RFID in der Intralogistik - bei RFID im Blick
RFID in der Intralogistik - bei RFID im Blick
RFID in der Intralogistik - bei RFID im Blick
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Herausfor<strong>der</strong>ung Chemielogistik<br />
Das „Europäische Übere<strong>in</strong>kommen über die Beför<strong>der</strong>ung<br />
gefährlicher Güter auf <strong>der</strong> Straße“<br />
enthält beson<strong>der</strong>e Vorschriften für den Straßenverkehr<br />
h<strong>in</strong>sichtlich Verpackung, Ladungssicherung<br />
und Kennzeichnung von Gefahrgut. Die<br />
überstaatlichen Vorschriften s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> nationales<br />
Recht übernommen worden. Analog dazu existie-<br />
ren Übere<strong>in</strong>kommen zum Transport zu Wasser<br />
und auf <strong>der</strong> Schiene. Die Nichtbeachtung von<br />
Rechtsvorschriften zu Transport und Lagerung<br />
von gefährlichen Stoffen begründen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel<br />
Ordnungswidrigkeiten, die mit Bußgel<strong>der</strong>n <strong>in</strong><br />
fünfstelliger Höhe o<strong>der</strong> <strong>im</strong> Extremfall sogar mit<br />
Freiheitsstrafen geahndet werden können.<br />
Chemielogistik<br />
Sicherheit hat Vorfahrt<br />
Chemion setzt auf vernetzte IT-Services<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Chemielogistik<br />
Die Logistik von chemischen Stoffen und Gefahrgütern<br />
ist mit beson<strong>der</strong>en Herausfor<strong>der</strong>ungen verbunden.<br />
Der Logistikdienstleister Chemion setzt<br />
da<strong>bei</strong> auf neue Technologien und e<strong>in</strong>e Vernetzung<br />
<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Unternehmense<strong>in</strong>heiten. <strong>RFID</strong> sei<br />
Der Transport und die Lagerung von gefährlichen Stoffen unterliegen<br />
strikten <strong>in</strong>ternationalen und nationalen Vorgaben h<strong>in</strong>sichtlich<br />
<strong>der</strong> Ausstattung von Lagerzonen, Zusammenlagerungsverbote<br />
best<strong>im</strong>mter Stoffe und Anfor<strong>der</strong>ungen an den Explosionsschutz.<br />
Vorschriften zur Lagerungsdauer und -temperatur gilt es ebenfalls<br />
zu beachten. „E<strong>in</strong> höherer Automatisierungsanteil opt<strong>im</strong>iert nicht<br />
nur Lagerprozesse, son<strong>der</strong>n ist auch e<strong>in</strong> nicht zu unterschätzen<strong>der</strong><br />
Sicherheitsaspekt, gerade da die von uns transportierten und gelagerten<br />
Güter zu rund 65 Prozent Gefahrgüter und gefährliche Stoffe<br />
s<strong>in</strong>d. Mögliche Unfälle mit chemischen Erzeugnissen <strong>im</strong> Lager<br />
wären folgenschwer. „Je automatisierter Lagerprozesse organisiert<br />
s<strong>in</strong>d, desto ger<strong>in</strong>ger ist das Risiko für Mitar<strong>bei</strong>ter und Umwelt“, so<br />
Roger Christoph Boungou.<br />
Leerconta<strong>in</strong>erverwaltung mit <strong>RFID</strong><br />
Nicht nur das Lagermanagement bietet Potenziale zur Opt<strong>im</strong>ierung<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Chemielogistik. Auch <strong>in</strong> den angeschlossenen Logistikprozessen<br />
setzt Chemion auf technische Innovationen. Bereits<br />
seit 2006 wird e<strong>in</strong>e <strong>RFID</strong>-Lösung zur E<strong>in</strong>- und Auslagerung von<br />
Leerconta<strong>in</strong>ern am Chemion-Standort <strong>im</strong> Chempark Leverkusen<br />
e<strong>in</strong>gesetzt. Die auf <strong>der</strong> LF-Frequenz basierende Anwendung reduziert<br />
den manuellen Aufwand <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Conta<strong>in</strong>erverwaltung, da<br />
die getaggten Conta<strong>in</strong>er automatisch erkannt werden. Durch e<strong>in</strong>e<br />
SAP-basierte Lagerverwaltung wird die Sicherheit <strong>der</strong> Prozesse erhöht,<br />
da Verwechselungen <strong>der</strong> Conta<strong>in</strong>er ausgeschlossen werden<br />
können.<br />
<strong>RFID</strong> für die Zufahrtssteuerung<br />
Aktuell ar<strong>bei</strong>tet Chemion <strong>im</strong> Bereich des Straßentransports an<br />
e<strong>in</strong>em neuen Konzept zum <strong>RFID</strong>-E<strong>in</strong>satz. „Dieses Projekt bef<strong>in</strong>det<br />
sich <strong>der</strong>zeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pflichtenheft-Phase und wird <strong>im</strong> 2. Quartal<br />
