24.02.2013 Aufrufe

Info Guide - Raiffeisen Zentralbank Österreich AG

Info Guide - Raiffeisen Zentralbank Österreich AG

Info Guide - Raiffeisen Zentralbank Österreich AG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Geschäftsbericht 2005<br />

<strong>Info</strong> <strong>Guide</strong><br />

Insider-Tipps<br />

für <strong>Österreich</strong>,<br />

Zentral- und<br />

Osteuropa<br />

Vorabdruck<br />

Geschäftsbericht 2005


Übersicht wichtiger Daten<br />

RZB-Konzern<br />

Monetäre Werte in € Millionen<br />

Erfolgsrechnung<br />

2005 Veränderung 2004* 2003 2002 2001<br />

Zinsüberschuss nach Risikovorsorge 1.399,6 50,8 % 928,1 660,7 557,7 422,5<br />

Provisionsüberschuss 619,0 28,0 % 483,7 359,3 283,3 213,7<br />

Handelsergebnis 372,3 19,5 % 311,6 293,3 253,5 239,5<br />

Verwaltungsaufwendungen -1.574,0 31,6 % -1.196,1 -1.017,4 -899,9 -702,5<br />

Jahresüberschuss vor Steuern 929,9 34,3 % 692,3 343,6 242,6 231,7<br />

Jahresüberschuss nach Steuern 704,6 24,5 % 565,8 278,4 180,5 210,8<br />

Konzern-Jahresüberschuss 450,9 1,2 % 445,7 216,2 137,4 163,6<br />

Gewinn je Aktie in €<br />

Bilanz<br />

92,6 -9,7 € 102,3 48,8 33,4 41,5<br />

Forderungen an Kreditinstitute 29.647 33,4 % 22.229 19.152 15.028 16.582<br />

Forderungen an Kunden 39.613 41,7 % 27.957 22.180 19.785 16.936<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 43.416 34,5 % 32.270 27.423 23.471 24.915<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 32.158 37,5 % 23.386 16.990 12.673 10.261<br />

Eigenkapital (inkl. Minderheiten und Gewinn) 4.950 48,1 % 3.343 2.445 2.275 1.956<br />

Bilanzsumme<br />

Bankaufsichtliche Kennzahlen<br />

93.863 38,3 % 67.864 56.053 46.405 44.584<br />

Bemessungsgrundlage (inklusive Marktrisiko) 55.783 44,9 % 38.492 30.389 27.973 24.112<br />

Gesamte Eigenmittel 5.199 26,2 % 4.120 3.097 2.869 2.425<br />

Gesamtes Eigenmittelerfordernis 4.463 44,9 % 3.079 2.431 2.238 1.929<br />

Überdeckungsquote 16,5% -17,3 PP 33,8% 27,4 % 28,2 % 25,7 %<br />

Kernkapitalquote (Tier I) Bankbuch 8,3 % -0,9 PP 9,2 % 7,5 % 7,4 % 7,4 %<br />

Eigenmittelquote<br />

Kennzahlen<br />

9,3 % -1,4 PP 10,7 % 10,2 % 10,3 % 10,1 %<br />

Return on Equity (ROE) vor Steuern 23,9 % -5,9 PP 29,9 % 15,5 % 12,5 % 13,3 %<br />

Return on Equity (ROE) nach Steuern 18,1 % -6,3 PP 24,4 % 12,5 % 9,3 % 12,1 %<br />

Konzern - Return on Equity 15,5 % -7,3 PP 22,8 % 12,1 % 9,9 % 11,3 %<br />

Cost/Income Ratio 58,9 % -0,9 PP 59,8 % 64,1 % 67,2 % 66,4 %<br />

Return on Assets (ROA) vor Steuern 1,17 % 0,06 PP 1,11 % 0,67 % 0,53 % 0,52 %<br />

Neubildungsquote (Ø Risikoaktiva Bankbuch) 0,52 % -0,12 PP 0,64 % 0,72 % 0,60 % 0,53 %<br />

Risk/Earnings Ratio<br />

Ressourcen<br />

12,9 % -4,6 PP 17,4 % 23,4 % 21,3 % 21,0 %<br />

Mitarbeiter zum Bilanzstichtag 46.243 82,6 % 25.323 21.119 16.700 14.459<br />

davon <strong>Österreich</strong> 2.529 6,6 % 2.373 2.513 2.528 2.513<br />

davon CEE-Länder 43.430 89,2 % 22.707 18.368 13.944 11.715<br />

Rating-Kennzahlen Langfristig Kurzfristig Finanzkraft Outlook<br />

Moody’s Investors Service A1 P-1 C+ Stable<br />

Standard & Poor’s - A1 - -<br />

* Die Vergleichswerte wurden aufgrund geänderter und neuer IFRS Bestimmungen angepasst (siehe Anhang Seiten 135ff). In den Tabellen können sich Rundungsdifferenzen ergeben.<br />

Impressum<br />

Medieninhaber und Verleger: <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>AG</strong><br />

Redaktion und Koordination: Andreas Ecker-Nakamura<br />

Redaktionsteam: Gregor Bitschnau, Gertraud Hannauer-Pichlmayr, Lars Hofer, Gerhard Karasek, Karin Lanzer,<br />

Ulf Leichsenring, Martin Schreiber, Manuel Vaid; unter Mitwirkung fast aller Abteilungen der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>.<br />

Beratung und begleitende Unterstützung: BCA Mensalia Est.<br />

Grafisches Konzept und Gestaltung: Büro X Wien<br />

Verlags- und Herstellungsort: Wien<br />

Die Texte für den einleitenden Führer durch die Region wurden vom Wiener Essayisten Wolfgang Pauser verfasst,<br />

die Illustrationen von der Künstlerin Regina Gerken gestaltet.<br />

Hinweise: Mit „RZB“ wird in diesem Bericht der RZB-Konzern bezeichnet; „<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>“ wird verwendet,<br />

wenn sich die Angaben nur auf die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>AG</strong> beziehen.<br />

In den Tabellen kann es bei der Aufrechnung von gerundeten Beträgen zu geringfügigen Differenzen kommen.<br />

Die Angabe von Veränderungsraten (Prozentwerte) beruht auf tatsächlichen und nicht auf den in den Tabellen<br />

dargestellten gerundeten Werten.<br />

Die Online-Ausgabe des Geschäftsberichts finden Sie unter http://gb2005.rzb.at.<br />

Für Fragen zum Geschäftsbericht stehen Ihnen<br />

Andreas Ecker-Nakamura (andreas.ecker@rzb.at, Tel. +43-1-717 07-1753, Fax +43-1-717 07-3802)<br />

und Michael Palzer (michael.palzer@ri.co.at, Tel. +43-1-717 07-1504, Fax +43-1-717 07-3802)<br />

gerne zur Verfügung.<br />

<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>AG</strong><br />

Am Stadtpark 9, A-1030 Wien<br />

Postanschrift: Postfach 50, A-1011 Wien<br />

Tel. +43-1-717 07-0<br />

Fax +43-1-717 07-1715<br />

www.rzb.at


Inhaltsverzeichnis<br />

Insider-Tipps für <strong>Österreich</strong>, Zentral- und Osteuropa 2<br />

Vorwort des Vorstands 40<br />

Der Vorstand der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> 42<br />

Bericht des Aufsichtsrats 44<br />

Die RZB im Überblick 45<br />

Vision und Mission 48<br />

Corporate Social Responsibility 54<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe im Jahr 2005 58<br />

Interview mit Generaldirektor Walter Rothensteiner 63<br />

Konzernlagebericht 66<br />

Geschäftsverlauf 2005 72<br />

Zusammenfassung des Konzernergebnisses 73<br />

Die Positionen der Erfolgsrechnung im Detail 79<br />

Bilanzentwicklung 85<br />

Entwicklung des Eigenkapitals 87<br />

Human Resources 89<br />

<strong>Info</strong>rmationstechnologie 92<br />

Risikomanagement 93<br />

Ausblick 2006 94<br />

Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 96<br />

Segmentberichterstattung 97<br />

Corporate Customers 97<br />

Financial Institutions and Public Sector 108<br />

Retail Customers 112<br />

Proprietary Trading 117<br />

Participations and Other 121<br />

Konzernabschluss (Financial Statements nach IFRS) 128<br />

Erfolgsrechnung 128<br />

Bilanz 129<br />

Eigenkapitalentwicklung 130<br />

Kapitalflussrechnung 132<br />

Anhang 134<br />

Erläuterungen zur Erfolgsrechnung 150<br />

Erläuterungen zur Bilanz 162<br />

Zusätzliche IFRS-<strong>Info</strong>rmationen 175<br />

Erläuterungen zu Finanzinstrumenten einschließlich Risikobericht 182<br />

Angaben aufgrund österreichischer Rechtsnormen 195<br />

Organe 198<br />

Organigramm 199<br />

Uneingeschränkter Bestätigungsvermerk 200<br />

Konsolidierungskreis und Beteiligungsübersicht 201<br />

Glossar 206<br />

Adressen und Kontaktdaten 209<br />

Hinweis: Mit „RZB“ wird in diesem Bericht der RZB-Konzern bezeichnet; „<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>“ wird verwendet,<br />

wenn sich die Angaben nur auf die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>AG</strong> beziehen.


Vorstand<br />

40 www.rzb.at<br />

Vorwort des Vorstands<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

RZB 2005<br />

mit diesem Geschäftsbericht präsentiert Ihnen die RZB bereits das sechste Rekordergebnis in Serie.<br />

Dabei ist sie weiterhin schneller gewachsen als der Markt und hat damit sowohl in <strong>Österreich</strong> als auch<br />

in Zentral- und Osteuropa (CEE) Marktanteilsgewinne verzeichnet. Ihre Expansion in CEE wurde durch<br />

den Rekord-Börsegang der <strong>Raiffeisen</strong> International Bank-Holding <strong>AG</strong> sowie die Akquisitionen der<br />

ukrainischen Bank Aval und der russischen Impexbank (2006) weiter beschleunigt. In <strong>Österreich</strong> hat<br />

sie ihre Position als drittgrößte Bank des Landes neuerlich gefestigt.<br />

„RZB is the leading Banking Group in Austria and Central and Eastern Europe“ heißt es in unserer<br />

langfristigen „Vision“. Wir sind diesem ambitionierten Ziel auch 2005 ein gutes Stück weit näher<br />

gekommen. Die RZB ist nicht nur für die Herausforderungen auf dem Wege dorthin gut gerüstet,<br />

sondern wird auch weiterhin mit der gewohnten Zielstrebigkeit darauf hinarbeiten. Wir können somit<br />

auch für das Berichtsjahr und darüber hinaus erneut feststellen:<br />

Die RZB baut auf einer soliden Basis und guten strategischen Ausrichtung – in <strong>Österreich</strong> auf der<br />

guten Marktstellung in ihren Kerngeschäftsfeldern Kommerzkundengeschäft und Investment Banking<br />

sowie auf der Spitzenstellung der <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe im Retail Banking und im Geschäft mit<br />

Klein- und Mittelbetrieben; in CEE auf dem flächendeckendsten Banknetzwerk der Region und preisgekrönter<br />

Servicequalität. Unsere Innovationskraft und Technologieführerschaft untermauern den<br />

Anspruch auf die Führungsposition, während ein konsequentes Monitoring der jeweiligen Risiken bei<br />

traditionell vorsichtiger Risikoeinschätzung das Geschäft der RZB begleitet.<br />

Das Ergebnis 2005 ist gut. Zinsüberschuss nach Risikovorsorge, Provisionsüberschuss und Handelsergebnis<br />

wachsen mit plus 50,8 Prozent, 28,0 Prozent bzw. 19,5 Prozent weiterhin rasch und zeigen<br />

zudem einmal mehr die ausgewogene Verteilung der Erträge auf mehrere Säulen. Die Aufwendungen<br />

stiegen dank striktem Kostenmanagement und trotz planmäßig hoher Investitionen in die anhaltende<br />

Expansion mit 31,6 Prozent in geringerem Maß als die Erträge. Dadurch verbesserte sich das Kosten-<br />

Ertrags-Verhältnis von 59,8 Prozent auf 58,9 Prozent.<br />

Der Gewinn vor Steuern stieg um 34,3 Prozent auf € 929,9 Millionen. Mit wenig Freude sehen wir<br />

die mehr als verdoppelte Steuerlast. Sie drückte das Wachstum des Gewinns nach Steuern auf 24,5<br />

Prozent. Gemeinsam mit den nach dem <strong>Raiffeisen</strong> International-Börsegang gestiegenen Fremdanteilen<br />

am Gewinn waren sie für das lediglich um 1,2 Prozent gestiegen Konzernergebnis von € 450,9<br />

Millionen ausschlaggebend.<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> hat im Zuge des Börsegangs 5,25 Prozent an der <strong>Raiffeisen</strong> International<br />

verkauft. Ihr Anteil wurde durch die gleichzeitige Kapitalerhöhung der <strong>Raiffeisen</strong> International weiter<br />

verwässert. Sie beabsichtigt aber, ihren aktuellen Anteil von rund 70 Prozent zu halten.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005 Vorwort<br />

Der Emissionserlös aus dem Verkauf der <strong>Raiffeisen</strong> International-Anteile im Rahmen des Börseganges<br />

wurde nicht den Gewinnen, sondern dem Eigenkapital zugerechnet und ist gemeinsam mit der<br />

Kapitalerhöhung aus dem IPO und den thesaurierten Gewinnen für eine deutlich breitere Kapitalbasis<br />

verantwortlich. Daher ist auch die rückläufige Entwicklung der Eigenkapitalrendite noch als zufrieden<br />

stellend zu werten. Der Return on Equity vor Steuern ist mit 23,9 Prozent weiterhin ein Spitzenwert für<br />

österreichische Großbanken.<br />

Die RZB wird auch in Zukunft nicht von ihrem konsequenten Qualitätsansatz abweichen. Wir glauben,<br />

dass dieser im Verbund mit unserem Streben nach nachhaltigen und partnerschaftlichen Kundenbeziehungen<br />

ein wesentliches Erfolgskriterium ist. Wir freuen uns über die positiven Rückmeldungen<br />

unserer Kunden. Eine vom Schweizer Consulter Fokus durchgeführte Kundenzufriedenheitsanalyse<br />

unter österreichischen Firmenkunden zeigt etwa ein Top-Ergebnis: 96 Prozent waren mit der<br />

<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“. Das macht uns stolz und ist uns gleichzeitig<br />

ein Ansporn, weiterhin hart daran zu arbeiten, für unsere Kunden die bestmögliche Bank zu sein.<br />

Der konsequente Qualitätsansatz wird auch von renommierten internationalen Fachmagazinen<br />

gewürdigt. So wurden der RZB 2005 mehr als sechzig Awards für ihre Leistungen in <strong>Österreich</strong> und<br />

CEE, u.a. von The Banker, Euromoney, Global Finance, TMI, Trade Finance und Trade and Forfaiting<br />

Review zugesprochen.<br />

Für 2006 erwarten wir einen fortgesetzt positiven Trend, wobei wir mit einem knapp zweistelligen<br />

Zuwachs beim Jahresüberschuss nach Steuern rechnen. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis sollte sich leicht<br />

verbessern und die Eigenkapitalrendite etwa auf dem aktuellen Niveau bleiben.<br />

Wir danken unseren Kunden für ihr Vertrauen in die RZB und die gute Zusammenarbeit, ebenso<br />

danken wir unseren Aktionären, ihren Vertretern in den Organen der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> und<br />

unseren Geschäftspartnern. Unser besonderer Dank gilt natürlich auch den mittlerweile mehr als<br />

46.000 Mitarbeitern, deren ausgezeichnete Leistung das gute Ergebnis erst möglich gemacht hat.<br />

Wir freuen uns darauf, den erfolgreichen Weg auch 2006 gemeinsam fortzusetzen.<br />

Dr. Walter Rothensteiner Dr. Herbert Stepic<br />

Patrick Butler, M.A. Dr. Karl Sevelda Mag. Manfred Url<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 41


Vorstand<br />

42 www.rzb.at<br />

Der Vorstand<br />

Die Vorstandsmitglieder der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> (v.l.n.r.):<br />

Karl Sevelda, Herbert Stepic, Walter Rothensteiner, Patrick Butler, Manfred Url<br />

RZB 2005<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005 Vorstand<br />

Dr. Walter Rothensteiner<br />

Zuständig für Management Services, Strategic Controlling, Participations, Public Relations, Human Resources,<br />

Legal and Compliance, Audit, Tax, Group Head Office/Executive Secretariat (gemeinsam mit Manfred Url).<br />

Geboren 1953; Studium der Handelswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien; leitende Funktionen in der <strong>Raiffeisen</strong>landesbank<br />

Niederösterreich-Wien (zuletzt Mitglied der Geschäftsleitung), Vorstandsmitglied der Leipnik-Lundenburger Industrie <strong>AG</strong> und des<br />

Zuckerindustriekonzerns Agrana. 1995 Eintritt in die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> als stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes; seit Juni<br />

1995 Vorsitzender des Vorstandes und Generaldirektor.<br />

Ausgewählte Aufsichtsratsmandate: Kathrein & Co. Privatgeschäftsbank <strong>AG</strong> (V), Casinos Austria <strong>AG</strong> (V), <strong>Österreich</strong>ische Lotterien<br />

Ges.m.b.H. (V), <strong>Raiffeisen</strong> Bausparkasse Ges.m.b.H. (V), <strong>Raiffeisen</strong> Centrobank <strong>AG</strong> (V), <strong>Raiffeisen</strong> International Bank-Holding <strong>AG</strong> (V),<br />

Leipnik Lundenburger Invest Beteiligungs <strong>AG</strong>, Oesterreichische Kontrollbank <strong>AG</strong>, Oesterreichische Nationalbank <strong>AG</strong> (Generalrat),<br />

<strong>Österreich</strong>ische Galerie Belvedere, <strong>Österreich</strong>ische Volksbanken <strong>AG</strong>, UNIQA Versicherungen <strong>AG</strong>, Wiener Staatsoper GmbH.<br />

Dr. Herbert Stepic<br />

Zuständig für Branches and Representative Offices, Country and Bank Risk Management;<br />

Vorstandsvorsitzender der <strong>Raiffeisen</strong> International Bank-Holding <strong>AG</strong>.<br />

Geboren 1946; Studium der Handelswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien. 1973 Eintritt in die RZB, wo er das<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-Außenhandelsservice aufbaut und zwischenzeitig auch die Geschäftsführung des Handelshauses F.J. Elsner & Co ausübt;<br />

seit 1987 Mitglied des Vorstandes der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>, seit 1995 Generaldirektor-Stellvertreter.<br />

Ausgewählte Aufsichtsrats- oder sonstige Mandate: Aufsichtsratsvorsitzender zahlreicher RZB-Netzwerkbanken; Aufsichtsrat von<br />

OMV <strong>AG</strong>, Oesterreichische Kontrollbank <strong>AG</strong>, <strong>Raiffeisen</strong> Centrobank <strong>AG</strong>; Kommanditist von „Nonusdecimus“ Franke Immobilien<br />

Handel KEG, „Septimus“ Franke Immobilien Handel KEG.<br />

Patrick Butler, M.A.<br />

Zuständig für Global Treasury, Global Markets, Financial Institutions and Sovereigns,<br />

Economics and Financial Market Research.<br />

Geboren 1957; Studium der Geschichte in Oxford. Begann Banklaufbahn 1979 in Chemical Bank und County Bank (NatWest Group)<br />

mit Stationen in London und New York; später BACA-Konzern, zuletzt Group Treasurer und in der Folge Global Treasurer der Arab<br />

Bank; seit Oktober 2004 Mitglied des Vorstandes der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>.<br />

Ausgewählte Aufsichtsratsmandate: Kathrein & Co. Privatgeschäftsbank <strong>AG</strong>, <strong>Raiffeisen</strong> Centrobank <strong>AG</strong>, <strong>Raiffeisen</strong> International Bank-<br />

Holding <strong>AG</strong>, <strong>Raiffeisen</strong> Wohnbaubank <strong>AG</strong>, RZB Private Equity Holding <strong>AG</strong>, Wiener Börse <strong>AG</strong>.<br />

Dr. Karl Sevelda<br />

Zuständig für Austrian Corporate Customers; Multinational Corporate Customers;<br />

Corporate, Trade and Export Finance; Customer Services.<br />

Geboren 1950; Studium der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien, danach freie Forschungstätigkeit<br />

und Angestellter des Wirtschaftspolitischen Institutes, in der Folge Tätigkeiten für Banken im Ausland und leitende Positionen in der<br />

Creditanstalt-Bankverein. Seit 1998 Vorstandsmitglied in der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>.<br />

Ausgewählte Aufsichtsrats- oder sonstige Mandate: A.S.A. Abfall Service <strong>AG</strong>, Bene <strong>AG</strong>, ÖBB Infrastruktur Bau <strong>AG</strong>, <strong>Österreich</strong>ische<br />

Bundesbahnen-Holding <strong>AG</strong>, <strong>Österreich</strong>ische Hotel- und Tourismusbank Ges.m.b.H., <strong>Raiffeisen</strong> Centrobank <strong>AG</strong>, <strong>Raiffeisen</strong> International<br />

Bank-Holding <strong>AG</strong>, RZB Private Equity Holding <strong>AG</strong>, Unternehmens Invest <strong>AG</strong>, Bene Privatstiftung (Vorstand), Fepia Privatstiftung<br />

(Vorstand), Herbert Depisch Privatstiftung (Vorstand), „Milletertius“ Kreihsler Immobilienhandel KEG (Kommanditist), „Secundus“ Franke<br />

Immobilien Handel KEG (Kommanditist).<br />

Mag. Manfred Url<br />

Zuständig für Transaction Services, Credit Management, Marketing, Organisation/IT, Verbund,<br />

Group Head Office/Executive Secretariat (gemeinsam mit Walter Rothensteiner).<br />

Geboren 1956; Studium der Handelswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien, danach Auslandsaufenthalt in Frankreich<br />

(ESSCA – Wirtschaftshochschule in Angers) und Banque Indosuez in Paris. Mehrere leitende Funktionen – zuletzt Mitglied der<br />

Geschäftsleitung – in der <strong>Raiffeisen</strong>-Landesbank Steiermark. Seit 1998 Vorstandsmitglied der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>.<br />

Ausgewählte Aufsichtsratsmandate: <strong>Raiffeisen</strong> Datennetz Ges.m.b.H. (V), <strong>Raiffeisen</strong> Vermögensverwaltungsbank <strong>AG</strong> (V), Europay Austria<br />

Zahlungsverkehrssysteme GmbH, <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Info</strong>rmatik GmbH, <strong>Raiffeisen</strong> International Bank-Holding <strong>AG</strong>, VISA Service Kreditkarten <strong>AG</strong>.<br />

(V) = Vorsitzender.<br />

Ein Organigramm der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> finden Sie auf Seite XXX.<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 43


Bericht des Aufsichtsrats<br />

44 www.rzb.at<br />

Bericht des Aufsichtsrats<br />

vorläufiges Bild –<br />

wird noch ersetzt<br />

RZB 2005<br />

Der Aufsichtsrat der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>AG</strong> wurde in regelmäßigen<br />

Sitzungen vom Vorstand über bedeutsame Geschäftsvorfälle und die Entwicklung der<br />

Bank und ihres Konzerns während des Geschäftsjahres 2005 unterrichtet und hat alle<br />

ihm vom Gesetz und von der Satzung übertragenen Aufgaben wahrgenommen.<br />

Der vorliegende Konzernabschluss (Bilanz, Erfolgsrechnung, Anhang) und der Konzernlagebericht<br />

sowie der Jahresabschluss und Lagebericht der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong><br />

<strong>Österreich</strong> <strong>AG</strong> wurden von der KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und<br />

Steuerberatungsgesellschaft, Wien, geprüft. Die Prüfung hat zu keinen Beanstandungen<br />

Anlass gegeben und den gesetzlichen Vorschriften wurde voll entsprochen. Somit wurde<br />

der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk erteilt.<br />

Der Aufsichtsrat hat sich mit dem vom Vorstand vorgelegten Bericht zum Prüfungsergebnis<br />

über das Geschäftsjahr 2005 einverstanden erklärt und schließt sich dem<br />

Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstandes an. Damit ist der Jahresabschluss 2005<br />

der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>AG</strong> gemäß § 125 Abs. 2 AktG festgestellt.<br />

Hinsichtlich der Zusammensetzung von Organen kam es im Geschäftsjahr 2005 zu<br />

zahlreichen personellen Veränderungen, die im Detail der entsprechenden Note im<br />

Konzernabschluss Seite 198 entnommen werden können.<br />

Der im April 2005 abgeschlossene Börsegang der <strong>Raiffeisen</strong> International Bank-Holding <strong>AG</strong><br />

(<strong>Raiffeisen</strong> International) war der bis dahin größte Börsegang in der Geschichte <strong>Österreich</strong>s. Er hatte<br />

bei Investoren im In- und Ausland eine Rekordnachfrage ausgelöst. Den von der <strong>Raiffeisen</strong> International<br />

angebotenen 29,8 Millionen Stück Aktien stand eine Gesamtnachfrage von knapp 680<br />

Millionen Stück gegenüber. Damit war die Emission rund 22-fach überzeichnet. Alleine die österreichischen<br />

Privatanleger hatten mit rund 84.000 Zeichnungsaufträgen mehr als 34 Millionen Aktien der<br />

<strong>Raiffeisen</strong> International geordert.<br />

Aus Anlass des anhaltend herausragenden wirtschaftlichen Erfolges spricht der Aufsichtsrat dem<br />

Vorstand, den Führungskräften sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der <strong>Raiffeisen</strong><br />

<strong>Zentralbank</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>AG</strong> sowie des gesamten Konzerns besonderen Dank und hohe Anerkennung<br />

für die im abgelaufenen Jahr geleistete Arbeit und stete Einsatzbereitschaft aus. Die erfreulichen<br />

Ergebnisse fußen zu einem wesentlichen Teil auch auf der in die Zukunft weisenden strategischen<br />

Ausrichtung, die in breitem Konsens der Organe der Gesellschaft entwickelt und den Rahmenbedingungen<br />

entsprechend stetig weiterentwickelt worden ist. Die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>AG</strong><br />

erfüllt ihre Führungsrolle in der genossenschaftlich organisierten <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe und<br />

darüber hinaus in der <strong>Raiffeisen</strong>-Familie in ganz <strong>Österreich</strong> in vorbildlicher Weise.<br />

Der Aufsichtsrat<br />

Ök.-Rat Dr. Christian Konrad<br />

Vorsitzender<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005 Überblick<br />

Die RZB im Überblick<br />

Die 1927 gegründete <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>AG</strong> (<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>) ist das Spitzeninstitut<br />

der österreichischen <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe (RBG). In <strong>Österreich</strong>, wo sie die größten Unternehmen<br />

und Institutionen des Landes betreut, zählt die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> zu den führenden Kommerz- und<br />

Investmentbanken. Neben ihrer Rolle als Spitzeninstitut bildet die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> das Kernunternehmen<br />

des RZB-Konzerns (RZB). Die RZB ist ein Bankkonzern mit österreichischen Wurzeln, der auch<br />

Zentral- und Osteuropa (CEE) als seinen Heimmarkt betrachtet. Sein überdurchschnittlich starker Kundenzuspruch,<br />

das damit zusammenhängende Wachstum und sein starkes Commitment zu CEE machen ihn<br />

zu einem Top-Player der Region. Neben CEE ist die RZB in einer Reihe internationaler Finanzzentren<br />

und in den Wachstumsmärkten Asiens vertreten. Die RZB ist der drittgrößte Bankkonzern <strong>Österreich</strong>s.<br />

Bilanzsummenentwicklung der RZB<br />

in € Milliarden<br />

90<br />

75<br />

60<br />

45<br />

30<br />

15<br />

36,5<br />

44,6<br />

46,4<br />

56,1<br />

68,0<br />

93,9<br />

0<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />

Angaben jeweils nach IFRS per 31. Dezember<br />

Wachstum auf solidem Fundament<br />

Bilanzsumme rund € 93,9 Milliarden<br />

Aufgrund der Expansion in CEE, aber auch begünstigt<br />

durch Marktanteilsgewinne in <strong>Österreich</strong>, ist die<br />

Bilanzsumme der RZB in den letzten Jahren dynamisch<br />

und nachhaltig gewachsen. Im Jahr 2005<br />

erreichte sie einen Wert von € 93,9 Milliarden, was<br />

einem starken Anstieg von rund 38,3 Prozent<br />

gegenüber dem Vorjahr entspricht. In nur drei<br />

Geschäftsjahren hat die RZB ihre Bilanzsumme<br />

damit mehr als verdoppelt – dies überwiegend<br />

durch organisches Wachstum. Der Anteil der <strong>Raiffeisen</strong><br />

International steigt dabei stetig. Lag er im Jahr<br />

2000 bei knapp einem Fünftel der Bilanzsumme, so<br />

beträgt er 2005 bereits rund 42 Prozent.<br />

Das dynamische Wachstum der RZB wird von der Expansion in CEE und einem kontinuierlichen<br />

Kundenzuwachs getragen. Begleitet wird dieser Kurs von einem ausgeprägten Kosten- und Risikobewusstsein.<br />

Dieses wirtschaftlich solide Fundament wurde der RZB von international führenden<br />

Rating-Agenturen wiederholt bestätigt. Aktuell weist die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> folgende Ratings aus:<br />

Standard and Poor’s Short Term A1<br />

Moody’s Short Term P-1<br />

Long Term A1<br />

Financial Strength C+<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 45


Überblick<br />

46 www.rzb.at<br />

Aktionärsverzeichnis der<br />

<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> Anteil*<br />

<strong>Raiffeisen</strong>landesbank NÖ-Wien 31,37 %<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-Landesbank Steiermark 14,92 %<br />

<strong>Raiffeisen</strong>landesbank OÖ 14,92 %<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-Landesbank Tirol 5,84 %<br />

<strong>Raiffeisen</strong>verband Salzburg 5,79 %<br />

<strong>Raiffeisen</strong>landesbank Kärnten 5,63 %<br />

<strong>Raiffeisen</strong>landesbank Burgenland 4,62 %<br />

<strong>Raiffeisen</strong>landesbank Vorarlberg 4,59 %<br />

Zveza Bank 0,04 %<br />

Gesamt <strong>Raiffeisen</strong>landesbanken** 87,70 %<br />

<strong>Österreich</strong>ische Volksbanken <strong>AG</strong> 5,11 %<br />

UNIQA Versicherungen <strong>AG</strong> 2,62 %<br />

RWA <strong>Raiffeisen</strong> Ware Austria 2,56 %<br />

NÖ Landesbank-Hypothekenbank <strong>AG</strong> 1,20 %<br />

Landeshypothekenbank Steiermark <strong>AG</strong> 0,63 %<br />

Hypo Tirol Bank <strong>AG</strong> 0,17 %<br />

Sonstige 0,01 %<br />

Gesamt Nicht-<strong>Raiffeisen</strong>landesbanken 12,30 %<br />

Total 100,00 %<br />

* Direkt und indirekt gehaltene Stamm- und Vorzugsaktien.<br />

** Davon werden 81,19 Prozentpunkte in der R-Landesbanken-Beteiligungs-GmbH gehalten.<br />

Das Leistungsspektrum der RZB<br />

Spitzeninstitut der<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe<br />

RZB 2005<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> vertritt die RBG bei<br />

bundesweiten Anliegen und agiert als ihr internationaler<br />

Repräsentant. In ihrer Rolle als Spitzeninstitut<br />

nimmt sie zudem zentrale Serviceaufgaben für<br />

die RBG wahr. Die RBG ist die stärkste Bankengruppe<br />

<strong>Österreich</strong>s, die ihren Kunden als Universalbanken-Gruppe<br />

ein umfassendes Allfinanz-<br />

Angebot bietet. Zum Jahresende 2005 beträgt ihr<br />

zurechenbares Eigenkapital knapp € 12 Milliarden,<br />

ihre konsolidierte Bilanzsumme rund € 176<br />

Milliarden.<br />

Ihr Marktanteil am österreichischen Bankgeschäft<br />

entspricht etwa einem Viertel und sie betreibt mit<br />

fast 2.300 Geschäftsstellen das dichteste Bankstellennetz<br />

<strong>Österreich</strong>s. Die regional tätigen <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

Landeszentralen halten zusammen fast 88 Prozent<br />

des Grundkapitals an der nicht börsenotierten <strong>Raiffeisen</strong><br />

<strong>Zentralbank</strong>. Einen Überblick über die RBG<br />

finden Sie im Kapitel <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe im<br />

Jahr 2005 ab Seite 58.<br />

Eine führende Kommerz- und Investmentbank in <strong>Österreich</strong><br />

Die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> ist in <strong>Österreich</strong> auf das Kommerzbank- und Investment Banking-Geschäft<br />

spezialisiert. Sie betreut die Top-1.000-Unternehmen des Landes und versteht sich als die Corporate<br />

Finance-Bank für diese Kundengruppe und als ein führender Anbieter bei Exportfinanzierungen. In<br />

diesen Geschäftsfeldern und den Bereichen Handelsfinanzierungen, Cash Management, Treasury und<br />

Fixed-Income-Produkte serviciert die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> nicht nur eine Vielzahl inländischer, sondern<br />

auch zahlreiche ausländische Großkunden und multinationale Unternehmen. Darüber hinaus nehmen<br />

auch zahlreiche Finanzdienstleister die Dienste der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> als „Financial Engineer“ in<br />

Anspruch.<br />

Gemeinsam mit ihrem Tochterunternehmen <strong>Raiffeisen</strong> Centrobank <strong>AG</strong> hat sich die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong><br />

im Investment Banking im Spitzenfeld etabliert, so als bedeutendster Marktteilnehmer an der<br />

Wiener Börse, im Bondhandel und im Primärgeschäft mit Aktien und Anleihen. Spezialisierte Tochtergesellschaften<br />

runden das Produktangebot der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> ab. Dieses umfasst beispielsweise<br />

Leasing, Mergers and Acquisitions-Beratung, Asset Management, Private Banking, Immobiliendienstleistungen<br />

und Handelsgeschäfte. Eine umfangreiche Darstellung des <strong>Österreich</strong>-Geschäfts der RZB im<br />

Berichtsjahr finden Sie in den Segmentberichten.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005 Überblick<br />

Nischen-Player auf internationalen Märkten<br />

In den internationalen Märkten außerhalb von CEE tritt die RZB als Nischen-Player auf und bietet im<br />

Wege ihrer Repräsentanzen und Filialen ein speziell zugeschnittenes Produktsortiment an. Ursprünglich<br />

wurden diese Vertretungen mit dem Ziel gegründet, österreichische Exportunternehmen auf Wachstumsmärkten<br />

und in internationalen Finanzzentren zu unterstützen. Sie betreuen aber auch lokale Kunden,<br />

allerdings ausschließlich Firmenkunden und Finanzinstitutionen. Diese Vertretungen gewinnen für<br />

Kunden aus CEE, die sie als Anlaufstelle für ihre Expansion nutzen, zunehmend an Bedeutung.<br />

Mit Filialen in Singapur und Beijing sowie Repräsentanzen in Hongkong, Zhuhai, Seoul, Mumbai,<br />

Ho Chi Minh City und Teheran ist die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> die österreichische Bank mit der stärksten<br />

Präsenz in Asien. Über Geschäftsstellen in New York und London, einer Bank auf Malta sowie Vertretungen<br />

in Paris, Brüssel, Frankfurt am Main, Stockholm, Mailand, Chicago und Houston ist die<br />

<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> auch in internationalen Finanzzentren gut positioniert. Sie unterstreicht damit<br />

ihre Funktion als Ost-West-Drehscheibe.<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 47


Vision<br />

RZB is the leading banking group in<br />

Austria and Central and Eastern Europe.<br />

Mission<br />

We seek long-term customer relationships.<br />

In Austria and Central and Eastern Europe<br />

we provide a full range of highest quality<br />

financial services.<br />

In the world’s financial centres and Asia<br />

we are an important niche player.<br />

As the central institution of the <strong>Raiffeisen</strong><br />

Banking Group in Austria we offer specific<br />

services to our owners.<br />

We achieve sustainable and above-average<br />

return on equity.<br />

We empower our employees to be entrepreneurial<br />

and to show initiative and we<br />

foster their development.


