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Langfassung Logistikstudie - Münsterland

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<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> zu den<br />

Themen Gepäcktransfer, Personen- und Privatradtransport, und<br />

Oneway-Fahrradvermietung<br />

15.07.2013<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 1


<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> zu den Themen<br />

Gepäcktransfer, Personen- und Privatradtransport und Oneway-Fahrradvermietung<br />

Auftraggeber: <strong>Münsterland</strong> e. V.<br />

Airportallee 1<br />

D-48268 Greven<br />

Ansprechpartner:<br />

Kerstin Clev<br />

+49 (0) 2571. 949307<br />

clev@muensterland.com<br />

Auftragnehmer:<br />

inspektour GmbH<br />

Osterstraße 124<br />

D-20255 Hamburg<br />

Ansprechpartner: Lisa Brehmer Sarah Staub<br />

Telefon: +49 (0) 40. 414 3887 48 +49 (0) 40. 414 3887 45<br />

E-Mail: lisa.brehmer@inspektour.de sarah.staub@inspektour.de<br />

Ralf Trimborn<br />

Telefon: +49 (0) 40. 414 3887 42<br />

E-Mail: ralf.trimborn@inspektour.de<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 2


Vorwort<br />

In die Bearbeitung der vorliegenden <strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> sind die<br />

Meinungen, Einschätzungen und Erkenntnisse diverser Protagonisten eingeflossen. In Teilen<br />

gab es inhaltliche Überschneidungen mit Untersuchungen, die im Vorfeld bereits von inspektour<br />

durchgeführt wurden, weshalb die Übernahme vereinzelter Inhalte als sinnvoll erachtet wurde.<br />

Wir bedanken uns für die intensive und bereichernde Zusammenarbeit bei allen Beteiligten. Es<br />

hat uns gefreut, an der Gestaltung und Betreuung dieses Projektvorhabens Anteil nehmen zu<br />

können und wir stehen für eine weitere Unterstützung im Entwicklungsprozess gerne zur<br />

Verfügung. Wir wünschen den Mitwirkenden weiterhin viel Erfolg und eine, im Sinne aller<br />

Beteiligten, positive Umsetzung.<br />

Lisa Brehmer, Sarah Staub und Ralf Trimborn<br />

Hamburg, 15. Juli 2013<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 3


Inhaltsverzeichnis<br />

Kapitel<br />

1. Einleitung<br />

2. Ausgangssituation<br />

3. Individueller Gepäcktransfer<br />

4. Oneway-Fahrradvermietung<br />

5. Personen- und Privatradtransport<br />

6. Koordinierungs- und Buchungssoftware<br />

7. Verträge und Vereinbarungen<br />

8. Fazit<br />

Seite<br />

5<br />

17<br />

37<br />

76<br />

97<br />

113<br />

124<br />

137<br />

Das vorliegende Konzept setzt Männer und Frauen im Sprachgebrauch gleich. Um jedoch den Lesefluss nicht zu stören, wird oftmals eine einheitliche, meist<br />

männliche Begrifflichkeit verwendet.<br />

Die Rechte an der Studie und allen erarbeiteten Ergebnissen liegen beim <strong>Münsterland</strong> e. V.<br />

Zusätzlich vorhandene und ergänzende Informationen, Daten und Fotos, die nicht in diesem Konzept enthalten sind, werden auf Nachfrage von der inspektour<br />

GmbH an den Auftraggeber herausgegeben.<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 4


1. Einleitung<br />

1.1 Einführung<br />

1.2 Projektablaufplan<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 5


1. Einleitung<br />

1.1 Einführung<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong><br />

Im Auftrag des <strong>Münsterland</strong> e.V. wurde diese <strong>Logistikstudie</strong>, im Zeitraum von Oktober 2012 bis April 2013, für das<br />

<strong>Münsterland</strong> als Radregion erstellt. Die <strong>Logistikstudie</strong> ist Teil des Ziel2-Gesamtprojektes „Radregion <strong>Münsterland</strong> –<br />

Qualitätsoffensive – Kundeninformation – Service – Infrastruktur“. Im Rahmen dieses Ziel2 Projektes soll die Bedeutung<br />

der Radregion <strong>Münsterland</strong> weiter gestärkt und die Wettbewerbsfähigkeit erhöht werden.<br />

Ziel der Studie ist es, ergebnisoffen aufzuzeigen, ob und wie in der Region <strong>Münsterland</strong> ein flächendeckender Service in<br />

den Bereichen:<br />

Individueller Gepäcktransfer<br />

Personen- und Privatradtransport und<br />

Oneway-Fahrradvermietung<br />

wirtschaftlich tragfähig eingerichtet werden kann. Weitere Ziele des Projektes sind:<br />

Akteure aus der Region einzubinden,<br />

Mehrwerte zu generieren und<br />

ein qualitativ hochwertiges System zu schaffen, das Vorteile für den Gast bringt und den Ruf der Region als Radregion<br />

stärkt.<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 6


1. Einleitung<br />

1.1 Einführung<br />

E-Bike<br />

Die Thematik „E-Bike“ wird in den Bereichen „Oneway-Fahrradvermietung“ und „Personen- und Privatradtransport“ stets<br />

mit beachtet. Allerdings bildet dieses Produkt kein gesondertes Kapitel in der <strong>Logistikstudie</strong>.<br />

In den von inspektour erstellten Tabellen zur Errechnung der Wirtschaftlichkeit sind die E-Bikes als Kostenfaktor angeführt,<br />

jedoch noch ohne konkrete Kosten veranschlagt. Sollten die E-Bikes zum Produktportfolio hinzugefügt werden, können die<br />

Kosten problemlos nachträglich mit angegeben werden. E-Bikes wurden somit nicht als singuläres Produkt betrachtet.<br />

Allerdings können sie insbesondere beim Oneway-Fahrradverleih und beim Personen- und Privatradtransport in der<br />

Zukunft eine Kosten-Rolle spielen. Der Gepäcktransfer ist für Radreisetypen aller Art geeignet, so auch für E-Bike-Touren.<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 7


1.2 Projektablaufplan<br />

Servicebereiche<br />

Individueller Gepäcktransfer Personen- und Privatradtransport Oneway-Fahrradvermietung<br />

Situationsanalyse<br />

Desk Research<br />

Tiefeninterviews<br />

Onlinebefragung<br />

Konzipierung von Kriterien und Ableitung von Rahmenbedingungen zu den drei Servicebereichen<br />

Vorstellung und Diskussion (Workshop) der Kriterien sowie deren Ausprägungen<br />

im Rahmen einer ausgewählten Arbeitsgruppe<br />

Machbarkeitsprüfung der Servicebereiche bezogen auf das <strong>Münsterland</strong><br />

Abfrage Interesse möglicher Partner<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnung der Servicebereiche<br />

Prozessdokumentation und Handlungsempfehlungen<br />

Vorstellung der <strong>Logistikstudie</strong> im Rahmen einer Infoveranstaltung<br />

Weitere Vorgehensweise<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong><br />

inspektour | 2013


1. Einleitung<br />

1.2 Projektablaufplan<br />

Situationsanalyse<br />

Desk Research<br />

Im Rahmen des Desk Researchs wurden neben der Datenrecherche und<br />

Darstellung in Hinblick auf die wichtigsten bestehenden Trends zum<br />

Radtourismus auch alle relevanten und zur Verfügung gestellten<br />

Materialien (Tourismuskonzepte, Berichte, Statistiken, Marketingstrategien,<br />

Radwegeinfrastruktur etc.) des <strong>Münsterland</strong>es gesichtet und<br />

in die Situationsanalyse eingebunden. Die Recherche und Analyse von<br />

Anbieter- und Nachfragedaten, die Analyse bereits bestehender Systeme<br />

und Vorgehensweisen, das Aufzeigen von Good-Practice-Beispielen<br />

sowie die generelle Betrachtung auf nationaler, landesweiter, regionaler<br />

und lokaler Ebene waren Bestandteil des Desk Researchs.<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 9


1. Einleitung<br />

1.2 Projektablaufplan<br />

Tiefeninterviews<br />

Im Verlauf der gesamten Studie wurden telefonische Tiefeninterviews mit regionalen Akteuren aus unterschiedlichen<br />

Dienstleistungs- und Tourismus-/Freizeitbereichen sowie mit Akteuren aus den Good-Practice-Beispielen und weiteren<br />

relevanten Dienstleistern, wie bspw. zur technischen Umsetzung, geführt.<br />

Die Tiefeninterviews erfolgten leitfadengestützt, so dass sich die Probanden auf das Gespräch vorbereiten konnten. Die<br />

Auswertung der Interviews wurde anonymisiert und findet in der gesamten <strong>Logistikstudie</strong> Beachtung.<br />

Die Tiefeninterviews wurden je nach Gesprächspartner mit einem differenzierten Leitfaden geführt. Gesprächspartner aus<br />

folgenden Bereichen wurden ausgewählt:<br />

Tourismusorganisation und Touristinformation<br />

Beherbergung<br />

Best-Practice<br />

Radverleih / Radlogistik<br />

Technische Dienstleister<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 10


1. Einleitung<br />

1.2 Projektablaufplan<br />

Onlinebefragung<br />

Im Zeitraum vom 08. - 26. November 2012 wurden<br />

touristische Leistungsträger des <strong>Münsterland</strong>es anhand<br />

eines Onlinefragebogens über die fahrradtouristische<br />

Situation im <strong>Münsterland</strong> sowie zu ihrer Meinung bezüglich<br />

der zu prüfenden Produkte befragt. Die Ergebnisse der<br />

Befragung fließen in die gesamte <strong>Logistikstudie</strong> ein.<br />

In Zusammenarbeit mit dem <strong>Münsterland</strong> e.V. wurde der<br />

Onlinefragebogen an einen E-Mail Verteiler mit 1.200<br />

Adressaten geschickt. Zudem agierten die IHK und der<br />

DEHOGA als starke Multiplikatoren. Der Link zur Befragung<br />

wurde des Weiteren als Pressemitteilung versandt sowie als<br />

Aufruf in der E-Mailsignatur.<br />

Insgesamt haben 257 touristische Akteure aus dem<br />

<strong>Münsterland</strong> den Fragebogen beantwortet.<br />

Die komplette Auswertung der Onlinebefragung ist einem<br />

separaten Dokument zu entnehmen.<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 11


1. Einleitung<br />

1.2 Projektablaufplan<br />

Konzipierung von Kriterien und Ableitung von<br />

Rahmenbedingungen zu den drei Servicebereichen<br />

Mit der Lenkungsgruppe, bestehend aus<br />

Frau Kerstin Clev,<br />

Herrn Robert Denzer,<br />

Herrn Hajo Gerdemann und<br />

Herrn Michael Kösters<br />

vom <strong>Münsterland</strong> e.V., wurden zusammen mit der inspektour GmbH die<br />

drei Servicebereiche detailliert betrachtet und diskutiert. Erste Ansätze<br />

zu Kriterien für potentielle Partner und dem <strong>Münsterland</strong> e.V. als<br />

angenommenen Kümmerer wurden in allen drei Bereichen erarbeitet.<br />

Diese Ansätze wurden neben dem aktuellen Stand der<br />

Situationsanalyse, der Auswertung der Onlinebefragung und dem Aufzeigen der Good-Practice Beispiele im Zuge eines<br />

Workshops mit einer ausgewählten Arbeitsgruppe beraten und weiter verfasst. Zudem wurde die Einschätzung der Relevanz<br />

der drei Servicebereiche bzgl. des <strong>Münsterland</strong>es abgefragt und Pro- und Contraargumente gesammelt. Ziel war es, feste<br />

Rahmenbedingungen für die folgende Machbarkeitsprüfung zu bestimmen.<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 12


1. Einleitung<br />

1.2 Projektablaufplan<br />

Machbarkeitsprüfung der Servicebereiche<br />

Abfrage Interesse möglicher Partner<br />

Insgesamt wurden 147 mögliche Partner telefonisch kontaktiert,<br />

darunter Gastgeber, Touristinformationen und touristische Gemeindevertreter.<br />

Ausgewählt wurden diese teilweise in Abstimmung mit dem <strong>Münsterland</strong><br />

e.V., zum Teil nach Art der Betriebes (z.B. Bett&Bike-Betriebe) oder<br />

nach ihrer räumlichen Lage (um flächendeckend zu befragen).<br />

Den Gastgebern wurden identische Fragen gestellt, für Touristinformationen<br />

und Gemeindevertreter wurde ein dynamischer Leitfaden erstellt,<br />

der den Gesprächsverlauf unterstützte, aber keine vorher generierten<br />

Fragen akkurat abgearbeitet hat.<br />

Auf diesem Weg wurde zum Einen die Teilnahmebereitschaft, zum Anderen zusätzlich das Expertenwissen abgefragt. Ein<br />

Telefonat mit den Gastgebern dauerte im Schnitt 5-10 Minuten, bei den anderen beiden Gruppen zwischen 20 und 30 Minuten.<br />

Insbesondere bei den Gastgebern wurden maximal 3 Anrufversuche unternommen. Die kontaktierten touristischen Akteure<br />

waren alle zu einer telefonischen Befragung bereit.<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 13


1. Einleitung<br />

1.2 Projektablaufplan<br />

Machbarkeitsprüfung der Servicebereiche<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnung der Servicebereiche<br />

Im Zuge des Workshops sowie weiteren Beratungen mit der<br />

Lenkungsgruppe wurden für den Gepäcktransfer drei Szenarien mit<br />

unterschiedlichen Rahmenbedingungen bestimmt. Die Vorgehensweise<br />

der Berechnungen ist identisch und besteht aus den drei<br />

Hauptbereichen:<br />

Investition,<br />

Nutzungspotential,<br />

Laufender Betrieb,<br />

welche mithilfe von diversen Hilfstabellen berechnet wurden.<br />

Nach Absprache wurde festgelegt, dass der Oneway-Fahrradverleih ausschließlich unter dem Aspekt der flächendeckenden<br />

Einführung betrachtet wird. Hierbei wird kein weiteres Szenario betrachtet, da dieses als das realistischste angesehen wird.<br />

In der Betrachtung der IST-Analyse bzgl. des Personen- und Privatradtransports sowie im Rahmen der Beratung wurde<br />

erkannt, dass eine flächendeckende Realisierung kostendeckend nicht machbar ist. Daher wurde für die Analyse der Angebote<br />

eine exemplarische Verbindung ausgewählt.<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 14


1. Einleitung<br />

1.2 Projektablaufplan<br />

Vorstellung der <strong>Logistikstudie</strong> im Rahmen einer<br />

Infoveranstaltung<br />

Auf Einladung des <strong>Münsterland</strong> e.V. sind am 21.03.2013 etwa 40<br />

touristische Akteure und politische Entscheider in deren Räumen in<br />

Greven zusammengekommen. Dort wurden die Ergebnisse der<br />

Untersuchungen von inspektour vorgestellt und angeregt diskutiert.<br />

Letzte Anregungen und Wünsche aus der Veranstaltung sind schließlich<br />

eingeflossen.<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 15


1. Einleitung<br />

1.2 Projektablaufplan<br />

Aufbau Analyse der Produkte<br />

In den Kapiteln 3 (individueller Gepäcktransfer) und 4 (Oneway-Fahrradvermietung) werden die Themen gleichermaßen<br />

aufgearbeitet und entsprechend dieser Reihenfolge präsentiert:<br />

Übersicht (allgemeine Erkenntnisse)<br />

Ist-Analyse (anhand der Ergebnisse aus der Online-Befragung und der Experteninterviews)<br />

Good Practice-Beispiele<br />

Vorstellung der Kriterien<br />

Teilnahmebereitschaft (telefonische Abfrage)<br />

Analysen und Berechnungen<br />

Fazit<br />

In Kapitel 4 wird das Thema „Personen- und Privatradtransport“ behandelt. Da sich relativ schnell ergeben hat, dass dieses<br />

Produkt nicht vom <strong>Münsterland</strong> e.V. zentral und flächendeckend koordiniert werden kann, wurde eine exemplarische<br />

Kostenübersicht für die Strecke Rheine – Coesfeld erstellt.<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 16


2. Ausgangssituation<br />

2.1 Trends im Fahrradtourismus<br />

2.2 Fahrradtouristische Situation im <strong>Münsterland</strong><br />

2.3 Chancen/Risiken der Radregion <strong>Münsterland</strong><br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 17


2.1 Trends im Fahrradtourismus<br />

2. Ausgangssituation<br />

Touristische Megatrends<br />

Merkmale Erläuterung Übereinstimmung mit<br />

Fahrradtourismus<br />

Bequemer<br />

Individueller<br />

Billiger & spontaner<br />

Bequemlichkeit ist nicht nur für Ältere, aber gerade für diese,<br />

besonders wichtig<br />

Bausteine sind wichtiger als komplett vorgefertigte Pauschalen<br />

Discount-Angebote werden mehr, denn flexiblere Lebens- und<br />

Arbeitsgestaltung machen es möglich bzw. notwendig<br />

Luxuriöser &<br />

exotischer<br />

Entschleuniger<br />

Gesünder<br />

Erlebnisreicher<br />

Häufiger & kürzer<br />

Sicherer<br />

Klimafreundlicher<br />

Kein Widerspruch, denn die Polarisierung der Angebote nimmt<br />

zu<br />

Ausgleich vom Alltag hat immer Konjunktur<br />

Das Ziel ist eine Einheit von Körper, Geist und Seele<br />

Inszenierungen und Events sind gefragt<br />

In Abhängigkeit von der wirtschaftlichen Situation steigt die Zahl<br />

der Zweit- und Drittreisen<br />

Gerade für Ältere wichtig<br />

Der Klimawandel rückt langsam in unser Bewusstsein<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 18


2. Ausgangssituation<br />

2.1 Trends im Fahrradtourismus<br />

Trends im Fahrradtourismus<br />

Mehr als die Hälfte aller Radreisenden entscheidet sich mit Hilfe von Informationen aus dem Internet und durch<br />

Freunde und Bekannte für ihr Reiseziel<br />

Hauptmedien zur Information vor und während des Urlaubs sind Internet, Karten und Touristinformationen<br />

Die Anzahl der Bett&Bike-Betriebe steigt kontinuierlich, 2012 lag die Zahl bei ca. 5400<br />

Die Orientierung während der Tour erfolgt hauptsächlich mittels Karten und Beschilderung, Smartphones u.ä. legen<br />

kontinuierlich zu<br />

Meistbefahrener deutscher Radfernweg ist der ElbeRadweg. Der EmsRadweg liegt auf Platz 8<br />

Beliebteste deutsche Radreiseregion ist Bayern, das <strong>Münsterland</strong> liegt als einzige Region aus NRW auf Platz 10<br />

Quelle: Zahlen und Fakten aus der Radreiseanalyse 2013 des ADFC<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 19


2.1 Trends im Fahrradtourismus<br />

2. Ausgangssituation<br />

Trends im<br />

Fahrradtourismus<br />

Quelle: Zahlen und Fakten aus der Radreiseanalyse 2013 des ADFC<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 20


2. Ausgangssituation<br />

2.1 Trends im Fahrradtourismus<br />

Trends aus Sicht regionaler Akteure (Onlinebefragung)<br />

Frage: Welche deutschlandweiten fahrradtouristischen Trends (Produkte, Marketing etc.) sind Ihnen in den vergangenen 12<br />

Monaten aufgefallen?<br />

TOP 3 Nennungen:<br />

E-Bikes und Pedelecs<br />

Spezielle Radrouten im <strong>Münsterland</strong><br />

<br />

Pauschalen bzw. Verbindung Rad<br />

mit weiterem Thema/Aktivität<br />

E-Bikes und Pedelecs<br />

Spezielle Radrouten<br />

Pauschalen Rad + weitere Aktivität<br />

GPS<br />

Bett & Bike<br />

Individueller Gepäcktransfer<br />

18,9%<br />

5,3%<br />

4,7%<br />

3,2%<br />

2,6%<br />

33,2%<br />

<br />

TOP 3 Nennungen<br />

Projektspezifische Kategorien<br />

Auswahl Nennungen Sonstiges:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Spontanität der Kurzurlaubsentscheidung<br />

Segwaytouren<br />

Gepäckschließfächer vor Ort<br />

Navigationsgeräte für das Rad etc.<br />

One-Way Fahrradverleih<br />

Marketing<br />

Niederrheinrad<br />

Personentransport inkl. Rad<br />

Sonstiges<br />

1,6%<br />

1,6%<br />

1,6%<br />

1,1%<br />

26,3%<br />

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35%<br />

N = 190<br />

Antworten kategorisiert<br />

Quelle: inspektour, Onlinebefragung<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 21


