetzung der wirtschaftlich selbstständigen Tragfähigkeit berechnet wurde.<br />
Das Betriebsergebnis wird, anders als beim Gepäcktransfer, machbar sein. Jedoch wurden hierbei marktadäquate<br />
Rahmenbedingungen nicht beachtet, sondern ausschließlich geprüft, unter welchen Bedingungen sich eine Oneway-<br />
Fahrradvermietung tragen könnte.<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 89
4. Oneway-Fahrradvermietung<br />
4.7 Analysen und Berechnungen<br />
Szenario: Flächendeckend<br />
Beschreibung<br />
Gast leiht bei Verleihstation Rad<br />
aus und kann bei beliebiger<br />
Verleihstation Rad zurückgeben<br />
(Normalverleih auch möglich)<br />
Flächendeckend (Voraussetzung:<br />
Adäquates Netz mit<br />
Annahmestationen in einem<br />
erreichbaren Abstand)<br />
Zusammenarbeit mit externen<br />
Transportunternehmen<br />
Einheitlicher Preis je Rad pro Jahr<br />
für Verleihstation + Einheitlicher<br />
Preis der Verleihstationen an Gast<br />
Saison: Ganzjährig<br />
Anschaffung von 800 Rädern<br />
<br />
Anmerkungen:<br />
Nach Absprache sind keine weiteren Szenarien vorgesehen!<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 90
4. Oneway-Fahrradvermietung<br />
4.7 Analysen und Berechnungen<br />
Investition<br />
Planungs- und Entwicklungskosten<br />
Kümmerer<br />
Externe Beratung<br />
Programmierung, Software<br />
Marketing<br />
Projektentwicklung und -vorbereitung<br />
Gemeinkosten für Entwicklung<br />
Fördermittelmanagementaktivitäten<br />
Weitere weiche Investitionskosten<br />
Materialkosten (800 Räder à 300 EUR)<br />
Akquisekosten<br />
Infoveranstaltungen<br />
Aufbau Kooperationen / Netzwerke<br />
Unvorhergesehene Kosten (pauschal)<br />
Investitionskosten Gesamt (netto)<br />
Invest (brutto)*<br />
Oneway-Fahrradvermietung<br />
110.000 EUR<br />
25.000<br />
24.000<br />
10.000<br />
40.000<br />
2.500<br />
5.000<br />
2.500<br />
1.000<br />
240.000 EUR<br />
15.000 EUR<br />
10.000<br />
5.000<br />
5.000 EUR<br />
370.000 EUR<br />
435.550 EUR<br />
Anmerkungen:<br />
Es wird von einer<br />
Nichtförderung<br />
ausgegangen<br />
Die Finanzierung<br />
der<br />
Investitionskosten<br />
erfolgt über ein<br />
Annuitätendarlehen<br />
(über 15 Jahre<br />
gleichbleibender<br />
Kapitaldienst)<br />
*Anmerkung Invest (brutto): Keine MwSt. auf Personalkosten (Kümmerer) berechnet.<br />
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4. Oneway-Fahrradvermietung<br />
4.7 Analysen und Berechnungen<br />
Nutzungspotential<br />
Übernachtung Radtourist Übernachtung Gast Tagesgast<br />
Anzahl Übernachtungen (nach Bereinigung) 1.992.300 21.200.000<br />
Aktivitätsquotient 5% 20% 5%<br />
Nutzungsanteil 1% 2% 2%<br />
Nutzungspotential 996 7.969 21.200<br />
Nutzungspotential Gesamt 30.165<br />
Die differenzierten Angaben des Aktivitätsquotienten sowie des Nutzungsanteils resultieren aus den unterschiedlichen<br />
Bedürfnissen der Zielgruppen, bspw.: Ein Radtourist fährt meist mit seinem eigenen Fahrrad in den Urlaub. Ein normaler<br />
Übernachtungsgast kann Fahrradfahren als Nebentätigkeit ausüben und leiht sich somit eher ein Fahrrad aus als ein<br />
Radtourist.<br />
Preis je Rad für Partnerbetriebe<br />
Bei dem Preis pro Fahrrad wird von der Realisierung des Betriebsergebnisses<br />
ausgegangen. Die marktadäquate Preisstruktur findet bei der Preisermittlung der<br />
Oneway Fahrradvermietung bewusst keine Beachtung.<br />
Anmerkungen:<br />
<br />
Preis je<br />
Rad<br />
Pro Fahrrad<br />
623,- EUR<br />
(brutto: 741,- EUR)<br />
Der Preis pro Fahrrad ist abhängig von den Gesamtkosten des laufenden Betriebs und ergibt sich aus der Summe der Aufwendungen,<br />
Reattraktivierung der getätigten Investitionen, Kapitaldienst und Afa.<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 92
4. Oneway-Fahrradvermietung<br />
4.7 Analysen und Berechnungen<br />
Laufender Betrieb<br />
Summe Einnahmen<br />
Verleih an Partnerbetriebe<br />
Sponsoring<br />
Zusatzveranstaltungen<br />
Summe Zuschüsse 0<br />
Summe Aufwendungen<br />
Personal<br />
Logistikdienstleister<br />
Anteilige Bürokosten eigenes Personal<br />
Externe Beratung<br />
Marketing<br />
Außerplanmäßige Kosten<br />
Zusatzaufwand E-Bikes<br />
Sonstige Geschäftsaufwendungen<br />
350.880<br />
348.880<br />
1.000<br />
1.000<br />
269.600<br />
25.000<br />
170.000<br />
3.600<br />
10.000<br />
35.000<br />
25.000<br />
0<br />
1.000<br />
Cash Flow 81.280<br />
Reattraktivierung 7.400<br />
Afa 35.000<br />
Kapitaldienst (kalkulatorisch) 29.884<br />
Betriebsergebnis 8.996<br />
Geschäftsjahr 1<br />
(Nettoangaben in EUR)<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 93
4. Oneway-Fahrradvermietung<br />
4.7 Analysen und Berechnungen<br />
Mögliche Stellschrauben<br />
Anhand der dynamischen Tabellen besteht die Möglichkeit durch Veränderung<br />
verschiedener Faktoren und Rahmenbedingungen Einfluss auf das Betriebsergebnis zu<br />
nehmen (unter der Voraussetzung der Realisierbarkeit).<br />
Folgende Stellschrauben konnten ermittelt werden.<br />
Hauptstellschrauben:<br />
<br />
Gebühren Partnerbetriebe / Rad / Jahr<br />
Mögliche Zuschüsse für Investitionen sowie laufenden Betrieb (v. a. jährliche<br />
Zuschüsse des laufenden Betriebs)<br />
Nebenstellschraube (nur bedingt veränderbar):<br />
<br />
Kosten Transportunternehmen / Fahrraddienstleister<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 94
4. Oneway-Fahrradvermietung<br />
4.7 Analysen und Berechnungen<br />
Betätigen der Stellschrauben<br />
Transportunternehmen / Fahrraddienstleister erhält 170.000 EUR<br />
Wenn…<br />
Gebühren Partnerbetriebe / Rad / Jahr<br />
Dann…<br />
jährliche Zuschüsse<br />
Transportunternehmen / Fahrraddienstleister erhält 120.000 EUR<br />
623 EUR 500 EUR 400 EUR 300 EUR<br />
0 EUR 60.000 EUR 116.000 EUR 172.000 EUR<br />
Wenn… 623 EUR 500 EUR 400 EUR 300 EUR<br />
Gebühren Partnerbetriebe / Rad / Jahr<br />
Dann…<br />
jährliche Zuschüsse<br />
-59.000 EUR 10.000 EUR 66.000 EUR 122.000 EUR<br />
* Grobe Überschlagskalkulationen. Die exakten Werte müssten detailliert ermittelt werden.<br />
Die beiden vorliegenden Tabellen betrachten zum Einen die Stellschrauben bei einer Ausgabe für den Transportunternehmer/<br />
Fahrraddienstleister mit 170.000 EUR und zum Anderen mit einer geringeren Ausgabe von 120.000 EUR.<br />
Hierbei sind die Tabellen horizontal zu lesen, bspw.: Die Oneway-Fahrradvermietung ist realisierbar, wenn der<br />
Fahrraddienstleister 170.000 EUR erhält, die Fahrräder 500 EUR kosten und man jährliche Zuschüsse von 60.000 EUR<br />
erhält. Kostet der Fahrraddienstleister lediglich 120.000 EUR p.a. können die Fahrräder 500 EUR kosten und man benötigt<br />
nun noch 10.000 EUR Zuschüsse p.a. etc.<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 95
4. Oneway-Fahrradvermietung<br />
4.8 Kurzfazit<br />
Erkenntnisse<br />
Eine flächendeckende (Oneway-) Fahrradvermietung kann als direktes Konkurrenzprodukt für alle bestehenden<br />
Fahrradvermieter verstanden werden. Die Vermietung von Fahrrädern hat eine lange Tradition im <strong>Münsterland</strong>, es ist ein<br />
großer Anbietermarkt vorhanden. Daher wäre eine Einführung ohne Abstimmung und Einbeziehung der Fahrrad-Händler<br />
nicht sinnvoll.<br />