RZB 2005 Überblick<br />

Eine führende Bankengruppe in Zentral- und Osteuropa<br />

Die RZB hat frühzeitig das große langfristige Wachstumspotenzial in CEE erkannt. Anfänglich<br />

ausschließlich auf die Betreuung von Großunternehmen in der CEE-Region konzentriert, hat die RZB<br />

in der Zwischenzeit ihr Serviceangebot auf Privatkunden sowie kleine und mittelgroße Unternehmen<br />

ausgedehnt. Mittlerweile erreicht die Zahl dieser Retail-Kunden 9,7 Millionen.<br />

Die RZB hat sich schon zu einer Zeit in CEE engagiert, als die politischen Umbrüche und der Fall des<br />

„Eisernen Vorhangs” noch lange nicht absehbar waren: 1986 gründete sie ihre erste Tochterbank in<br />

Ungarn. Zum Jahresende 2005 umfasst das Netzwerk 16 Banken in der Region. Anfänglich war es<br />

das primäre Ziel, österreichische und internationale Kommerzkunden nach CEE zu begleiten und<br />

ihnen vor Ort exzellentes und umfassendes Service nach westlichen Standards zu bieten. Parallel<br />

dazu wurden lokale Unternehmen als Kunden gewonnen und in weiterer Folge auch Privatkunden<br />

angesprochen. Dieses Konzept sollte in möglichst vielen Ländern realisiert werden. Das Reformpotenzial<br />

sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen der jeweiligen Länder bestimmten die Abfolge der<br />

Expansionsschritte und den Zeithorizont. Zudem wurde die aktive Teilnahme an der Umstrukturierung<br />

der lokalen Bankenlandschaft forciert, um vom lokalen Marktpotenzial zu profitieren.<br />

Größte Marktabdeckung in CEE und lokales Know-how<br />

Mit ihren Netzwerkbanken ist die RZB heute die Bank mit dem höchsten Flächendeckungsgrad in CEE.<br />

Internationale Kunden können so in nahezu allen Ländern der Region flächendeckend serviciert werden.<br />

Weiters ebnet die RZB auch Unternehmen aus den einzelnen CEE-Staaten den Weg in die Nachbarländer<br />

und in die globalen Finanzzentren. Sie trägt somit zur Internationalisierung der Region bei.<br />

Wesentliche Voraussetzung für den Erfolg der RZB in CEE war und ist die gute Marktkenntnis. Diese<br />

basiert auf den traditionell engen Verflechtungen mit der Region. Die wirtschaftlichen Beziehungen<br />

zwischen <strong>Österreich</strong> und CEE waren selbst zu Zeiten der kommunistischen Regimes stark ausgeprägt.<br />

Dies ermöglichte den entscheidenden Startvorteil und begründete die Pionierrolle der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>,<br />

aus der heraus das CEE-Geschäft damals betrieben wurde. Neben der wichtigen Begleitfunktion<br />

für österreichische und internationale Kunden boten sich auch in den CEE-Ländern selbst zahlreiche<br />

Chancen. Die nur schwach ausgeprägte Serviceorientierung und eine spärlich entwickelte Bankkultur<br />

boten neuen Anbietern ausgezeichnete Wachstumsmöglichkeiten und hohes Ertragspotenzial. Erfolgsfaktoren<br />

in CEE waren mit Sicherheit auch zwei auf die <strong>Raiffeisen</strong>-Tradition zurückgehende Charakteristika:<br />

die starke lokale Verankerung der Tochterbanken und ihr hoher Grad an Eigenständigkeit innerhalb<br />

des konzerneinheitlichen Rahmens.<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 49


Überblick RZB 2005<br />

50 www.rzb.at<br />

Auswahl der bedeutendsten Auszeichnungen 2005<br />

„Best Bank in Central and<br />

Eastern Europe“<br />

„Best Trade Finance Bank for<br />

Central and Eastern Europe“<br />

„Best Treasury and Cash<br />

Management Provider for Central<br />

and Eastern Europe“<br />

„Best Debt Bank in Central<br />

and Eastern Europe“<br />

„Best Sub-Custodian for<br />

Central and Eastern Europe“<br />

„Best Bank in Central and<br />

Eastern Europe“<br />

„Best Bank in Austria“<br />

„Best Bank in Albania“ „Best Bank in Albania“<br />

„Best Bank in Belarus“ „Best Bank in Belarus“<br />

„Best Bank in Serbia and<br />

Montenegro“<br />

„Best Corporate/Institutional<br />

Internet Bank in Europe“<br />

„Best Bank in Serbia and<br />

Montenegro“<br />

„Best Trade Finance Bank in<br />

Central and Eastern Europe“<br />

„Best Bank in Romania“ Gazeta Bankovy<br />

„Beste Bank Polens“<br />

„Best Treasury and Cash<br />

Management Provider in<br />

Central and Eastern Europe“<br />

Trade Finance<br />

„Best Trade Finance Bank for<br />

Central and Eastern Europe“<br />

Treasury Management International<br />

„Best Risk Manager<br />

Eastern Europe“<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Das CEE-Netzwerk der RZB Bilanzsumme Geschäfts-<br />

Netzwerkbanken der <strong>Raiffeisen</strong> International in € Millionen Veränderung* stellen Mitarbeiter<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Bank, Ungarn 4.913 13,8 % 99 2.162<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Bank Polska, Polen 2.860 6,3 % 83 2.011<br />

Tatra banka, Slowakei 4.862 12,4 % 136 3.262<br />

<strong>Raiffeisen</strong>bank, Tschechien 2.619 26,1 % 50 1.119<br />

<strong>Raiffeisen</strong>bank Bulgaria, Bulgarien 1.436 40,0 % 74 1.309<br />

<strong>Raiffeisen</strong>bank Austria, Kroatien 3.896 22,3 % 39 1.515<br />

<strong>Raiffeisen</strong>bank Austria, Russland 3.915 86,6 % 27 1.674<br />

<strong>Raiffeisen</strong>bank Ukraine, Ukraine 1.230 96,1 % 39 1.593<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Bank, Rumänien<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Bank Bosna i Hercegovina,<br />

3.028 45,2 % 216 4.775<br />

Bosnien und Herzegowina 1.286 22,1 % 68 1.167<br />

<strong>Raiffeisen</strong>bank, Serbien und Montenegro 1.410 61,2 % 45 1.294<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Krekova banka, Slowenien 910 36,0 % 13 323<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Bank Kosovo, Kosovo 264 76,3 % 29 354<br />

Priorbank, Belarus 641 33,7 % 43 1.820<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Bank, Albanien 1.651 0,2 % 87 1.089<br />

Bank Aval, Ukraine 3.381 - 1.342 16.645<br />

Zwischensumme Netzwerkbanken 38.303 40,3 % 2.390 42.112<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-Leasing International (Teilkonzern) 2.281 30,4 % *51 1.113<br />

Sonstige/Konsolidierung 110 - 2 389<br />

Summe <strong>Raiffeisen</strong> International 40.695 40,8 % 2.443 43.614<br />

* Nur jene Geschäftsstellen, die nicht an Standorten der Netzwerkbanken angesiedelt sind.<br />

<strong>Raiffeisen</strong> International – Die Netzwerkbanken-Holding<br />

In den 90er-Jahren gründete die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> eine Holding für ihre Beteiligungen in CEE. Die<br />

unter <strong>Raiffeisen</strong> International Bank-Holding <strong>AG</strong> (<strong>Raiffeisen</strong> International) firmierende Gesellschaft bündelt<br />

heute diese Beteiligungen. Am Beginn der Expansion standen Eigengründungen, erst in einem späteren<br />

Stadium wurde Wachstum über Akquisitionen realisiert. Bei den Eigengründungen wurde vom Vorteil<br />

profitiert, dass sich die Vorstellungen hinsichtlich Ausrichtung des Bankgeschäfts konsequent und rasch<br />

verwirklichen ließen.<br />

Die Banken wurden mit einer eigenen Marke – der auch in CEE schnell bekannt gewordenen <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

Marke mit dem Giebelkreuz – und neu gewonnenen Mitarbeitern etabliert. Von Anfang an war mit dieser<br />

Strategie ein hoher Einfluss auf Geschäfts- und Risikopolitik gegeben. Die dabei erzielten Gewinne<br />

wurden zur Absicherung eines langfristigen Wachstumskurses nahezu gänzlich reinvestiert. Rasch konnten<br />

sich die jeweiligen Netzwerkbanken als maßgeblicher Bestandteil der Bankenlandschaft und attraktiver<br />

Arbeitgeber positionieren. Im Jahr 2000 wurde in Bosnien und Herzegowina die erste Akquisition<br />

getätigt. Ihr folgte eine weitere Bank in der Herzegowina sowie Zukäufe in Rumänien, Slowenien, Kosovo,<br />

Belarus, Albanien und zuletzt in der Ukraine.<br />

Überblick<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 51


Überblick<br />

52 www.rzb.at<br />

Rekordbörsegang<br />

RZB 2005<br />

Im April 2005 wurden die Aktien der <strong>Raiffeisen</strong> International an der Wiener Börse im Prime Market<br />

gelistet. Der Emissionspreis wurde mit € 32,50 je Aktie festgesetzt. Aufgrund der großen Nachfrage –<br />

das Orderbuch war 22-fach überzeichnet – wurde für Privataktionäre und im Anschluss daran auch<br />

für institutionelle Investoren die Zeichnungsfrist verkürzt. Insgesamt umfasste das Angebot (inkl. Mehrzuteilungsoption)<br />

142,77 Millionen Aktien. Das daraus resultierende Emissionsvolumen von € 1,11 Milliarden<br />

war das größte bei einem Börsegang in der Geschichte des österreichischen Kapitalmarktes.<br />

Die Erstnotiz an der Wiener Börse erfolgte am 25. April 2005, der erste festgestellte Kurs betrug<br />

€ 39,00. Am 28. April wurde die Aktie in den wichtigsten österreichischen Aktienindex, den ATX,<br />

aufgenommen. Bis Ende Dezember 2005 stieg der Aktienkurs um mehr als 70 Prozent auf € 55,55,<br />

die Börsekapitalisierung auf € 7,9 Milliarden. Die <strong>Raiffeisen</strong> International steht nach dem Börsegang<br />

zu 70 Prozent im Eigentum der RZB. Der Streubesitz (Free Float) beträgt 30 Prozent.<br />

Bilanzsummenentwicklung der <strong>Raiffeisen</strong> International<br />

in € Milliarden<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

6,9<br />

11,5<br />

14,4<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />

Angaben jeweils per 31. Dezember nach IFRS.<br />

20,1<br />

28,9<br />

40,7<br />

Mit Bank Aval<br />

Nummer 1 in der Ukraine<br />

Die Übernahme der Joint Stock Post Pension<br />

Bank Aval (Bank Aval) stellt einen Meilenstein in<br />

der Erweiterung des Netzwerkes der <strong>Raiffeisen</strong><br />

International dar.<br />

Die Bank Aval ist eine der führenden Banken im<br />

Hochwachstumsmarkt Ukraine und insbesondere<br />

im strategisch wichtigen Retail-Geschäft außerordentlich<br />

gut positioniert. <strong>Raiffeisen</strong>bank Ukraine<br />

und Bank Aval halten, gemessen an der Bilanzsumme,<br />

gemeinsam einen Marktanteil von mehr als<br />

11 Prozent. Durch die Übernahme avanciert die<br />

RZB zur größten Bankengruppe in diesem vielversprechenden<br />

Markt von fast 50 Millionen Einwohnern.<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong> International hat im Berichtsjahr ihre überdurchschnittliche Wachstumsdynamik fortgesetzt.<br />

Die Bilanzsumme 2005 stieg im Vergleich zum Jahresultimo 2004 um 40,8 Prozent auf € 40,7<br />

Milliarden. Das durchschnittliche Wachstum der Bilanzsumme der letzten sechs Jahre lag jährlich bei<br />

rund 40 Prozent.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005 Überblick<br />

Erneutes Rekordergebnis<br />

Der Jahresüberschuss vor Steuern der <strong>Raiffeisen</strong> International lag bei € 568,6 Millionen und somit<br />

66,8 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres. Damit erzielte die <strong>Raiffeisen</strong> International abermals<br />

ein Rekordergebnis. (Die geografischen Segmente Zentraleuropa, Südosteuropa und GUS bilden<br />

insbesondere wegen der Refinanzierungs- und Steuerungskosten der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> sowie dem<br />

CEE-Geschäft anderer Konzerngesellschaften den Jahresüberschuss der <strong>Raiffeisen</strong> International nicht<br />

spiegelbildlich ab.)<br />

Der Return on Equity vor Steuern sank aufgrund des durch den Börsegang deutlich höheren Eigenkapitals<br />

von 22,2 Prozent zum Jahresende 2004 auf 21,8 Prozent. Erfreulich war neuerlich die Entwicklung<br />

der Cost/Income Ratio, die von 63,5 Prozent im Jahr davor auf 61,6 Prozent reduziert wurde.<br />

Entwicklung der Retail-Kundenzahl in CEE<br />

in Millionen<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

0,7<br />

1,0<br />

1,9<br />

3,2<br />

5,0<br />

9,7<br />

Vetriebsnetz weiter ausgebaut<br />

Dank marktnaher Produkte, hoher Servicestandards<br />

und der weiteren Verdichtung des Vertriebsnetzes<br />

hat die <strong>Raiffeisen</strong> International neuerlich zahlreiche<br />

neue Kunden gewonnen. Waren es zum Jahresende<br />

2004 noch knapp 5 Millionen Privatkunden und<br />

KMU, wurde ihre Anzahl bis zum Ende des<br />

Berichtsjahres auf 9,7 Millionen nahezu verdoppelt.<br />

Der Zuwachs beträgt rund 4,7 Millionen Retail-<br />

Kunden, wovon circa 1,4 Millionen auf neu gewonnene<br />

Kunden entfallen. Weitere 3,3 Millionen<br />

Kunden wurden von der neu in das Netzwerk aufgenommenen<br />

Bank Aval eingebracht.<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />

Angaben jeweils per 31. Dezember.<br />

Im Berichtsjahr wurde das ohnehin weitreichende<br />

Geschäftsstellennetzwerk in CEE konsequent weiter<br />

entwickelt. Insgesamt wurden 185 neue Geschäftsstellen errichtet, so viele wie noch nie in der Geschichte<br />

des Unternehmens (2004: 110). Darüber hinaus hat die Übernahme der Bank Aval weitere<br />

1.342 Geschäftsstellen eingebracht. Damit umfasst das gesamte Netzwerk der RZB in CEE zum Stichtag<br />

2.443 Geschäftsstellen. Zum Vergleich: Zum Jahresende 2000 belief sich die Anzahl an Geschäftsstellen<br />

in CEE noch auf 185.<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 53


Überblick<br />

54 www.rzb.at<br />

Corporate Social Responsibility<br />

RZB 2005<br />

Das historisch verankerte Leitbild <strong>Raiffeisen</strong>s – das Bewusstsein der Eingebundenheit in eine an Geben<br />

und Nehmen orientierte Solidargemeinschaft – und die auf diesem Grundwert basierende Markenbildung<br />

sind das Fundament für das am Prinzip der Nachhaltigkeit orientierte Geschäftsmodell der<br />

RZB. In Zeiten voranschreitender Globalisierung, die in erster Linie durch einen schärfer gewordenen<br />

Wettbewerb in Wirtschaft und Gesellschaft gekennzeichnet ist, gewinnt der verantwortungsvolle<br />

Umgang von Unternehmen mit Ressourcen gegenüber Mitarbeitern, Geschäftspartnern sowie der<br />

Gesellschaft zunehmend an Bedeutung.<br />

Für Banken als Intermediäre im nationalen und internationalen Wirtschafts- und Geldkreislauf ist die<br />

Globalisierung bereits seit langem allgegenwärtig. Insofern sind nicht nur die Anforderungen an den<br />

nachhaltigen und verantwortungsvollen Umgang mit ihrem wohl wichtigsten Betriebsmittel – dem<br />

Geld – außerordentlich hoch und weltweit streng reglementiert. Ebenso wichtig wie die Verantwortung<br />

als aktiver Teilnehmer am globalen Finanzsystem ist für eine Bank auch die Frage, wie sie ihrer<br />

Verantwortung als Finanzier im Kontext moralischer und ethischer Wertvorstellungen gerecht wird.<br />

Lange Tradition nachhaltigen Agierens<br />

Hier blicken die RZB und die <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe nicht nur auf eine beispiellose Gründungsgeschichte<br />

zurück – auch das Berichtsjahr stand im Zeichen dieser Tradition. Dazu gehörte einmal mehr<br />

der schonende Umgang mit Ressourcen, der, wie sämtliche ökologisch relevanten Themenstellungen<br />

und Aufgaben seit 1996 im Umweltausschuss der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> koordiniert wird. Und<br />

darüber hinaus bereits die Früherkennung ökologischer Risken, die fester Bestandteil des Kreditvergabeprozesses<br />

ist.<br />

Auch im Jahr 2005 ist die RZB dabei ihrem Ziel gerecht geworden, interessierten Dritten soviel<br />

<strong>Info</strong>rmationen wie möglich zur Verfügung zu stellen, ohne dabei ihre Pflicht als Bank zu missachten,<br />

die kommerziellen und marktsensitiven Interessen von Kunden und Geschäftspartnern zu respektieren.<br />

Diese Aufgabe nimmt der Vorstand der RZB entsprechend dem österreichischen Aktien- und Bankenrecht,<br />

der Satzung und der Geschäftsordnung des Aufsichtsrates wahr. In der Berichterstattung über<br />

das Risikomanagement sowie im Ausweis der Finanzergebnisse 2005 zeigt sich einmal mehr, welche<br />

hohen Maßstäbe die RZB im Berichtswesen ansetzt. In Fragen, die Entscheidungsprozesse, Rechenschaftslegung,<br />

Betrugsbekämpfung etc. betreffen, orientiert sie sich nicht nur an den geltenden Richtlinien,<br />

sie arbeitet auch aktiv an deren Entstehung mit. So waren Mitarbeiter der RZB federführend an<br />

der Entstehung des österreichischen Corporate Governance Kodex beteiligt.<br />

Nachhaltigkeit bedeutet für die RZB in diesem Zusammenhang nicht nur Verantwortungsbewusstsein<br />

und Compliance. Auch bei der Bekämpfung der Geldwäsche oder der Verhinderung von Terrorismus-<br />

Finanzierung geht das Engagement deutlich über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinaus.<br />

Durch den Einsatz professioneller Werkzeuge zur Kontrolle sämtlicher Geschäftsbeziehungen und<br />

Transaktionen hat die RZB ihr Profil als wichtige Clearingbank nachhaltig gestärkt.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Vertrauen in die Marke auch Ergebnis maßvollen Handelns<br />

Für <strong>Raiffeisen</strong> ist die Verantwortung gegenüber Mitarbeitern, Kunden, Investoren, Beteiligten sowie der<br />

Umwelt kein modernes Image-Element. Sie prägte das Unternehmen seit der Gründung der ersten<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-Kreditgenossenschaften im 19. Jahrhundert. Dennoch muss diese Verantwortung täglich aufs<br />

Neue erfüllt werden. Dass dies auch im vergangenen Jahr gelungen ist, belegen nicht zuletzt die guten<br />

Finanzergebnisse der RZB, sind sie doch auch ein Beweis für die Akzeptanz des Unternehmens in der<br />

Gesellschaft. Attribute wie „aufrichtig“, „optimistisch“, „entscheidungsfreudig“, „traditionsverbunden“,<br />

„ambitioniert“ und „lokal verwurzelt“ sind als Beleg hierfür ebenso geeignet. Es sind dies Begriffe, die<br />

laut einer renommierten europäischen Studie unter 25.000 Befragten mit <strong>Raiffeisen</strong> in <strong>Österreich</strong><br />

verbunden werden.<br />

Auch im Rahmen ihrer Internationalisierungsstrategie ist die RZB durchgängig an den Grundsätzen der<br />

Nachhaltigkeit orientiert. So ist das Zustandekommen des Erwerbs der ukrainischen Bank Aval im<br />

Herbst 2005 in direktem Zusammenhang mit der Wahrnehmung der RZB als fairer und verlässlicher<br />

Partner in ganz Zentral- und Osteuropa zu sehen. Bereits vor dem Fall des Eisernen Vorhangs hat die<br />

RZB hier konsequent auf den Auf- und Ausbau eigener Banken statt ausschließlich auf Zukäufe gesetzt.<br />

Wichtige Aufgabe in CEE<br />

Mit ihren jeweils sehr frühen und verantwortungsbewussten Schritten in die Transformationsmärkte<br />

der Region schafft die RZB nicht nur Vertrauen für ausländische Direktinvestitionen. Zusammen mit<br />

der Finanzierung kleiner und mittelständischer Unternehmen, der Versorgung der Bevölkerung mit<br />

modernen Bankdienstleistungen und dem Transfer von Know-how hilft die RZB beim Aufbau moderner<br />

Industrie- und Dienstleistungsstrukturen, unterstützt die Eliminierung von Korruption sowie die Verankerung<br />

eines zukunftsfähigen Wohlfahrtssystems und lässt so keinen Zweifel an der Nachhaltigkeit<br />

ihrer Geschäftsstrategie.<br />

Förderung von Mikrokrediten<br />

Zudem hat die RZB im Jahr 2005, das von der UN-Generalversammlung zum „Internationalen Jahr des<br />

Mikrokredits“ erklärt wurde, den österreichischen Förderkreis Oikocredit Austria bei seinen Bemühungen<br />

im Kampf gegen die Armut unterstützt, indem sie ein breites Symposium zum Thema Mikrokredite ausgerichtet<br />

und sich selbst engagiert an der Aufbringung von Mitteln hierfür beteiligt hat. Mikrokredite<br />

sind Kleinstkredite von etwa € 50 bis zu einigen Tausend Euro an Privatpersonen und Gewerbetreibende<br />

in Entwicklungsländern, welche aufgrund ihrer Vermögensverhältnisse und mangelnder Sicherheiten<br />

keinen Zugang zu herkömmlichen Krediten haben.<br />

Das Kapital für die Mikrokredite wird von Institutionen und Privatpersonen zur Verfügung gestellt, die<br />

ihr Sparkapital als Beteiligung an Oikocredit veranlagen. Mit diesem Kapital werden Kredite zu günstigen<br />

Konditionen vergeben. Gleichzeitig erhält der Anleger eine jährliche Dividende von bis zu zwei Prozent.<br />

Hierbei steht nicht der größtmögliche Gewinn, sondern die Förderung von sinnvoller Entwicklung in den<br />

ärmsten Regionen der Welt im Vordergrund. Mit einem Kapitalvolumen von mehr als € 223 Millionen<br />

gehört Oikocredit International zu den weltweit größten privaten Anbietern sozial und ökologisch verantwortlicher<br />

Geldanlagen.<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

www.rzb.at<br />

Überblick<br />

55


Überblick<br />

56 www.rzb.at<br />

RZB 2005<br />

Auf diese Weise bekommen die ärmsten Menschen eine Chance, auf eigenen Füßen zu stehen und ihre<br />

Lebensbedingungen nachhaltig zu verbessern. Der Mikrokredit greift den Wunsch vieler Menschen auf,<br />

nach ethischen Grundsätzen zu investieren. Sie wollen mit ihrem Geld nachhaltige Entwicklungen unterstützen<br />

und es zugleich sicher anlegen, wobei die Rendite eine untergeordnete Rolle spielt.<br />

Unsere Mitarbeiter – Eckpfeiler des Erfolgs<br />

Es sind in erster Linie die Mitarbeiter, die die Formeln von Umsicht, Verantwortlichkeit und Nachhaltigkeit<br />

mit Leben füllen. Motivation und Qualifikation sind deshalb die Eckpfeiler der RZB-Personalpolitik,<br />

an der sämtliche Maßnahmen, Angebote und Erfordernisse ausgerichtet sind. Dies gilt etwa für die<br />

optimale Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben, der so genannten Work Life Balance, die die RZB<br />

unter anderem mit variabler Gestaltungsmöglichkeit der Arbeitszeit ohne Kernzeit, attraktiven Teilzeitund<br />

Telearbeitsmodellen oder ihrem Betriebskindergarten mit besonders arbeitnehmerfreundlichen<br />

Öffnungszeiten fördert. Dieses Verständnis trägt die RZB aber auch über die Grenzen ihres eigenen<br />

Hauses hinaus. So unterstützt die RZB im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Women Talk Business“ das<br />

effektivste Karrierenetzwerk <strong>Österreich</strong>s speziell für Frauen.<br />

Außerordentlichen Wert legt die RZB auf die Aus- und Weiterbildung sowie die aktive Begleitung des<br />

Entwicklungsprozesses jedes Mitarbeiters, unabhängig von hierarchischen Ebenen. Die gemeinsame<br />

Festlegung auf Ziele bei gleichzeitig weitgehender Berücksichtigung individueller Mitarbeiterwünsche<br />

ermöglicht eine klare Fokussierung sowohl für den einzelnen Mitarbeiter als auch für das Unternehmen.<br />

Nicht zuletzt ist die hohe fachliche und persönliche Qualifikation der Mitarbeiter Voraussetzung für<br />

eine hohe Qualität der Dienstleistungen und damit auch für die Gewährleistung der Umsetzung der<br />

strategischen Gesamtziele der RZB im Rahmen ihrer Corporate Social Responsibility.<br />

Ökonomische und ökologische Verantwortung<br />

Als Unterzeichner des UN-Umweltprogramms UNEP/FI (United Nations Environment Programme) für<br />

Finanzinstitutionen ist der verantwortungsvolle und vorausschauende Umgang mit allen Umweltbelangen<br />

für die RZB selbstverständlich. Gemäß den Leitsätzen von <strong>Raiffeisen</strong> sieht die RZB in den gestiegenen<br />

Anforderungen an die effiziente Nutzung von Ressourcen eine gesellschaftspolitische Verpflichtung<br />

und darüber hinaus die Chance, mit ihren Mitarbeitern vor allem auch in CEE grenzüberschreitend<br />

zur ökologischen Bewusstseinsbildung beizutragen.<br />

So wurden etwa im vergangenen Jahr über tausend für den Bankbetrieb veraltete Arbeitsplatzcomputer<br />

statt der Entsorgung einer sinnvollen Nachnutzung im Rahmen von Sozialprojekten zugeführt. Mehrere<br />

hundert mobile Rechner wurden zudem mit Unterstützung des Betriebsrats zur Weiterverwendung an<br />

Mitarbeiter abgegeben.<br />

Zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen österreichischen Unternehmen der Umwelt-Technologie<br />

und CEE-Ländern hat die RZB den Umweltpreis „<strong>Österreich</strong>ische Umwelttechnologie in Mittel-, Ostund<br />

Südosteuropa“ ins Leben gerufen. Als Preisträger 2005 wurde von einer qualifiziert besetzten<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Jury ein Kooperationsprojekt in den rumänischen Karpaten ausgewählt. Im Rahmen dieses Projekts<br />

wurden „Öko-Schutzhütten“ geschaffen, wobei Dieselaggregate durch Photovoltaik-Anlagen abgelöst<br />

sowie eine ökologisch unbedenkliche Abfall- und Abwasser-Entsorgung errichtet wurden. Dabei hat die<br />

RZB im Rahmen des Umweltpreises nicht nur die „Idee“ des ökologischen Fortschritts prämiert, sondern<br />

auch den für diese Projekte unentbehrlichen Wissenstransfer gefördert. So hat ein österreichisches<br />

Unternehmen in den Karpaten eine vereisungsfreie Photovoltaik-Anlage in 2.050 m Seehöhe errichtet.<br />

Führend in der Kyoto-Umsetzung<br />

Außerdem ist die RZB seit mehreren Jahren die führende Großbank in der Beratung und Betreuung<br />

von österreichischen Unternehmen im Hinblick auf Umweltmaßnahmen im Zusammenhang mit dem<br />

Kyoto-Protokoll. Im Rahmen ihres Umweltschutz-Tages hat die RZB 2005 eine Plattform etabliert, die<br />

den gegenseitigen Austausch zwischen Unternehmen, Behörden und Umweltberatern fördert. Die RZB<br />

berät ihre Geschäftskunden in strategischer Kooperation mit dem Beratungsunternehmen ACM<br />

(Austrian Carbon Management) in Fragen der Reduzierung des weltweiten CO 2-Ausstoßes.<br />

Die zunehmende Verknappung von Emissionsscheinen auf dem Markt drängt Unternehmen zur<br />

umweltfreundlichen Umrüstung bestehender Anlagen. In der Begleitung und Finanzierung von<br />

besonders umweltfreundlichen oder auf regenerative Energien setzenden Projekten hat sich die RZB in<br />

den vergangenen Jahren hohes Know-how erarbeitet. So hat sie sich als erste österreichische Bank mit<br />

den Folgen der Rahmenvereinbarung der Vereinten Nationen über Klimaänderungen befasst.<br />

Hilfsbereitschaft und gesellschaftliches Engagement –<br />

Grundwerte <strong>Raiffeisen</strong>s<br />

Der Gemeinschaft einen Teil von dem zurückgeben, was man mit ihrer Hilfe erreicht hat – unter diesem<br />

Motto könnte man die Grundsätze der Corporate Social Responsibility wohl zusammenfassen. Und<br />

anhand dessen könnte man wohl auch einen Maßstab entwickeln, in welchem Maße Unternehmen<br />

diese Grundsätze verinnerlichen. Dass <strong>Raiffeisen</strong> solchen Maßstäben in allerhöchstem Umfang entspricht,<br />

zeigen nicht nur die erwähnten Initiativen der Bank selbst. Auch die Bereitschaft der Mitarbeiter und<br />

Mitglieder der <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe sowie ihrer Kunden ist beispiellos, wie etwa die Spendensumme<br />

von € 3,2 Millionen an die Opfer des Tsunami in Fernost.<br />

Die Bereitschaft und der Wille, sich der Förderung von Kunst und Kultur als den Hauptidentifikationsgrößen<br />

einer Gesellschaft im Wandel der Zeit zu verschreiben, unterstreicht diese Haltung ebenso. Nur<br />

eines der zahlreichen Projekte, das die RZB in dieser Hinsicht fördert, ist der Mozarteum Tutorial-Preis<br />

zur Förderung junger Musiker. Weltweit einzigartig können bei diesem Preis junge Mozartinterpreten<br />

für ein Jahr einen renommierten Star als Tutor „gewinnen“. Neben der Patenschaft umfasst das Tutorial<br />

einen Internetauftritt und die Produktion einer eigenen CD. Natürlich unterstützt <strong>Raiffeisen</strong> darüber<br />

hinaus dauerhaft mannigfaltige Aktivitäten und Institutionen wie etwa die <strong>Österreich</strong>ische Galerie im<br />

Belvedere, die Staatsoper, den Wiener Musikverein und die Albertina, die 2005 wie jedes Jahr mit<br />

hohen Beträgen gefördert wurden.<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

www.rzb.at<br />

Überblick<br />

57


<strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe RZB 2005<br />

58 www.rzb.at<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe<br />

im Jahr 2005<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe <strong>Österreich</strong> (RBG) ist die stärkste Bankengruppe des Landes. <strong>Raiffeisen</strong> verfügt<br />

über das dichteste Bankstellennetz <strong>Österreich</strong>s und repräsentiert etwa ein Viertel des gesamten heimischen<br />

Bankwesens. Die <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe verwaltet über € 59 Milliarden an Kundeneinlagen<br />

(exklusive Bauspareinlagen), davon rund € 40 Milliarden an Spareinlagen. In der Finanzierung liegt<br />

der Schwerpunkt bei klein- und mittelständischen Unternehmen, Tourismus und Landwirtschaft. Die <strong>Raiffeisen</strong><br />

<strong>Zentralbank</strong> betreibt zudem das Großkundengeschäft. Die RBG hat ihre starke Marktposition<br />

durch gesundes Wachstum aus eigener Kraft erreicht. Sie beschäftigt weltweit rund 66.000 Mitarbeiter.<br />

Marktanteile der <strong>Raiffeisen</strong><br />

Bankengruppe in <strong>Österreich</strong> 2005 2004 2003 2002 2001<br />

Gesamteinlagen inländischer Nichtbanken € Mio. 59.477 54.635 53.184 48.956 47.026<br />

Marktanteil Gesamteinlagen % 26,9 25,9 26,5 25,5 24,8<br />

Spareinlagen € Mio. 39.998 39.064 37.815 36.036 34.402<br />

Marktanteil Spareinlagen % 29,2 28,7 28,6 28,2 27,4<br />

Sichteinlagen € Mio. 13.377 11.936 11.671 9.652 8.540<br />

Marktanteil Sichteinlagen % 23,0 23,1 24,2 23,6 22,9<br />

Termineinlagen € Mio. 5.357 3.164 3.149 2.928 3.770<br />

Marktanteil Termineinlagen % 24,2 15,5 17,5 14,1 15,6<br />

Direktkredite an inländische Nichtbanken € Mio. 60.928 55.784 53.374 51.941 50.055<br />

Marktanteil Direktkredite % 23,1 22,2 22,3 22,1 21,5<br />

Wertpapierfonds* € Mio. 42.661 33.265 30.625 23.445 22.731<br />

Marktanteil Wertpapierfonds % 27,4 26,7 26,6 25,9 26,0<br />

* Quellen: Oesterrechische Nationalbank (diese Daten weisen lediglich das Geschäft der <strong>Raiffeisen</strong>banken, <strong>Raiffeisen</strong>landesbanken und der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>, nicht<br />

jedoch das der Spezialgesellschaften aus) sowie Oesterreichische Kontrollbank für Wertpapierfonds (Daten für die Fondsgesellschaften <strong>Raiffeisen</strong> K<strong>AG</strong>, Kepler Fonds K<strong>AG</strong><br />

und Salzburg-München Wertpapierfonds K<strong>AG</strong>).<br />

Kooperation stärkt Marktposition<br />

Die dreistufig aufgebaute <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe <strong>Österreich</strong> besteht aus den autonomen und lokal<br />

tätigen <strong>Raiffeisen</strong>banken, den <strong>Raiffeisen</strong>-Landeszentralen (<strong>Raiffeisen</strong>landesbank bzw. <strong>Raiffeisen</strong>verband)<br />

sowie der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>AG</strong> (<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>).<br />

Die selbständigen <strong>Raiffeisen</strong>banken bilden ein flächendeckendes und weitläufiges Bankstellennetz in<br />

<strong>Österreich</strong>. Mit 566 selbständigen <strong>Raiffeisen</strong>banken (2004: 571) und 1.704 Zweigstellen (2004: 1.712)<br />

hält die RBG einen Anteil von knapp 44 Prozent an allen österreichischen Bankniederlassungen. Die<br />

<strong>Raiffeisen</strong>banken eines Bundeslandes sind Universalbanken, die alle Bankdienstleistungen anbieten und<br />

gleichzeitig Eigentümer ihrer jeweiligen Landeszentrale sind.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Struktur der <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe<br />

Beteiligungen an<br />

österreichischen<br />

Finanzinstitutionen<br />

Versicherungen, Kapitalanlagegesellschaften,<br />

Leasing,<br />

Bausparkasse, <strong>Raiffeisen</strong><br />

Centrobank, Kathrein & Co.,<br />

Nationalbank, Kontrollbank,<br />

VISA, Europay etc.<br />

Netzwerk in CEE<br />

<strong>Raiffeisen</strong> International:<br />

Netzwerkbanken,<br />

Leasing International;<br />

sonstige Töchter<br />

<strong>Raiffeisen</strong>banken<br />

566 <strong>Raiffeisen</strong>banken<br />

<strong>Raiffeisen</strong>landesbanken<br />

8 Landeszentralen, Zveza Bank<br />

Ausländische<br />

Niederlassungen und<br />

Beteiligungen<br />

Filialen,<br />

Repräsentanzen,<br />

Banken<br />

Die Landeszentrale übernimmt den Liquiditätsausgleich und bietet weitere zentrale Dienstleistungen für<br />

die <strong>Raiffeisen</strong>banken ihres Wirkungsbereiches. Darüber hinaus agieren die <strong>Raiffeisen</strong>-Landeszentralen<br />

als selbständige Universalbanken und sind Aktionäre der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>. Knapp 88 Prozent des<br />

Grundkapitals der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> werden von den regional tätigen <strong>Raiffeisen</strong>-Landeszentralen<br />

gehalten.<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> ist das Spitzeninstitut der <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe. Sie wurde 1927 gegründet<br />

und ist heute eine führende Kommerz- und Investmentbank in <strong>Österreich</strong>. Sie betrachtet neben<br />

<strong>Österreich</strong> auch Zentral- und Osteuropa als ihren Heimmarkt und betreibt über die <strong>Raiffeisen</strong> International<br />

ein Netzwerk von 16 Tochterbanken mit über 2.400 Geschäftsstellen sowie zwei Repräsentanzen<br />

in insgesamt 18 Märkten der Region.<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-Kundengarantiegemeinschaft <strong>Österreich</strong> (RKÖ)<br />

Spezial- und<br />

Abwicklungsunternehmen<br />

Zahlungsverkehrs- und<br />

Wertpapierhandelsabwickler,<br />

IT-Firmen, Immobilien-<br />

und Handelshäuser,<br />

Private Equity etc.<br />

Mit der <strong>Raiffeisen</strong>-Kundengarantiegemeinschaft <strong>Österreich</strong> (RKÖ) war die RBG <strong>Österreich</strong>s Vorreiter in<br />

puncto Einlagensicherheit. Die RKÖ wurde im Jahr 2000 gegründet, um in Zeiten von Globalisierung<br />

und Großfusionen auch rechtlich verbindlich zu machen, was innerhalb der RBG von Beginn an ein<br />

ungeschriebenes Gesetz ist. Die RKÖ garantiert in Ergänzung zur österreichischen gesetzlichen Einlagensicherung<br />

für bis zu 100 Prozent der Kundeneinlagen. <strong>Raiffeisen</strong> schreibt damit fest, wofür das<br />

Markenzeichen – das Schutzsymbol Giebelkreuz – immer schon gestanden ist, nämlich für Sicherheit<br />

und Vertrauen.<br />

Die RKÖ besteht aus Landes-Kundengarantiegemeinschaften, die sich in ihr auf Bundesebene zusammengeschlossen<br />

haben. Die wirtschaftlichen Reserven aller beigetretenen Banken werden in rechtlich<br />

verbindlicher Weise nach einem genau geregelten Verteilungs- und Belastungsschlüssel herangezogen,<br />

sodass Kundeneinlagen selbst im Falle eines – noch nie da gewesenen – Konkurses auch über die<br />

gesetzliche Einlagensicherung hinaus werthaltig bleiben.<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 59


<strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe<br />

60 www.rzb.at<br />

Struktur der <strong>Raiffeisen</strong>-Kundengarantiegemeinschaft<br />

RLB<br />

RB<br />

RB<br />

RLB<br />

RB<br />

RB<br />

RLB<br />

RB<br />

Verpflichtung zur Leistung der wirtschaftlichen Reserven<br />

Landes-Kundengarantiegemeinschaft<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-Kundengarantiegemeinschaft <strong>Österreich</strong><br />

<strong>Raiffeisen</strong>landesbank<br />

<strong>Raiffeisen</strong>bank<br />

RLB<br />

Gemeinsame Risikobeobachtung<br />

RZB 2005<br />

Wenn die Tragfähigkeit einer Landes-Kundengarantiegemeinschaft<br />

die Einlösung sämtlicher<br />

geschützter Kundenforderungen gegen eine<br />

insolvente Bank nicht ermöglichen sollte, garantieren<br />

die Mitglieder der RKÖ mit ihren wirtschaftlichen<br />

Reserven die Erfüllung aller Kundeneinlagen<br />

und Eigenemissionen des betroffenen<br />

Instituts bis zu 100 Prozent. Den Kunden werden<br />

an Stelle der Konkursforderungen werthaltige<br />

Forderungen gegenüber anderen Instituten der<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe angeboten.<br />

Den <strong>Raiffeisen</strong>-Kundengarantiegemeinschaften<br />

gehören rund 78 Prozent aller österreichischen<br />

<strong>Raiffeisen</strong>banken – darunter die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong><br />

– an. Über 90 Prozent aller Kundeneinlagen<br />

der RBG sind damit in der RKÖ gesichert.<br />

Die gemeinsame Risikobeobachtung der RBG erfolgt im Rahmen des Sektorrisikokomitees. Zu den quartalsweisen<br />

Sitzungen wird für die gesamte RBG ein Risikobericht auf individueller und konsolidierter<br />

Basis erstellt. Der Risikobericht basiert auf einem Value-at-Risk-Ansatz und beinhaltet neben dem<br />

Gesamtrisiko und dessen Abgleich mit der Risikotragfähigkeit Detailberichte zum Kredit- und Länderrisiko,<br />

Beteiligungsrisiko, Marktrisiko und dem operationalen Risiko. Neben einem regelmäßigen Monitoring<br />

der Risikoverläufe ergänzt ein Bilanzkennziffern- und Benchmark-basiertes Frühwarnsystem sowie<br />

eine aktive Marktbeobachtung die gemeinsame Risikobeobachtung der RBG. Das Sektorrisikokomitee<br />

fungiert u.a. auch als „Beirat“ des Vorstandes der <strong>Österreich</strong>ischen <strong>Raiffeisen</strong>-Einlagensicherung reg.<br />

Gen.m.b.H. in Risikoangelegenheiten.<br />

Nummer 1 im Internet Banking<br />

RB<br />

RB<br />

Die RBG ist bereits seit mehreren Jahren der unangefochtene Markt- und Innovationsführer im Bereich<br />

Internet-Banking in <strong>Österreich</strong> mit einem Marktanteil von über 40 Prozent. Die Erfolgsbausteine des<br />

Internet-Erfolges liegen dabei in der konsequenten Kundenfokussierung, der Stärke und Konsistenz der<br />

Internet-Strategie, dem Wachstum der Online-Kundenbasis, dem Vermögen, die Kunden zu häufigen<br />

Online-Nutzern zu machen und einer breiten Produktpalette mit greifbaren Vorteilen aus der Internetpräsenz.<br />

Dieser Erfolg bedeutet in Zahlen rund 700.000 Kunden per Jahresende 2005, die ihre Bankgeschäfte<br />

via Internet tätigen. Dabei betrug das Transaktionsvolumen € 9,2 Milliarden. In etwa 120<br />

Millionen Seiten wurden aus dem <strong>Info</strong>rmationsangebot aufgerufen. Im Business-Bereich betrug das<br />

Transaktionsvolumen rund € 158 Milliarden.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Das Giebelkreuz – Markenzeichen der <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe<br />

Das Giebelkreuz ist Teil des Markenzeichens aller Institute der <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe. Es stellt zwei<br />

gekreuzt auf einem Hausgiebel angebrachte stilisierte Pferdeköpfe dar und ist ein Schutzsymbol,<br />

das in alten europäischen Volkstraditionen wurzelt: Ein Giebelkreuz am Dach sollte das Haus und<br />

seine Bewohner vor äußeren Gefahren schützen und Böses abwehren. Das Giebelkreuz wurde bereits<br />

1877 – noch zu Lebzeiten von F. W. <strong>Raiffeisen</strong>, des Gründers und Mentors der <strong>Raiffeisen</strong>-Genossenschaftsbewegung<br />

– als Markenzeichen ausgewählt. Es symbolisiert den Schutz und die Sicherheit,<br />

den die Mitglieder der <strong>Raiffeisen</strong>banken durch ihre selbst bestimmte Kooperation genießen. Das<br />

Giebelkreuz ist heute eine der bekanntesten Marken <strong>Österreich</strong>s und findet weltweite Verwendung,<br />

unter anderem im einheitlichen Branding der RZB in CEE.<br />

<strong>Raiffeisen</strong>, die stärkste Bankmarke <strong>Österreich</strong>s<br />

Mit der Studie „European Trusted Brands 2005“ hat das Verlags- und Direktmarketingunternehmen<br />

Reader’s Digest zum fünften Mal die vertrauenswürdigsten Marken, Berufe, Politikfelder und Institutionen<br />

in 14 Ländern Europas ermittelt. Die Ergebnisse wurden repräsentativ zur jeweiligen Altersstruktur der<br />

Bevölkerung ermittelt. <strong>Raiffeisen</strong> nimmt bei den österreichischen Banken den ersten Platz ein.<br />

Mit den im Jahr 2005 durchgeführten bundesweiten Schwerpunktkampagnen zu den Themen „Wohnen“<br />

und „<strong>Raiffeisen</strong> Pension“ sowie für die Zielgruppen Jugend/Studenten und Firmenkunden hat die<br />

Zentrale <strong>Raiffeisen</strong>werbung das umfassende Leistungsangebot <strong>Raiffeisen</strong>s beworben.<br />

Es wurden mit den Kampagnen Werbewerte erreicht, die die durchschnittlichen Werte der Kampagnen<br />

aller Mitbewerber bei weitem übertrafen. Die <strong>Raiffeisen</strong>werbung erreichte in allen abgetesteten Kommunikationskategorien<br />

(Werbeerinnerung allgemein, Plakat, TV, Radio, Direct Mail, Anzeigen, Sportsponsoring,<br />

Online Banking) den ersten Platz aller Bankinstitute. Vor allem der neuerliche Topwert von<br />

37 Prozent bei der Werbeerinnerung im Sportsponsoring zeigt die Bedeutung dieses Bereichs für den<br />

Kommunikationsmix der <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe.<br />

Als aufmerksamkeitsstarker Werbeträger hat sich auch 2005 Ski-Idol Hermann Maier erwiesen.<br />

Schwimmstar Markus Rogan war nicht nur als Sportler äußerst erfolgreich. Sein Debut als <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

Werbestar feierte er zum Jugend-Schwerpunkt 2005. <strong>Raiffeisen</strong> hilft als Sponsor der Fußball-Nationalmannschaft<br />

und Förderer der Nachwuchstalente im Hinblick auf die Fußballeuropameisterschaft 2008<br />

in <strong>Österreich</strong> und der Schweiz mit, ein neues und erfolgreiches Nationalteam aufzubauen. Der Vertrag<br />

mit dem <strong>Österreich</strong>ischen Fußballbund wurde um weitere drei Jahre verlängert.<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 61


<strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe RZB 2005<br />

62 www.rzb.at<br />

Bilanzdaten der <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe 2005<br />

Die konsolidierte Bilanz der RBG wurde aus den Ziffern der Monatsausweise bzw. Bilanzen der<br />

<strong>Raiffeisen</strong>banken, <strong>Raiffeisen</strong>-Landeszentralen, RZB, <strong>Raiffeisen</strong> Bausparkasse Ges.m.b.H., <strong>Raiffeisen</strong><br />

Kapitalanlage Ges.m.b.H., <strong>Raiffeisen</strong> Wohnbaubank <strong>AG</strong>, Notartreuhandbank <strong>AG</strong> und der <strong>Raiffeisen</strong><br />

Vermögensverwaltungsbank <strong>AG</strong> erstellt. Die Angaben erfolgen nach österreichischen Bilanzierungsrichtlinien<br />

(HGB).<br />

Eine Gewinn- und Verlustrechnung der RBG kann erst im Juni, nach Vorliegen aller geprüften Jahresabschlüsse,<br />

erstellt werden. Die ungeprüften Vorschauwerte zeigen erneut eine bessere Entwicklung der<br />

RBG als des gesamten österreichischen Bankensektors.<br />

Bezeichnend für die RBG ist auch ihre traditionelle Eigenkapitalstärke. Die nachstehende Tabelle zeigt<br />

die Entwicklung der Bilanzdaten und des Eigenkapitals der RBG.<br />

Konsolidierte Bilanz und Eigenkapital der <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe<br />

in € Millionen<br />

Bilanzdaten und Eigenkapital<br />

2005 Veränderung 2004 2003<br />

Forderungen an Kreditinstitute 27.023 32,2 % 20.437 18.202<br />

Forderungen an Kunden 101.254 17,2 % 86.399 77.128<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 44.422 35,7 % 32.728 26.413<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 97.694 13,5 % 86.061 76.860<br />

Eigenkapital 9.073 25,9 % 7.208 6.282<br />

Bilanzsumme<br />

Aufsichtsrechtliche Eigenmittel<br />

176.008 20,9 % 145.530 128.749<br />

Anrechenbare Eigenmittel (gemäß § 23 und § 24 BWG) 11.971 14,1 % 10.494 9.264<br />

Eigenmittelerfordernis (gemäß § 22 BWG) 9.470 24,4 % 7.610 6.865<br />

Kernkapitalquote 7,40 % -0,51 PP 7,91 % 7,47 %<br />

Eigenkapitalquote 10,11 % -0,92 PP 11,03 % 10,79 %<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Rasches Wachstum und zufriedene<br />

Kunden als Schlüssel zum Erfolg<br />

Interview mit Generaldirektor Walter Rothensteiner<br />

Die RZB ist seit Jahren die am schnellsten wachsende österreichische Großbank.<br />

Warum setzen Sie so stark auf Wachstum?<br />

Rasches Wachstum ist Teil unserer Strategie. Wir wachsen schneller als der Markt<br />

und weiten so unsere Marktanteile aus. Das gilt sowohl für <strong>Österreich</strong> als auch für<br />

Zentral- und Osteuropa (CEE). Das Wachstumspotenzial in CEE ist allerdings deutlich<br />

größer. Als Verstärker wirken hier die dynamische wirtschaftliche Entwicklung und<br />

der Aufholbedarf der einzelnen Bankenmärkte. So sind etwa die Gesamtaktiva der<br />

Bankenmärkte im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung nicht einmal halb so hoch wie im<br />

Euroraum. Besonders schnelles Wachstum versprechen dabei Südosteuropa und die<br />

GUS-Länder. Dementsprechend sind wir dort stark vertreten.<br />

Würde es nicht Sinn machen, jetzt einmal eine Verschnaufpause einzulegen?<br />

Dann würden wir gerade in den sich rasch entwickelnden CEE-Märkten zurückfallen<br />

und in der Folge auch schlechtere Renditen erzielen. Wachstum bringt zudem Größe<br />

und die wiederum die nötigen Economies of Scale. Gerade in den kleineren Märkten<br />

führt der Weg dazu über höhere Marktanteile – neben den Synergieeffekten, die wir<br />

aus der Zusammenarbeit im Konzern schöpfen können.<br />

Sie wachsen auch über Zukäufe. In den letzten Jahren hat die RZB zahlreiche Banken akquiriert ...<br />

…ja, seit 2000 genau zehn, eine in <strong>Österreich</strong> und neun in CEE. Aber das Gros unseres Wachstums<br />

kommt weiterhin aus der organischen Geschäftsausweitung. Die zugekauften Banken bieten dafür<br />

allerdings eine ausgezeichnete Basis. Ein Kauf durch uns wirkt wie ein zugeschalteter Turbo. Sehen Sie<br />

etwa nach Bosnien oder Rumänien, und auch die österreichische <strong>Raiffeisen</strong> Centrobank wurde nach<br />

der Übername zum Highflyer.<br />

„Rasches Wachstum ist Teil der RZB-Strategie“<br />

Sie haben in CEE – im Gegensatz zu Mitbewerbern, die teilweise nur auf Käufe setzen – erst relativ<br />

spät mit Bankakquisitionen begonnen. Warum?<br />

Als wir in die Region gegangen sind, waren Banken noch gar nicht zu erwerben. Eigengründungen<br />

waren die einzige Alternative, die uns zudem viele Vorteile brachten. Wir hatten von Anfang an unsere<br />

eigene Risikostruktur und nur jene Mitarbeiter, die wir wollten und meist auch selbst auf höchstem Niveau<br />

ausgebildet haben. Als dann die ersten Banken zum Verkauf standen, hatten wir bereits ein eigenes<br />

Netzwerk in der Region, während viele Mitbewerber erst am Anfang standen und auf Akquisitionen<br />

angewiesen waren. Mit dem Markteintritt der „Latecomer“ hat sich dann auch die Bankenlandschaft<br />

gewandelt und damit auch die Ausgangssituation für uns. Daher waren Zukäufe als Ergänzung zum<br />

gewachsenen Netzwerk eine logische Weiterentwicklung der Strategie.<br />

Mittlerweile sieht es aber so aus, als fände in CEE ein Wettrennen um die letzten großen Banken statt,<br />

die noch zu haben sind?<br />

Ganz so ist es nicht. Zwar ist in Zentral- und Südosteuropa der Teich schon ziemlich leer gefischt, aber<br />

in den GUS-Ländern gibt es noch mehr Möglichkeiten bzw. wird es voraussichtlich geben. Nachdem<br />

wir als „Pionier der ersten Stunde“ mit Neugründungen den Trend vorgegeben haben, sind wir es jetzt<br />

Interview<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 63


Interview<br />

64 www.rzb.at<br />

RZB 2005<br />

auch mit Bankkäufen in der GUS. Wir haben die Priorbank, die Bank<br />

Aval und die Impexbank erworben. Mitbewerber eifern uns nach und<br />

denken wohl, „wenn <strong>Raiffeisen</strong> das macht, dann tun wir das auch“.<br />

Zuletzt haben die Preise für Banken in CEE deutlich angezogen.<br />

Wie kommentieren Sie diese Entwicklung?<br />

Das ist ein logisches Resultat des Nachfrageüberhangs und zeigt auch,<br />

dass das Potenzial der CEE-Banken mittlerweile weithin anerkannt ist.<br />

Durch unsere ausgezeichnete Ausgangsposition müssen wir nicht zu<br />

jedem Preis kaufen. Und als Trendsetter profitieren wir zudem davon,<br />

uns noch vor dem Rush die Filetstücke zu günstigeren Preisen aussuchen<br />

zu können.<br />

Sie haben mit der Bank Aval die zweitgrößte Bank der Ukraine erworben.<br />

Mittlerweile werden deutlich kleinere Banken zu doppelt so<br />

hohen Buchwert-Multiples gekauft.<br />

Das illustriert den Vorteil unseres Ansatzes sehr deutlich. Denn seit<br />

dem Kauf der Bank Aval ist kaum ein halbes Jahr vergangen. Wir<br />

haben uns aber mit dieser bisher größten Akquisition bereits eine ausgezeichnete Position verschafft,<br />

die schwer aufzuholen ist. Wir verfügen nunmehr über fast 1.400 Geschäftsstellen in einem Markt von<br />

48 Millionen Einwohnern.<br />

Russland ist noch größer. Auch da haben Sie zuletzt zugeschlagen.<br />

Mit 144 Millionen Einwohnern ist Russland der potenziell größte Markt Europas. Wir waren – wie auch<br />

in der Ukraine – bereits mit einer selbst gegründeten und sehr erfolgreichen Bank im Lande. Die Impexbank<br />

bietet uns ergänzend dazu ein großes, landesweites Filialnetz. Damit gewinnen wir gegenüber<br />

dem Rollout eigener Filialen mindestens vier Jahre Zeit. Denn Zeit ist mittlerweile ein kritischer Faktor.<br />

Die Märkte werden jetzt besetzt. Wer sich zurück lehnt, verliert! Mit dem Erwerb der Impexbank steigen<br />

wir zur führenden internationalen Bank in Russland auf und bieten Retail-Kunden nun fast 600 Anlaufstellen<br />

in allen wichtigen Städten des Landes.<br />

„Retail Banking verspricht die höchsten Wachstumsraten“<br />

Seit einigen Jahren setzen Sie in CEE verstärkt auf Retail Banking. Was war der Auslöser dieser Abkehr<br />

vom Firmenkundengeschäft?<br />

Es gibt keine Abkehr vom Firmenkundengeschäft. Im Gegenteil. Das ist unser Stammgeschäft und eine<br />

tragende Säule der Bank. Allerdings haben wir erkannt, dass Retail Banking einschließlich der Servicierung<br />

von Klein- und Mittelbetrieben in CEE enorm hohes Wachstum verspricht. Daher haben wird 1999<br />

damit begonnen, auch diese Kundengruppe für uns zu gewinnen. Mittlerweile haben wir fast zehn Millionen<br />

Retail-Kunden in CEE. Das ist eine echte Erfolgsstory. Die jüngsten Zukäufe – Bank Aval und Impexbank<br />

– zeigen die Konsequenz, mit der wir diese Strategie verfolgen.<br />

Wachstum braucht Kapital, wie sieht ihre Eigenkapitalplanung aus?<br />

Das Gros unseres Kapitals kommt traditionell aus thesaurierten Gewinnen. Daher heißt Wachstum für<br />

uns auch immer profitables Wachstum, sonst könnten wir es uns gar nicht leisten. Unsere Eigentümer<br />

haben den Wachstumskurs in der Vergangenheit immer nach Kräften gefördert und es gibt positive<br />

Signale, dass sie dies auch in Zukunft tun werden. Sie können das allerdings nicht unbeschränkt, daher<br />

werden wir uns auch wieder an die Kapitalmärkte wenden.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005 Interview<br />

Kommt ein Börsegang der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>, hybrides Eigenkapital oder ein Secondary Public<br />

Offering der <strong>Raiffeisen</strong> International?<br />

Ein IPO der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> steht nicht auf der Agenda. Ansonsten beabsichtigen wir eine hybride<br />

Tier I-Emission noch im laufenden Jahr und eine Kapitalerhöhung der <strong>Raiffeisen</strong> International im Jahr<br />

2007. Nach dem erfolgreichen Börsegang der <strong>Raiffeisen</strong> International im Berichtsjahr sind wir zuversichtlich,<br />

dass auch eine Kapitalerhöhung gut von den Märkten aufgenommen wird.<br />

„Das <strong>Österreich</strong>-Geschäft ist das starke Fundament der RZB“<br />

Der <strong>Raiffeisen</strong> International-Börsegang war einer der Superlative. Hat Sie der außerordentliche Erfolg<br />

eigentlich überrascht?<br />

Wir haben natürlich nicht mit einer 22-fachen Überzeichnung gerechnet, aber den IPO, so wie es unsere<br />

Art ist, konsequent und gewissenhaft vorbereitet, damit er jedenfalls erfolgreich wird. Ein ganz wesentlicher<br />

Erfolgsfaktor war auch unser Rückhalt und die große Akzeptanz in der <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe.<br />

Der Börsegang wurde ohne Vorbehalt unterstützt, obwohl dies für eine weitgehend genossenschaftlich<br />

organisierte Bankengruppe nicht selbstverständlich ist. Mehr noch, die Identifikation mit der RZB und<br />

der <strong>Raiffeisen</strong> International war so hoch, dass sie von einer bisher nie da gewesenen Vertriebsleistung<br />

begleitet wurde. Die österreichischen <strong>Raiffeisen</strong>banken alleine hätten das gesamte Emissionsvolumen von<br />

€ 1,11 Milliarden – und auch das ist hierzulande ein Rekord – an inländische Retailkunden verkauft.<br />

Das alleine spricht Bände.<br />

Sie sind als <strong>Raiffeisen</strong>-Spitzeninstitut tief in <strong>Österreich</strong> verwurzelt. Dennoch muss angesichts der Erfolge in<br />

CEE gefragt werden, welchen Stellenwert das <strong>Österreich</strong>geschäft eigentlich noch hat.<br />

Es ist unverzichtbar. Es ist das starke Fundament, das ein Haus braucht, um stabil zu stehen. Auf das<br />

<strong>Österreich</strong>-Geschäft entfielen 2005 40 Prozent des Vorsteuergewinns. Die RZB ist vor allem im inländischen<br />

Firmenkundengeschäft ganz stark und beweist, dass man mit guter Qualität, Flexibilität und<br />

Kundenorientierung auch in einem dicht besetzten und umkämpften Markt wie <strong>Österreich</strong> schöne<br />

Erfolge feiern kann.<br />

Das widerspricht Beobachtern, die meinen, dass österreichische<br />

Banken im Inland kein Geld verdienen.<br />

Es kommt darauf an, wie man es macht. Wir sind als Spezialist für<br />

Firmenkunden und Investment Banking erfolgreich. Das Bruttoergebnis<br />

mit aus Wien heraus betreuten Kommerzkunden stieg 2005 um 15<br />

Prozent auf € 203 Millionen. Dahinter stehen nicht nur eine gute<br />

Kundenbetreuung, sondern ebensolche Produkte und ein effizientes<br />

Backoffice. Daher sehen wir im Ergebnis der Kundenzufriedenheitsumfrage<br />

auch eine Bestätigung für unseren konsequenten Qualitätskurs:<br />

96 Prozent der österreichischen Firmenkunden sind mit uns<br />

„sehr zufrieden“ oder „zufrieden“.<br />

Zufriedene Kunden sind für Sie der Schlüssel zum Erfolg?<br />

Ja, das kann man nur gebetsmühlenartig wiederholen. Wir sind ein<br />

Dienstleister. Der Erfolg stellt sich nur mit zufriedenen Kunden nachhaltig<br />

ein. Wir haben den Ehrgeiz, unseren Kunden die bestmögliche<br />

Bank zu sein und dafür strengen wir uns ordentlich an.<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 65


Gesamtwirtschaftliches Umfeld RZB 2005<br />

66 www.rzb.at<br />

Konzern-Lagebericht<br />

Europäische Zinsentwicklung<br />

4,5<br />

4,0<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

Gesamtwirtschaftliches Umfeld<br />

Im Jahr 2005 verlief die Konjunkturentwicklung in der Eurozone uneinheitlich. Nach einem Anziehen<br />

der Produktionstätigkeit zu Beginn des Jahres verschlechterte sich ab etwa März das wirtschaftliche<br />

Umfeld angesichts sukzessiv steigender Ölpreise wieder. Im Gleichklang wurden die Zinserhöhungsphantasien<br />

am Markt mehr und mehr zurückgenommen, bis ab Jahresmitte sogar Zinssenkungen<br />

eingepreist wurden. Die Europäische <strong>Zentralbank</strong> (EZB) beließ den Hauptrefinanzierungssatz jedoch<br />

weiterhin bei 2,0 Prozent. Im Zuge heftiger Hurrikane in den USA kletterten die Preise für Ölprodukte<br />

schließlich auf neue Rekordstände. Die Wirtschaft der Eurozone erwies sich gegen den damit verbundenen<br />

Energiepreisschock jedoch weitgehend resistent. Schon im dritten Quartal gelang eine Wachstumsbeschleunigung,<br />

wobei neben den Exporten auch die Unternehmensinvestitionen Entwicklungsmotoren<br />

waren.<br />

In den Inflationsdaten waren die Rekordpreise bei Ölprodukten dagegen deutlich zu spüren. Verharrten<br />

die Inflationsraten zuerst noch um die 2-Prozent-Marke, so schnellte die Teuerung in den letzten<br />

Monaten des Jahres auf 2,6 Prozent p.a. hoch. Dies veranlasste die EZB zu ihrer ersten Zinserhöhung<br />

seit fünf Jahren von 2,0 auf 2,25 Prozent.<br />

Kapitalmärkte<br />

Niedrige Leitzinsen, Konjunkturunsicherheiten, aber<br />

vor allem die hohe Liquidität auf den Finanzmärkten<br />

haben bei Anleihen zu historisch niedrigen Renditen<br />

geführt. Bis Februar 2005 fiel die Verzinsung<br />

der zehnjährigen deutschen Benchmarkanleihe<br />

zunächst bis auf 3,4 Prozent zurück, um nur wenige<br />

Tage später eine heftige Kurskorrektur zu erfahren,<br />

bei der die Renditen um über 30 Basispunkte<br />

auf ihr Jahreshoch von fast 3,8 Prozent anstiegen.<br />

Im Laufe der folgenden Monate fielen die Renditen<br />

zehnjähriger Anleihen wieder und verbuchten im<br />

September neue historische Tiefstände mit Niveaus<br />

von rund 3 Prozent. Die Renditeanstiege am kurzen<br />

Ende fielen in der zweiten Jahreshälfte deutlicher aus, was zu einer Reduktion der Renditedifferenz<br />

zwischen zwei- und zehnjährigen Anleihen von über 130 Basispunkten im März auf 45 Basispunkte im<br />

Dezember geführt hat. Dem auseinander laufenden Zinszyklus entsprechend hat sich der Renditeunterschied<br />

(Spread) zu gleichlaufenden US-Anleihen markant ausgeweitet.<br />

01.2003 07.2003 01.2004 07.2004 01.2005 07.2005 01.2006<br />

3-Monatsgeld (EURIBOR) Dt. Bundesanleihe, 10-jährig<br />

Die sehr gute Aktienmarktentwicklung des vergangenen Jahres war im Wesentlichen Resultat der guten<br />

Gewinnentwicklung der internationalen Unternehmen. Diese drückte sich in positiven Gewinnrevisionen<br />

und entsprechenden Kursreaktionen aus. Die S&P 500-Unternehmen haben im Jahr 2005 die höchsten<br />

Gewinnmargen der letzten 20 Jahre erzielt, ein ähnliches Bild ergibt sich für Europa. Auf Basis der<br />

Eigenkapitalrentabilität haben europäische Unternehmen die amerikanischen im vergangenen Jahr<br />

bereits überholt.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005 Gesamtwirtschaftliches Umfeld<br />

CEE: Aufschwung in zweiter Jahreshälfte 2005<br />

Für Polen, Ungarn, Tschechien, Slowakei und Slowenien (CE) betrug das durchschnittliche Wirtschaftswachstum<br />

für 2005 rund vier Prozent (2004: 5,0 Prozent). Die südosteuropäischen Länder (SEE) wiesen<br />

im Gesamtjahr 2005 im Durchschnitt ein Wachstum von 4,5 Prozent aus (2004: 7,0 Prozent). Der<br />

Rückgang im Vergleich zum Vorjahr spiegelt vor allem die Abkühlung der rumänischen Konjunktur<br />

wider (2005: rund vier Prozent Wachstum), die 2004 mit 8,3 Prozent realem Wachstum noch Gefahr<br />

lief, zu überhitzen. Die CIS-Staaten (Russland, Ukraine und Belarus) erzielten wie bereits 2004<br />

(7,8 Prozent) das im Vergleich zu den übrigen Ländern der Region stärkste durchschnittliche BIP-<br />

Wachstum von 5,9 Prozent.<br />

Wirtschaftlicher Entwicklungsgrad der CCE-Länder (BIP/Kopf in Prozent des EU-Durchschnitts)<br />

80 %<br />

70 %<br />

60 %<br />

50 %<br />

40 %<br />

30 %<br />

20 %<br />

10 %<br />

0%<br />

Slowenien<br />

Tschechien<br />

* Zum Zeitpunkt des EU-Beitritts.<br />

Ungarn<br />

Slowakei<br />

Litauen<br />

Polen<br />

Kroatien<br />

Ein wesentlicher Konjunkturmotor in Zentral- und Osteuropa (CEE) waren 2005 wie schon im Jahr<br />

zuvor Bruttoanlageinvestitionen wie ausländische Direktinvestitionen, Investitionstätigkeit aufgrund<br />

verbesserter Unternehmenserträge sowie aufgrund der gestiegenen Kreditvergabe an Klein- und Mittelbetriebe.<br />

Trotz des empfindlichen Anstiegs des Ölpreises sind die durchschnittlichen Inflationsraten in<br />

CEE mit wenigen Ausnahmen rückläufig gewesen. Mit 2,4 Prozent waren die Inflationsraten in Zentraleuropa<br />

um fast zwei Prozent niedriger als 2004 (4,3 Prozent). Mit Ausnahme von Serbien, wo 2005<br />

ein empfindlicher Inflationsanstieg über die 10-Prozentmarke zu verzeichnen war, sind auch die durchschnittlichen<br />

Preissteigerungen in Südosteuropa von über 8 auf 7,6 Prozent im Jahr 2005 zurückgegangen.<br />

In den GUS-Staaten war 2005 hingegen ein Anstieg der durchschnittlichen Inflationsrate auf<br />

12,5 Prozent zu verzeichnen (2004: 11,1 Prozent).<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 67<br />

Russland<br />

Bulgarien<br />

Rumänien<br />

Serbien-Montenegro<br />

Spanien*<br />

Griechenland*<br />

Ukraine<br />

Portugal*


Entwicklung des Bankensektors RZB 2005<br />

68 www.rzb.at<br />

Entwicklung des Bankensektors<br />

in den RZB-Hauptmärkten<br />

Weitere Konzentration am österreichischen Bankenmarkt<br />

Der Konzentrationsprozess, der in den vergangenen Jahren die österreichische Bankwirtschaft veränderte,<br />

brachte 2005 keine herausragenden Neuentwicklungen. Hauptaugenmerk großer österreichischer<br />

Banken im Jahr 2005 war die weitere Expansion in den zentral- und osteuropäischen Ländern. Es<br />

wurden große Zukäufe getätigt und somit die Ausrichtung auf neue Märkte insbesondere in CEE<br />

unterstrichen. Besonders die RZB (Bank Aval in der Ukraine) und die Erste Bank (Banca Comerciale di<br />

Romania in Rumänien) waren hier durch große Akquisitionen führend.<br />

Im vergangenen Jahr kam die Übernahme der Investkredit Bank <strong>AG</strong> durch die <strong>Österreich</strong>ische<br />

Volksbanken <strong>AG</strong> (ÖV<strong>AG</strong>) zu einem Abschluss. Nachdem auch die RZB ihre Anteile an der Investkredit<br />

Bank <strong>AG</strong> verkauft und die ÖV<strong>AG</strong> die verbleibenden, im Streubesitz befindlichen Aktien, ebenfalls<br />

gekauft hat, hält diese nun 100 Prozent der Anteile. Auch die Bank Austria Creditanstalt <strong>AG</strong> (BACA)<br />

war von einem Eigentümerwechsel betroffen. Nachdem sie im Jahr 2000 von der deutschen<br />

HypoVereinsbank übernommen wurde, wurde letztere im Berichtsjahr von der italienischen UniCredit<br />

akquiriert. Der Einfluss dieser Entwicklung auf den österreichischen Bankenmarkt ist aber bis dato gering.<br />

Wachstum in <strong>Österreich</strong>s Bankensektor zieht 2005 weiter an<br />

Die Statistik der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) zeigt, dass die Bankbilanzen – nach dem<br />

schwachen Wachstum im Jahr 2003 und 7,9 Prozent im Jahr 2004 – im Berichtsjahr wieder kräftiger<br />

gestiegen sind. Die aggregierte Bilanzsumme der österreichischen Banken belief sich per Ende<br />

Dezember 2005 auf € 720 Milliarden und lag damit um 10,9 Prozent über dem Wert vom Jahresende<br />

2004. Das ist seit 1999 das stärkste von der OeNB verzeichnete Wachstum. Dennoch hat die RZB<br />

dieses auch 2005 deutlich übertroffen.<br />

Noch stärker als die Gesamtaktiva hat sich die Summe der Auslandsaktiva entwickelt. Während diese<br />

2005 noch € 200 Milliarden betrugen, machte dieser Posten 2005 schon € 245 Milliarden aus, was<br />

einer Steigerung um 23 Prozent entspricht und nun rund ein Drittel der Gesamtaktiva ausmacht. Dieser<br />

überproportionale Anstieg der Auslandsaktiva zeigt deutlich den hohen Stellenwert des Auslandsgeschäfts<br />

für den österreichischen Bankensektor.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

CEE als Wachstumstreiber für österreichische Banken<br />

Entwicklung des Bankensektors<br />

Der österreichische Bankensektor ist im Vergleich zu den meisten westeuropäischen Märkten von<br />

strukturellen Defiziten gekennzeichnet. So ist etwa die Nettozinsmarge geringer als im westeuropäischen<br />

Durchschnitt und gleichzeitig die Filialdichte signifikant höher. Im Zusammenspiel mit einem scharfen<br />

Wettbewerb am überbesetzten inländischen Bankenmarkt ergibt das im Landesdurchschnitt insgesamt<br />

deutlich niedrigere Eigenkapitalrenditen sowie ungünstigere Kosten-Ertrags-Relationen als im westeuropäischen<br />

Mittel.<br />

Dennoch zeigt die OeNB-Statistik ein mit rund 16 Prozent kräftig gestiegenes Ergebnis der gewöhnlichen<br />

Geschäftstätigkeit (EGT) nach österreichischen Bilanzierungsrichtlinien für den gesamten Bankensektor<br />

(das EGT ist am ehesten mit dem Vorsteuergewinn nach IFRS vergleichbar). Diese Ergebnisverbesserung<br />

beruht zu einem guten Teil auf dem nennenswerten CEE-Exposure der großen österreichischen Banken.<br />

So verfügen etwa sieben der zehn größten österreichischen Banken über beachtenswerte Beteiligungen<br />

in CEE.<br />

Gesamtaktiva des Bankenmarktes in Prozent des BIP<br />

90 %<br />

80 %<br />

70 %<br />

60 %<br />

50 %<br />

40 %<br />

30 %<br />

20 %<br />

76,8 %<br />

41,3 %<br />

32,1 %<br />

1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

Zentraleuropa Südosteuropa GUS-Länder<br />

Quelle: Lokale <strong>Zentralbank</strong>en, <strong>Raiffeisen</strong> Research.<br />

Eurozone (2004): 202 %<br />

Entwicklung des Bankensektors in CEE<br />

CEE ist eine große und langfristig wachstumsstarke<br />

Region, die insbesondere den dort tätigen Banken<br />

auf lange Sicht enorme Wachstumschancen bietet.<br />

Die Bankensektoren der Länder in CEE haben in<br />

den 16 Jahren seit dem Beginn der Transformation<br />

eine bemerkenswerte Entwicklung erlebt. Zu Beginn<br />

standen die nationalen Regierungen vor der<br />

Herausforderung, ihre Finanzsysteme zu restrukturieren.<br />

Die Kernpunkte der Reformen bildeten die<br />

Einführung eines zweistufigen Bankensystems, die<br />

Privatisierung der zuvor im Staatsbesitz befindlichen<br />

Banken, die Lizenzvergabe für ausländische Banken<br />

sowie die Etablierung solider rechtlicher Rahmenbedingungen<br />

und einer effizienten Bankenaufsicht.<br />

Die Realisierung dieser Vorhaben erfolgte in unterschiedlicher<br />

Geschwindigkeit, woraus sich signifikante<br />

länderspezifische Entwicklungsunterschiede<br />

im Bankensektoren der einzelnen Länder ergeben<br />

haben.<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

78,5 %<br />

58,3 %<br />

42,2 %<br />

www.rzb.at<br />

69


Entwicklung des Bankensektors RZB 2005<br />

70 www.rzb.at<br />

Privatkredite, in Prozent des BIP<br />

50 %<br />

40 %<br />

30 %<br />

20 %<br />

10 %<br />

Boom bei Konsum- und Hypothekarkrediten<br />

Ein regelrechter Boom hat sich bei den Konsum- und Hypothekarkrediten eingestellt, der nach den<br />

neuen Mitgliedstaaten und Kroatien nun auch die anderen Länder Zentral- und Südosteuropas erreicht<br />

hat. Kroatien, Rumänien und Bulgarien – alle drei Länder verzeichneten in den letzten Jahren hohe<br />

Leistungsbilanzdefizite – haben 2005 weitere restriktive Maßnahmen zur Eindämmung des Kreditwachstums<br />

ergriffen. Vor allem der zunehmende Anteil an Krediten in Euro bereitet den Notenbanken<br />

auch in anderen Ländern Sorge. Allerdings ist das Volumen dieser Kredite in Relation zum BIP noch in<br />

fast allen CEE-Ländern gering und verspricht langfristig starkes Wachstum in diesem Segment.<br />

Großes Wachstumspotenzial der Privatkredite in CCE<br />

Bosnien und Herzegowina<br />

Ukraine<br />

Bulgarien<br />

0%<br />

Rumänien Russland<br />

5.000<br />

Belarus<br />

10.000 15.000 20.000 25.000<br />

Serbien und Montenegro<br />

Kroatien<br />

Polen<br />

Slowakei<br />

Ungarn<br />

Tschechien<br />

Slowenien<br />

Hoher Marktanteil internationaler Banken steigt weiter<br />

Eurozone<br />

BIP pro Kopf (zu Kaufkraftparitäten), in €<br />

Zentraleuropa Südosteuropa GUS-Länder<br />

Stand: 31. Dezember 2004<br />

Quelle: Lokale <strong>Zentralbank</strong>en, wiiw, <strong>Raiffeisen</strong> Research.<br />

