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Wenig Grund für Mieterhöhungen Tipps für die ... - Mieterverband

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M&W<br />

Nr.4, Mai 2006<br />

M I E T E N &W O H N E N<br />

w w w . m i e t e r v e r b a n d . c h<br />

<strong>Wenig</strong> <strong>Grund</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Mieterhöhungen</strong><br />

<strong>Tipps</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Sommerparty


E D I T O R I A L<br />

Liebe Leserinnen und Leser<br />

Unlängst titelte <strong>die</strong> Wirtschaftszeitung<br />

«Cash»: «Ab 2006 wird es <strong>für</strong> <strong>die</strong> Mieter<br />

wieder teurer.» Und warum? Weil <strong>die</strong> Hypothekarzinsen<br />

aller Voraussicht nach steigen.<br />

Man rechnet mit einem Anstieg von 3<br />

auf 3 1/4%. Dann, so <strong>die</strong> Milchmädchenrechnung,<br />

dürfen <strong>die</strong> Vermieter <strong>die</strong> Mieten<br />

Ralph Hug<br />

wegen der Kopplung an den Hypozins erhöhen.<br />

Das ist natürlich nur auf dem Papier so. In den wenigsten<br />

Fällen dürfte eine Mieterhöhung gerechtfertigt sein. Der<br />

<strong>Grund</strong> liegt darin, dass nur <strong>die</strong> wenigsten Vermieter <strong>die</strong> vorhergehende<br />

Hypozinssenkung auf 3% weitergegeben haben.<br />

Wer sie nicht gewährt hat, hat jedoch auch keinen Anspruch<br />

auf Erhöhung resp. muss <strong>die</strong> vorenthaltene Senkung verrechnen,<br />

wenn er weitere Erhöhungsgründe wie etwa Teuerung<br />

oder allgemeine Kostensteigerung geltend macht.<br />

Es besteht kein Anlass <strong>für</strong> eine Mieterhöhung: Das ist <strong>die</strong><br />

Botschaft, <strong>die</strong> allen Mietenden im Land jetzt klar sein muss,<br />

wenn ihnen von ihrer Verwaltung entsprechende Schreiben ins<br />

Haus flattern. Die Tatsache, dass im <strong>Grund</strong>e kein Erhöhungs-<br />

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Bild m&w<br />

anspruch gegeben ist, hält leider gewisse Verwaltungen noch<br />

lange nicht davon ab, es trotzdem zu versuchen und eine Miet-<br />

erhöhung auf den Herbst anzukündigen. Sie spekulieren auf<br />

<strong>die</strong> Passivität der Mietenden und ihre unendliche Zahlungsbereitschaft.<br />

Daher ist es doppelt wichtig, dass man solchen<br />

Trittbrettfahrern nicht tatenlos zuschaut, sondern dass man<br />

<strong>die</strong> einem zustehenden Rechte benutzt und geltend macht –<br />

am besten gemeinsam mit den Nachbarn.<br />

Es ist Ökonomen unbenommen, wenn sie nach Schema F<br />

rechnen. In der Praxis aber kommt es auf <strong>die</strong> Details an. Solange<br />

<strong>die</strong> Mieten an den Hypozins gekoppelt sind, kommen<br />

<strong>die</strong> Mietenden im Land nicht darum herum, Erhöhungsforderungen<br />

der Vermieterseite höchst kritisch unter <strong>die</strong> Lupe zu<br />

nehmen und im Bedarsfall darauf zu reagieren. Wer passiv<br />

bleibt, zahlt zu viel, und das dauerhaft. Auch hier heisst es: Es<br />

gibt nichts Gutes ausser man tut es!<br />

Herzlich Ihr<br />

> I N H A L T<br />

hug@pressebuero-sg.ch<br />

3 Hypothekarzins<br />

Kein <strong>Grund</strong> <strong>für</strong> Mietzinserhöhungen.<br />

4 Bundesrat<br />

Joseph Deiss tritt zurück – was passiert mit dem Mietrecht?<br />

5 Mietrechtsrevision<br />

Schlechte Noten <strong>für</strong> das dualistische Modell.<br />

6 Vorkaufsrecht<br />

Wie ein guter Vorschlag in <strong>die</strong> neoliberale Mühle geriet.<br />

9 Gefährliche Hunde<br />

Pitbulls bei Nachbarn – ein <strong>Grund</strong> <strong>für</strong> weniger Mietzins.<br />

11 Hotline<br />

Müssen wir 70% der Renovation bezahlen?<br />

12 Grillieren im Freien<br />

Totale Grillverbote sind unzulässig.<br />

15 Service<br />

Neue MV-Broschüre «Paritätische Lebensdauer-Tabelle»<br />

16 MV Graubünden<br />

Neuer Präsident will Wohnbau fördern.<br />

> I M P R E S S U M<br />

Redaktion: Ralph Hug (rh), Pressebüro St.Gallen,<br />

Postfach 942, 9001 St.Gallen, Tel. 071 222 54 11,<br />

hug@pressebuero-sg.ch<br />

Administration und Adressverwaltung:<br />

M&W, Postfach 2271, 8026 Zürich<br />

Tel. 043 243 40 40, Fax 043 243 40 41<br />

info@mieterverband.ch www.mieterverband.ch<br />

Ständige MitarbeiterInnen: Ruedi Spöndlin (rs),<br />

Basel; Christoph Steiger, Zürich; Ernst Feurer<br />

(Cartoon); Peter Macher, Zürich; Regula Mühlebach,<br />

Zürich; Michael Töngi, Zürich; Anita Thanei, Zürich;<br />

Niklaus Scherr, Zürich; Beat Leuthardt, Basel<br />

Titelbild: Markus Traber<br />

Gestaltung: Markus Traber, St.Gallen<br />

Druck: Ziegler Druck AG, Winterthur<br />

Auflage: 104’947 Exemplare<br />

Erscheinung: 9 x pro Jahr<br />

Abonnementspreis: Fr. 30.–/Jahr<br />

Inserate: Claudia Matter, Im Stüdacker 10,<br />

8902 Urdorf, Tel./Fax 01 734 57 71<br />

Herausgeber: Schweizerischer Mieterinnen-<br />

und <strong>Mieterverband</strong> Deutschschweiz


<strong>Wenig</strong> <strong>Grund</strong><br />

<strong>für</strong> Mietzinserhöhungen<br />

Seit einigen Monaten sind <strong>die</strong> längerfristigen<br />

Hypozinsen am Steigen<br />

und alle reden vom Aufschwung,<br />

auch das macht Druck auf höhere Zinsen.<br />

Damit wird es wahrscheinlicher,<br />

dass <strong>die</strong> Kantonalbanken <strong>die</strong> variablen<br />

Hypozinsen erhöhen werden. Diese<br />

sind ja bekanntlich <strong>die</strong> Referenzzinssätze<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Mieten, resp. bestimmend<br />

<strong>für</strong> Mietzinsanpassungen durch<br />

<strong>die</strong> Vermieter. Beginnt jetzt wieder eine<br />

Mietzinsspirale nach oben?<br />

Vorerst nicht – und <strong>die</strong>s aus mehreren<br />

Gründen. Zum einen besteht<br />

bei den Kantonalbanken noch Spielraum,<br />

<strong>die</strong> Erhöhung der variablen Hypothekarzinsen<br />

nicht jetzt vorzunehmen.<br />

Die Zinsen hätten nämlich im<br />

letzten Jahr gut und gerne statt auf 3<br />

Prozent bis auf 2,75 Prozent gesenkt<br />

werden können. Auch der MV wies<br />

damals darauf hin, dass <strong>die</strong> Banken<br />

im Gegenzug zum Verzicht auf eine<br />

noch weitergehende Senkung den Hypozins<br />

möglichst lange bei 3 Prozent<br />

stabil halten sollten.<br />

Erhöhungen unnötig<br />

Jetzt ist es Zeit, <strong>die</strong>s einzufordern:<br />

Mit einem Brief an den Verband der<br />

Schweizerischen Kantonalbanken hat<br />

der MV <strong>die</strong>se Forderung bekräftigt.<br />

m&w | Wenn <strong>die</strong> Hypozinsen steigen,<br />

wird sich einmal mehr zeigen, dass<br />

<strong>die</strong> Koppelung zwischen den variablen<br />

Hypothekarzinsen und den Mieten<br />

fatale Folgen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Mietenden<br />

hat. Erhöhungen werden postwendend<br />

überwälzt, Senkungen jedoch<br />

nicht vollumfänglich weitergegeben.<br />

Deshalb fordert der MV seit längerem<br />

eine vollständige Entkoppelung<br />

der Mieten vom Hypozins, wobei ein<br />

Indexmodell favorisiert wird.<br />

In seinem Brief an <strong>die</strong> Kantonalbanken<br />

hat der MV ebenfalls auf <strong>die</strong>se<br />

Forderung verwiesen. Der Verband<br />

der Kantonalbanken weist in<br />

seiner Antwort darauf hin, dass er<br />

ebenfalls einen Wechsel be<strong>für</strong>wortet:<br />

Neu sollten nicht mehr <strong>die</strong> variablen<br />

Hypozinsen, sondern der<br />

Durchschnitt aller Hypotheken <strong>die</strong><br />

Höhe der Mieten bestimmen. Dabei<br />

soll im vorgeschlagenen Kostenmodell<br />

eine Anpassung der Mieten<br />

Bild m&w<br />

MV schreibt den Kantonalbanken<br />

m&w | Eine Hypozinserhöhung liegt in der Luft. Das muss aber noch<br />

längst nicht höhere Mieten bedeuten.<br />

Die Banken müssen dazu beitragen,<br />

dass <strong>die</strong> Mieten nicht noch stärker ansteigen<br />

und <strong>die</strong> MieterInnen zu Leidtragenden<br />

des an sich erwünschten<br />

Aufschwungs werden. Die Margen<br />

der Banken resp. <strong>die</strong> Gewinnzahlen<br />

sollten <strong>die</strong>sen Schritt erleichtern.<br />

Sollten <strong>die</strong> variablen Hypotheken<br />

trotzdem steigen, besteht vorderhand<br />

bei fast keinen Mietwohnungen ein<br />

Potenzial <strong>für</strong> Erhöhungen. Von der<br />

letzten Hypozinssenkung auf 3 Prozent<br />

haben weniger als 10 Prozent<br />

der Mietenden profitiert, allen ande-<br />

an einen durchschnittlichen Zins aller<br />

Hypotheken möglich sein. Damit<br />

könne eine Glättung erreicht werden<br />

– so <strong>die</strong> Auffassung des Verbands.<br />

Was leider nicht stimmt: Berechnungen<br />

des MV zeigen, dass der variable<br />

Hypozins immer genau dem<br />

Durchschnittszinssatz aller Hypotheken<br />

entspricht. Auch <strong>die</strong> NZZ ist<br />

der Auffassung, dass sich mit <strong>die</strong>ser<br />

Regelung an der Entwicklung<br />

der Mieten nicht viel ändert und<br />

kommt auf das gleiche Rechenresultat.<br />

Für <strong>die</strong> Mietenden würde sich<br />

also überhaupt nichts an der unbefriedigenden<br />

Situation ändern. Die<br />

Banken dagegen könnten den variablen<br />

Hypozins freier verändern<br />

und wären bei der Zinspolitik aus<br />

ihrer sozialpolitischen Verantwortung<br />

entlassen. Diese Scheinabkoppelung<br />

bringt den Mieterinnen und<br />

Mietern nichts!<br />

ren wurde <strong>die</strong> Senkung nicht weitergegeben.<br />

Überall dort besteht nun im<br />

Gegenzug bei einem Aufschlag des<br />

Hypothekarzinses um ein Viertel Prozent<br />

auch kein <strong>Grund</strong> <strong>für</strong> eine Mietzinserhöhung.<br />