In der Onlinebefragung wurde die Relevanz dieses Produktes von über der Hälfte alle Befragten als „gering“ bis „sehr<br />
gering“ eingeschätzt, in vergleichbaren Studien wurde die Relevanz allerding positiver bewertet. Zudem ist es kein Thema<br />
der Radreiseanalyse 2013.<br />
Sollte es zur Einführung kommen, sind besonders für Partner klare Kriterien zwingend notwendig.<br />
Die Teilnahmebereitschaft ist nach den Ergebnissen der telefonischen Abfrage niedrig: Etwa ein Drittel der<br />
Beherbergungsbetriebe und ein Viertel der Touristinformationen wären zur Teilnahme bereit.<br />
Oneway-Fahrradvermietung im <strong>Münsterland</strong> nach umfassender Betrachtung aufgrund der Kosten der Fahrräder<br />
pro Jahr für die Partnerbetriebe nicht realistisch!<br />
Beachte: Durch intensive Bearbeitung der „Stellschrauben“ eventuell perspektivisch realisierbar.<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 96
5. Personen- & Privatradtransport<br />
5.1 Übersicht<br />
5.2 Ist-Analyse<br />
5.3 Good Practice-Beispiele<br />
5.4 Kriterien<br />
5.5 Mögliche Partner<br />
5.6 Teilnahmebereitschaft<br />
5.7 Analysen<br />
5.8 Kurzfazit<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 97
5. Personen- und Privatradtransport<br />
5.1 Übersicht<br />
Beschreibung<br />
Der Transport von Personen mit ihrem eigenen Fahrrad ist ein Produkt, das im <strong>Münsterland</strong> teilweise durch die Fietsenund<br />
Fahrradbusse abgedeckt ist. In der vorliegenden <strong>Logistikstudie</strong> soll geklärt werden, ob das Angebot ausreichend ist, in<br />
bestimmten Teilregionen ausgebaut werden sollte oder ob es zentral kostendeckend realisierbar ist.<br />
Zwingend zu beachten ist, dass es sich hierbei um Individualreisende handelt, deren (Rück-)Transport von bzw. zu einer<br />
Tour nicht Bestandteil einer Pauschalbuchung ist. So könnte dem Reisenden damit ein gewisses Maß an Spontanität und<br />
Flexibilität geboten werden.<br />
Problematisch gestaltet sich an dieser Stelle die Abschätzung der Nachfrage. Vor allem das Aufkommen an Tagestouristen<br />
sowie Einheimischen, die einen Ausflug vom Heimatort aus unternehmen, spielt im <strong>Münsterland</strong> keine unerhebliche Rolle,<br />
ist in seiner Gesamtheit jedoch schwer zu erfassen.<br />
Zudem ist das individuelle Verhalten noch schwieriger abzuschätzen. Dies wäre aber von Vorteil, z.B. um Stoßzeiten und<br />
Leerlauf adäquat begegnen zu können.<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 98
5. Personen- und Privatradtransport<br />
5.2 Ist-Analyse<br />
Status Quo<br />
Den Ausflüglern und Touristen im <strong>Münsterland</strong>, die mit dem Fahrrad reisen und dieses bequem mit transportieren möchten,<br />
bieten sich folgende Möglichkeiten:<br />
Fietsen- und Fahrradbusse<br />
Sonstige Busverbindungen<br />
Bahn<br />
Taxi mit Möglichkeit zum Fahrradtransport<br />
Fahrradverleiher transportieren in der Regel nur Personen mit Fahrrad, wenn das Rad bei ihnen ausgeliehen wurde. Unter<br />
anderem aus der Online-Befragung ist hervorgegangen, dass der Personen- und Privatradtransport keine sehr hohe<br />
Relevanz im <strong>Münsterland</strong> hat.<br />
Aus den Expertengesprächen hat sich ergeben, dass größtenteils das bestehende Angebot völlig ausreichend ist, lediglich<br />
an wenigen Stellen wurde das Angebot als nicht ausreichend angesehen. Der Grund hierfür lag darin, dass es auf<br />
bestimmten Strecken zu Stoßzeiten kommen kann, dieser Andrang allerdings in der Regel nicht vorauszusehen ist.<br />
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5. Personen- und Privatradtransport<br />
5.2 Ist-Analyse<br />
Ergebnisse aus der Onlinebefragung<br />
Innerhalb der Online-Befragung wurde u.a. nach folgenden Merkmalen, bezogen auf das <strong>Münsterland</strong>, gefragt.<br />
Zielgruppe Quellmarkt Verbindung mit<br />
bestehenden Angeboten<br />
Geeignete Strecken<br />
Best-Ager<br />
41%<br />
Bundesweit<br />
27%<br />
Transportunternehmen<br />
36%<br />
Gesamtregion<br />
44%<br />
Gruppen und Paare<br />
Angrenzende Regionen<br />
Themenrouten <strong>Münsterland</strong><br />
EmsRadweg<br />
41%<br />
23%<br />
27%<br />
20%<br />
Tagesgäste<br />
6%<br />
Niederlande<br />
23%<br />
ÖPNV<br />
14%<br />
100 Schlösser Route /<br />
Europa Radweg<br />
4%<br />
N = 32 N = 26 N = 22 N = 25<br />
Die Fragen wurden offen, also ohne Vorgabe von Antwortmöglichkeiten, gestellt. Best-Ager sind laut der Befragung<br />
zusammen mit Gruppen und Paaren die stärkste Zielgruppe. Die Gäste stammen aus der ganzen Bundesrepublik,<br />
insbesondere den angrenzenden Regionen. Eine Koppelung mit Angeboten der Transportunternehmen ist sinnvoll. Der<br />
Personen- und Privatradtransport wird im gesamten <strong>Münsterland</strong> als durchführbar angesehen, auch hier erscheint der<br />
EmsRadweg als linearer Fokus.<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 100
5. Personen- und Privatradtransport<br />
5.3 Good Practice-Beispiel<br />
Mobil vor Ort: ElbeRadweg<br />
An dieser Stelle wird ein Beispiel eines Privatwirtschaftlers entlang einer Strecke, also nicht<br />
innerhalb einer vorgegebenen Fläche vorgestellt. Die Dienstleistung ähnelt zwar dem<br />
flächendeckenden Personen- und Privatradtransport, allerdings ist dieses Modell logistisch leichter<br />
durchführbar.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Gründung vor 10 Jahren – als Nebengeschäft<br />
Ca. 100 Mieträder, 7 Pedelecs, 2 Kleinbusse, 1 großen Radanhänger<br />
Personentransfer am Elberadweg mit Fahrrad- und Gepäcktransport (zwischen Hotels,<br />
Stationen – individuell vereinbar)<br />
Fahrten von und zu den Bahnhöfen, auch mit Fahrradtransport<br />
Beförderung von Gepäckstücken bei Fahrrad- oder Wandertouren in der Region (am<br />
Elberadweg zwischen Wittenberge und Geesthacht)<br />
Bustouren als Führung<br />
Auf Anfrage Abholung der Räder bei One-Way-Touren<br />
<br />
Haupteinnahme: Personentransport mit Gepäck und Rad<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 101
5. Personen- und Privatradtransport<br />
5.4 Vorstellung der Kriterien<br />
Personen- und Privatradtransport als Sonderfall<br />
In der IST-Analyse und im Rahmen der Diskussionen wurde erkannt, dass eine flächendeckende Realisierung<br />
kostendeckend nicht machbar ist. Von jedem beliebigen Punkt hin zu jedem beliebigen Punkt im <strong>Münsterland</strong> ein<br />
zusätzliches Transportangebot zu schaffen, stellte sich schnell als nicht wirtschaftlich heraus.<br />
Stattdessen sollte die Kommunikation und Vernetzung bestehender Produkte gestärkt werden. Dies führte zur Prüfung<br />
einer Angliederung an den ÖPNV / Fietsen- und FahrradBus. In Abstimmung mit dem <strong>Münsterland</strong> e.V. sowie nach einer<br />
Diskussion mit dem Arbeitskreis Radfahren wurde beschlossen keine umfassenden Berechnungen durchzuführen. Die<br />
Analyse basiert auf der Prüfung möglicher Angebote anhand einer exemplarischen Verbindung.<br />
Somit war keine Erstellung von konkreten Kriterien notwendig.<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 102
5. Personen- und Privatradtransport<br />
5.5 Mögliche Partner<br />
Voraussetzungen für eine Eignung<br />