2. Ausgangssituation<br />

2.1 Trends im Fahrradtourismus<br />

Bewertung der Relevanz aus Sicht der regionalen Akteure (Onlinebefragung)<br />

Die folgende Bewertung spiegelt die Spontanantworten zu den einzelnen Produkten, ohne Nennung konkreter<br />

Rahmenbedingungen, wider und ist nicht als endgültige Bewertung zu betrachten.<br />

Frage: Wie beurteilen Sie die Relevanz der folgenden radtouristischen Angebote bezogen auf das <strong>Münsterland</strong>?<br />

Quelle: inspektour, Onlinebefragung<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 22


2. Ausgangssituation<br />

2.2 Fahrradtouristische Situation im <strong>Münsterland</strong><br />

Radwegenetz<br />

Länge ca. 5.000 Kilometer<br />

Organisation des Radwegestruktur im Wabennetz<br />

Jede Wabe (ca. 248 Stück) mit Nummer gekennzeichnet<br />

Radwege verlaufen zwischen zwei Waben<br />

Kennung der Radwege durch das Aufzeigen der beiden<br />

Nummern<br />

Fahrradrouten*<br />

<strong>Münsterland</strong> Radtouren (liegen ganz oder teilweise im <strong>Münsterland</strong>)<br />

100 Schlösser Route<br />

Radtour Sandsteinroute<br />

Burg & Schloss Tour<br />

Radtour Historische Stadtkerne<br />

Naturpark Hohe Mark Route<br />

Sagenroute im <strong>Münsterland</strong><br />

Flamingoroute<br />

NaTourismus-Route<br />

Töddenland-Route<br />

Grenzgängerroute Teuto-Ems<br />

RadBahn <strong>Münsterland</strong><br />

Quelle: www.kreis-warendorf.de/w1/typo3temp/pics/863a489395.jpg<br />

*Quelle: www.muensterland-tourismus.de<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 23


2. Ausgangssituation<br />

2.2 Fahrradtouristische Situation im <strong>Münsterland</strong><br />

Fahrradrouten* - Fortsetzung<br />

Fluss- und Wasserradwege<br />

EmsRadweg<br />

WERSE RAD WEG<br />

Dortmund-Ems-Kanal Route<br />

Aa-Vechte-Route<br />

Vechtetalroute<br />

Flusslandschaft (Rundtouren):<br />

Aaroute<br />

Berkelroute<br />

Ijsselroute<br />

Schlingerroute<br />

Grenzüberschreitende Routen<br />

Agri cultura route<br />

Vechtetalroute<br />

Flamingoroute<br />

Radfernwege<br />

Römer-Lippe-Route<br />

Friedensroute<br />

Europaradweg R1<br />

LandesGartenSchau-Route<br />

Dortmund-Ems-Kanal Route<br />

EmsRadweg<br />

Deutsche Fußballroute<br />

*Quelle: www.muensterland-tourismus.de<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 24


2. Ausgangssituation<br />

2.2 Fahrradtouristische Situation im <strong>Münsterland</strong><br />

TOP Routen laut Onlinebefragung<br />

Frage: Welches sind aus Ihrer Sicht die TOP3 Radrouten oder Fahrradangebote, die die Gäste während ihres Aufenthalts<br />

im <strong>Münsterland</strong> vor allem wahrnehmen?<br />

TOP Nennungen mit Abstand:<br />

100 Schlösser Route 32%<br />

EmsRadweg 20%<br />

100 Schlösser Route<br />

WerseRadweg 7%<br />

EmsRadweg<br />

Nennung des gesamten Wabennetzes<br />

ohne konkrete Strecke: 5%<br />

Rangliste<br />

Aa-Vechte-Route 5%<br />

Dortmund-Ems-Kanal Route 5%<br />

Wabennetz allgemein 5%<br />

Europaradweg R1<br />

Burg und Schloss Tour<br />

Grenzüberschreitende Touren<br />

Römer-Lippe-Route<br />

Sonstiges 18% N = 289<br />

Antworten kategorisiert<br />

Quelle: inspektour, Onlinebefragung<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 25


2. Ausgangssituation<br />

2.2 Fahrradtouristische Situation im <strong>Münsterland</strong><br />

Fahrrad- und FietsenBusse<br />

Anhänger für bis zu 16 Räder<br />

Saison 1. Mai - 3. Oktober<br />

Betrieb: Sonn- und Feiertags<br />

Sommerferien teilweise täglich unterwegs<br />

Einsatz in Gegenden mit unzureichendem Bahnanschluss<br />

In den Kreisen Borken und Coesfeld kostenfreie Mitnahme<br />

der Räder<br />

Quelle: www.bus-und-bahn-im-muensterland.de<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 26


2. Ausgangssituation<br />

2.2 Fahrradtouristische Situation im <strong>Münsterland</strong><br />

E-Bikes und Pedelecs im <strong>Münsterland</strong> (Auswahl)<br />

Kostenlose Ladestationen im <strong>Münsterland</strong> bei zahlreichen Gaststätten,<br />

Einzelhändlern und weiteren Einrichtungen<br />

Erkennung durch folgende Logos:<br />

Quelle: www.muensterland-tourismus.de<br />

Auflistung von E-Bike-Miet- und Ladestationen nach Regionen (inkl.<br />

jeweiligen Download in Druckversion)<br />

Quelle: www.muensterland-tourismus.de<br />

Erklärung der Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bike auf Homepage<br />

vorhanden<br />

Weitere Aktivitäten auf kommunaler bzw. regionaler Ebene<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 27


2. Ausgangssituation<br />

2.2 Fahrradtouristische Situation im <strong>Münsterland</strong><br />

Weitere fahrradtouristische Angebote (Auswahl)<br />

GPS Navigator <strong>Münsterland</strong><br />

Auswahl an GPS-Tracks und Google-Earth Dateien zu<br />

ausgesuchten Radtouren und Radwegen<br />

Vorstellung GPS-Radtour des Monats<br />

Quelle: www.muensterland-tourismus.de<br />

Verleih von Rollfietsen<br />

Kombination aus Rollstuhl und Fahrrad für zwei Personen<br />

Veranstaltungen<br />

RennFietsen Tour <strong>Münsterland</strong><br />

Sparkassen <strong>Münsterland</strong> GIRO<br />

Quelle: www.tourismus-kreis-borken.de<br />

SattelFest <strong>Münsterland</strong> – Aktionen rund um die Thematik Radfahren<br />

im gesamten <strong>Münsterland</strong><br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 28


2. Ausgangssituation<br />

2.2 Fahrradtouristische Situation im <strong>Münsterland</strong><br />

Einschätzung Fahrradnutzung der Gäste<br />

(Onlinebefragung)<br />

Frage: Wenn Fahrräder während des Aufenthalts genutzt<br />

werden, nutzen die Gäste überwiegend ihre Privaträder<br />

oder werden Räder eher vor Ort ausgeliehen?<br />

Einschätzung Reiseform der Gäste<br />

(Onlinebefragung)<br />

Frage: Welche Reiseform unternehmen die Gäste<br />

Ihrer Meinung nach am häufigsten im<br />

<strong>Münsterland</strong>?<br />

12%<br />

8%<br />

8%<br />

19%<br />

47%<br />

80%<br />

26%<br />

Eher Privatrad Eher Verleih Keine Einschätzung<br />

Tagesausflug mit dem Rad vom Urlaubsort<br />

Mehrtägige Radreise<br />

Tagesausflug mit dem Rad vom Wohnort<br />

Keine Einschätzung<br />

n = 171<br />

n = 170<br />

Quelle: inspektour, Onlinebefragung<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 29


2. Ausgangssituation<br />

2.2 Fahrradtouristische Situation im <strong>Münsterland</strong><br />

Darstellung auf Homepage<br />

www.muensterland-tourismus.de<br />

Thema Rad auf Startseite sichtbar<br />

Wahrnehmung als Hauptthematik<br />

Existenz diverser Unterseiten zur Thematik Radfahren<br />

Klare Themendarstellung durch u. a. aussagekräftige Bilder<br />

CD bleibt erhalten<br />

Weitere Unterseiten zu den jeweiligen Routen<br />

Ausführliche Darstellung der Route<br />

Attraktive und umfangreiche Bildersammlung<br />

Umfangreiches Kartenmaterial<br />

Darstellung von Sehenswürdigkeiten entlang der Route<br />

Querverweis zu Veranstaltungen<br />

Auflistung von „Bett & Bike“ Betrieben<br />

Quelle: www.muensterland-tourismus.de<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 30


2. Ausgangssituation<br />

2.2 Fahrradtouristische Situation im <strong>Münsterland</strong><br />

Darstellung Printprodukte (Auswahl)<br />

Umfangreiche Auswahl an Printprodukten<br />

zu fahrradspezifischen Themen im <strong>Münsterland</strong><br />

Zum Teil – wenn in Eigenverantwortung herausgegeben<br />

- im Corporate Design<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 31


2. Ausgangssituation<br />

2.2 Fahrradtouristische Situation im <strong>Münsterland</strong><br />

Beurteilung radtouristischer Aspekte durch regionale Akteure<br />

(Onlinebefragung)<br />

Frage: Bitte beurteilen Sie folgende radtouristische Aspekte bezogen auf<br />

die aktuelle Situation im <strong>Münsterland</strong>.<br />

Legende: 1 = sehr gut, 2 = gut, 3 = teils/teils, 4 = schlecht, 5 = sehr schlecht<br />

Gesamtdurchschnitt: 2,72 (Tendenz zu „teils/teils“)<br />

Bewertungen unterhalb des Durchschnitts<br />

Angebot Gepäcktransport<br />

Anbindung Bus und Bahn entlang der Routen<br />

Angebot an Fietsenbussen<br />

Angebot an E-Bike Vermietung<br />

Angebot an GPS-Routen<br />

Verbreitung der Initiative Qualitätssiegel Bett&Bike<br />

Beste Bewertung<br />

Flächendeckende Verteilung der Radwege im <strong>Münsterland</strong> (2,02)<br />

Schlechteste Bewertung<br />

Angebot Gepäcktransport (3,50) Ø n = 133<br />

Quelle: Onlinebefragung (siehe separates Dokument)<br />

Verbreitung der Initiative<br />

Qualitätssiegel Bett&Bike<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> |<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013<br />

inspektour | 2013<br />

32


2. Ausgangssituation<br />

2.2 Fahrradtouristische Situation im <strong>Münsterland</strong><br />

Beurteilung der fahrradtouristischen Situation (Onlinebefragung)<br />

Frage: Wie beurteilen Sie die zukünftige fahrradtouristische Situation im <strong>Münsterland</strong>?<br />

Legende 1 = stark wachsendes Marktsegment, 2 = wachsendes Marktsegment, 3 = stagnierendes Marktsegment,<br />

4 = abnehmendes Marktsegment, 5 = stark abnehmendes Marktsegment, 0 = keine Einschätzung<br />

Mittelwert: 2,37 (Tendenz: „wachsendes Marktsegment“)<br />

n = 172<br />

Quelle: inspektour, Onlinebefragung<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 33


2. Ausgangssituation<br />

2.3 Chancen/Risiken der Radregion <strong>Münsterland</strong><br />

Chancen der Radregion <strong>Münsterland</strong><br />

Ausbau/Festigung Angebotsstruktur Fahrrad<br />

Lange Tradition/Thematik in Region verankert – einfache Etablierung neuer Radprodukte<br />

Infrastruktur und Angebote etabliert<br />

Besonderheit flächendeckendes Wabennetz<br />

<br />

Demografischer Wandel<br />

<br />

Fahrrad als beliebter Sport und Urlaubsbeschäftigung für Best-Ager<br />

<br />

Strategische Ausrichtung und Herangehensweise<br />

Zieldefinition und Zielgruppenorientierung<br />

Kennzahlenerhebung und -auswertung (Marktforschung)<br />

<br />

Qualitätsoffensive<br />

<br />

Starkes Quellgebiet<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 34


2. Ausgangssituation<br />

2.3 Chancen/Risiken der Radregion <strong>Münsterland</strong><br />

Chancen der Radregion <strong>Münsterland</strong> – Fortsetzung<br />

Marketing<br />

Erhöhung Bekanntheitsgrad als Radregion<br />

Neue radtouristische Produkte und Dienstleistungen<br />

Einbindung technischer Features<br />

<br />

Freizeit- und Urlaubsverhalten<br />

<br />

Fahrradreise nicht als Haupturlaub<br />

Trend Kurzurlaub innerhalb Deutschlands<br />

Trend Aktiv in der Natur<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 35


2. Ausgangssituation<br />

2.3 Chancen/Risiken der Radregion <strong>Münsterland</strong><br />

Risiken der Radregion <strong>Münsterland</strong><br />

Wettbewerb<br />

Steigende Konkurrenz – Stagnation des <strong>Münsterland</strong>es<br />

Zugang hügeliger Regionen durch E-Bike<br />

<br />

Attraktivitätsverlust der Angebote<br />

Lückenhafte touristische Infrastruktur, keine adäquate Pflege<br />

<br />

Nicht immer zielgruppenkonforme und zeitgemäße Angebote<br />

<br />

Attraktivitätsverlust der Landschaft<br />

<br />

Vermaisung, Windräder etc.<br />

<br />

Finanzierung<br />

Verknappung finanzieller Mittel<br />

Fehlende Investitionsbereitschaft<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 36


3. Individueller Gepäcktransfer<br />

3.1 Übersicht<br />

3.2 Ist-Analyse<br />

3.3 Good Practice-Beispiele<br />

3.4 Kriterien<br />

3.5 Mögliche Partner<br />

3.6 Teilnahmebereitschaft<br />

3.7 Analysen und Berechnungen<br />

3.8 Kurzfazit<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 37


3. Individueller Gepäcktransfer<br />

3.1 Übersicht<br />

Vorstellung des Produktes<br />

Eines der untersuchten Produkte ist der individuelle Gepäcktransfer. Ziel ist es, zu prüfen, ob die Einführung eines<br />

individuellen, flächendeckenden Gepäcktransfers im <strong>Münsterland</strong> sinnvoll ist. Flächendeckend bedeutet hierbei, dass der<br />

Gast sein Gepäck unabhängig von festen Routen von Ort A zu Ort B bringen lassen kann, in der Regel findet der Transfer<br />

zwischen den Beherbergungsbetrieben statt.<br />

Analysiert wurde die aktuelle Situation des Gepäcktransfers im <strong>Münsterland</strong> unter anderem mit Hilfe der Online-Befragung<br />

und 12 Experteninterviews. Außerdem wurden zur Analyse aktuelle Studien herangezogen, z.B. die Radreiseanalyse 2013.<br />

Das Aufzeigen zweier Good Practice-Beispiele, eines aus dem angrenzenden Emsland, eines vom ElbeRadweg,<br />

verdeutlicht den Umgang mit Gepäcktransfer in anderen Regionen.<br />

Aus den Erkenntnissen dieser drei Bereiche sind in Abstimmung mit dem Arbeitskreis Radfahren Kriterien für das<br />

<strong>Münsterland</strong> abgeleitet worden.<br />

Unter den so fixierten Bedingungen wurden potentielle Produktpartner, in diesem Fall Beherbergungsbetriebe,<br />

Touristinformationen und touristische Gemeindevertreter, nach ihrer Teilnahmebereitschaft im Falle einer Einführung<br />

befragt.<br />

An die Ergebnisse dieser Befragung schließen umfangreiche Berechnungen an, die in diesem Kapitel stark verdeutlicht<br />

werden. Das Vorgehen in Kapitel 4 ist analog und wird daher an dortiger Stelle nicht erneut so detailliert erläutert.<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 38


3. Individueller Gepäcktransfer<br />

3.2 Ist-Analyse<br />

Status Quo im <strong>Münsterland</strong><br />

Aktuell gibt es keinen zentral organisierten, flächendeckenden<br />

individuellen Gepäcktransfer im <strong>Münsterland</strong>. Aus anderen<br />

Regionen werden die äußersten Randgebiete u.U. mit<br />

angefahren, beispielsweise beim EmsRadweg. In der Regel<br />

bieten die Gastgeber im <strong>Münsterland</strong> einen Gepäcktransport<br />

für ihre Gäste an, kleinflächig sind diese mancherorts bereits<br />

vernetzt.<br />

Die aktive Nachfrage ist laut der Online-Befragung eher mäßig,<br />

88% der Gäste fragen selten bis nie von sich aus danach.<br />

Nicht zu vernachlässigen ist die Tatsache, dass<br />

Gepäcktransport häufig Bestandteil einer Pauschale ist, daher<br />

konzentrieren sich die nachfolgenden Betrachtungen explizit<br />

auf den individuellen Gepäcktransfer.<br />

Wird von den Gästen aktiv nach einem<br />

Gepäcktransfer gefragt? (Onlinebefragung)<br />

52%<br />

6%<br />

6%<br />

36%<br />

Nie<br />

Selten<br />

Oft<br />

Wird von uns automatisch<br />

angeboten<br />

Quelle: inspektour, Onlinebefragung<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 39


3. Individueller Gepäcktransfer<br />

3.2 Ist-Analyse<br />

Preise und Leistungen anderer Anbieter (Auswahl)<br />

Dienstleister Gebiet Preis (brutto) Leistung Anmerkungen Einschränkungen Pauschalen<br />

Emsland<br />

Touristik<br />

Emsland EUR 7,- Lieferung im<br />

gesamten<br />

Emsland von A<br />

nach B<br />

Keine<br />

Registrierung<br />

der Gastgeber<br />

notwendig<br />

Nicht<br />

flächendeckend,<br />

nur entlang der<br />

wichtigsten Routen<br />

Mit Pauschale<br />

kombinierbar<br />

Radweg-<br />

Reisen<br />

GmbH<br />

Donau-<br />

Radweg zw.<br />

Donaueschingen<br />

&<br />

Regensburg<br />

EUR 13,- pro<br />

Koffer (ab<br />

dem 5. Koffer<br />

EUR 2,- pro<br />

Koffer)<br />

Im gesamten<br />

Gebiet,<br />

Abrechnung<br />

nach Etappen<br />

Online und<br />

telefonisch<br />

buchbar<br />

max. 20 kg,<br />

Abholung<br />

zwischen 9h und<br />

18h, 27. April bis<br />

06. Oktober 2013<br />

Auch in<br />

Pauschalen<br />

enthalten<br />

Fahrradverleih<br />

Greef<br />

Weserbergland/<br />

Weserradweg<br />

EUR 1,30/km<br />

Individueller<br />

Gepäcktransport;<br />

Abrechnung<br />

je km<br />

Online und<br />

telefonisch<br />

buchbar<br />

Keine<br />

Begrenzungen<br />

Zusätzlich<br />

Fahrradverleih<br />

und –transport je<br />

vorgeschlagene<br />

Routen<br />

Fahrservice<br />

Süd<br />

Personenbeförderung<br />

Raimund<br />

Miorin<br />

Gardasee /<br />

München /<br />

Innsbruck<br />

EUR 20,- p.P.<br />

(vorhandene<br />

Etappe) EUR<br />

25,- bis 30,-<br />

(nicht vorh.<br />

Etappe, 4<br />

Personen)<br />

Abrechnung<br />

nach Etappe und<br />

Personenanzahl<br />

Bestehende<br />

Termine/<br />

Routen auf der<br />

Internetseite<br />

Keine Begrenzung<br />

Keine<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 40


3. Individueller Gepäcktransfer<br />

3.2 Ist-Analyse<br />

Ergebnisse aus der Onlinebefragung<br />

Innerhalb der Online-Befragung wurde u.a. nach folgenden Merkmalen, bezogen auf das <strong>Münsterland</strong> gefragt.<br />

Zielgruppe Quellmarkt Verbindung mit<br />

bestehenden Angeboten<br />

Geeignete Strecken<br />

Best-Ager<br />

42%<br />

Angrenzende Regionen<br />

22%<br />

Themenrouten <strong>Münsterland</strong><br />

29%<br />

Gesamtregion<br />

46%<br />

Gruppen und Paare<br />

Niederlande<br />

Beherbergungen<br />

100 Schlösser Route<br />

18%<br />

22%<br />

18%<br />

22%<br />

Einzelreisende<br />

7%<br />

Bundesweit<br />

17%<br />

Pauschalangebote<br />

18%<br />

EmsRadweg<br />

12%<br />

N = 62 N = 41 N = 34 N = 50<br />

Die Fragen wurden offen, also ohne Vorgabe von Antwortmöglichkeiten, gestellt. Best-Ager sind laut der Befragung die<br />

stärkste Zielgruppe. Als wichtigster Quellmarkt stellen sich die angrenzenden Regionen dar (Niederlande ist ebenfalls<br />

angrenzende Region). Am ehesten ist der Gepäcktransfer mit den Themenrouten und den Beherbergungsbetrieben zu<br />

verknüpfen und die gesamte Region eignet sich für das Produkt, was der Prüfung nach einem flächendeckenden Transport<br />

entgegenkommt.<br />

Quelle: inspektour, Onlinebefragung<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 41