Zu hohe Pauschalen<br />

Ganz gebannt ist <strong>die</strong> Gefahr von Mietzinserhöhungen<br />

allerdings nicht: Die<br />

Vermieter können eine Hypozinserhöhung<br />

zum Anlass nehmen, nebst dem<br />

Zins weitere gestiegene Kosten auf<br />

<strong>die</strong> MieterInnen zu überwälzen. Oder<br />

besser gesagt: weitere, seit längerer<br />

Zeit übliche Pauschalen auf <strong>die</strong> Mieten<br />

zu schlagen. Die Vermieter können<br />

einen Teil der Teuerung überwälzen<br />

– was nicht umstritten ist – sowie<br />

gestiegene allgemeine Kosten geltend<br />

machen. Hier wurde bis vor kurzem<br />

pro Jahr ein ganzes Prozent verrechnet,<br />

eindeutig zuviel bei den heutigen<br />

Teuerungsraten!<br />

Der MV bereitet eine Kampagne<br />

vor, damit alle Mieterinnen und Mieter,<br />

<strong>die</strong> eine Mietzinserhöhung erhalten,<br />

<strong>die</strong>se genau prüfen. Auch wenn<br />

<strong>die</strong> Erhöhung nur minimal ist, kann<br />

sie langfristig fatale Folgen haben:<br />

Wer sich nämlich gegen eine Erhöhung<br />

nicht wehrt, kann sich danach<br />

nie mehr auf noch vorhandene Senkungsansprüche<br />

berufen oder überhöhte<br />

Pauschalen, <strong>die</strong> überwälzt<br />

wurden, bekämpfen. Denn der neue,<br />

höhere Mietzins gilt als Ausgangsbasis<br />

aller zukünftigen Berechnungen.<br />

Wer sich also nicht wehrt, bezahlt<br />

ständig zu hohe Mieten!<br />

Michael Töngi<br />

Der MV fordert von den Kanto-<br />

nalbanken Zurückhaltung beim<br />

Hypozins.<br />

MIETEN & WOHNEN 4|06 3


Kommt das Mietrecht von<br />

Deiss zu Leuthard?<br />

4 MIETEN & WOHNEN 4|06<br />

Bundesrat Deiss tritt ab<br />

Volkswirtschaftsminister Joseph<br />

Deiss hat seinen Rücktritt erklärt.<br />

Der CVP-Bundesrat kehrt Bern den<br />

Rücken und ist nicht unfroh darüber.<br />

Wie er verlauten liess, hat ihm das<br />

konfrontative Klima im Bundesrat zugesetzt.<br />

Keine Stricke zerrissen<br />

Deiss betreute in den vergangenen Jah-<br />

ren das Dossier Mietrecht. Dabei hat<br />

er keine Stricke zerrissen. Als Mietpolitiker<br />

wird er nicht in <strong>die</strong> Bundesannalen<br />

eingehen. Er fühlte sich in dem<br />

zugegeben komplizierten Dossier<br />

nicht wohl. Auch musste er es nach<br />

dem Wechsel von Pascal Couchepin<br />

ins Departement des Innern etwas<br />

unvorbereitet übernehmen. So kassierte<br />

er am Februar 2004 eine Niederlage,<br />

als das Volk <strong>die</strong> OR-Revision<br />

m&w | Bundesrat Joseph Deiss tritt zurück. Mit seinem Ausscheiden<br />

kommt das Dossier Mietrecht in neue Hände – zu Doris Leuthard?<br />

als Gegenvorschlag zur abgelehnten<br />

MV-Initiative «Ja zu fairen Mieten»<br />

bachab schickte. Er musste <strong>die</strong> Verantwortung<br />

<strong>für</strong> ein Geschäft übernehmen,<br />

das er selber nicht prägen<br />

konnte. Wäre es aber anders herausgekommen,<br />

wenn <strong>die</strong> Vorlage unter<br />

seiner Führung verabschiedet worden<br />

wäre? Kaum.<br />

Unter Lobbyeinfluss<br />

Der zögerliche Deiss konnte sich der<br />

Immobilien- und Hauseigentümerlobby<br />

genau so wenig entziehen wie<br />

Couchepin. Das liess er im Fortgang<br />

des Geschäfts erkennen. Anstatt entschlossen<br />

den Auftrag <strong>für</strong> ein so-<br />

zialeres Mietrecht wahrzunehmen,<br />

der im Volksverdikt klar herauszulesen<br />

war, liess er sich von HEV-Exponenten<br />

vom «dualistischen Modell» mit<br />

einer Indexmiete <strong>für</strong> Grossvermieter<br />

und einer «optimierten» Kostenmiete<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> «Hüsli»- und «Blöckli»-Besitzer<br />

überzeugen. Eine Verstärkung<br />

des Mieterschutzes blieb dabei auf<br />

der Strecke.<br />

In der Vernehmlassung (siehe S.<br />

5) ergab sich ein mehrheitlich negatives<br />

Bild, denn niemand ist über <strong>die</strong>se<br />

Verkomplizierung des Mietrechts<br />

> G A S T K O M M E N T A R<br />

Eigentümerstandard<br />

Neulich war ich in<br />

einer Wettbewerbsjury.<br />

Eine Baugenossenschaft<br />

hatte seit<br />

Jahren schon einen<br />

Blätz Land im Limmattal,<br />

den sie nun<br />

überbauen wollte.<br />

Benedikt Loderer Die Lage ist nicht<br />

übel, nur lärmgeplagt, <strong>die</strong> Autobahn<br />

und eine Kantonsstrasse sind nicht weit,<br />

zusammenfassend: ein Restgrundstück<br />

in der Agglomeration.<br />

Die Leute vom Vorstand liessen sich<br />

beraten. Sie kauften sich eine Marktanalyse<br />

und posteten einen Architekten,<br />

der ihnen gut zuredete. Man muss<br />

<strong>die</strong> lärmbelastete Gewöhnlichkeit des<br />

Standorts mit Innovation verbessern,<br />

fanden <strong>die</strong> Klugen. Dazu macht man<br />

einen Stu<strong>die</strong>nauftrag, das heisst einen<br />

eingeladenen Architekturwettbewerb<br />

mit sagen wir mal fünf Teilnehmern.<br />

Der wurde letzten Monat entschieden.<br />

Bild zVg<br />

Das Projekt ist durchaus innovativ,<br />

<strong>die</strong> Architekten erfanden intelligent verschränkte<br />

Wohnungen, <strong>die</strong> allen Preisrichtern<br />

einleuchteten. Einer aber hob<br />

den Warnfinger: Die Wohnungen hätten<br />

von allen Projekten <strong>die</strong> grössten<br />

Flächen, der Entwurf habe Eigentumsstandard,<br />

gehorche nicht dem Mietermarkt.<br />

Die Vertreter der Genossenschaft<br />

schauten sich an. Es ging ums<br />

<strong>Grund</strong>sätzliche. Hier war eine moralische<br />

Hemmschwelle zu überwinden.<br />

Darf eine Baugenossenschaft sich den<br />

Eigentümerstandard leisten? Sie muss,<br />

war das Ergebnis der Diskussion. Der<br />

Standort erlaubt’s, genauer, rundherum<br />

sind nichts als Eigentumswohnungen<br />

im Bau. Marktgerecht, befand der<br />

Liegenschaftsverwalter.<br />

Das <strong>Grund</strong>stück haben wir schon<br />

lang und günstig gekauft, meinte der<br />

Präsident, wir können es uns leisten.<br />

Doch entscheidend war der Einwand<br />

des Baukommissionsmitglieds: Noch<br />

glücklich. Deiss tritt nun mit einer in<br />

der Schublade versenkten Mietrechtsreform<br />

ab.<br />

Neoliberales Denken<br />

Ob sich mit einer allfälligen Bundesrätin<br />

Doris Leuthard, <strong>die</strong> jetzt in aller<br />

Munde ist, <strong>die</strong> Lage ändert, wird sich<br />

weisen. Ein Unterschied zwischen<br />

Deiss und Leuthard sticht aber schon<br />

jetzt ins Auge: Die Aargauer Nationalrätin<br />

kennt sich im Mietrecht aus, war<br />

sie doch früher als Rechtsberaterin<br />

des HEV tätig. Wie Deiss ist sie aber<br />

politisch rechts eingebunden. Das<br />

zeigte sich bei der OR-Revision, wo<br />

sie und <strong>die</strong> CVP ihren Teil zur mieterfeindlichen<br />

Vorlage beisteuerten.<br />

Das Hauptproblem scheint aber<br />

das ungebrochene neoliberale Marktdenken<br />

im bürgerlichen Lager. Dort<br />

sind keine Anzeichen eines Umdenkens<br />

sichtbar (siehe Seite 5). Selbst<br />

wenn sie wollte, käme eine Bundesrätin<br />

Leuthard nicht daran vorbei. Solange<br />

<strong>die</strong>ser Glaube dominiert, dürfte<br />

kein grosser Spielraum <strong>für</strong> einen vernünftigen<br />

Mietkompromiss vorhanden<br />

sein. Und ob unter <strong>die</strong>sen Umständen<br />

das Dossier Mietrecht wieder<br />

aufersteht, darf bezweifelt werden.<br />

nie hat <strong>die</strong> Genossenschaft zu grosse<br />

Wohnungen gebaut! Wie oft haben<br />

wir über unsere Vorgänger gestöhnt:<br />

<strong>die</strong> Knicker, <strong>die</strong> Batzenklemmer haben<br />

uns nur Probleme aufgehalst mit ihrem<br />

Kleinklein. Die Baugenossenschaftler<br />

nickten schweigend, der Präsident sog<br />

an seiner Pfeife. Es war ein feierlicher<br />

Moment. Ganz unerwartet begann damit<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Baugenossenschaft eine neue<br />

Epoche. Mit dem Siegerprojekt wird sie<br />

zwar Mietwohnungen bauen, aber grössere,<br />

mit höheren Räumen, mit 30 Quadratmeter<br />

grossen Dachterrassen, kurz<br />

Eigentümerstandard eben.<br />

Ich habe keine Bedenken, <strong>die</strong>se Wohnungen<br />

vermieten zu können, sagte der<br />

Präsident, denn wir werden <strong>für</strong> <strong>die</strong>se<br />

Lage günstig sein. Das Baukommis-<br />

sionsmitglied nickte beifällig, ich sage es<br />

noch einmal: noch nie hat <strong>die</strong> Genossenschaft<br />

zu grosse Wohnungen gebaut.<br />

Ein unterstreichenswerter Satz.<br />

Benedikt Loderer, «Hochparterre»


Kein Kompromiss in Sicht<br />

Die Stellungnahmen von Verbänden<br />

und Parteien ans Bundesamt<br />

<strong>für</strong> Wohnungen (BWO) tönen<br />

nicht eben optimistisch. Niemand ist<br />

mit dem Vorschlag eines dualistischen<br />

Modells <strong>für</strong>s neue Mietrecht glücklich.<br />

Die «Wahl» zwischen Kosten- und Indexmiete<br />

überzeugt nicht. Genau mit<br />

<strong>die</strong>sem «Ei des Kolumbus» wollte <strong>die</strong><br />

Verwaltung den unterschiedlichen Interessen<br />

von Gross- und Kleinvermietern<br />

Rechnung tragen.<br />

Niemand ist begeistert<br />

Einmal mehr zeigt sich, dass es beim<br />

Mietrecht auf <strong>die</strong> Details ankommt.<br />

Eigentlich hätte man vom Verband<br />

der Immobilien-Investoren (VIV) Zustimmung<br />

erwartet, denn er würde<br />

am meisten von der Indexmiete profitieren.<br />

Doch der VIV kann «nur zur<br />

Not» <strong>die</strong>sen Kompromiss mittragen.<br />

Nicht anders beim Schweizerischen<br />

Verband der Immobilientreuhänder<br />

(SVIT): Der bemängelt zuerst zahlreiche<br />

Punkte und gibt erst dann vor, er<br />

sei mit dem dualistischen System einverstanden,<br />

was man kaum glauben<br />

kann. Einzig der Schweizerische Hauseigentümerverband<br />

(HEV) zeigt sich<br />

positiver gestimmt. Doch selbst er<br />

lässt klar durchblicken: Er kann auch<br />

ohne Mietrechtsrevision leben.<br />

Keine guten Perspektiven <strong>für</strong> den<br />

bundesrätlichen Vorschlag also. Denn<br />

auch der Schweizerische Mieterin-<br />

nen- und <strong>Mieterverband</strong> (SMV) lehnt<br />

das dualistische Modell ab, weil <strong>die</strong><br />

«Wahl» zwischen den beiden Mietzinsmodellen<br />

keine ist, denn in der<br />

Praxis bestimmt der Stärkere und damit<br />

der Vermieter, was Sache ist. Unter<br />

<strong>die</strong>sen Umständen ist es mehr als<br />

fraglich, ob <strong>die</strong> <strong>Grund</strong>lage <strong>für</strong> einen<br />

politischen Kompromiss gegeben ist.<br />

Ohne Aussicht auf einen solchen wird<br />

aber kein Bundesrat mit einer Vorlage<br />

ans Parlament gelangen, heisst er<br />

jetzt Deiss oder Leuthard oder sonstwie.<br />

Im Moment sieht es, zwei Jahre<br />

nach dem letzten Anlauf zu einer Mietrechtsreform,<br />

nach Stillstand aus.<br />

Nichts gelernt?<br />

Die Vernehmlassung zeigt, dass der<br />

Gegensatz zwischen Markt und Mieterschutz<br />

immer noch <strong>die</strong> politischen<br />

Positionen im Wohnbereich dominiert.<br />

Immobilienverbände und Haus<br />

eigentümer hängen unverdrossen<br />

dem Konzept der Marktmiete an, das<br />

aus den 1990er-Jahren stammt. Obwohl<br />

sie mit einer von <strong>die</strong>ser Vorstel-<br />

Bild m&w<br />

rh | In der Vernehmlassung zum neuen Mietrechtsvorschlag des Bundesrates<br />

überwiegen <strong>die</strong> negativen Stellungnahmen. Die Immobilienlobby<br />