Neben dem bereits hohen Marktanteil internationaler Banken ist auch der Konzentrationsgrad im<br />

Bankensektor der CEE-Länder weiter angestiegen. Zu Letzterem wird auch die Übernahme der<br />

HypoVereinsbank durch die UniCredit beitragen. Durch die RZB-Übernahme der Bank Aval hat sich der<br />

Marktanteil internationaler Banken in der Ukraine 2005 mehr als verdoppelt. Insgesamt dürfte sich<br />

diese Entwicklung in den CEE-Ländern weiter fortsetzen. Neben dem Know-how moderner Bankprodukte<br />

und einem effizienten Risikomanagement hat der stetig wachsende Marktanteil internationaler Banken<br />

zu einem deutlich verschärften Wettbewerb geführt.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Marktanteil mehrheitlich in internationalem Besitz befindlicher Banken, in Prozent der Gesamtaktiva<br />

90 %<br />

80 %<br />

70 %<br />

60 %<br />

50 %<br />

40 %<br />

30 %<br />

20 %<br />

10 %<br />

0%<br />

Slowakei<br />

Albanien<br />

Tschechien<br />

Kroatien<br />

Ungarn<br />

Bosnien und Herzegowina<br />

RZB mit dichtestem Netzwerk<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Bulgarien<br />

Polen<br />

Entwicklung des Bankensektors<br />

Stand: 31. Dezember 2004. Quelle: Lokale <strong>Zentralbank</strong>en, <strong>Raiffeisen</strong> Research.<br />

Die in CEE aktiven Bankengruppen verfolgen unterschiedliche Strategien, die sich in ihrem Marktengagement<br />

widerspiegeln. Während sich einige auf hohe Marktanteile in wenigen Märkten konzentrieren,<br />

verfolgt die RZB eine breiter angelegte Strategie, die die gesamte Region erfasst. Die RZB ist<br />

mit <strong>Raiffeisen</strong> International-Netzwerkbanken und -Leasingunternehmen in 16 Märkten und darüber<br />

hinaus mit zwei Repräsentanzen in der Region vertreten.<br />

Rumänien<br />

Serbien und Montenegro<br />

Slowenien<br />

Ukraine<br />

Belarus<br />

Russland<br />

www.rzb.at<br />

71


Geschäftsverlauf 2005<br />

72 www.rzb.at<br />

Geschäftsverlauf 2005<br />

Börsegang der <strong>Raiffeisen</strong> International<br />

RZB 2005<br />

Einer der Höhepunkte des Geschäftsjahres war der Börsegang des RZB-Konzernunternehmens <strong>Raiffeisen</strong><br />

International im April 2005. Das Emissionsvolumen betrug € 1,11 Milliarden – bestehend aus<br />

einer Kapitalerhöhung und dem Verkauf von Aktien aus dem Bestand – und war damit der größte<br />

Börsegang eines österreichischen Unternehmens und auch der größte, der bisher an der Wiener Börse<br />

erfolgte. Auch die 22-fache Überzeichnung des Orderbuchs fand Aufnahme in die österreichische<br />

Rekordliste. Entsprechend den Regeln der Wiener Börse sind rund 30 Prozent der <strong>Raiffeisen</strong> International-Anteile<br />

als „Free Float“ zu betrachten, den Rest hält die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>. Die <strong>Raiffeisen</strong><br />

International-Aktie wurde in der Folge in den ATX, den Leitindex der Wiener Börse, aufgenommen.<br />

Akquisition der ukrainischen Bank Aval<br />

Ende Oktober wurde die bisher größte Akquisition der RZB abgeschlossen. Mit dem Erwerb von 93,5<br />

Prozent der Bank Aval um USD 1,028 Milliarden wurde die RZB zur größten Bankengruppe der Ukraine.<br />

Die Bank Aval verfügt über ein Netz von rund 1.400 Filialen und betreut mehr als drei Millionen Kunden.<br />

In der Folge wurde die Integration der Bank Aval in das Netzwerk der <strong>Raiffeisen</strong> International eine<br />

der vordringlichsten Aufgaben.<br />

Neue Repräsentanzen in Schweden, Deutschland und China<br />

Im Frühjahr 2005 wurden in der schwedischen Hauptstadt Stockholm sowie im deutschen Finanzzentrum<br />

Frankfurt am Main neue Repräsentanzen eingerichtet, wobei für Deutschland ein<br />

ambitionierter Plan zur Gewinnung neuer mittelständischer Kunden vorliegt, um deren Geschäfte in<br />

<strong>Österreich</strong> und CEE zu unterstützen.<br />

Ende des Jahres wurde dann eine weitere Repräsentanz, und zwar in der südchinesischen Millionenstadt<br />

Zhuhai eingerichtet, die strategisch günstig zwischen Macao, Hongkong, Shenzen und Guangzhou<br />

in der aufstrebenden Sonderwirtschaftszone Guangdong gelegen ist. Bereits im April hat die <strong>Raiffeisen</strong><br />

<strong>Zentralbank</strong> für ihre Filiale in der chinesischen Hauptstadt Beijing eine erweiterte Banklizenz<br />

erhalten, mit der sie nun zum kleinen Kreis jener internationalen Banken gehört, die in der Lokalwährung<br />

Renminbi Geschäfte tätigen dürfen.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Rückkehr auf den Eurobondmarkt und Verkauf der Investkredit<br />

2005 hat die RZB zahlreiche Eigenemissionen begeben. Besonders bemerkenswert waren dabei aber<br />

zwei Anleihen, mit denen die RZB nach langjähriger Absenz wieder auf den Eurobondmarkt zurückgekehrt<br />

ist. Die zwei Floater-Emissionen – eine fünfjährige im Jänner und eine dreijährige im März –<br />

waren mehrfach überzeichnet, weswegen das Volumen jeweils von den geplanten € 750 Millionen<br />

auf € 1 Milliarde aufgestockt wurde. Durch die hohe Reputation der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> auf den<br />

internationalen Kapitalmärkten waren die beiden Anleihen mit 12 bzw. 8 Basispunkten über dem<br />

3-Monats-Euribor attraktiv gepreist.<br />

Im Juli hat die RZB ihren 18,52-prozentigen Anteil an der Investkredit gemeinsam mit den Anteilen<br />

der BACA und der <strong>Raiffeisen</strong>landesbank Niederösterreich-Wien <strong>AG</strong> – in Summe ein Mehrheitsanteil<br />

von 51,57 Prozent – an die ÖV<strong>AG</strong> verkauft. Der Preis pro Aktie betrug € 141, wobei lediglich die<br />

Differenz von € 11,5 gegenüber dem Schlusskurs 2004 ergebniswirksam wurde (insgesamt € 17,1<br />

Millionen).<br />

Zusammenfassung des Konzernergebnisses<br />

Der Konzernabschluss der RZB wird seit 2001 auf Basis der International Financial Reporting Standards<br />

(IFRS) erstellt. Nach österreichischer Rechtslage hat der nach international anerkannten<br />

Rechnungslegungsgrundsätzen erstellte Konzernabschluss befreiende Wirkung von der Erstellung<br />

eines Konzernabschlusses nach BWG/HGB. Die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> stellt außerdem einen Einzelabschluss<br />

nach österreichischem Recht auf, der die formale Bemessungsgrundlage für die Dividendenausschüttung<br />

und die Steuern darstellt.<br />

Die RZB ist in mehrheitlichem, indirektem Besitz der nicht operativ tätigen <strong>Raiffeisen</strong>-Landesbanken-<br />

Holding GmbH, Wien, und geht damit in deren Konzernabschluss ein. Diese Gesellschaft steht<br />

wiederum im Besitz von acht <strong>Raiffeisen</strong>landesbanken.<br />

Der Konsolidierungskreis der RZB umfasst insgesamt 228 Unternehmen, davon sind 22 Kreditinstitute<br />

und 140 Finanzinstitute. Im Geschäftsjahr 2005 wurden 58 Unternehmen erstmalig in den Konzernabschluss<br />

einbezogen. Darunter fallen 42 Projektleasinggesellschaften aus dem Leasingbereich. Es<br />

wurden drei Gesellschaften erworben, wobei der Kauf eines Anteils von 93,5 Prozent an der JSPP<br />

Bank Aval, Kiew, die Wesentlichste darstellt. Es ist geplant, die zum Zeitpunkt der Übernahme zweitgrößte<br />

Bank der Ukraine mit einer Bilanzsumme von € 3,1 Milliarden in Folge mit der <strong>Raiffeisen</strong>bank<br />

Ukraine JSC zu fusionieren.<br />

Zu Jahresbeginn 2005 trat eine Reihe von neuen und geänderten IFRS-Bestimmungen in Kraft. Die<br />

meist retrospektive Anwendung erfordert eine Anpassung der Vorjahresziffern. Es ergaben sich<br />

jedoch nur geringfügige Abweichungen von den im Vorjahr präsentierten Werten. Eine genaue<br />

Erklärung zu den Veränderungen ist im Kapitel Grundlagen der Konzernrechnungslegung im Anhang<br />

ab Seite 134 angegeben.<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Konzernergebnis<br />

www.rzb.at<br />

73


Konzernergebnis RZB 2005<br />

74 www.rzb.at<br />

Bilanzsummenwachstum der RZB<br />

in € Milliarden<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

44,6<br />

Deutliche Ergebniszuwächse bei starkem Wachstum<br />

Die RZB konnte ihre im Vorjahr stark gestiegenen Ergebnisse auch im Geschäftsjahr 2005 weiter<br />

ausbauen. Sehr erfreulich ist die Tatsache, dass die Zuwächse auf breiter Front erzielt wurden und alle<br />

Regionen sowie Geschäftsfelder der RZB einen positiven Beitrag zu den Resultaten leisten konnten. Der<br />

Jahresüberschuss vor Steuern stieg um 34 Prozent oder € 238 Millionen von € 692 Millionen auf €<br />

930 Millionen.<br />

Dieses Ergebnis beinhaltet keine wesentlichen Einmaleffekte und somit auch keine Erlöse aus dem<br />

Börsegang der CEE-Holding <strong>Raiffeisen</strong> International Bank-Holding <strong>AG</strong>. Das Ergebnis aus dem Verkauf<br />

von rund 5 Prozent in Höhe von € 113 Millionen wurde direkt im Eigenkapital verbucht.<br />

Die neu in den Konsolidierungskreis einbezogenen Unternehmen haben unter Berücksichtigung der<br />

Kapitalkonsolidierungseffekte einen Anteil von rund € 29 Millionen am Ergebnis vor Steuern. Das<br />

entspricht rund 3 Prozent des Ergebnisses oder 12 Prozent des Ergebnisanstiegs.<br />

Die durchwegs deutlich aufgewerteten Währungen im CEE-Raum hatten ebenfalls einen positiven<br />

Effekt auf das Ergebnis, der bei rund € 19 Millionen lag. Die Ergebnissteigerung aus dem<br />

organischen Wachstum der RZB von € 189 Millionen oder 27 Prozent belegt das nachhaltig<br />

wachsende Ertragspotenzial.<br />

Der Jahresüberschuss vor Steuern von € 930 Millionen stammt zu 44 Prozent aus der <strong>Raiffeisen</strong><br />

<strong>Zentralbank</strong> und ausgegliederten Tochterunternehmen, 55 Prozent wurden von der <strong>Raiffeisen</strong><br />

International beigetragen. Die übrigen Unternehmen trugen das restliche Prozent zum Gesamtergebnis<br />

bei.<br />

Dass der Return on Equity vor Steuern von 29,9 Prozent um 6 Prozentpunkte auf 23,9 Prozent<br />

gesunken ist, liegt an den starken Eigenkapitalzuflüssen im Berichtsjahr. Neben den Kapitalzuwächsen<br />

aus dem Börsegang der <strong>Raiffeisen</strong> International erhöhten auch die Gewinnthesaurierung aus 2004<br />

und die Währungseffekte das durchschnittliche Eigenkapital 2005.<br />

46,4<br />

56,1<br />

67,9<br />

93,9<br />

2001 2002 2003 2004 2005<br />

Die Bilanzsumme überstieg mit einem Wert von<br />

€ 93,9 Milliarden erstmals die Schwelle von<br />

€ 90 Milliarden. Gegenüber dem Vorjahr, das<br />

mit € 67,9 Milliarden bilanziert wurde, stieg die<br />

konsolidierte Bilanzsumme um 38 Prozent oder<br />

€ 26,0 Milliarden. Damit hat sie sich innerhalb<br />

von drei Jahren mehr als verdoppelt und zeigt<br />

anhaltend signifikantes – überwiegend organisch<br />

erzieltes – Wachstum des Geschäftsvolumens.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Die nachstehende Tabelle gibt einen Überblick über die Entwicklung wichtiger Ergebnisgrößen:<br />

Ergebnisgrößen der RZB im Jahresvergleich<br />

in € Millionen 2005 Veränderung 2004* 2003<br />

Zinsüberschuss 1.606,2 42,9 % 1.123,9 862,9<br />

Provisionsüberschuss 619,0 28,0 % 483,7 359,3<br />

Handelsergebnis 372,3 19,5 % 311,6 293,3<br />

Übrige Betriebserträge 72,7 -9,5 % 80,4 67,4<br />

Betriebserträge 2.670,2 33,5 % 1.999,6 1.582,9<br />

Personalaufwand -817,2 36,3 % -599,4 -519,2<br />

Sachaufwand -590,9 33,0 % -444,3 -373,3<br />

Abschreibungen -166,0 8,9 % -152,4 -124,9<br />

Verwaltungsaufwendungen -1.574,0 31,6 % -1.196,1 -1.017,4<br />

Betriebsergebnis 1.096,2 36,4 % 803,5 565,5<br />

Kreditrisikovorsorgen -206,6 5,6 % -195,7 -202,2<br />

Jahresüberschuss vor Steuern 929,9 34,3 % 692,3 343,6<br />

Jahresüberschuss nach Steuern 704,6 24,5 % 565,8 278,4<br />

Konzern-Jahresüberschuss 450,9 1,2 % 445,7 216,2<br />

* Die Vergleichswerte 2004 wurden aufgrund geänderter und neuer IFRS-Bestimmungen geringfügig angepasst.<br />

Die operativen Ergebnisgrößen weisen signifikante Ergebniserhöhungen auf: Die Betriebserträge<br />

stiegen um ein Drittel auf € 2.670 Millionen, wobei der Zinsüberschuss mit einer Steigerung von<br />

43 Prozent am deutlichsten wuchs. Aufgrund des nach wie vor nicht abgeschlossenen Ausbaus der<br />

Vertriebsstrukturen in den CEE-Ländern wuchsen die Verwaltungsaufwendungen mit 32 Prozent nur<br />

leicht schwächer und erreichen € 1.574 Millionen. Dabei ist der Personalaufwand mit einem Plus<br />

von 36 Prozent der wesentlichste Treiber.<br />

Entwicklung der Cost/Income Ratio<br />

in € Millionen<br />

2.800<br />

66,4 %<br />

2.400<br />

2.000<br />

1.600<br />

1.200<br />

800<br />

400<br />

0<br />

1.058<br />

702<br />

1.343<br />

67,2 %<br />

900<br />

1.583<br />

64,1 %<br />

1.017<br />

2.000<br />

59,8 %<br />

1.196<br />

2001 2002 2003 2004 2005<br />

Betriebserträge Betriebsaufwendungen Cost/Income Ratio<br />

2.670<br />

Die Effizienzkennzahl Cost/Income Ratio, die die<br />

Verwaltungsaufwendungen im Verhältnis zu den<br />

Betriebserträgen ausweist, hat sich einhergehend<br />

mit der operativen Ergebnissteigerung von 59,8<br />

Prozent auf sehr gute 58,9 Prozent verbessert<br />

und liegt damit nachhaltig unter der vom Konzernvorstand<br />

vorgegebenen 60 Prozent-Marke.<br />

Durch die strategische Fokussierung auf das<br />

Retailgeschäft in CEE und die stärkere Präsenz<br />

in margenstarken Märkten gab es leichte<br />

Verschiebungen bei der Zusammensetzung der<br />

Betriebserträge.<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

1.574<br />

58,9 %<br />

66 %<br />

64 %<br />

62 %<br />

60 %<br />

58 %<br />

56 %<br />

54 %<br />

Konzernergebnis<br />

www.rzb.at<br />

75


Konzernergebnis RZB 2005<br />

76 www.rzb.at<br />

Entwicklung der Ergebnisstruktur<br />

in € Millionen<br />

2.800<br />

2.400<br />

2.000<br />

1.600<br />

1.200<br />

800<br />

400<br />

0<br />

7%<br />

23 %<br />

20 %<br />

50 %<br />

7%<br />

19 %<br />

21 %<br />

53 %<br />

Der Zinsüberschuss wuchs um 43 Prozent von<br />

€ 1.124 Millionen auf € 1.606 Millionen. Der<br />

Anteil an den Betriebserträgen betrug damit<br />

60 Prozent und liegt vier Prozentpunkte über dem<br />

Vorjahr. Der Provisionsüberschuss nahm zwar um<br />

28 Prozent zu und erreichte € 619 Millionen, der<br />

Anteil am Gesamtüberschuss fiel jedoch um einen<br />

Prozentpunkt auf nunmehr 23 Prozent. Gleiches<br />

gilt auch für das Handelsergebnis, das mit einem<br />

Plus von 19 Prozent auf € 372 Millionen einen um<br />

zwei Prozentpunkte reduzierten Anteil an den<br />

Betriebserträgen hat. Die übrigen Betriebserträge<br />

gingen mit 10 Prozent leicht zurück, die € 73<br />

Millionen stehen für drei Prozent (minus ein<br />

Prozentpunkt) der Betriebserträge.<br />

Das Kreditrisiko hat sich im Berichtsjahr zufriedenstellend<br />

entwickelt. Trotz eines um 41 Prozent<br />

deutlich erhöhten Kreditvolumens nahmen die<br />

Kreditrisikovorsorgen nur um 6 Prozent oder € 11 Millionen auf netto € 207 Millionen zu. Dies ist ein<br />

deutliches Indiz für die gute Qualität und die breitere Diversifikation des stetig wachsenden<br />

Kreditportfolios. Es war darüber hinaus kein größerer Vorsorgebedarf für Einzelinvestments<br />

vorzunehmen. Die Regionen mit den höheren Margen weisen anteilig auch den höheren Vorsorgebedarf<br />

auf, 81 Prozent aller Vorsorgen der RZB wurden für in CEE ausgereichte Kredite<br />

vorgenommen, wobei die Vorsorgen für Retailkunden um 54 Prozent anstiegen, eine Folge des stark<br />

erhöhten Kreditvolumens in diesem Kundensegment.<br />

Zinsergebnis Provisionsergebnis<br />

Handelsergebnis Übrige Betriebserträge<br />

4%<br />

19 %<br />

23 %<br />

54 %<br />

4%<br />

16 %<br />

24 %<br />

56 %<br />

14 %<br />

23 %<br />

60 %<br />

2001 2002 2003 2004 2005<br />

Entwicklung von Jahresüberschuss und Return on Equity<br />

in € Millionen<br />

3.500<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

1.058<br />

1.736<br />

13,3 %<br />

232<br />

1.338<br />

1.940<br />

12,5 %<br />

243<br />

2.221<br />

1.583<br />

15,5 %<br />

344<br />

29,9 %<br />

2.317<br />

2.014<br />

692<br />

2001 2002 2003 2004 2005<br />

Durchschnittliches Eigenkapital<br />

Jahresüberschuss vor Steuern Return on Equity vor Steuern<br />

3.885<br />

2.670<br />

3%<br />

23,9 %<br />

930<br />

30 %<br />

25 %<br />

20 %<br />

15 %<br />

10 %<br />

5%<br />

0%<br />

Der überproportionale Anstieg der Ertragsteuern<br />

um 78 Prozent auf € 225 Millionen begründet<br />

sich teilweise in Steuernachzahlungen für<br />

Vorperioden in Höhe von rund € 14 Millionen<br />

sowie im Rückgang von verrechenbaren steuerlichen<br />

Verlustvorträgen.<br />

Aufgrund dieser Zuwächse bei den Steuern stieg<br />

der Jahresüberschuss nach Steuern nur um ein<br />

knappes Viertel von € 566 Millionen auf € 705<br />

Millionen und fällt damit im Vergleich zum<br />

Betriebsergebnis (plus 36 Prozent) niedriger aus.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Der Anstieg der Anteile anderer Gesellschafter am Ergebnis um 111 Prozent auf € 254 Millionen<br />

erklärt sich mit dem Börsegang der <strong>Raiffeisen</strong> International, wodurch der Anteil der <strong>Raiffeisen</strong><br />

<strong>Zentralbank</strong> von 86 auf 70 Prozent gesunken ist.<br />

Der auf die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> entfallende Konzern-Jahresüberschuss von € 451 Millionen liegt<br />

damit nur leicht und zwar um 1 Prozent oder € 5 Millionen über dem Vorjahr. Der sich daraus<br />

ableitende Gewinn je Aktie (EPS) verringerte sich wegen der Kapitalerhöhung in der <strong>Raiffeisen</strong><br />

<strong>Zentralbank</strong> im Dezember 2004 von € 102,3 auf € 92,6. Im Jahr 2005 waren im Durchschnitt<br />

4.797.538 Stammaktien im Umlauf (Vorjahr: 4.292.335).<br />

Wegen der deutlich gestiegenen Kapitalbasis hat der Ergebnisanstieg allerdings nicht zu einer<br />

Verbesserung des Return on Equity (ROE) geführt. Dieser errechnet sich aus dem Jahresüberschuss<br />

vor Steuern in Prozent des durchschnittlichen Eigenkapitals und sank im Berichtsjahr um 5,9 Prozentpunkte<br />

von 29,9 Prozent auf 23,9 Prozent. Das zugrunde liegende durchschnittliche Eigenkapital<br />

stieg um € 1.568 Millionen auf € 3.885 Millionen. Dieser Zuwachs ergibt sich überwiegend aus<br />

Gewinnthesaurierungen sowie der Kapitalerhöhung in der <strong>Raiffeisen</strong> International im Zuge des<br />

Börseganges.<br />

Segmentergebnisse nach Geschäftsfeldern<br />

Wie schon das Gesamtergebnis der RZB zeigt, wurden in nahezu allen Geschäftsbereichen deutliche<br />

Ergebniszuwächse erzielt, die Fokussierung auf das Retailgeschäft in den CEE-Ländern bringt<br />

zunehmend positivere Ergebnisse, obwohl der Filialisierungsprozess und die Exploration neuer<br />

regionaler Märkte noch nicht abgeschlossen sind.<br />

Entwicklung der Segmentergebnisse vor Steuern<br />

in € Millionen<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

-100<br />

238<br />

201<br />

320<br />

449<br />

20 25<br />

96<br />

147<br />

Corporate Customers Financial Inst. & Public Sector Retail Customers Propietary Trading Participations & Other<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

-59<br />

-19<br />

51<br />

129<br />

2002 2003 2004 2005<br />

158 142<br />

174<br />

238<br />

-77<br />

-43<br />

52<br />

-34<br />

Konzernergebnis<br />

www.rzb.at<br />

77


Konzernergebnis RZB 2005<br />

78 www.rzb.at<br />

Das größte Geschäftsfeld Corporate Customers konnte den Gewinn vor Steuern um 41 Prozent auf<br />

€ 449 Millionen steigern. Dies beruht größtenteils auf Volumensteigerungen – die Risikoaktiva<br />

wuchsen um 34 Prozent auf € 26,1 Milliarden – und auf einem Rückgang der Kreditrisikovorsorgen<br />

um 18 Prozent auf € 112 Millionen. Die Betriebserträge wie die Verwaltungsaufwendungen stiegen<br />

im Gleichschritt um rund 26 Prozent, wodurch die Cost/Income Ratio fast unverändert bei 40 Prozent<br />

liegt. Der Return on Equity fiel bedingt durch das stark gewachsene Eigenkapital um 2,4 Prozentpunkte<br />

auf 24,8 Prozent.<br />

Weiter gewachsen ist auch das Ergebnis aus Financial Institutions & Public Sector, das um 53 Prozent<br />

auf € 147 Millionen stieg. Auch hier trugen ein starker Anstieg des Geschäftsvolumens und ein gutes<br />

Handelsergebnis von plus 98 Prozent bei moderatem Anstieg der Verwaltungsaufwendungen von plus<br />

22 Prozent zur Ergebnisverbesserung bei.<br />

Das Segment Retail Customers wächst weiter dynamisch, die Risikoaktiva stiegen um 85 Prozent auf<br />

€ 9,4 Milliarden, der Gewinn vor Steuern sogar um 155 Prozent auf € 129 Millionen. Damit trägt<br />

das noch immer relativ junge Segment schon 14 Prozent zum Gesamtergebnis der RZB bei. Die<br />

hohen Zuwächse beim Geschäftsvolumen sind daher auch für den Ergebnisanstieg verantwortlich und<br />

sorgen für Skaleneffekte. Die Verwaltungsaufwendungen stiegen um 44 Prozent und sind weiterhin<br />

durch Filial- und Produkterweiterungen geprägt, wodurch sich auch nach wie vor die relativ hohe,<br />

wenn auch um 4,8 Prozentpunkte verbesserte Cost/Income Ratio von 78,1 Prozent erklären lässt.<br />

Das Eigenhandelssegment Proprietary Trading verzeichnet ebenfalls Ergebnisverbesserungen. Das<br />

Ergebnis vor Steuern stieg mit 37 Prozent auf € 238 Millionen etwas stärker als die Risikoaktiva,<br />

die um 31 Prozent auf € 11,0 Milliarden zunahmen. Während das Handelsergebnis durch Hedgingaktivitäten<br />

für die Investments in CEE stagnierte, entwickelte sich der Zinsüberschuss aufgrund guter<br />

Ergebnisse aus dem Aktiv/Passiv-Management mit einem Plus von 45 Prozent auf € 184 Millionen<br />

sehr gut. Die Cost/Income Ratio liegt bei nur 34,0 Prozent, der Return on Equity fiel wegen des<br />

starken Eigenmittelzuwachses um 3,3 Prozentpunke auf 31,2 Prozent.<br />

Beim Segment Participations & Other drehte das Ergebnis von € 52 Millionen auf minus € 34 Millionen.<br />

Der Grund liegt zum überwiegenden Teil in einem Einmaleffekt aus dem Jahr 2004, wo außertourliche<br />

Gewinne aus der Marktbewertung von Beteiligungen von rund € 90 Millionen verbucht wurden.<br />

Ansonsten entwickelten sich die Ergebnisse aus dem hier ausgewiesenen Nichtbankenbereich gut,<br />

auch die über dem Konzernverrechnungssatz liegenden Ergebnisse aus der Eigenkapitalveranlagung<br />

trugen positiv zum Segmentergebnis bei. Letztlich wird das Segment durch nicht an andere Segmente<br />

verrechnete Overheadkosten belastet.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Die Positionen der Erfolgsrechnung im Detail<br />

Zinsüberschuss<br />

Entwicklung der Zinsspanne<br />

2,0 %<br />

1,5 %<br />

1,0 %<br />

0,5 %<br />

0,0 %<br />

1,32 %<br />

Der Zinsüberschuss wuchs im Berichtsjahr um 43 Prozent oder € 482 Millionen auf € 1.606<br />

Millionen. Auf Unternehmenszukäufe entfallen dabei neun Prozent oder € 46 Millionen. Die<br />

Zuwächse liegen über dem Bilanzsummenwachstum von 38 Prozent, womit sich die Zinsspanne<br />

(gerechnet auf die durchschnittliche Bilanzsumme) von 1,79 Prozent im Vorjahr um 23 Basispunkte<br />

auf 2,02 Prozent klar verbesserte.<br />

1,56 %<br />

1,69 %<br />

1,79 %<br />

2,02 %<br />

2001 2002 2003 2004 2005<br />

Die Zinserträge erhöhten sich um 36 Prozent auf<br />

€ 3.517 Millionen. Der Anstieg der Zinserträge<br />

aus Forderungen an Kunden lag bei 39 Prozent<br />

und machte mit 54 Prozent auch den größten<br />

Anteil an den Zinserträgen aus. Der korrespondierende<br />

Bilanzposten zeigte einen durchschnittlichen<br />

Anstieg von 42 Prozent.<br />

Im Vergleich zu den Erträgen stiegen die Zinsaufwendungen<br />

mit 30 Prozent auf € 1.910<br />

Millionen etwas geringer. Trotz eines Anstiegs des<br />

durchschnittlichen Einlagenvolumens von rund<br />

38 Prozent nahmen die Zinsaufwendungen in<br />

diesem Bereich nur um 18 Prozent zu.<br />

Diese inkongruenten Veränderungen ergaben sich teilweise durch niedrigere Zinsaufwendungen im<br />

Bereich der verbrieften Verbindlichkeiten sowie aufgrund von Umschichtungen bei Refinanzierungen<br />

in andere Währungen, andererseits aufgrund der Umschichtung des kalkulatorischen Refinanzierungsaufwands<br />

für die Handelsaktiva in das Handelsergebnis.<br />

Der größte Zuwachs beim Zinsüberschuss ergab sich bei den Retail Customers mit einem Plus von<br />

58 Prozent. Auch im Proprietary Trading gab es mit plus 45 Prozent aufgrund guter Ergebnisse im<br />

Aktiv-/Passiv-Management und bei Wertpapieren einen positiven Trend.<br />

In regionaler Hinsicht wuchsen Südosteuropa mit plus 61 Prozent oder € 157 Millionen und die<br />

GUS-Länder mit plus 110 Prozent oder € 131 Millionen am stärksten. Dies sind auch die Regionen<br />

mit den größten Volumensteigerungen bei Krediten an Retail Customers und KMU-Kunden. Auch in<br />

<strong>Österreich</strong> stieg der Zinsüberschuss stark an, was durch Volumenzuwächse bei Forderungen an Kreditinstitute<br />

und Kunden sowie guten Ergebnissen aus at-equity bewerteten Beteiligungen verursacht wurde.<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Erfolgsrechnung<br />

www.rzb.at<br />

79


Erfolgsrechnung RZB 2005<br />

80 www.rzb.at<br />

Kreditrisikovorsorgen<br />

Erfreulich entwickelten sich die Kreditrisikovorsorgen, die trotz eines dynamisch wachsenden<br />

Geschäftsvolumens nur um 6 Prozent oder € 11 Millionen auf € 207 Millionen stiegen. Die<br />

Risk/Earnings Ratio – das Verhältnis von Kreditvorsorgen zu Nettozinsüberschuss – wurde deutlich<br />

verbessert und liegt mit 12,9 Prozent um 4,6 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert von 17,4 Prozent.<br />

Auch die Neubildungsquote (bezogen auf die durchschnittlichen Risikoaktiva des Bankbuchs)<br />

verbesserte sich um 12 Basispunkte auf 0,52 Prozent.<br />

Regionale Aufteilung der Kreditrisikovorsorgen<br />

GUS-Länder<br />

27 %<br />

Südosteuropa<br />

30 %<br />

Sonstige<br />

5%<br />

<strong>Österreich</strong><br />

Dabei zeigt sich ein unterschiedlicher Trend in den<br />

für das Kreditrisiko wesentlichen Geschäftsfeldern:<br />

Während die Vorsorgen für Corporate Customers<br />

um 18 Prozent auf € 112 Millionen sanken,<br />

stiegen sie für die Retail Customers um 54 Prozent<br />

auf € 97 Millionen.<br />

15 % Die Verbesserung bei den Corporate Customers<br />

liegt daran, dass im Berichtsjahr keine größeren<br />

Problemkreditfälle aufgetreten sind. Der größte<br />

Zentraleuropa Einzelfall in <strong>Österreich</strong> beläuft sich auf € 15 Mil-<br />

23 %<br />

lionen, in den CEE-Ländern auf € 11 Millionen.<br />

Besonders deutlich zeigt sich der Rückgang der<br />

Wertberichtigungen in <strong>Österreich</strong>, wo sie um<br />

42 Prozent auf € 29 Millionen fielen und in<br />

Zentraleuropa, das im Jahr 2004 durch einige Einzelfälle belastet war. Die Ausfallsquote, welche die<br />

echten Ausfälle (Verbrauch der Wertberichtigung und Direktabschreibungen) im Verhältnis zum<br />

gesamten Kreditobligo darstellt, fiel um 5 Basispunkte auf 0,12 Prozent.<br />

Bei den Retail Customers lag dieser Anstieg durchaus im Rahmen des Volumenwachstums. Deutlich ist<br />

der Zuwachs vor allem in den für die RZB noch jüngeren Retailmärkten in Südosteuropa und besonders<br />

in den GUS-Ländern, wobei hier auch die Akquisition der Bank Aval ins Gewicht fällt. Dies sind<br />

gleichzeitig auch jene Märkte, die die höchsten Margen auszuweisen haben. Die Risk/Earnings Ratio<br />

hat sich nur in den GUS-Ländern um 2,4 Prozentpunkte auf 22,1 Prozent verschlechtert, während in<br />

den anderen Regionen teilweise signifikante Verbesserungen verzeichnet werden konnten. Den besten<br />

Wert weist die Region <strong>Österreich</strong> mit nur 7,5 Prozent auf, nach 17,9 Prozent im Jahr zuvor.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Entwicklung des Provisionsüberschusses<br />

in € Millionen<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

214<br />

16 %<br />

4%<br />

27 %<br />

22 %<br />

31 %<br />

283<br />

18 %<br />

6%<br />

22 %<br />

24 %<br />

30 %<br />

359<br />

15 %<br />

484<br />

2001 2002 2003 2004 2005<br />

Zahlungsverkehr Kreditbearbeitung und Avalgeschäft<br />

Wertpapiergeschäft<br />

Sonstige Bankdienstleistungen<br />

Devisen-, Valuten- und Edelmetallgeschäft<br />

6%<br />

16 %<br />

25 %<br />

38 %<br />

Provisionsüberschuss<br />

Der stark von der Anzahl der Transaktionen<br />

abhängige Provisionsüberschuss setzte auch<br />

2005 eine nachhaltige kontinuierliche Entwicklung<br />

fort. Er verzeichnete einen Anstieg um 28 Prozent<br />

oder € 135 Millionen auf € 619 Millionen.<br />

Auf neu konsolidierte Unternehmen entfallen<br />

€ 26 Millionen, das ist rund ein Fünftel des<br />

Anstiegs. Das Zahlungsverkehrsgeschäft ist mit<br />

€ 240 Millionen und einem Anteil von 39 Prozent<br />

der weiterhin wichtigste Ergebnisträger. Deutliche<br />

Zuwächse gab es auch bei den Provisionen aus<br />

dem Wertpapiergeschäft mit einem Plus von 42<br />

Prozent auf € 106 Millionen und beim Devisengeschäft,<br />

dessen Provisionsergebnis um 45 Prozent<br />

auf € 42 Millionen wuchs.<br />

Allgemein war der Zuwachs an Kunden im Bereich der Privatkunden und der Klein- und Mittelbetriebe<br />

der wesentliche Grund für die Steigerungen bei den Gebühren und Kommissionen, diese trugen fast<br />

60 Prozent zum Ergebnisanstieg bei. Besonders stark erhöhten sich die Provisionserträge in den<br />

GUS-Ländern, die einen Anstieg um 117 Prozent oder € 52 Millionen verzeichneten, davon entfiel<br />

fast die Hälfte auf die im Oktober 2005 erstmalig einbezogene Bank Aval.<br />

Entwicklung des Handelsergebnisses<br />

in € Millionen<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

240<br />

3%<br />

82 %<br />

15 %<br />

253<br />

2%<br />

79 %<br />

293<br />

13 %<br />

6%<br />

15 %<br />

30 %<br />

36 %<br />

Handelsergebnis<br />

Das Handelsergebnis stieg um 19 Prozent oder<br />

€ 61 Millionen auf € 372 Millionen. Es berücksichtigt<br />

sowohl realisierte als auch unrealisierte<br />

Gewinne und Verluste aller Positionen des Handelsbestands<br />

unter Einschluss des Refinanzierungsaufwands<br />

für Aktivposten des Handelsbestands<br />

und der Bewertungsergebnisse aller Fremdwährungspositionen.<br />

18 %<br />

Das Handelsergebnis der RZB ist traditionell durch<br />

den kundenbezogenen Handel mit Devisen und<br />

Valuten bestimmt. Hier haben die Entwicklungen<br />

19 %<br />

11 %<br />

11 %<br />

auf den Zins- und Devisenmärkten nur geringen<br />

Einfluss, das Ergebnis ist vielmehr bestimmt durch<br />

das von Kunden in Auftrag gegebene Volumen.<br />

Trotz einer kontinuierlichen Steigerung dieses<br />

Volumens stieg das Ergebnis aus dem währungsbezogenen Geschäft nur um rund 10 Prozent auf<br />

€ 278 Millionen und macht damit drei Viertel des gesamten Handelsergebnisses aus. Der Grund<br />

dieses vergleichsweise geringen Anstiegs liegt im negativen Ergebnis aus Absicherungsgeschäften für<br />

Zins- und Kreditprodukte Devisen- und FX-Bewertung Aktien<br />

8%<br />

81 %<br />

312<br />

81 %<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

619<br />

11 %<br />

7%<br />

17 %<br />

26 %<br />

39 %<br />

2001 2002 2003 2004 2005<br />

8%<br />

372<br />

7%<br />

75 %<br />

Erfolgsrechnung<br />

www.rzb.at<br />

81


Erfolgsrechnung RZB 2005<br />

82 www.rzb.at<br />

die Investitionen der RZB in CEE. Die diesen Hedges gegenüberstehenden Ertragspositionen finden<br />

sich allerdings nicht in der Erfolgsrechnung, sondern unter den Währungsdifferenzen in der Eigenkapitalentwicklung<br />