Das Angebot im <strong>Münsterland</strong> für einen flächendeckenden Personen- und Privatradtransport hat vielerorts<br />
Optimierungsbedarf. In einigen Regionen werden die Angebote nicht wahrgenommen, viele Angebote sind den Urlaubern<br />
nicht bewusst, eine Bündelung oder Bearbeitung der Vielzahl an Angeboten findet nicht statt.<br />
Daher können bei diesem Produkt die Anforderungen an die Dienstleister nicht grundsätzlich festgelegt werden, zu<br />
unterschiedlich sind die Möglichkeiten. Auch ist eine Mindest-Größe der möglichen Partnerunternehmen nicht notwendig so<br />
lange die Leistungsfähigkeit ist.<br />
Zentrale Koordination<br />
Engmaschige, regelmäßige Fahrzeiten<br />
Wirtschaftliches Arbeiten<br />
Flächendeckender, zeitlich optimierter Transport in alle Richtungen<br />
Leerfahrten und Überfüllung vermeiden<br />
Umfassende uneingeschränkte zeitliche Erreichbarkeit und Verfügbarkeit (analog zu den festzusetzenden Betriebstagen<br />
und täglichen Zeiten der Erreichbarkeit)<br />
Eventuelle Ausfälle (technisch, personell o.ä.) müssen garantiert zeitnah (nachfrageorientiert) kompensiert werden<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 103
5. Personen- und Privatradtransport<br />
5.5 Mögliche Partner<br />
Voraussetzungen für eine Eignung<br />
Im Rahmen der vorliegenden Wirtschaftlichkeitsberechnung für die drei Produkte im <strong>Münsterland</strong> wurden verschiedene<br />
Projektpartner überprüft:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Fietsenbusse<br />
Taxiunternehmen<br />
Fahrer (angestellt bei <strong>Münsterland</strong> e.V.)<br />
Busse/ Bahn ÖPNV<br />
Im Folgenden werden die Grundkriterien für eine Partnerschaft aufgezeigt und inwieweit die Partner in der Lage sind, diese<br />
zu erfüllen.<br />
Betriebe Eignung Begründung<br />
Fietsenbusse z.T. Teile des <strong>Münsterland</strong>es werden abgedeckt, nicht flächendeckend,<br />
Ausweitung des Netzes nicht rentabel, fahren nur zu bestimmten Zeiten<br />
(Wochenende und Ferien)<br />
Taxiunternehmen z.T. Nicht alle Unternehmen mit Radanhänger/Bulli, rechnet sich für Gäste<br />
erst ab 3-4 Personen<br />
Fahrer (angestellt beim Projektträger) z.T. Ein Fahrer kann nur ein bestimmtes Gebiet bearbeiten, komplette<br />
Koordination/ Risiko beim Projektträger<br />
Busse/ Bahn ÖPNV z.T. Zeitliche und räumliche Bindung für Gäste, v.a. Bahnnetz grobmaschig,<br />
zuverlässig, rel. kostengünstig, auf bestimmten Strecken umständlich<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 104
5. Personen- und Privatradtransport<br />
5.6 Teilnahmebereitschaft<br />
Vorgehensweise<br />
Auf den kommenden Seiten werden die Ergebnisse der telefonischen Abfrage nach der Teilnahmebereitschaft erörtert.<br />
Potentielle Partner sind Touristinformationen und kommunale Tourismusverantwortliche.<br />
Insgesamt wurden 18 Gesprächspartner kontaktiert, die Anrufe fanden zwischen dem 01.02.2013 und dem 15.03.2013 statt.<br />
Die kontaktierten Touristinformationen und kommunalen Tourismusverantwortlichen haben alle an der Befragung<br />
teilgenommen. Befragt wurden diese u.a. danach, ob sie vor allem als Dienstleister, Multiplikator und Kommunikator fungieren<br />
und ihren Gästen aktiv das Produkt empfehlen würden.<br />
Die Befragten sind über die gesamte Fläche des <strong>Münsterland</strong>es verteilt, dies verdeutlicht auch die Karte, auf welcher die<br />
Ergebnisse nach dem Ampelprinzip dargestellt sind.<br />
Potentieller Partner<br />
Ggf. zu einer<br />
Teilnahme bereit<br />
Teilnahme unsicher<br />
Keine Teilnahmebereitschaft<br />
Touristinformation / kommunale<br />
Tourismusverantwortliche<br />
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<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 106
5. Personen- und Privatradtransport<br />
5.6 Teilnahmebereitschaft<br />
Ergebnisse der nicht-repräsentativen Befragung<br />
Touristinformationen / kommunale<br />
Tourismusverantwortliche (18)<br />
Anzahl<br />
Anteil<br />
Ja / Tendenz Ja 10 55,6%<br />
Unsicher 2 11,1%<br />
Nein / Tendenz Nein 6 33,3%<br />
Unsicherheiten und Zurückhaltung entstanden vor allem dadurch, dass die Rahmenbedingungen nicht final geklärt sind<br />
und dadurch der Ressourcenaufwand für die Projektpartner nicht abschätzbar ist.<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 107
5. Personen- und Privatradtransport<br />
5.7 Analysen<br />
In der IST-Analyse und im Rahmen der Diskussionen wurde erkannt, dass eine flächendeckende Realisierung<br />
kostendeckend nicht machbar ist und in den Expertengesprächen wurde kein dringender Bedarf ersichtlich.<br />
Daher wurde für die Analyse der Angebote eine exemplarische Verbindung ausgewählt. Die Verbindung zwischen Rheine<br />
und Coesfeld ist durch die Bahn nicht direkt angeschlossen, eine Fahrt ist mit mindestens einem Umstieg verbunden. Auch<br />
über die Straße ist die Verbindung nicht optimal, je nach Route ist die Strecke zwischen 49 km und 78 km lang. Zudem sind<br />
keine Fietsen- und FahrradBusse auf dieser Strecke komplett vorhanden.<br />
Diese verschiedenen Möglichkeiten des Transportes einer Person mit ihrem Privatrad auf der Strecke Rheine - Coesfeld<br />
werden aufgezeigt:<br />
Bus (ÖPNV)<br />
Bahn (ÖPNV)<br />
Taxiunternehmen<br />
Zu beachten ist, dass man bei einer Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln an bestimmte Zu- und Ausstiegsstationen<br />
sowie bestimmte Abfahrtszeiten gebunden ist. Die Fahrt mit dem Taxi ist flexibler, allerdings kann sie bei den meisten<br />
Taxiunternehmen nur dann (weitgehend) garantiert werden, wenn man sich am Vortag angemeldet hat.<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 108
5. Personen- und Privatradtransport<br />
5.7 Analysen<br />
Distanz<br />
Rheine - Coesfeld<br />
<br />
77,7 km<br />
über die A31<br />
<br />
49,6 km<br />
über die L580<br />
<br />
54,9 km<br />
über die B70<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 109
5. Personen- und Privatradtransport<br />
5.7 Analysen<br />
Anmerkung<br />
Eine Berechnung oder Aufstellung von Szenarien wie bei den anderen beiden Produkten fand an dieser Stelle nicht statt.<br />
Stattdessen kommt es zu einer exemplarischen Kostenaufstellung für die Strecke Rheine-Coesfeld. Da die<br />
flächendeckende Einführung eines zusätzlichen Angebotes für Personen- und Privatradtransport wirtschaftlich nicht<br />
durchzuführen ist, wurden an o.g. Strecke die Kosten für bestehende Angebote geprüft.<br />
Die Bus- und Bahnverbindungen (ÖPNV) wurden auf den Homepages der Deutschen Bahn und des Regionalen<br />
Busverkehrs ermittelt (www.bahn.de, www.rvm-online.de). Die Preise für die Taxifahrt wurden bei 15 Taxiunternehmen in<br />
Rheine und Coesfeld angefragt. 4 dieser Unternehmen konnten keine Angaben zum Preis machen, u.a. weil sie keine<br />
Fahrzeuge zur Verfügung haben, die für den Fahrradtransport geeignet sind.<br />
Die Preise im ÖPNV liegen p. P. bei etwa 18,60 EUR. Die Fahrt mit dem Taxi kostet je nach Anzahl der mitfahrenden<br />
Personen und Taxiunternehmen zwischen 18,75 und 100,- EUR pro Person.<br />
Zu beachten ist, dass eine Fahrradmitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
gegebenenfalls nur eingeschränkt möglich ist. Rollstuhlfahrer und<br />