träumt weiter von der Marktmiete. Ob eine Vorlage kommt, ist ungewiss.<br />

lung geprägten Vorlage in der Abstimmung<br />

vom Februar 2004 eine<br />

klare Niederlage erlitten haben. Offensichtlich<br />

hat kein Umdenken stattgefunden.<br />

Der Sinn da<strong>für</strong>, dass das<br />

Mietrecht eine Sozialschutzgesetzgebung<br />

ist, fehlt in <strong>die</strong>sen Kreisen<br />

gänzlich. Man will den freien Markt<br />

und <strong>die</strong> reine Marktmiete, wenn auch<br />

realistischerweise bloss noch als<br />

«Fernziel». Ansonsten gilt das Prinzip:<br />

«Immobilien müssen Kasse machen.»<br />

Das Mietrecht wird nur als<br />

Investitionshindernis angesehen.<br />

Der HEV macht keinen Hehl daraus,<br />

dass er weiterhin den Mieterschutz<br />

abbauen will: Der Schutz vor<br />

Missbrauch geht ihm schon heute zu<br />

weit. Er müsse wieder «auf das von<br />

der Verfassung Gebotene beschränkt»<br />

werden. Als ob <strong>die</strong> Bundesverfassung<br />

keinen Mieterschutz vorsähe. Der<br />

HEV will <strong>die</strong> Teuerung zu 100 Prozent<br />

überwälzen und selbst bei der Indexmiete<br />

noch nach sieben Jahren <strong>die</strong><br />

Mieten dem Markt anpassen können.<br />

Die Anfechtung des Anfangsmietzinses,<br />

heute möglich, lehnt er ab und<br />

plä<strong>die</strong>rt <strong>für</strong> Missbrauchsgrenzen, <strong>die</strong><br />

keine mehr sind, denn <strong>die</strong> Toleranz<br />

wäre gemäss seinen Vorstellungen<br />

so breit definiert, dass es keine Missbräuche<br />

mehr gäbe.<br />

Bruttorendite genehm<br />

Nicht besser sieht es bei den Parteien<br />

aus. FDP und SVP sind <strong>für</strong> <strong>die</strong> Marktmiete<br />

– was denn sonst? -, und <strong>die</strong> SP<br />

will nur bei markanten Verbesserungen<br />

in eine Mietrechtsrevision einsteigen.<br />

Die CVP legt sich, wie üblich,<br />

nicht fest und empfiehlt wieder einmal,<br />

eine «Lageanalyse» vorzunehmen<br />

und dann zu entscheiden.<br />

Ein eher unerwartet positiver Aspekt<br />

der Vernehmlassung ist <strong>die</strong> breite<br />

Akzeptanz der Bruttorendite als<br />

<strong>Grund</strong>lage <strong>für</strong> <strong>die</strong> Missbrauchsdefinition.<br />

In <strong>die</strong>sem Punkt treffen sich<br />

<strong>die</strong> Mieter- und Vermieterverbände.<br />

Die Bruttorendite wird wegen ihrer<br />

Einfachheit in der Praxis geschätzt,<br />

im Gegensatz zur komplexen Berechnung<br />

der Nettorendite. Ob hier ein<br />

fruchtbarer Ansatz <strong>für</strong> <strong>die</strong> Weiterentwicklung<br />

des Mietrechts liegt?<br />

Vorerst gilt noch das alte<br />

Mietrecht.<br />

MIETEN & WOHNEN 4|06 5


Das Vorkaufsrecht <strong>für</strong><br />

Mietende würde <strong>die</strong> Eigentumsquote<br />

in der Schweiz<br />

verbessern.<br />

6 MIETEN & WOHNEN 4|06<br />

Vorkaufsrecht: gestern<br />

gefordert, heute verdammt<br />

Am Schluss war das Verdikt deutlich:<br />

Die parlamentarische Initiative<br />

der Berner Nationalrätin Margret<br />

Kiener Nellen wurde in der Frühjahrssession<br />

des Nationalrats mit 105<br />

gegen 60 Stimmen abgelehnt. Im<br />

Schweizerischen Zivilgesetzbuch sollte<br />

ein Vorkaufsrecht <strong>für</strong> Mieterinnen<br />

und Mieter eingeführt werden. Das<br />

Resultat ist ernüchternd und zeigt,<br />

dass <strong>die</strong> Initiative nur gerade vom<br />

linksgrünen Lager unterstützt wurde.<br />

Bundesrat da<strong>für</strong><br />

Dabei handelt es sich um ein altes Anliegen,<br />

das einmal breite Zustimmung<br />

genoss. Ein kleiner Rückblick zeigt,<br />

wie ein berechtigtes Anliegen im Lauf<br />

der Jahre «abserviert» wird.<br />

Das Vorkaufsrecht wurde bereits<br />

in den 1980er-Jahren im Zusammenhang<br />

mit der Bodenrechtsreform<br />

diskutiert. Probleme wie <strong>die</strong> Zersiedelung<br />

des Landes, <strong>die</strong> fehlende Steuerung<br />

der Raumplanung und nicht zuletzt<br />

<strong>die</strong> magere Eigentumsstreuung<br />

setzten eine Reformdebatte in Gang.<br />

Das Vorkaufsrecht wurde als taugliches<br />

Mittel angesehen, um <strong>die</strong> Eigentumsquote<br />

zu erhöhen. 1989 musste<br />

der Bundesrat mit Dringlichkeitsrecht<br />

<strong>die</strong> überbordende Spekulation be-<br />

rh | Der Nationalrat hat sich klar gegen ein Vorkaufsrecht <strong>für</strong> Mieterinnen<br />

und Mieter entschieden. Die Debatte macht deutlich, wie wenig<br />

Rückhalt Mieteranliegen im derzeitigen Parlament haben.<br />

kämpfen. Er schnürte ein Massnahmenpaket,<br />

das <strong>die</strong> Misere auf dem<br />

Boden- und Wohnungsmarkt an der<br />

Wurzel anpacken wollte. Unter den<br />

vorgesehenen Massnahmen war auch<br />

ein Vorkaufsrecht von Wohnraum <strong>für</strong><br />

Gemeinwesen sowie <strong>für</strong> Mieterinnen<br />

und Mieter aufgeführt.<br />

Der neoliberale Geist<br />

Doch beim Bodenrecht war es wie bei<br />

vielen reformerischen Grossvorhaben:<br />

Am Ende gebiert der Berg eine Maus.<br />

Das Vorkaufsrecht geriet mit dem Siegeszug<br />

der neoliberalen Politik in Vergessenheit.<br />

Bürgerliche sahen das<br />

Heil allein in der Liberalisierung des<br />

Mietrechts und in der Marktmiete,<br />

lies: im Abbau des Mieterschutzes.<br />

Die mieterpolitischen Auseinandersetzungen<br />

verlagerten sich ganz auf<br />

<strong>die</strong>ses Feld. Bis heute dauern sie an,<br />

und <strong>die</strong> Mieterbewegung musste und<br />

muss ihre ganze Kraft aufwenden, um<br />

dem drohenden Abbau und der damit<br />

verbundenen Mietzinsspirale entgegenzutreten.<br />

Das Vorkaufsrecht blieb auch deshalb<br />

im Schatten, weil das Hauseigen-<br />

Bild m&w<br />

tümerlager das einstige Reformthema<br />

plötzlich <strong>für</strong> sich reklamierte und unter<br />

dem Titel «Wohneigentumsförderung»<br />

politisch hochfuhr. Es ging<br />

aber lediglich um Steuererleichterungen<br />

<strong>für</strong> Hausbesitzende auf Kosten<br />

anderer Steuerzahlender. Die Unersättlichkeit<br />

der Hauseigentümerlobby<br />

führte dazu, dass das Steuerpaket in<br />

der Volksabstimmung vom Mai 2004<br />

Schiffbruch erlitt.<br />

Mieter als Spekulanten...<br />

Als Reaktion darauf kam im März<br />

2004 eine parlamentarische Initiative<br />

zur gesetzlichen Einführung des Vorkaufsrechts.<br />

Eine wirksame Massnahme,<br />

<strong>die</strong> sowohl zur Verbesserung der<br />

Rechte der Mietenden als auch zur Erhöhung<br />

der Eigentumsquote beiträgt,<br />

lautete das Argument. Es sei stossend,<br />

wenn langjährige Mietende erst<br />

nachträglich erfahren, dass <strong>die</strong> von ihnen<br />

bewohnte Liegenschaft verkauft<br />

worden ist. Das Vorkaufsrecht <strong>für</strong><br />

Mehrfamilienhäuser sollte auch Mietergemeinschaften,Wohnbaugenossenschaften<br />

und Stiftungen ermöglicht<br />

werden.<br />

Die Gegner machten nun im Nationalrat<br />

geltend, das sei eine eigentumsfeindliche<br />

Massnahme und<br />

schränke das Eigentumsrecht massiv<br />

ein. Ja, es käme einer Teilenteignung<br />

gleich, wenn man noch Vorschriften<br />

in Bezug auf den Preis machen<br />

würde. Das Problem sei eher <strong>die</strong> hohe<br />

Steuerbelastung des Wohneigentums.<br />

Vom Vorkaufsrecht könnten nur<br />

finanzkräftige Mietende Gebrauch<br />

machen. Ausserdem könnten Mietende<br />

versucht sein, mit dem Vorkaufsrecht<br />

zu handeln und damit <strong>die</strong> Spekulation<br />

anzuheizen.<br />

Dieses letzte «Argument» stellt<br />

eine geradezu perverse Umdrehung<br />

dar und zeigt, wie stark sich in fünfzehn<br />

Jahren neoliberalem Einfluss in<br />

gewissen Kreisen eine mieterfeindliche<br />

Denkweise etabliert hat. Was<br />

einst der Bundesrat selbst noch als<br />

vernünftig in Betracht zog, wird heute<br />

in Bausch und Bogen verdammt. Ein<br />

politischer Tiefpunkt, der wohl nur<br />

durch ein anders zusammengesetztes<br />

Parlament überwunden werden<br />

kann.


MV ohne Kiener Nellen<br />

Am 3. Mai 2006 erfuhr der Deutschschweizer<br />

MV durch Recherchen<br />

der Redaktion «Quer» des Deutschschweizer<br />

Fernsehens von verschiedenen<br />

Verstössen von Margret Kiener<br />

Nellen im Zusammenhang mit einer<br />

von ihr und ihrem Mann vermieteten<br />

Wohnung im bernischen Bolligen.<br />

Die Vermieter begingen dabei mehrere<br />

Verfehlungen. So wurden <strong>die</strong> Heizund<br />

Nebenkostenabrechnungen während<br />

fünf Jahren nie abgerechnet.<br />

Nach ihrer Kündigung und dem Auszug<br />

erhielten <strong>die</strong> Mieter eine unkorrekte<br />

Nachforderung von 6‘000<br />

Franken. Trotz gekündigtem Mietverhältnis<br />

liessen <strong>die</strong> Vermieter <strong>für</strong> eine<br />

Renovation <strong>die</strong> Handwerker in <strong>die</strong><br />

Wohnung und verlangten da<strong>für</strong> erst<br />

noch den Mietzins. Zudem hatten <strong>die</strong><br />

Mieter den Zutritt während des noch<br />

laufenden Mietverhältnisses schriftlich<br />

untersagt. Weiter verlangten <strong>die</strong><br />

Vermieter 600 Franken <strong>für</strong> eine Nachreinigung,<br />

als <strong>die</strong> Handwerker bereits<br />

an der Arbeit gewesen waren.<br />

Margret Kiener Nellen und ihr<br />

Ehemann haben inzwischen auf alle<br />

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m&w | Wegen mehreren Verstössen gegen das Mietrecht in ihrer Rolle<br />

als Vermieterin musste <strong>die</strong> Berner SP-Nationalrätin Margret Kiener<br />

Nellen von ihren Ämtern im Mieterinnen- und <strong>Mieterverband</strong> zurücktreten.<br />

