arche noVa aktuell 2012 - arche noVa e.V.
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Pakistan<br />
Wasser- und Sanitärsysteme im Flutgebiet<br />
Ende August 2011 verursachten starke Regenfälle<br />
heftige Überschwemmungen in Pakistan. Zu den<br />
am stärksten betroffenen Gebieten zählte die<br />
Provinz Sindh am Unterlauf des Indus im Süden<br />
des Landes. Hunderttausende mussten, wie bereits<br />
im Jahr zuvor, fliehen und waren auf Hilfe<br />
angewiesen. Unser Projektgebiet in den Distrikten<br />
Mirpur Khas und Badin wurde für mehrere<br />
Monate bis zu drei Meter hoch überflutet. Häuser<br />
wurden zerstört, Ernten vernichtet. Nahezu alle<br />
Trinkwassersysteme und Sanitäranlagen wurden<br />
unbrauchbar. Als andernorts die Felder schon<br />
wieder bestellt werden konnten, floss hier immer<br />
noch Wasser, da die Lehmschicht der Böden das<br />
Versickern verhinderte. Zurück blieb eine Kruste<br />
aus Mineralsalzen. Für die Menschen vor Ort bedeutete<br />
dies, dass sie nur noch schwer an sicheres<br />
Trinkwasser gelangten und ihre Agrarflächen extrem<br />
beschädigt wurden.<br />
Angepasste Wasserversorgung<br />
In den betroffenen Gebieten führte <strong>arche</strong> <strong>noVa</strong><br />
<strong>2012</strong> Wasserversorgungs- und Sanitär-Aktivitäten<br />
in 19 Projektgemeinden durch. Dabei standen<br />
alle Arbeiten unter dem Thema „Disaster Risk Reduction“.<br />
Die in diesem Sinne entwickelte Bauform<br />
der Anlagen gewährleistet die Sicherheit<br />
und Nutzungsmöglichkeit auch bei zukünftigen<br />
Überflutungen. Dies wurde durch das Anschütten<br />
der Bodenniveaus für die gebauten Anlagen<br />
auf etwa 30 Zentimeter über dem höchsten<br />
bisherigen Flutniveau erreicht. Jedes Dorf bekam<br />
eine den Bedingungen vor Ort angepasste Wasserversorgung,<br />
die teilweise aus weiter Entfernung<br />
das seltene „süße“ Trinkwasser ins Dorf<br />
fördert. Die Trinkwassersysteme wurden durch<br />
öffentliche, überdachte Wäschewaschplätze mit<br />
eigener Brauchwasserhandpumpe ergänzt.<br />
gelegten Küchengärten. Für die Entwässerung<br />
der Latrinen wurden eigene Septictanks gebaut.<br />
Die kombinierten Sanitär- und Waschräume hatten<br />
sich bereits in unseren Vorprojekten sehr bewährt<br />
und stehen nunmehr über 700 Menschen<br />
im ehemaligen Flutgebiet zur Verfügung.<br />
Hygienemaßnahmen<br />
Des Weiteren führten wir über 90 Hygiene Schulungen<br />
für Frauen, Männer und Kinder durch.<br />
Im Zuge der Veranstaltungen verteilten wir an<br />
710 Familien Hygiene Kits und 490 sogenannte<br />
WASH NFI Kits, mit einer Grundausstattung an<br />
Körperhygieneartikeln, Reinigungsmitteln und<br />
Wasserbehältern für die Familien. Hinzu kamen<br />
120 Schüler Hygiene Kits. Ein großes Augenmerk<br />
legte unser Team auf das Training der<br />
Bevölkerung bezüglich Hygiene, Gesundheitsvorsorge,<br />
Nutzung und Wartung der Latrinen<br />
sowie Katastrophenvorsorge. Gezielt wurden die<br />
lokalen Strukturen durch die Bildung, das Training<br />
und die Vernetzung von Dorforganisationen<br />
gestärkt. Die gegründeten und geförderten Komitees<br />
werden sich in Zukunft um den Betrieb<br />
Lokale Mitarbeiter des <strong>arche</strong> <strong>noVa</strong>-<br />
Teams verputzen das neue Gebaude<br />
fur die Sanitar- und Waschgelegenheiten.<br />
und die Wartung der Anlagen<br />
kümmern, aber auch weitere<br />
Entwicklungsschritte für ihre<br />
Gemeinden organisieren. Sie<br />
sichern damit die Nachhaltigkeit<br />
unseres Projektes.<br />
_____________________________<br />
Projektpartner: action medeor e.V.,<br />
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.<br />
Förderer: Aktion Deutschland Hilft, Stadtentwässerung<br />
Dresden GmbH, Spender/-innen<br />
In traditionellen Gefa en bringen<br />
die Menschen das Trinkwasser vom<br />
neuen Brunnen nach Hause.<br />
Die beteiligten Menschen<br />
treffen sich bei einer Veranstaltung<br />
von <strong>arche</strong> <strong>noVa</strong>.<br />
18<br />
Für 111 Familienverbunde errichtete <strong>arche</strong> <strong>noVa</strong><br />
Latrinen mit integriertem Waschraum und dazugehöriger<br />
Handpumpe für das Spül- und<br />
Waschwasser. Das beim Duschen und Waschen<br />
abfließende Grauwasser wird dabei weiter genutzt,<br />
beispielsweise zur Bewässerung der an-<br />
Die Kinder haben sich am neuen Brunnen getroffen. Dahinter wurde das Gebäude<br />
für die Sanitär- und Waschkombination auf einem extra dafür aufgeschütteten<br />
Hügel errichtet, damit die Anlage auch künftigen Fluten standhalten kann.<br />
Spendenstichwort: 19<br />
Pakistan