3. Individueller Gepäcktransfer<br />

3.3 Good Practice-Beispiele<br />

Koffertaxi Emsland<br />

Service von April bis Oktober (November bis März auf Anfrage)<br />

Brutto € 7,- / Gepäckstück und Strecke innerhalb des Emslandes<br />

Auf Anfrage und gegen zusätzliche Gebühr auch über das Emsland hinaus<br />

Abgabe des Gepäckstückes an der Rezeption des eigenen Hotels bis 9 Uhr, bis spätestens<br />

17 Uhr Ankunft im neuen Hotel<br />

Schätzung: 80% Pauschalen, 20% Einzelradreisende<br />

Keine direkten Partner, grundsätzlich darf sich jeder beteiligen<br />

Herausforderungen<br />

Kommunikation: zwischen Anbieter und Hotels, aber auch innerhalb der Hotels sicherstellen<br />

Software zur internen Verwaltung: selbst programmiert<br />

Finanzierung: Nur in den ersten Jahren Zuschussgeschäft, danach kostendeckend<br />

Festlegung der Route: im Emsland bewusst nicht flächendeckend, nur entlang der<br />

wichtigsten Routen<br />

Personal: im Emsland 3 Senioren auf 400-EUR-Basis als Fahrer (aktuell 450-EUR-Basis)<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 42


3. Individueller Gepäcktransfer<br />

3.3 Good Practice-Beispiele<br />

DonauRadweg<br />

Privatwirtschaftlich (über Radweg Reisen GmbH, Konstanz)<br />

Gepäcktransport für Selbstplaner<br />

Abgabe an der Rezeption bis 9 Uhr, am neuen Übernachtungsort Eintreffen des<br />

Gepäcks bis 18 Uhr<br />

Täglich vom 27. April bis 06. Oktober 2013<br />

Für die ersten 4 Koffer pro Koffer (max. 20 kg) und Etappe brutto<br />

weiteren Koffer brutto € 2,-<br />

€ 13,-. Für jeden<br />

Buchung telefonisch oder über ein Online-Buchungsformular<br />

Keine Hinterlegung oder Abholung an Bahnhöfen<br />

Bestimmte Strecken sind ausgenommen<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 43


3. Individueller Gepäcktransfer<br />

3.4 Vorstellung wesentlicher Kriterien<br />

Erläuterung<br />

In Zusammenarbeit mit fahrradtouristischen Akteuren aus dem <strong>Münsterland</strong> und dem Arbeitskreis Radfahren des<br />

<strong>Münsterland</strong> e.V. hat inspektour in einem Workshop einen Kriterienkatalog erarbeitet. Dieser wird auf der folgenden Seite<br />

überblickshaft dargestellt.<br />

Er dient zum Einen dazu, mögliche Projektpartner leichter zu identifizieren und interessierte Partner einfacher mit den<br />

Bedingungen vertraut zu machen. Zum Anderen ist das Produkt hierdurch an Bedingungen geknüpft, unter deren<br />

zwingender Voraussetzung eine Realisierbarkeit angestrebt werden muss.<br />

Im Falle des individuellen Gepäcktransfers sind 3 Oberkategorien gebildet worden. Diese, bzw. deren Inhalte, bilden jedoch<br />

keinen Anspruch auf Vollständigkeit.<br />

Management / Organisation / Institution<br />

Finanzierung<br />

Infrastruktur / Ausstattung<br />

Vor allem im Hinblick auf die Realisierung ist eine nicht unerhebliche Zahl weiterer Kriterien und Bedingungen erforderlich,<br />

an dieser Stelle sind lediglich die primär zu erfüllenden angeführt.<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 44


3. Individueller Gepäcktransfer<br />

3.4 Vorstellung wesentlicher Kriterien<br />

Management / Organisation / Institution<br />

Zeiten: Abholung Gepäck ab 9 Uhr, Lieferung bis 17 Uhr<br />

Buchung: kurzfristig bis 14 Uhr am Vortag (Kontingent festgelegt)<br />

Angebot: Pauschalen, Individualreisende<br />

Zielgebiete: Prüfung Machbarkeit auf 3 Ebenen: flächendeckend (Leistung eingeschränkt), flächendeckend, Südkurs der<br />

100 Schlösser Route<br />

Finanzierung<br />

Preisstruktur: Preis / Gepäckstück<br />

Abrechnungsmodalitäten: keine Provisionszahlungen bei Beherbergung und TIs<br />

Voraussetzung: Kalkulatorisch wirtschaftlich selbsttragend, Investition soll sich nach 15 Jahren amortisiert haben<br />

Infrastruktur / Ausstattung<br />

Laufzeit: saisonal (letztes Aprilwochenende bis erstes Oktoberwochenende)<br />

Beschaffenheit der Gepäckstücke: Gewicht, Maße, Anzahl nach Flugstandards festgelegt<br />

Öffnungszeiten: Beherbergungsbetriebe müssen von 9-17 Uhr besetzt sein<br />

Transport: Anschaffung von Fahrzeugen, Zusammenarbeit mit Logistikunternehmen<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 45


3. Individueller Gepäcktransfer<br />

3.5 Mögliche Partner<br />

Voraussetzungen für eine Eignung<br />

Um den individuellen Gepäcktransfer (flächendeckend) anbieten zu können, sind Kooperationen/Verträge mit Dienstleistern<br />

(s. Kapitel 7) notwendig. Um eine Auswahl an passenden Partnern treffen zu können, sollten bestimme Anforderung an<br />

diese gestellt werden.<br />

Zu beachten ist, dass Partner aus unterschiedlichen Bereichen gefunden werden müssen: Gepäcktransport, Buchung,<br />

Marketing etc. Eine spezielle Größe der möglichen Partnerunternehmen ist nicht notwendig (unter der Annahme einer<br />

adäquaten Leistungsfähigkeit). In Kombination müssen diese dann folgende Voraussetzungen erfüllen:<br />

Zentrale Koordination<br />

Zuverlässige Abhol- und Lieferzeiten<br />

Wirtschaftliches Arbeiten<br />

Flächendeckender Transport für Gruppen und Einzelreisende<br />

Vernetzung aller relevanten Punkte im <strong>Münsterland</strong> etc.<br />

Umfassende uneingeschränkte zeitliche Erreichbarkeit und Verfügbarkeit (analog zu den festzusetzenden Betriebstagen<br />

und täglichen Zeiten der Erreichbarkeit)<br />

Eventuelle Ausfälle (technisch, personell o.ä.) müssen garantiert zeitnah (nachfrageorientiert) kompensiert werden<br />

können<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 46


3. Individueller Gepäcktransfer<br />

3.5 Mögliche Partner<br />

Voraussetzungen für eine Eignung<br />

Geprüft wurde hier, ob der jeweilige Dienstleister eigenverantwortlich in der Lage wäre, den Auftrag des individuellen<br />

Gepäcktransfers zu erfüllen.<br />

Betriebe Eignung Begründung (wesentliche Aspekte)<br />

Transport-/ Logistikunternehmen Nein Keine zentrale Koordination, keine flächendeckende<br />

Vernetzung<br />

Taxiunternehmen Nein Logistisch nicht dafür ausgerichtet, unzureichende<br />

personellen/automobile Kapazitäten<br />

Hoteliers (die den Gepäcktransport bereits in<br />

ihren Hotels anbieten und die Strecke erweitern)<br />

(Fietsen-) Busunternehmen (Gepäcktransport als<br />

Nebenleistung)<br />

Nein<br />

Nein<br />

Lieferung nur vom/zum eigenen Hotel möglich, keine<br />

durchgehenden Lieferzeiten<br />

Ein- und Ausladen zusätzlicher Zeitfaktor (Verzerrung der<br />

Abfahrtszeiten), nur Haltestellen, keine Hotels anfahrbar<br />

Angestellte Fahrer (beim <strong>Münsterland</strong> e.V.) Ja Aber kein wirtschaftliches Arbeiten, hohe<br />

Anschaffungskosten, hohe Personalkosten bei ggf. geringer<br />

Auslastung<br />

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3. Individueller Gepäcktransfer<br />

3.6 Teilnahmebereitschaft<br />

Vorgehensweise<br />

Auf den kommenden Seiten werden die Ergebnisse der telefonischen Abfrage nach der Teilnahmebereitschaft erörtert.<br />

Potentielle Partner sind Beherbergungsbetriebe (Hotel, Pension), Touristinformationen und kommunale<br />

Tourismusverantwortliche, die sich im Bereich Tourismus kümmern, wenn keine andere Organisationseinheit besteht.<br />

Insgesamt wurden 143 Gesprächspartner kontaktiert, die Anrufe fanden zwischen dem 01.02.2013 und dem 15.03.2013 statt.<br />

Bei etwa zwei Dritteln aller Einrichtungen kam es zur Befragung, die übrigen hatte kein Interesse. Die kontaktierten Touristinformationen<br />

und kommunalen Tourismusverantwortlichen haben alle an der Befragung teilgenommen. Befragt wurden diese<br />

u.a. danach, ob sie vor allem als Dienstleister, Multiplikator und Kommunikator fungieren und ihren Gästen aktiv das Produkt<br />

empfehlen würden.<br />

Die Befragten sind über die gesamte Fläche des <strong>Münsterland</strong>es verteilt, dies verdeutlicht auch die Karte, auf welcher die<br />

Ergebnisse nach dem Ampelprinzip dargestellt sind.<br />

Potentieller Partner<br />

Ggf. zu einer<br />

Teilnahme bereit<br />

Teilnahme unsicher<br />

Keine Teilnahmebereitschaft<br />

Beherbergung<br />

Touristinformation / kommunale<br />

Tourismusverantwortliche<br />

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<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 49


3. Individueller Gepäcktransfer<br />

3.6 Teilnahmebereitschaft<br />

Ergebnisse<br />

Beherbergung (125) Anzahl Anteil<br />

Ja / Tendenz Ja 44 35,2%<br />

Unsicher 9 7,2%<br />

Nein / Tendenz nein 30 24%<br />

Nicht feststellbar / Kein Interesse an der Befragung 42 33,6%<br />

Touristinfos / kommunale Tourismusverantwortliche (18) Anzahl Anteil<br />

Ja / Tendenz Ja 7 38,9%<br />

Unsicher 4 22,2%<br />

Nein / Tendenz nein 7 38,9%<br />

Unsicherheiten und Zurückhaltung resultieren vor allem daraus, dass die Rahmenbedingungen nicht final geklärt sind und<br />

dadurch der Ressourcenaufwand für die potentiellen Partner nicht abschätzbar ist.<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 50


3. Individueller Gepäcktransfer<br />

3.7 Analysen und Berechnungen<br />

Vorgehensweise<br />

Auf Basis der diskutierten Kriterien sowie der IST-Analyse wurden für den individuellen Gepäcktransfer 3 Szenarien erstellt.<br />

Die Vorgehensweise der Berechnungen der jeweiligen Szenarien ist identisch. Lediglich die Ausprägungen variieren aufgrund<br />

der unterschiedlichen Rahmenbedingungen der Szenarien.<br />

Kurzbeschreibung der Szenarien:<br />

Flächendeckend (Leistung eingeschränkt) Flächendeckend Südkurs 100 Schlösser Route<br />

- Einteilung 4 Zonen<br />

- Systembedingte Routenplanung<br />

- Zentraler Treffpunkt<br />

- Fahrzeuge: 4<br />

- Fahrer: 6<br />

- Keine Zoneneinteilung<br />

- Systembedingte Routenplanung<br />

(Beispielroute siehe Abb.)<br />

- Fahrzeuge: 8<br />

- Fahrer: 12<br />

- feste Routenführung<br />

- Beidseitiges Abfahren<br />

- Fahrzeuge: 2<br />

- Fahrer: 3<br />

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3. Individueller Gepäcktransfer<br />

3.7 Analysen und Berechnungen<br />

Vorgehensweise – je Szenario<br />

Einteilung der Szenarien:<br />

Szenario I: Flächendeckend (Leistung eingeschränkt)<br />

Szenario II: Flächendeckend<br />

<br />

Szenario III: Südkurs 100 Schlösser Route<br />

Die Vorgehensweise der Berechnungen wird auf den folgenden Seiten exemplarisch am Szenario I beschrieben.<br />

Zur Ermittlung der Wirtschaftlichkeit sind folgende Berechnungen notwendig:<br />

Berechnung der Investitionskosten<br />

Erstellung Finanzierungsplan<br />

Ermittlung des Nutzungspotentials<br />

Berechnung des laufenden Betriebs<br />

Hilfstabellen:<br />

Annuitätendarlehen<br />

Afa<br />

Preis je Gepäck<br />

Saisonzeiten<br />

Personal<br />

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3. Individueller Gepäcktransfer<br />

3.7 Analysen und Berechnungen<br />

Anmerkungen zu den Berechnungen:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Die folgenden Erklärungen dienen zur leichteren Verständlichkeit der Berechnungen und den daraus resultierenden<br />

Erkenntnissen, Ableitungen und Empfehlungen. Zum vollständigen Verständnis der Wirtschaftlichkeitsberechnungen<br />

sind die Excel-Tabellen vonnöten, die der <strong>Logistikstudie</strong> beigefügt sind.<br />

Die Excel-Tabellen sind dynamisch, d. h. sie können neuen Rahmenbedingungen stets angepasst werden.<br />

Der <strong>Münsterland</strong> e.V. ist grundsätzlich nicht vollständig vorsteuerabzugsberechtigt. Im Falle der Organisation des<br />

Produktes durch den <strong>Münsterland</strong> e.V. muss geprüft werden, ob nichtabziehbare Vorsteuern ein zu beachtender<br />

Faktor ist. Nach Rücksprache mit den Beteiligten wird jedoch bei den vorliegenden Wirtschaftlichkeitsberechnungen<br />

davon ausgegangen, dass keine nichtabziehbare Vorsteuer vorhanden sein wird. Daher sind alle Angaben in netto.<br />

Alle Angaben sind kalkulatorisch und ohne Gewähr.<br />

Alle Angaben sind netto (teilweise aufzeigen des brutto-Betrags zur Vereinfachung).<br />

Alle Angaben sind mit 2% inflationsbereinigt p. a.<br />

<br />

Die dargestellten Daten beruhen auch auf bestehenden Werten, Hochrechnungen und Schätzungen aufgrund<br />

Beratererfahrungen sowie branchenüblicher Annahmen.<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 53


3. Individueller Gepäcktransfer<br />

3.7 Analysen und Berechnungen<br />

Investitionskosten<br />

Bei der Investitionsphase wird von einem Zeitraum<br />

von 6 Monaten ausgegangen.<br />

Folgende Oberkategorien sind in der Investitionskostenplanung<br />

enthalten:<br />

<br />

<br />

<br />

Planungs- und Entwicklungskosten<br />

Akquisekosten<br />

Unvorhergesehene Kosten<br />

Anzumerken ist, dass innerhalb der<br />

Investitionskosten keine Materialkosten für die<br />

Fahrzeuge entstehen. Es wird von einem Leasing<br />

der Fahrzeuge ausgegangen, die Leasingkosten<br />

sowie alle weiteren laufenden Kosten für die<br />

Fahrzeuge werden im laufenden Betrieb beachtet.<br />

Beispiel: Investitionskostenberechnung Szenario I<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 54


3. Individueller Gepäcktransfer<br />

3.7 Analysen und Berechnungen<br />

Finanzierungsplan<br />

Es wird grundsätzlich von einer Nichtförderung des<br />

Projektes ausgegangen.<br />

Im Falle einer Förderung ermittelt sich das<br />

Finanzierungsvolumen aus dem prozentualen<br />

Anteil (Förderquote) der förderfähigen<br />

Gesamtkosten zzgl. der nicht förderfähigen Kosten.<br />

Das Finanzierungsvolumen der Investition kann<br />

mittels unterschiedlicher Zuschüsse aufgeteilt<br />

werden. Die Finanzierung der Investitionskosten<br />

erfolgt über ein Annuitätendarlehen.<br />

Beispiel: Aufstellung Finanzierungsplan Szenario I<br />

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3. Individueller Gepäcktransfer<br />

3.7 Analysen und Berechnungen<br />

Nutzungspotential<br />

Die Berechnung des Nutzungspotentials ist grundsätzlich schwer belegbar und basiert auf diversen Einschätzungen auf<br />

Basis verschiedener Anhaltspunkte. Grundsätzlich ist das Nutzungspotential nicht mit der Personenanzahl der Nutzung<br />

gleichzusetzen, sondern mit der Anzahl transportierter Gepäckstücke.<br />

Ausgangsbasis des Nutzungspotentials sind die gewerblichen Übernachtungszahlen (siehe amtl. Statistik Dez. 2012) inkl.<br />

folgender Anrainer-Kommunen:<br />

Bad Bentheim<br />

<br />

Haltern am See<br />

Lippetal (Zahlen unterliegen Geheimhaltung)<br />

Werne<br />

Bad Waldliesborn (keine Zahlen vorhanden)<br />

Bereinigung der Übernachtungszahlen:<br />

Die Anzahl der Privatübernachtungen (Graumarkt) im <strong>Münsterland</strong> basiert auf der dwif-Studie „Entwicklung und<br />

Wirtschaftsfaktor Tourismus 2011 im <strong>Münsterland</strong>“. Um die Aktualität gewährleisten zu können, wurden die Angabe der<br />

Privat-ÜN mit dem prozentualen Anstieg (3,3) der ÜN der amtlichen Statistik von 2011 zu 2012 multipliziert.<br />

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3. Individueller Gepäcktransfer<br />

3.7 Analysen und Berechnungen<br />

Rahmenbedingungen<br />

Laut einer im Jahre 2011 veröffentlichten Studie der Westfälischen Hochschule, Abt. Bocholt, kann im <strong>Münsterland</strong> von einem<br />

60%igen Anteil der Geschäftsreisenden ausgegangen werden. Die anteiligen Übernachtungen der Geschäftsreisenden<br />

wurden jeweils von den amtlichen sowie den privaten Übernachtungen abgezogen (auch wenn die 60% bei den<br />

Privatquartieren vermutlich deutlich unterschritten werden).<br />

Im Rahmen der Wirtschaftlichkeitsberechnung zu der Oneway Fahrradvermietung wird von unterschiedlichen Zielgruppen<br />

ausgegangen, daher variiert hierbei der Aktivitätsquotient sowie der Nutzungsanteil je nach Einschätzung der Zielgruppe.<br />

Beispiel: Ermittlung Nutzungspotential Szenario I<br />

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3. Individueller Gepäcktransfer<br />

3.7 Analysen und Berechnungen<br />

Nutzungspotential (unbereinigt):<br />

Der Aktivitätsquotient bestimmt den Anteil der Radausflügler innerhalb der Übernachtungen. Im Rahmen des<br />

flächendeckenden Gepäcktransfers wird von einem Aktivitätsquotienten von 10% ausgegangen. Als Basis hierfür dient die<br />

ADFC Radreiseanalyse 2012, die besagt, dass für 50% der Fahrradurlauber Radfahren lediglich eine Nebentätigkeit im<br />

Urlaub ist. Der flächendeckende Gepäcktransfer spricht jedoch den Urlauber mit Hauptmotiv Radfahren, welcher eine<br />

Rundreise tätigt, an. Der Nutzungsanteil bestimmt den prozentualen Anteil der Radfahrer im <strong>Münsterland</strong>, die den zentralen<br />

Gepäcktransfer nutzen würden. Bei der Anzahl der Gepäckstücke pro Person wird von einem gemittelten Satz von 1<br />

Gepäckstück pro Person ausgegangen.<br />

Beispiel: Ermittlung Nutzungspotential Szenario I<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 58


3. Individueller Gepäcktransfer<br />

3.7 Analysen und Berechnungen<br />

Nutzungspotential (bereinigt):<br />

Das Nutzungspotential wird aufgrund unterschiedlicher<br />

Rahmenbedingungen der Szenarien bereinigt, indem ein<br />

prozentualer Anteil nichttransportierfähiger Gepäckstücke<br />

beachtet wird. Der Anteil beförderbarer Gepäckstücke variiert je<br />

Szenario stark.<br />

Gegenrechnungen<br />

Die Gegenrechnungen dienen zur Darstellung ob und inwiefern<br />

der Transport der Gepäckstücke bei Veränderung des<br />

Nutzungspotentials weiterhin zu gewährleisten ist.<br />

Die Gegenrechnungen betrachten folgende Aspekte:<br />

Realisierbarkeit des Nutzungspotentials<br />

Maximal zu transportierende Gepäckstückanzahl<br />

Maximale Kilometeranzahl pro Fahrzeug pro Tag<br />

Beispiel: Ermittlung Nutzungspotential Szenario I<br />

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3. Individueller Gepäcktransfer<br />