Kinderwagen haben Vorrang und der Platz muss u.U. geräumt werden.<br />
(Quelle: www.rvm-online.de)<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 110
5. Personen- und Privatradtransport<br />
5.7 Analysen<br />
Transportmittel 5. Personen- und Privatradtransport<br />
Kosten Aufwand Fahrtzeit (inkl.<br />
Beladung)<br />
Bus ÖPNV Einzelticket: €18,60 Mittel, ein Mal<br />
umsteigen<br />
Tagesticket: €25,70<br />
Bahn ÖPNV Einzelticket: €18,60 Mittel, ein Mal<br />
umsteigen<br />
Tagesticket: €25,70<br />
Gruppenticket: €37,-<br />
(bis 5 Personen, statt 1 Person<br />
auch 1 Fahrrad möglich)<br />
Taxiunternehmen €75,- bis €100,-<br />
Ø € 87,50<br />
p.P. €18,75 bis €100,-<br />
Mittel, da meist<br />
Vorbestellung<br />
Ca. 1h 40min<br />
Ca. 1h 20 min<br />
Frequenz<br />
In Kernzeiten<br />
stündlich, Sonntag<br />
selten<br />
Kernzeiten alle<br />
30min - 60min<br />
Anmerkung<br />
Längste Dauer<br />
U.U. weiteste<br />
Anreise zum<br />
Startpunkt<br />
Ca. 1h Durchgehend Teilweise<br />
Vorbestellung<br />
notwendig, alleine<br />
höchste Kosten,<br />
allerdings für bis<br />
zu 4 Personen<br />
Distanz Rheine - Coesfeld 77,7 km über die A31<br />
49,6 km über die L580<br />
54,9 km über die B70<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 111
5. Personen- und Privatradtransport<br />
5.8 Kurzfazit<br />
Erkenntnisse<br />
Die Teilnahmebereitschaft der Touristinformationen und kommunalen Tourismusverantwortlichen ist hoch, über die Hälfte<br />
der Befragten sind zu einer aktiven Kommunikation der vorhandenen Angebote bereit. Dabei ist für die Gäste vor allem<br />
wichtig, dass sie richtig informiert werden und das für ihre Strecke sinnvollste Angebot erfahren.<br />
Dafür ist das Wissen der lokalen Akteure notwendig, sie kennen sich in ihrer Region aus, sie müssen nur noch über die<br />
Transportmöglichkeiten informiert werden.<br />
Im Arbeitskreis Radfahren kam es zu der einhelligen Aussage, dass die Option Taxi überhaupt nicht in den Köpfen<br />
verankert ist. Zuerst denken die meisten an die Fietsen- und FahrradBusse, dann an die Bahn.<br />
Ein schneller Preis- und Leistungsvergleich, evtl. mithilfe eines Prospektes für Gäste und Mitarbeiter, einer App oder eines<br />
Online-Tools wäre zum Beispiel eine Alternative zur Einführung eines zusätzlichen Angebots.<br />
Die Stärkung der internen sowie externen Kommunikation ist notwendig, um vorhandene Angebote bekannter /<br />
zugänglicher / attraktiver für die Gäste zu machen.<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 112
6. Koordinierungs- und Buchungssoftware<br />
6.1 Übergeordnete Anforderungen<br />
6.2 Produktspezifische Anforderungen<br />
6.3 Vertragsinhalte<br />
6.4 Zusammenfassung<br />
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6. Koordinierungs- und Buchungssoftware<br />
6.1 Übergeordnete Anforderungen<br />
Grundsätzliche Anforderungen an eine Software<br />
Neben den produktspezifischen Anforderungen an eine Software gibt es grundsätzliche Anforderungen, die die Software<br />
bzw. der Dienstleister/ Anbieter mitbringen muss. Diese unterteilen sich zum einen in den Support durch den Bereitsteller<br />
der Software als auch in Anforderungen an die Software selbst.<br />
Ein nicht zu vernachlässigendes Element ist, dass die Eingabe- und Suchmasken für unterschiedliche Nutzergruppen<br />
unterschiedlich gestaltet und aufgebaut sind. Der <strong>Münsterland</strong>-Reisende wünscht sich vor allem ein übersichtliches<br />
Buchungsformular und insgesamt eine einfache Buchbarkeit. Hotels sind auf eine besondere Aufbereitung der Optik nicht<br />
angewiesen, müssen jedoch, ebenso wie die Dienstleister genaue Informationen z.B. über die Auslastung des<br />
Kontingentes, Engpässe oder Änderungen in den Geschäftsbedingungen erhalten können.<br />
Die Dachorganisation, gegebenenfalls der <strong>Münsterland</strong> e.V., ist u.a. an genauen Buchungs- und Umsatzzahlen, Störungen<br />
oder Feedback interessiert.<br />
Für alles diese Nutzergruppen muss eine störungsunanfällige Software bereitgestellt werden, die trotz aller Optionen eine<br />
einfache Bedienbarkeit, optimale Schnittstellenanbindungen und eine gewisse Zuverlässigkeit der Informationen garantiert.<br />
Um Fehlerquellen so klein wir möglich zu halten, sind Support oder Helpdesks von Anbieterseite unerlässlich. Im folgenden<br />
werden diese Anforderungen im Ansatz dargelegt; mittels diesen könnten Angebote bei potenziellen Dienstleistern<br />
eingeholt werden.<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 114
6. Koordinierungs- und Buchungssoftware<br />
6.1 Übergeordnete Anforderungen<br />
Support durch den Dienstleister – Beratung<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Direkter Kontakt mit dem Projektverantwortlichen<br />
Technischer Hotline-Support während der normalen Geschäftszeiten<br />
Mögliche Fernwartung und damit sofortige Fehlerbehandlung<br />
Abgesicherte E-Mail- und Internetverbindung<br />
Fehlerbehandlung in schnellstmöglichem Zeitrahmen<br />
Reaktionszeiten 8 Stunden (an 7 Tagen in der Woche)<br />
Kostenlose Lieferung von Upgrades bei Änderungen der gesetzlichen Bestimmungen<br />
Helpdesk: Anfragen können per Mail oder Web-Interface eingesendet werden, diese werden automatisch erfasst und in<br />
einer Datenbank gespeichert/ protokolliert. Somit Erstellung eines Wiedervorlagemechanismus kann erstellt werden,<br />
Priorisierung sichert effizientes Arbeiten<br />
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6. Koordinierungs- und Buchungssoftware<br />
6.1 Übergeordnete Anforderungen<br />
Support durch den Dienstleister – Schulung<br />
Installation/Schulungen vor Ort<br />
Technikerschulung<br />
Sammel-Schulung<br />
2 Vorort-Termine pro Betriebsjahr zur fachlichen Beratung/Schulung für Evaluierung und laufende Verbesserung,<br />
Planung der neuen Saison sowie die konzeptionelle und technische Weiterentwicklung<br />
Anforderungen an die Software<br />
Durchgehend verfügbar, maximale Datensicherheit, regelmäßiges Backup<br />
Optisch reduziert/einfach bedienbar, sowohl für Partner als auch für Kunden (umfassendes CMS)<br />
Statistiktools<br />
Niedriger Wartungsaufwand<br />
Bereitstellung der wesentlichen Schnittstellen (lückenlose Überbrückung der Buchungsschritte: Recherche, Anfrage,<br />
Buchung, Reklamation etc.)<br />
Nutzbar auch für langsamere Internetverbindungen und für mobile Endgeräte<br />
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6. Koordinierungs- und Buchungssoftware<br />
6.2 Produktspezifische Anforderungen<br />
Anforderungen für den individuellen Gepäcktransfer<br />
Kernbaustein des Produktes „Individueller Gepäcktransfer“ ist die Individualität – der Reisende kann innerhalb des<br />
Reisegebietes und der Betriebszeiten Routen und Zeiten frei wählen. Maximaler Komfort durch den unkomplizierten und<br />
sicheren Transport der Gepäckstücke, gemeinsam mit leichter Handhabung und Buchbarkeit sowie angemessenem Preis<br />
könnte dieses fahrradtouristische Produkt für <strong>Münsterland</strong>-Reisende interessant machen. Das System soll dem<br />
Dienstleister die Arbeit erleichtern und optimale Routen für die Auslieferung berechnen. Des weiteren muss das System<br />
