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14 Seit 25 Jahren wird am Rheinmetall-Standort im niedersächsischen Unterlüß auf hohem Niveau ausgebildet. Unser Foto zeigt Industriemechaniker zusammen mit Berufsausbilder Thomas Meyer bei der CNC-Ausbildung. In allen Epochen ihrer Geschichte war die Firma Rheinmetall ein gefragter Ausbildungsbetrieb, und dies natürlich auch seit der Wiederaufnahme der Fertigung für die neugegründete Bundeswehr im Juni 1957 in Düsseldorf. Im früheren Gebäude 40 des damaligen Werkes Derendorf wurde eine Lehrwerkstatt eingerichtet; zur Ausbildung beschaffte sich Direktor Prof. Carl Waninger eine Reihe von Waffen und technischen Werkzeugen aus den Beständen der alliierten Truppen. Die Ausbildung am Standort Unterlüß wurde erst am 1. August 1983 aufgenommen. „Eine qualifizierte Ausbildung konnte zuvor an unserem Standort nicht angeboten werden“, erläutert Werner Wegat, Leiter des Zentralbereichs Personal des Standortes Unterlüß. „Die Tätigkeiten waren überwiegend reine Anlernberufe, zum Beispiel Laborierung von Munition. Die Experten für die Schießversuche sowie Messtechniker wurden – und werden auch heute noch – nicht im eigenen Haus ausgebildet, sondern extern angeworben.“ Die Situation änderte sich jedoch zu Beginn der achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts, als immer mehr Funktionen von Düsseldorf nach Unterlüß verlagert wurden. Bestand der Betrieb in Unterlüß, der – anders als vor 1945 – kein eigenständiges Werk darstellte, lediglich aus dem Erprobungsgelände und der Munitionslaborierung, wurden um 1980 erste Montageeinrichtungen (u.a. der Prototypenbau) von Düsseldorf nach Unterlüß verlegt. Außerdem hatte 1979 die Serienfertigung der 120-mm-Waffenanlage des Kampfpanzers Leopard II begonnen, die z. T. von Beginn an in Unterlüß stattfand. Dafür war es notwendig, einen eigenen Facharbeiterstamm auszubilden, der zuvor in dem Maße nicht vorhanden war. Das Ausbildungsangebot der Rheinmetall Waffe Munition GmbH (Geschäftsbereich Waffe und Munition), dessen Standard hoch anerkannt ist und dessen Qualität im Bereich der Industrie- und Handelskammer Lüneburg/Wolfsburg als vorbildlich gilt, umfasst die gewerblich-technischen Berufsfelder H Industriemechaniker mit Einsatzgebiet Maschinen- und Anlagenbau H Zerspanungsmechaniker mit Einsatzgebiet Dreh- und Fräsmaschinensysteme H Technischer Zeichner, Fachrichtung Maschinen- und Anlagentechnik (seit 2007) H Industriekaufmann bzw. -kauffrau. Von den derzeit 57 Auszubildenden – 53 männliche und vier weibliche – absolvieren 55 „Azubis“ eine technische und zwei eine kaufmännische Lehre. 46 von ihnen haben bei der RWM, elf bei der RLS ihren Ausbildungsvertrag abgeschlossen. Personalleiter Werner Wegat: „Beide Firmen bilden hier gemeinsam aus. Auch wenn die jungen Leute bei den jeweiligen Firmen ihre Ausbildungsverträge haben, wird in der Ausbildung vor Ort nicht zwi- Unterlüß. Im Februar 1980 erschien im damaligen Düsseldorfer Werk der Rheinmetall GmbH ein außergewöhnlicher Aushang: Für ein 17-jähriges Mädchen aus Unterlüß wurde eine Wohngelegenheit gesucht. Die frühere Realschülerin gehörte zu einer kleinen Schar Jugendlicher aus dem Landkreis Celle, denen erstmals die Möglichkeit gegeben wurde, im Werk Düsseldorf-Derendorf eine kaufmännische bzw. technische Ausbildung zu absolvieren. Drei Jahre später, 1983, richtete das Unternehmen auch am niedersächsischen Standort Unterlüß eine Ausbildungswerkstatt ein. Am 17. September dieses Jahres wurde das Ereignis, das sich zum 25. Male jährte, feierlich begangen. Der Standort Unterlüß von Rhein- metall Defence – das sind die Geschäftsbereiche Waffe und Munition (Rheinmetall Waffe Munition GmbH – RWM) und Fahrzeugsysteme (Rheinmetall Landsysteme GmbH – RLS) – ist heute der zweitgrößte privatwirtschaftliche Ausbilder im Landkreis Celle. 