Forderungen gegenüber den ehemaligen<br />

Mietern verzichtet. Der Vorstand<br />

des SMV/D suchte sofort nach Bekanntwerden<br />

der Angelegenheit das<br />

Gespräch mit Margret Kiener Nellen<br />

und liess sich von ihr ins Bild setzen.<br />

Er setzte sich sachlich und mit der gebotenen<br />

Fairness, aber dennoch konsequent<br />

mit dem Fall auseinander.<br />

Keine Wiederwahl<br />

Aufgrund der Analyse und Diskus-<br />

sion aller bekannten Umstände liegen<br />

Verstösse von Margret Kiener<br />

Nellen gegen das Mietrecht vor, <strong>die</strong><br />

nur ihren Rücktritt aus allen Ämtern<br />

im Schweizerischen Mieterinnen und<br />

<strong>Mieterverband</strong> zuliessen. Das mietrechtliche<br />

Fehlverhalten wiegt umso<br />

schwerer, als Margret Kiener Nellen<br />

als Juristin <strong>die</strong> vom Recht gesetzten<br />

Grenzen hätte kennen sollen und<br />

aus Eigeninteressen nicht jene Rechte<br />

verletzen darf, <strong>die</strong> sie als Amtsträ-<br />

gerin im MV schützen müsste. Der<br />

Vorstand beschloss am 11. Mai, sie<br />

an der Delegiertenversammlung vom<br />

9. Juni 2006 nicht mehr zur Wiederwahl<br />

in den Vorstand vorzuschlagen<br />

und forderte sie auf, sofort alle Ämter<br />

im Schweizerischen Mieterinnen-<br />

und <strong>Mieterverband</strong> aufzugeben. Am<br />

14. Mai erklärte sie ihren sofortigen<br />

Rücktritt aus dem Vorstand des SMV/<br />

D. Am 19. Mai zog sie weitere Konsequenzen<br />

aus den «vorgekommenen<br />

Fehlern», <strong>die</strong> sie bedauert, und trat<br />

auch als Präsidentin des MV Kanton<br />

Bern zurück. Gleichentags sowie einen<br />

Tag zuvor hatten <strong>die</strong> Me<strong>die</strong>n über<br />

<strong>die</strong> mietrechtlichen Verfehlungen von<br />

Margret Kiener Nellen berichtet.<br />

Der SMV/D würdigt <strong>die</strong> grossen<br />

Ver<strong>die</strong>nste von Margret Kiener Nellen<br />

in ihrem jahrelangen Engagement <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Mietenden. Der MV wird den Fall<br />

nun analysieren und zur gegebenen<br />

Zeit weiter berichten.<br />

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7


8<br />

Bild zVg<br />

«Elmartelli GmbH»: In<br />

Zürich wird Kritik an der<br />

Hauptbahnhof-Überbauung<br />

laut.<br />

MIETEN & WOHNEN 4|06<br />

HB Zürich: spekulativ<br />

oder sozialverträglich?<br />

In <strong>die</strong>sem Streitgespräch diskutierten<br />

Andreas Steiger, SBB Immobilien<br />

AG, Carl Fingerhuth, Mitplaner<br />

«Stadtraum HB», Quartiervereinspräsident<br />

Max Künzig und MV-Zürich-Geschäftsleiter<br />

Niklaus Scherr.<br />

Die von Richard Wolff geleitete Debatte<br />

wurde von gut fünfzig Interessierten<br />

verfolgt, <strong>die</strong> sich mit durchwegs<br />

kritischen Voten zu Wort meldeten.<br />

Anlass bildete <strong>die</strong> städtische Abstimmung<br />

vom 24. September 2006 über<br />

den Gestaltungsplan «Stadtraum<br />

HB». Er umfasst das Gebiet zwischen<br />

Sihlpost, Lager- und Langstrasse.<br />

Im Zentrum stand der Umgang<br />

der SBB mit den künftig <strong>für</strong> den Bahnbetrieb<br />

nicht mehr benötigten Arealen<br />

– in der Stadt Zürich immerhin<br />

rund 50 Hektaren.<br />

Andreas Steiger gab einen informativen<br />

Überblick über <strong>die</strong> vom<br />

Hauptbahnhof bis nach Altstetten in<br />

den nächsten zwanzig Jahren geplanten<br />

Umnutzungen. Der Leistungsauftrag<br />

des Bundes fordere eine effiziente<br />

Bewirtschaftung der Areale. Die so<br />

gewonnenen Mittel kämen aber am<br />

Schluss allen SBB-BenützerInnen zugute.<br />

Was Steiger aus dem Publikum<br />

prompt den Vorwurf eintrug, mit <strong>die</strong>ser<br />

Verwertungslogik könne <strong>die</strong> SBB<br />

gleich zu einer Immobilien-AG umfirmieren,<br />

da mit den zentralen Bahn-<br />

Neue Wohnschutz-Initiative in Basel<br />

Der MV Basel hat eine kantonale<br />

Volksinitiative «Ja zu einem besseren<br />

Wohnschutz <strong>für</strong> Mieterinnen und<br />

Mieter» gestartet. Das Volksbegehren<br />

fordert ein Gesetz, mit dem nicht nur<br />

m&w | Auf Einladung der Stadtzürcher Regionalgruppe des MV Zürich<br />

wurde unlängst über <strong>die</strong> Frage diskutiert: Sind <strong>die</strong> Überbauungspläne<br />