erkennen, wann ein Gepäckstück noch mitgenommen werden kann, damit der Zeitplan eingehalten wird. Außerdem<br />
müssen die Kapazitäten des Wagens selbständig durch die Software erkannt werden, um dann selbstständig dem Gast<br />
mitteilen zu können, ob die Buchung noch möglich ist oder nicht.<br />
U.a. folgende Eigenschaften sind zwingend notwendig:<br />
Ziel ist ein ganzheitliches System, dass optimal mit den Funktionen des bestehenden Buchungssystem verknüpft werden<br />
soll<br />
Zugriff für Gäste, Hoteliers, Dienstleister und Koordinator (ggf. <strong>Münsterland</strong> e.V.)<br />
Grundoptionen für die Buchung sind u.a.:<br />
<br />
Datum<br />
<br />
Abholungsort – Zielort<br />
<br />
Anzahl der Gepäckstücke<br />
<br />
Kontaktdaten<br />
Aktualität der Informationen: regelmäßige Updates der Betreiber (Preise, Stationen, Kontaktdaten etc.)<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 117
6. Koordinierungs- und Buchungssoftware<br />
6.2 Produktspezifische Anforderungen<br />
Anforderungen für die Oneway-Fahrradvermietung<br />
Die Oneway-Fahrradvermietung birgt einen hohen logistischen Aufwand. Der Teil der Software für Dienstleister und<br />
Abholstationen gestaltet sich umfangreicher als der Softwarebereich für den Endverbraucher. Dieser bucht lediglich Ort und<br />
Zeitpunkt, sowie Anzahl der Personen/Räder, ggf. perspektivisch noch Sonderausstattungen wie Helm, Anhänger etc. Der<br />
große logistische Aufwand liegt v.a. bei den Hotels und Dienstleistern. Auch Veranstalter, die die Oneway-<br />
Fahrradvermietung als Baustein anbieten, brauchen unbeschränkten Zugriff auf Verfügbarkeit, in Kombination mit den über<br />
sie buchbaren Hotels. Die Software selbst muss u.a. folgende Eigenschaften mit sich bringen:<br />
Ziel ist ein ganzheitliches System, dass optimal mit den Funktionen des bestehenden Buchungssystem verknüpft werden<br />
soll<br />
Zugriff für Gäste, Hoteliers, Dienstleister, Veranstalter und Koordinator (ggf. <strong>Münsterland</strong> e.V.)<br />
Grundoptionen für die Buchung:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Datum<br />
Anzahl der Räder<br />
Abholungsort – Zielort<br />
Kontaktdaten<br />
Aktualität der Informationen: regelmäßige Updates der Betreiber (Preise, Stationen, Kontaktdaten etc.)<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 118
6. Koordinierungs- und Buchungssoftware<br />
6.2 Produktspezifische Anforderungen<br />
Anforderungen für die Oneway-Fahrradvermietung<br />
Neben der einfachen Bedienbarkeit der Software durch den Endverbraucher soll der Aufwand für die Dienstleister minimal<br />
sein. Mindestens folgende Funktionen muss die Software erfüllen:<br />
Dem Dienstleister die optimalen Routen berechnen, diese Funktion ist dreigeteilt<br />
<br />
<br />
<br />
Optimale Route um Räder einzusammeln<br />
Optimale Route um Räder zu verteilen<br />
Optimale Verknüpfung der beiden Vorgänge<br />
Aktuelle Angaben, wo welche Räder zur Verfügung stehen<br />
Aktuelle Angaben, wo bei einem Vermieter zu wenig Fahrräder stehen<br />
Buchungsbestätigung / Buchungsinformation für<br />
<br />
<br />
Den Gast<br />
Den Dienstleister<br />
Um die Aktualität zu gewährleisten, müssen Partner selbst Daten aktualisieren und einpflegen können<br />
Zur Optimierung ist eine sinnvolle Verknüpfung aller Funktionen notwendig<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 119
6. Koordinierungs- und Buchungssoftware<br />
6.2 Produktspezifische Anforderungen<br />
Anforderungen für den Personen- und Privatradtransport<br />
Je nach Modell für einen flächendeckenden Personen- und Privatradtransport können die Anforderungen für eine Software<br />
zwischen „sehr hoch“ und „sehr niedrig“ ausfallen. Ein zentral über <strong>Münsterland</strong> e.V. koordiniertes System erscheint aus<br />
keinem Blickwinkel wirtschaftlich. Vielmehr gilt es, bestehende Angebote stärker zu kommunizieren, unter Umständen auch<br />
auszubauen. Eine übersichtliche Bündelung der Angebote kann durchaus über eine zentrale Koordinierungsstelle<br />
abgewickelt werden, je nach Anforderungen fallen die Software-Modelle mehr oder weniger komplex aus. Folgende<br />
Mindestanforderungen sollte sie jedoch erfüllen:<br />
Ziel ist ein ganzheitliches System, dass optimal mit den Funktionen des bestehenden Buchungssystem verknüpft werden<br />
soll<br />
Zugriff für Gäste, Dienstleister und Koordinierungsstelle (ggf. <strong>Münsterland</strong> e.V.)<br />
Bündelung der Angebote: ÖPNV, Fietsenbusse, private Fahrdienstleister, Taxiunternehmen etc.<br />
Aktualität der Informationen: regelmäßige Updates der Betreiber (Preise, Abholstationen / Haltestellen, Kontaktdaten etc.)<br />
Grundoptionen für die Buchung:<br />
<br />
Datum<br />
<br />
Kontaktdaten<br />
<br />
Anzahl der Reisenden<br />
<br />
Anzeigen der Preise<br />
<br />
Sonderbuchung bei Gruppen<br />
<br />
Anzeigen des optimalen Transportmittels je nach Route<br />
<br />
Startort – Zielort<br />
<br />
Zeit<br />
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6. Koordinierungs- und Buchungssoftware<br />
6.3 Vertragsinhalte<br />
Vertragsinhalte bei Verträgen mit IT-Dienstleistern<br />
Folgende besondere Faktoren sind in der Regel Bestandteil von Verträgen mit IT-Dienstleistern (neben den üblichen<br />
Vertragsaspekten):<br />
Hardwarenutzungen<br />
Hardwareüberlassung auf Zeit<br />
Leistungsverzeichnis analog zu einem vorher erstelltem Pflichtenheft<br />
Customizing<br />
Abnahmeregelungen<br />
Beratungsleistungen<br />
Lege Artis (Handlung entsprechend den anerkannten Regeln)<br />
Weitere Hinweise zu Verträgen, siehe Kapitel 7.<br />
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6. Koordinierungs- und Buchungssoftware<br />
6.3 Vertragsinhalte<br />
Wartungsmodelle<br />
Application Service Providing (ASP)<br />
ASP ist die technische Möglichkeit und Berechtigung, auf eine fremde Softwareapplikation, die auf einem Server betrieben<br />
wird, zuzugreifen und im Rahmen des Vertrages zu nutzen.<br />
Die Applikationsverantwortung liegt beim Auftragnehmer.<br />
Hosting<br />
Unter Hosting versteht man den Betrieb einer eigenen Softwareapplikation auf fremden Serversystemen (wie in einer<br />
Cloud).<br />
Die Applikationsverantwortung liegt beim Auftraggeber.<br />
Outsourcing<br />
Beim Outsourcing werden die bislang selbst oder von Dritten durchgeführten/erbrachten IT-Leistungen auf einen anderen<br />
IT-Dienstleister übertragen.<br />
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6. Koordinierungs- und Buchungssoftware<br />
6.4 Zusammenfassung<br />
Die übergeordneten Anforderungen an eine Software gelten für die 3 Produkte gleichermaßen. Diese ist jedoch in ihrer<br />
Komplexität und bei vergleichbaren Softwarepaketen an bestimmte Serviceleistungen der Softwareanbieter gekoppelt.<br />
Mindestens festzulegen sind Anforderungen in folgenden Bereichen:<br />
Beratungsleistungen durch den Dienstleister<br />
Schulungen durch qualifizierte Mitarbeiter des Dienstleisters<br />
Die Software selbst muss sämtlichen Sicherheitsrichtlinien entsprechend und durch verschiedene Wartungs- und<br />
Updateaktivitäten fehlerfrei und auf aktuellem Stand funktionieren. Die Produktspezifischen Anforderungen unterscheiden<br />
