Un seul monde Un solo mondo Eine Welt Mekong - Deza - admin.ch
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F O R U M<br />
26<br />
Public Private<br />
Partnership<br />
Die deuts<strong>ch</strong>e Entwicklungsagentur<br />
GTZ definiert<br />
Public Private Partnerships<br />
als «Projekte, bei denen<br />
betriebswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e<br />
Interessen der <strong>Un</strong>ternehmen<br />
mit entwicklungspolitis<strong>ch</strong>en<br />
Zielen kombiniert<br />
werden». In anderen<br />
Worten: Es sind Partners<strong>ch</strong>aften<br />
zwis<strong>ch</strong>en staatli<strong>ch</strong>en<br />
Institutionen und<br />
der Privatwirts<strong>ch</strong>aft in der<br />
Entwicklungszusammenarbeit.<br />
PPDP und die DEZA<br />
Die DEZA arbeitet seit<br />
Jahren in ihren Partnerländern<br />
im Berei<strong>ch</strong> der<br />
<strong>Un</strong>ternehmensförderung<br />
mit lokalen Privaten zusammen.<br />
Neueren Datums<br />
hingegen ist, dass sie au<strong>ch</strong><br />
aktiv die Zusammenarbeit<br />
mit grossen S<strong>ch</strong>weizer<br />
<strong>Un</strong>ternehmen und transnationalen<br />
Firmen su<strong>ch</strong>t. Sie<br />
folgt dabei dem von der<br />
UNO und dem Global<br />
Compact lancierten Trend<br />
einer vermehrten Zusammenarbeit<br />
zwis<strong>ch</strong>en öffentli<strong>ch</strong>enEntwicklungsagenturen<br />
und der Wirts<strong>ch</strong>aft<br />
in der Armutsbekämpfung.<br />
Mit einer neuen Strategie<br />
zu Public Private Development<br />
Partnerships formuliert<br />
die DEZA 2008 Zielsetzungen<br />
und Rahmenbedingungen<br />
sol<strong>ch</strong>er<br />
Partners<strong>ch</strong>aften, um künftig<br />
sol<strong>ch</strong> neue Formen und<br />
Instrumente der öffentli<strong>ch</strong>privaten<br />
Zusammenarbeit<br />
im Entwicklungsberei<strong>ch</strong><br />
gezielt nutzen zu können.<br />
Dabei engagiert sie si<strong>ch</strong><br />
sowohl als Partnerin als<br />
au<strong>ch</strong> als Vermittlerin bei<br />
der Förderung von Partners<strong>ch</strong>aften<br />
und Netzwerken<br />
in der Entwicklungszusammenarbeit.<br />
www.sdc.<strong>admin</strong>.<strong>ch</strong>/de/Ho<br />
me/Themen/Wirts<strong>ch</strong>aft_und<br />
_Bes<strong>ch</strong>aeftigung/Privatsekt<br />
orbeteiligung<br />
<strong>Eine</strong> <strong>Welt</strong> Nr.3 / September 2008<br />
SSACI<br />
Public Private Partnership – Gewinn<br />
für wen?<br />
Projektinitiativen mit dem magis<strong>ch</strong>en Label PPP für Public Private<br />
Partnership sind en vogue. Bringen diese Partners<strong>ch</strong>aften<br />
zwis<strong>ch</strong>en öffentli<strong>ch</strong>-re<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en Institutionen und der Privatwirts<strong>ch</strong>aft<br />
tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> den Dur<strong>ch</strong>bru<strong>ch</strong> im Kampf gegen die Armut?<br />
Von Gabriela Neuhaus.<br />
Die Argumente, die für eine Partners<strong>ch</strong>aft zwis<strong>ch</strong>en<br />
staatli<strong>ch</strong>en Institutionen und der Privatwirts<strong>ch</strong>aft<br />
in der Entwicklungszusammenarbeit spre<strong>ch</strong>en, liegen<br />
auf der Hand. Gelingt es, private Geldgeber für<br />
den Kampf gegen die Armut zu gewinnen, fliessen<br />
zusätzli<strong>ch</strong>e finanzielle Mittel; Synergien können<br />
genutzt und Entwicklungsprojekte besser mit<br />
der «realen Wirts<strong>ch</strong>aft» vernetzt werden. Damit erhöht<br />
si<strong>ch</strong> die Chance, dass sol<strong>ch</strong>e Projekte mittelfristig<br />
selbsttragend sind und ni<strong>ch</strong>t mehr subventioniert<br />
werden müssen.<br />
Kritiker hingegen befür<strong>ch</strong>ten eine Instrumentalisierung<br />
der Entwicklungszusammenarbeit, die<br />
letztli<strong>ch</strong> vor allem der Privatwirts<strong>ch</strong>aft in der industrialisierten<br />
<strong>Welt</strong> nützt, statt den Armen. «Na<strong>ch</strong>dem<br />
die Integrationspolitik von <strong>Welt</strong>bank und<br />
IWF in den Entwicklungsländern ges<strong>ch</strong>eitert ist,<br />
wird nun versu<strong>ch</strong>t, das westli<strong>ch</strong>e Wirts<strong>ch</strong>aftsmodell<br />
mit Hilfe von Public Private Partnerships in den<br />
Süden zu exportieren», sagt der Ökonom und<br />
Wirts<strong>ch</strong>aftsjournalist Gian Trepp zu den PPPs, die<br />
weltweit gefördert werden.<br />
«Es gilt heute als gesi<strong>ch</strong>ert», meint hingegen David<br />
Keller von der Sektion Arbeit und Einkommen<br />
bei der DEZA, «dass die Millenniumsziele vom<br />
öffentli<strong>ch</strong>en Sektor allein ni<strong>ch</strong>t errei<strong>ch</strong>t werden<br />
können. Die Einbindung des Privatsektors ist daher<br />
von grosser Bedeutung.» Glei<strong>ch</strong>zeitig weiss man<br />
bei der DEZA aber au<strong>ch</strong>, dass sol<strong>ch</strong>e Partners<strong>ch</strong>aften<br />
heikle Gratwanderungen sind und hat<br />
deshalb die Formel PPP um ein D für Development<br />
(Entwicklung) auf Public Private Development<br />
Partnership erweitert.<br />
Versi<strong>ch</strong>erung für Arme<br />
«Für uns hat au<strong>ch</strong> in Partners<strong>ch</strong>aften die Armutsbekämpfung<br />
als Entwicklungsziel oberste Priorität»,<br />
sagt Kellers Kollege Simon Junker. «Das D<br />
in unserem Konzept ist zentral und für unsere Beurteilung<br />
von mögli<strong>ch</strong>en Partners<strong>ch</strong>aften handlungsleitend.»<br />
<strong>Un</strong>d Sektionsleiter Peter Ts<strong>ch</strong>umi<br />
ergänzt: «Öffentli<strong>ch</strong>-private Partners<strong>ch</strong>aften müssen<br />
einen entwicklungsrelevanten Mehrwert bringen.<br />
Das ist unsere Minimalforderung.»<br />
Als positives Beispiel dafür, wie eine sol<strong>ch</strong>e Partners<strong>ch</strong>aft<br />
aussehen könnte, nennen die DEZA-Verantwortli<strong>ch</strong>en<br />
ein Projekt zur Förderung von Mikroversi<strong>ch</strong>erungen<br />
in Entwicklungs- und S<strong>ch</strong>wellenländern,<br />
das vom internationalen Versi<strong>ch</strong>erungskonzern<br />
Zuri<strong>ch</strong> Financial Services an die