(siehe Seite 131).<br />

Das Handelsergebnis aus eigenen Dispositionen entwickelte sich 2005 sehr positiv. Aufgrund höherer<br />

Handelsvolumina und einem freundlichen Marktumfeld erhöhte sich das Handelsergebnis aus dem<br />

zinsbezogenen Geschäft um 96 Prozent auf € 68 Millionen, was einem Anteil von 18 Prozent am<br />

gesamten Handelsergebnis entspricht. Die Handelsaktiva stiegen um 46 Prozent auf € 7,5 Milliarden.<br />

Während diese in den CEE-Ländern um ein Drittel zurückgingen, stiegen die Handelsaktiva in<br />

<strong>Österreich</strong> um mehr als das Doppelte auf € 6,0 Milliarden.<br />

Das Handelsergebnis aus aktien- und indexbezogenen Geschäften blieb mit € 27 Millionen relativ<br />

konstant (2004: € 25 Millionen). Dieses Ergebnis wird nahezu ausschließlich in der auf Equity-<br />

Produkte spezialisierten <strong>Raiffeisen</strong> Centrobank <strong>AG</strong> erwirtschaftet.<br />

Ergebnis aus Finanzinvestitionen<br />

Das Ergebnis aus Finanzinvestitionen erreichte € 26 Millionen und fiel daher gegenüber dem<br />

Vorjahresergebnis von € 94 Millionen um 72 Prozent ab. Es setzt sich aus dem Ergebnis aus Finanzanlagen<br />

– das aus Bewertungs- und Veräußerungserträgen aus Wertpapieren und Beteiligungen des<br />

Finanzanlagebestandes besteht – und aus dem Ergebnis des sonstigen Finanzumlaufvermögens<br />

(Bewertungs- und Veräußerungserträge von Wertpapieren der Bewertungskategorie at fair value<br />

through profit and loss) zusammen.<br />

Hauptursache für diesen Rückgang war das Ergebnis aus Finanzanlagen, das sich von € 70 Millionen<br />

um 66 Prozent auf € 24 Millionen reduzierte. Ausschlaggebend dafür waren hohe Bewertungsgewinne<br />

aus marktbewerteten Beteiligungen im Jahr 2004 – speziell aus der Beteiligung an der<br />

Investkredit Bank <strong>AG</strong>. Im Berichtsjahr standen Erträge aus Beteiligungsveräußerungen in Höhe von<br />

€ 56 Millionen – insbesondere wiederum aus dem Verkauf der Investkredit und einer Immobilienbeteiligung<br />

– Verlusten aus der Wertberichtigung von Unternehmensanteilen von € 30 Millionen –<br />

Abschreibungen von Immobilienprojekten und Marktbewertungen von Beteiligungen – gegenüber.<br />

Das Ergebnis aus dem sonstigen Finanzumlaufvermögen sank von € 23 Millionen auf € 2 Millionen.<br />

Dies hängt insbesondere mit einem Sondereffekt in der Vorperiode zusammen, wo es zu einer<br />

Zuschreibung von zuvor wertberichtigten Wertpapieren des Finanzumlaufvermögens kam.<br />

Verwaltungsaufwendungen<br />

Die Verwaltungsaufwendungen wuchsen im Berichtsjahr um 32 Prozent oder € 378 Millionen auf<br />

€ 1.574 Millionen. Aus den Zugängen in den Konsolidierungskreis stammen 14 Prozent des Anstiegs,<br />

das sind rund € 52 Millionen.<br />

Die Verwaltungsaufwendungen stiegen etwas geringer als die Betriebserträge, wodurch sich die Messgröße<br />

für die Betriebseffizienz, die Cost/Income Ratio, von 59,8 auf 58,9 Prozent verbesserte.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Struktur der Verwaltungsaufwendungen<br />

in € Millionen<br />

1.600<br />

1.400<br />

1.200<br />

1.000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

702<br />

13 %<br />

40 %<br />

47 %<br />

900<br />

11 %<br />

40 %<br />

49 %<br />

1.017<br />

12 %<br />

37 %<br />

51 %<br />

2001 2002 2003 2004 2005<br />

Personalaufwand Sachaufwand Abschreibungen<br />

13 %<br />

37 %<br />

50 %<br />

Der Personalaufwand, der um 36 Prozent oder<br />

€ 218 Millionen auf € 817 Millionen stieg, hat<br />

mit 52 Prozent einen um zwei Prozentpunkte<br />

höheren Anteil an den Verwaltungsaufwendungen.<br />

Davon waren € 189 Millionen organisch bedingt,<br />

während € 29 Millionen auf die neu in den Konsolidierungskreis<br />

aufgenommenen Konzerneinheiten<br />

zurückgingen.<br />

Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter im<br />

Konzern (im Sinne von Vollzeitäquivalenten) wuchs<br />

um 32 Prozent oder 7.552 auf 31.065. Damit<br />

liegt der Zuwachs leicht unter dem der Kosten, was<br />

durch Währungseffekte, planmäßige Gehaltssteigerungen<br />

(speziell im CEE Raum) sowie Bonuszahlungen<br />

begründet ist. Die Betriebserträge pro<br />

Mitarbeiter lagen jedoch unverändert zum Vorjahr<br />

bei € 86 Tausend.<br />

Die Bank Aval war in der durchschnittlichen<br />

Anzahl der Mitarbeiter nur mit einem Quartal enthalten. Dennoch war der Zuwachs von 140 Prozent<br />

bei den Mitarbeitern in den GUS-Ländern, wo durchschnittlich 8.270 Mitarbeiter beschäftigt waren,<br />

mit Abstand am höchsten. In den Regionen <strong>Österreich</strong> (plus 6 Prozent) und Zentraleuropa (plus<br />

9 Prozent) lag der Anstieg unter 10 Prozent, was auf die schon hohe Marktdurchdringung in einigen<br />

Ländern zurückgeht. Der Schwerpunkt des Mitarbeiterzuwachses liegt klarerweise bei den Retail<br />

Customers mit einem Plus von 47 Prozent, wo der Ausbau von Kundenzentren und die Eröffnung<br />

neuer Filialen entsprechende Ressourcen benötigen. 62 Prozent aller Mitarbeiter arbeiten im Geschäftsfeld<br />

Retail Customers, das ist ein Plus von 6 Prozentpunkten gegenüber dem Vergleichzeitraum.<br />

Verteilung der Sachaufwendungen 2005<br />

Büroaufwand<br />

3%<br />

Einlagensicherung<br />

6%<br />

Werbeaufwand<br />

12 %<br />

Rechts- und<br />

Beratungsaufwand<br />

7%<br />

Kommunikationsaufwand<br />

9%<br />

1.196<br />

Der Anstieg der Sachaufwendungen lag bei<br />

33 Prozent oder € 147 Millionen und erreichte<br />

€ 591 Millionen. Damit nahmen sie 38 Prozent<br />

(2004: 37 Prozent) aller Betriebsaufwendungen ein.<br />

Zwölf Prozent des Zuwachses oder € 17 Millionen<br />

resultierten aus neu konsolidierten Einheiten. Ein<br />

Großteil des Anstiegs ging auf den fortgesetzten<br />

Ausbau der Geschäftsstellen im CEE-Raum zurück.<br />

Die Hauptaufwendungen dafür betrafen Mieten<br />

für Gebäude, Implementierung von Abwicklungssystemen<br />

sowie Marketing.<br />

Mit einem Anteil von 25 Prozent an den Sachaufwendungen<br />

ist der Gebäude- bzw. Mietaufwand,<br />

der um 28 Prozent auf € 144 Millionen stieg, der gewichtigste Kostenblock. Ebenfalls bedeutend sind<br />

die Ausgaben für IT und Kommunikation, die um ein Drittel auf zusammen € 142 Millionen wuchsen.<br />

Dabei sind die Zuwächse auch durch Systemumstellungen und die Optimierung von Prozessen<br />

bedingt. Der Werbeaufwand stieg um 25 Prozent auf € 72 Millionen und spiegelt die Maßnahmen<br />

zur Gewinnung von Kunden in den neu erschlossenen lokalen Märkten wider.<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

1.574<br />

11 %<br />

37 %<br />

52 %<br />

Sonstiger Sachaufwand<br />

23 %<br />

Gebäude-/<br />

Mietaufwand<br />

25 %<br />

IT-Aufwand<br />

15 %<br />

Erfolgsrechnung<br />

www.rzb.at<br />

83


Erfolgsrechnung RZB 2005<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

-25<br />

-50<br />

84 www.rzb.at<br />

Bankfremdes<br />

Geschäft<br />

Die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte stiegen im Jahresvergleich<br />

unterdurchschnittlich um 9 Prozent oder € 14 Millionen auf € 166 Millionen. Die im Vorjahr durchgeführte<br />

außerordentliche Abschreibung eines Bankgebäudes in Höhe von € 24 Millionen führte im<br />

Jahresvergleich zu einem Rückgang der Abschreibungen auf Sachanlagen, die von € 113 Millionen<br />

auf € 103 Millionen zurückgingen. Auf Abschreibungen von immateriellen Vermögenswerten – hauptsächlich<br />

Software und ähnliche Lizenzen – entfielen weitere € 55 Millionen (Vorjahr: € 36 Millionen).<br />

Sonstiges betriebliches Ergebnis<br />

Das sonstige betriebliche Ergebnis ist im Jahresvergleich um 22 Prozent von € 71 Millionen auf € 87<br />

Millionen gestiegen. Darin enthalten sind Deckungsbeiträge aus bankfremden Geschäften in Höhe von<br />

€ 74 Millionen (plus € 2 Millionen), sonstige nicht ertragsabhängige Steuern von € 30 Millionen<br />

(plus € 6 Millionen), das Ergebnis aus der Dotierung und Auflösung sonstiger Rückstellungen in Höhe<br />

von minus € 11 Millionen (Vorjahr: € 1 Million) sowie das Ergebnis aus Derivaten und Hedge<br />

Accounting von € 14 Millionen (Vorjahr minus € 9 Millionen).<br />

Durch eine Änderung der Bilanzierungsrichtlinien (IFRS 3) werden ab dem Geschäftsjahr 2005<br />

Firmenwerte nicht mehr planmäßig abgeschrieben, sondern einem Impairment-Test unterzogen. Daher<br />

waren im Vorjahr noch planmäßige Firmenwertabschreibungen in Höhe von € 21 Millionen zu<br />

verbuchen, im Geschäftsjahr 2005 gab es deshalb nur noch eine außerplanmäßige Abschreibung<br />

von € 3 Millionen, die für die <strong>Raiffeisen</strong> Krekova banka d.d., Maribor, zu bilden war.<br />

Zusammensetzung des sonstigen betrieblichen Ergebnisses<br />

in € Millionen<br />

52<br />

90<br />

62<br />

73 74<br />

6 7<br />

23<br />

55<br />

44<br />

-11 -13 -20 -23 -30<br />

Übriges Geschäft Nicht ertragsabhängige<br />

Steuern<br />

2001 2002 2003 2004 2005<br />

38<br />

-5 -3 -10<br />

Derivate und Hedge<br />

Accounting<br />

Abgang von<br />

Sachanlagen<br />

Kapitalkonsolidierung Sonstige<br />

Rückstellungen<br />

Schließlich erreichten die übrigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen einen Betrag von<br />

€ 44 Millionen nach € 55 Millionen im Vorjahr. Der Rückgang resultiert aus Erträgen aus der<br />

Entkonsolidierung, die im Vorjahr mit insgesamt € 36 Millionen zu Buche schlugen.<br />

14<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview<br />

4 1<br />

5 0,1<br />

-5<br />

20<br />

4<br />

-4<br />

-25<br />

0,4<br />

-3<br />

4 6<br />

1<br />

-11


RZB 2005<br />

Struktur der Bilanzaktiva<br />

in € Milliarden<br />

90<br />

75<br />

60<br />

45<br />

30<br />

15<br />

0<br />

44,6<br />

9%<br />

17 %<br />

37 %<br />

37 %<br />

Bilanzentwicklung<br />

Das dynamische Wachstum der RZB fand auch im Geschäftsjahr 2005 seine Fortsetzung. Die Bilanzsumme<br />

stieg gegenüber dem Vorjahr von € 67,9 Milliarden um 38 Prozent auf € 93,9 Milliarden.<br />

Rund 15 Prozent oder € 3,8 Milliarden des Anstiegs von € 26,0 Milliarden entfielen auf Veränderungen<br />

des Konsolidierungskreises, in erster Linie auf die Einbeziehung der Bank Aval im vierten Quartal.<br />

Weitere fünf Prozent bzw. rund € 1 Milliarde entfallen auf Wechselkursänderungen in den CEE-Ländern.<br />

Das organische Bilanzsummenwachstum des Konzerns lag somit bei € 21,1 Milliarden, das ist ein<br />

Zuwachs von 31 Prozent gegenüber dem Jahresende 2004.<br />

46,4<br />

8%<br />

18 %<br />

42 %<br />

32 %<br />

56,1<br />

67,9<br />

2001 2002 2003 2004 2005<br />

Forderungen an Kreditinstitute Forderungen an Kunden (netto)<br />

Wertpapiere / Beteiligungen Übrige Aktiva<br />

Struktur der Kundenforderungen<br />

Retailkunden<br />

21 %<br />

12 %<br />

16 %<br />

48 %<br />

34 %<br />

9%<br />

19 %<br />

40 %<br />

33 %<br />

Aktivseitig wurde das Wachstum von einer Ausweitung<br />

der Forderungen an Kunden getrieben, die um<br />

42 Prozent oder € 11,7 Milliarden auf insgesamt<br />

€ 39,6 Milliarden anstiegen. € 2,5 Milliarden<br />

wurden durch Änderungen des Konsolidierungskreises<br />

beigesteuert. Bereinigt um die Kreditrisikovorsorgen<br />

von € 1,1 Milliarden haben die Forderungen<br />

an Kunden nun einen Anteil von 41 Prozent<br />

an den Bilanzaktiva. Kredite an Firmenkunden<br />

wuchsen absolut und relativ mit € 9,5 Milliarden<br />

bzw. 47 Prozent am stärksten und erreichten zum<br />

Jahresende einen Wert von € 29,6 Milliarden.<br />

Der Zuwachs an Krediten für Retailkunden betrug<br />

32 Prozent und erreichte einen Bestand zum<br />

Jahresende von € 8,5 Milliarden. Mit 27 Prozent<br />

der Ausleihungen stammt der größte Teil der<br />

Kundenforderungen aus der Region Zentraleuropa.<br />

Der Anstieg der Forderungen an Kreditinstitute um<br />

ein Drittel auf € 29,6 Milliarden stammt in erster<br />

Linie aus höheren Beständen des Treasury im Interbankenhandel.<br />

Die in der Grafik als Wertpapiere/Beteiligungen<br />

zusammengefassten Bilanzposten haben im Berichtsjahr<br />

um 37 Prozent von € 12,7 Milliarden auf<br />

€ 17,5 Milliarden zugelegt: Die größten Zuwächse<br />

gab es mit einem Plus von € 2,4 Milliarden bei<br />

den Handelsaktiva, wo die Zuwächse auf das<br />

Konto der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> und der <strong>Raiffeisen</strong><br />

Centrobank gingen, während die Handelsbestände<br />

in Zentraleuropa zurückgingen.<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

93,9<br />

9%<br />

19 %<br />

41 %<br />

31 %<br />

Öffentlicher Sektor<br />

3%<br />

Firmenkunden<br />

76 %<br />

Bilanzentwicklung<br />

www.rzb.at<br />

85


Bilanzentwicklung RZB 2005<br />

86 www.rzb.at<br />

Struktur der Bilanzpassiva<br />

in € Milliarden<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

44,6<br />

6%<br />

15 %<br />

23 %<br />

56 %<br />

46,4<br />

7%<br />

15 %<br />

27 %<br />

51 %<br />

56,1<br />

2001 2002 2003 2004 2005<br />

Verbindlichkeiten gg. Kreditinstituten Verbindlichkeiten gg. Kunden<br />

Übrige Passiva Eigenmittel<br />

6%<br />

15 %<br />

30 %<br />

49 %<br />

67,9<br />

7%<br />

11 %<br />

34 %<br />

48 %<br />

93,9<br />

7%<br />

12 %<br />

34 %<br />

46 %<br />

Passiva<br />

Auf der Passivseite nahmen die Verbindlichkeiten<br />

gegenüber Kunden um 38 Prozent oder € 8,7<br />

Milliarden auf nunmehr € 32,2 Milliarden weiter<br />

zu, womit ihr Anteil an der Bilanzsumme mit<br />

34 Prozent konstant geblieben ist. Absolut gesehen<br />

geht der Zuwachs zu knapp 60 Prozent auf das<br />

Konto der Firmenkunden (plus € 5,1 Milliarden<br />

auf € 16,6 Milliarden) und zu rund 40 Prozent<br />

auf jenes der Privatkunden (plus € 3,3 Milliarden<br />

auf € 14,1 Milliarden). € 2,4 Milliarden des<br />

Zuwachses entfallen auf neu konsolidierte Unternehmen.<br />

Mit € 23,8 Milliarden stammen etwa drei<br />

Viertel der Einlagen aus dem CEE-Raum. Der<br />

Deckungsgrad der Kundeneinlagen zu den<br />

Kundenforderungen verringerte sich um 3 Prozentpunkte<br />

von 84 auf 81 Prozent.<br />

Der Anteil der Position Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten an der Bilanzsumme ging zwar<br />

von 48 auf 46 Prozent zurück, mit einem Anstieg um 35 Prozent auf € 43,4 Milliarden stellen sie<br />

jedoch nach wie vor den größten Anteil an der Refinanzierungsbasis der RZB. Dieses Merkmal der<br />

Passivstruktur geht auch auf die Funktion der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> als Spitzeninstitut der <strong>Raiffeisen</strong><br />

Bankengruppe zurück, wonach die <strong>Raiffeisen</strong>landesbanken die gesetzlichen Liquiditätsreserven bei<br />

der RZB halten. Darüber hinaus ist die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> selbst nicht im Retailgeschäft tätig.<br />

Rund 37 Prozent der Verbindlichkeiten (Vorjahr: 42 Prozent) gegenüber Kreditinstituten entfallen auf<br />

österreichische Banken, knapp 59 Prozent auf internationale Großbanken außerhalb <strong>Österreich</strong>s und<br />

dem CEE-Raum. Der Anstieg ist einerseits durch größere Transaktionen im Interbankengeschäft,<br />

andererseits durch langfristig angelegte Refinanzierungen über internationale Banken und supranationale<br />

Institutionen für Netzwerkbanken in CEE induziert.<br />

Der Anteil der übrigen Passiva erhöht sich um einen Prozentpunkt auf 12 Prozent, was vor allem auf<br />

die Verdoppelung der verbrieften Verbindlichkeiten auf € 6,2 Milliarden zurückgeht. Dabei schlugen<br />

die vermehrten Aktivitäten der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> am Eurobondmarkt durch, auf die knapp 90<br />

Prozent des im Umlauf befindlichen Eigenemissionsvolumens entfallen.<br />

Die Eigenmittel im weiteren Sinne (inklusive nachrangiger Verbindlichkeiten) machten weiterhin rund<br />

7 Prozent der Bilanzsumme aus, sie stiegen um 40 Prozent auf € 6,6 Milliarden.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Entwicklung des Eigenkapitals<br />

Bilanzielles Eigenkapital<br />

Das bilanzielle Eigenkapital nahm im Geschäftsjahr 2005 um 48 Prozent von € 3.343 Millionen auf<br />

€ 4.950 Millionen zu. Diese Erhöhung wurde im Wesentlichen durch den Börsegang der <strong>Raiffeisen</strong><br />

International verursacht, der netto einen Zuwachs von knapp € 800 Millionen für das Eigenkapital der<br />

RZB einbrachte, wovon rund € 450 Millionen auf den Anteil anderer Gesellschafter entfielen.<br />

Zusammensetzung des Eigenkapitals<br />

in € Millionen<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

1.956<br />

335<br />

891<br />

730<br />

2.275<br />

389<br />

1.010<br />

876<br />

2.445<br />

533<br />

1.036<br />

876<br />

3.343<br />

668<br />

1.653<br />

1.022<br />

Das eingezahlte Kapital – bestehend aus<br />

gezeichnetem Kapital und Kapitalrücklagen – blieb<br />

unverändert bei € 1.022 Millionen. Die letzte Kapitalerhöhung<br />

in der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> fand im<br />

Dezember 2004 mit knapp € 146 Millionen statt.<br />

Das erwirtschaftete Kapital der RZB – bestehend aus<br />

Gewinnrücklagen und dem Konzern-Jahresüberschuss<br />

– erhöhte sich um 70 Prozent oder € 840 Millionen<br />

auf € 2.497 Millionen, wobei € 451 Millionen auf<br />

den Gewinn des Berichtsjahres entfallen.<br />

Der restliche Anstieg von € 389 Millionen setzt sich<br />

aus verschiedenen Faktoren zusammen: Positiv wirkten<br />

sich der Börsegang der <strong>Raiffeisen</strong> International aus,<br />

der durch Zurechnungen aus Anteilsverwässerung und einem direkt in das Eigenkapital gebuchten<br />

Verkaufserlös (Veräußerungsergebnis von Beteiligungen ohne Kontrollverlust) mit insgesamt € 345<br />

Millionen beitrug, die Bewertungsänderungen aus at-equity Unternehmen mit € 121 Millionen sowie die<br />

Währungsdifferenzen, die inklusive Hedging € 81 Millionen erreichten. Reduziert wurde das der <strong>Raiffeisen</strong><br />

<strong>Zentralbank</strong> zurechenbare Eigenkapital durch Bewertungsergebnisse aus dem Cash-Flow Hedge um<br />

€ 92 Millionen und durch die aus dem Vorjahresergebnis gezahlten Dividende von € 73 Millionen.<br />

Eingezahltes Kapital Erwirtschaftetes Kapital<br />

Anteile anderer Gesellschafter<br />

Die Anteile anderer Gesellschafter erhöhten sich von € 668 Millionen aus dem Vorjahr um 114 Prozent<br />

oder € 762 Millionen auf € 1.430 Millionen. Neben den anderen Gesellschaftern zustehenden Gewinnen<br />

aus 2005 in Höhe von € 254 Millionen waren die Einzahlungen anderer Gesellschafter von Konzernfirmen<br />

– speziell im Rahmen des Börsegangs der <strong>Raiffeisen</strong> International – mit netto € 531 Millionen –<br />

hauptverantwortlich für die Veränderung.<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

4.950<br />

1.430<br />

2.498<br />

1.022<br />

2001 2002 2003 2004 2005<br />

Eigenkapital<br />

www.rzb.at<br />

87


Eigenkapital RZB 2005<br />

88 www.rzb.at<br />

Entwicklung der Eigenmittel<br />

in € Millionen<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

1.929<br />

2.425<br />

26 %<br />

Aufsichtsrechtliche Eigenmittel gemäß BWG<br />

Die konsolidierten Eigenmittel der RZB-Kreditinstitutsgruppe gemäß österreichischem Bankwesengesetz<br />

(BWG) erreichten zum Jahresende € 5.199 Millionen und sind gegenüber dem Vorjahr<br />

(€ 4.120 Millionen) um 26 Prozent oder € 1.079 Millionen gestiegen.<br />

Auf das Kernkapital entfällt hievon ein Anteil von<br />

€ 3.982 Millionen, um 27 Prozent oder € 851<br />

Millionen mehr als im Vorjahr. Neben dem<br />

Gewinn des Berichtsjahres haben vor allem die<br />

schon erwähnten Kapitaleinzahlungen zu dem<br />

hohen Anstieg beigetragen.<br />

2.869<br />

2.238<br />

3.097<br />

2.431<br />

3.079<br />

50 % Den positiven Effekten aus steigenden Wechselkursen<br />

im CEE-Raum steht der aufgrund einer<br />

anderen Konsolidierungsweise direkte Abzug<br />

34 %<br />

25 % des Firmenwerts aus den Akquisitionen (€ 446<br />

28 % 27 %<br />

17 %<br />

Millionen) gegenüber. Die ergänzenden Eigenmittel<br />

zeigen einen Zuwachs von 36 Prozent oder<br />

0%<br />

€ 366 Millionen auf € 1.306 Millionen. Der<br />

Abzugsposten für Anteile an Banken und Finanzinstitute<br />

beinhaltet aufgrund einer BWG-Novelle<br />

(Finanzkonglomerategesetz) nunmehr auch Anteile an Versicherungen und stieg daher von € 102<br />

Millionen auf € 202 Millionen.<br />

2001 2002 2003 2004 2005<br />

Eigenmittel-Soll Eigenmittel-Ist Überdeckung<br />

4.120<br />

4.463<br />

5.199<br />

100 %<br />

75 %<br />

Den Eigenmitteln steht ein um 45 Prozent gewachsenes aufsichtsrechtliches Eigenmittelerfordernis von<br />

€ 4.463 Millionen (2004: € 3.079 Millionen) gegenüber. Die Ausweitung des Geschäftsvolumens<br />

zeigt sich in der Erhöhung der risikogewichteten Aktiva von 40 Prozent deutlich. Sie erreicht zum<br />

Jahresende € 48,0 Milliarden. Das daraus resultierende Eigenmittelerfordernis für das Bankbuch von<br />

€ 3.837 Millionen ergibt zusammen mit dem um 86 Prozent höheren Eigenmittelerfordernis für das<br />

Marktrisiko (€ 440 Millionen) und jenem für offene Devisenpositionen von € 186 Millionen (plus<br />

67 Prozent) das gesamte aufsichtrechtliche Eigenmittelerfordernis. Letztere stiegen auch wegen des<br />

schon erwähnten höheren Handelsvolumens der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> deutlich.<br />

Diese deutliche Ausweitung des Eigenmittel-Soll sowie der Kauf der Bank Aval verringert die<br />

Kernkapitalquote bezogen auf das Eigenmittelerfordernis des Bankbuchs um 0,9 Prozentpunkte von<br />

9,2 Prozent auf 8,3 Prozent. Die Eigenmittelquote ist um 1,4 Prozentpunkte von 10,7 auf 9,3 Prozent<br />

zurückgegangen.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Personalstand zum Bilanzstichtag<br />

Mitarbeiter zum Jahresende (FTE)<br />

50.000<br />

40.000<br />

30.000<br />

20.000<br />

10.000<br />

0<br />

Human Resources<br />

2005 war das Jahr der bislang stärksten Expansion in der Geschichte der RZB. Der Mitarbeiterzuwachs<br />

stellt auch den Aufgabenbereich Human Resources (HR) vor neue Aufgaben und Herausforderungen.<br />

Das operative HR-Management wird wie bisher von den lokalen HR-Abteilungen<br />

wahrgenommen. Die Personalabteilung der <strong>Raiffeisen</strong> International entwickelt zusammen mit den<br />

Netzwerkbanken die grundsätzlichen Vorgaben für das HR-Management in den Netzwerkbanken, die<br />

dann lokal umgesetzt werden. Darüber hinaus werden zusätzliche einheitliche Standards implementiert<br />

und länderübergreifende Projekte durchgeführt. Der Bereich HR der Konzernmutter <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong><br />

nimmt weiterhin eine Koordinationsfunktion wahr und stellt durch entsprechende Richtlinien und<br />

Rahmenregelungen eine einheitliche strategische Ausrichtung der Gruppe in HR-Fragen sicher.<br />

468<br />

5.358<br />

5.889<br />

2.513<br />

2001 2002 2003 2004 2005<br />

231<br />

16.700 21.119<br />

25.323<br />

244<br />

14.459<br />

228<br />

681<br />

6.187<br />

7.076<br />

238<br />

3.282<br />

7.241<br />

2.845<br />

3.718<br />

10.292<br />

8.697<br />

11.834<br />

9.654<br />

2.528 2.513 2.373 2.529<br />

<strong>Österreich</strong> Zentraleuropa Südosteuropa<br />

GUS Restliche Welt<br />

Mitarbeiter nach Konzernunternehmen<br />

Sonstige<br />

2%<br />

Leasing <strong>Österreich</strong><br />

1%<br />

46.243<br />

21.942<br />

Rasch wachsende Mitarbeiterzahl<br />

Der Erwerb der Bank Aval in der Ukraine mit<br />

16.645 Mitarbeitern, aber auch das organische<br />

Wachstum der RZB führten zu einem weiteren<br />

Anstieg des Mitarbeiterstandes um 20.920 Personen<br />

oder 82,6 Prozent auf 46.243 Mitarbeiter<br />

per 31. Dezember 2005. Davon entfallen auf die<br />

Netzwerkbanken in CEE 43.430 Mitarbeiter oder<br />

93,9 Prozent. Der Mitarbeiterstand der <strong>Raiffeisen</strong><br />

<strong>Zentralbank</strong> erhöhte sich im Berichtsjahr um<br />

121 Personen oder 10,5 Prozent auf 1.276.<br />

Der Frauenanteil liegt im Konzern durchschnittlich<br />

bei 68 Prozent. Die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> weist<br />

einen Anteil weiblicher Mitarbeiterinnen von<br />

48 Prozent auf. In den Netzwerkbanken reichen<br />

die Vergleichswerte von 50 (Kosovo) bis 77,5<br />

Prozent (Kroatien).<br />

Das geringe Durchschnittsalter von 33,6 Jahren ist<br />

nach wie vor ein Kennzeichen der RZB. Aufgrund<br />

des dynamischen Wachstums und der intensiven<br />

Rekrutierungsarbeit der letzten Jahre liegt es auf<br />

unverändert niedrigem Niveau. Bei der <strong>Raiffeisen</strong><br />

<strong>Zentralbank</strong> beträgt es 36,3 Jahre. In den Netzwerkbanken<br />

liegen die Vergleichswerte zwischen<br />

29 Jahren in Russland und 37,6 Jahren in Bosnien<br />

und Herzegowina.<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

284<br />

<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong><br />

3%<br />

<strong>Raiffeisen</strong> International<br />

94 %<br />

Human Resources<br />

www.rzb.at<br />

89


Human Resources RZB 2005<br />

90 www.rzb.at<br />

In logischer Folge ist auch das durchschnittliche Dienstalter mit 5,5 Jahren im Branchenvergleich<br />

relativ gering. Im Durchschnitt hat ein <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>-Mitarbeiter eine Dienstzugehörigkeit von<br />

7,3 Jahren. Bedingt durch das teilweise erst kurze Bestehen einiger Netzwerkbanken liegt die durchschnittliche<br />

Betriebszugehörigkeit dort zwischen 1,8 und 13 Jahren.<br />

Personalmanagement<br />

Die gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie hat einen besonderen Stellenwert in der Personalpolitik<br />

der RZB und wird z.B. in der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> insbesondere durch eine variable Gestaltung der<br />

Arbeitszeit gewährleistet. Neben der variablen Arbeitszeit bestehen am Standort Wien bereits seit<br />

einigen Jahren Teilzeit- und Telearbeitsmodelle. Der Anteil teilzeitbeschäftigter Mitarbeiter lag 2005<br />

bei 9,6 Prozent. Ein Betriebskindergarten mit besonders arbeitnehmerfreundlichen Öffnungszeiten<br />

findet regen Zuspruch.<br />

Management by Objectives<br />

Das „Management by Objectives“-System hat sich auch 2005 als effizientes Planungs-, Steuerungsund<br />

Führungsinstrument in der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> bewährt. In den Netzwerkbanken ist dieses<br />

System auch auf den unteren Managementebenen erfolgreich implementiert, in einigen Ländern auch<br />

bis auf Mitarbeiterebene. Die gemeinsame Zielfestlegung mit den Vorgesetzten ermöglicht eine klare<br />

Fokussierung für den einzelnen Mitarbeiter, für die Abteilung, für den Bereich und für die jeweilige<br />

Bank. Die Mitarbeiter am Standort Wien gaben bei der Mitarbeiterbefragung im Herbst 2005 der<br />

Dimension „Zielorientierung“ in 70 Prozent der Fälle die Bewertung „sehr gut“ oder „gut“.<br />

Das 2003 eingeführte 360°-Feedback für Führungskräfte hat sich bewährt und steht weiterhin allen<br />

Führungskräften zur Verfügung. Es unterstützt die persönliche Standortbestimmung und ermöglicht<br />

gezielte Personalentwicklungsmaßnahmen im Managementbereich.<br />

Personalentwicklung<br />

Die hohe fachliche und persönliche Qualifikation unserer Mitarbeiter ist eine wesentliche Voraussetzung<br />

für die hervorragende Dienstleistungsqualität der RZB und damit ein entscheidender Wettbewerbsvorteil.<br />

Personalentwicklung genießt daher einen hohen Stellenwert in der RZB. Bei einer<br />

durchschnittlichen Akademikerquote von 69 Prozent kann die Personalentwicklung auf einer sehr<br />

hohen Ausgangsqualifikation aufbauen. Im Einzelnen haben in der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> 52 Prozent<br />

der Mitarbeiter einen Hochschulabschluss, während bei den Netzwerkbanken dieser Wert zwischen<br />

27 Prozent (Kroatien) und 85 Prozent (Polen) liegt.<br />

Die konzernweiten Schulungen für Führungskräfte wurden im Berichtsjahr weiterhin stark nachgefragt.<br />

Als international agierendes und vernetztes Unternehmen wird die Mehrzahl der Trainings in der<br />

Konzernsprache Englisch abgehalten. Die im Jahr 2005 eingeführte Schulung für Gruppenleiter –<br />

Gruppen sind die kleinste organisatorische Einheit der RZB – wurde bereits intensiv in Anspruch<br />

genommen und positiv beurteilt.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Akademikeranteil in der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> und den Netzwerkbanken (in den jeweiligen Ländern)<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Polen<br />

Ukraine<br />

Bulgarien<br />

Belarus<br />

Russland<br />

Die Mitarbeiter der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> investierten im Geschäftsjahr 2005 im Schnitt 4,3 Arbeitstage<br />

in ihre Weiterbildung. 73,5 Prozent der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>-Mitarbeiter nahmen im Jahr<br />

2005 an zumindest einer Schulung teil. In den Netzwerkbanken liegen diese Werte zwischen 0,3<br />

Arbeitstagen (Bosnien und Herzogowina) und 5,4 Arbeitstagen (Kroatien) bzw. zwischen 20 Prozent<br />

(Serbien und Montenegro) und 90 Prozent (Bulgarien).<br />

Der Mitarbeiteraustausch innerhalb der Gruppe war auch 2005 auf unverändert hohem Niveau.<br />

Besonders viele Mitarbeiter waren und sind zur besseren Integration der Bank Aval in den Konzern<br />

befristet in der Ukraine tätig. Neben mehrjährigen Entsendungen haben sich auch kurzfristige<br />

Trainingsaufenthalte und gemeinsame Schulungen sehr bewährt. Diese Begegnungen tragen neben<br />

dem fachlichen Wissenstransfer vor allem zur Weiterentwicklung der gemeinsamen Unternehmenskultur<br />

und der Entstehung von wichtigen konzerninternen Netzwerken bei.<br />

Personalmarketing<br />

Albanien<br />

Rumänien<br />

Ungarn<br />

Slowenien<br />

Unsere Attraktivität als Arbeitgeber am Standort Wien wurde im Berichtsjahr auch von unseren<br />

Mitarbeitern bestätigt. Mehr als 90 Prozent unserer Mitarbeiter würden sich wieder für eine Position in<br />

der RZB bewerben. Dieser Stolz und die damit verbundene Zufriedenheit sind ein wichtiger Faktor für<br />

unsere Positionierung als attraktiver Arbeitgeber. Dieses gute Image erleichtert die Suche nach geeigneten<br />

Mitarbeitern und stellt eine wichtige Voraussetzung für zeitgerechte und effiziente Rekrutierung dar.<br />

Im Sinn der von der RZB angestrebten Nachhaltigkeit wurde die Zusammenarbeit mit Universitäten,<br />

Fachhochschulen und anderen für die RZB relevanten Ausbildungsinstitutionen in Form von Lehrveranstaltungen,<br />

Gastvorträgen und Seminararbeiten fortgesetzt.<br />

Human Resources<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 91<br />

<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong><br />

Slowakei<br />

Tschechien<br />

Serbien und Montenegro<br />

Bosnien und Herzegowina<br />

Kosovo<br />

Kroatien


<strong>Info</strong>rmationstechnologie RZB 2005<br />

92 www.rzb.at<br />

<strong>Info</strong>rmationstechnologie<br />

Ziel im Bereich der <strong>Info</strong>rmationstechnologie war auch im abgelaufenen Berichtsjahr die nachhaltige<br />

und effiziente Unterstützung der Business Lines. Ein zentrales Element in der Effizienzsteigerung war<br />

dabei die Einrichtung eines zentralen „Data Warehouse“ – einer konzernweiten Datensammelstelle,<br />

die als gemeinsame Plattform für das konzernweite Berichtswesen und das Basel II-Risikomanagement<br />

dient. Diese zusätzliche IT-Applikation sichert konzernweit einheitliche kostenoptimale Steuerungsfunktionen,<br />

indem relevante Unternehmensdaten effizient gesammelt werden. Das zentrale Data<br />