sich in den 3 Fällen zum Teil doch sehr. Die Buchungsfunktion ist allen gemein, ebenso ein „Transport von A nach B“. Der<br />
logistische Aufwand ist beim Oneway-Fahrradverleih vermutlich am höchsten, die Koordination des Personen- und<br />
Privatradtransportes ist wahrscheinlich am geringsten, da die Dienstleistung selbst komplett ausgelagert ist.<br />
Unbedingt beachtet werden müssen die besonderen Vertragsinhalte bei Verträgen mit IT-Dienstleistern. Denn zusätzlich<br />
zur eventuellen Lieferung der Hardware gehören bei umfangreichen Softwarepaketen in der Regel ebenso umfangreiche<br />
Betreuungs- und Updateleistungen. Außerdem muss man sich in mithilfe eines juristischen Beraters vor etwaigen Schäden<br />
für Dritte durch Fehler in der Wartung etc. absichern.<br />
Die hier angeführten Anforderungen sind als Vorschläge zu verstehen. Sie erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit<br />
und sind je nach Bedarf anzupassen.<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 123
7. Verträge und Vereinbarungen<br />
7.1 Einführung<br />
7.2 Produktspezifische Verträge und Vereinbarungen<br />
7.3 Zusammenfassung<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 124
7. Verträge und Vereinbarungen<br />
7.1 Einführung<br />
Erläuterungen<br />
Um sich und seine Partner ordnungsgemäß abzusichern, ist es notwendig, prozess- und produktbezogene Verträge<br />
abzuschließen. Eine kontinuierliche juristische Beratung ist vor allem vor und auch während der Produkteinführung zu<br />
empfehlen. In den Wirtschaftlichkeitsberechnungen für die einzelnen Produkte wurde dieser Faktor berücksichtigt.<br />
Einzelne Vereinbarungen wurden im Rahmen der Produktvorstellung in den einzelnen Kapiteln im Bereich der<br />
Kriterienbestimmungen für Partner festgelegt. Die folgenden Vertragsbedingungen und Vereinbarungen gehen darüber<br />
hinaus, zumal in den Kriterien die Bedingungen ausschließlich für die Projektpartner, aber nicht z.B. für die Dienstleister,<br />
Fahrer, beauftragte Unternehmen etc. festgelegt wurden.<br />
Im Folgenden werden je Produkt die besonderen Vertragsbeziehung in einem Organigramm dargestellt. Außerdem werden<br />
wesentliche Aspekte aufgezählt, die in einem Vertrag zum jeweiligen Produkt gesondert, d.h. über die üblichen und<br />
gesetzlich geregelten Bestimmungen hinaus, beachtet werden müssen. Ein Anspruch auf Vollständigkeit besteht nicht.<br />
Der Endkunde nimmt bei allen Produkten eine Sonderrolle ein. Gegenseitige Vertragsbedingungen werden in der Regel<br />
nicht ausgetauscht, die AGBs müssen einsehbar sein, z.B. auf der Homepage. Je nach Buchung handelt es sich um Miet-,<br />
Dienst-, Werk- oder Beförderungsversträge, deren grundsätzlichen Inhalte gesetzlich geregelt sind.<br />
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7. Verträge und Vereinbarungen<br />
7.1 Einführung<br />
Vertragstypen<br />
Die gängigsten, gesetzlich vorgegebenen Vertragstypen sind<br />
Kaufvertrag, §§ 433 ff. BGB<br />
Mietvertrag, §§ 535 ff. BGB<br />
Werkvertrag, §§ 631 ff. BGB<br />
Dienstvertrag, §§ 611 ff. BGB<br />
Ein (Personen-) Beförderungsvertrag fällt unter den Werkvertrag, es wird zwar eine Dienstleistung erbracht, allerdings mit<br />
einem „Werk“ als Ergebnis, nämlich dass man sich anstatt an Ort A an Ort B befindet.<br />
Gestaltungsfreiheit<br />
Gestaltungsfreiheit bei der Gestaltung von Verträgen bedeutet:<br />
Parteien können den Vertragsinhalt frei definieren<br />
Grenzen findet dies bei Sittenwidrigkeit und gesetzlichen Ge- und Verboten<br />
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7. Verträge und Vereinbarungen<br />
7.1 Einführung<br />
Vertragstypen im Detail<br />
Die folgenden Verträge sind mit der Koordinationsstelle zu schließen, mindestens mit den aufgeführten Inhalten. Dabei<br />
wurden die Hauptfaktoren des jeweiligen Vertrages genannt, ein vollständiger Vertrag ist weitaus umfangreicher.<br />
Im Anschluss werden die Vertragsbedingungen für die einzelnen Produkte um weitere ausgewählte Faktoren ergänzt.<br />
Kaufvertrag<br />
Hauptpflicht des Verkäufers<br />
Übergabe des Kaufgegenstandes an den Käufer<br />
Einräumung bestimmter Nutzungsrechte<br />
Hauptpflicht des Käufers<br />
Zahlung des Kaufpreises und Abnahme des<br />
Kaufgegenstandes<br />
Sachkauf und Rechtskauf<br />
Rechte bei Mängeln § 437 BGB<br />
Mietvertrag<br />
Hauptpflicht des Vermieters<br />
Gebrauchsüberlassung der Mietsache auf Zeit an den<br />
Mieter<br />
Instandhaltung der Mietsache während der Mietzeit<br />
Hauptpflicht des Mieters<br />
Zahlung des Vereinbarten Mietzinses<br />
Befristete und unbefristete Mietdauer<br />
Rechte bei Mängeln<br />
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7. Verträge und Vereinbarungen<br />
7.1 Einführung<br />
Vertragstypen im Detail - Fortsetzung<br />
Werkvertrag<br />
Hauptpflicht des Unternehmers<br />
Erfolgreiche Erstellung des geschuldeten Werkes<br />
Hauptpflicht des Bestellers<br />
Zahlung der Vergütung<br />
Abnahme des Werkes<br />
Projekt- und Erfolgsverantwortung liegt beim<br />
Auftragnehmer<br />
Rechte bei Mängeln § 634 BGB<br />
Mitwirkung des Bestellers § 642 BGB<br />
Dienstvertrag<br />
Hauptpflicht des Dienstverpflichteten<br />
Erbringung der versprochenen Dienste<br />
Hauptpflicht des Dienstberechtigten<br />
Zahlung der Vergütung<br />
Keine Abnahme (da es sich um eine Dienstleistung<br />
handelt)<br />
Projekt- und Erfolgsverantwortung liegt beim<br />
Auftragnehmer<br />
Nur Schadenersatz<br />
Weisungsrecht des Auftraggebers, grundsätzliche keine<br />
Mitwirkungspflichten<br />
<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 128
7. Verträge und Vereinbarungen<br />
7.1 Einführung<br />
Vertragstypen im Detail - Fortsetzung<br />
Leasingvertrag<br />
Hauptpflicht des Leasinggebers<br />
Beschaffung der Leasingsache nach Wahl des<br />
Leasingnehmers und dessen Gebrauchsüberlassung<br />
auf Zeit<br />
Hauptpflicht des Leasingnehmers<br />
Zahlung der vereinbarten Leasingrate<br />
Instandhaltung der Leasingsache<br />
Feste nicht kündbare Vertragslaufzeit<br />
Rechtsfolgen bei Mängeln<br />
Es gibt unterschiedliche Leasingverträge,<br />
Modelle sind beispielsweise<br />
Finance-Leasing<br />
Operate-Leasing<br />
Sale & Lease Back<br />
Depot-Leasing<br />
Vollamortisation<br />
Teilamortisation<br />
Wartungsvertrag (IT-Dienstleister)<br />
Hauptpflicht des Unternehmers<br />
Wartung der Hard- und Software<br />
Hauptpflicht des Bestellers<br />
Abnahme der gewarteten Hard- und Software<br />
Zahlung der Vergütung<br />
Erfolgsverantwortung liegt beim Auftragnehmer<br />
Rechte bei Mängeln<br />
Mitwirkung des Bestellers (Meldung von Störungen,<br />
Optimierungsvorschläge)<br />
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7. Verträge und Vereinbarungen<br />
7.2 Produktspezifische Verträge und Vereinbarungen<br />
Individueller Gepäcktransfer<br />
Im Abschluss von Verträgen nimmt der Endkunde eine Sonderrolle ein. Buchbar ist der Gepäcktransfer über 4 Stellen: den<br />
Fahrer, den Beherbergungsbetrieb, die Buchungsplattform und ggf. die Koordinierungsstelle.<br />
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7. Verträge und Vereinbarungen<br />
7.2 Produktspezifische Verträge und Vereinbarungen<br />