beim Hauptbahnhof Zürich spekulativ oder sozialverträglich?<br />

arealen zweifellos mehr Geld erwirtschaftet<br />

werden könne als mit der<br />

Weiterführung des Bahnbetriebs.<br />

Niklaus Scherr konterte, <strong>die</strong> SBB<br />

resp. ihre privaten Vorgänger hätten<br />

all <strong>die</strong>se Areale ausschliesslich <strong>für</strong> den<br />

Bahnbetrieb gekauft, enteignet oder<br />

geschenkt erhalten. Wenn sie da<strong>für</strong><br />

nicht mehr benötigt werden, müssten<br />

sie den Standortgemeinden zur<br />

Nutzung überlassen, jedenfalls nicht<br />

nach reinen Renditekriterien bewirtschaftet<br />

oder gar an private Investoren<br />

verkauft werden. Scherr kritisier-<br />

> N E W S<br />

Kein Systemwechsel<br />

Kein Systemwechsel in der Besteuerung<br />

des Wohneigentums. Der Nationalrat<br />

hat eine Initiative von Ruedi<br />

Aeschbacher (EVP, Zürich) mit 97 gegen<br />

67 Stimmen abgelehnt. Aeschbacher<br />

wollte <strong>die</strong> Eigenmietwertbesteuerung,<br />

aber auch <strong>die</strong> Zins- und<br />

Unterhaltsabzüge abschaffen. Ziel<br />

war <strong>die</strong> Beseitigung des umstrittenen<br />

Eigenmietwerts sowie der Ungerechtigkeit<br />

zwischen Wohn- und<br />

Nichtwohneigentümern vor dem Fiskus.<br />

Die Mehrheit wollte einem Wech-<br />

wie bisher Abbrüche, sondern auch<br />

Sanierungen einer Bewilligungspflicht<br />

unterstellt werden. Damit sollen überteuerte<br />

Renovationen verhindert und<br />

bezahlbarer Wohnraum erhalten wer-<br />

te <strong>die</strong> spekulativ motivierte, extreme<br />

bauliche Dichte im Gestaltungsplan<br />

«Stadtraum HB».<br />

Quartiervereinspräsident Künzig<br />

kritisierte, dass <strong>die</strong> SBB als grösster<br />

<strong>Grund</strong>besitzer im Kreis 4 in ihren<br />

Umnutzungsplanungen <strong>die</strong> Quartier-<br />

interessen kaum berücksichtige, weder<br />

beim «Stadtraum HB» noch beim<br />

Güterbahnhof-Areal, wo <strong>für</strong> 490 Mio.<br />

Franken eine Grossüberbauung <strong>für</strong><br />

das kantonale Justiz- und Polizeizentrum<br />

geplant ist.<br />

sel nur unter Zulassung gewisser Abzugsmöglichkeiten<br />

zustimmen.<br />

MV Luzern sah<br />

331 Mitglieder<br />

Grossaufmarsch zur Generalversammlung<br />

des MV Luzern: 331 Mitglieder<br />

kamen ins Casino zum jährlichen<br />

Stelldichein. Präsident Adrian<br />

Schmid plä<strong>die</strong>rte dabei <strong>für</strong> neue Formen<br />

des sozialen Wohnungsbaus.<br />

Der MV zählt im Kanton Luzern über<br />

12‘000 Mitglieder.<br />

den. Profitieren würde alle Mietenden<br />

am Rheinknie, <strong>die</strong> vor einer kostenträchtigen<br />

Sanierungswelle stehen.<br />

Die Initiative sieht auch finanzielle<br />

Anreize <strong>für</strong> sanfte Renovationen vor.<br />

Bild Guido Staub


<strong>Wenig</strong>er Miete wegen<br />

gefährlichen Pitbulls<br />

Solche Nachbarn, wie sie Peter und<br />

Ursula Müller (Namen geändert)<br />

in dem Mehrfamilienhaus, wo sie<br />

wohnen, gehabt haben, wünscht man<br />

sich nicht unbedingt: ein Paar, das<br />

bei der Polizei einschlägig bekannt<br />

ist und zwei Pitbulls hält – jene Hunderasse,<br />

<strong>die</strong> im Zentrum der Debatte<br />

über Massnahmen gegen gefährliche<br />

Hunde steht.<br />

Das Unvermeidliche passiert<br />

«Die Hunde blieben tagelang allein in<br />

der Wohnung eingesperrt und konnten<br />

nicht ins Freie», erinnert sich Ursula<br />

Müller. Die Tiere hätten gejault<br />

und gekläfft. Kein Wunder, zeigten sie<br />

bei einer derart schlechten Haltung<br />

bald ein gefährliches Verhalten und<br />

wurden aggressiv. Das sollte Ursula<br />

Müller zu spüren bekommen. Selber<br />

Halterin einer Labrador-Schnauzer-Hündin,<br />

fühlte sie sich durch <strong>die</strong><br />

beiden Pitbulls ständig bedroht. Sie<br />

war eingeschüchtert und wagte sich<br />

fast nicht mehr zur Wohnung hinaus.<br />

Nur eine Woche nach dem Einzug der<br />

neuen Nachbarn ereignete sich das<br />

Unvermeidliche: Auf dem Vorplatz fiel<br />

einer der Pitbulls über Ursula Müllers<br />

Hündin her und verletzte sie durch einen<br />

Biss am Hals. Ein Bluterguss war<br />

<strong>die</strong> Folge. «Seither ist meine Hündin<br />

eingeschüchtert und läuft angstvoll<br />

herum», schildert sie <strong>die</strong> Folgen.<br />

Die Pitbulls hatten schon einmal<br />

am früheren Wohnort der Halter einen<br />

Zwischenfall verursacht, indem<br />

sie einen Pudel totgebissen hatten.<br />

Weil an <strong>die</strong>sem Ort den beiden Haltern<br />

ein Maulkorb- und Leinenzwang<br />

auferlegt worden war, zogen sie aus.<br />

So landeten sie schliesslich in der Gemeinde,<br />

in der das Ehepaar Müller<br />

wohnt.<br />

Verwaltung blieb passiv<br />

Die unverantwortlichen Hundehalter<br />

liessen nicht nur ihre Tiere oft eingesperrt,<br />

sondern sie kümmerten sich<br />

auch nicht um <strong>die</strong> Hausordnung. Die<br />

verdreckte Hundematte sei oft während<br />

Tagen im Waschmaschinenraum<br />

herumgelegen. Dort habe sie schlechte<br />

Gerüche verbreitet, und bald sei<br />

auch das Ungeziefer da gewesen,<br />

schildert Ursula Müller <strong>die</strong> unhaltbare<br />

Situation. Leider hatte <strong>die</strong> Hausverwaltung<br />

<strong>für</strong> Reklamationen wenig<br />

Verständnis und unternahm nichts<br />

Bild m&w<br />

m&w | Ein Mieterpaar hat sich gegen gefährliche Pitbull-Hunde der<br />

Nachbarn gewehrt und den Mietzins hinterlegt – mit Erfolg. Das Mietamt<br />

entschied eine Mängelrüge positiv.<br />

Wirksames gegen <strong>die</strong> Störefriede. Da<br />

platzte den Müllers der Kragen. Sie<br />

hinterlegten den Mietzins und wandten<br />

sich mit Hilfe des MV an <strong>die</strong><br />

Schlichtungsstelle, wo sie eine Mängelrüge<br />

und eine 15prozentige Mietzinsreduktion<br />

geltend machten.<br />

Im April 2006 kam es dann zur<br />

Schlichtungsverhandlung. Die Vertre-<br />

ter der Hausbesitzerin – es ist eine<br />

Pensionskasse <strong>für</strong> das Gemeindepersonal<br />

– wollte <strong>die</strong> Sache mit einer Abfindung<br />

von 300 Franken erledigt sehen,<br />

aber darauf mochten <strong>die</strong> Müllers<br />

nicht eintreten. «Mir ging es nicht<br />

ums Geld, sondern darum, Recht zu<br />

Vermieter muss <strong>für</strong> Ordnung sorgen<br />

m&w | Wer Mängel an der Wohnung<br />

feststellt, <strong>die</strong> vom Vermieter in Missachtung<br />

seiner Ordnungspflicht nicht<br />

behoben werden, kann eine Mietzinsreduktion<br />

verlangen (Art. 559d<br />

OR). Meist sind es Lärm und Störungen<br />

im Gebrauch der Wohnung, <strong>die</strong><br />

einen solchen Anspruch begründen.<br />

Die Gerichte haben zahlreiche Fälle<br />

entschieden, in denen es um Baulärm<br />

oder Störungen durch Nachbarn<br />

ging. Auch ein Massagesalon<br />

wurde in einem Streitfall als «ideel-<br />

erhalten», betont Ursula Müller. Eine<br />

Einigung kam nicht zustande. Das<br />

Mietamt musste entscheiden und gewährte<br />

eine Mietzinsreduktion von<br />

792 Franken bzw. 10%. Aus dem inzwischen<br />

rechtskräftig gewordenen<br />

Entscheid geht hervor, dass <strong>die</strong> Reduktion<br />

auf einer Mängelrüge beruht.<br />

Inzwischen ist das Problem gelöst,<br />

weil <strong>die</strong> Pitbull-Halter ausgezogen<br />

sind. Sie hatten von Anfang an kei-<br />

ne Miete bezahlt und erhielten deshalb<br />

<strong>die</strong> Kündigung. Ursula Müller,<br />

aber auch <strong>die</strong> anderen Mitbewohner<br />

sind froh, dass <strong>die</strong> Gefahr gebannt<br />

und wieder Ruhe eingekehrt ist.<br />

le Immission» betrachtet. Ein Urteil<br />

zur Bedrohung durch gefährliche<br />

Hunde existiert allerdings nach Wis-<br />

sen des MV-Rechtsexperten Richard<br />

Püntener nicht. Er hält da<strong>für</strong>, dass<br />

auch in solchen Fällen ein Reduktionsanspruch<br />

begründet ist. Püntener:<br />

«Dem Vermieter obliegt es, <strong>für</strong><br />

Ordnung zu sorgen. Er darf nicht<br />

warten, bis etwas passiert.»<br />

‡ Lebensdauertabelle (mit Liste von<br />

Mietzinsreduktionen bei Mängeln),<br />

Bestellung S. 15<br />

Gefährliche Hunde können<br />

ein <strong>Grund</strong> <strong>für</strong> eine Mietzinsreduktion<br />

sein.<br />

MIETEN & WOHNEN 4|06 9


Wohnbauförderung des Bundes bleibt<br />

m&w | Die Wohnbauförderung bleibt eine Förderung sei zur Bereitstellung von günsti-<br />

Bundesaufgabe. Der Nationalrat hat eine pargem Wohnraum wichtig. Nun bleibt nur noch<br />

lamentarische Initiative des Aargauer FDP- das Problem, dass <strong>die</strong> im Zuge der Sparübun-<br />

Rechtsaussen Philipp Müller mit 92 gegen 75 gen blockierten Wohnbaukredite wieder flies-<br />

Stimmen abgelehnt. Müller wollte <strong>die</strong> Wohnsen, damit gemeinnützige Genossenschaften<br />

bauförderung abschaffen, weil sie überflüs- mit Bundeshilfe tätig werden können. Der MV<br />

M&W sig 25.4.(127,5x133,5) sei. Die Linke wehrte sich 0613 mit 26.4.2006 Hilfe einer 11:52 fordert Uhr seit längerem Seite 1 <strong>die</strong> Aufhebung der Kre-<br />

Mehrheit der CVP erfolgreich dagegen. Die ditsistierung.<br />

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Müssen wir 70% der Renovation bezahlen?<br />

Christoph Steiger<br />

beantwortet Ihre<br />

Fragen.<br />

Frage: Unser Mehrfamilienhaus,<br />

in dem<br />

wir wohnen, wurde<br />

kürzlich sanft renoviert.<br />

Die Fassade<br />

wurde heruntergeputzt<br />

und neu gestrichen.<br />

Ebenso wurden<br />

<strong>die</strong> Fenster ersetzt.<br />

Die alten Fenster wa-<br />

ren so morsch, dass<br />

sie auseinander fielen. Nun hat uns<br />

der Eigentümer eine Mietzinserhöhung<br />

angezeigt. Er behauptet, gemäss Gesetz<br />

dürfe er 70% seiner Renovations-<br />

kosten auf <strong>die</strong> Mieten überwälzen.<br />

Stimmt das?<br />

Hotline: Art. 14 der Verordnung über<br />

<strong>die</strong> Miete und Pacht von Wohn- und<br />

Geschäftsräumen (VMWG) gestattet<br />

dem Eigentümer, bei umfassenden<br />

Überholungen in der Regel 50–70<br />

Prozent der Kosten als Wertvermehrung<br />

auf <strong>die</strong> Mietzinse zu überwälzen.<br />

Dazu müssen aber zwei Voraussetzungen<br />

erfüllt sein. Erstens müssen<br />

<strong>die</strong> Arbeiten umfassend sein. Was genau<br />

darunter zu verstehen ist, definiert<br />

das Gesetz nicht. Gefordert wird<br />

aber ein gewisses finanzielles Ausmass,<br />

das beim Ersetzen von alten<br />

Fenstern und Neustreichen der Fassade<br />

gegeben ist. Zweitens wird in der<br />

Gerichtspraxis gefordert, dass <strong>die</strong> Arbeiten<br />

nicht nach Werterhaltung und<br />

Wertvermehrung unterschieden werden<br />

können. Das ist bei Ihnen nicht<br />

der Fall. Es lässt sich rechnerisch ohne<br />

grossen Aufwand feststellen, welche<br />

Arbeiten dem blossen Unterhalt<br />

der Mietsache <strong>die</strong>nen und welche Arbeiten<br />

mit einer Wertvermehrung, im<br />

Sinne, dass Sie als Mieterin auch einen<br />

Mehrnutzen verglichen mit früher<br />

haben, verbunden sind.<br />

Das Neustreichen einer unansehlichen<br />

Fassade ohne zusätzliche Isolierung<br />

beispielsweise muss klar als<br />

reine Unterhaltsarbeit bezeichnet werden.<br />

Bei den Fenstern ist zu beachten,<br />

dass <strong>die</strong>se nun eine Isolationsverglasung<br />

aufweisen. Da besteht ein gewisser<br />

Mehrwert, sorgen doch solche<br />

Fenster <strong>für</strong> ein angenehmeres Raumklima,<br />

geringere Heizkosten und sind<br />

weniger durchlässig <strong>für</strong> Lärm. Um <strong>die</strong>sen<br />

Mehrwert zu ermitteln, zieht man<br />

von den Kosten <strong>für</strong> <strong>die</strong> neuen Fenster<br />

<strong>die</strong>jenigen Kosten ab, <strong>die</strong> beim Ersatz<br />

der alten Fenster durch gleichwertige<br />

angefallen wären. Um den ge-<br />

nauen Prozentsatz zu bestimmen,<br />

muss der Eigentümer sämtliche Belege<br />

auf den Tisch legen. Erfahrungsgemäss<br />

dürfte sich in Ihrem Fall aber<br />

der wertvermehrende Anteil der Sanierung<br />

auf etwa 30 Prozent der anfallenden<br />

Kosten belaufen, also deutlich<br />

unter den vom Eigentümer geforderten<br />

70 Prozent. Sie können also <strong>die</strong>se<br />

Mietzinserhöhung mit den besten<br />

Aussichten auf Erfolg anfechten.<br />

Zürcher Chöre werten Hinterhöfe auf<br />

Im Mai erschallte in Zürichs Hinterhöfen,<br />

von denen es bekanntlich<br />

nicht wenige gibt, immer wieder Chorgesang<br />

der unterschiedlichsten Art –<br />

vom munteren Frauenchor bis zur Jodelgruppe,<br />

von der Kindergruppe bis<br />

zum singenden Klassenzimmer. Stilistisch<br />

deckten <strong>die</strong> Darbietungen <strong>die</strong><br />

ganze Palette vom mittelalterlichen<br />

Madrigal bis zu Schlager und Musical<br />

ab. Selbst Alphornbläser waren<br />

dabei. Den Auftakt zu <strong>die</strong>ser originellen<br />

städtischen Gesangsrunde machte<br />

Mitte Mai ein Stelldichein von 120<br />

Sängerinnen und Sändern im Hof des<br />

Bezirksgebäudes. Das grosse Finale<br />

geht am Donnerstag, 1. Juni, im Zeughaushof<br />

über <strong>die</strong> Bühne, mit allen 60<br />

Chören zusammen. 700 Stimmbänder<br />

werden unter der Leitung von Michael<br />

Gohl erschallen.<br />

Vernachlässigte Hinterhöfe<br />

Wie Andreas Diethelm vom Hofgesangsverein<br />

ausführt, geht es nicht<br />

nur darum, dass sich Chöre einmal in<br />

der Öffentlichkeit präsentieren können<br />

und mit ihrem Schaffen das Publikum<br />

erfreuen. «Wir wollen auch<br />

den Raum vor dem Küchenfenster<br />

der Aufmerksamkeit der Anwohnerinnen<br />

und Anwohner empfehlen.» Viele<br />

Hinterhöfe seien wenig einladend<br />

und könnten mit einfachen Massnah-<br />

Bild zVg<br />

m&w | Gute Idee aus Zürich: Chöre treten in Hinterhöfen auf und machen<br />

so auf <strong>die</strong>se meist vernachlässigten Wohnflächen aufmerksam.<br />

Macht <strong>die</strong> Idee auch andernorts Schule?<br />

men aufgewertet werden. Die Höfe<br />

hätten in ihrer Funktion als Begegnungsräume<br />

eine grosse Bedeutung.<br />

«Sie bilden eine wichtige Voraussetzung<br />

<strong>für</strong> das Entstehen und Gedeihen<br />

von nachbarschaftlichen Beziehungen,<br />

und sie begünstigen damit<br />

auch <strong>die</strong> soziale Integration und <strong>die</strong><br />

Identifikatioin mit dem Ort, wo man<br />

wohnt», ist Diethelm überzeugt.<br />

Wenn nun plötzlich an <strong>die</strong>sen ungewohnten<br />

Orten vielfältiger Gesang<br />

erschallt, so zeigen <strong>die</strong> Chöre damit,<br />

dass Hinterhöfe viel Potenzial haben<br />

und zu einem Ort der Begegnung<br />

werden können – sofern man <strong>die</strong> Verantwortung<br />

<strong>für</strong> eine passende Gestaltung<br />

und Pflege <strong>die</strong>ses Aussenraums<br />

übernimmt. So hoffen <strong>die</strong> Gesangsgruppen<br />

mit <strong>die</strong>ser soziokulturellen<br />

Zielsetzung einen Anstoss <strong>für</strong> Verbesserungen<br />

in Zürichs gewachsener<br />

Wohnlandschaft zu geben.<br />

‡ www.hofgesang.ch<br />

In <strong>die</strong> Hinterhöfe soll<br />

mehr Leben kommen.<br />

MIETEN & WOHNEN 4|06<br />

11


12 MIETEN & WOHNEN 4|06<br />

Ein generelles Grillverbot<br />

ist unzulässig<br />

Was gibt es Herrlicheres, als an<br />

einem lauen Sommerabend am<br />

offenen Feuer ein Stück Fleisch oder<br />

eine Wurst zu braten! Das Grillieren<br />

ist in der Schweiz jedenfalls fast ein<br />

Volkssport. Wer im Grünen wohnt<br />

und über einen eigenen Garten verfügt,<br />

hat damit kaum Probleme. Wie<br />

aber steht es in einer Mietwohnung?<br />

Dürfen Mieterinnen und Mieter<br />

auf dem Balkon ihrer Wohnung grillieren?<br />

Ja, sie dürfen, sogar wenn im<br />

Mietvertrag oder der dazu gehörenden<br />

Hausordnung steht, das sei verboten.<br />

Heutzutage geht man davon<br />

aus, dass ein generelles Grillverbot in<br />

einem Mietvertrag nicht verbindlich<br />

ist, weil es <strong>die</strong> Nutzungsrechte der<br />

Mieterschaft zu stark einschränkt.<br />

Keine übermässige Belästigung<br />

Selbstverständlich ist bei Aktivitäten<br />

im Freien aber jede übermässige Belästigung<br />

der Nachbarn zu vermeiden.<br />

Erzeugt ein Grill zuviel Rauch, können<br />

sich <strong>die</strong> Nachbarn an <strong>die</strong> Vermieterschaft<br />

wenden. Und <strong>die</strong>se muss den<br />

fehlbaren Mieter oder <strong>die</strong> Mieterin<br />

zur Rücksichtsnahme anhalten. Nützt<br />

das nichts, kann <strong>die</strong> Vermieterschaft<br />

im Extremfall kurzfristig kündigen.<br />

Dazu muss sie allerdings zuerst eine<br />

schriftliche Mahnung aussprechen.<br />

m&w | Wenn <strong>die</strong> Tage wärmer werden, verlagert sich das Leben immer<br />

mehr nach draussen. Besonders beliebt ist das Grillieren unter freiem<br />

Himmel. Dürfen Mieterinnen und Mieter auf dem Balkon und im Garten<br />

überhaupt den Grill in Gang setzen? Ja, sie dürfen, müssen dabei aber<br />

<strong>die</strong> erforderliche Rücksicht nehmen.<br />

Auch wenn sich rechtlich nichts<br />

dagegen einwenden lässt, ist das<br />

Grillieren auf dem Balkon doch nicht<br />

ideal. Besser wäre, den Grill etwas<br />

weiter vom Haus entfernt zu entzünden,<br />

etwa im Garten. Dann sind <strong>die</strong><br />

Belästigungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Nachbarschaft<br />