Warehouse arbeitet im Verbund mit lokalen Datensammelstellen in den jeweiligen Tochterbanken und<br />

bildet das Rückgrat des Datenkonsolidierungsprozesses.<br />

Zudem stand das Jahr 2005 stark im Zeichen der Umsetzung der Basel II-Anforderungen. Dafür<br />

wurden verschiedene Risikomanagementtools sowohl lokal als auch auf Ebene der Zentrale<br />

implementiert. So wurden Rating-Applikationen entwickelt, die dem gesamten RZB-Konzern zur<br />

Verfügung stehen. Die Rating-Applikation für Financial Institutions and Sovereigns kommt zusätzlich<br />

auch in der gesamten <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe zum Einsatz.<br />

Fortschreitender Rollout des Treasury-Handelssystems<br />

Ein weiteres Beispiel für die konsequente Umsetzung einer effizienten IT-Architektur ist der Rollout<br />

des als Konzernstandard definierten Treasury Trading Systems GTS. Im Jahr 2005 wurden die Netzwerkbanken<br />

in Russland und Kroatien in das GTS integriert, wodurch signifikante Geschäftsvorteile<br />

erwartet werden. Damit sind mit der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> selbst und den Filialen Singapur und<br />

London in Summe fünf Standorte mittels On-Line-Remote Verbindung an das zentrale System<br />

angeschlossen. Weitere Installationen sind in Ländern mit hohem Geschäftsvolumen, beginnend mit<br />

Rumänien und Polen, geplant.<br />

Im Geschäftsjahr 2006 wurde das bereits in einigen Konzerneinheiten erfolgreich eingesetzte<br />

Prozessmanagementsystem unter Anwendung der 6-Sigma-Methode auch in der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong><br />

eingeführt. Mit der Zielsetzung Kundenerwartungen zu erfüllen und damit Kundenzufriedenheit<br />

zu erhöhen, werden Prozessleistungen in einem kontinuierlichen Optimierungskreislauf gemessen,<br />

Schwächen identifiziert und beseitigt.<br />

Für den Vertrieb entwickelte die IT ein Instrument, welches das Kundenbeziehungsmanagement effizienter<br />

gestaltet. Damit werden nun nicht nur Betreuung und Kontaktmanagement zu bestehenden<br />

Großkunden, sondern auch die Anbahnung von Neugeschäft und ein gezieltes Opportunity-Management<br />

unterstützt. Darüber hinaus werden künftig auch Marketingaktivitäten wie z.B. die Planung und<br />

Abwicklung von Events, das Kundendatenmanagement sowie das Sales Reporting über das neue<br />

System abgewickelt.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Risikomanagement<br />

Das aktive Risikomanagement stellt für die RZB eine zentrale Aufgabe dar und berücksichtigt neben<br />

den regulatorischen Rahmenbedingungen basierend auf dem Bankwesengesetz (BWG) insbesondere<br />

Art und Umfang des Geschäftes und der daraus resultierenden Risiken für die RZB. Mit dem Ziel,<br />

den Unternehmenswert zu steigern, werden nicht nur Chancen wahrgenommen, sondern auch Risiken<br />

eingegangen. Um diese möglichst früh zu erkennen und abzuwägen, betreibt die RZB bereits seit<br />

vielen Jahren ein unternehmensweites Risikomanagement, welches die Basis unternehmerischen<br />

Handelns darstellt.<br />

Wesentliche Aufgaben sind dabei, den <strong>Info</strong>rmationsaustausch über risikorelevante Sachverhalte<br />

sicherzustellen und das Risikomanagement in allen Bereichen weiterzuentwickeln. Die Hauptrisiken<br />

werden laufend quantifiziert und modelliert und monatlich zu einer unternehmensweiten Risikokennzahl<br />

zusammengefasst. Dazu werden moderne Risiko-Tools und die jeweils besten Bewertungsmethoden<br />

(z.B. Value-at-Risk, Sensitivitäts- und Krisentestanalysen, Ratingmodelle, Expertenschätzung)<br />

angewandt.<br />

Dem standardisierten Berichtswesen entsprechend werden die jeweiligen Führungsebenen über das<br />

Ergebnis informiert. Das transparente Berichtswesen dient der RZB als Frühwarnsystem und ist die<br />

Basis für die effiziente Einleitung und Durchführung von Steuerungsmaßnahmen zur Risikobeherrschung.<br />

Eine detaillierte Übersicht über die Definition der einzelnen Risikoarten (Kreditrisiko, Länderrisiko,<br />

Marktrisiko, Liquiditätsrisiko und operationale Risiken) sowie die Risikomanagementstruktur findet sich<br />

im Anhang Seite 181.<br />

Prinzipien<br />

Die Risiken der RZB werden durch ein umfassendes System von Risikoprinzipien, Risikomessungs-<br />

und Überwachungsverfahren sowie entsprechenden Organisationsstrukturen kontrolliert und gesteuert.<br />

Die Risikopolitik und die Prinzipien werden vom Vorstand der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> festgelegt:<br />

• Kredit-, Länder-, Markt-, Liquiditäts- und operationale Risiken werden als Hauptrisiken unternehmensweit<br />

gesteuert.<br />

• Um einen konsistenten und kohärenten Risikomanagementansatz zu gewährleisten, werden<br />

einheitliche Methoden zur Risikobeurteilung und Limitierung eingesetzt.<br />

• Die Risikopolitik wird während des jährlichen Budgetierungs- und Planungsprozesses überarbeitet<br />

und bewilligt; wesentliches Augenmerk wird dabei auch auf Risikokonzentrationen<br />

gelegt.<br />

• Es besteht eine klare personelle und funktionale Trennung zwischen den Geschäfts- und allen<br />

Risikomanagement- und Controllingaktivitäten.<br />

• Risiken werden konsistent im Rahmen der Vor- und Nachkalkulation als auch im Rahmen der<br />

risikoorientierten Kompetenzordnung berücksichtigt.<br />

• Vorsorgen für Risiken werden – insbesondere für Unternehmenskredite auf einer case-by-case<br />

Basis – nach dem Vorsichtsprinzip gebildet.<br />

Risikomanagement<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 93


Risikomanagement RZB 2005<br />

94 www.rzb.at<br />

Risikolage<br />

Für das Kreditrisiko, welches das größte Einzelrisiko der RZB darstellt, hat sich das positive wirtschaftliche<br />

Umfeld im Geschäftsjahr 2005 auch in einer entsprechenden Entwicklung der Risikokosten<br />

niedergeschlagen. Das konjunkturelle Umfeld als auch die Frühindikatoren deuten dabei auf keine<br />

Verschlechterung dieser Situation in 2006 hin. Ein materielles Risiko für die RZB stellt insbesondere die<br />

wirtschaftliche Entwicklung der zentral- und osteuropäischen Staaten und das damit verbundene<br />

politische Risiko dar. Die kontinuierliche Verbesserung und Stabilisierung dieses Wirtschaftsraumes<br />

spiegelt sich auch in den Hochstufungen der Länderratings dieser Staaten durch internationale<br />

Ratingagenturen wider.<br />

Wesentliches Augenmerk wird auch den operationalen Risiken gewidmet. Die bewusste Auseinandersetzung<br />

mit den Geschäftsprozessen und Betriebsabläufen hat zu einer Reihe von Verbesserungsmaßnahmen<br />

geführt. Neben der systematischen Beurteilung dieser Risiken wird an der Entwicklung<br />

weiterer qualitativer und quantitativer Frühwarnindikatoren und geeigneter Vorsorgemaßnahmen zur<br />

Risikoabsicherung gearbeitet.<br />

Basel II<br />

Die Umsetzung der Eigenmittelbestimmungen nach Basel II erfolgt in einem Konzernprojekt, welches<br />

die lokalen Implementierungen koordiniert und zentral begleitet. Wesentliche Schwerpunkte dieses<br />

Projektes bilden neben der Verbesserung der harmonisierten Ratingmethoden und Ausfallserfassung<br />

zur Eigenmittelberechnung nach den internen Ratingmodellen insbesondere auch die Überarbeitung<br />

der Prozesse und diesbezüglicher Handbücher. Eine weitere zentrale Zielsetzung ist die Verbesserung<br />

der konzernweiten Datenverfügbarkeit und Datenqualität. Bestehende IT-Systeme wurden auf ihre<br />

Basel II-Konformität geprüft und analysiert, wobei notwendige Adaptierungen bereits durchgeführt<br />

wurden bzw. sich in Umsetzung befinden. Die Auswahl technischer Komponenten für die<br />

Implementierung auf Gruppenebene wurde erfolgreich abgeschlossen.<br />

Ausblick 2006<br />

Konjunkturdynamik – Europa holt auf<br />

In den USA mehren sich die Anzeichen für eine Trendwende am überhitzten US-Immobilienmarkt, was<br />

zu einer Abflachung der aktuell noch überdurchschnittlichen Wirtschaftsdynamik im Jahresverlauf<br />

führen sollte. Auf Basis aktueller Konjunkturumfragen sollte der Euroraum die Konjunkturflaute der<br />

letzten Jahre endlich überwinden können. Die RZB geht von einer Rückkehr zu „normaleren“ Wachstumsraten<br />

aus und rechnet bei den Wirtschaftswachstumsraten für das Gesamtjahr 2006 und 2007<br />

erstmals wieder mit einer „2“ vor dem Komma.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Auch die österreichische Wirtschaft nimmt wieder Fahrt auf. Insbesondere die exportorientierte<br />

Industrie schreitet voran. Diese profitiert von der internationalen Stimmungsaufhellung, was einen<br />

starken Wachstumsimpuls aus dem Außenhandel erwarten lässt. Obwohl die Investitionsfreudigkeit<br />

der Unternehmen wieder merklich zunimmt, bleibt die inländische Konjunktur zunächst von einer<br />

langsameren Konsumentwicklung geprägt. Während das BIP-Wachstum auch in <strong>Österreich</strong> in 2006<br />

und 2007 größer als 2 Prozent ausfallen dürfte, sollte sich der Preisauftrieb mittelfristig unter dieser<br />

Marke etablieren.<br />

Leichte Konjunkturerholung in CEE<br />

Die CEE-Länder sollten nach der leichten Konjunkturverlangsamung im Jahr 2005, die im<br />

Wesentlichen eine Folge der Rekordwachstumsraten im EU-Beitrittsjahr 2004 und des Rückgangs im<br />

Wirtschaftswachstum der Eurozone war, im Jahr 2006 wieder eine Konjunkturbeschleunigung<br />

erfahren. Für die neuen EU-Mitgliedstaaten wird ein reales BIP-Wachstum von 4,5 Prozent erwartet,<br />

während für die Länder Südosteuropas (die Beitrittskandidaten Rumänien, Bulgarien und Kroatien<br />

sowie die Länder des Westbalkans) ein Anstieg auf rund 4,7 Prozent prognostiziert wird.<br />

Das stärkste Wirtschaftswachstum wird aber nach wie vor für die europäischen GUS-Länder erwartet,<br />

auch wenn die Ukraine aufgrund der Gaspreiserhöhung das zweite Jahr in Folge deutlich hinter den<br />

hohen durchschnittlichen Wachstumsraten der Jahre 2001 bis 2004 (von rund 9 Prozent p.a.) zurückbleiben<br />

dürfte. Mit einem erwarteten realen BIP-Wachstum von 5,6 Prozent würde sich das Wirtschaftswachstum<br />

in den GUS-Ländern jedoch gegenüber dem Jahr 2005 (6,1 Prozent) leicht<br />

abschwächen, wobei für Russland mit einem realen BIP-Wachstum von 6,0 Prozent gerechnet wird.<br />

Die wichtigsten Wachstumsfaktoren sollten, wie schon in den vergangenen Jahren, die private<br />

Konsumnachfrage sowie die Investitionstätigkeit darstellen. Beide profitieren vom anhaltenden<br />

Kreditboom in den Ländern Zentral- und Osteuropas, der durch die weitgehende Privatisierung der<br />

Bankensektoren und die Reformen der rechtlichen und institutionellen Rahmenbedingungen im Zuge<br />

der EU-Beitrittsbestrebungen erst ermöglicht wurde. Zudem scheint die Attraktivität der Länder Zentralund<br />

Osteuropas als Investitionsstandort für ausländische Unternehmen nach wie vor ungebrochen. Die<br />

sich abzeichnende Konjunkturerholung in der Eurozone könnte, zusammen mit den neu errichteten<br />

Produktionskapazitäten, einen zusätzlichen Wachstumsbeitrag liefern.<br />

Weiteres Wachstum der RZB erwartet<br />

Die RZB plant auch für 2006 eine Fortsetzung ihres Wachstumskurses, der – entsprechend dem<br />

Umfeld – in <strong>Österreich</strong> zu moderatem und in CEE zu rascherem Wachstum führen sollte. Anhaltend<br />

überdurchschnittliche Zuwachsraten soll das Segment Retail Customers aufweisen. Für den Jahresüberschuss<br />

nach Steuern werden knapp zweistellige Zuwachsraten erwartet. Der Return on Equity<br />

sollte sich um das Niveau des Jahres 2005 einpendeln, die Cost/Income Ratio wird voraussichtlich<br />

leicht besser sein als die des Berichtsjahres.<br />

Ausblick<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 95


Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag RZB 2005<br />

96 www.rzb.at<br />

Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />

Erwerb der russischen Impexbank, Repräsentanz in Moldawien<br />

Ende Jänner 2006 fanden die Übernahmeverhandlungen mit den Eigentümern der russischen<br />

JSC Impexbank einen positiven Abschluss. Der Kaufpreis für 100 Prozent der Anteile wird voraussichtlich<br />

USD 550 Millionen betragen, wobei USD 50 Millionen mit dem Erreichen definierter<br />

Zielgrößen nach Vorliegen der testierten Bilanz 2006 fällig werden und Preisjustierungen nach<br />

Neubewertung einer Immobilie möglich sind. Die behördlichen Genehmigungen stehen noch aus, das<br />

Closing der Transaktion wird spätestens Mitte Mai erwartet. Mit der Akquisition wird die Retail-<br />

Strategie in Russland weiter beschleunigt, da die Impexbank landesweit über rund 190 Filialen und<br />

350 sonstige Vertriebsstellen verfügt. Gleichzeitig wird die RZB damit zur größten internationalen<br />

Bankengruppe in Russland.<br />

Am 31. Jänner 2006 wurde zudem eine Repräsentanz in der moldawischen Hauptstadt Chisinau<br />

eröffnet. Damit ist Moldawien der 18. CEE-Markt, der durch die RZB abgedeckt wird, 16 davon mit<br />

operativen Einheiten, zwei – Litauen und Moldawien – durch Repräsentanzen von Netzwerkbanken.<br />

Akquisitionsangebote werden weiter geprüft<br />

Die RZB wird auch 2006 Übernahmeangebote – vor allem in <strong>Österreich</strong> und CEE – prüfen, um ihre<br />

Marktstellung über das organische Wachstum hinaus weiter zu verbessern. Die Entscheidungskriterien<br />

werden dabei unverändert betriebswirtschaftliche Sinnhaftigkeit und Kompatibilität mit der Konzernstrategie<br />

und der gewachsenen Struktur sein. Konkret beabsichtigt die RZB etwa die Teilnahme an der<br />

Privatisierung der rumänischen Sparkasse CEC.<br />

<strong>Raiffeisen</strong> International im MSCI European Stock<br />

Am 21. Februar 2006 hat die Marktkapitalisierung des gelisteten Konzernunternehmens <strong>Raiffeisen</strong><br />

International erstmals € 10 Milliarden überschritten. Kurz zuvor wurde die <strong>Raiffeisen</strong> International in<br />

den Morgan Stanley Capital International (MSCI) European Stock Index aufgenommen.<br />

Erfolgreiche Eurobond-Eigenemission<br />

Nachdem die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> 2005 nach mehrjähriger Absenz mit zwei Floater-Emissionen an<br />

den Eurobondmarkt zurückgekehrt ist, hat sie im Jänner 2006 neuerlich eine Euro-Anleihe begeben,<br />

deren Volumen wegen großer Nachfrage von € 750 Millionen auf € 1 Milliarde erhöht wurde. Der<br />

Bond mit fünfjähriger Laufzeit war innerhalb weniger Stunden nach Auflage überzeichnet und daher<br />

mit 12 Basispunkten über dem 3-Monats-Euribor günstig gepreist.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Segmentberichte<br />

Als Basis der primären Segmentberichterstattung gemäß IAS 14 dient das interne Managementberichtswesen<br />

der RZB, deren primäre Berichtsebene auf Kundenorientierung abgestellt ist. Die<br />

Kundensegmentierung für die RZB wird folgendermaßen vorgenommen:<br />

• Corporate Customers<br />

• Financial Institutions and Public Sector<br />

• Retail Customers<br />

• Proprietary Trading<br />

• Participations and Other.<br />

Die berichteten Kundensegmente sind als Organisationseinheiten in den Organigrammen aller<br />

wesentlichen Konzerneinheiten zu finden. Darüber hinaus sind auch die Eigengeschäftsbereiche Teil<br />

der Segmentberichterstattung. In einer sekundären Berichtsebene werden die Ertrags- und Kostenpositionen<br />

nach geografischer Herkunft – <strong>Österreich</strong>, Zentraleuropa, Südosteuropa und GUS,<br />

Übrige – gegliedert. Eine detaillierte Gegenüberstellung finden Sie ab Seite 150.<br />

Corporate Customers<br />

Das Segment Corporate Customers umfasst die Geschäftsbereiche mit den österreichischen<br />

Top-1.000 Konzernen, multinationalen Konzernen sowie mittleren und großen Unternehmen in CEE.<br />

Unterscheidungskriterien hierfür sind Umsatz und Anzahl der Mitarbeiter. Zusätzlich werden in diesem<br />

Segment kleinere Unternehmen großer Konzerne und gewinnorientierte Unternehmen im staatlichen<br />

Besitz berücksichtigt. Kleine Firmenkunden aus den Netzwerkbanken werden im Segment Retail<br />

Customers abgebildet.<br />

Corporate Customers ist traditionell der größte Geschäftsbereich des Konzerns und weiterhin wichtigster<br />

Ergebnisträger der RZB mit einem Anteil am Jahresüberschuss vor Steuern von 48,3 Prozent, ein Plus<br />

von 2,1 Prozentpunkten. Das Segment weist nach wie vor gute Wachstumsraten in allen Bereichen<br />

auf, wenngleich in einigen entwickelten Märkten das Geschäft aufgrund sinkender Margen<br />

schwieriger wird.<br />

Der Ergebniszuwachs von knapp 41 Prozent liegt wegen niedrigerer Risikvorsorgen leicht über dem<br />

Volumenzuwachs von fast 34 Prozent. Die Verwaltungsaufwendungen nahmen mit 27 Prozent<br />

hingegen etwas mehr als die Betriebserträge (plus 26 Prozent) zu, daher stieg die Cost/Income Ratio<br />

marginal auf 40 Prozent. Vor allem Investitionen in neue Systeme und die Vorbereitungen für Basel II<br />

fallen hier insbesondere ins Gewicht, da das Segment Corporate Customers aufgrund seiner Größe<br />

(Anteil an den gesamten risikogewichteten Aktiva: 47 Prozent) die meisten derartigen Kosten zugeteilt<br />

erhält.<br />

Corporate Customers<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 97


Corporate Customers RZB 2005<br />

98 www.rzb.at<br />

Bei den Risikovorsorgen ist speziell in <strong>Österreich</strong> eine sehr erfreuliche Entwicklung zu verzeichnen –<br />

hier wurde ein Rückgang um fast die Hälfte auf rund € 36 Millionen erzielt. Es gab keine große<br />

Einzelwertberichtigung und nur wenige mittelgroße. Auch in CEE ist die Entwicklung stabil: Trotz<br />

Geschäftszuwachs sanken die Risikovorsorgen um € 4 Millionen auf € 72 Millionen, die<br />

Risk/Earnings Ratio verbesserte sich deutlich von 31 auf 19 Prozent.<br />

Der Return on Equity ging um 2,5 Prozentpunkte auf 24,8 zurück, weil das Eigenkapital durch den<br />

Börsegang der <strong>Raiffeisen</strong> International und die Gewinnthesaurierung deutlich anstieg. Die Anzahl der<br />

Mitarbeiter nahm durch eine erhöhte Overhead-Zuteilung und die Akquisition der Bank Aval zu.<br />

in € Tausend 2005 2004* Veränderung<br />

Zinsüberschuss 575.535 441.717 30,3 %<br />

Kreditrisikovorsorgen -111.565 -135.313 -17,5 %<br />

Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge 463.969 306.404 51,4 %<br />

Provisionsüberschuss 230.567 200.631 14,9 %<br />

Handelsergebnis 107.862 79.697 35,3 %<br />

Ergebnis aus Finanzinvestitionen 3.378 9.451 -64,3 %<br />

Verwaltungsaufwendungen -371.603 -293.387 26,7 %<br />

Sonstiges betriebliches Ergebnis 15.309 16.745 -8,6 %<br />

Jahresüberschuss vor Steuern 449.482 319.541 40,7 %<br />

Anteil am Ergebnis vor Steuern 48,3 % 46,2 % 2,2 PP<br />

Bemessungsgrundlage (inkl. Marktrisiko) 26.065.873 19.509.219 33,6 %<br />

Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 6.044 4.862 24,3 %<br />

Cost/Income Ratio 40,0 % 39,7 % 0,3 PP<br />

Durchschnittliches Eigenkapital 1.815.554 1.174.338 54,6 %<br />

Return on Equity vor Steuern 24,8 % 27,2 % -2,5 PP<br />

* Die Vergleichswerte wurden aufgrund geänderter und neuer IFRS-Bestimmungen angepasst (siehe Anhang Seiten 135ff).<br />

Verstärkte Investitionstätigkeit treibt das Firmenkundengeschäft<br />

Das Geschäft der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> mit österreichischen und internationalen Firmenkunden entwickelte<br />

sich im abgelaufenen Berichtsjahr überaus positiv. Ein wichtiger Impuls war hierbei die<br />

deutlich gestiegene (Direkt-)Investitionstätigkeit der Kunden. Dies war vor allem in <strong>Österreich</strong> und in<br />

CEE zu beobachten und lag in den sich weiter verbessernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen –<br />

wie z.B. signifikant steigende Unternehmensgewinne bei historisch niedrigen Zinsniveaus – begründet.<br />

Auch das aufgrund der steigenden Rohstoffpreise und des weiterhin starken realen Wirtschaftswachstums<br />

in CEE gestiegene Handelsaufkommen zwischen den Ländern der Region waren wesentliche<br />

Treiber des Firmenkundengeschäfts.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Bruttoergebnis mit von Wien aus betreuten Kommerzkunden<br />

in € Millionen<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

116,3<br />

148,2<br />

161,3<br />

168,7<br />

176,5<br />

202,8<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />

Die mit von Wien aus betreuten Kunden<br />

erzielten Bruttoerträge (das ist die Summe aus<br />

Zinsüberschuss, Provisionsüberschuss und<br />

Handelsergebnis) erhöhten sich vor allem<br />

aufgrund gestiegener Kreditnachfrage, der<br />

Gewinnung von zahlreichen Neukunden aus<br />

dem Top-1.000 Segment sowie zielgerichteter<br />

Cross-Selling-Aktivitäten um knapp 15 Prozent<br />

auf € 202,8 Millionen. Die risikogewichteten<br />

Aktiva stiegen im Gleichklang um 15,4 Prozent<br />

auf € 8.829 Millionen zum Ultimo 2005.<br />

Das aus Wien betreute Firmenkundengeschäft<br />

hat somit im abgelaufenen Jahr sowohl nach<br />

Art als auch nach Umfang eine deutliche<br />

Ausweitung erlebt. Die führende Position der<br />

RZB als Arrangeur von syndizierten Krediten in<br />

der Region unterstreicht diese Entwicklung<br />

deutlich.<br />

Hausbank für jedes vierte österreichische Großunternehmen<br />

Das auf internationalem Spitzenniveau befindliche Produktsortiment gepaart mit der typischen<br />

Kreativität bei der Erarbeitung von maßgeschneiderten Lösungen hat in den letzten Jahren dazu<br />

geführt, dass jedes vierte Top-1.000 Unternehmen in <strong>Österreich</strong> eine Hausbankbeziehung zur RZB<br />

unterhält. Damit wurde dieser Anteil in einem Zeitraum von nur fünf Jahren verdoppelt. Demnach<br />

betrachten immer mehr österreichische Unternehmen die RZB als die Kommerzbank mit der größten<br />

Expertise für sämtliche Bereiche ihrer Bankgeschäfte.<br />

Überdies hat sich die RZB im abgelaufenen Jahr auch zunehmend als Eigenkapitalpartner ihrer<br />

Kommerzkunden positioniert und sich erfolgreich mit Risikokapital bei Expansions- bzw. Übernahmeprojekten<br />

österreichischer Kommerzkunden in <strong>Österreich</strong> und CEE beteiligt.<br />

Ausgezeichnete Werte in der Kundenzufriedenheit<br />

Die Fokus Management Consulting <strong>AG</strong>, St. Gallen, führte unter den Kunden der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong><br />

eine Zufriedenheitsstudie durch, die zeigt, dass 43 Prozent sehr zufrieden und 53 Prozent<br />

zufrieden sind. Das ergibt gegenüber 2003 – als diese Umfrage zuletzt durchgeführt wurde – eine<br />

Steigerung bei den sehr zufriedenen Kunden um beachtliche 12 Prozentpunkte. Auf der Basis von<br />

Schulnoten gerechnet bedeutet das: Die Zufriedenheit mit der RZB insgesamt ist von 1,78 auf 1,60<br />

gestiegen (1 ist der beste Wert der fünfstufigen Skala).<br />

Corporate Customers<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 99


Corporate Customers RZB 2005<br />

100 www.rzb.at<br />

Risikogewichte Aktiva von Wien aus betreuter Kommerzkunden<br />

in € Millionen<br />

8.500<br />

8.000<br />

7.500<br />

7.000<br />

6.500<br />

6.000<br />

5.500<br />

5.000<br />

4.500<br />

4.000<br />

6.607<br />

7.486<br />

7.744<br />

7.801<br />

7.649<br />

8.829<br />

Multinationale Firmenkunden<br />

Das seit Jahren erfolgreiche Global Account<br />

Management System (GAMS) zur Betreuung<br />

multinationaler Konzerne in den USA, Asien,<br />

Westeuropa, <strong>Österreich</strong> und CEE wurde<br />

weiterentwickelt. Die Expansion der RZB in der<br />

GUS und der Ausbau in den Wachstumsmärkten<br />

Südosteuropas führten zu einer weiter<br />

stark steigenden Nachfrage nach diesem<br />

Kundenservice, der nun großen industriellen<br />

Konzernen und europäischen Mittelstandskunden<br />

für deren Geschäfte in CEE angeboten<br />

wird.<br />

In den Ländern Westeuropas wurden die bestehenden<br />

Kundenbeziehungen insbesondere in<br />

den Märkten Frankreich, Großbritannien und<br />

Skandinavien nachhaltig intensiviert, was<br />

gemeinsam mit dem Aufbau von Neugeschäft<br />

zu einer Ertragssteigerung um rund 60 Prozent<br />

führte. Für das Segment der europäischen Mittelstandskunden war die Eröffnung der Repräsentanz in<br />

Frankfurt von herausragender Bedeutung. Bereits jetzt wickeln nicht weniger als 23 der 30 DAX-<br />

Unternehmen mit der RZB Teile ihrer Bankgeschäfte, vorwiegend in CEE, ab. Neben der Fortsetzung<br />

der Geschäftsbeziehung zu deutschen Großkonzernen in <strong>Österreich</strong> und CEE steht die RZB nunmehr<br />

auch dem deutschen Mittelstand für dessen Exporte und Investitionen in diese Region als Ansprechpartner<br />

zur Verfügung. Die Repräsentanz Frankfurt ist für dieses Kundensegment erste Anlaufstelle<br />

und wird durch ein schlagkräftiges Team von Kundenbetreuern in der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> und den<br />

Netzwerkbanken unterstützt.<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />

Projektfinanzierungen im In- und Ausland<br />

Der Markt für Projektfinanzierungen war durch das hohe Ausmaß an vorhandener Liquidität und dem<br />

damit verbundenen starken Wettbewerb geprägt. Die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> hat in diesem Umfeld im<br />

In- und Ausland an zahlreichen Projekt- und Übernahmefinanzierungen in führender Position teilgenommen,<br />

wobei beispielhaft die folgenden Projekte genannt seien.<br />

Der österreichische Telekom-Konzern Kapsch wurde bei der Neustrukturierung und Refinanzierung<br />

seiner Bankverbindlichkeiten unterstützt, wobei die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> unter anderem Nachrangkapital<br />

zur Verfügung gestellt und Teile der Finanzierung im Zuge eines Club Deal syndiziert hat.<br />

Die Liste der Co-Finanzierungsprojekte mit der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung<br />

(EBRD) wurde um 11 Projekte erweitert, womit die Stellung der RZB als wichtigster Kofinanzierungspartner<br />

der EBRD erneut gefestigt wurde. Bekannt wurde etwa die gemeinsame Finanzierung durch<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

EBRD, RZB und <strong>Raiffeisen</strong>bank Austria, Moskau, über € 65 Millionen für die Errichtung eines<br />

Einkaufszentrums in St. Petersburg. Ebenfalls in St. Petersburg wurde im Rahmen einer Co-Finanzierung<br />

mit der International Finance Corporation (IFC) der Kauf von 93,5 Prozent der Anteile und die Übernahme<br />

des operativen Geschäfts des historischen Grand Hotel Europe durch die Luxushotelgruppe<br />

Orient Express Hotels abgewickelt.<br />

Neuerlicher Rekord an Immobilienfinanzierungen<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> generierte im Berichtsjahr bei kommerziellen Immobilienfinanzierungen ein<br />

Neukreditvolumen in der Rekordhöhe von über € 1,2 Milliarden. Ein Schwerpunkt lag dabei in der<br />

Strukturierung von Portfoliofinanzierungen von Wohn- und Geschäftsimmobilien in <strong>Österreich</strong> und<br />

Westeuropa. Die größten Projekte waren die Finanzierung der vierten Bauphase des Wiener Officeparks<br />

Euro Plaza über € 126 Millionen, die Erschließung der zweiten Baureihe der Lassallestraße mit<br />

dem Bürogebäude e-Zone und unter den zahlreichen internationalen Transaktionen die gemeinsam<br />

mit der lokalen <strong>Raiffeisen</strong>bank strukturierte Finanzierung des höchsten Büroturmes in Prag.<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-Fördernetzwerk unterstützt Investitionen<br />

Durch die kontinuierliche Erweiterung des <strong>Raiffeisen</strong>-Fördernetzwerkes in <strong>Österreich</strong> und den Netzwerkbanken<br />

in CEE baute die RZB ihre Spitzenposition in der Förderberatung und -vermittlung weiter<br />

aus. Der laufende Kontakt zu den EU- und nationalen Förderstellen, der regelmäßige Erfahrungsaustausch<br />

unter den <strong>Raiffeisen</strong>-Förderspezialisten und die seit Jahren bewährte maßgeschneiderte<br />

Förderberatung ermöglichen den Kunden die maximale Ausschöpfung der Förderpotenziale.<br />

Hohe Nachfrage nach Mezzanin-Finanzierungen<br />

Der von <strong>Raiffeisen</strong> Mezzanin Partners gemanagte, mit € 60 Millionen dotierte Mezzaninkapitalfonds<br />

der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> verzeichnete auch 2005 eine äußerst rege Nachfrage. Mit dem Abschluss<br />

einer Transaktion mit einem deutschen Spezialanlagenbauer machte dieser Fond im Berichtsjahr<br />

den ersten Schritt über die Grenzen <strong>Österreich</strong>s hinaus. Die laufenden Mezzaninfinanzierungen entwickelten<br />

sich positiv, weshalb <strong>Raiffeisen</strong> Mezzanin Partners bei zwei Finanzierungen die Zahlung<br />

einer performanceabhängigen Ausgleichszahlung (sogenannter Equity Kicker) erzielte.<br />

Starkes Wachstum bei syndizierten Krediten<br />

Der Markt für syndizierte Kredite verzeichnete 2005 weiter starke Aufwärtstendenzen. Allein in CEE<br />

verdoppelte er sich auf USD 72 Milliarden. Mit einem Anteil von knapp der Hälfte der Finanzierungen<br />

war diese Entwicklung stark vom Wachstum in Russland getrieben. Die neuen EU-Länder trugen mit<br />

einem Fünftel, Ukraine und Kasachstan mit je knapp einem Zehntel zu diesem Wachstum bei. Der<br />

Balkan hat an Dynamik verloren und um ein Drittel weniger Kreditmittel angezogen als 2004.<br />

Corporate Customers<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 101


Corporate Customers RZB 2005<br />

102 www.rzb.at<br />

In <strong>Österreich</strong> setzte die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> in diesem Geschäftsbereich eine neue Benchmark. Die<br />

Syndizierung einer Garantielinie über € 1,5 Milliarden für die FIM<strong>AG</strong> (STRAB<strong>AG</strong> Gruppe) war die<br />

größte jemals im Land durchgeführte derartige Transaktion. Sie erfolgte im Konsortium mit der<br />

Deutsche Bank. Die Teilnahme als Mandated Lead Arranger an Transaktionen für Magna International<br />

(Schweiz) belegt die zunehmende Internationalisierung des österreichischen Firmenkundengeschäftes.<br />

In CEE ist insbesondere die Finanzierung für Russian Railways über USD 600 Millionen hervorzuheben,<br />

die größte Finanzierung für ein Transportunternehmen in der Region. Weiters wurden u.a. das<br />

russische Ölunternehmen Sibneft mit USD 200 Millionen und das ukrainische Stahlunternehmen<br />

Azovstal mit USD 100 Millionen auf den Syndizierungsmarkt gebracht.<br />

Weitere Details zu syndizierten Krediten finden Sie im Segment Financial Institutions auf Seite 108.<br />

Handelsfinanzierungen profitieren von starker Präsenz in CEE<br />

Der Ausbau der führenden Position bei Handelsfinanzierungen in <strong>Österreich</strong> und CEE gelang durch<br />

zwei Faktoren: Die ausgezeichnete Kooperation mit der <strong>Raiffeisen</strong> International und ihren Netzwerkbanken<br />

insbesondere in Moskau, Kiew und Minsk führte zu einem wesentlich intensiveren Geschäftsfluss<br />

aus diesen Ländern. Zweitens entstanden neue Geschäftsbeziehungen durch zusätzliche Transaktionen<br />

in Aserbaidschan, Armenien und Kasachstan, aber auch in den Nachfolgestaaten<br />

Jugoslawiens.<br />

Neben den Haupthandelsgütern Erdöl, Erdölprodukte, Metalle, Kohle und Koks sowie Düngemittel<br />

wurden Transaktionen im Bereich der regenerativen Brennstoffe (z.B. Biodiesel) realisiert. Die<br />

finanzierten Volumina stiegen im Jahresvergleich um 40 Prozent, die Bruttoerträge trotz der starken<br />

Margenerosion in CEE um 30 Prozent auf € 30,2 Millionen.<br />

Beteiligungsfinanzierung<br />

(aushaftender Kreditbetrag zum Ultimo)<br />

in € Millionen<br />

1.500<br />

1.250<br />

1.000<br />

750<br />

500<br />

250<br />

0<br />

280,7<br />

478,5<br />

416,6 417,6<br />

730,3<br />

1.708,5<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />

Signifikanter Geschäftszuwachs bei<br />

Beteiligungsfinanzierungen<br />

Die attraktiven Refinanzierungszinsen der<br />

Oesterreichischen Kontrollbank <strong>AG</strong> (OeKB)<br />

führten zu einer überdurchschnittlichen Nachfrage<br />

bei Beteiligungsfinanzierungen: Nach einer<br />

Verdoppelung im Jahr 2004 stieg das aushaftende<br />

Kreditvolumen um das Zweieinhalbfache auf €<br />

1,7 Milliarden.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Akkreditivvolumen um 42 Prozent gewachsen<br />

Nachdem bereits 2004 das Akkreditivgeschäft um knapp 40 Prozent gewachsen war, steigerte die<br />

<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> das Volumen heuer erneut um 42 Prozent auf € 12,3 Milliarden. Vor allem<br />

das traditionell starke Geschäft mit Öl-Akkreditiven hat mit einem Zuwachs um zwei Drittel auf<br />

€ 10,1 Milliarden zu dieser erfreulichen Entwicklung beigetragen.<br />

Corporate Cash Management – elektronische Innovationen<br />

Das Berichtsjahr stand erneut im Zeichen der Verbesserung der Produktpalette: Mit der neuen Infrastruktur<br />

MultiCash werden Zahlungen nun noch schneller nach CEE geleitet und die Kontrolle der<br />

Kunden über die Zahlungsströme erleichtert. Im Bereich Cash Pooling läuft das Produkt Notional<br />

Pooling (Zinskompensation) auf einer völlig neuen Plattform. Weiters hat der Kunde die Möglichkeit,<br />

über eine web-basierte Applikation sämtliche Aktivitäten zur Zinsoptimierung mitzuverfolgen.<br />

Custody – Service an erster Stelle<br />

Das für nationale und internationale Firmenkunden verwaltete Depotvolumen stieg 2005 um mehr als<br />

ein Viertel auf € 21,6 Milliarden. Diese Volumenausweitung ist auf die Gewinnung neuer Kunden und<br />

die Geschäftsausweitung mit bestehenden Kunden zurückzuführen.<br />

Die Funktionalität des Internet-Reportingsystems e.Custody wurde 2005 erneut deutlich verbessert:<br />