57 junge Leute werden derzeit ausgebildet; davon entfallen 46 auf die RWM und elf auf die RLS. Es handelt sich dabei um Industriemechaniker mit dem Einsatzgebiet Maschinen- und Anlagenbau, Zerspanungsmechaniker mit den Einsatzgebieten Dreh- und Fräsmaschinensysteme und – seit 2007 – Technische Zeichner der Fachrichtung Maschinen- und Anlagentechnik. Hinzu kommen die kaufmännischen Ausbildungsberufe zur Industriekauffrau oder zum Industriekaufmann. Seit 25 Jahren bildet Rheinmetall Defence in Unterlüß Nachwuchs gezielt aus Berufsstart für gut 300 junge Leute Einen weiteren wesentlichen Aspekt, 1983 eine eigene Lehrlingswerkstatt einzurichten, nennt Jörg Wagener, Abteilungsleiter Personal in Unterlüß: „Wir wollten damals auch etwas für die Region tun. Rheinmetall war und ist der größte Arbeitgeber vor Ort und hat einen ausgezeichneten Ruf. Das bringt auch eine gesellschaftspolitische Verpflichtung zur Berufsausbildung mit sich: Wir konnten und wollten uns damals der Bitte, die vom Landkreis Celle und der Industrie- und Handelskammer an uns ergangen war, auch nicht verschließen.“ Im Jahre 1980 hatte man bereits damit begonnen, einer kleinen Anzahl von Jugendlichen aus Unterlüß die Möglichkeit zu geben, eine Ausbildung in Düsseldorf zu absolvieren. Im örtlichen Freizeitzentrum am Hochwald machte man seinerzeit Werbung für die Düsseldorfer Ausbildungsplätze. Für die männlichen „Azubis“ wurden Plätze in einem Wohnheim organisiert; für die jungen Frauen wurden vor allem Unterkünfte in Familien von Rheinmetall-Mitarbeitern gesucht. Die Ausbildung in Düsseldorf hatte für die Jugendlichen allerdings einen Nachteil: Sie konnte nur einer sehr kleinen Anzahl Ausbildungswilliger angeboten werden. 1982 startete deshalb die Anwerbung für die ersten Auszubildenden in Unterlüß, und 1983 begann mit 15 Jugendlichen – zwei Werkzeugmachern und 13 Maschinenschlossern – das erste Lehrjahr in Unterlüß. Im Jahr darauf kam der erste Dreher-Lehrling hinzu. „Hier am Standort auszubilden, hat sich auf jeden Fall gelohnt“, so Werner Wegat. „Wir haben damals, und das gerne, einiges investiert. Da war zum einen die Lehrlingswerkstatt, die neu eingerichtet werden musste, zum an- Im Rahmen der beruflichen Ausbildung bei Rheinmetall in Unterlüß wird moderne Anlagentechnik – zum Beispiel CNC-Fräs- bzw. Drehmaschinen – eingesetzt. Fotos: Katja Knöfel schen den beiden Unternehmen bzw. Defence-Geschäftsbereichen differenziert. Bei der Übernahme nach der Lehrzeit gibt es ebenfalls eine gewisse Durchlässigkeit zwischen den beiden hier ansässigen Firmen.“ Ausbildung ist keine Einbahnstraße „Voraussetzung dafür, dass wir auch alle unsere Ausbildungsplätze besetzen können“, so Werner Wegat, „ist eine genügend hohe Anzahl von qua- KONZERN-INTERN lifizierten Bewerbern. Denn wir gehen mit dem Ausbildungsvertrag ja die Verpflichtung ein, jeden der eingestellten jungen Menschen erfolgreich zum Abschluss zu bringen. Häufig genug bewerben sich aber auch nicht genügend qualifizierte Schulabgänger. Vielfach fehlt es heute in erschreckender Weise an einfachsten Grundkenntnissen.“ Das soll aber nicht etwa heißen, dass es generell an der Schulausbildung hapert. Im Gegenteil: Viele Jugendliche, die nach Abschluss der Haupt- oder Realschule für eine Ausbildung bei Rheinmetall in Frage kommen könnten, ziehen es vor, sich auf dem Gym- nasium weiterzubilden und später ein Studium zu beginnen. „Um auf unser Ausbildungsangebot hinzuweisen, bieten wir den Schulen Freuen sich über den hohen Ausbildungsstandard: Werner Wegat (2.v.l.), Hauptabteilungsleiter Personal, und Jörg Wagener (Abteilungsleiter Personal), eingerahmt von den beiden Auszubildenden Alexander Heinrich (l.) und Christopher Klenner (r.) deren hatten wir für die notwendigen Ausbilder zu sorgen.