geringer. Sofern ein Garten oder eine<br />

Grünfläche den Mieterinnen und<br />

Mietern mehrer Wohnungen zur Verfügung<br />

steht, stellen sich dabei aber<br />

rechtliche Probleme.<br />

Das Grillieren auf solchen Flächen<br />

kann im Mietvertrag oder in der Hausordnung<br />

verboten werden. Findet sich<br />

in Mietvertrag oder Hausordnung<br />

kein solches Verbot, ist das Grillieren<br />

Nützliche Grilltipps<br />

m&w | Um beim Grillieren übermässige<br />

Belästigungen zu vermeiden,<br />

sind folgende <strong>Tipps</strong> nützlich:<br />

> Sparsam mit Kohle und Anzündern<br />

umgehen<br />

> statt Anzündern allenfalls einen<br />

Blasebalg verwenden<br />

> auf keinen Fall behandeltes oder<br />

auf gemeinschaftlich genutzten Grünflächen<br />

erlaubt, solange niemand gestört<br />

wird und der Rasen keinen Schaden<br />

nimmt. Selbstverständlich muss<br />

man sich dabei mit seinen Nachbarn<br />

absprechen und darf einen gemeinschaftlichen<br />

Grillplatz nicht <strong>für</strong> sich<br />

allein monopolisieren.<br />

Allen Vermieterinnen, Vermietern<br />

und Liegenschaftsverwaltungen kann<br />

man deshalb nur empfehlen: Ermög-<br />

lichen Sie das Grillieren im Umschwung<br />

der Liegenschaft. Richten Sie<br />

wenn möglich sogar Feuerstellen ein.<br />

Damit vermeiden Sie Konflikte we-<br />

gen Rauch auf den Balkonen.<br />

Ruedi Spöndlin<br />

frisches Holz verbrennen<br />

> auf gar keinen Fall Hausabfälle<br />

verfeuern<br />

> statt eines Holzkohlegrills allenfalls<br />

einen Gasgrill verwenden<br />

> möglichst wenig Fett und Marinade<br />

in <strong>die</strong> Glut tropfen lassen


Sanierungen<br />

sollen massvoll sein<br />

Zu kompliziert, zu widersprüchlich<br />

und ein Hemmnis <strong>für</strong> jegliche<br />

Sanierungen: Dem Mietrecht wird einiges<br />

angelastet, wenn Energiefachleute<br />

darüber diskutieren, weshalb in<br />

der Schweiz nicht mehr Wohnungen<br />

saniert werden. Der MV ist interessiert<br />

daran, dass <strong>die</strong> Mietenden nicht<br />

wegen undichten Fenstern, schlecht<br />

isolierten Fassaden oder veralteten<br />

Heizungen hohe Heizkostenrechnungen<br />

bezahlen müssen. Und der MV<br />

ist ebenfalls daran interessiert, dass<br />

Wohnungen in Stand gehalten werden.<br />

Dazu gehören von Zeit zu Zeit<br />

auch grössere Erneuerungen.<br />

Auf der anderen Seite ist aber klar,<br />

dass auf <strong>Grund</strong> der heute schon hohen<br />

Mietzinse nicht überall und vor<br />

allem nicht in jeder beliebigen Art saniert<br />

werden kann. Anfang April hat<br />

der MV Energiefachleute zu einer<br />

Veranstaltung eingeladen, um über<br />

<strong>die</strong> Rolle des Mietrechts bei Sanierungen<br />

zu diskutieren.<br />

An <strong>die</strong>ser Veranstaltung wurde von<br />

Seiten der Energiefachleute verlangt,<br />

mit einer Änderung des Mietrechts<br />

müssten Sanierungen erleichtert werden.<br />

Im Raum steht eine Verordnungsänderung,<br />

<strong>die</strong> zum Ziel hat, dass Sa-<br />

m&w | Viele Liegenschaften müssten saniert werden, finden Energiefachleute.<br />

Richtig, sagt der MV, weist aber auch auf <strong>die</strong> Kosten hin.<br />

nierungen, <strong>die</strong> zu Energieeinsparungen<br />

führen, vollumfänglich überwälzt<br />

werden können. Eine Forderung, <strong>die</strong><br />

in doppelter Hinsicht eine Illusion<br />

nährt, wie <strong>die</strong> MV-Experten Richard<br />

Püntener und Sarah Brutschin an der<br />

Tagung aufzeigten. Zum einen: Bringt<br />

eine Investition etwas komplett Neu-<br />

Ist das Mietrecht schuld am Sanierungsstau?<br />

m&w | Ob <strong>die</strong> Komplexität des Mietrechts<br />

sanierungswillige Vermieter<br />

von ihren Vorhaben abhält, ist eine<br />

umstrittene Frage. Dass das Mietrecht<br />

kompliziert ist, davon kann der<br />

MV ein Lied singen. Allerdings hat<br />

in Sachen Überwälzungssätze noch<br />

niemand eine radikal einfachere Variante<br />

präsentiert, <strong>die</strong> auch überzeugt.<br />

Was allerdings auch logisch ist: Bei<br />

Sanierungen geht es stets um grosse<br />

Summen – oft werden <strong>die</strong> Mieten<br />

um 50 und mehr Prozent erhöht –<br />

was <strong>für</strong> ausdifferenzierte Lösungen<br />

spricht. Und: Fragen, was überwälzt<br />

werden kann und was nicht, können<br />

oft im Voraus abgeklärt werden.<br />

Klar spielt das Mietrecht bei Sanierungsplänen<br />

eine Rolle, doch viel<br />

wichtiger sind andere Faktoren. Zentral<br />

bleibt <strong>die</strong> Frage, wer bei den bereits<br />

hohen Mieten weitere Preisaufschläge<br />

verkraften kann. Hier setzt<br />

<strong>für</strong> einmal der Markt eine Grenze gegen<br />

oben. Weiter sind Sanierungen<br />

<strong>für</strong> jene EigentümerInnen, <strong>die</strong> nur<br />

Bild m&w<br />

wenige Liegenschaften besitzen, immer<br />

auch ein Wagnis. Und <strong>die</strong>se EigentümerInnen<br />

sind in der Schweiz<br />

in der Mehrzahl. Sie <strong>für</strong>chten das<br />

Unbekannte – und das liegt bei Sanierungen<br />

weniger beim Mietrecht,<br />

sondern viel mehr bei den schlecht<br />

kalkulierbaren Kosten.<br />

Zudem führt jede Sanierung dazu,<br />

dass <strong>die</strong> Rendite kurzfristig sinkt.<br />

Dass <strong>die</strong>s den Vermietern weht tut,<br />

ist zwar nachvollziehbar; doch führt<br />

es dazu, dass letztlich vor allem<br />

Unterhaltsarbeiten nicht gemacht<br />

werden. Es geht nicht an, dass <strong>die</strong><br />

Vermieter <strong>die</strong> entsprechenden Rückstellungen<br />

<strong>für</strong> Unterhaltsarbeiten<br />

nur in der Buchhaltung respektiv gegenüber<br />

dem Steueramt vornehmen<br />

und nachher begründen, es fehlten<br />

<strong>für</strong> den Unterhalt <strong>die</strong> entsprechenden<br />

finanziellen Mittel, wie von den<br />

Vermieterorganisationen – insbesondere<br />

vom HEV Schweiz – immer<br />

wieder geltend gemacht wird.<br />

es, so kann sie heute schon voll überwälzt<br />

werden. Dazu braucht es keine<br />

Änderung des Mietrechts. Zum anderen<br />

wird oft vergessen, dass bei jeder<br />

Sanierung oder jedem Umbau auch<br />

ein Anteil Unterhalt mit dabei ist. Und<br />

<strong>die</strong>sen bezahlen <strong>die</strong> MieterInnen mit<br />

ihrer Miete Monat <strong>für</strong> Monat, weshalb<br />

<strong>die</strong>ser nicht noch einmal draufgeschlagen<br />

werden darf. Der Ersatz von<br />

alten Geräten darf also nur überwälzt<br />

werden, wenn <strong>die</strong>se – inflationsbereinigt<br />

– teurer sind. Dass sie besser<br />

als alte funktionieren, ist noch kein<br />

Überwälzungsgrund. Schliesslich<br />

gibt es auch noch den technischen<br />

Fortschritt, von dem <strong>die</strong> MieterInnen<br />

ebenfalls profitieren dürfen. Heute<br />

montiert niemand mehr Fenster mit<br />

Vorfenstern. Die bedeutend besseren<br />

isolierverglasten Fenster bringen eine<br />

Energieeinsparung, sind aber billiger,<br />

als es Fenster früher waren. Kein<br />

<strong>Grund</strong> also <strong>für</strong> grössere Mietzinsaufschläge.<br />