Mit Proxy Voting setzt die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> neue Maßstäbe in <strong>Österreich</strong> und gibt ihren Kunden<br />

die Möglichkeit, online über Hauptversammlungstagesordnungspunkte österreichischer Aktiengesellschaften<br />

abzustimmen.<br />

RZB in Übersee<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>-Filialen in Singapur und Beijing sowie die RZB Finance LLC, New York,<br />

konzentrieren sich weiterhin auf lokale Handels- und Exportfinanzierungen, sind aber auch Basis für<br />

Finanzierungen österreichischer Direktinvestitionen und Exporte in diese Regionen. Seit Anfang 2005<br />

hat die Filiale Beijing eine erweiterte Lizenz und darf nun auch Geschäfte in lokaler Währung<br />

abwickeln, wodurch sich eine entsprechende Ausweitung des Geschäftsvolumens ergab. Von Singapur<br />

aus wird der gesamte südost-asiatische Markt mit seinen ebenfalls boomenden „Tiger-Staaten“<br />

betreut. New York wickelt zunehmend Transaktionen mit zentral- und südamerikanischen Kunden ab.<br />

Corporate Customers<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 103


Corporate Customers RZB 2005<br />

104 www.rzb.at<br />

Rekordjahr bei österreichischen Unternehmensanleihen<br />

2005 war ein Rekordjahr im österreichischen Anleihenmarkt: Das Gesamtvolumen an ungerateten<br />

öffentlichen Corporate Bonds erreichte ca. € 1,3 Milliarden. In diesem von zunehmendem Wettbewerb<br />

geprägten Umfeld gewann die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> das (Joint) Lead Management für sechs der<br />

11 öffentlich angebotenen Emissionen. Im Einzelnen waren das die Transaktionen für Casinos Austria<br />

(€ 180 Millionen), FIM<strong>AG</strong> (€ 75 Millionen), Frauenthal (€ 70 Millionen), Porr (€ 100 Millionen),<br />

A-Tec (€ 100 Millionen) und CROSS Industries (€ 110 Millionen). Letztere ist besonders erwähnenswert,<br />

weil davon € 60 Millionen als erste ewige Anleihe (perpetual) im österreichischen Markt<br />

begeben wurden.<br />

Spezialist im Treasury-Geschäft<br />

Der zu Jahresbeginn 2005 begonnene Abwärtstrend des Euro vor allen gegenüber dem USD setzte<br />

sich im zweiten Halbjahr fort. Im vierten Quartal wurden Tiefststände von knapp über 1,16 EUR/USD<br />

erreicht. Den harten US-Dollar haben vor allem Exporteure zur Absicherung ihrer Fremdwährungseingänge<br />

durch Termingeschäfte genutzt. Importeure hingegen nahmen vermehrt maßgeschneiderte<br />

Lösungen unter Einsatz derivater Währungsoptionen in Anspruch, mit der Absicht der Kurssicherung<br />

und der gleichzeitigen Möglichkeit, an positiven Kursentwicklungen zu partizipieren.<br />

2005 war von zwei Zinstälern geprägt, die vor allem von Kreditnehmern genutzt wurden, um sich<br />

gegen einen Anstieg der Zinsen am kurzen Ende der Kurve vor allem durch Interest Rate Swaps<br />

abzusichern. Veranlagungskunden wurden in dieser Marktsituation Standard-Geldmarktprodukte,<br />

kombiniert mit derivaten Zinsoptionen sowie Kredit- und Index-gelinkte Produkte verkauft. 2005<br />

haben rund 100 neue Großkunden die Angebote dieses Produktbereiches genutzt.<br />

An die Börse mit der <strong>Raiffeisen</strong> Centrobank<br />

Das Berichtsjahr war von einem attraktiven Börseumfeld in <strong>Österreich</strong> und CEE geprägt. Die <strong>Raiffeisen</strong><br />

Centrobank erlangte bedeutende Mandate zur Börseeinführung: Allen voran der IPO der <strong>Raiffeisen</strong><br />

International, mit dem die <strong>Raiffeisen</strong> Centrobank für den größten Börsegang eines Unternehmens in<br />

der Geschichte der Wiener Börse verantwortlich war. Daneben wurden unter anderem auch die<br />

Kapitalerhöhungen von Agrana Beteiligungs <strong>AG</strong> und Schoeller Bleckmann Oilfield Equipment <strong>AG</strong><br />

durchgeführt und insgesamt ein Aktienvolumen von über € 2 Milliarden bei nationalen und vor allem<br />

internationalen Investoren platziert.<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong> Centrobank ist eine 100-prozentige Tochter der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> und das Equity<br />

House der <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe. Weitere Detailergebnisse der <strong>Raiffeisen</strong> Centrobank finden Sie in<br />

den Segmenten Financial Institutions und Proprietary Trading.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Corporate Business in CEE<br />

Corporate Business der RZB wird in CEE vor allem von den in der <strong>Raiffeisen</strong> International gebündelten<br />

RZB-Netzwerkbanken und -Leasingeinheiten betrieben. Diese betreuen sowohl lokale Kommerzkunden<br />

als auch internationale Firmengruppen, letztere insbesondere in Kooperation mit der <strong>Raiffeisen</strong><br />

<strong>Zentralbank</strong>. Das Geschäft mit lokalen und internationalen Firmenkunden war 2005 wie im Jahr<br />

zuvor von der kontinuierlichen Ausweitung und Verbesserung der Produktpalette sowie der Kundenakquisition<br />

geprägt.<br />

Die Bandbreite der angebotenen Produkte und Dienstleistungen hängt vom Entwicklungsgrad der<br />

jeweiligen Gesamtwirtschaft bzw. Bankenlandschaft ab und reicht von einfachen Kontodienstleistungen<br />

bis hin zu international syndizierten Krediten und Unternehmensanleihen. Die diesbezüglich in<br />

der Vergangenheit noch nicht so gut entwickelten Länder, vor allem in Südosteuropa, holen deutlich<br />

spürbar auf und bieten heute bereits Produkte auf ihren Märkten an, die noch vor kurzem sowohl<br />

prinzipiell wie auch in ihrer qualitativen Ausprägung kaum vorstellbar waren.<br />

Risikogewichte Aktiva der <strong>Raiffeisen</strong> International<br />

im Segment Corporate Customers<br />

in € Millionen<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

5.448<br />

8.232<br />

9.982<br />

14.356<br />

Im Jahresvergleich stiegen die risikogewichteten<br />

Aktiva im Kommerzkundengeschäft der <strong>Raiffeisen</strong><br />

International um knapp 44 Prozent auf € 14,4<br />

Milliarden. Der Jahresüberschuss vor Steuern dieses<br />

Geschäftssegments der <strong>Raiffeisen</strong> International<br />

erreichte € 302,6 Millionen (plus 42 Prozent). Der<br />

Return on Equity vor Steuern betrug 26,1 Prozent<br />

(minus 2,7 Prozentpunkte, bedingt im Wesentlichen<br />

durch das durch den Börsegang und den<br />

Jahresüberschuss gestiegene Eigenkapital), die<br />

Cost/Income Ratio verbesserte sich um 0,8 Prozentpunkte<br />

auf 39,5 Prozent.<br />

Die insgesamt günstige Entwicklung der Gesamtwirtschaft<br />

in Albanien hat sich auch auf die<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Bank positiv ausgewirkt. Ende 2006<br />

unterhielt sie bereits zu 22 Prozent der lokalen<br />

Großfirmen Geschäftsbeziehungen und hatte<br />

einen Anteil von 14 Prozent des Gesamtkreditvolumens in diesem Segment. Die <strong>Raiffeisen</strong> Bank Bosna<br />

i Hercegovina betreute 2005 über 1.700 Firmenkunden. Das bedeutet eine Steigerung um 15 Prozent<br />

im Jahresvergleich. Das Kreditvolumen dieses Segments stieg um knapp ein Viertel auf € 201 Millionen.<br />

2002 2003 2004 2005<br />

Durch das anhaltende dynamische Wachstum erhöhte die <strong>Raiffeisen</strong>bank in Sofia ihren Marktanteil im<br />

Segment Kommerzkundenkredite auf 8,5 Prozent und befindet sich damit unter den führenden Häusern<br />

Bulgariens. Sie ist Marktleader im Bereich von Unternehmensanleihen und Fremdwährungstransaktionen<br />

und hat als Lead Manager bzw. Joint Lead Manager 16 Anleihen im Gesamtwert von € 155 Millionen<br />

arrangiert und damit einen Marktanteil von 57 Prozent erzielt.<br />

Corporate Customers<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 105


Corporate Customers RZB 2005<br />

106 www.rzb.at<br />

In Rumänien wurde die Zahl der betreuten Firmenkunden um 20 Prozent auf 3.100 gesteigert. Die<br />

risikogewichteten Aktiva der <strong>Raiffeisen</strong> Bank, Bukarest, in diesem Segment wuchsen um fast das<br />

Doppelte auf € 567 Millionen. Die <strong>Raiffeisen</strong> Bank baute ihre Geschäftsbeziehungen mit den führenden<br />

Unternehmen des Landes, insbesondere in der Öl- und Gasindustrie sowie im Telekommunikations-,<br />

Metallindustrie- und Dienstleistungssektor, weiter aus.<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong>bank Austria, Zagreb, unterhält zu mehr als 40 Prozent der lokalen Kommerzkunden<br />

eine Geschäftsverbindung und entwickelt sich – nicht nur in diesem Segment – ausgesprochen dynamisch:<br />

Allein im Berichtszeitraum wuchs die Kreditsumme an diese Kundengruppe um 14 Prozent auf<br />

€ 572 Millionen. Die <strong>Raiffeisen</strong>bank war sehr aktiv am lokalen Markt für syndizierte Finanzierungen<br />

tätig und zeichnete für € 60 Millionen als Co-Arranger verantwortlich.<br />

In Tschechien verzeichnete die <strong>Raiffeisen</strong>bank im Geschäft mit Großkunden das erfolgreichste Jahr<br />

seit ihrem Markteintritt. Das Kreditportfolio des Segmentes wuchs um mehr als 15 Prozent auf € 995<br />

Millionen, und auch bei den Einlagen übertraf die Bank den Markt mit einem Wachstum von 10 Prozent<br />

(auf € 794 Millionen) klar. Bei Immobilien-Projektfinanzierungen festigte sie ihre Position als eine der<br />

Top-3 Banken.<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong> Bank, Budapest, erhöhte ihr Projektfinanzierungsvolumen um mehr als ein Drittel auf<br />

€ 523 Millionen. Hauptverantwortlich dafür waren sowohl eine Anzahl von namhaften Transaktionen,<br />

die die Bank als Arrangeur bzw. Teilnehmer begleitete, als auch starke Steigerungen in den Bereichen<br />

Hypothekarfinanzierung und Immobilienentwicklung.<br />

2005 war ein sehr erfolgreiches Jahr für die <strong>Raiffeisen</strong>bank Austria, Moskau. Die Anzahl der Firmenkunden<br />

wuchs um ein Drittel auf 3.600 und das Kreditportfolio stieg um 74 Prozent auf € 1,7 Milliarden.<br />

Gemeinsam mit der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> und fünf weiteren Banken agierte die <strong>Raiffeisen</strong>bank<br />

als Lead Arranger für den bisher größten syndizierten Kredit im Automobilsektor über USD 350<br />

Millionen an den russischen Autokonzern ROLF. Die Führungsrolle auf dem Rubel-Bond-Markt wurde<br />

gestärkt. Im letzten Jahr zeichnete die Bank für 15 Transaktionen im Gesamtwert von rund € 2 Milliarden<br />

verantwortlich.<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong> Bank Polska baute ihre Position als eines der führenden Institute des Landes für Mittelund<br />

Großbetriebe weiter aus. Das Volumen gebundener Einlagen stieg um 29 Prozent auf € 558<br />

Millionen und das Kreditvolumen um 14 Prozent auf € 1.274 Millionen. In der Projektfinanzierung<br />

überstieg das Portfoliovolumen mit einem Zuwachs von einem Drittel € 350 Millionen. Neue Projekte<br />

wurden insbesondere auf den Gebieten der erneuerbaren Energie, des Wohnungsbaus und im<br />

Bereich M&A abgeschlossen<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-Leasing erobert Platz 1<br />

Mit einem Neugeschäftsvolumen in <strong>Österreich</strong> inklusive Cross-Border-Finanzierungen von € 1,16<br />

Milliarden steigerte die <strong>Raiffeisen</strong>-Leasing GmbH das Vorjahresvolumen um 21 Prozent. Rund 13.500<br />

neue Verträge wurden abgeschlossen und damit die führende Marktposition in <strong>Österreich</strong> errungen.<br />

Vom Inlands-Neugeschäftsvolumen entfallen auf Kfz-Leasing knapp € 286 Millionen, auf Mobilien-<br />

Leasing € 391 Millionen und auf Immobilien-Leasing inklusive Eigenprojekte € 479 Millionen. Das<br />

größte Einzelprojekt im vergangenen Geschäftsjahr war der Abschluss der Leasingfinanzierung für<br />

das neue Kaufhaus Tyrol in Innsbruck mit einem Investitionsvolumen von € 120 Millionen.<br />

Entwicklung des Neugeschäfts der<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-Leasing International nach Produktgruppen<br />

in € Millionen<br />

1.200<br />

1.000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

502<br />

16<br />

179<br />

307<br />

784<br />

70<br />

202<br />

512<br />

1.037<br />

90<br />

225<br />

722<br />

Leasingkompetenz in CEE<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong>-Leasing International Gmbh gehört<br />

zu 75 Prozent der <strong>Raiffeisen</strong> International und zu<br />

25 Prozent der <strong>Raiffeisen</strong>-Leasing GmbH. Im<br />

Berichtsjahr nahmen die Leasinggesellschaften in<br />

Belarus und Kasachstan die Geschäftsaktivität auf.<br />

Somit ist <strong>Raiffeisen</strong> in dreizehn Ländern mit<br />

eigenen Leasinggesellschaften vertreten. Die<br />

Beschlüsse zur Gründung weiterer Leasinggesellschaften<br />

in Albanien und der Ukraine wurden<br />

Anfang 2006 getroffen.<br />

Zum Jahresende 2005 waren im Konzern der<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-Leasing International 1.113 Mitarbeiter<br />

tätig. Das Jahr brachte eine dynamische Entwicklung<br />

des Leasing-Neugeschäfts mit einer Volumssteigerung<br />

von mehr als einem Fünftel auf rund<br />

€ 1.353 Millionen. Die größten Zuwächse wurden im Kraftfahrzeugleasing verzeichnet. Die Bilanzsumme<br />

der <strong>Raiffeisen</strong>-Leasing International stieg 2005 um 30,4 Prozent auf € 2.281 Millionen.<br />

2001 2002 2003 2004 2005<br />

Kraftfahrzeuge Mobilien Immobilien<br />

Ziele für 2006<br />

1.117<br />

61<br />

215<br />

841<br />

1.353<br />

105<br />

235<br />

1.013<br />

2006 sollen sowohl der Kundenservice als auch die Effizienz der Kundenbetreuung durch die Etablierung<br />

eines neu entwickelten Kundenbeziehungsmanagement-Systems verbessert werden. Gemeinsam<br />

mit nochmals verstärkten Verkaufsaktivitäten des ausgebauten Kundenbetreuungsteams soll diese<br />

Maßnahme zu einer weiteren Erhöhung der Kommerzkundenzahl aus dem Top-1.000-Segment in<br />

<strong>Österreich</strong> sowie der Hausbankenbeziehungen mit Kunden dieses Segments führen.<br />

Gleichzeitig soll die RZB in ihren Heimmärkten die Adresse für Produkte aus den Bereichen Corporate<br />

Finance, Investment Banking, Treasury, Exportfinanzierung und Zahlungsverkehr für österreichische<br />

und internationale Kommerzkunden bleiben. Ein optimierter Kreditprozess soll überdies dazu führen,<br />

dass die Reaktionszeiten der RZB auf die Wünsche der Kunden weiterhin konkurrenzlos kurz bleiben<br />

und ihre Kunden sie unverändert als „kompetenteste, flexibelste und schnellste Bank“ wahrnehmen.<br />

Corporate Customers<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 107


Financial Institutions and Public Sector RZB 2005<br />

108 www.rzb.at<br />

Financial Institutions and Public Sector<br />

Dieses Segment berichtet über Geschäfte mit Banken, Finanzdienstleistungsunternehmen,<br />

Versicherungen sowie staatlichen Stellen. Zu den Banken zählen alle österreichischen und internationalen<br />

Geschäftsbanken. Ebenfalls in dieses Segment fallen supranationale Institutionen wie die<br />

Weltbank, die EBRD, die Europäische Investitionsbank (EIB), der Internationale Währungsfonds (IMF)<br />

und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).<br />

Unter Finanzdienstleistungsunternehmen werden Broker und Vermögensverwalter, wie zum Beispiel<br />

Investmentbanken, Kapitalanlagegesellschaften, Leasingfirmen sowie andere Firmen für mit dem<br />

Kreditgewerbe verbundenen Tätigkeiten erfasst. In das Subsegment der Versicherungen fallen alle<br />

Arten von Versicherern und Rückversicherern. Dazu zählen Sachversicherungen, Krankenversicherungen,<br />

Lebensversicherungen und Pensionsversicherungen. Public Sector umfasst alle staatlichen<br />

Stellen wie Ministerien, Länder, Gemeinden oder ähnliche Körperschaften.<br />

in € Tausend 2005 2004* Veränderung<br />

Zinsüberschuss 129.117 92.399 39,7 %<br />

Kreditrisikovorsorgen 1.004 1.663 -39,6 %<br />

Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge 130.121 94.063 38,3 %<br />

Provisionsüberschuss 103.525 86.939 19,1 %<br />

Handelsergebnis 35.528 17.988 97,5 %<br />

Ergebnis aus Finanzinvestitionen 1.104 -111 -<br />

Verwaltungsaufwendungen -132.256 -108.665 21,7 %<br />

Sonstiges betriebliches Ergebnis 9.104 5.684 60,2 %<br />

Jahresüberschuss vor Steuern 147.126 95.899 53,4 %<br />

Anteil am Ergebnis vor Steuern 15,8 % 13,9 % 2,0 PP<br />

Bemessungsgrundlage (inkl. Marktrisiko) 6.399.293 3.321.438 92,7 %<br />

Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 1.727 1.573 9,8 %<br />

Cost/Income Ratio 47,7 % 53,5 % -5,8 PP<br />

Durchschnittliches Eigenkapital 445.727 199.931 122,9 %<br />

Return on Equity vor Steuern 33,0 % 48,0 % -15,0 PP<br />

* Die Vergleichswerte wurden aufgrund geänderter und neuer IFRS-Bestimmungen angepasst (siehe Anhang Seiten 135ff).<br />

Dieses Segment wächst sehr rasch, allerdings ist es durch niedriger werdende Margen gekennzeichnet.<br />

Deshalb blieb auch der Zinsüberschuss hinter dem Wachstum der Bemessungsgrundlage zurück,<br />

während sich das Handelsergebnis fast verdoppelte. Der Provisionsüberschuss stieg um 19,1 Prozent,<br />

vor allem wegen Asset Management- und Custody-Dienstleistungen der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Financial Institutions and Public Sector<br />

Da die Betriebserträge mit 37 Prozent Zuwachs deutlich rascher stiegen als die Aufwendungen, die<br />

mit Plus 21,7 Prozent eine signifikant geringere Wachstumsdynamik aufwiesen, verbesserte sich die<br />

Cost/Income Ratio deutlich. Sie ist nun bei 47,4 Prozent und damit um 5,8 Prozentpunkte besser als<br />

der Vorjahreswert.<br />

Der Return on Equity ist trotz der Gewinnsteigerung von 48 auf 33 Prozent deutlich gefallen, weil sich<br />

die zurechenbare Eigenkapitalbasis dieses Segments wegen der starken Volumensausweitung mit Plus<br />

123 Prozent mehr als verdoppelt hat. Der Anteil des Segments am Gesamtergebnis weitete sich von<br />

14 auf 16 Prozent aus.<br />

CEE weiterhin Geschäftsschwerpunkt<br />

CEE stand 2005 einmal mehr im Mittelpunkt einer signifikanten Steigerung des Geschäftsvolumens<br />

der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> mit anderen Banken, Versicherungen und öffentlichen Institutionen. Dabei<br />

ist insbesondere der forcierte Ausbau des Bereichs Handelsfinanzierungen (Trade Finance) mit Banken<br />

mittlerer Größe in den wichtigsten Provinzen Russlands hervorzuheben sowie ebenso die Konsolidierung<br />

des Cash Management-Volumens auf hohem Niveau.<br />

Gleichzeitig ist das Geschäftsvolumen der Netzwerkbanken im Financial Institutions-Segment im Jahr<br />

2005 erfreulich stark gewachsen. Die risikogewichteten Aktiva der in der <strong>Raiffeisen</strong> International<br />

zusammengefassten Netzwerkbanken haben sich in diesem Segment von € 216,9 Millionen auf<br />

€ 448,5 Millionen mehr als verdoppelt. Die Betriebserträge stiegen mit € 32,5 Millionen von zuvor<br />

€ 22,1 Millionen ebenfalls deutlich.<br />

Weltweit aktivster Bankfinanzierer nach Anzahl der Transaktionen<br />

Im Bereich der syndizierten Kredite hat die RZB 2005 mit weltweit 99 Fazilitäten – davon allein 69<br />

für andere Banken – ihren eigenen Rekord aus dem Vorjahr (insgesamt 70 Mandate) bemerkenswert<br />

gesteigert. Zugleich ist die RZB damit – gemessen an der Anzahl der Transaktionen – erstmals der<br />

stärkste Arrangeur von Bankfinanzierungen weltweit gewesen. Nach Anzahl der Kreditsyndizierungen,<br />

die die RZB als Mandated Lead Arranger in CEE begleitet hat, ist sie in ihrem Heimmarkt nach 2003<br />

und 2004 auch 2005 wieder die führende Bank. Auch hier war Russland mit mehr als der Hälfte aller<br />

Finanzierungen Schwerpunkt des Geschäfts.<br />

Herausragend ist in diesem Zusammenhang der syndizierte Kredit im Volumen von € 200 Millionen<br />

für die portugiesische Banco Internacional do Funchal (Banif). Die um ein Drittel überzeichnete<br />

Transaktion in einem der wettbewerbsintensivsten Bankmärkte Europas unterstreicht eindrucksvoll,<br />

dass die RZB nicht nur in CEE, sondern auch auf den sehr hart umkämpften westlichen Märkten zu<br />

den ersten Namen im Syndizierungsgeschäft gehört. Zudem war die RZB damit im vergangenen<br />

Jahr in Portugal größter Arrangeur für Bankfinanzierungen sowohl nach Anzahl der Transaktionen als<br />

auch nach Volumen. Insgesamt betrug das Volumen der von der RZB begleiteten Transaktionen mehr<br />

als € 10 Milliarden.<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 109


Financial Institutions and Public Sector RZB 2005<br />

110 www.rzb.at<br />

Custody-Depotvolumen der RZB<br />

in € Milliarden<br />

200<br />

175<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

89,8<br />

94,6 94,9<br />

133,0<br />

160,3<br />

213,2<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />

Ausweitung des Custody-<br />

Depotvolumens um ein Drittel<br />

Das von der RZB verwaltete Depotvolumen im<br />

Bereich Financial Institutions stieg im Jahresverlauf<br />

2005 um rund 30 Prozent auf € 178,91<br />

Milliarden. Das gesamte Custody-Volumen der<br />

RZB wuchs um 33 Prozent auf € 213,2 Milliarden.<br />

Das hervorragende Jahresergebnis ist sowohl auf<br />

das organische Wachstum der bestehenden Assets<br />

als auch auf die Akquisition von substanziellem<br />

Neugeschäft zurückzuführen. So hat die RZB ihre<br />

Marktführerschaft im Depotbankgeschäft in<br />

<strong>Österreich</strong> mit einem Anteil von rund 26 Prozent<br />

ausgebaut. Im Depotbankprodukt (Fondsbuchhaltung<br />

und Preisberechnung für Kapitalgesellschaften)<br />

wurde die Produkt- und Dienstleistungspalette<br />

deutlich erweitert.<br />

Auch 2005 hat die RZB ihre Verkaufsanstrengungen durch verstärkte und kundenspezifische<br />

Marketingaktivitäten mit dem Ziel unterstützt, sich als starker und namhafter Player in der Custody<br />

Branche zu positionieren und die Stärke durch das dichte Netzwerk in CEE zu betonen. Ergebnis<br />

dieser Strategie, die auch von einer gezielten personellen Verstärkung getragen wurde, war eine<br />

Ertragssteigerung von über einer Million Euro im vergangenen Jahr.<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Centrobank – Ausbau der Spitzenstellung<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong> Centrobank hat ihre führende Stellung als Dienstleister und Berater der bedeutenden<br />

nationalen und internationalen Investoren im abgelaufenen Jahr gefestigt und ihren Marktanteil im<br />

Aktiengeschäft mit Banken, Versicherungen und sonstigen Finanzinstitutionen deutlich ausgebaut. Sie<br />

ist die bedeutendste österreichische Bank im Handel mit Aktien an der Wiener Börse.<br />

Als besonders wachstumsstark erwies sich auch 2005 der Bereich der strukturierten Produkte, dessen<br />

Volumen sich wie bereits im Vorjahr verdreifacht hat. Dieser durch die Markttrends und hohe<br />

Produktqualität bedingte Erfolg untermauert nicht nur die unangefochtene Spitzenstellung der <strong>Raiffeisen</strong><br />

Centrobank in dieser Produktkategorie in <strong>Österreich</strong>, sondern führte auch zu international<br />

großer Anerkennung.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Starke Position im Fixed Income-Geschäft<br />

Financial Institutions and Public Sector<br />

Im Geschäftsjahr 2005 hat die RZB ihr Profil als Investment Banking-Dienstleister für andere Banken<br />

und öffentliche Institutionen deutlich geschärft. So etwa mit der Emission innovativer Kapitalmarktprodukte<br />

wie Credit Linked Notes oder Asset Backed Securities.<br />

Bahnbrechend war in diesem Zusammenhang die variabel verzinsliche Anleihe (Floating Rate Note)<br />

im Volumen von RUB 5 Milliarden für die EBRD in Russland, die die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> als Joint<br />

Lead Manager begleitet hat. Bisher musste die EBRD bei Projektfinanzierungen in Ländern mit nicht<br />

frei konvertierbaren Währungen das Marktschwankungsrisiko in der vollen Bandbreite tragen. Mit<br />

dieser erstmaligen Auflage einer Floating Rate Note für die EBRD in Russland kann die Entwicklungsbank<br />

das Zinsrisiko für die aufgenommenen Mittel variabel an den Marktzins anpassen.<br />

Entwicklung im Inlandzahlungsverkehr<br />

in Millionen<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

129,15<br />

151,24<br />

174,09<br />

190,69<br />

197,17<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />

<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> plus Netzwerkbanken (in Transaktionen)<br />

252,54<br />

Euro-Clearing weiter ausgebaut<br />

Entwicklung im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr<br />

in Millionen<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />

<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> plus Netzwerkbanken (in Transaktionen)<br />

Flexibilität, Transparenz in der Bepreisung und Qualität in der Abwicklung haben die RZB 2005<br />

sowohl im Euro- als auch im USD-Clearing zu einem wichtigen, leistungsfähigen und verlässlichen<br />

Partner für ihre Kunden gemacht. Der sehr erfolgreiche Geschäftsbereich „Clearing“ wurde im abgelaufenen<br />

Jahr weiter erfolgreich ausgebaut, wobei sowohl kommerzielle Zahlungen als auch Interbanktransaktionen<br />

wesentlich gesteigert wurden.<br />

Mit dem neuen Produkt „Cash Payments to CEE“ entwickelte die RZB zudem eine attraktive Lösung für<br />

Partnerbanken in aller Welt, die damit das dichte <strong>Raiffeisen</strong>-Netzwerk in CEE für Geldtransfers nutzen<br />

können. Konzipiert als offene Lösung, verknüpfen die „Cash Payments“ standardisierte Interbank-<br />

Schienen wie SWIFT mit einer Web-Applikation und ermöglichen dadurch auch die Einbindung von<br />

weiteren Partnerbanken für Barauszahlungen.<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 111<br />

2,279<br />

2,847<br />

3,976<br />

5,047<br />

5,799<br />

7,091


Retail Customers RZB 2005<br />

112 www.rzb.at<br />

Ausblick<br />

Das intensive Relationship Management, das die RZB 2005 betrieben hat, führte im vergangenen Jahr<br />

wiederum zu einer starken Geschäftsausweitung. Aufbauend auf den erweiterten Geschäftsbeziehungen<br />

wird sich die RZB 2006 auf die volle Ausschöpfung<br />

des Cross Selling Potenzials konzentrieren, um ihre Marktposition in dem an Schärfe zunehmenden<br />

Wettbewerb um Mandate in CEE zu verteidigen und möglichst auszubauen. Die RZB ist auch 2006<br />

bestrebt, den zunehmenden Margendruck in CEE durch noch stärker auf den jeweiligen Kunden und<br />

den speziellen Markt abgestimmte Produkte und Dienstleistungen zu kompensieren.<br />

Retail Customers<br />

Dieses Segment umfasst das Geschäft mit Privatkunden sowie kleineren und mittleren Unternehmen<br />

(KMU). Bei der RZB ist dieses Segment fast ausschließlich auf die Region CEE fokussiert. Es beinhaltet<br />

auch das Private Banking des von Wien aus tätigen Bankhauses Kathrein & Co., das nach IFRS ein<br />

um 23 Prozent gesunkenes Jahresergebnis nach Steuern von € 3,4 Millionen erzielt hat. Bis auf<br />

Kathrein & Co. werden alle Aktivitäten des Retail Banking-Segmentes von der <strong>Raiffeisen</strong> International<br />

gesteuert. Gemäß der Aufgabenverteilung innerhalb der <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe (RBG) ist die <strong>Raiffeisen</strong><br />

<strong>Zentralbank</strong> in <strong>Österreich</strong> nicht im Retail Banking aktiv. Sie unterstützt aber die Tätigkeit der<br />

RBG in diesem Bereich mit zentralen Dienstleistungen, etwa bei bundesweiten Marketing-Schwerpunkten,<br />

und über die Spezialgesellschaften mit Produkten.<br />

in € Tausend 2005 2004* Veränderung<br />

Zinsüberschuss 657.814 416.290 58,0 %<br />

Kreditrisikovorsorgen -96.540 -62.794 53,7 %<br />

Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge 561.273 353.495 58,8 %<br />

Provisionsüberschuss 266.256 188.652 41,1 %<br />

Handelsergebnis 97.557 68.465 42,5 %<br />

Ergebnis aus Finanzinvestitionen 82 -2.329 -<br />

Verwaltungsaufwendungen -802.677 -558.820 43,6 %<br />

Sonstiges betriebliches Ergebnis 6.674 1.283 420,2 %<br />

Jahresüberschuss vor Steuern 129.165 50.746 154,5 %<br />

Anteil am Ergebnis vor Steuern 13,9 % 7,3 % 6,6 PP<br />

Bemessungsgrundlage (inkl. Marktrisiko) 9.370.410 5.068.964 84,9 %<br />

Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 19.356 13.148 47,2 %<br />

Cost/Income Ratio 78,1 % 82,8 % -4,8 PP<br />

Durchschnittliches Eigenkapital 652.673 305.121 113,9 %<br />

Return on Equity vor Steuern 19,8 % 16,6 % 3,2 PP<br />

* Die Vergleichswerte wurden aufgrund geänderter und neuer IFRS-Bestimmungen angepasst (siehe Anhang Seiten 135ff).<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Der für den Erfolg im Retail-Geschäft maßgebliche Auf- und Ausbau einer flächendeckenden Filialpräsenz<br />

ist kostenintensiv und bedarf daher eines hohen Kapitaleinsatzes. Dennoch hat dieses<br />

Segment im Jahr 2005 seinen positiven Trend weiter fortgesetzt und ist das am raschesten wachsende<br />

Geschäftssegment der RZB.<br />

Nachdem im Geschäftsjahr 2004 erstmals die Gewinnzone erreicht wurde, erzielte das Retail<br />

Banking-Segment im Jahr 2005 einen um 154 Prozent gesteigerten Jahresüberschuss vor Steuern von<br />

€ 129 Millionen. Dies erklärt sich, weil gegenüber einem 52-prozentigen Anstieg der Betriebserträge<br />

auf € 1.028 Millionen die Kosten nur um 44 Prozent auf € 803 Millionen gestiegen sind. Hier tragen<br />

die – anhaltend hohen – Investitionen in das Filialnetz und IT-Systeme Früchte.<br />

Gleichzeitig kommen economies of scale immer mehr zum Tragen: Die RZB verzeichnete ein höheres<br />

Kreditvolumen – dieses bewirkte einen Anstieg der Risikoaktiva um 85 Prozent, aber auch um 54<br />

Prozent gestiegene Kreditrisikovorsorgen –, mehr Transaktionen im Devisenhandel, mehr Kartengeschäft<br />

und Überweisungen etc. Dies führte auch zu starkem Wachstum bei Provisionen (plus 41<br />

Prozent) und im Handelsergebnis (plus 43 Prozent). Der Return on Equity erhöhte sich trotz des hohen<br />

Eigenkapitalwachstums um 3,2 Prozentpunkte auf 19,8 Prozent. Der Retail-Anteil am Gesamtergebnis<br />

liegt bei nun schon bei 14 Prozent und hat sich damit gegenüber 2004 verdoppelt.<br />

Entwicklungsgrad der Retail Banking-Märkte in CEE<br />

50 %<br />

45 %<br />

40 %<br />

35 %<br />

30 %<br />

25 %<br />

20 %<br />

15 %<br />

10 %<br />

5 %<br />

0 %<br />

50,2<br />

45,4<br />

Eurozone<br />

41,5<br />

37,3<br />

<strong>Österreich</strong><br />

31,5<br />

50,7<br />

Kroatien<br />

20,5<br />

48,8<br />

Bosnien und Herzegowina<br />

14,9<br />

36,7<br />

Ungarn<br />

13,1<br />

47,8<br />

Polen<br />

10,8<br />

22,1<br />

Slowenien<br />

10,4<br />

26,9<br />

Tschechien<br />

Kredite an Haushalte, in Prozent der Gesamtkredite Kredite an Haushalte, in Prozent des BIP Quelle: Lokale <strong>Zentralbank</strong>en, <strong>Raiffeisen</strong> Research<br />

Daten per Ende 2004.<br />

8,8<br />

Retail Customers<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 113<br />

2,60<br />

Slowakei<br />

6,9<br />

19,5<br />

Bulgarien<br />

5,0<br />

28,4<br />

Rumänien<br />

5,0<br />

24,7<br />

Serbien und Montenegro<br />

4,5<br />

16,5<br />

Ukraine<br />

3,9<br />

21,2<br />

Belarus<br />

3,9<br />

14,6<br />

Russland


Retail Customers RZB 2005<br />

114 www.rzb.at<br />

Enormes Wachstumspotenzial in CEE<br />

Das Geschäftsfeld Retail Banking wird in CEE auch in den nächsten Jahren stark wachsen. Im Zuge<br />

des wirtschaftlichen Entwicklungs- und Konvergenzprozesses steigt für breite Bevölkerungsschichten<br />

die Kaufkraft, was zu wachsendem Konsum und Investitionen und damit einhergehend zu einem<br />

höheren Bedarf an Finanzservices führt. Dieser Entwicklungsprozess ist im überwiegenden Teil der<br />

Märkte, in denen die RZB aktiv ist, noch auf lange Sicht nicht abgeschlossen. Die vorangegangene<br />

Tabelle zeigt – anhand des Anteils der Privatkredite am Bruttoinlandsprodukt – das enorme Wachstumspotenzial<br />

für Bankdienstleistungen.<br />

1999 hat die RZB mit dem Start eines umfangreichen Retail Banking-Programms begonnen, um dieses<br />

Wachstumspotenzial konsequent zu nutzen. Seitdem erweitert die RZB ihre Retail Banking-Präsenz<br />

sowohl geografisch als auch produktmäßig kontinuierlich. Heute bietet die RZB Retail Banking in allen<br />

mit einer Bank betreuten CEE-Märkten an. Die RZB profitiert dabei von der Stärke und Bekanntheit der<br />

Marke <strong>Raiffeisen</strong>.<br />

Der Marktauftritt erfolgt daher in der ganzen Region einheitlich unter der gut etablierten <strong>Raiffeisen</strong>-<br />

Marke. Lediglich in der Slowakei tritt die lokale Netzwerkbank unter dem Namen Tatra banka auf.<br />

Dieser Name kann auf eine lange Tradition in der Slowakei verweisen und verfügt über einen hohen<br />

positiven Bekanntheitsgrad. Auch in Belarus tritt die Priorbank bis auf weiteres unter ihrem bisherigen<br />

Namen auf. In der Regel aber übernehmen akquirierte Banken so schnell wie möglich den Namen<br />

<strong>Raiffeisen</strong>. Die im Oktober 2005 übernommene JSPP Bank Aval soll im Zuge der geplanten Fusion mit<br />

der <strong>Raiffeisen</strong>bank Ukraine in <strong>Raiffeisen</strong>bank Aval umbenannt werden.<br />

Die Zahl der von den Netzwerkbanken betreuten Privatkunden stieg im Berichtsjahr erneut deutlich<br />

und lag zum Ultimo 2005 bei rund 9,7 Millionen nach 5 Millionen Kunden im Jahr zuvor. Von den<br />