3.7 Analysen und Berechnungen<br />

Hilfstabellen:<br />

Die folgenden Hilfstabellen dienen zur Ermittlung des<br />

laufenden Betriebs.<br />

Annuitätendarlehen<br />

Bei dem Annuitätendarlehen wird von einer Laufzeit<br />

von 15 Jahren und einem Zinssatz von 2,5 %<br />

ausgegangen. Hierbei wird ein über die 15 Jahre<br />

gleichbleibender Kapitaldienst berechnet.<br />

Afa<br />

Bei den Abschreibungen der Wertminderungen der<br />

Anlagevermögen wird von einem gemittelten<br />

Jahressatz ausgegangen, in Abhängigkeit der<br />

Kostengruppe. Bei förderfähigen Kosten würden die<br />

Kosten des Eigenanteils der Investition<br />

abgeschrieben werden.<br />

Beispiel: Annuitätendarlehen Szenario I<br />

Beispiel: Berechnung Afa Szenario I<br />

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3. Individueller Gepäcktransfer<br />

3.7 Analysen und Berechnungen<br />

Weitere Hilfstabellen, wie beispielweise das Aufzeigen der Kilometeranzahl einer Beispielstrecke oder das Ermitteln der<br />

möglichen Belastbarkeit der Fahrzeuge wurden zur besseren Einschätzung der Realisierbarkeit des Nutzungspotentials<br />

erstellt.<br />

Beispiel: Ermittlung Nutzungspotential Szenario I<br />

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3. Individueller Gepäcktransfer<br />

3.7 Analysen und Berechnungen<br />

Preis je Gepäckstück<br />

Beispiel: Ermittlung Preis je Gepäckstück Szenario I<br />

Zur Ermittlung des Preises je Gepäckstück wird von einer Pauschale, unabhängig von der Entfernung sowie der Größe und<br />

dem Gewicht (mit Beachtung des Höchstgewichts und der Maximalmaße) des Gepäckstücks, ausgegangen. Der Preis ist<br />

somit einheitlich und nach außen klar zu kommunizieren. Es wird zudem von einer jährlichen Steigerung des<br />

Nutzungspotentials um 1,5% ausgegangen. Die mögliche Anzahl transportierter Gepäckstücke ist gleichbleibend.<br />

Der Preis je Gepäckstück wurde nach intensiver Recherche marktadäquat angepasst. Aufgrund der Inflation wird von einer<br />

Preisanpassung alle drei Jahre ausgegangen. Die Systemansicht verdeutlicht die Inflationsbereinigung. Die Betriebsansicht<br />

stellt den zu zahlenden Netto-Betrag dar. Er ergibt sich aus dem gerundeten Mittelwert der drei Jahre.<br />

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3. Individueller Gepäcktransfer<br />

3.7 Analysen und Berechnungen<br />

Personalkosten<br />

Beispiel: Personalkosteneinschätzung Szenario I<br />

Im Rahmen der Personalkostenermittlung wird von den anfallenden Stunden sowie von den real vom Arbeitgeber<br />

vergüteten Stunden ausgegangen und die jeweils pro Szenario unterschiedlich benötigten Fahrer ermittelt. Der<br />

Arbeitsaufwand ist in den Sektoren als kalkulatorisch identisch angenommen. Die Basis des Arbeitnehmerbruttos stellt die<br />

Recherche des Gehalts eines Kurierfahrers dar.<br />

Zudem wird eine Halbzeitstelle in der zentralen Organisation mit beachtet.<br />

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3. Individueller Gepäcktransfer<br />

3.7 Analysen und Berechnungen<br />

Laufender Betrieb<br />

Der laufende Betrieb wird kalkulatorisch über 15 Geschäftsjahre betrachtet. Die Angaben sind mit 2% inflationsbereinigt.<br />

Beispiel: laufender Betrieb Szenario I<br />

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3. Individueller Gepäcktransfer<br />

3.7 Analysen und Berechnungen<br />

Laufender Betrieb<br />

Der laufende Betrieb stellt die Einnahmen inkl. Zuschüsse sowie die<br />

Ausgaben gegenüber (Cash-Flow) und zieht zur realistischen Darstellung<br />

des Betriebsergebnisses die Kosten für Reattraktivierungen sowie die Afa<br />

und den kalkulatorischen Kapitaldienst des Annuitätendarlehens ab.<br />

Die Ergebnisse der aufgezeigten Hilfstabellen fließen in den laufenden<br />

Betrieb ein.<br />

Die Einnahmen bestehen größtenteils aus den Erlösen der Transporte<br />

sowie möglichen jährlichen Zuschüssen. Wie bereits bei den<br />

Investitionskosten erwähnt, wird der Unterhalt der Fahrzeuge (inkl.<br />

Leasing) bei den Ausgaben berechnet.<br />

Innerhalb der Szenarien I und II werden zwei Möglichkeiten des laufenden<br />

Betriebs betrachtet:<br />

Variante 1: Ausgang realisierbares Nutzungspotential*<br />

<br />

Variante 2: Ausgang mögliche Anzahl transportierter Gepäckstücke<br />

(Volle Auslastung aller Fahrzeuge innerhalb der ganzen Saison)<br />

Anmerkung: Die Variante 2 stellt den absoluten „Best-Case“ dar und ist nur sehr bedingt<br />

realistisch. * Mit gegebenen Ressourcen transportierbare Gepäckmenge<br />

Beispiel: laufender Betrieb Szenario I<br />

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3. Individueller Gepäcktransfer<br />

3.7 Analysen und Berechnungen<br />

Gegenüberstellung der Szenarien<br />

Zur besseren Vergleichbarkeit werden nachfolgend die Szenarien hinsichtlich der Investition, des Nutzungspotentials sowie<br />

des laufenden Betriebs gegenübergestellt.<br />

Szenario I<br />

Szenario II<br />

Szenario III<br />

Flächendeckend (Leistung eingeschränkt)<br />

Flächendeckend<br />

Südkurs 100 Schlösser Route<br />

- Einteilung 4 Zonen<br />

- Systembedingte Routenplanung<br />

- Zentraler Treffpunkt<br />

- Fahrzeuge: 4<br />

- Fahrer: 6<br />

- Keine Zoneneinteilung<br />

- Systembedingte Routenplanung<br />

(Beispielroute siehe Abb.)<br />

- Fahrzeuge: 8<br />

- Fahrer: 12<br />

- feste Routenführung<br />

- Beidseitiges Abfahren<br />

- Fahrzeuge: 2<br />

- Fahrer: 3<br />

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3. Individueller Gepäcktransfer<br />

3.7 Analysen und Berechnungen<br />

Investition<br />

Szenario I (in EUR) Szenario II (in EUR) Szenario III (in EUR)<br />

Planungs- und Entwicklungskosten<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Kümmerer<br />

Externe Beratung<br />

Bewerbungsverfahren Fahrer<br />

Programmierung, Software<br />

Marketing<br />

Projektentwicklung und –vorbereitung<br />

Gemeinkosten für Entwicklung<br />

Fördermittelmanagementaktivitäten<br />

Weitere weiche Investitionskosten<br />

Akquisekosten<br />

<br />

<br />

Infoveranstaltungen<br />

Aufbau Kooperationen/Vernetzungen<br />

Unvorhergesehene Kosten<br />

(pauschal)<br />

89.000<br />

25.000<br />

24.000<br />

1.500<br />

10.000<br />

20.000<br />

2.500<br />

5.000<br />

0<br />

1.000<br />

13.000<br />

8.000<br />

5.000<br />

91.500<br />

25.000<br />

24.000<br />

2.000<br />

10.000<br />

22.000<br />

2.500<br />

5.000<br />

0<br />

1.000<br />

13.000<br />

8.000<br />

5.000<br />

82.000<br />

25.000<br />

24.000<br />

1.500<br />

10.000<br />

15.000<br />

2.500<br />

3.000<br />

0<br />

1.000<br />

7.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

5.000 5.000 5.000<br />

Investitionskosten Gesamt (netto) 107.000 109.500 94.000<br />

Invest (brutto)* 122.580 125.555 107.110<br />

*Anmerkung Invest (brutto): Keine MwSt. auf Personalkosten (Kümmerer) berechnet.<br />

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3. Individueller Gepäcktransfer<br />

3.7 Analysen und Berechnungen<br />

Nutzungspotential<br />

Szenario I Szenario II Szenario III<br />

Anzahl Übernachtungen (nach Bereinigung)<br />

Anzahl statistischer Übernachtungen zzgl.<br />

Privatübernachtungen abzgl. Anteil<br />

Geschäftsreisende in statistischen<br />

Übernachtungen sowie Privatübernachtungen<br />

1.992.300 1.992.300 764.026<br />

Aktivitätsquotient 10% 10% 10%<br />

Nutzungsanteil 5% 5% 10%<br />

Nutzungspotential 9.961 9.961 7.640<br />

Realisierbares Nutzungspotential 4.981 9.463 7.258<br />

„Nutzungspotential“ beschreibt die maximale Anzahl an Gepäckstücken, die von Seiten der Gäste zum Transport<br />

angemeldet werden könnte.<br />

Das „Realisierbare Nutzungspotential“ beschreibt die maximale Anzahl an Gepäckstücken, die unter den gegebenen<br />

Voraussetzungen und aufgrund der vorhandenen Transport-Kapazitäten transportiert werden können.<br />

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3. Individueller Gepäcktransfer<br />

3.7 Analysen und Berechnungen<br />

Laufender Betrieb<br />

Szenario I<br />

Summe Einnahmen<br />

Erlöse Transport<br />

Sonderfahrten<br />

Sponsoring/Werbepartner<br />

Laufender Betrieb I<br />

Realistisch<br />

(Nettoangaben in EUR)<br />

58.282<br />

56.282<br />

1.000<br />

1.000<br />

Summe Zuschüsse 0 0<br />

Laufender Betrieb II<br />

„Best-Case“<br />

(Nettoangaben in EUR)<br />

89.869<br />

87.869<br />

1.000<br />

1.000<br />

Summe Aufwendungen<br />

231.235<br />

231.235<br />

Personalkosten<br />

137.700<br />

137.700<br />

Unterhalt Transportwagen<br />

54.835<br />

54.835<br />

Externe Beratung (Recht, Technik, Steuern etc.) 10.000<br />

10.000<br />

Öffentlichkeitsarbeit/Marketing<br />

20.000<br />

20.000<br />

Außerplanmäßige Instandsetzung<br />

1.000<br />

1.000<br />

Ausgaben Sonderfahrten<br />

700<br />

700<br />

Sonstige Geschäftsaufwendungen<br />

7.000<br />

7.000<br />

Cash Flow -172.953 -143.506<br />

Reattraktivierung 2.140 2.140<br />

Afa 714 714<br />

Kapitaldienst (kalkulatorisch) 8.642 8.642<br />

Betriebsergebnis -184.445 -152.863<br />

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3. Individueller Gepäcktransfer<br />

3.7 Analysen und Berechnungen<br />

Laufender Betrieb<br />

Szenario II<br />

Summe Einnahmen<br />

Erlöse Transport<br />

Sonderfahrten<br />

Sponsoring/Werbepartner<br />

Laufender Betrieb I<br />

Realistisch<br />

(Nettoangaben in EUR)<br />

108.937<br />

106.937<br />

1.000<br />

1.000<br />

Summe Zuschüsse 0 0<br />

Laufender Betrieb II<br />

„Best-Case“<br />

(Nettoangaben in EUR)<br />

335.901<br />

333.901<br />

1.000<br />

1.000<br />

Summe Aufwendungen<br />

398.770<br />

398.770<br />

Personalkosten<br />

250.400<br />

250.400<br />

Unterhalt Transportwagen<br />

109.670<br />

109.670<br />

Externe Beratung (Recht, Technik, Steuern etc.) 10.000<br />

10.000<br />

Öffentlichkeitsarbeit/Marketing<br />

20.000<br />

20.000<br />

Außerplanmäßige Instandsetzung<br />

1.000<br />

1.000<br />

Ausgaben Sonderfahrten<br />

700<br />

700<br />

Sonstige Geschäftsaufwendungen<br />

7.000<br />

7.000<br />

Cash Flow -289.834 -62.869<br />

Reattraktivierung 2.190 2.190<br />

Afa 714 714<br />

Kapitaldienst (kalkulatorisch) 8.844 8.844<br />

Betriebsergebnis -301.582 -74.617<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 70


3. Individueller Gepäcktransfer<br />

3.7 Analysen und Berechnungen<br />

Laufender Betrieb<br />

Szenario III<br />

Summe Einnahmen<br />

Erlöse Transport<br />

Sonderfahrten<br />

Sponsoring/Werbepartner<br />

Summe Zuschüsse 0<br />

Laufender Betrieb<br />

(Nettoangaben in EUR)<br />

84.018<br />

82.018<br />

1.000<br />

1.000<br />

Summe Aufwendungen<br />

125.468<br />

Personalkosten<br />

76.350<br />

Unterhalt Transportwagen<br />

27.418<br />

Externe Beratung (Recht, Technik, Steuern etc.)<br />

5.000<br />

Öffentlichkeitsarbeit/Marketing<br />

15.000<br />

Außerplanmäßige Instandsetzung<br />

1.000<br />

Ausgaben Sonderfahrten<br />

700<br />

Sonstige Geschäftsaufwendungen<br />

0<br />

Cash Flow -41.449<br />

Reattraktivierung 1.880<br />

Afa 714<br />

Kapitaldienst (kalkulatorisch) 7.592<br />

Betriebsergebnis -51.636<br />

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3. Individueller Gepäcktransfer<br />

3.7 Analysen und Berechnungen<br />

Übersicht: Laufender Betrieb<br />

(Nettoangaben in EUR)<br />

Laufender<br />

Betrieb 1<br />

Szenario I<br />

Laufender<br />

Betrieb 2<br />

Laufender<br />

Betrieb 1<br />

Szenario II<br />

Laufender<br />

Betrieb 2<br />

Szenario III<br />

Summe Einnahmen 58.282 89.869 108.937 335.901 84.018<br />

Summe Zuschüsse 0 0 0 0 0<br />

Summe Aufwendungen 231.235 231.235 398.770 398.770 125.468<br />

Cash Flow -172.953 -143.506 -289.834 -62.869 -41.329<br />

Reattraktivierung 2.140 2.140 2.190 2.190 1.880<br />

Afa 714 714 714 714 714<br />

Kapitaldienst (kalkulatorisch) 8.642 8.642 8.844 8.844 7.592<br />

Betriebsergebnis -184.445 -152.863 -301.582 -74.617 -51.636<br />

(Laufender Betrieb 1: mit maximal realisierbarem Nutzungspotential; Laufender Betrieb 2: maximal von den Gästen aufgegebene Gepäckstücke, unrealistischer Best Case)<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 72


3. Individueller Gepäcktransfer<br />

3.7 Analysen und Berechnungen<br />

Mögliche Stellschrauben<br />

Anhand der dynamischen Tabellen besteht die Möglichkeit durch Veränderung<br />

verschiedener Faktoren und Rahmenbedingungen Einfluss auf das Betriebsergebnis<br />

zu nehmen (unter der Voraussetzung der Realisierbarkeit).<br />

Folgende Stellschrauben konnten ermittelt werden.<br />

Hauptstellschrauben:<br />

<br />

Mögliche Zuschüsse für Investitionen sowie den laufenden Betrieb (v. a. jährliche<br />

Zuschüsse des laufenden Betriebs)<br />

Preis pro Gepäckstück<br />

Nebenstellschrauben (nur bedingt veränderbar):<br />

Personalkosten<br />

Nutzungspotential (schwer einschätz- und messbar)<br />

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3. Individueller Gepäcktransfer<br />

3.7 Analysen und Berechnungen<br />

Betätigen der Stellschrauben – es könnte funktionieren, wenn…<br />

Zuschüsse einrechnen –<br />

Betriebsergebnis = 0<br />

Preis / Gepäckstück erhöhen<br />

bis Betriebsergebnis = 0<br />

Szenario I (netto in EUR) Szenario II (netto in EUR) Szenario III (netto in EUR)<br />

LB 1 LB 2 LB 1 LB 2 LB 1<br />

Jährlich<br />

€ 190.000<br />

€ 48,50<br />

(statt € 11,30)<br />

Jährlich<br />

€ 155.00<br />

€ 31,-<br />

(statt € 11,30)<br />

Jährlich<br />

€ 300.000<br />

€ 43,50<br />

(statt € 11,30)<br />

Jährlich<br />

€ 75.000<br />

€ 14,-<br />

(statt € 11,30)<br />

Jährlich<br />

€ 52.000<br />

€ 18,50<br />

(statt € 11,30)<br />

Nutzungspotential erhöhen 21.500<br />

21.500<br />

36.500<br />

36.500<br />

12.000<br />

Um wirtschaftlich zu bleiben,<br />

müssten die Personalkosten<br />

liegen bei…<br />

(statt 4.981)<br />

- € 46.749<br />

(statt<br />

€ 137.000)<br />

(statt 7.776)<br />

- €15.163<br />

(statt<br />

€ 137.000)<br />

(statt 9.463)<br />

- € 51.182<br />

(statt<br />

€ 250.400)<br />

(statt 29.549)<br />

+ € 175.783<br />

(statt<br />

€ 250.400)<br />

(statt 4.981)<br />

+ € 24.714<br />

(statt<br />

€ 76.350)<br />

* Grobe Überschlagskalkulationen. Die exakten Werte (z. B. in Hinblick auf die möglichen Transportkapazitäten - Fahrer/Fahrzeuge) müssten<br />

detailliert ermittelt werden. Ein Bearbeiten der Stellschrauben in dieser Form ist rein kalkulatorisch und nicht als realistisch zu bewerten.<br />

** LB = laufender Betrieb<br />

Die vorliegende Tabelle betrachtet lediglich jeweils eine Stellschraube und ist daher ausschließlich vertikal (zeilenweise) zu<br />

lesen, z.B.: Szenario I ist realisierbar, wenn es 190.000 EUR jährliche Zuschüsse erhält oder der Preis je Gepäckstück 48,50<br />

EUR (netto) beträgt etc. Eine horizontale (spaltenweise) Betrachtung, indem man immer etwas an allen Stellschrauben<br />

„dreht“ ist empfehlenswert und sinnvoll.<br />

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3. Individueller Gepäcktransfer<br />

3.8 Kurzfazit<br />

Erkenntnisse<br />

Ein Ergebnis der Online-Befragung war die Einschätzung, dass bei 88% der Befragten Gepäcktransfer „selten“ bzw. „nie“<br />

aktiv nachgefragt wird. Grund hierfür kann einerseits der mangelnde Bedarf, andererseits die mangelnde Kenntnis des<br />

Produktes bzw. das Nicht-Vorhandensein desselben sein. Sowohl bei Beherbergungsbetrieben als auch bei<br />

Touristinformationen liegt die Teilnahmebereitschaft bei etwa einem Drittel, allerdings ist diese Ergebnis auch der Tatsache<br />

geschuldet, dass die eindeutigen Bedingungen und die damit zusammenhängenden Ressourcenaufwendungen nicht final<br />

geklärt sind.<br />

Eine klare Abgrenzung der Vorstellungen und der Kriterien ist zwingend notwendig für ein zielführendes Marketing,<br />

wodurch daraufhin das Nutzungspotential gesteigert werden kann.<br />

Das Bearbeiten der Stellschrauben kann nicht willkürlich geschehen, jedoch selbst eine vernünftige Bearbeitung der<br />

Variablen hat inspektour nicht veranlasst, eine positive Empfehlung zur Einführung des Produktes zu geben. Der<br />

flächendeckende Gepäcktransport ist nicht kostendeckend durchführbar. Momentan ist Szenario III (Konzentration<br />

auf Teilstrecke / Teilgebiet) die am ehesten sowohl logistisch als auch finanziell durchführbare Variante.<br />

Gepäcktransfer im <strong>Münsterland</strong> nach umfassender Betrachtung nicht machbar.<br />

Beachte: Durch intensive Bearbeitung der „Stellschrauben“ perspektivisch realisierbar.<br />

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4. Oneway-Fahrradvermietung<br />

4.1 Übersicht<br />

4.2 Ist-Analyse<br />

4.3 Good Practice-Beispiele<br />

4.4 Kriterien<br />

4.5 Mögliche Partner<br />

4.6 Teilnahmebereitschaft<br />

4.7 Analysen und Berechnungen<br />

4.8 Kurzfazit<br />

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4. Oneway-Fahrradvermietung<br />