2013 pilotiert“, so Boungou. Dazu hat Chemion e<strong>in</strong>en etablierten<br />
Partner am Markt gefunden, <strong>der</strong> als Generalunternehmer für die<br />
Bereitstellung <strong>der</strong> Software und Hardware fungiert. Die Lösung<br />
sieht vor, dass Zugmasch<strong>in</strong>enen, Auflieger und Conta<strong>in</strong>er, welche<br />
die Chempark-Standorte anfahren, mit aktiven <strong>RFID</strong>-Tags<br />
versehen werden. Die Lkw werden <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Durchfahrt mittels<br />
Rea<strong>der</strong>-Gates erkannt. Die Fahrer identifizieren sich mittels e<strong>in</strong>es<br />
passiven <strong>RFID</strong>-Tags sowie biometrischen Merkmalen an e<strong>in</strong>em<br />
Selbstbedienungsterm<strong>in</strong>al und erhalten dort ihre Papiere.<br />
Ohne auszusteigen kann die Fahrt, nach erfolgter Verwiegung,<br />
<strong>in</strong> den Chempark fortgesetzt werden. „Das gelieferte Standard-<br />
System lässt sich perfekt <strong>in</strong> unsere Systemlandschaft <strong>in</strong>tegrieren<br />
und auf unsere Bedürfnisse anpassen“, erläutert Boungou. „Mittels<br />
umfangreicher Schnittstellenmöglichkeiten s<strong>in</strong>d wir <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
e<strong>in</strong>e Technologie, die da<strong>bei</strong> weitere Serviceoptionen<br />
eröffnet, sagt Roger Christoph Boungou, Referatsleiter<br />
Organisation und Informationstechnologie<br />
<strong>bei</strong> Chemion Logistik gegenüber “<strong>RFID</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Blick</strong>“.<br />
Lage, alle benötigten Hard- und Softwarekomponenten, die für<br />
e<strong>in</strong>en opt<strong>im</strong>alen Lkw-Umlauf benötigt werden, mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu<br />
verb<strong>in</strong>den.“ Bis Ende 2012 seien alle konkreten Systemanfor<strong>der</strong>ungen<br />
formuliert. In mehreren Stufen wird <strong>der</strong> Rollout an allen<br />
drei Standorten des Logistikdienstleisters erfolgen.<br />
Ziel: Durchgängige Supply-Cha<strong>in</strong><br />
„Wir sehen uns als Innovationsführer <strong>bei</strong>m E<strong>in</strong>satz neuer Technologien.<br />
Sicherlich werden wir weiterh<strong>in</strong> unsere Ar<strong>bei</strong>t verstärkt auf<br />
Themen fokussieren, die uns die Nähe zu unseren bestehenden und<br />
potenziellen Kunden <strong>im</strong> Chempark bietet und uns unternehmensweit<br />
prozessorientierter aufstellen“, sagt Boungou und blickt <strong>in</strong> die<br />
Zukunft: „In diesem Zusammenhang ist die IT def<strong>in</strong>itiv e<strong>in</strong> zentrales<br />
Thema, da sie uns weitere Serviceoptionen eröffnet. Dazu gehören<br />
e<strong>in</strong> ausgeweiteter <strong>RFID</strong>-E<strong>in</strong>satz, die Verwendung mobiler Auto-<br />
ID-Technologien, workfloworientierte Tools sowie e<strong>in</strong>e verstärkte<br />
Schnittstellen<strong>in</strong>tegration, um e<strong>in</strong> durchgängiges und <strong>in</strong>novatives<br />
Supply-Cha<strong>in</strong>-Management betreiben zu können.“<br />
Chemion Logistik<br />
Quelle: Ausgabe 10/2012, S. 40-57, ISSN 1860-5907<br />
Sicherheit hat Vorfahrt | 10/2012 | <strong>RFID</strong> <strong>im</strong> <strong>Blick</strong> 51<br />
Der Chempark mit se<strong>in</strong>en drei Standorten <strong>in</strong> Leverkusen, Dormagen und Krefeld-<br />
Uerd<strong>in</strong>gen und e<strong>in</strong>er Gesamtfläche von rund elf Quadratkilometern, zirka 1 800 Gebäuden<br />
sowie e<strong>in</strong>em Werksstraßennetz von rund 102 Kilometern ist e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> größten<br />
Chemieparks <strong>in</strong> Europa. Mehr als 70 Unternehmen aus den Bereichen Produktion,<br />
Forschung und Dienstleistung <strong>in</strong> <strong>der</strong> chemischen Industrie s<strong>in</strong>d hier ansässig.<br />
Das 2001 aus dem Bayer-Konzern entstandenen Unternehmen,<br />
und heutige Tochtergesellschaft des Chempark-<br />
Betreibers Currenta, bietet logistische Dienstleistungen <strong>im</strong><br />
Umfeld von Chemikalien, Gefahrgütern und gefährlichen<br />
Stoffen an. Rund 1 000 Mitar<strong>bei</strong>ter s<strong>in</strong>d an den drei Standorten<br />
<strong>in</strong> Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerd<strong>in</strong>gen<br />
beschäftigt.