Individueller Gepäcktransfer<br />
Verträge der Koordinierungsstelle mit ihren Partnern sollten über die jeweils üblichen Vertragsbedingungen hinaus*<br />
mindestens folgende Aspekte beinhalten:<br />
Beherbergungsbetriebe<br />
Öffnungszeiten Arbeitszeiten Haftung bei<br />
Schäden<br />
Kilometerzahl<br />
Vermieter<br />
Fahrer Versicherung Autohaus Buchungsplattform<br />
Software-<br />
Dienstleister<br />
Wartung/<br />
Update<br />
Buchungsbedingungen<br />
Nutzungsbedingungen<br />
Übergabe-<br />
Lieferzeiten<br />
Haftung bei<br />
Haftung Preise Kündigungs-<br />
Hotline<br />
bedingungen<br />
Verlust<br />
fristen<br />
Buchung<br />
Lieferbedingungen<br />
Nichterfüllung<br />
eines Vertrages<br />
Pauschalen<br />
Für Endverbraucher gelten die üblichen Bedingungen des Verbraucherschutzes (Storno, Haftung etc.) sowie die allgemeinen<br />
Geschäftsbedingungen, die auf der Homepage deutlich kommuniziert werden müssen.<br />
Beim individuellen Gepäcktransfer handelt es sich hierbei in allen Buchungsfällen um einen Dienstvertrag.<br />
* Allen Verträgen liegen gesetzlich vorgeschriebene Bedingungen zugrunde, z.B. bzgl. Kündigungsschutz, Verschwiegenheitsklauseln, Nichterfüllung,<br />
Haftung etc. An dieser Stelle werden darüber hinausgehende, produktspezifische Aspekte beispielhaft benannt.<br />
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7. Verträge und Vereinbarungen<br />
7.2 Produktspezifische Verträge und Vereinbarungen<br />
Oneway-Fahrradvermietung<br />
Sowohl die Koordinierungsstelle als auch das Transportunternehmen, welches sich um alle logistischen Belange der<br />
Oneway-Fahrradvermietung kümmert, kann mit den Endkunden einen Mietvertrag abschließen.<br />
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7. Verträge und Vereinbarungen<br />
7.2 Produktspezifische Verträge und Vereinbarungen<br />
Oneway-Fahrradvermietung<br />
An dieser Stelle ist es vor allem interessant, welche Verträge die Koordinierungsstelle schließen muss, da die<br />
Vertragsabschlüsse mit des Dienstleisters nur bedingt beeinflussbar sind.<br />
Softwaredienstleister Städte und Gemeinden* Transportunternehmen<br />
Wartung/ Update Mietvertrag Lieferzeiten<br />
Hotline Abnahmebestimmungen Kommunikation zu<br />
Partnerbetrieben<br />
Personelle Unterstützung<br />
Wartung/ Reparatur<br />
Allen Verträgen liegen gesetzlich vorgeschriebene Bedingungen zugrunde, z.B. bzgl. Kündigungsschutz,<br />
Verschwiegenheitsklauseln, Nichterfüllung, Haftung etc. An dieser Stelle werden darüber hinausgehende, produktspezifische<br />
Aspekte benannt.<br />
Einfluss kann die Koordinierungsstelle dennoch auf die Verträge des Dienstleisters nehmen, z.B. dass dessen Angestellte einen<br />
bestimmten Mindestlohn erhalten. Diese Faktoren können bereits bei der Ausschreibung berücksichtigt werden.<br />
Für den Endverbraucher handelt es sich in jedem Fall um einen Mietvertrag.<br />
* Städte und Gemeinden können als Verleihstation fungieren und hätten somit die gleichen Rechte und Pflichten wie andere Verleihstationen,<br />
z.B. Hotels. Da sie auch auf kommunaler Ebene unterstützend auftreten können, sind sie an dieser Stelle zusätzlich genannt.<br />
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7. Verträge und Vereinbarungen<br />
7.2 Produktspezifische Verträge und Vereinbarungen<br />
Personen- und Privatradtransport<br />
Die Möglichkeiten des individuellen Personen- und Privatradtransport sind vielfältig. Hier wird eine mögliche Option<br />
dargestellt.<br />
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7. Verträge und Vereinbarungen<br />
7.2 Produktspezifische Verträge und Vereinbarungen<br />
Personen- und Privatradtransport<br />
An dieser Stelle müssen im Vorfeld die Partner klar ermittelt werden. So sind z.B. nicht alle Taxi-Unternehmen in der Lage,<br />
Personen mit ihrem Rad zu transportieren.<br />
Beförderungsunternehmen Software-Dienstleister Multiplikatoren Städte und Gemeinden<br />
Aktualität der Angaben<br />
Richtigkeit der Angaben<br />
Möglichkeiten der Vernetzung<br />
Sicherstellen der<br />
Buchbarkeit<br />
Richtigkeit der<br />
Informationen<br />
Informationen zu<br />
Verkehrsbehinderungen<br />
Verknüpfung der<br />
Ggf. Distribution des Kooperationsverträge/<br />
Angebote Infomaterials gemeinsame Veranstaltungen<br />
Optimales Angebot für<br />
den Gast finden<br />
Datenpflege<br />
Aktive Kommunikation<br />
Es besteht eine Mobilitätspartnerschaft der Deutschen Bahn mit dem ADFC. Ein Ausbau oder eine Kooperation in diese<br />
Richtung können eine Lösung für das <strong>Münsterland</strong> bergen.<br />
Für Endverbraucher gelten die üblichen Bedingungen des Verbraucherschutzes (Storno, Haftung etc.). Allen Verträgen liegen<br />
gesetzlich vorgeschriebene Bedingungen zugrunde, z.B. bzgl. Kündigungsschutz, Verschwiegenheitsklauseln, Nichterfüllung,<br />
Haftung etc. An dieser Stelle werden darüber hinausgehende, produktspezifische Aspekte benannt.<br />
Er schließt in jedem Fall einen Beförderungsvertrag. Dies ist eine spezielle Form des schuldrechtlichen Vertrags über die<br />
Beförderung von Personen oder Gegenständen (Gütern).<br />
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7. Verträge und Vereinbarungen<br />
7.3 Zusammenfassung<br />
Die Vertragsbeziehungen sind bei Einführung solch umfangreicher Produkte verwoben und können sich je nach<br />
Ausprägung der einzelnen Faktoren stark unterscheiden. Hier wurden Möglichkeiten aufgezeigt, wie die vertraglichen<br />
Verbindungen aussehen könnten, nachdem in mehreren Sitzungen mit den <strong>Münsterland</strong> e.V. die favorisierten Inhalte der 3<br />
Produkte modelliert wurden.<br />
Je nach Vertragsbeziehung sind unterschiedliche Vertragstypen zu wählen, zentraler Punkt ist in der Regel die<br />
Koordinierungsstelle, auch wenn sie nicht immer ausführendes Organ der Dienstleistung ist. Die Vertragsbedingungen<br />
werden von der Koordinierungsstelle festgelegt und Änderungen sind grundsätzlich mit ihr abzustimmen, auch die der<br />
Subunternehmer. Viele Kriterien werden im Vorfeld festgelegt, dies hat für die Gäste den Vorteil, ein flächendeckend<br />
einheitliches Produkt zu erhalten, wobei z.B. Öffnungszeiten oder Lieferbedingungen grundsätzlich geregelt sind.<br />
Der Endverbraucher übernimmt in den 3 Produkten eine Sonderrolle. So sollten die Geschäftsbedingungen und Richtlinien,<br />
die Rechte und Pflichten des Reisenden dem jeweiligen Produkt angepasst und gezielt kommuniziert werden. Vor allem<br />
Fragen zu Abwicklung, Haftung und Bezahlvorgängen liegen bei einer Buchung – egal ob online oder persönlich – im<br />
Fokus des Gastes. Die eindeutigen Regelungen des Verbraucherschutzes sind zwingend zu beachten, ebenso kann ein<br />
Support-Center, entweder online oder telefonisch, Missverständnisse ausräumen.<br />
Die hier vorgestellten Verträge und Übereinkünfte zu den Anforderungen sind lediglich Vorschläge und erheben keinen<br />
Anspruch auf Vollständigkeit. Es kann durchaus sinnvoll sein, bei der Realisierung der Produkte sowohl Vertragsarten als<br />
auch Inhalte anzupassen bzw. zu ergänzen.<br />
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8. Fazit<br />
8.1 Zusammenfassung der Ergebnisse<br />