4.1 Übersicht<br />

Beschreibung<br />

Im Rahmen dieser <strong>Logistikstudie</strong> wird die Einführung einer zentral koordinierten Oneway-Fahrradvermietung betrachtet.<br />

Flächendeckend verteilte Ausleih- und Rückgabestationen sollen den Gästen die Möglichkeit geben, von A nach B zu<br />

fahren und dort ihr Leihfahrrad zurückgeben zu können. Einen erheblichen Anteil haben jedoch auch die regulären<br />

Ausleihvorgänge, das bedeutet, dass die Räder an der selben Station zurück gegeben werden, an der sie ausgeliehen<br />

wurden.<br />

Da dieses Produkt durchaus in Konkurrenz zu den bestehenden Angeboten der Verleihbetriebe verstanden werden kann,<br />

wurde die Option, die ansässigen Stationen einzubinden, mit betrachtet.<br />

Die Anschaffung der Räder macht zunächst den größten monetären Posten aus. Der Auftrag für Wartung und Organisation<br />

kann an einen externen Privatwirtschaftler vergeben werden (z.B. Fahrradverleih, Fahrradwerkstatt etc.).<br />

Folgende Eckdaten sind zur Betrachtung des Produktes festgelegt worden und von besonderem Interesse:<br />

Flächendeckende Verteilung der Stationen über das gesamte <strong>Münsterland</strong>, engmaschiger an Knotenpunkten und stark<br />

befahrenen Routen<br />

Kooperation mit lokalem Logistik- und Fahrraddienstleister, der bei Bedarf kostenpflichtig Fahrräder nachliefert<br />

Alle Stationen sind sowohl Ausleih- als auch Rückgabestation<br />

Vor allem Beherbergungsbetriebe als Partner, die zu einem jährlichen Pauschalpreis/ Rad die Räder anmieten<br />

Keine Wartungs- und Reparaturkosten für Betriebe<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 77


4. Oneway-Fahrradvermietung<br />

4.2 Ist-Analyse<br />

Status Quo<br />

Derzeit gibt es keinen zentral organisierten, flächendeckenden (Oneway-) Fahrradverleih im <strong>Münsterland</strong>. Es gibt Angebote<br />

von kleineren Verleihern, die gegen Entgelt Fahrräder (u.U. mit den Fahrern) am gewünschten Ort wieder abholen, diese<br />

sind allerdings in der Regel nicht untereinander vernetzt.<br />

Gegen einen Aufpreis und in der Regel für vorangemeldete Gruppen sind auch einige der den Tourist-Informationen<br />

angegliederten Fahrrad-Verleihstationen bereit, den Gästen eine Oneway-Tour zu ermöglichen.<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 78


4. Oneway-Fahrradvermietung<br />

4.2 Ist-Analyse<br />

Ergebnisse aus der Onlinebefragung<br />

Innerhalb der Online-Befragung wurde u.a. nach folgenden Merkmalen, bezogen auf das <strong>Münsterland</strong>, gefragt.<br />

Zielgruppe Quellmarkt Verbindung mit<br />

bestehenden Angeboten<br />

Geeignete Strecken<br />

Gruppen und Paare<br />

24%<br />

Angrenzende Regionen<br />

25%<br />

Themenrouten <strong>Münsterland</strong><br />

29%<br />

Gesamtregion<br />

37%<br />

Best-Ager<br />

Bundesweit<br />

Pauschalangebote/<br />

22% 22% Beherbergungen<br />

18%<br />

Tagesgäste<br />

13%<br />

Niederlande<br />

19%<br />

Transportunternehmen<br />

9%<br />

EmsRadweg<br />

13%<br />

100 Schlösser Route<br />

8%<br />

N = 45 N = 32 N = 34 N = 38<br />

Die Fragen wurden offen, also ohne Vorgabe von Antwortmöglichkeiten, gestellt. Gruppen und Paare sind laut der Befragung<br />

zusammen mit den Best-Agern die stärkste Zielgruppe. Als wichtigster Quellmarkt werden die angrenzenden Regionen<br />

angesehen. Am ehesten ist die Oneway-Fahrradvermietung mit den Themenrouten und den Beherbergungsbetrieben zu<br />

verknüpfen und die gesamte Region eignet sich für das Produkt, eine lineare Strecke wie der EmsRadweg wird ebenfalls als<br />

geeignet betrachtet.<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 79


4. Oneway-Fahrradvermietung<br />

4.3 Good Practice-Beispiel<br />

Niederrhein-Rad<br />

Am Markt seit 2010 mit 1000 Rädern<br />

Von April – Oktober 2012 ca. 18000 Ausleihvorgänge<br />

Partner ab 2013 brutto € 340,- / Jahr und Rad, dafür keine<br />

Wartungs- oder Marketingkosten<br />

Erstinvest der Fahrräder wurde gefördert<br />

Kriterien für Partner<br />

Festgelegte Öffnungszeiten<br />

Fahrräder müssen abschließbar und regenfest untergestellt<br />

werden<br />

Tagsüber muss die Verleihstation klar als solche erkennbar<br />

sein mit Banner, Emblemen etc.<br />

Betriebe müssen mindestens 5 Fahrräder abnehmen<br />

Der Vermieter muss mindestens brutto 9 EUR / Tag und<br />

Rad nehmen<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 80


4. Oneway-Fahrradvermietung<br />

4.4 Vorstellung wesentlicher Kriterien<br />

Erläuterung<br />

In Zusammenarbeit mit fahrradtouristischen Akteuren aus dem <strong>Münsterland</strong> und dem Arbeitskreis Radfahren des<br />

<strong>Münsterland</strong> e.V. hat inspektour in einem Workshop einen Kriterienkatalog erarbeitet. Dieser wird auf der folgenden Seite<br />

überblickshaft dargestellt.<br />

Er dient zum einen dazu, mögliche Projektpartner leichter zu identifizieren und interessierte Partner einfacher mit den<br />

Bedingungen vertraut zu machen. Zum anderen ist das Produkt hierdurch an Bedingungen geknüpft, unter deren<br />

zwingender Voraussetzung eine Realisierbarkeit angestrebt werden muss.<br />

Im Falle der Oneway-Fahrradvermietung sind 3 Oberkategorien gebildet worden. Diese, bzw. deren Inhalte, bilden jedoch<br />

keinen Anspruch auf Vollständigkeit.<br />

Management / Organisation / Institution<br />

Finanzierung<br />

Infrastruktur / Ausstattung<br />

Vor allem im Hinblick auf die Realisierung ist eine nicht unerhebliche Zahl weiterer Kriterien und Bedingungen erforderlich,<br />

an dieser Stelle sind lediglich die primär zu erfüllenden angeführt.<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 81


4. Oneway-Fahrradvermietung<br />

4.4 Vorstellung wesentlicher Kriterien<br />

Management / Organisation / Institution<br />

Buchung: kurzfristig bis 48 h im Voraus Bereitstellung garantiert, Reservierung später / flexibel: keine Garantie<br />

Öffnungszeiten Partner: individuell<br />

Angebot: Pauschalen, Individualreisende<br />

Zielgebiet: flächendeckend<br />

Zusammenarbeit: Transportunternehmen<br />

Finanzierung<br />

Preisstruktur: Einheitliche Preise<br />

Abrechnungsmodalitäten: Geldfluss beim Verleiher<br />

Voraussetzung: Kalkulatorisch wirtschaftlich selbsttragend, Investition soll sich spätestens nach 15 Jahren amortisiert<br />

haben<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 82


4. Oneway-Fahrradvermietung<br />

4.4 Vorstellung wesentlicher Kriterien<br />

Infrastruktur / Ausstattung<br />

Laufzeit: ganzjährig<br />

Standards: Einheitliche Räder<br />

Sinnvolle Verteilung der Verleihstationen - Adäquates Netz mit Annahmestationen in einem erreichbaren Abstand (15<br />

Kilometer Luftlinie)<br />

Zusatzleistungen: keine (wie E-Bikes, Fahrradanhänger etc.)<br />

Ausstattung Partnerbetrieb: Mindestzahl von Rädern (mind. 5), Staffelung bei steigender Anzahl<br />

<br />

Qualität: Meldung und Wartung reparaturbedürftiger Räder, Standards für Stellplätze<br />

Logistik: Meldung bei Unterzahl / Überschuss<br />

Transport: Zusammenarbeit mit Logistikunternehmen, keine Zusammenarbeit mit Fietsen- und Fahrradbussen (diese<br />

können den Oneway-Transport logistisch nicht leisten, sie sollen weiterhin Fahrräder inklusive der Fahrer<br />

transportieren)<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 83


4. Oneway-Fahrradvermietung<br />

4.5 Mögliche Partner<br />

Voraussetzungen für eine Eignung<br />

Im Bereich der Oneway-Fahrradvermietung gestaltet sich die Wahl der geeigneten Kooperationspartner anders als bei den<br />

beiden anderen Produkten. Mit einem Dienstleistungsvertrag wird fast die komplette Abwicklung an extern vergeben. Im<br />

präferierten Modell wickelt ein Dienstleister den gesamten Transport der Räder, die Koordination mit den Verleihstationen/-<br />

partnern sowie Reparatur und Wartung losgelöst von der Koordinierungsstelle ab. Diese pflegt dafür alle anfallenden<br />

Backoffice-Aufgaben: Marketing, Akquise von Kontakten und Partnern, Pflege von Datenbank und Buchungsplattform etc.<br />

Eine spezielle Größe der möglichen Partnerunternehmen ist nicht notwendig (unter der Annahme einer adäquaten<br />

Leistungsfähigkeit), der Dienstleister sollte allerdings mindestens folgende Voraussetzungen erfüllen:<br />

Zentrale Koordination<br />

Zuverlässige Lieferung/Abholung<br />

Wirtschaftliches Arbeiten<br />

Reparaturdienst/ Schnelle Reaktion bei Störungen/Notfällen<br />

Logistisch optimale, flächendeckende Vernetzung der Verleihstationen<br />

Umfassende uneingeschränkte zeitliche Erreichbarkeit und Verfügbarkeit (analog zu den festzusetzenden Betriebstagen<br />

und täglichen Zeiten der Erreichbarkeit)<br />

Eventuelle Ausfälle (technisch, personell o.ä.) müssen garantiert zeitnah (nachfrageorientiert) kompensiert werden<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 84


4. Oneway-Fahrradvermietung<br />

4.5 Mögliche Partner<br />

Voraussetzungen für eine Eignung<br />

Betriebe Eignung Begründung (wesentliche Aspekte)<br />

Radstation (auf eigene Verantwortung) Nein Nicht rentabel, keine Ressourcen für Anschaffung,<br />

Marketing, Koordination, personell/monetär<br />

Radstation (für <strong>Münsterland</strong> e.V.) Nein Nicht wirtschaftlich da ohne Startkapital für die Anschaffung,<br />

nicht das Kerngeschäft, eher lokal orientiert<br />

Lokale Organisationen z.T. Zusammenschluss lokaler Hotels kann kleinflächig agieren,<br />

flächendeckend nicht möglich<br />

Externer Dienstleister z.T. Infrastruktur größtenteils vorhanden, ohne administrative<br />

Zuarbeit durch den Projektträger nicht leistbar<br />

Die Oneway-Fahrradvermietung birgt von den drei vorgestellten Produkten wahrscheinlich den größten logistischen Aufwand.<br />

Als Projektträger aus dem Nichts ein solches Vorhaben zu realisieren sprengt sämtliche Ressourcen. Daher ist es hier ganz<br />

besonders sinnvoll, die Aufgaben an Dienstleister auszulagern, deren bisherigen Produkte sich mit dem Oneway-Fahrradverleih<br />

koppeln lassen.<br />

Eine Vergabe an einen externen Dienstleister, dessen Infrastruktur die Koordination zulässt ist sinnvoll, eine administrative<br />

Unterstützung durch den Projektträger sinnvoll.<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 85


4. Oneway-Fahrradvermietung<br />

4.6 Teilnahmebereitschaft<br />

Vorgehensweise<br />

Auf den kommenden Seiten werden die Ergebnisse der telefonischen Abfrage nach der Teilnahmebereitschaft erörtert.<br />

Potentielle Partner sind Beherbergungsbetriebe (Hotel, Pension), Touristinformationen und kommunale Tourismusverantwortliche,<br />

die sich im Bereich Tourismus kümmern, wenn keine andere Organisationseinheit besteht.<br />

Insgesamt wurden 143 Gesprächspartner kontaktiert, die Anrufe fanden zwischen dem 01.02.2013 und dem 15.03.2013 statt.<br />

Bei etwa zwei Dritteln aller Einrichtungen kam es zur Befragung, die übrigen hatten kein Interesse. Die kontaktierten Touristinformationen<br />

und kommunalen Tourismusverantwortlichen haben alle an der Befragung teilgenommen. Befragt wurden diese<br />

u.a. danach, ob sie vor allem als Dienstleister, Multiplikator und Kommunikator fungieren und ihren Gästen aktiv das Produkt<br />

empfehlen würden.<br />

Die Befragten sind über die gesamte Fläche des <strong>Münsterland</strong>es verteilt, dies verdeutlicht auch die Karte, auf welcher die<br />

Ergebnisse nach dem Ampelprinzip dargestellt sind.<br />

Potentieller Partner<br />

Ggf. zu einer<br />

Teilnahme bereit<br />

Teilnahme unsicher<br />

Keine Teilnahmebereitschaft<br />

Beherbergung<br />

Touristinformation / kommunale<br />

Tourismusverantwortliche<br />

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<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 87


4. Oneway-Fahrradvermietung<br />

4.6 Teilnahmebereitschaft<br />

Ergebnisse der nicht-repräsentativen Befragung<br />

Beherbergung (125) Anzahl Anteil<br />

Ja / Tendenz Ja 43 34,4%<br />

Unsicher 9 7,2%<br />

Nein / Tendenz Nein 31 24,8%<br />

Nicht feststellbar / Kein Interesse an der Befragung 42 33,6%<br />

Touristinformationen / Tour. Gemeindevertreter (18) Anzahl Anteil<br />

Ja / Tendenz Ja 5 27,8%<br />

Unsicher 5 27,8%<br />

Nein / Tendenz Nein 8 44,4%<br />

Unsicherheiten und Zurückhaltung entstanden vor allem dadurch, dass die Rahmenbedingungen nicht final geklärt sind<br />

und dadurch der Ressourcenaufwand für die Projektpartner nicht abschätzbar ist.<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 88


4. Oneway-Fahrradvermietung<br />

4.7 Analysen und Berechnungen<br />

Vorgehensweise<br />

Die Vorgehensweise der Berechnungen ist identisch mit dem beschriebenen Vorgehen anhand des Gepäcktransfers<br />

Szenario I (Folie 51 - 63).<br />

Wichtig!<br />

Im Folgenden werden die Ergebnisse der Berechnungen dargestellt. Hierbei ist zu beachten, dass die<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnung unter der Voraussetzung der wirtschaftlich selbstständigen Tragfähigkeit berechnet wurde.<br />

Das Betriebsergebnis wird, anders als beim Gepäcktransfer, machbar sein. Jedoch wurden hierbei marktadäquate<br />

Rahmenbedingungen nicht beachtet, sondern ausschließlich geprüft, unter welchen Bedingungen sich eine Oneway-<br />

Fahrradvermietung tragen könnte.<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 89


4. Oneway-Fahrradvermietung<br />

4.7 Analysen und Berechnungen<br />

Szenario: Flächendeckend<br />

Beschreibung<br />

Gast leiht bei Verleihstation Rad<br />

aus und kann bei beliebiger<br />

Verleihstation Rad zurückgeben<br />

(Normalverleih auch möglich)<br />

Flächendeckend (Voraussetzung:<br />

Adäquates Netz mit<br />

Annahmestationen in einem<br />

erreichbaren Abstand)<br />

Zusammenarbeit mit externen<br />

Transportunternehmen<br />

Einheitlicher Preis je Rad pro Jahr<br />

für Verleihstation + Einheitlicher<br />

Preis der Verleihstationen an Gast<br />

Saison: Ganzjährig<br />

Anschaffung von 800 Rädern<br />

<br />

Anmerkungen:<br />

Nach Absprache sind keine weiteren Szenarien vorgesehen!<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 90


4. Oneway-Fahrradvermietung<br />

4.7 Analysen und Berechnungen<br />

Investition<br />

Planungs- und Entwicklungskosten<br />

Kümmerer<br />

Externe Beratung<br />

Programmierung, Software<br />

Marketing<br />

Projektentwicklung und -vorbereitung<br />

Gemeinkosten für Entwicklung<br />

Fördermittelmanagementaktivitäten<br />

Weitere weiche Investitionskosten<br />

Materialkosten (800 Räder à 300 EUR)<br />

Akquisekosten<br />

Infoveranstaltungen<br />

Aufbau Kooperationen / Netzwerke<br />

Unvorhergesehene Kosten (pauschal)<br />

Investitionskosten Gesamt (netto)<br />

Invest (brutto)*<br />

Oneway-Fahrradvermietung<br />

110.000 EUR<br />

25.000<br />

24.000<br />

10.000<br />

40.000<br />

2.500<br />

5.000<br />

2.500<br />

1.000<br />

240.000 EUR<br />

15.000 EUR<br />

10.000<br />

5.000<br />

5.000 EUR<br />

370.000 EUR<br />

435.550 EUR<br />

Anmerkungen:<br />

Es wird von einer<br />

Nichtförderung<br />

ausgegangen<br />

Die Finanzierung<br />

der<br />

Investitionskosten<br />

erfolgt über ein<br />

Annuitätendarlehen<br />

(über 15 Jahre<br />

gleichbleibender<br />

Kapitaldienst)<br />

*Anmerkung Invest (brutto): Keine MwSt. auf Personalkosten (Kümmerer) berechnet.<br />

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4. Oneway-Fahrradvermietung<br />

4.7 Analysen und Berechnungen<br />

Nutzungspotential<br />

Übernachtung Radtourist Übernachtung Gast Tagesgast<br />

Anzahl Übernachtungen (nach Bereinigung) 1.992.300 21.200.000<br />

Aktivitätsquotient 5% 20% 5%<br />

Nutzungsanteil 1% 2% 2%<br />

Nutzungspotential 996 7.969 21.200<br />

Nutzungspotential Gesamt 30.165<br />

Die differenzierten Angaben des Aktivitätsquotienten sowie des Nutzungsanteils resultieren aus den unterschiedlichen<br />

Bedürfnissen der Zielgruppen, bspw.: Ein Radtourist fährt meist mit seinem eigenen Fahrrad in den Urlaub. Ein normaler<br />

Übernachtungsgast kann Fahrradfahren als Nebentätigkeit ausüben und leiht sich somit eher ein Fahrrad aus als ein<br />

Radtourist.<br />

Preis je Rad für Partnerbetriebe<br />

Bei dem Preis pro Fahrrad wird von der Realisierung des Betriebsergebnisses<br />

ausgegangen. Die marktadäquate Preisstruktur findet bei der Preisermittlung der<br />

Oneway Fahrradvermietung bewusst keine Beachtung.<br />

Anmerkungen:<br />

<br />

Preis je<br />

Rad<br />

Pro Fahrrad<br />

623,- EUR<br />

(brutto: 741,- EUR)<br />

Der Preis pro Fahrrad ist abhängig von den Gesamtkosten des laufenden Betriebs und ergibt sich aus der Summe der Aufwendungen,<br />

Reattraktivierung der getätigten Investitionen, Kapitaldienst und Afa.<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 92


4. Oneway-Fahrradvermietung<br />

4.7 Analysen und Berechnungen<br />

Laufender Betrieb<br />

Summe Einnahmen<br />

Verleih an Partnerbetriebe<br />

Sponsoring<br />

Zusatzveranstaltungen<br />

Summe Zuschüsse 0<br />

Summe Aufwendungen<br />

Personal<br />

Logistikdienstleister<br />

Anteilige Bürokosten eigenes Personal<br />

Externe Beratung<br />

Marketing<br />

Außerplanmäßige Kosten<br />

Zusatzaufwand E-Bikes<br />

Sonstige Geschäftsaufwendungen<br />

350.880<br />

348.880<br />

1.000<br />

1.000<br />

269.600<br />

25.000<br />

170.000<br />

3.600<br />

10.000<br />

35.000<br />

25.000<br />

0<br />

1.000<br />

Cash Flow 81.280<br />

Reattraktivierung 7.400<br />

Afa 35.000<br />

Kapitaldienst (kalkulatorisch) 29.884<br />

Betriebsergebnis 8.996<br />

Geschäftsjahr 1<br />

(Nettoangaben in EUR)<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 93


4. Oneway-Fahrradvermietung<br />

4.7 Analysen und Berechnungen<br />

Mögliche Stellschrauben<br />

Anhand der dynamischen Tabellen besteht die Möglichkeit durch Veränderung<br />

verschiedener Faktoren und Rahmenbedingungen Einfluss auf das Betriebsergebnis zu<br />

nehmen (unter der Voraussetzung der Realisierbarkeit).<br />

Folgende Stellschrauben konnten ermittelt werden.<br />

Hauptstellschrauben:<br />

<br />

Gebühren Partnerbetriebe / Rad / Jahr<br />

Mögliche Zuschüsse für Investitionen sowie laufenden Betrieb (v. a. jährliche<br />

