Leseprobe (PDF) - Neue Erde Shop - Neue Erde Verlag

Europa holt sein inneres �ind heim
Auf der Straße spielen Kinder, die einige meiner dringlichsten
physikalischen Hauptprobleme lösen könnten, weil sie über Formen
der Sinneswahrnehmung verfügen, deren ich seit langem
verlustig gegangen bin.
J. R. Oppenheimer, Physiker
Würden in etwa zweitausend Jahren Archäologen das ausgraben, was
dann noch vom »christlichen Abendland« geblieben ist, würden sie
vielleicht genauso ratlos davorstehen wie heutige Forscher vor den
Zeugnissen der keltischen Kultur. Unsere Betonbauten werden zerbröselt,
das Papier unserer Bücher und Zeitschriften vermodert, das Filmmaterial
zersetzt und Plastikprodukte zerfallen sein. Vermutlich würden europäische
Christen dann als »allgemein hellhäutig, langnasig, mit runden
Augen, unterschiedlicher Haarfarbe und Körpergröße« beschrieben.
Und damit werden diese Feststellungen genauso aussagekräftig sein,
wie die heutigen Darstellungen der »Kelten« in einer Vielzahl von Forschungsberichten
und populären Sachbüchern.
Eines ist sicher: Kein Völkerkundler oder Historiker, der heute
ernstgenommen werden will, würde behaupten, finnische Samen
(Lappen) und griechische Wanderhirten gehörten ein und demselben
»Volk« an. Unbestritten ist auch, daß sowohl »blonde, hochgewachsene«
Skandinavier wie auch »untersetzte, dunkelhäutige, dunkelhaarige«
Portugiesen gute und ernstzunehmende Christen sein können. Das
»christliche Abendland« ist ein Sammelbegriff für eine Kulturepoche
(oder Zivilisationsstufe), die zwar räumlich und zeitlich mehr oder
weniger einzugrenzen ist, da sie eine gemeinsame (Kultur-)Geschichte
aufweist. Dennoch sprechen wir Europäer, Mitglieder dieser kulturellen
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