Michael Töngi<br />

> N E W S<br />

Erfolg in Basel<br />

Der Basler Grosse Rat hat eine Motion<br />

gutgeheissen, <strong>die</strong> auf den Erhalt<br />

der vom Abbruch bedrohten Rosental-Liegenschaften<br />

mit planerischen<br />

Mitteln abzielt. Der MV hatte sich gegen<br />

<strong>die</strong> Abbruchpläne engagiert.<br />

MIETEN & WOHNEN 3|06<br />

13


D I E N S T L E I S T U N G E N S E K T I O N E N<br />

Rechtsberatung – Mitgliedschaft – Versicherungen<br />

AARGAU<br />

MV Aargau, PF, 5600 Lenzburg 2<br />

www.mvag.ch, e-mail: mvag@mvag.ch<br />

Rechtsberatung: 062 888 10 38<br />

Telefonische Rechtsberatung:<br />

Nur <strong>für</strong> Mitglieder: Di 13–17h,<br />

Allgemein: Mo und Di 8–12h, Do 14–18h,<br />

Sa 8–12h<br />

Sekretariat: Mo bis Fr 8–11h<br />

BASEL/BASELLAND<br />

MV Basel<br />

MV Baselland & Dorneck-Thierstein<br />

PF 396, 4005 Basel<br />

Tel. 061 666 60 90 (keine Rechtsauskünfte)<br />

Fax 061 666 60 98<br />

Mo–Fr 9–12h, Mo–Do 13–16h<br />

Telefonische Rechtsberatung (Hotline):<br />

Tel. 061 666 69 69, Mo–Fr 9–12h,<br />

Mo–Do 13–16h<br />

Persönliche Rechtsberatung Basel:<br />

Mo bis Do 17–18.30h (Di und Mi auch<br />

<strong>für</strong> Nichtmitglieder)<br />

Persönliche Rechtsberatung Binningen:<br />

Di 17.30–19h, Curt Goetz-Str. 1<br />

(Gemeindeverwaltung)<br />

Persönliche Rechtsberatung Liestal:<br />

Mo 17.30–19h, Rebgasse 15<br />

Persönliche Rechtsberatung Reinach:<br />

Mi 17.30–19h, Hauptstrasse 10<br />

(Gemeindeverwaltung)<br />

Persönliche Rechtsberatung Pratteln:<br />

Do 17.30–19h, Bahnhofstrasse 1<br />

BERN<br />

MV Kanton Bern<br />

Monbijoustrasse 61, 2. Stock,<br />

3007 Bern, PF, 3000 Bern 23,<br />

Tel. 0848 844 844<br />

www.mieterverband.ch/bern<br />

Rechtsberatung:<br />

Kostenlose Rechtsberatung <strong>für</strong> MV-Mitglieder<br />

durch spezialisierte Juristinnen<br />

und Juristen an folgenden Orten:<br />

Bern, Biel, Burgdorf, Interlaken,<br />

Langenthal, Münsingen, Urtenen-<br />

Schönbühl, Steffisburg, Thun<br />

Sprechstunden <strong>für</strong> alle Orte nur nach<br />

Voranmeldung bei der Geschäftsstelle:<br />

Tel. 0848 844 844.<br />

Bitte sämtliche Unterlagen mitbringen.<br />

FREIBURG<br />

MV Deutschfreiburg,<br />

PF 41, 3185 Schmitten, Tel. 026 496 46<br />

88 (keine tel. Rechtsauskünfte), e-mail:<br />

mieterverband.deutschfreiburg@gmx.ch<br />

Sekretariat: Margot Rumo-Spicher<br />

Rechtsberatung Düdingen:<br />

«Stiftung Drei Rosen» (Lokal Spielgruppe)<br />

Alfons-Aeby-Strasse 15, jeden<br />

2. und 4. Mi im Monat, 19.30–20.30h)<br />

Rechtsberatung Murten:<br />

Deutsche Bibliothek, Deutsche<br />

Kirchgasse, jeden 1. + 3. Mo<br />

im Monat, 19–20h<br />

Rechtsberatung Freiburg:<br />

Altes Bürgerspital, Spitalgasse 2<br />

jeden 1. + 3. Do im Monat, 19–20h<br />

GLARUS<br />

MV Glarus, Chantal Fritschi,<br />

Schiltstr. 36, 8750 Glarus,<br />

Tel. 055 640 73 31<br />

Rechtsberatung:<br />

Nach tel. Voranmeldung bei<br />

lic.iur. Fredy Fischer, Buchholzstrasse<br />

58, 8750 Glarus, Tel. 055 650 24 65<br />

14 MIETEN & WOHNEN 4|06<br />

GRAUBÜNDEN<br />

MV Graubünden, Bahnhofstr. 8,<br />

7000 Chur<br />

Telefonische Rechtsberatung:<br />

Di 9–12h, Do 14–17 h<br />

Tel. 081 253 60 62<br />

LUZERN<br />

MV Luzern<br />

Mythenstrasse 2, 6003 Luzern<br />

Tel. 041 220 10 22, Mo–Fr 9–12h<br />

www.mieterverband.ch/luzern<br />

Rechtsberatung Luzern:<br />

ohne Voranmeldung Di 17.30–18.30h<br />

nach tel. Voranmeldung: Mo 9–12,<br />

Mi 14–16h, Do 16–19h, Fr 9–12h<br />

Rechtsberatung Sursee: Sozialzentrum<br />

Herrenrain 12, ohne Voranmeldung<br />

Do 17.30–18.30<br />

OB - UND NIDWALDEN<br />

Neu werden sämtliche Dientleistungen<br />

vom MV Luzern angeboten:<br />

MV Luzern, Mythenstrasse 2,<br />

6003 Luzern<br />

Tel. 041 220 10 22, Mo–Fr 9–12h<br />

www.mieterverband.ch/luzern<br />

Rechtsberatung Luzern:<br />

ohne Voranmeldung Di 17.30–18.30h<br />

nach tel. Voranmeldung: Mo 9–12,<br />

Mi 14–16h, Do 16–19h, Fr 9–12h<br />

ST.GALLEN/THURGAU/<br />

APPENZELL<br />

MV Ostschweiz<br />

Sekretariat: Webergasse 21,<br />

9000 St.Gallen, Tel. 071 222 50 29<br />

Rechtsberatung:<br />

St.Gallen: Webergasse 21, Di 17–19h<br />

(ohne Voranmeldung), Do 17–19h<br />

(nur nach tel. Voranmeldung)<br />

neu ab 1. Juli: Do 14–19 Uhr, mit<br />

Schreibservice (Fr. 80.–/h)<br />

Heerbrugg: Auerstrasse 25, jeweils<br />

am 1. Do des Monats 18–19h<br />

(n. Voranmeldung)<br />

Rorschach: Rathaus, jeweils am 2. Di<br />

des Monats 18–19h (n. Voranmeldung)<br />

Buchs: Schingasse 6, jeweils am 1. Mo<br />

des Monats 17–18h<br />

Sargans: altes Rathaus, Städtchenstr. 43,<br />

jeweils am 3. Mo des Monats 17–18h<br />

Wattwil: Gemeindehaus, jeweils am<br />

1. Mo des Monats 17–18h<br />

Rüti ZH: nach tel. Vereinbarung,<br />

Tel. 055 240 93 83<br />

Kreuzlingen: Bahnhofstrasse 39<br />

(Büros der Gewerkschaft Unia),<br />

Do 18–20h, Voranmeldung möglich,<br />

während den Schulferien finden keine<br />

Beratungen statt.<br />

Frauenfeld: Gaswerkstr. 9 (im Hause<br />

Gewerkschaftsbund Thurgau), jeden Di<br />

18–19.30h, während den Schulferien<br />

finden keine Beratungen statt.<br />

Herisau: Haus Windegg 4, jeweils am<br />

1. und 3. Dienstag des Monats,<br />

17.30–19h<br />

Telefonische Kurzauskünfte:<br />

St.Gallen, Mo–Fr 9–12h,<br />

Tel. 071 222 50 29<br />

Region See und Gaster,<br />

Mo–Fr 8–11.30 h, Tel. 055 240 93 83<br />

Region Wil, Fr 8–10 h, Tel. 071 913 20 71<br />

SCHAFFHAUSEN<br />

MV Schaffhausen<br />

und Umgebung<br />

PF 2128, 8201 Schaffhausen<br />

Tel. 052/624 13 87<br />

Rechtsberatung:<br />

Arbeitersekretariat des<br />

Kantons SH, Platz 7,<br />

8201 Schaffhausen,<br />

Tel. 052 630 09 01<br />

SCHWYZ<br />

MV Kanton Schwyz<br />

Postfach, 8854 Siebnen,<br />

Tel. 055 440 84 64<br />

Rechtsberatung:<br />

Tel. Anmeldung über<br />

das Sekretariat<br />

SOLOTHURN<br />

MV Solothurn<br />

MV Grenchen<br />

MV Olten<br />

Geschäftsstelle Tel. 0848 062 032<br />

Mo–Fr 14–17h<br />

MV Solothurn<br />

Westbahnhofstrasse 1, 2. OG,<br />

PF 1121, 4502 Solothurn,<br />

Tel. 0848 06 20 32<br />

Rechtsberatung:<br />

Mo und Mi 17–19h,<br />

Westbahnhofstrasse 1, 2. OG,<br />

4502 Solothurn (MV Baselland und<br />

Dorneck-Thierstein siehe Baselland)<br />

MV Bettlach, Präs. Otto Tschanz-Müller,<br />

Bahnhofstrasse 6, 2544 Bettlach<br />

Rechtsberatung:<br />

Tel. Anmeldung 032 645 32 64<br />

MV Grenchen, Bettlachstrasse 8,<br />

2540 Grenchen<br />

Rechtsberatung:<br />

Nur nach Voranmeldung: Sekretariat<br />

Do 14–17h, Tel. 0848 062 032<br />

MV Olten und Umgebung<br />

PF 722, 4603 Olten, Tel. 0848<br />

062 032, täglich von 14–17h<br />

Rechtsberatung:<br />

Di 17–19h, Stadthaus Olten, Part. Iinks<br />

URI<br />

Neu werden sämtliche Dientleistungen<br />

vom MV Luzern angeboten:<br />

MV Luzern, Mythenstrasse 2,<br />

6003 Luzern<br />

Tel. 041 220 10 22, Mo–Fr 9–12h<br />

www.mieterverband.ch/luzern<br />

Rechtsberatung Luzern:<br />

ohne Voranmeldung Di 17.30–18.30h<br />

nach tel. Voranmeldung:<br />

Mo 9–12, Mi 14–16h, Do 16–19h,<br />

Fr 9–12h<br />

WALLIS<br />

MV Wallis<br />

ASLOCA, Sektion Wallis, Rue des<br />

Mayennets 27, Postfach 15, 1951 Sitten<br />

Rechtsberatung Brig-Glis:<br />

Restaurant Diana, Kapuzinerstr. 23,<br />

jeden 2. und 4. Mittwoch des Monats,<br />

18–20h, Tel. 027 923 36 91<br />

Siders, Rte de Sion 3, Café le Président<br />

Mo ab 18.30–20.30h, Tel. 027 322 92 49<br />

Sitten, Sekretariat Rue des Mayennets<br />

27, 1951 Sion, Tel. 027 322 92 49<br />

Mo 9–11h und 14–17.30h,<br />

Voranmeldung erwünscht<br />

Mo–Di 8.30–11.30h, Tel. 027 322 92 49<br />

Bei Ihrem lokalen MV werden Sie<br />

kompetent beraten.<br />

ZUG<br />

MV des Kantons Zug<br />

Sekretariat: Industriestr. 22, PF 732,<br />

6301 Zug, Tel. 041 710 00 88,<br />

Fax 041 710 00 89.<br />

Mo 14–17h, Di–Fr 9–11.30h<br />

mvzug@bluewin.ch<br />

Tel. Rechtsberatung nur <strong>für</strong> Mitglieder:<br />

Mo 17.30–19.30h, Tel. 041 710 00 88.<br />

Persönliche Rechtsberatung <strong>für</strong><br />

Nichtmitglieder kostenpflichtig:<br />

Oswaldgasse 18 (vis-à-vis Stadtbibliothek),<br />

6300 Zug Fr 17–19h<br />

ZÜRICH<br />

MV Zürich<br />

Sekretariat:<br />

Tellstr. 31, 8026 Zürich,<br />

Tel. 044 296 90 20. Fax 044 296 90 26<br />

www.mieterverband.ch/zuerich<br />

Geschäftsstellen:<br />

Zürich: Tellstr. 31, 8026 Zürich, 1. Stock,<br />

Tel. 044 296 90 20<br />

Mo–Fr 9–12h, 13.30–17h (Andere<br />

Öffnungszeiten <strong>für</strong> Rechtsberatung)<br />

Winterthur: Obertor 46, 8400 Winterthur,<br />

Tel. 052 212 50 35 Mo–<br />

Mi/Fr 14–17h (Andere Öffnungszeiten<br />

<strong>für</strong> Rechtsberatung)<br />

Rechtsberatung:<br />

Geschäftsstelle Zürich:<br />

Mo–Mi 15.30–18h; Do 15.30–19h<br />

Voranmeldung: Tel 044 296 90 25<br />

Geschäftsstelle Winterthur:<br />

Mi und Do 18.15–20.15h (Termine am<br />

Freitagnachmittag <strong>für</strong> Mitglieder nach<br />

tel. Vereinbarung)<br />

Bülach: Sekretariat Unia, Müsegg 3,<br />

Di 18.30–19.30h<br />

Dietikon: Stadthaus Dietikon,<br />

Bremgartnerstrasse 22, Trauzimmer,<br />

2. Stock, (Warteraum Cafeteria)<br />

Mi 17.30–19h (geschlossen während<br />

Schulferien)<br />

Opfikon/Glattbrugg: Sekretariat<br />

VPOD-Luftverkehr, Lindenstr. 11,<br />

Mi 18.30–19.30h<br />

Regensdorf: Kath. Pfarreizentrum,<br />

Schulstr. 112, Di 18.30–19.30h<br />

Rüti: Eichwiesstr. 2, 055 240 93 83<br />

(tel. Voranmeldung)<br />

Stäfa: Kronenstr.9, 01 928 19 98<br />

(tel. Voranmeldung)<br />

Wädenswil: Schulhaus Eidmatt I,<br />

2. Stock, Zi 5, Eidmattstr. 15,<br />

Mi 19–20.30h<br />

(geschlossen während Schulferien)


S E R V I C E<br />

So können Sie MV-Verlagsprodukte bestellen:<br />

‡ Per E-Mail: info@mieterverband.ch<br />

‡ Direkt auf der Homepage: www.mieterverband.ch unter MV Dachverbände<br />

«Deutschschweiz»«Drucksachen»<br />

‡ Schriftlich, indem Sie auf <strong>die</strong>ser Seite <strong>die</strong> gewünschten Verlagsprodukte ankreuzen<br />

und <strong>die</strong> ganze Seite einsenden an: Schweizerischer Mieterinnen-<br />

und <strong>Mieterverband</strong> Deutschschweiz, Postfach 2271, 8026 Zürich oder faxen<br />

043 243 40 41.<br />

Bestelltalon<br />

Bitte senden Sie mir <strong>die</strong> unten angekreuzten Produkte.<br />

Ich bin MV-Mitglied Ich bin nicht MV-Mitglied<br />

Ich wünsche MV-Beitrittsunterlagen<br />

Meine Adresse:<br />

Name:<br />

Vorname:<br />

Strasse:<br />

PLZ / Ort:<br />

Telefon-Nummer (<strong>für</strong> Rückfragen):<br />

Broschüren<br />

Preis pro Broschüre:<br />

Fr. 6.– (+ Porto) <strong>für</strong> MV-Mitglieder<br />

Fr. 8.– (+ Porto) <strong>für</strong> Nichtmitglieder<br />

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Überprüfen Sie Mietzinserhöhungen auf ihre<br />

Berechtigung hin! Sie können insbesondere<br />

ausrechnen, ob sämtliche früheren Hypozinssenkungen<br />

richtig gutgeschrieben wurden.<br />

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Bei sinkenden Hypozinsen haben MieterInnen<br />

ein Anrecht darauf, dass ihnen <strong>die</strong> Vermieterin<br />

<strong>die</strong> Kosteneinsparung in Form einer Mietzins-<br />

reduktion weitergibt. Mit Rechnungsbeispie-<br />

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müssen! Mit Muster von korrekten Heizungs-<br />

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Beilage: Heizölpreise.<br />