Zuschüsse des laufenden Betriebs)<br />

Nebenstellschraube (nur bedingt veränderbar):<br />

<br />

Kosten Transportunternehmen / Fahrraddienstleister<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 94


4. Oneway-Fahrradvermietung<br />

4.7 Analysen und Berechnungen<br />

Betätigen der Stellschrauben<br />

Transportunternehmen / Fahrraddienstleister erhält 170.000 EUR<br />

Wenn…<br />

Gebühren Partnerbetriebe / Rad / Jahr<br />

Dann…<br />

jährliche Zuschüsse<br />

Transportunternehmen / Fahrraddienstleister erhält 120.000 EUR<br />

623 EUR 500 EUR 400 EUR 300 EUR<br />

0 EUR 60.000 EUR 116.000 EUR 172.000 EUR<br />

Wenn… 623 EUR 500 EUR 400 EUR 300 EUR<br />

Gebühren Partnerbetriebe / Rad / Jahr<br />

Dann…<br />

jährliche Zuschüsse<br />

-59.000 EUR 10.000 EUR 66.000 EUR 122.000 EUR<br />

* Grobe Überschlagskalkulationen. Die exakten Werte müssten detailliert ermittelt werden.<br />

Die beiden vorliegenden Tabellen betrachten zum Einen die Stellschrauben bei einer Ausgabe für den Transportunternehmer/<br />

Fahrraddienstleister mit 170.000 EUR und zum Anderen mit einer geringeren Ausgabe von 120.000 EUR.<br />

Hierbei sind die Tabellen horizontal zu lesen, bspw.: Die Oneway-Fahrradvermietung ist realisierbar, wenn der<br />

Fahrraddienstleister 170.000 EUR erhält, die Fahrräder 500 EUR kosten und man jährliche Zuschüsse von 60.000 EUR<br />

erhält. Kostet der Fahrraddienstleister lediglich 120.000 EUR p.a. können die Fahrräder 500 EUR kosten und man benötigt<br />

nun noch 10.000 EUR Zuschüsse p.a. etc.<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 95


4. Oneway-Fahrradvermietung<br />

4.8 Kurzfazit<br />

Erkenntnisse<br />

Eine flächendeckende (Oneway-) Fahrradvermietung kann als direktes Konkurrenzprodukt für alle bestehenden<br />

Fahrradvermieter verstanden werden. Die Vermietung von Fahrrädern hat eine lange Tradition im <strong>Münsterland</strong>, es ist ein<br />

großer Anbietermarkt vorhanden. Daher wäre eine Einführung ohne Abstimmung und Einbeziehung der Fahrrad-Händler<br />

nicht sinnvoll.<br />

In der Onlinebefragung wurde die Relevanz dieses Produktes von über der Hälfte alle Befragten als „gering“ bis „sehr<br />

gering“ eingeschätzt, in vergleichbaren Studien wurde die Relevanz allerding positiver bewertet. Zudem ist es kein Thema<br />

der Radreiseanalyse 2013.<br />

Sollte es zur Einführung kommen, sind besonders für Partner klare Kriterien zwingend notwendig.<br />

Die Teilnahmebereitschaft ist nach den Ergebnissen der telefonischen Abfrage niedrig: Etwa ein Drittel der<br />

Beherbergungsbetriebe und ein Viertel der Touristinformationen wären zur Teilnahme bereit.<br />

Oneway-Fahrradvermietung im <strong>Münsterland</strong> nach umfassender Betrachtung aufgrund der Kosten der Fahrräder<br />

pro Jahr für die Partnerbetriebe nicht realistisch!<br />

Beachte: Durch intensive Bearbeitung der „Stellschrauben“ eventuell perspektivisch realisierbar.<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 96


5. Personen- & Privatradtransport<br />

5.1 Übersicht<br />

5.2 Ist-Analyse<br />

5.3 Good Practice-Beispiele<br />

5.4 Kriterien<br />

5.5 Mögliche Partner<br />

5.6 Teilnahmebereitschaft<br />

5.7 Analysen<br />

5.8 Kurzfazit<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 97


5. Personen- und Privatradtransport<br />

5.1 Übersicht<br />

Beschreibung<br />

Der Transport von Personen mit ihrem eigenen Fahrrad ist ein Produkt, das im <strong>Münsterland</strong> teilweise durch die Fietsenund<br />

Fahrradbusse abgedeckt ist. In der vorliegenden <strong>Logistikstudie</strong> soll geklärt werden, ob das Angebot ausreichend ist, in<br />

bestimmten Teilregionen ausgebaut werden sollte oder ob es zentral kostendeckend realisierbar ist.<br />

Zwingend zu beachten ist, dass es sich hierbei um Individualreisende handelt, deren (Rück-)Transport von bzw. zu einer<br />

Tour nicht Bestandteil einer Pauschalbuchung ist. So könnte dem Reisenden damit ein gewisses Maß an Spontanität und<br />

Flexibilität geboten werden.<br />

Problematisch gestaltet sich an dieser Stelle die Abschätzung der Nachfrage. Vor allem das Aufkommen an Tagestouristen<br />

sowie Einheimischen, die einen Ausflug vom Heimatort aus unternehmen, spielt im <strong>Münsterland</strong> keine unerhebliche Rolle,<br />

ist in seiner Gesamtheit jedoch schwer zu erfassen.<br />

Zudem ist das individuelle Verhalten noch schwieriger abzuschätzen. Dies wäre aber von Vorteil, z.B. um Stoßzeiten und<br />

Leerlauf adäquat begegnen zu können.<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 98


5. Personen- und Privatradtransport<br />

5.2 Ist-Analyse<br />

Status Quo<br />

Den Ausflüglern und Touristen im <strong>Münsterland</strong>, die mit dem Fahrrad reisen und dieses bequem mit transportieren möchten,<br />

bieten sich folgende Möglichkeiten:<br />

Fietsen- und Fahrradbusse<br />

Sonstige Busverbindungen<br />

Bahn<br />

Taxi mit Möglichkeit zum Fahrradtransport<br />

Fahrradverleiher transportieren in der Regel nur Personen mit Fahrrad, wenn das Rad bei ihnen ausgeliehen wurde. Unter<br />

anderem aus der Online-Befragung ist hervorgegangen, dass der Personen- und Privatradtransport keine sehr hohe<br />

Relevanz im <strong>Münsterland</strong> hat.<br />

Aus den Expertengesprächen hat sich ergeben, dass größtenteils das bestehende Angebot völlig ausreichend ist, lediglich<br />

an wenigen Stellen wurde das Angebot als nicht ausreichend angesehen. Der Grund hierfür lag darin, dass es auf<br />

bestimmten Strecken zu Stoßzeiten kommen kann, dieser Andrang allerdings in der Regel nicht vorauszusehen ist.<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 99


5. Personen- und Privatradtransport<br />

5.2 Ist-Analyse<br />

Ergebnisse aus der Onlinebefragung<br />

Innerhalb der Online-Befragung wurde u.a. nach folgenden Merkmalen, bezogen auf das <strong>Münsterland</strong>, gefragt.<br />

Zielgruppe Quellmarkt Verbindung mit<br />

bestehenden Angeboten<br />

Geeignete Strecken<br />

Best-Ager<br />

41%<br />

Bundesweit<br />

27%<br />

Transportunternehmen<br />

36%<br />

Gesamtregion<br />

44%<br />

Gruppen und Paare<br />

Angrenzende Regionen<br />

Themenrouten <strong>Münsterland</strong><br />

EmsRadweg<br />

41%<br />

23%<br />

27%<br />

20%<br />

Tagesgäste<br />

6%<br />

Niederlande<br />

23%<br />

ÖPNV<br />

14%<br />

100 Schlösser Route /<br />

Europa Radweg<br />

4%<br />

N = 32 N = 26 N = 22 N = 25<br />

Die Fragen wurden offen, also ohne Vorgabe von Antwortmöglichkeiten, gestellt. Best-Ager sind laut der Befragung<br />

zusammen mit Gruppen und Paaren die stärkste Zielgruppe. Die Gäste stammen aus der ganzen Bundesrepublik,<br />

insbesondere den angrenzenden Regionen. Eine Koppelung mit Angeboten der Transportunternehmen ist sinnvoll. Der<br />

Personen- und Privatradtransport wird im gesamten <strong>Münsterland</strong> als durchführbar angesehen, auch hier erscheint der<br />

EmsRadweg als linearer Fokus.<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 100


5. Personen- und Privatradtransport<br />

5.3 Good Practice-Beispiel<br />

Mobil vor Ort: ElbeRadweg<br />

An dieser Stelle wird ein Beispiel eines Privatwirtschaftlers entlang einer Strecke, also nicht<br />

innerhalb einer vorgegebenen Fläche vorgestellt. Die Dienstleistung ähnelt zwar dem<br />

flächendeckenden Personen- und Privatradtransport, allerdings ist dieses Modell logistisch leichter<br />

durchführbar.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Gründung vor 10 Jahren – als Nebengeschäft<br />

Ca. 100 Mieträder, 7 Pedelecs, 2 Kleinbusse, 1 großen Radanhänger<br />

Personentransfer am Elberadweg mit Fahrrad- und Gepäcktransport (zwischen Hotels,<br />

Stationen – individuell vereinbar)<br />

Fahrten von und zu den Bahnhöfen, auch mit Fahrradtransport<br />

Beförderung von Gepäckstücken bei Fahrrad- oder Wandertouren in der Region (am<br />

Elberadweg zwischen Wittenberge und Geesthacht)<br />

Bustouren als Führung<br />

Auf Anfrage Abholung der Räder bei One-Way-Touren<br />

<br />

Haupteinnahme: Personentransport mit Gepäck und Rad<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 101


5. Personen- und Privatradtransport<br />

5.4 Vorstellung der Kriterien<br />

Personen- und Privatradtransport als Sonderfall<br />

In der IST-Analyse und im Rahmen der Diskussionen wurde erkannt, dass eine flächendeckende Realisierung<br />

kostendeckend nicht machbar ist. Von jedem beliebigen Punkt hin zu jedem beliebigen Punkt im <strong>Münsterland</strong> ein<br />

zusätzliches Transportangebot zu schaffen, stellte sich schnell als nicht wirtschaftlich heraus.<br />

Stattdessen sollte die Kommunikation und Vernetzung bestehender Produkte gestärkt werden. Dies führte zur Prüfung<br />

einer Angliederung an den ÖPNV / Fietsen- und FahrradBus. In Abstimmung mit dem <strong>Münsterland</strong> e.V. sowie nach einer<br />

Diskussion mit dem Arbeitskreis Radfahren wurde beschlossen keine umfassenden Berechnungen durchzuführen. Die<br />

Analyse basiert auf der Prüfung möglicher Angebote anhand einer exemplarischen Verbindung.<br />

Somit war keine Erstellung von konkreten Kriterien notwendig.<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 102


5. Personen- und Privatradtransport<br />

5.5 Mögliche Partner<br />

Voraussetzungen für eine Eignung<br />

Das Angebot im <strong>Münsterland</strong> für einen flächendeckenden Personen- und Privatradtransport hat vielerorts<br />

Optimierungsbedarf. In einigen Regionen werden die Angebote nicht wahrgenommen, viele Angebote sind den Urlaubern<br />

nicht bewusst, eine Bündelung oder Bearbeitung der Vielzahl an Angeboten findet nicht statt.<br />

Daher können bei diesem Produkt die Anforderungen an die Dienstleister nicht grundsätzlich festgelegt werden, zu<br />

unterschiedlich sind die Möglichkeiten. Auch ist eine Mindest-Größe der möglichen Partnerunternehmen nicht notwendig so<br />

lange die Leistungsfähigkeit ist.<br />

Zentrale Koordination<br />

Engmaschige, regelmäßige Fahrzeiten<br />

Wirtschaftliches Arbeiten<br />

Flächendeckender, zeitlich optimierter Transport in alle Richtungen<br />

Leerfahrten und Überfüllung vermeiden<br />

Umfassende uneingeschränkte zeitliche Erreichbarkeit und Verfügbarkeit (analog zu den festzusetzenden Betriebstagen<br />

und täglichen Zeiten der Erreichbarkeit)<br />

Eventuelle Ausfälle (technisch, personell o.ä.) müssen garantiert zeitnah (nachfrageorientiert) kompensiert werden<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 103


5. Personen- und Privatradtransport<br />

5.5 Mögliche Partner<br />

Voraussetzungen für eine Eignung<br />

Im Rahmen der vorliegenden Wirtschaftlichkeitsberechnung für die drei Produkte im <strong>Münsterland</strong> wurden verschiedene<br />

Projektpartner überprüft:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Fietsenbusse<br />

Taxiunternehmen<br />

Fahrer (angestellt bei <strong>Münsterland</strong> e.V.)<br />

Busse/ Bahn ÖPNV<br />

Im Folgenden werden die Grundkriterien für eine Partnerschaft aufgezeigt und inwieweit die Partner in der Lage sind, diese<br />

zu erfüllen.<br />

Betriebe Eignung Begründung<br />

Fietsenbusse z.T. Teile des <strong>Münsterland</strong>es werden abgedeckt, nicht flächendeckend,<br />

Ausweitung des Netzes nicht rentabel, fahren nur zu bestimmten Zeiten<br />

(Wochenende und Ferien)<br />

Taxiunternehmen z.T. Nicht alle Unternehmen mit Radanhänger/Bulli, rechnet sich für Gäste<br />

erst ab 3-4 Personen<br />

Fahrer (angestellt beim Projektträger) z.T. Ein Fahrer kann nur ein bestimmtes Gebiet bearbeiten, komplette<br />

Koordination/ Risiko beim Projektträger<br />

Busse/ Bahn ÖPNV z.T. Zeitliche und räumliche Bindung für Gäste, v.a. Bahnnetz grobmaschig,<br />

zuverlässig, rel. kostengünstig, auf bestimmten Strecken umständlich<br />

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5. Personen- und Privatradtransport<br />

5.6 Teilnahmebereitschaft<br />

Vorgehensweise<br />

Auf den kommenden Seiten werden die Ergebnisse der telefonischen Abfrage nach der Teilnahmebereitschaft erörtert.<br />

Potentielle Partner sind Touristinformationen und kommunale Tourismusverantwortliche.<br />

Insgesamt wurden 18 Gesprächspartner kontaktiert, die Anrufe fanden zwischen dem 01.02.2013 und dem 15.03.2013 statt.<br />

Die kontaktierten Touristinformationen und kommunalen Tourismusverantwortlichen haben alle an der Befragung<br />

teilgenommen. Befragt wurden diese u.a. danach, ob sie vor allem als Dienstleister, Multiplikator und Kommunikator fungieren<br />

und ihren Gästen aktiv das Produkt empfehlen würden.<br />

Die Befragten sind über die gesamte Fläche des <strong>Münsterland</strong>es verteilt, dies verdeutlicht auch die Karte, auf welcher die<br />

Ergebnisse nach dem Ampelprinzip dargestellt sind.<br />

Potentieller Partner<br />

Ggf. zu einer<br />

Teilnahme bereit<br />

Teilnahme unsicher<br />

Keine Teilnahmebereitschaft<br />

Touristinformation / kommunale<br />

Tourismusverantwortliche<br />

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<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 106


5. Personen- und Privatradtransport<br />

5.6 Teilnahmebereitschaft<br />

Ergebnisse der nicht-repräsentativen Befragung<br />

Touristinformationen / kommunale<br />

Tourismusverantwortliche (18)<br />

Anzahl<br />

Anteil<br />

Ja / Tendenz Ja 10 55,6%<br />

Unsicher 2 11,1%<br />

Nein / Tendenz Nein 6 33,3%<br />

Unsicherheiten und Zurückhaltung entstanden vor allem dadurch, dass die Rahmenbedingungen nicht final geklärt sind<br />

und dadurch der Ressourcenaufwand für die Projektpartner nicht abschätzbar ist.<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 107


5. Personen- und Privatradtransport<br />

5.7 Analysen<br />

In der IST-Analyse und im Rahmen der Diskussionen wurde erkannt, dass eine flächendeckende Realisierung<br />

kostendeckend nicht machbar ist und in den Expertengesprächen wurde kein dringender Bedarf ersichtlich.<br />

Daher wurde für die Analyse der Angebote eine exemplarische Verbindung ausgewählt. Die Verbindung zwischen Rheine<br />

und Coesfeld ist durch die Bahn nicht direkt angeschlossen, eine Fahrt ist mit mindestens einem Umstieg verbunden. Auch<br />

über die Straße ist die Verbindung nicht optimal, je nach Route ist die Strecke zwischen 49 km und 78 km lang. Zudem sind<br />

keine Fietsen- und FahrradBusse auf dieser Strecke komplett vorhanden.<br />

Diese verschiedenen Möglichkeiten des Transportes einer Person mit ihrem Privatrad auf der Strecke Rheine - Coesfeld<br />

werden aufgezeigt:<br />

Bus (ÖPNV)<br />

Bahn (ÖPNV)<br />

Taxiunternehmen<br />

Zu beachten ist, dass man bei einer Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln an bestimmte Zu- und Ausstiegsstationen<br />

sowie bestimmte Abfahrtszeiten gebunden ist. Die Fahrt mit dem Taxi ist flexibler, allerdings kann sie bei den meisten<br />

Taxiunternehmen nur dann (weitgehend) garantiert werden, wenn man sich am Vortag angemeldet hat.<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 108


5. Personen- und Privatradtransport<br />

5.7 Analysen<br />

Distanz<br />

Rheine - Coesfeld<br />

<br />

77,7 km<br />

über die A31<br />

<br />

49,6 km<br />

über die L580<br />

<br />

54,9 km<br />

über die B70<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 109


5. Personen- und Privatradtransport<br />

5.7 Analysen<br />

Anmerkung<br />

Eine Berechnung oder Aufstellung von Szenarien wie bei den anderen beiden Produkten fand an dieser Stelle nicht statt.<br />

Stattdessen kommt es zu einer exemplarischen Kostenaufstellung für die Strecke Rheine-Coesfeld. Da die<br />

flächendeckende Einführung eines zusätzlichen Angebotes für Personen- und Privatradtransport wirtschaftlich nicht<br />

durchzuführen ist, wurden an o.g. Strecke die Kosten für bestehende Angebote geprüft.<br />

Die Bus- und Bahnverbindungen (ÖPNV) wurden auf den Homepages der Deutschen Bahn und des Regionalen<br />

Busverkehrs ermittelt (www.bahn.de, www.rvm-online.de). Die Preise für die Taxifahrt wurden bei 15 Taxiunternehmen in<br />

Rheine und Coesfeld angefragt. 4 dieser Unternehmen konnten keine Angaben zum Preis machen, u.a. weil sie keine<br />

Fahrzeuge zur Verfügung haben, die für den Fahrradtransport geeignet sind.<br />

Die Preise im ÖPNV liegen p. P. bei etwa 18,60 EUR. Die Fahrt mit dem Taxi kostet je nach Anzahl der mitfahrenden<br />

Personen und Taxiunternehmen zwischen 18,75 und 100,- EUR pro Person.<br />

Zu beachten ist, dass eine Fahrradmitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

gegebenenfalls nur eingeschränkt möglich ist. Rollstuhlfahrer und<br />

Kinderwagen haben Vorrang und der Platz muss u.U. geräumt werden.<br />

(Quelle: www.rvm-online.de)<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 110