8.2 Alternative Maßnahmen<br />
8.3 Ausblick<br />
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8. Fazit<br />
8.1 Zusammenfassung der Ergebnisse<br />
Nach den Ergebnissen der <strong>Logistikstudie</strong> besteht, unter den vorhandenen Rahmenbedingungen, nicht die Möglichkeit die<br />
drei Servicebereiche flächendeckend einzuführen. Anhand der vorliegenden Wirtschaftlichkeitsberechnungen und ihrer<br />
flexiblen Tabellen ist eine stetige Anpassung an neue Rahmenbedingungen jederzeit machbar.<br />
Zudem besteht die Möglichkeit, bewusst und sinnvoll die jeweils aufgezeigten Stellschrauben und somit das<br />
Betriebsergebnis des Servicebereichs zu verändern.<br />
Die <strong>Logistikstudie</strong> hat ergeben, dass eine flächendeckende und zentral organisierte Einführung der Servicebereiche in<br />
diesem Umfang und mit den vorhandenen Rahmenbedingungen nicht machbar ist. Jedoch werden auf den folgenden<br />
Folien mögliche Maßnahmen zur Bearbeitung der Servicebereiche aufgezeigt, die in Zukunft die weitere Ausgestaltung der<br />
fahrradtouristischen Produkte im <strong>Münsterland</strong> unterstützen können. Der Ausbau des fahrradtouristischen Potentials des<br />
<strong>Münsterland</strong>es ist weiterhin zu empfehlen!<br />
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8. Fazit<br />
8.2 Alternative Maßnahmen - Beispielhaft<br />
Gepäcktransfer<br />
Kooperationen mit Nachbarregionen und Ausweitung derer Angebote ins <strong>Münsterland</strong><br />
Einführung auf besonders stark frequentierten Strecken<br />
Vernetzung der Beherbergungsbetriebe, z.B. über eine Online-Plattform<br />
Synchronisation der Gepäckströme, z.B. über ein Online-Tool zur logistischen Koordination, dort können Gastgeber<br />
ihre Fahrten eintragen, Fahrgemeinschaften über „Suche/ Biete“-Funktionen bilden<br />
Koppelung mit vorhandenen Produkten<br />
<br />
Taxiunternehmen als Gepäcktransportdienstleister nutzen<br />
Ausbau der Angebote für Gruppen (Individuallösungen)<br />
Oneway-Fahrradverleih<br />
Kooperationen mit Nachbarregionen und Ausweitung derer Angebote ins <strong>Münsterland</strong><br />
Vernetzung der Verleihbetriebe<br />
Beschränkung auf bestimmte Strecken<br />
Angebot bei Ereignissen (z.B. Festivals, Stadtfesten etc.)<br />
Ggf. CityBike-Variante in Münster einführen und perspektivisch auf die nähere Umgebung von Münster ausweiten<br />
Gewinnung eines/mehrerer Privatwirtschaftler zum Ausbau des Angebots<br />
Erlebnistouren für Gruppen<br />
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8. Fazit<br />
8.2 Alternative Maßnahmen - Beispielhaft<br />
Personen- und Privatradtransport<br />
Ausbau des Angebots der Fietsen- und FahrradBusse<br />
Stoßzeiten ermitteln und Angebot anpassen<br />
Notfall-Hotline<br />
GPS-gestützte App programmieren: welches ist das geeignete Verkehrsmittel, wo muss ich dafür hin, was kostet das?<br />
Ausbau der Angebote für Gruppen (Individuallösungen)<br />
Gewinnung eines/mehrerer Privatwirtschaftler zum Ausbau des Angebots<br />
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8. Fazit<br />
8.3 Ausblick<br />
Eine Einführung ist unter den aktuellen Bedingungen für keines der Produkte realistisch. Eine Änderung verschiedener<br />
Rahmenbedingungen ist möglich. Zukünftige Fördergelder sind nicht ausgeschlossen, Kooperationen und<br />
Vernetzungsaktivitäten können schnell zu völlig anderen Vorzeichen führen.<br />
Ergebnis der <strong>Logistikstudie</strong> ist, dass sich die Produkte in dieser Form und unter den bestehenden Bedingungen nicht selbst<br />
tragen bzw. amortisieren können. Allerdings sind Abwandlungen möglich (s. Kapitel 6.2), eine aktuelle (allerdings<br />
umfangreiche/aufwendige) Gästebefragung im <strong>Münsterland</strong> bringt vielleicht ein ganz anderes Nachfrageverhalten zutage,<br />
womit die Einführung andersartiger Produkte sinnvoll werden könnte.<br />
Es ist wichtig, die Trends zu erkennen, ihnen nicht hinterherzulaufen und sich rechtzeitig mit ihnen vertraut zu machen.<br />
Daher muss die Marktsituation genau betrachtet und die Stimmen der Gäste gehört werden; das scheint ganz einfach in<br />
Zeiten von Web 2.0 und New Media. Sie zu hören reicht allerdings nicht, Gäste müssen mit ihren Wünschen und ihrem<br />
Ärger auch ernst genommen werden, der steigende Qualitätsanspruch zieht sich durch alle touristischen Bereiche.<br />
Behält man diese Entwicklungen im Blick und ist flexibel genug, um darauf zu reagieren, ist man für zukünftige<br />
Herausforderungen gewappnet. Nur den Blick über den Tellerrand, zu den Nachbarn, den Konkurrenten, den sollte man<br />
sich stets bewahren.<br />
Das <strong>Münsterland</strong> verschließt sich nicht vor Innovationen, behält aktuelle Entwicklungen im Auge, kennt seine Zielgruppen,<br />
seine Quellgebiete. Die Prüfung der drei Produkte in der vorliegenden <strong>Logistikstudie</strong> hat nicht zu dem Ergebnis geführt,<br />
dass sie eingeführt werden, dafür sind nun Ressourcen für andere zukunftsorientierte Projekte frei.<br />
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8. Fazit<br />
8.3 Ausblick<br />
Innerhalb der Ausschreibung standen weitere Module zur Bearbeitung aus, diese wurden, trotz der Empfehlung gegen die<br />
Einführung der Produkte, bearbeitet.<br />
Inhalt der <strong>Logistikstudie</strong> ist auch die Recherche, mit welchen Betrieben (Logistikunternehmen, Speditionen,<br />
Taxiunternehmen, Busunternehmen etc.) die Produkte realisiert werden könnten. Es wird erläutert, welche<br />
Voraussetzungen ein Partner erfüllen sollte, um eine solide, langfristige Zusammenarbeit gewährleisten zu können und<br />
warum er geeignet für eine Partnerschaft ist z.B. wegen der Größe des Unternehmens, Einsatzzeiten, die durch das<br />
Unternehmen abgedeckt werden können, Verfügbarkeit, Kompensation von Ausfällen etc. Alle Produkte wurden auf diese,<br />
bzw. entsprechend angepasste Merkmale für den Fall überprüft, dass monetäre oder sonstige Veränderungen eine<br />
Realisierung in der Zukunft möglich machen.<br />
Außerdem wurde ein Leistungsverzeichnis für die Software erstellt, jeweils angepasst auf die Anforderungen der einzelnen<br />
Produkte. Sollten Gelder zur Verfügung gestellt werden, könnte diese ohne große Verzögerungen implementiert werden,<br />
u.a. sind darin Anforderungen an Funktionalität und Serviceleistungen des Dienstleisters festgehalten.<br />
Innerhalb der Dienstleistungsketten wären im Falle einer Einführung Verträge und Vereinbarungen zu formulieren. Diese<br />
kommen je nach Produkt in unterschiedlichen Vertragsformen und mit unterschiedlichen Partnern in Frage. Da mehrere<br />
Modelle innerhalb der Produkte denkbar sind, wurden die wichtigsten im Zuge der <strong>Logistikstudie</strong> aufgearbeitet.<br />
Sollte es also z.B. durch veränderte äußere Einflüsse doch zur Umsetzung eines oder mehrerer Produkte kommen, wäre<br />
der <strong>Münsterland</strong> e.V. für eine zügige Einführung gerüstet.<br />
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<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> zu den Themen<br />
Gepäcktransfer, Personen- und Privatradtransport und Oneway-Fahrradvermietung<br />
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