Abschluss eines Mietvertrages (28 Seiten)<br />

Was haben <strong>die</strong> einzelnen vertraglichen Festlegungen<br />

<strong>für</strong> Konsequenzen?<br />

Mängel an der Mietsache (28 Seiten)<br />

Rechte und Pflichten von Mieter- und Vermie-<br />

terschaft bei der Behebung und Abgeltung von<br />

Mängeln, <strong>die</strong> nicht durch <strong>die</strong> Mietenden ver-<br />

schuldet sind.<br />

Der vorzeitige Auszug (24 Seiten)<br />

Wie Sie dabei alle Klippen erfolgreich umschif-<br />

fen. Musterbriefe. Beilage: Formular <strong>für</strong> Miet-<br />

interessentlnnen<br />

Kündigung (28 Seiten)<br />

Wie man richtig kündigt, was der Vermieter ein-<br />

halten muss und wie man zu einer Mieterstre-<br />

ckung kommt. Beilage: Kündigungsformular.<br />

Problemlos Zügeln (28 Seiten)<br />

Praktische Hilfe <strong>für</strong> den gut organisierten Um-<br />

zug (<strong>die</strong> mietrechtlichen Fragen zum Umzug<br />

sind in der Broschüre «Auszug und Einzug»<br />

behandelt).<br />

Auszug und Einzug (32 Seiten)<br />

Antwort auf alle mietrechtlichen Fragen zu<br />

<strong>die</strong>sem Thema.<br />

Paritätische Lebensdauertabelle (80 S.)<br />

Die Bewertung von Einrichtungen in Wohn- und<br />

Geschäftsräumen<br />

Wie darf ich meine Mietwohnung<br />

verändern? (20 Seiten)<br />

Was müssen MieterInnen bei der Gestaltung<br />

ihres Heims beachten? Mit Checklisten, Tips<br />

und «Bausteinen» <strong>für</strong> vertragliche Regelungen.<br />

Gemeinsam Wohnen/Untermiete (20 S.)<br />

Wie Konkubinate und Wohngemeinschaften<br />

ihre Mietprobleme lösen können. Mit Vertrags-<br />

mustern und Musterbriefen.<br />

Das Mietrecht: Gesetz und Verordnung<br />

(72 S.)<br />

Alle Bestimmungen im praktischen Taschen-<br />

format mit nützlichen Tabellen.<br />

Formulare<br />

Mängelliste / Wohnungsabnahmeprotokoll<br />

3-teilig mit je 2 Durchschlägen und Deckblatt<br />

mit Lebensdauertabelle. Fr. 4.– (+ Porto<br />

Mietvertrag<br />

3-teilig mit 1 Kopie und allgemeinen Bedingungen.<br />

Das korrekte und hilfreiche Mietvertragsformular.<br />

Fr. 4.– (+ Porto)<br />

Untermietvertrag<br />

2-teiliges Formular mit 2 Kopien und Deckblatt<br />

mit wichtigen Angaben zu Untermiete.<br />

Fr. 4.– (+ Porto)<br />

Merkblätter<br />

Die Merkblätter können kostenlos bestellt werden.<br />

Mietrechtliche Formvorschriften<br />

Fristen, Termine und Zustellungen<br />

Haustiere in der Mietwohnung<br />

Hund und Katz, Fisch und Vogel: Was ist in der<br />

Mietwohnung erlaubt?<br />

Das Mietzinsdepot<br />

Was Mieterinnen und Mieter über das Miet-<br />

zinsdepot wissen müssen<br />

Frieren in der Mietwohnung<br />

Rechtsstreitigkeiten um das Raumklima<br />

Keine Angst vor der Schlichtungsbehörde<br />

Wie das Verfahren bei der Schlichtungs-<br />

behörde abläuft.<br />

Jetzt aktuell:<br />

Paritätische Lebensdauer-<br />

Tabelle<br />

Die neue MV-Broschüre wurde gemeinsam<br />

mit dem Hauseigentümerverband<br />

erarbeitet. Sie listet auf<br />

80 Seiten <strong>die</strong> Lebensdauern von Einrichtungen<br />

und Gegenständen in<br />

Wohn- und Geschäftsräumen auf.<br />

Fr. 6.– <strong>für</strong> Mitglieder<br />

Fr. 8.– <strong>für</strong> Nichtmitglieder<br />

Bezug: Tel. 043 243 40 40<br />

oder E-Mail info@mieterverband.ch.<br />

Wohnungsreinigung<br />

Was man im Umgang mit Reinigungsinstituten<br />

beachten muss.<br />

Mietrechttipps <strong>für</strong> junge Mieterinnen und<br />

Mieter<br />

Kurzinformationen <strong>für</strong> Junge, <strong>die</strong> erstmals<br />

eine Wohnung beziehen.<br />

Die Rechte als Hauswart/in<br />

Was Sie als Hauswart/in im Nebenamt wissen<br />

sollten!<br />

Balkonparty<br />

Wie sich sommerliche Streitfälle vermeiden<br />

lassen<br />

Fachzeitschrift<br />

«mietrechtspraxis/mp»<br />

Immer über <strong>die</strong> aktuellste mietrechtliche<br />

Rechtsprechung orientiert sein: mietrechtspraxis/mp,<br />

<strong>die</strong> Fachzeitschrift <strong>für</strong> schweizerisches<br />

Mietrecht (erscheint vierteljährlich) Fr. 82.–<br />

Bücher und DVD<br />

Das Mietrecht <strong>für</strong> Mieterinnen und Mieter<br />

Überarbeitete Auflage<br />

Das bewährte Buch mit einem umfassenden<br />

Überblick über <strong>die</strong> Rechte der Mieterinnen<br />

und Mieter. (272 Seiten)<br />

<strong>für</strong> Mitglieder: Fr. 20.– (+ Porto)<br />

<strong>für</strong> Nichtmitglieder: Fr. 28.– (+ Porto)<br />

Mietrecht <strong>für</strong> <strong>die</strong> Praxis<br />

von Lachat / Stoll / Brunner (600 Seiten)<br />

Das Standardwerk zum schweizerischen<br />

Mietrecht liegt in erweiterter und überarbeiteter<br />

Form in der 6. Auflage vor.<br />

<strong>für</strong> Mitglieder Fr. 45.– (+ Porto)<br />

<strong>für</strong> Nichtglieder Fr. 58.– (+ Porto)<br />

Wohnungsordner<br />

Den Wohnpapierkrieg im Griff. Mit Register,<br />

<strong>Tipps</strong> und den Broschüren «Lebensdauertabelle»<br />

und «Gesetz und Verordnung».<br />

Fr. 20.– (+ Porto)<br />

Abschied von der Hypozinskoppelung<br />

10minütige DVD über das Problem<br />

der Hypozins-Mietzins-Kopplung<br />

Fr. 20.– (+ Porto)<br />

MIETEN & WOHNEN 4|06<br />

15


AZB 8026 Zürich Postcode 1<br />

Neuer MV-Präsident in<br />

Graubünden: Johannes<br />

Pfenninger<br />

Stabwechsel<br />

beim Bündner MV<br />

Johannes Pfenninger folgt auf den<br />

demissionierenden Carlo Köhl. Dieser<br />

wies in seinem letzten Jahresbericht<br />

auf <strong>die</strong> ungenügenden Vorschläge<br />

von Bundesrat Deiss <strong>für</strong> eine neues<br />

Mietrecht hin und betonte, dass <strong>die</strong><br />

Kostenmiete bei unserem ungleichge-<br />

> U R T E I L E<br />

Mietzinshinterlegung und Kündigung<br />

wegen Zahlungsverzugs<br />

Ein vom Mieter wegen eines Mangels<br />

hinterlegter Mietzins gilt nur dann als<br />

bezahlt, wenn der Mieter den Vermieter<br />

zunächst auffordert, den Mangel<br />

innert angemessener Frist zu beheben<br />

und wenn er dem Vermieter <strong>die</strong><br />

Hinterlegung androht. Fristansetzung<br />

und Androhung können nur unterbleiben,<br />

wenn sie sich offensichtlich als<br />

unnütz erweisen würden (E. 3.1-3.2).<br />

Fehlt es an <strong>die</strong>sen formellen Voraussetzungen<br />

zur Hinterlegung, kann<br />

der Vermieter eine ausserordentliche<br />

#<br />

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Bild zVg<br />

Kündigung wegen Zahlungsverzugs<br />

aussprechen (E. 3.3).<br />

Art. 257 d OR; Art. 259g OR; Art. 108 Ziff. 1 OR<br />

Bundesgericht, 1. Zivilabteilung,<br />

4C.264/2003, 3. Dezember 2003<br />

Publ. in mp/Mietrechtspraxis 4/2005<br />

Verspätete Hinterlegung<br />

bei Mängeln<br />

Die Hinterlegung von Mietzinsen bei<br />

Mängeln gilt nur dann als Bezahlung,<br />

wenn sie vor der Fälligkeit erfolgt. Bezahlt<br />

der Mieter aber den Mietzins<br />

während längerer Zeit ohne Widerspruch<br />

des Vermieters nicht wie vertraglich<br />

vorgesehen monatlich zum<br />

Bitte ausschneiden und einsenden an: Schweizerischer Mieterinnen- und <strong>Mieterverband</strong>,<br />

Postfach 2271, 8026 Zürich<br />

m&w | Präsidentenwechsel beim MV Graubünden: Jetzt steht der SP-<br />

Politiker Johannes Pfenninger den MV vor. Er will sich unter anderem<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Förderung des sozialen Wohnbaus engagieren.<br />

wichtigen Wohnungsmarkt <strong>die</strong> sozialste<br />

Lösung sei. Der neue Präsident<br />

arbeitet als geschäftsleitender Sekretär<br />

bei der SP des Kantons Graubünden<br />

und betreibt daneben eine<br />

Beratungsfirma <strong>für</strong> naturnahen Gartenbau.<br />

«Ich bin schon seit längerem<br />

mit der Mieterbewegung in Kontakt»,<br />

sagte Pfenninger dem M&W. So richtig<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Mieteranliegen politisiert<br />

und sensisbilisiert wurde er durch <strong>die</strong><br />

MV-Initiative «Ja zu fairen Mieten»<br />

und den darauf folgenden Kampf um<br />

<strong>die</strong> Mietrechtsrevision. Pfenninger<br />

war lange Zeit selbst Mieter, und als<br />

Pächter von Geschäftsräumen kennt<br />

er <strong>die</strong> Probleme rund ums Wohnen<br />

aus eigener Anschauung.<br />

Johannes Pfenninger, der in Prat-<br />

val bei Thusis im Domleschg zu Hause<br />

ist, sitzt <strong>für</strong> <strong>die</strong> SP im Grossen Rat<br />

und gilt dort als versierter Politiker.<br />

Davon hofft der MV Graubünden besonders<br />

profitieren zu können, hat er<br />

nun doch einen direkten Draht ins kantonale<br />

Parlament. Pfenninger möchte<br />

sich in nächster Zeit vor allem mit<br />

dem Thema des sozialen Wohnungsbaus<br />

beschäftigen, der auch <strong>für</strong> Graubünden<br />

von Bedeutung ist. «Ich werde<br />

dazu einen Vorstoss einreichen»,<br />

kündigt er an. Über <strong>die</strong> Details will er<br />

sich noch Gedanken machen. Wie in<br />

vielen anderen Kantonen läuft auch in<br />

Graubünden in <strong>die</strong>sem Bereich kaum<br />

mehr etwas, nachdem der Bund <strong>die</strong><br />

entsprechenden Kredite auf Eis gelegt<br />

hat.<br />

voraus, sondern jeweils erst im Lauf<br />

des Monats, ist eine entsprechende<br />

stillschweigende Vertragsänderung<br />

anzunehmen.<br />

Art. 257c OR; Art. 259g OR<br />

Cour de justice Genf, 8. November 2004<br />

Publ. in mp/Mietrechtspraxis 4/2005<br />

Ortsüblicher Mietzins<br />

von Geschäftsräumen<br />

Zur Ermittlung des orts- und quartierüblichen<br />

Mietzinses von Geschäftsräumen<br />

genügt es nicht, auf<br />

<strong>die</strong> Quadratmeterpreise im Ort oder<br />

im Quartier abzustellen. Auch Lage,<br />

Grösse, Ausstattung, Zustand und<br />

Bauperiode von Vergleichsobjekten<br />

sind massgebend.<br />

Art. 269 a lit. a OR; Art. 11 VMWG<br />

Cour der justice Genf, 24. Juni 2005<br />

Publ. in mp/Mietrechtspraxis 1/2006<br />

Mietzinshinterlegung und Kündigung<br />

wegen Zahlungsverzugs<br />

Der vom Mieter wegen eines Mangels<br />

hinterlegte Mietzins gilt als bezahlt,<br />

auch wenn der Mieter im Verfahren<br />

vor Schlichtungsbehörde keinen Antrag<br />

auf Beseitigung des Mangels<br />

stellt. Eine ausserordentliche Kündigung<br />

des Vermieters wegen Zahlungsverzugs<br />

ist ungültig.<br />

Art. 257d OR; Art. 259g und Art. 259h OR<br />

Bundesgericht, 4C.331/2004, 17. März 2005<br />

Publ. in mp/Mietrechtspraxis 4/2005<br />

Jakob Trümpy<br />

Redaktor Mietrechtspraxis/mp

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