5. Personen- und Privatradtransport<br />

5.7 Analysen<br />

Transportmittel 5. Personen- und Privatradtransport<br />

Kosten Aufwand Fahrtzeit (inkl.<br />

Beladung)<br />

Bus ÖPNV Einzelticket: €18,60 Mittel, ein Mal<br />

umsteigen<br />

Tagesticket: €25,70<br />

Bahn ÖPNV Einzelticket: €18,60 Mittel, ein Mal<br />

umsteigen<br />

Tagesticket: €25,70<br />

Gruppenticket: €37,-<br />

(bis 5 Personen, statt 1 Person<br />

auch 1 Fahrrad möglich)<br />

Taxiunternehmen €75,- bis €100,-<br />

Ø € 87,50<br />

p.P. €18,75 bis €100,-<br />

Mittel, da meist<br />

Vorbestellung<br />

Ca. 1h 40min<br />

Ca. 1h 20 min<br />

Frequenz<br />

In Kernzeiten<br />

stündlich, Sonntag<br />

selten<br />

Kernzeiten alle<br />

30min - 60min<br />

Anmerkung<br />

Längste Dauer<br />

U.U. weiteste<br />

Anreise zum<br />

Startpunkt<br />

Ca. 1h Durchgehend Teilweise<br />

Vorbestellung<br />

notwendig, alleine<br />

höchste Kosten,<br />

allerdings für bis<br />

zu 4 Personen<br />

Distanz Rheine - Coesfeld 77,7 km über die A31<br />

49,6 km über die L580<br />

54,9 km über die B70<br />

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5. Personen- und Privatradtransport<br />

5.8 Kurzfazit<br />

Erkenntnisse<br />

Die Teilnahmebereitschaft der Touristinformationen und kommunalen Tourismusverantwortlichen ist hoch, über die Hälfte<br />

der Befragten sind zu einer aktiven Kommunikation der vorhandenen Angebote bereit. Dabei ist für die Gäste vor allem<br />

wichtig, dass sie richtig informiert werden und das für ihre Strecke sinnvollste Angebot erfahren.<br />

Dafür ist das Wissen der lokalen Akteure notwendig, sie kennen sich in ihrer Region aus, sie müssen nur noch über die<br />

Transportmöglichkeiten informiert werden.<br />

Im Arbeitskreis Radfahren kam es zu der einhelligen Aussage, dass die Option Taxi überhaupt nicht in den Köpfen<br />

verankert ist. Zuerst denken die meisten an die Fietsen- und FahrradBusse, dann an die Bahn.<br />

Ein schneller Preis- und Leistungsvergleich, evtl. mithilfe eines Prospektes für Gäste und Mitarbeiter, einer App oder eines<br />

Online-Tools wäre zum Beispiel eine Alternative zur Einführung eines zusätzlichen Angebots.<br />

Die Stärkung der internen sowie externen Kommunikation ist notwendig, um vorhandene Angebote bekannter /<br />

zugänglicher / attraktiver für die Gäste zu machen.<br />

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6. Koordinierungs- und Buchungssoftware<br />

6.1 Übergeordnete Anforderungen<br />

6.2 Produktspezifische Anforderungen<br />

6.3 Vertragsinhalte<br />

6.4 Zusammenfassung<br />

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6. Koordinierungs- und Buchungssoftware<br />

6.1 Übergeordnete Anforderungen<br />

Grundsätzliche Anforderungen an eine Software<br />

Neben den produktspezifischen Anforderungen an eine Software gibt es grundsätzliche Anforderungen, die die Software<br />

bzw. der Dienstleister/ Anbieter mitbringen muss. Diese unterteilen sich zum einen in den Support durch den Bereitsteller<br />

der Software als auch in Anforderungen an die Software selbst.<br />

Ein nicht zu vernachlässigendes Element ist, dass die Eingabe- und Suchmasken für unterschiedliche Nutzergruppen<br />

unterschiedlich gestaltet und aufgebaut sind. Der <strong>Münsterland</strong>-Reisende wünscht sich vor allem ein übersichtliches<br />

Buchungsformular und insgesamt eine einfache Buchbarkeit. Hotels sind auf eine besondere Aufbereitung der Optik nicht<br />

angewiesen, müssen jedoch, ebenso wie die Dienstleister genaue Informationen z.B. über die Auslastung des<br />

Kontingentes, Engpässe oder Änderungen in den Geschäftsbedingungen erhalten können.<br />

Die Dachorganisation, gegebenenfalls der <strong>Münsterland</strong> e.V., ist u.a. an genauen Buchungs- und Umsatzzahlen, Störungen<br />

oder Feedback interessiert.<br />

Für alles diese Nutzergruppen muss eine störungsunanfällige Software bereitgestellt werden, die trotz aller Optionen eine<br />

einfache Bedienbarkeit, optimale Schnittstellenanbindungen und eine gewisse Zuverlässigkeit der Informationen garantiert.<br />

Um Fehlerquellen so klein wir möglich zu halten, sind Support oder Helpdesks von Anbieterseite unerlässlich. Im folgenden<br />

werden diese Anforderungen im Ansatz dargelegt; mittels diesen könnten Angebote bei potenziellen Dienstleistern<br />

eingeholt werden.<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 114


6. Koordinierungs- und Buchungssoftware<br />

6.1 Übergeordnete Anforderungen<br />

Support durch den Dienstleister – Beratung<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Direkter Kontakt mit dem Projektverantwortlichen<br />

Technischer Hotline-Support während der normalen Geschäftszeiten<br />

Mögliche Fernwartung und damit sofortige Fehlerbehandlung<br />

Abgesicherte E-Mail- und Internetverbindung<br />

Fehlerbehandlung in schnellstmöglichem Zeitrahmen<br />

Reaktionszeiten 8 Stunden (an 7 Tagen in der Woche)<br />

Kostenlose Lieferung von Upgrades bei Änderungen der gesetzlichen Bestimmungen<br />

Helpdesk: Anfragen können per Mail oder Web-Interface eingesendet werden, diese werden automatisch erfasst und in<br />

einer Datenbank gespeichert/ protokolliert. Somit Erstellung eines Wiedervorlagemechanismus kann erstellt werden,<br />

Priorisierung sichert effizientes Arbeiten<br />

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6. Koordinierungs- und Buchungssoftware<br />

6.1 Übergeordnete Anforderungen<br />

Support durch den Dienstleister – Schulung<br />

Installation/Schulungen vor Ort<br />

Technikerschulung<br />

Sammel-Schulung<br />

2 Vorort-Termine pro Betriebsjahr zur fachlichen Beratung/Schulung für Evaluierung und laufende Verbesserung,<br />

Planung der neuen Saison sowie die konzeptionelle und technische Weiterentwicklung<br />

Anforderungen an die Software<br />

Durchgehend verfügbar, maximale Datensicherheit, regelmäßiges Backup<br />

Optisch reduziert/einfach bedienbar, sowohl für Partner als auch für Kunden (umfassendes CMS)<br />

Statistiktools<br />

Niedriger Wartungsaufwand<br />

Bereitstellung der wesentlichen Schnittstellen (lückenlose Überbrückung der Buchungsschritte: Recherche, Anfrage,<br />

Buchung, Reklamation etc.)<br />

Nutzbar auch für langsamere Internetverbindungen und für mobile Endgeräte<br />

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6. Koordinierungs- und Buchungssoftware<br />

6.2 Produktspezifische Anforderungen<br />

Anforderungen für den individuellen Gepäcktransfer<br />

Kernbaustein des Produktes „Individueller Gepäcktransfer“ ist die Individualität – der Reisende kann innerhalb des<br />

Reisegebietes und der Betriebszeiten Routen und Zeiten frei wählen. Maximaler Komfort durch den unkomplizierten und<br />

sicheren Transport der Gepäckstücke, gemeinsam mit leichter Handhabung und Buchbarkeit sowie angemessenem Preis<br />

könnte dieses fahrradtouristische Produkt für <strong>Münsterland</strong>-Reisende interessant machen. Das System soll dem<br />

Dienstleister die Arbeit erleichtern und optimale Routen für die Auslieferung berechnen. Des weiteren muss das System<br />

erkennen, wann ein Gepäckstück noch mitgenommen werden kann, damit der Zeitplan eingehalten wird. Außerdem<br />

müssen die Kapazitäten des Wagens selbständig durch die Software erkannt werden, um dann selbstständig dem Gast<br />

mitteilen zu können, ob die Buchung noch möglich ist oder nicht.<br />

U.a. folgende Eigenschaften sind zwingend notwendig:<br />

Ziel ist ein ganzheitliches System, dass optimal mit den Funktionen des bestehenden Buchungssystem verknüpft werden<br />

soll<br />

Zugriff für Gäste, Hoteliers, Dienstleister und Koordinator (ggf. <strong>Münsterland</strong> e.V.)<br />

Grundoptionen für die Buchung sind u.a.:<br />

<br />

Datum<br />

<br />

Abholungsort – Zielort<br />

<br />

Anzahl der Gepäckstücke<br />

<br />

Kontaktdaten<br />

Aktualität der Informationen: regelmäßige Updates der Betreiber (Preise, Stationen, Kontaktdaten etc.)<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 117


6. Koordinierungs- und Buchungssoftware<br />

6.2 Produktspezifische Anforderungen<br />

Anforderungen für die Oneway-Fahrradvermietung<br />

Die Oneway-Fahrradvermietung birgt einen hohen logistischen Aufwand. Der Teil der Software für Dienstleister und<br />

Abholstationen gestaltet sich umfangreicher als der Softwarebereich für den Endverbraucher. Dieser bucht lediglich Ort und<br />

Zeitpunkt, sowie Anzahl der Personen/Räder, ggf. perspektivisch noch Sonderausstattungen wie Helm, Anhänger etc. Der<br />

große logistische Aufwand liegt v.a. bei den Hotels und Dienstleistern. Auch Veranstalter, die die Oneway-<br />

Fahrradvermietung als Baustein anbieten, brauchen unbeschränkten Zugriff auf Verfügbarkeit, in Kombination mit den über<br />

sie buchbaren Hotels. Die Software selbst muss u.a. folgende Eigenschaften mit sich bringen:<br />

Ziel ist ein ganzheitliches System, dass optimal mit den Funktionen des bestehenden Buchungssystem verknüpft werden<br />

soll<br />

Zugriff für Gäste, Hoteliers, Dienstleister, Veranstalter und Koordinator (ggf. <strong>Münsterland</strong> e.V.)<br />

Grundoptionen für die Buchung:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Datum<br />

Anzahl der Räder<br />

Abholungsort – Zielort<br />

Kontaktdaten<br />

Aktualität der Informationen: regelmäßige Updates der Betreiber (Preise, Stationen, Kontaktdaten etc.)<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 118


6. Koordinierungs- und Buchungssoftware<br />

6.2 Produktspezifische Anforderungen<br />

Anforderungen für die Oneway-Fahrradvermietung<br />

Neben der einfachen Bedienbarkeit der Software durch den Endverbraucher soll der Aufwand für die Dienstleister minimal<br />

sein. Mindestens folgende Funktionen muss die Software erfüllen:<br />

Dem Dienstleister die optimalen Routen berechnen, diese Funktion ist dreigeteilt<br />

<br />

<br />

<br />

Optimale Route um Räder einzusammeln<br />

Optimale Route um Räder zu verteilen<br />

Optimale Verknüpfung der beiden Vorgänge<br />

Aktuelle Angaben, wo welche Räder zur Verfügung stehen<br />

Aktuelle Angaben, wo bei einem Vermieter zu wenig Fahrräder stehen<br />

Buchungsbestätigung / Buchungsinformation für<br />

<br />

<br />

Den Gast<br />

Den Dienstleister<br />

Um die Aktualität zu gewährleisten, müssen Partner selbst Daten aktualisieren und einpflegen können<br />

Zur Optimierung ist eine sinnvolle Verknüpfung aller Funktionen notwendig<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 119


6. Koordinierungs- und Buchungssoftware<br />

6.2 Produktspezifische Anforderungen<br />

Anforderungen für den Personen- und Privatradtransport<br />

Je nach Modell für einen flächendeckenden Personen- und Privatradtransport können die Anforderungen für eine Software<br />

zwischen „sehr hoch“ und „sehr niedrig“ ausfallen. Ein zentral über <strong>Münsterland</strong> e.V. koordiniertes System erscheint aus<br />

keinem Blickwinkel wirtschaftlich. Vielmehr gilt es, bestehende Angebote stärker zu kommunizieren, unter Umständen auch<br />

auszubauen. Eine übersichtliche Bündelung der Angebote kann durchaus über eine zentrale Koordinierungsstelle<br />

abgewickelt werden, je nach Anforderungen fallen die Software-Modelle mehr oder weniger komplex aus. Folgende<br />

Mindestanforderungen sollte sie jedoch erfüllen:<br />

Ziel ist ein ganzheitliches System, dass optimal mit den Funktionen des bestehenden Buchungssystem verknüpft werden<br />

soll<br />

Zugriff für Gäste, Dienstleister und Koordinierungsstelle (ggf. <strong>Münsterland</strong> e.V.)<br />

Bündelung der Angebote: ÖPNV, Fietsenbusse, private Fahrdienstleister, Taxiunternehmen etc.<br />

Aktualität der Informationen: regelmäßige Updates der Betreiber (Preise, Abholstationen / Haltestellen, Kontaktdaten etc.)<br />

Grundoptionen für die Buchung:<br />

<br />

Datum<br />

<br />

Kontaktdaten<br />

<br />

Anzahl der Reisenden<br />

<br />

Anzeigen der Preise<br />

<br />

Sonderbuchung bei Gruppen<br />

<br />

Anzeigen des optimalen Transportmittels je nach Route<br />

<br />

Startort – Zielort<br />

<br />

Zeit<br />

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6. Koordinierungs- und Buchungssoftware<br />

6.3 Vertragsinhalte<br />

Vertragsinhalte bei Verträgen mit IT-Dienstleistern<br />

Folgende besondere Faktoren sind in der Regel Bestandteil von Verträgen mit IT-Dienstleistern (neben den üblichen<br />

Vertragsaspekten):<br />

Hardwarenutzungen<br />

Hardwareüberlassung auf Zeit<br />

Leistungsverzeichnis analog zu einem vorher erstelltem Pflichtenheft<br />

Customizing<br />

Abnahmeregelungen<br />

Beratungsleistungen<br />

Lege Artis (Handlung entsprechend den anerkannten Regeln)<br />

Weitere Hinweise zu Verträgen, siehe Kapitel 7.<br />

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6. Koordinierungs- und Buchungssoftware<br />

6.3 Vertragsinhalte<br />

Wartungsmodelle<br />

Application Service Providing (ASP)<br />

ASP ist die technische Möglichkeit und Berechtigung, auf eine fremde Softwareapplikation, die auf einem Server betrieben<br />

wird, zuzugreifen und im Rahmen des Vertrages zu nutzen.<br />

Die Applikationsverantwortung liegt beim Auftragnehmer.<br />

Hosting<br />

Unter Hosting versteht man den Betrieb einer eigenen Softwareapplikation auf fremden Serversystemen (wie in einer<br />

Cloud).<br />

Die Applikationsverantwortung liegt beim Auftraggeber.<br />

Outsourcing<br />

Beim Outsourcing werden die bislang selbst oder von Dritten durchgeführten/erbrachten IT-Leistungen auf einen anderen<br />

IT-Dienstleister übertragen.<br />

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6. Koordinierungs- und Buchungssoftware<br />

6.4 Zusammenfassung<br />

Die übergeordneten Anforderungen an eine Software gelten für die 3 Produkte gleichermaßen. Diese ist jedoch in ihrer<br />

Komplexität und bei vergleichbaren Softwarepaketen an bestimmte Serviceleistungen der Softwareanbieter gekoppelt.<br />

Mindestens festzulegen sind Anforderungen in folgenden Bereichen:<br />

Beratungsleistungen durch den Dienstleister<br />

Schulungen durch qualifizierte Mitarbeiter des Dienstleisters<br />

Die Software selbst muss sämtlichen Sicherheitsrichtlinien entsprechend und durch verschiedene Wartungs- und<br />

Updateaktivitäten fehlerfrei und auf aktuellem Stand funktionieren. Die Produktspezifischen Anforderungen unterscheiden<br />

sich in den 3 Fällen zum Teil doch sehr. Die Buchungsfunktion ist allen gemein, ebenso ein „Transport von A nach B“. Der<br />

logistische Aufwand ist beim Oneway-Fahrradverleih vermutlich am höchsten, die Koordination des Personen- und<br />

Privatradtransportes ist wahrscheinlich am geringsten, da die Dienstleistung selbst komplett ausgelagert ist.<br />

Unbedingt beachtet werden müssen die besonderen Vertragsinhalte bei Verträgen mit IT-Dienstleistern. Denn zusätzlich<br />

zur eventuellen Lieferung der Hardware gehören bei umfangreichen Softwarepaketen in der Regel ebenso umfangreiche<br />

Betreuungs- und Updateleistungen. Außerdem muss man sich in mithilfe eines juristischen Beraters vor etwaigen Schäden<br />

für Dritte durch Fehler in der Wartung etc. absichern.<br />

Die hier angeführten Anforderungen sind als Vorschläge zu verstehen. Sie erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit<br />

und sind je nach Bedarf anzupassen.<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 123


7. Verträge und Vereinbarungen<br />

7.1 Einführung<br />

7.2 Produktspezifische Verträge und Vereinbarungen<br />

7.3 Zusammenfassung<br />

<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> | © inspektour | 2013 124


7. Verträge und Vereinbarungen<br />

7.1 Einführung<br />

Erläuterungen<br />

Um sich und seine Partner ordnungsgemäß abzusichern, ist es notwendig, prozess- und produktbezogene Verträge<br />

abzuschließen. Eine kontinuierliche juristische Beratung ist vor allem vor und auch während der Produkteinführung zu<br />

empfehlen. In den Wirtschaftlichkeitsberechnungen für die einzelnen Produkte wurde dieser Faktor berücksichtigt.<br />

Einzelne Vereinbarungen wurden im Rahmen der Produktvorstellung in den einzelnen Kapiteln im Bereich der<br />

Kriterienbestimmungen für Partner festgelegt. Die folgenden Vertragsbedingungen und Vereinbarungen gehen darüber<br />

hinaus, zumal in den Kriterien die Bedingungen ausschließlich für die Projektpartner, aber nicht z.B. für die Dienstleister,<br />

Fahrer, beauftragte Unternehmen etc. festgelegt wurden.<br />

Im Folgenden werden je Produkt die besonderen Vertragsbeziehung in einem Organigramm dargestellt. Außerdem werden<br />

wesentliche Aspekte aufgezählt, die in einem Vertrag zum jeweiligen Produkt gesondert, d.h. über die üblichen und<br />

gesetzlich geregelten Bestimmungen hinaus, beachtet werden müssen. Ein Anspruch auf Vollständigkeit besteht nicht.<br />

Der Endkunde nimmt bei allen Produkten eine Sonderrolle ein. Gegenseitige Vertragsbedingungen werden in der Regel<br />

nicht ausgetauscht, die AGBs müssen einsehbar sein, z.B. auf der Homepage. Je nach Buchung handelt es sich um Miet-,<br />

Dienst-, Werk- oder Beförderungsversträge, deren grundsätzlichen Inhalte gesetzlich geregelt sind.<br />

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7. Verträge und Vereinbarungen<br />

7.1 Einführung<br />

Vertragstypen<br />

Die gängigsten, gesetzlich vorgegebenen Vertragstypen sind<br />

Kaufvertrag, §§ 433 ff. BGB<br />

Mietvertrag, §§ 535 ff. BGB<br />

Werkvertrag, §§ 631 ff. BGB<br />

Dienstvertrag, §§ 611 ff. BGB<br />

Ein (Personen-) Beförderungsvertrag fällt unter den Werkvertrag, es wird zwar eine Dienstleistung erbracht, allerdings mit<br />

einem „Werk“ als Ergebnis, nämlich dass man sich anstatt an Ort A an Ort B befindet.<br />

Gestaltungsfreiheit<br />

Gestaltungsfreiheit bei der Gestaltung von Verträgen bedeutet:<br />

Parteien können den Vertragsinhalt frei definieren<br />

Grenzen findet dies bei Sittenwidrigkeit und gesetzlichen Ge- und Verboten<br />

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7. Verträge und Vereinbarungen<br />

7.1 Einführung<br />

Vertragstypen im Detail<br />

Die folgenden Verträge sind mit der Koordinationsstelle zu schließen, mindestens mit den aufgeführten Inhalten. Dabei<br />

wurden die Hauptfaktoren des jeweiligen Vertrages genannt, ein vollständiger Vertrag ist weitaus umfangreicher.<br />

Im Anschluss werden die Vertragsbedingungen für die einzelnen Produkte um weitere ausgewählte Faktoren ergänzt.<br />