“ Weitere Investitionen wurden später notwendig, als 1989 die ersten Mädchen als Azubis eingestellt wurden, so zum Beispiel für separate Sozial- und Umkleideräume. Seit jener Zeit ist die Zahl der jungen Damen stetig gestiegen, wenngleich das Interesse an technischen Berufen bei ihnen nach wie vor nicht sehr verbreitet ist. „Wir stellen aber gerne weibliche Auszubildende ein“, so Jörg Wagener, „weil bei vielen von ihnen die Eingangsvoraussetzungen (z. B. die Schulnoten) besser sind als bei manchen Jungen. Gemischte Ausbildungsgruppen sind bei uns zudem gerne gesehen, da durch die Mädchen häufig der soziale Umgang innerhalb einer Gruppe besser ist.“ Seit der Aufgabe des Standortes Düsseldorf im Jahre 1992 konnte dort nicht mehr ausgebildet werden. Nachdem in den neunziger Jahren weitere kaufmännische Funktionen in Unterlüß aufgebaut wurden, konnten ab 1998 auch kaufmännische Ausbildungsplätze angeboten werden. Seit jenem Jahr bildet auch Rheinmetall Landsysteme in Unterlüß aus. „311 Auszubildende haben seit 1983 am hiesigen Standort ihre Lehre absolviert“, resümiert Personalchef Wegat. „Das ist sowohl für uns als auch für die Auszubildenden ein großer Erfolg. Früher konnten wir die meisten Azubis in ein festes Arbeitsverhältnis übernehmen; das geht heute leider nicht mehr in diesem Maße.“ Gleichwohl: Rheinmetall Defence im niedersächsischen Unterlüß ist als Ausbildungsstätte auch in Zukunft äußerst attraktiv, und viele Azubis finden nach ihrer Ausbildungszeit auch ihre berufliche Zukunft bei Europas größtem Ausrüster für Heerestechnik. Dr. Christian Leitzbach im Bezirk an, uns als Unternehmen vorzustellen. Leider ist das Interesse daran nicht so stark, wie wir uns das gerne wünschen. Allerdings findet unser Schülerpraktikum, das wir jedes Jahr anbieten, regen Anklang.“ Rheinmetall unterstützt auch die Bemühungen, an der Hauptschule in Unterlüß ein freiwilliges zehntes Schuljahr einzuführen. Dies soll dazu führen, lernwilligen Schülern eine spezielle Förderung zu ermöglichen und ihnen so bessere berufliche Eingangsvoraussetzungen zu verschaffen. Gute Azubis werden bei Rheinmetall gezielt weiter gefördert, indem das Unternehmen z. B. Stipendien für die Aufnahme eines Studiums vergibt, um dieses Potenzial später auch für das Unternehmen nutzen zu können. „Dieses Angebot wird auch gerne wahrgenommen“, so Wegat. Und schließlich startete in diesem Sommer ein duales Ausbildungssystem, das Rheinmetall speziell für die Ingenieursausbildung zusammen mit der FH Hannover durchführt. „Ziel ist es“, so Wegat weiter, „für unser Unternehmen geeignete junge Menschen zu finden und zu fördern. Ausbildung ist schließlich keine Einbahnstraße. Letztlich erhalten wir von unseren Auszubildenden etwas zurück, wenn sie sich später mit ihrem Engagement und ihren Ideen aktiv im Unternehmen einbringen.“ lb
Doppeljubiläum der Kolbenschmidt Pierburg AG 2009 ist es soweit! Zur Vorbereitung auf das Firmenjubiläum 2009/2010 möchten wir für eine lebendige Darstellung der Historie zusätzlich auch ganz persönliche Erlebnisse aller Mitarbeiter der Kolbenschmidt Pierburg Gruppe sammeln. Sie sind gefragt! Schildern Sie uns Erlebnisse und Anekdoten aus dem Berufsalltag, Erzählungen über interessante Begegnungen mit Mitarbeitern oder Vorgesetzten, Kunden oder Lieferanten, Ernstes oder Witziges aus dem Alltag der Produktion oder der Verwaltung. Machen Sie mit! Alle Interessierten aus dem Bereich Auto- motive, egal, ob mittlerweile pensioniert oder noch im aktiven Dienst, können mitmachen. Erzählen Sie uns Ihre ganz persönliche Geschichte! Unser Dankeschön! Jeder Autor erhält ein kleines Geschenk. Was? Lassen Sie sich überraschen, es lohnt sich! Starten Sie sofort! Schicken Sie Ihre Geschichte und ggf. auch Illustrationsmaterial zu Ihrer Geschichte sowie ein Foto von sich bitte an Anne-Kristin.Noack@de.kspg.com Telefon-Nr.: +49 (0)7132 - 33 3141 Vielen Dank für Ihre Unterstützung. Ihre Unternehmenskommunikation Kolbenschmidt Pierburg AG
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