Kaufvertrag<br />

Hauptpflicht des Verkäufers<br />

Übergabe des Kaufgegenstandes an den Käufer<br />

Einräumung bestimmter Nutzungsrechte<br />

Hauptpflicht des Käufers<br />

Zahlung des Kaufpreises und Abnahme des<br />

Kaufgegenstandes<br />

Sachkauf und Rechtskauf<br />

Rechte bei Mängeln § 437 BGB<br />

Mietvertrag<br />

Hauptpflicht des Vermieters<br />

Gebrauchsüberlassung der Mietsache auf Zeit an den<br />

Mieter<br />

Instandhaltung der Mietsache während der Mietzeit<br />

Hauptpflicht des Mieters<br />

Zahlung des Vereinbarten Mietzinses<br />

Befristete und unbefristete Mietdauer<br />

Rechte bei Mängeln<br />

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7. Verträge und Vereinbarungen<br />

7.1 Einführung<br />

Vertragstypen im Detail - Fortsetzung<br />

Werkvertrag<br />

Hauptpflicht des Unternehmers<br />

Erfolgreiche Erstellung des geschuldeten Werkes<br />

Hauptpflicht des Bestellers<br />

Zahlung der Vergütung<br />

Abnahme des Werkes<br />

Projekt- und Erfolgsverantwortung liegt beim<br />

Auftragnehmer<br />

Rechte bei Mängeln § 634 BGB<br />

Mitwirkung des Bestellers § 642 BGB<br />

Dienstvertrag<br />

Hauptpflicht des Dienstverpflichteten<br />

Erbringung der versprochenen Dienste<br />

Hauptpflicht des Dienstberechtigten<br />

Zahlung der Vergütung<br />

Keine Abnahme (da es sich um eine Dienstleistung<br />

handelt)<br />

Projekt- und Erfolgsverantwortung liegt beim<br />

Auftragnehmer<br />

Nur Schadenersatz<br />

Weisungsrecht des Auftraggebers, grundsätzliche keine<br />

Mitwirkungspflichten<br />

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7. Verträge und Vereinbarungen<br />

7.1 Einführung<br />

Vertragstypen im Detail - Fortsetzung<br />

Leasingvertrag<br />

Hauptpflicht des Leasinggebers<br />

Beschaffung der Leasingsache nach Wahl des<br />

Leasingnehmers und dessen Gebrauchsüberlassung<br />

auf Zeit<br />

Hauptpflicht des Leasingnehmers<br />

Zahlung der vereinbarten Leasingrate<br />

Instandhaltung der Leasingsache<br />

Feste nicht kündbare Vertragslaufzeit<br />

Rechtsfolgen bei Mängeln<br />

Es gibt unterschiedliche Leasingverträge,<br />

Modelle sind beispielsweise<br />

Finance-Leasing<br />

Operate-Leasing<br />

Sale & Lease Back<br />

Depot-Leasing<br />

Vollamortisation<br />

Teilamortisation<br />

Wartungsvertrag (IT-Dienstleister)<br />

Hauptpflicht des Unternehmers<br />

Wartung der Hard- und Software<br />

Hauptpflicht des Bestellers<br />

Abnahme der gewarteten Hard- und Software<br />

Zahlung der Vergütung<br />

Erfolgsverantwortung liegt beim Auftragnehmer<br />

Rechte bei Mängeln<br />

Mitwirkung des Bestellers (Meldung von Störungen,<br />

Optimierungsvorschläge)<br />

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7. Verträge und Vereinbarungen<br />

7.2 Produktspezifische Verträge und Vereinbarungen<br />

Individueller Gepäcktransfer<br />

Im Abschluss von Verträgen nimmt der Endkunde eine Sonderrolle ein. Buchbar ist der Gepäcktransfer über 4 Stellen: den<br />

Fahrer, den Beherbergungsbetrieb, die Buchungsplattform und ggf. die Koordinierungsstelle.<br />

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7. Verträge und Vereinbarungen<br />

7.2 Produktspezifische Verträge und Vereinbarungen<br />

Individueller Gepäcktransfer<br />

Verträge der Koordinierungsstelle mit ihren Partnern sollten über die jeweils üblichen Vertragsbedingungen hinaus*<br />

mindestens folgende Aspekte beinhalten:<br />

Beherbergungsbetriebe<br />

Öffnungszeiten Arbeitszeiten Haftung bei<br />

Schäden<br />

Kilometerzahl<br />

Vermieter<br />

Fahrer Versicherung Autohaus Buchungsplattform<br />

Software-<br />

Dienstleister<br />

Wartung/<br />

Update<br />

Buchungsbedingungen<br />

Nutzungsbedingungen<br />

Übergabe-<br />

Lieferzeiten<br />

Haftung bei<br />

Haftung Preise Kündigungs-<br />

Hotline<br />

bedingungen<br />

Verlust<br />

fristen<br />

Buchung<br />

Lieferbedingungen<br />

Nichterfüllung<br />

eines Vertrages<br />

Pauschalen<br />

Für Endverbraucher gelten die üblichen Bedingungen des Verbraucherschutzes (Storno, Haftung etc.) sowie die allgemeinen<br />

Geschäftsbedingungen, die auf der Homepage deutlich kommuniziert werden müssen.<br />

Beim individuellen Gepäcktransfer handelt es sich hierbei in allen Buchungsfällen um einen Dienstvertrag.<br />

* Allen Verträgen liegen gesetzlich vorgeschriebene Bedingungen zugrunde, z.B. bzgl. Kündigungsschutz, Verschwiegenheitsklauseln, Nichterfüllung,<br />

Haftung etc. An dieser Stelle werden darüber hinausgehende, produktspezifische Aspekte beispielhaft benannt.<br />

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7. Verträge und Vereinbarungen<br />

7.2 Produktspezifische Verträge und Vereinbarungen<br />

Oneway-Fahrradvermietung<br />

Sowohl die Koordinierungsstelle als auch das Transportunternehmen, welches sich um alle logistischen Belange der<br />

Oneway-Fahrradvermietung kümmert, kann mit den Endkunden einen Mietvertrag abschließen.<br />

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7. Verträge und Vereinbarungen<br />

7.2 Produktspezifische Verträge und Vereinbarungen<br />

Oneway-Fahrradvermietung<br />

An dieser Stelle ist es vor allem interessant, welche Verträge die Koordinierungsstelle schließen muss, da die<br />

Vertragsabschlüsse mit des Dienstleisters nur bedingt beeinflussbar sind.<br />

Softwaredienstleister Städte und Gemeinden* Transportunternehmen<br />

Wartung/ Update Mietvertrag Lieferzeiten<br />

Hotline Abnahmebestimmungen Kommunikation zu<br />

Partnerbetrieben<br />

Personelle Unterstützung<br />

Wartung/ Reparatur<br />

Allen Verträgen liegen gesetzlich vorgeschriebene Bedingungen zugrunde, z.B. bzgl. Kündigungsschutz,<br />

Verschwiegenheitsklauseln, Nichterfüllung, Haftung etc. An dieser Stelle werden darüber hinausgehende, produktspezifische<br />

Aspekte benannt.<br />

Einfluss kann die Koordinierungsstelle dennoch auf die Verträge des Dienstleisters nehmen, z.B. dass dessen Angestellte einen<br />

bestimmten Mindestlohn erhalten. Diese Faktoren können bereits bei der Ausschreibung berücksichtigt werden.<br />

Für den Endverbraucher handelt es sich in jedem Fall um einen Mietvertrag.<br />

* Städte und Gemeinden können als Verleihstation fungieren und hätten somit die gleichen Rechte und Pflichten wie andere Verleihstationen,<br />

z.B. Hotels. Da sie auch auf kommunaler Ebene unterstützend auftreten können, sind sie an dieser Stelle zusätzlich genannt.<br />

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7. Verträge und Vereinbarungen<br />

7.2 Produktspezifische Verträge und Vereinbarungen<br />

Personen- und Privatradtransport<br />

Die Möglichkeiten des individuellen Personen- und Privatradtransport sind vielfältig. Hier wird eine mögliche Option<br />

dargestellt.<br />

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7. Verträge und Vereinbarungen<br />

7.2 Produktspezifische Verträge und Vereinbarungen<br />

Personen- und Privatradtransport<br />

An dieser Stelle müssen im Vorfeld die Partner klar ermittelt werden. So sind z.B. nicht alle Taxi-Unternehmen in der Lage,<br />

Personen mit ihrem Rad zu transportieren.<br />

Beförderungsunternehmen Software-Dienstleister Multiplikatoren Städte und Gemeinden<br />

Aktualität der Angaben<br />

Richtigkeit der Angaben<br />

Möglichkeiten der Vernetzung<br />

Sicherstellen der<br />

Buchbarkeit<br />

Richtigkeit der<br />

Informationen<br />

Informationen zu<br />

Verkehrsbehinderungen<br />

Verknüpfung der<br />

Ggf. Distribution des Kooperationsverträge/<br />

Angebote Infomaterials gemeinsame Veranstaltungen<br />

Optimales Angebot für<br />

den Gast finden<br />

Datenpflege<br />

Aktive Kommunikation<br />

Es besteht eine Mobilitätspartnerschaft der Deutschen Bahn mit dem ADFC. Ein Ausbau oder eine Kooperation in diese<br />

Richtung können eine Lösung für das <strong>Münsterland</strong> bergen.<br />

Für Endverbraucher gelten die üblichen Bedingungen des Verbraucherschutzes (Storno, Haftung etc.). Allen Verträgen liegen<br />

gesetzlich vorgeschriebene Bedingungen zugrunde, z.B. bzgl. Kündigungsschutz, Verschwiegenheitsklauseln, Nichterfüllung,<br />

Haftung etc. An dieser Stelle werden darüber hinausgehende, produktspezifische Aspekte benannt.<br />

Er schließt in jedem Fall einen Beförderungsvertrag. Dies ist eine spezielle Form des schuldrechtlichen Vertrags über die<br />

Beförderung von Personen oder Gegenständen (Gütern).<br />

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7. Verträge und Vereinbarungen<br />

7.3 Zusammenfassung<br />

Die Vertragsbeziehungen sind bei Einführung solch umfangreicher Produkte verwoben und können sich je nach<br />

Ausprägung der einzelnen Faktoren stark unterscheiden. Hier wurden Möglichkeiten aufgezeigt, wie die vertraglichen<br />

Verbindungen aussehen könnten, nachdem in mehreren Sitzungen mit den <strong>Münsterland</strong> e.V. die favorisierten Inhalte der 3<br />

Produkte modelliert wurden.<br />

Je nach Vertragsbeziehung sind unterschiedliche Vertragstypen zu wählen, zentraler Punkt ist in der Regel die<br />

Koordinierungsstelle, auch wenn sie nicht immer ausführendes Organ der Dienstleistung ist. Die Vertragsbedingungen<br />

werden von der Koordinierungsstelle festgelegt und Änderungen sind grundsätzlich mit ihr abzustimmen, auch die der<br />

Subunternehmer. Viele Kriterien werden im Vorfeld festgelegt, dies hat für die Gäste den Vorteil, ein flächendeckend<br />

einheitliches Produkt zu erhalten, wobei z.B. Öffnungszeiten oder Lieferbedingungen grundsätzlich geregelt sind.<br />

Der Endverbraucher übernimmt in den 3 Produkten eine Sonderrolle. So sollten die Geschäftsbedingungen und Richtlinien,<br />

die Rechte und Pflichten des Reisenden dem jeweiligen Produkt angepasst und gezielt kommuniziert werden. Vor allem<br />

Fragen zu Abwicklung, Haftung und Bezahlvorgängen liegen bei einer Buchung – egal ob online oder persönlich – im<br />

Fokus des Gastes. Die eindeutigen Regelungen des Verbraucherschutzes sind zwingend zu beachten, ebenso kann ein<br />

Support-Center, entweder online oder telefonisch, Missverständnisse ausräumen.<br />

Die hier vorgestellten Verträge und Übereinkünfte zu den Anforderungen sind lediglich Vorschläge und erheben keinen<br />

Anspruch auf Vollständigkeit. Es kann durchaus sinnvoll sein, bei der Realisierung der Produkte sowohl Vertragsarten als<br />

auch Inhalte anzupassen bzw. zu ergänzen.<br />

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8. Fazit<br />

8.1 Zusammenfassung der Ergebnisse<br />

8.2 Alternative Maßnahmen<br />

8.3 Ausblick<br />

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8. Fazit<br />

8.1 Zusammenfassung der Ergebnisse<br />

Nach den Ergebnissen der <strong>Logistikstudie</strong> besteht, unter den vorhandenen Rahmenbedingungen, nicht die Möglichkeit die<br />

drei Servicebereiche flächendeckend einzuführen. Anhand der vorliegenden Wirtschaftlichkeitsberechnungen und ihrer<br />

flexiblen Tabellen ist eine stetige Anpassung an neue Rahmenbedingungen jederzeit machbar.<br />

Zudem besteht die Möglichkeit, bewusst und sinnvoll die jeweils aufgezeigten Stellschrauben und somit das<br />

Betriebsergebnis des Servicebereichs zu verändern.<br />

Die <strong>Logistikstudie</strong> hat ergeben, dass eine flächendeckende und zentral organisierte Einführung der Servicebereiche in<br />

diesem Umfang und mit den vorhandenen Rahmenbedingungen nicht machbar ist. Jedoch werden auf den folgenden<br />

Folien mögliche Maßnahmen zur Bearbeitung der Servicebereiche aufgezeigt, die in Zukunft die weitere Ausgestaltung der<br />

fahrradtouristischen Produkte im <strong>Münsterland</strong> unterstützen können. Der Ausbau des fahrradtouristischen Potentials des<br />

<strong>Münsterland</strong>es ist weiterhin zu empfehlen!<br />

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8. Fazit<br />

8.2 Alternative Maßnahmen - Beispielhaft<br />

Gepäcktransfer<br />

Kooperationen mit Nachbarregionen und Ausweitung derer Angebote ins <strong>Münsterland</strong><br />

Einführung auf besonders stark frequentierten Strecken<br />

Vernetzung der Beherbergungsbetriebe, z.B. über eine Online-Plattform<br />

Synchronisation der Gepäckströme, z.B. über ein Online-Tool zur logistischen Koordination, dort können Gastgeber<br />

ihre Fahrten eintragen, Fahrgemeinschaften über „Suche/ Biete“-Funktionen bilden<br />

Koppelung mit vorhandenen Produkten<br />

<br />

Taxiunternehmen als Gepäcktransportdienstleister nutzen<br />

Ausbau der Angebote für Gruppen (Individuallösungen)<br />

Oneway-Fahrradverleih<br />

Kooperationen mit Nachbarregionen und Ausweitung derer Angebote ins <strong>Münsterland</strong><br />

Vernetzung der Verleihbetriebe<br />

Beschränkung auf bestimmte Strecken<br />

Angebot bei Ereignissen (z.B. Festivals, Stadtfesten etc.)<br />

Ggf. CityBike-Variante in Münster einführen und perspektivisch auf die nähere Umgebung von Münster ausweiten<br />

Gewinnung eines/mehrerer Privatwirtschaftler zum Ausbau des Angebots<br />

Erlebnistouren für Gruppen<br />

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8. Fazit<br />

8.2 Alternative Maßnahmen - Beispielhaft<br />

Personen- und Privatradtransport<br />

Ausbau des Angebots der Fietsen- und FahrradBusse<br />

Stoßzeiten ermitteln und Angebot anpassen<br />

Notfall-Hotline<br />

GPS-gestützte App programmieren: welches ist das geeignete Verkehrsmittel, wo muss ich dafür hin, was kostet das?<br />

Ausbau der Angebote für Gruppen (Individuallösungen)<br />

Gewinnung eines/mehrerer Privatwirtschaftler zum Ausbau des Angebots<br />

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8. Fazit<br />

8.3 Ausblick<br />

Eine Einführung ist unter den aktuellen Bedingungen für keines der Produkte realistisch. Eine Änderung verschiedener<br />

Rahmenbedingungen ist möglich. Zukünftige Fördergelder sind nicht ausgeschlossen, Kooperationen und<br />

Vernetzungsaktivitäten können schnell zu völlig anderen Vorzeichen führen.<br />

Ergebnis der <strong>Logistikstudie</strong> ist, dass sich die Produkte in dieser Form und unter den bestehenden Bedingungen nicht selbst<br />

tragen bzw. amortisieren können. Allerdings sind Abwandlungen möglich (s. Kapitel 6.2), eine aktuelle (allerdings<br />

umfangreiche/aufwendige) Gästebefragung im <strong>Münsterland</strong> bringt vielleicht ein ganz anderes Nachfrageverhalten zutage,<br />

womit die Einführung andersartiger Produkte sinnvoll werden könnte.<br />

Es ist wichtig, die Trends zu erkennen, ihnen nicht hinterherzulaufen und sich rechtzeitig mit ihnen vertraut zu machen.<br />

Daher muss die Marktsituation genau betrachtet und die Stimmen der Gäste gehört werden; das scheint ganz einfach in<br />

Zeiten von Web 2.0 und New Media. Sie zu hören reicht allerdings nicht, Gäste müssen mit ihren Wünschen und ihrem<br />

Ärger auch ernst genommen werden, der steigende Qualitätsanspruch zieht sich durch alle touristischen Bereiche.<br />

Behält man diese Entwicklungen im Blick und ist flexibel genug, um darauf zu reagieren, ist man für zukünftige<br />

Herausforderungen gewappnet. Nur den Blick über den Tellerrand, zu den Nachbarn, den Konkurrenten, den sollte man<br />

sich stets bewahren.<br />

Das <strong>Münsterland</strong> verschließt sich nicht vor Innovationen, behält aktuelle Entwicklungen im Auge, kennt seine Zielgruppen,<br />

seine Quellgebiete. Die Prüfung der drei Produkte in der vorliegenden <strong>Logistikstudie</strong> hat nicht zu dem Ergebnis geführt,<br />

dass sie eingeführt werden, dafür sind nun Ressourcen für andere zukunftsorientierte Projekte frei.<br />

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8. Fazit<br />

8.3 Ausblick<br />

Innerhalb der Ausschreibung standen weitere Module zur Bearbeitung aus, diese wurden, trotz der Empfehlung gegen die<br />

Einführung der Produkte, bearbeitet.<br />

Inhalt der <strong>Logistikstudie</strong> ist auch die Recherche, mit welchen Betrieben (Logistikunternehmen, Speditionen,<br />

Taxiunternehmen, Busunternehmen etc.) die Produkte realisiert werden könnten. Es wird erläutert, welche<br />

Voraussetzungen ein Partner erfüllen sollte, um eine solide, langfristige Zusammenarbeit gewährleisten zu können und<br />

warum er geeignet für eine Partnerschaft ist z.B. wegen der Größe des Unternehmens, Einsatzzeiten, die durch das<br />

Unternehmen abgedeckt werden können, Verfügbarkeit, Kompensation von Ausfällen etc. Alle Produkte wurden auf diese,<br />

bzw. entsprechend angepasste Merkmale für den Fall überprüft, dass monetäre oder sonstige Veränderungen eine<br />

Realisierung in der Zukunft möglich machen.<br />

Außerdem wurde ein Leistungsverzeichnis für die Software erstellt, jeweils angepasst auf die Anforderungen der einzelnen<br />

Produkte. Sollten Gelder zur Verfügung gestellt werden, könnte diese ohne große Verzögerungen implementiert werden,<br />

u.a. sind darin Anforderungen an Funktionalität und Serviceleistungen des Dienstleisters festgehalten.<br />

Innerhalb der Dienstleistungsketten wären im Falle einer Einführung Verträge und Vereinbarungen zu formulieren. Diese<br />

kommen je nach Produkt in unterschiedlichen Vertragsformen und mit unterschiedlichen Partnern in Frage. Da mehrere<br />

Modelle innerhalb der Produkte denkbar sind, wurden die wichtigsten im Zuge der <strong>Logistikstudie</strong> aufgearbeitet.<br />

Sollte es also z.B. durch veränderte äußere Einflüsse doch zur Umsetzung eines oder mehrerer Produkte kommen, wäre<br />

der <strong>Münsterland</strong> e.V. für eine zügige Einführung gerüstet.<br />

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<strong>Logistikstudie</strong> für die Radregion <strong>Münsterland</strong> zu den Themen<br />

Gepäcktransfer, Personen- und Privatradtransport und Oneway-Fahrradvermietung<br />

Bei Fragen, Kommentaren oder Anmerkungen<br />

zögern Sie nicht uns zu kontaktieren – Ihr inspektour-Team!<br />

inspektour GmbH<br />

Osterstraße 124<br />

D-20255 Hamburg<br />

Lisa Brehmer Sarah Staub Ralf Trimborn<br />

+49 (0) 40. 414 3887 48 +49 (0) 40. 414 3887 411 +49 (0) 40. 414 3887 42<br />

lisa.brehmer@inspektour.de sarah.staub@inspektour.de ralf.trimborn@inspektour.de<br />

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