4,7 Millionen neuen Kunden entfallen rund 1,4 Millionen auf neu gewonnene Kunden. Die<br />

verbleibenden 3,3 Millionen Kunden wurden von der Bank Aval in den Kundenstock eingebracht.<br />

Geschäftsstellen der <strong>Raiffeisen</strong> International in CEE<br />

2.400<br />

2.000<br />

1.600<br />

1.200<br />

800<br />

400<br />

0<br />

185<br />

494<br />

604<br />

722<br />

916<br />

2.443<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />

Expansion des Filialnetzes<br />

Die RZB gilt auf zahlreichen Märkten in CEE als<br />

Vorreiter in Sachen Technologie und innovativer<br />

Bankservices. Trotzdem ist und bleibt die Filiale<br />

nach wie vor das Zentrum der Kundenbeziehung.<br />

Sie dient der Beratung sowie dem Verkauf und<br />

nimmt eine Schlüsselrolle für die Positionierung der<br />

Marke ein. Daher wird sich die RZB auch<br />

weiterhin auf den flächendeckenden Filialausbau<br />

konzentrieren. Der Großteil der neuen Filialen ist<br />

speziell auf das Retail-Geschäft ausgerichtet und<br />

verfügt generell über kleinere und kosteneffizientere<br />

Verkaufsflächen.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Die Netzwerkbanken der <strong>Raiffeisen</strong> International verfügten zum Jahresende 2005 über 2.443<br />

Geschäftsstellen, was einer Steigerung um 1.527 oder 167 Prozent gegenüber dem Ultimo 2004<br />

entspricht. Davon entfallen 185 Geschäftsstellen auf Neueröffnungen. Die verbleibenden 1.342<br />

Geschäftsstellen wurden von der Bank Aval neu in das Netzwerk eingebracht. Der Ausbau des Bankstellennetzes<br />

soll auch 2006 konsequent fortgesetzt werden. Neben den für die Marktwahrnehmung<br />

wichtigen Filialen wurden im Berichtsjahr in einigen ausgewählten Märkten so genannte „mobile<br />

Vertriebsteams“ eingeführt, um so den Kunden entsprechende Dienstleistungen auch außerhalb und<br />

unabhängig von Filialen anbieten zu können.<br />

Cross-Selling gewinnt an Bedeutung<br />

Im Zuge des fortschreitenden Entwicklungsprozesses der Bankmärkte in CEE gewinnt für die RZB das<br />

Thema Cross-Selling zunehmend an Bedeutung. Cross-Selling bedeutet in diesem Zusammenhang den<br />

Verkauf von ergänzenden Produkten und Dienstleistungen an bestehende Kunden, um die<br />

Kundenbeziehung besser auszuschöpfen. Dabei werden bestehende Kundenbeziehungen analysiert<br />

und zusätzliche Potenziale ermittelt. Dieser Prozess ist direkt abhängig vom jeweiligen Entwicklungsgrad<br />

eines Marktes hinsichtlich seiner Produktstandards. So werden in einigen Ländern bereits automatisch<br />

Versicherungsprodukte (die wiederum provisionstragend sind) bei der Vergabe von<br />

Konsumenten- oder Hypothekarkrediten mit angeboten. Das gleiche gilt auch für Investmentfondsprodukte,<br />

die speziell Kunden mit hohen Einlagenvolumina offeriert werden. So wurden im Berichtsjahr<br />

die Funds under Management um 107 Prozent auf € 2,1 Milliarden erhöht.<br />

Qualität als Grundlage von erfolgreichen Kundenbeziehungen<br />

Der so genannte „Superior Customer Service Quality“-Ansatz wurde auch im Jahr 2005 konsequent<br />

umgesetzt. Mit dieser Methode soll nicht nur die höchstmögliche Servicequalität sichergestellt,<br />

sondern vor allem auch die Basis für eine langfristige Kundenbeziehung gelegt werden. Produkt- und<br />

Servicequalität sind im Rahmen der Kundenbindung wichtige Parameter. Bei der Umsetzung standen<br />

Schulungen des Vertriebspersonals deshalb im Mittelpunkt. Alle Trainingsprogramme sind speziell für<br />

die RZB unter Mitwirkung der Netzwerkbanken entwickelt worden. Die Schulungen werden in der<br />

Regel in den jeweiligen Landessprachen von lokalen Trainern durchgeführt. Mittels „Service Standard<br />

Measurement“ wurden die Methoden einer Kontrolle unterzogen. Die Ergebnisse zeigten die<br />

Effektivität der Schulungen und maßgebliche Verbesserungen der ohnehin schon guten Qualitätswerte.<br />

Debit- und Kreditkarten boomen in CEE<br />

In CEE ist der bargeldlose Zahlungsverkehr im Vergleich zu den Mitgliedsstaaten der Eurozone bisher<br />

nur in geringem Maße verbreitet. Im Zuge der allgemein zunehmenden Mobilität und der steigenden<br />

Kaufkraft entwickelt sich ein Trend in Richtung eines bargeldlosen Zahlungsverkehrs. In diesem<br />

Produktbereich ist daher auch weiterhin mit starken Zuwachsraten zu rechnen. Im Rahmen der RZB-<br />

Retail Banking-Strategie ist es ein erklärtes Ziel, wesentlich zur weiteren Verbreitung von Debit- und<br />

Kreditkarten in CEE beizutragen.<br />

Retail Customers<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 115


Proprietary Trading RZB 2005<br />

116 www.rzb.at<br />

Im Laufe des Jahres 2005 wurden über 1,2 Millionen neue Debitkarten über das RZB-Netzwerk<br />

ausgegeben. Der Bestand an ausgegebenen Debitkarten hat sich dadurch um 37 Prozent auf 3,8<br />

Millionen erhöht. Hinzu kommen rund 2,2 Millionen Debitkarten, die sich im Bestand der Bank Aval<br />

befinden. Resultierend daraus beläuft sich der Gesamtbestand an ausgegebenen Debitkarten für das<br />

RZB-Netzwerk in CEE auf mehr als 6 Millionen Debitkarten. Das gesamte über Debitkarten abgewickelte<br />

Volumen wuchs im Berichtsjahr um 66 Prozent auf € 664 Millionen.<br />

Die Verbreitung von Kreditkarten ist im Vergleich noch limitiert, aber zeichnet sich durch rasches<br />

Wachstum aus. Bis zum Jahresende 2005 wurden über das RZB-Netzwerk in CEE rund 620.000<br />

Kreditkarten (2004: 306.000) ausgegeben, was gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um<br />

314.000 oder 103 Prozent bedeutet. Besonders hohes Wachstum war in Serbien und Montenegro,<br />

Kroatien, Polen sowie in der Slowakei zu verzeichnen. Auch 2006 soll der gesamte Kartenbestand<br />

wesentlich ausgeweitet werden.<br />

Neben den Marketing- und Vertriebsschwerpunkten wird auch insbesondere darauf geachtet, die<br />

hinter dem Produkt stehende Abwicklung möglichst effizient und kostengünstig zu gestalten. Aus<br />

diesem Grund wurde bereits im Jahr 2002 in der Slowakei ein regionales Abwicklungszentrum eingerichtet,<br />

an das sukzessive alle Netzwerkbanken angebunden werden. Insgesamt werden sieben Länder<br />

in CEE von Bratislava aus betreut, um so eine kosteneffiziente Abwicklung zu gewährleisten. Im Zuge<br />

der Übernahme der Bank Aval wurde auch ein Abwicklungszentrum in Kiew, das Ukrainian<br />

Processing Center (UPC), erworben, welches sukzessive zum regionalen Abwicklungszentrum für<br />

Kartentransaktionen innerhalb der CIS-Region ausgebaut werden soll.<br />

Ziele für das laufende Jahr<br />

Nach Erreichen der Gewinnschwelle im Retail Banking-Segment im Jahr 2004 und weiterer Ergebnisverbesserung<br />

im Jahr 2005 plant die RZB, auch im Jahr 2006 in ihren Retail Banking-Ergebnissen<br />

deutlich schneller als ihre Mitbewerber zu wachsen und ihren Marktanteil auszubauen. Für 2006<br />

liegen die Schwerpunkte in der Transformation der Bank Aval, der weiteren Expansion insbesondere<br />

in den Ländern der GUS sowie im weiteren Ausbau von kurzfristigen Kreditprodukten, insbesondere<br />

Konsumentenkredite, und Hypothekarfinanzierungen, weiters in der beschleunigten Ausweitung des<br />

Leasingbereichs und im KMU-Geschäft sowie in der weiteren Verbesserung des Risiko- und<br />

Forderungsmanagements.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Proprietary Trading<br />

Das Geschäftssegment Proprietary Trading umfasst den Eigenhandel der Bereiche Treasury und<br />

Investment Banking der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>, der <strong>Raiffeisen</strong> Centrobank <strong>AG</strong>, der Netzwerkbanken<br />

und der Investmentfirmen in Zentral- und Osteuropa.<br />

Treasury umfasst die Eigenpositionierung mit bilanzmäßigen Produkten wie Geldmarktdepots, Valuten<br />

und Münzen sowie mit außerbilanzmäßigen Zins- bzw. Kursprodukten wie Termingeschäften und<br />

Optionen. Dazu kommen das Portfoliomanagement von Aktien, Renten, Fonds sowie kurz- und langfristige<br />

alternative Investments (Kombination von Wertpapier-Produkten mit derivativen Produkten) und<br />

Wertpapier-Hybride. Zum Bereich Investment Banking gehört die Führung eigener Wertpapierpositionen<br />

in den Büchern und das Market Making. Außerdem werden Wertpapierleihgeschäfte und<br />

Repo-Transaktionen mit internationalen Partnern durchgeführt.<br />

in € Tausend 2005 2004* Veränderung<br />

Zinsüberschuss 184.422 126.926 45,3 %<br />

Kreditrisikovorsorgen -2 -23 -90,1 %<br />

Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge 184.420 126.903 45,3 %<br />

Provisionsüberschuss 23.770 -4.016 -<br />

Handelsergebnis 133.865 142.277 -5,9 %<br />

Ergebnis aus Finanzinvestitionen -1.894 11.144 -<br />

Verwaltungsaufwendungen -116.131 -94.282 23,2 %<br />

Sonstiges betriebliches Ergebnis 14.333 -8.277 -<br />

Jahresüberschuss vor Steuern 238.361 173.748 37,2 %<br />

Anteil am Ergebnis vor Steuern 25,6 % 25,1 % 0,5 PP<br />

Bemessungsgrundlage (inkl. Marktrisiko) 10.952.194 8.359.660 31,0 %<br />

Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 1.305 1.169 11,6 %<br />

Cost/Income Ratio 34,0 % 35,6 % -1,6 PP<br />

Durchschnittliches Eigenkapital 762.848 503.201 51,6 %<br />

Return on Equity vor Steuern 31,2 % 34,5 % -3,3 PP<br />

* Die Vergleichswerte wurden aufgrund geänderter und neuer IFRS-Bestimmungen angepasst (siehe Anhang Seiten 135ff).<br />

Auch Proprietary Trading verzeichnet ein deutliches Ergebnisplus von 37 Prozent auf € 238 Millionen.<br />

Der Zuwachs im Zinsüberschuss von 45 Prozent ist maßgeblich auf gute Ausnutzung der Fristentransformation<br />

sowie höhere Volumen in mittel- und langfristigen Investments zurückzuführen. Der<br />

Return on Equity sank um 3,3 Prozentpunkte auf 31 Prozent, weil das zugeordnete Eigenkapital<br />

stärker stieg als das Ergebnis. Der Anteil dieses Segments am Gesamtergebnis blieb mit 25,6 Prozent<br />

relativ konstant.<br />

Proprietary Trading<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 117


Proprietary Trading RZB 2005<br />

5 %<br />

0 %<br />

-5 %<br />

-10 %<br />

-15 %<br />

-20 %<br />

118 www.rzb.at<br />

Wechselkursentwicklung<br />

Steigende Zinsen – niedrige Renditen<br />

Der Euro-Rentenmarkt verbuchte im Jahr 2005 abermals neue Tiefstände bei den Renditen, was in der<br />

Folge zu Kursgewinnen für Anleiheninvestoren führte. Und obwohl die US-Notenbank die Leitzinsen<br />

im vergangenen Jahr acht Mal in Folge um je 25 Basispunkte – von 2,25 auf 4,25 Prozent – angehoben<br />

hat, stiegen die US-Kapitalmarktzinsen für längere Laufzeiten nur marginal. Die Marktrenditen für<br />

zehnjährige Staatsanleihen beispielsweise begannen 2005 auf einem Niveau von 4,2 Prozent und<br />

beendeten das Jahr bei 4,4 Prozent.<br />

Die Verzinsung der zehnjährigen deutschen Benchmarkanleihe fiel in den ersten Wochen 2005 von<br />

3,6 Prozent auf ein vorläufiges Tief bei etwa 3,4 Prozent zurück. Nach einer heftigen Kurskorrektur<br />

markierten die „Zehnjährigen“ dann bei fast 3,8 Prozent das Jahreshoch. Der Markt reduzierte seine<br />

Zinsphantasien jedoch bald wieder und stellte sich von zukünftigen Erhöhungen auf eine nochmalige<br />

Senkung zur Jahresmitte ein. Die Europäische <strong>Zentralbank</strong> (EZB) beließ hingegen die Leitzinsen unverändert<br />

bei 2,0 Prozent. Aufgrund der übers Jahr stark gestiegenen Energiepreise befürchtete die EZB<br />

einen Anstieg der langfristigen Inflationserwartungen und hob im Dezember nach zweieinhalb Jahren<br />

Zinskonstanz den Leitzins von 2,0 auf 2,25 Prozent an. Die Renditeanstiege von zehnjährigen<br />

Anleihen hielten sich allerdings in Grenzen. Mit rund 3,3 Prozent zum Jahresultimo lag die Rendite<br />

der zehnjährigen Benchmarkanleihe historisch niedrig. Die Renditeanstiege am kurzen Ende fielen<br />

deutlicher aus, was zu einer Reduktion der Renditedifferenz zwischen zwei- und zehnjährigen<br />

Anleihen von 130 auf 45 Basispunkte geführt hat.<br />

01.2005 02.2005 03.2005 04.2005 05.2005 06.2005 07.2005 08.2005 09.2005 10.2005 11.2005 12.2005 01.2006<br />

USD/€ JPY/€ HUF/€ PLN/€ RUB/€<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Trotz eines weiter ausufernden Leistungsbilanzdefizits hatten die USA 2005 kein Problem, dieses<br />

Defizit über Kapitalzuflüsse zu finanzieren. Kontinuierlich steigende Leitzinsen in den USA (von<br />

2,25 Prozent zu Jahresbeginn auf 4,25 Prozent im Dezember) führten zu einer starken Ausweitung<br />

des Zinsvorsprungs gegenüber dem Euroraum und Japan. Dies führte wiederum zu einer Kompensation<br />

der im Jahr zuvor erlittenen Kursverluste. Nach rund 1,36 zu Jahresbeginn fiel der Euro zum<br />

US-Dollar bis November mit rund 1,16 auf einen Zwei-Jahrestiefststand. Erst mit dem Anlaufen des<br />

Zinsanhebungszyklus auch in der Eurozone legte €/USD wieder leicht zu und beendete das Jahr bei<br />

rund 1,18. Zum JPY fehlte dem Euro auch 2005 ein ausgeprägter Trend, der Wechselkurs bewegte<br />

sich in großen Schwüngen zwischen Extremwerten von €/JPY 130 bis 144 und beendete das Jahr mit<br />

rund 140 in der oberen Hälfte dieser Bandbreite.<br />

Global Treasury weiterhin auf Erfolgskurs<br />

Das Geschäftsjahr 2005 verlief erfreulich für den Bereich Global Treasury der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>,<br />

in dem das Fixed Income-Geschäft gebündelt ist. Das hervorragende Ergebnis aus dem Vorjahr wurde<br />

dabei abermals übertroffen. Aufgrund des eingeleiteten Zinserhöhungsprozesses seitens der EZB<br />

verflachte die Zinskurve im Euro-Raum. Auch im USD setzte sich die Verflachung der Zinskurve fort.<br />

Entsprechend der Positionierung am kurzen Ende der Zinskurve hat die RZB in den Hauptwährungen<br />

erneut ein überproportionales Ergebnis erzielt.<br />

Anhaltender Rollout des Global Treasury Systems<br />

Nach der Implementierung der auf dem Wall Street System ® basierenden Treasury-Plattform Global<br />

Treasury System (GTS) in den Filialen London und Singapur erfolgte 2005 der erfolgreiche Rollout in<br />

den Netzwerkbanken in Russland und Kroatien. Mit der Implementierung des Systems ist das Risikomanagement<br />

der Netzwerkbanken deutlich effizienter geworden. Das GTS ermöglicht den Nutzern,<br />

alle Ausnützungen und Positionen vollständig zu screenen sowie Kreditrisiko-Kalkulationen durchzuführen<br />

und liefert daher eine erstklassige Datenkonsistenz.<br />

Securities Finance<br />

Das Wertpapierleihe/Repo-Geschäft stand im vergangenen Geschäftsjahr im Zeichen der Diversifikation<br />

und der Ausweitung der Aktivitäten. Trotz fallender Margen auf einigen wesentlichen Märkten<br />

gelang es, durch den Ausbau von bestehenden und dem Aufbau von neuen Kundenbeziehungen<br />

sowie durch die Einführung von neuen Produkten das Geschäftsvolumen nahezu zu verdoppeln.<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Proprietary Trading<br />

www.rzb.at<br />

119


Proprietary Trading RZB 2005<br />

120 www.rzb.at<br />

Foreign Exchange<br />

Im Währungsgeschäft setzt die RZB seit Anfang des Geschäftsjahres das „Continous Linked Settlement“<br />

ein, um den regulatorischen Anforderungen zu entsprechen und das Anschaffungsrisiko bei FX-<br />

Transaktionen zu reduzieren. Bereits zum Ende des Jahres wurden die Geschäfte mit über 100 Handelspartnern<br />

des Global Treasury über diese Plattform abgewickelt.<br />

Credit Securitisation<br />

Im Mai 2005 legte die RZB einen ABS-Fonds auf. Mit einem Investment in Asset Backed Securities (ABS)<br />

können Investoren von den hohen Spreads profitieren, die sich aufgrund der hohen Komplexitäts- und<br />

Liquiditätsprämien bei diesem Produkt ergeben. Mit der Auflage des Fonds können Investoren nun in<br />

sehr breit angelegte Portfolios investieren, zu denen auf direktem Wege kein Zugang besteht.<br />

Strukturierte Produkte<br />

Das weiterhin niedrige Renditeumfeld hat die Nachfrage nach strukturierten Produkten weiter<br />

gesteigert, was auch in diesem Segment zu einer erfolgreichen Geschäftsentwicklung 2005 geführt<br />

hat. Die RZB hat mit dem Ausbau des Bereichs Asset Structuring auf die steigende Nachfrage reagiert.<br />

Dabei hat sich auch die Kundenbasis, die aus einer Fülle an Produktinnovationen zur Optimierung<br />

ihrer Aktiv-/Passivstruktur schöpfen kann, deutlich erweitert.<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Centrobank baut Spitzenposition aus<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong> Centrobank als führende österreichische Investmentbank nimmt auch die Spitzenposition<br />

als Market Maker und Specialist an der Wiener Börse ein, wo sie bis zu 70 Prozent der<br />

vergebenen Betreuungsmandate innehat und mit knapp einem Fünftel Marktanteil am Börsehandel das<br />

höchste Umsatzvolumen aller österreichischen Banken handelt. Das stark wachsende Geschäft mit<br />

strukturierten Produkten und hier insbesondere Garantiezertifikaten hat zu einer beträchtlichen<br />

Zunahme im Geschäft mit internationalen derivativen Produkten geführt, und die Stellung der <strong>Raiffeisen</strong><br />

Centrobank an der größten europäischen Derivatsbörse in Stuttgart konnte im vergangenen Jahr<br />

mit einer Position unter den Top Ten der Marktteilnehmer untermauert werden.<br />

Besonderes Augenmerk wurde wiederum auf die konsequente Internationalisierung der Angebotspalette<br />

an Produkten und Dienstleistungen gelegt, die direkten Börseanbindungen wurden um die<br />

Märkte Budapest und Warschau erweitert. Damit ist die <strong>Raiffeisen</strong> Centrobank als einziger österreichischer<br />

Anbieter nunmehr bereits bei zehn Börsen direktes Vollmitglied und kann ihren Kunden somit<br />

einen einfachen und kostengünstigen Marktzugang ermöglichen.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Ausblick<br />

Durch die jüngsten Zinserhöhungen wird das Umfeld für das Proprietary Trading nicht einfacher.<br />

Dennoch strebt die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> für das Jahr 2006 ein annähernd gleich gutes Ergebnis wie<br />

2005 erzielt an. Die <strong>Raiffeisen</strong> Centrobank wird die Internationalisierungsstrategie konsequent unter<br />

gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Marktführerschaft in <strong>Österreich</strong> verfolgen. Schwerpunkt ist in<br />

diesem Zusammenhang der Ausbau der Kundenbasis und der Marktpräsenz bei inländischen und<br />

ausländischen Investoren. Dasselbe gilt für den zügigen Ausbau der Produkt- und Dienstleistungspalette<br />

sowie insbesondere auch für die deutliche Erweiterung der Aktivitäten im CEE-Geschäft. Dies<br />

umfasst unter anderem die Bereiche Börseeinführung, Handel und Sales und die deutliche Ausweitung<br />

der Research-Aktivitäten in der Region.<br />

Participations and Other<br />

Dieses Segment beinhaltet neben Nichtbankaktivitäten vor allem das umfangreiche Beteiligungsportefeuille<br />

der RZB. Darin enthalten sind auch die assoziierten Unternehmen, die mittels Equity-<br />

Methode in die Bilanz integriert sind. Weiters sind andere segmentübergreifende Funktionen<br />

enthalten, speziell jene der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> als Muttergesellschaft und von nachgeordneten<br />

Steuerungsholdings wie der <strong>Raiffeisen</strong> International.<br />

in € Tausend 2005 2004* Veränderung<br />

Zinsüberschuss 59.335 46.536 27,5 %<br />

Kreditrisikovorsorgen 484 744 -35,0 %<br />

Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge 59.819 47.280 26,5 %<br />

Provisionsüberschuss -5.081 11.523 -<br />

Handelsergebnis -2.559 3.149 -<br />

Ergebnis aus Finanzinvestitionen 23.368 75.795 -69,2 %<br />

Verwaltungsaufwendungen -151.360 -140.905 7,4 %<br />

Sonstiges betriebliches Ergebnis 41.542 55.530 -25,2 %<br />

Jahresüberschuss vor Steuern -34.271 52.371 -<br />

Anteil am Ergebnis vor Steuern -3,7 % 7,6 % -11,3 PP<br />

Bemessungsgrundlage (inkl. Marktrisiko) 2.995.654 2.233.032 34,2 %<br />

Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 2.633 2.760 -4,6 %<br />

Cost/Income Ratio neg. neg. -<br />

Durchschnittliches Eigenkapital 208.655 134.415 55,2 %<br />

Return on Equity vor Steuern neg. 39,0% -<br />

* Die Vergleichswerte wurden aufgrund geänderter und neuer IFRS-Bestimmungen angepasst (siehe Anhang Seiten 135ff).<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Participations and Other<br />

www.rzb.at<br />

121


Participations and Other RZB 2005<br />

122 www.rzb.at<br />

Anfang Juli 2005 wurde der Verkauf der an der Investkredit Bank <strong>AG</strong> gehaltenen Anteile an die<br />

<strong>Österreich</strong>ische Volksbanken <strong>AG</strong> abgewickelt. Weiters wurde die 75-prozentige Beteiligung am<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Reisebüro an die <strong>Raiffeisen</strong>-Holding Niederösterreich-Wien <strong>AG</strong> abgegeben, da diese Beteiligung<br />

nicht zum Kerngeschäft der RZB zählt.<br />

Die Entwicklung dieses Segments ist im langjährigen Durchschnitt zu betrachten. Fielen etwa 2004<br />

außerordentlich hohe Fair Value-Aufwertungen der Investkredit-Beteiligung an, war 2005 nur mehr<br />

die Kursdifferenz zwischen dem Börsekurs zum 31. Dezember 2004 von € 129 und dem Verkaufspreis<br />

von € 141 zu verbuchen. Dementsprechend wurde auch der Vorjahreswert beim Ergebnis aus<br />

Finanzinvestitionen nicht mehr erreicht. Der Zuwachs bei Zinserträgen ist im Wesentlichen auf höhere<br />

at-equity Erträge und bessere Eigenkapital-Verzinsung zurückzuführen.<br />

Im Folgenden sind die geschäftspolitisch bedeutendsten sowie die ergebniswirksamsten Beteiligungen<br />

dieses Segments beschrieben. Ein Überblick über wesentliche Beteiligungen, deren Ausmaß und<br />

Struktur (direkt oder indirekt) findet sich im Beteiligungsspiegel im Anhang (Seite 201ff).<br />

Entwicklung des laufenden Prämienvolumens<br />

der UNIQA Group Austria<br />

in € Millionen*<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

2.644,6<br />

219,8<br />

2.687,1<br />

307,0<br />

3.132,8<br />

402,3<br />

2001 2002 2003 2004 2005<br />

Verrechnete Gesamtprämie davon Auslandsanteil<br />

3.777,8<br />

700,8<br />

4.730,4<br />

1.344,8<br />

* Inklusive Sparanteil der Prämien aus der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung<br />

UNIQA Versicherungen <strong>AG</strong>. Die UNIQA Group<br />

Austria versteht sich als mitteleuropäischer Versicherungskonzern<br />

mit österreichischen Wurzeln<br />

und verfolgt die Strategie eines konsequent renditeorientierten<br />

Wachstums durch Expansion und<br />

Internationalisierung. Unter dem Dach der börsenotierten<br />

UNIQA Versicherungen <strong>AG</strong> werden mit<br />

über 70 Konzerngesellschaften alle Sparten des<br />

Versicherungsgeschäfts auf allen Vertriebswegen<br />

in <strong>Österreich</strong> und Italien, Deutschland, Schweiz,<br />

Liechtenstein, Polen, Ungarn, Tschechien, Slowakei,<br />

Kroatien, Slowenien, Bosnien und Herzegowina<br />

sowie Rumänien und Bulgarien betrieben. Seit<br />

2004 unterstützen sich UNIQA und die <strong>Raiffeisen</strong><br />

Bankengruppe im Rahmen einer „Preferred<br />

Partnership“ gegenseitig. Bei der Erschließung der<br />

CEE-Märkte beschreiten die Partner dabei auch<br />

neue Wege im Bereich der Bank-Assurance.<br />

2005 steigerte die UNIQA Group Austria das Volumen der verrechneten Prämien nach vorläufigen<br />

Zahlen um 25,2 Prozent auf € 4.730,4 Millionen. Die Auslandsgesellschaften trugen dazu € 1.344,8<br />

Millionen bei (+91,9 Prozent). Der internationale Anteil am Prämienvolumen der Gruppe betrug<br />

vergangenes Jahr 28,4 Prozent. Auch am österreichischen Heimatmarkt wurde die Marktführerschaft<br />

gefestigt und die sehr positive Prämienentwicklung fortgesetzt: 2005 stiegen die verrechneten Prämien<br />

um 10,0 Prozent auf € 3.385,6 Millionen. Die nach IFRS bilanzierende UNIQA Gruppe weist für<br />

das Jahr 2005 ein um über 50 Prozent gesteigertes EGT von etwa € 185 Millionen (2004: € 120,8<br />

Millionen) aus.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Finanzierungsleistung und finanzierte Wohneinheiten<br />

der <strong>Raiffeisen</strong> Bausparkasse<br />

in € Millionen/in Stück<br />

1.200<br />

1.000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

865,9<br />

7.650<br />

6.203<br />

613,3<br />

7.474<br />

655,1<br />

9.903<br />

795,8<br />

2001 2002 2003 2004 2005<br />

Finanzierungsleistung in € Millionen Finanzierte Wohneinheiten<br />

1.020,2<br />

12.000<br />

10.000<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Bausparkasse Gesellschaft m.b.H. Mit<br />

287.882 neu abgeschlossenen Bausparverträgen<br />

und einem Marktanteil von 30,5 Prozent wurde<br />

fast das ausgezeichnete Ergebnis 2004 erreicht.<br />

Die Bauspareinlagen stiegen 2005 um 2 Prozent<br />

auf € 6,0 Milliarden (Marktanteil: 32,2 Prozent)<br />

und die Ausleihungen – bedingt durch die hohe<br />

Finanzierungsleistung – um 5,9 Prozent auf<br />

€ 4,9 Milliarden (Marktanteil: 34,6 Prozent).<br />

Mit € 1.020 Millionen Finanzierungsleistung – das<br />

entspricht einem Plus von 28,2 Prozent gegenüber<br />

2004 und ist das zweithöchste Ergebnis in der<br />

44jährigen Geschichte des Unternehmens – stieg<br />

ihr Marktanteil unter den vier österreichischen<br />

Bausparkassen von 33,1 Prozent auf 37,3 Prozent.<br />

Als Wachstumsträger erwies sich vor allem das Bauträgergeschäft, auf das ein Volumen von € 200<br />

Millionen entfiel. Die ausländischen Beteiligungen in der Slowakei, in Tschechien, Kroatien und<br />

Rumänien erbrachten insgesamt 315.000 neue Bausparverträge; der Vertragsbestand nähert sich der<br />

Zwei-Millionen-Grenze.<br />

Die Bilanzsumme der nach HGB bilanzierenden <strong>Raiffeisen</strong> Bausparkasse belief sich auf € 6,2 Milliarden<br />

(2004: € 6,2 Milliarden). Ihr Eigenkapital liegt bei € 158,6 Millionen (2004: € 152,4 Millionen).<br />

Mit einem Gewinn vor Steuern von € 14,3 Millionen wurde ein Return on Equity (vor Steuern)<br />

von 9,2 Prozent erzielt. Insgesamt beschäftigt das Institut 1.125 Mitarbeiter, davon 315 in <strong>Österreich</strong>.<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Kapitalanlage-Gesellschaft m.b.H.<br />

(<strong>Raiffeisen</strong> K<strong>AG</strong>). Die <strong>Raiffeisen</strong> K<strong>AG</strong> ist auf die<br />

Auflage und Verwaltung von Investmentfonds<br />

spezialisiert. Gemeinsam mit den drei 100-prozentigen<br />

Töchtern, der <strong>Raiffeisen</strong> Immobilien<br />

Kapitalanlage-GmbH, der <strong>Raiffeisen</strong> Vermögensverwaltungsbank<br />

<strong>AG</strong> und der Auslandsvertriebsgesellschaft<br />

<strong>Raiffeisen</strong> International Fund Advisory<br />

(RIFA), tritt die <strong>Raiffeisen</strong> K<strong>AG</strong> unter der Dachmarke<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Capital Management (RCM) auf.<br />

2005 erwies sich als absolutes Rekordjahr für die<br />

RCM: Dank eines überdurchschnittlichen Wachstumstrends<br />

erhöhte sich das verwaltete Fondsvermögen<br />

um 29,5 Prozent auf € 34,7 Milliarden,<br />

was zu einem Marktanteil von 22,3 Prozent und<br />

einem Ausbau der Marktführerschaft um 0,8 Prozentpunkte geführt hat. Darüber hinaus beweisen<br />

zahlreiche Auszeichnungen und hervorragende Bewertungsnoten von der Ratinggesellschaft Standard<br />

& Poor’s auch auf qualitativer Ebene die unangefochtene Führungsrolle der Nummer 1 im heimischen<br />

Fondsgeschäft.<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

10.406<br />

Marktanteile im österreichischen Investmentfonds-Geschäft<br />

Rest*<br />

44,72 %<br />

* davon 5,13 PP anderer<br />

K<strong>AG</strong>s der <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

<strong>Raiffeisen</strong> K<strong>AG</strong><br />

22,29 %<br />

Mitbewerber 1<br />

17,45 %<br />

Mitbewerber 2<br />

15,54 %<br />

0<br />

Participations and Other<br />

www.rzb.at<br />

123


Participations and Other RZB 2005<br />

124 www.rzb.at<br />

Die nach HGB bilanzierende <strong>Raiffeisen</strong> K<strong>AG</strong> weitete im vergangenen Jahr ihren Umsatz um 37 Prozent<br />

auf € 180 Millionen aus und erzielte einen Vorsteuergewinn von € 11 Millionen. Die Bilanzsumme<br />

stieg auf € 110 Millionen (2004: 89,9 Millionen), das Eigenkapital auf € 21 Millionen (2004:<br />

20,4 Millionen). Der Return on Equity vor Steuern betrug 52 Prozent (2004: 12,7 Prozent). Das<br />

Unternehmen beschäftigte durchschnittlich 195 Mitarbeiter.<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Investment <strong>AG</strong> (RI<strong>AG</strong>). Die im österreichischen und internationalen M&A-Geschäft tätige<br />

RI<strong>AG</strong> erreichte 2005 – gemessen an der Anzahl der Transaktionen sowie an deren Volumen – erstmals<br />

die Marktführerschaft in <strong>Österreich</strong>, wo sie einen Marktanteil von rund 20 Prozent verzeichnet.<br />

Sie hat – gemessen an der Transaktionszahl – auch in CEE die Führungsrolle erlangt (Quelle: Thomson<br />

Financial). Neben der Beratung der Telekom Austria bei der Akquisition der Mobiltel in Bulgarien<br />

privatisierte die RI<strong>AG</strong> u.a. die Telekom Montenegro und arbeitet an der Privatisierung der Telekom<br />

Srpska. Neben der erfolgreichen Erdemir-Privatisierung in der Türkei wurde die RI<strong>AG</strong> von der<br />

serbischen Regierung mit der Privatisierung der serbischen Öl-Gesellschaft NIS beauftragt. In<br />

<strong>Österreich</strong> wickelte die RI<strong>AG</strong> den Verkauf der APSS und die Neustrukturierung der Sendetürme des<br />

ORF ab, und unterstützte sowohl den Flughafen Wien als auch die Rail Cargo Austria bei deren<br />

Akquisitionen in der Slowakei.<br />

Mit durchschnittlich 63 Mitarbeitern erwirtschaftete sie im abgelaufenen Jahr bei einem Brutto-<br />

Honorarvolumen von € 26,2 Millionen ein EGT in Höhe von € 2,2 Millionen. Ihre Bilanzsumme<br />

betrug zum Jahresultimo 2005 € 13,6 Millionen. Der Auftragsstand für 2006 lässt ein weiteres<br />

Wachstum erwarten.<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Private Equity Management <strong>AG</strong> (RPEM). Die RPEM beschäftigt sich mit der Beratung des<br />

<strong>Raiffeisen</strong> CEE Private Equity Fund, der sich an Unternehmen insbesondere in Ungarn, Tschechien und<br />

Polen beteiligt. Zum Jahresende 2005 war der Fonds an folgenden Unternehmen beteiligt: Intercom<br />

Rt. (führender Kinobetreiber und Filmverleiher in Zentral- und Osteuropa), Stollwerck Budapest Kft.<br />

(führendes Schokolade- und Süßwarenunternehmen), Bonbonetti Kft. (ungarischer Waffel- und<br />

Pralinenproduzent), ICZ a.s. (tschechischer Systemintegrator), WOSANA SA (polnischer Getränkehersteller)<br />

und ALMA QUATTRO D.O.O. (Außenwerber in Serbien). Die Gesellschaft beschäftigt fünf<br />

Mitarbeiter in Wien und Budapest.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Leipnik-Lundenburger Invest Beteiligungs <strong>AG</strong> (LLI). Kernbereich dieser Holdinggesellschaft sind ihre<br />

strategischen Beteiligungen im Nahrungs- und Genussmittelsektor – „Mehl & Mühle“ sowie „Vending“<br />

(Heißgetränke und Automatenverpflegung) und „Zucker“. Im Segment „Mehl & Mühle“ wurde durch<br />

die erstmalige Vollkonsolidierung der VK Mühlen <strong>AG</strong>, der größten europäischen Mühlengruppe, der<br />

Umsatz vervierfacht. Im Segment „Vending“ kam es dank der ausgezeichneten Akzeptanz der<br />

Produktpalette und einer deutlichen Ausweitung der Kundenzahl zu starken Umsatzzuwächsen. Hier<br />

wirkte sich insbesondere die bereits 2003 eingeführte Dachmarke café + co positiv aus. Die<br />

Kernmärkte der LLI sind <strong>Österreich</strong> sowie CEE. Darauf richtet sich der Fokus auch in den nächsten<br />

Jahren, wobei in den einzelnen Ländern die Markt- und Kostenführerschaft bei einem Marktanteil von<br />

mindestens 20 Prozent angestrebt wird.<br />

Im Geschäftsjahr 2004/05 erhöhte sich der Konzernumsatz auf € 619,0 Millionen (2003/04:<br />

€ 216,8 Millionen) und das Vorsteuerergebnis auf € 36,0 Millionen (2003/04: € 23,3 Millionen).<br />

Der nach IFRS-Bestimmungen bilanzierende LLI-Konzern erhöhte mit durchschnittlich 2.393 Mitarbeitern<br />

(davon 472 in <strong>Österreich</strong>) seine Bilanzsumme um 77 Prozent auf € 664,6 Millionen; der<br />

Return on Equity vor Steuern betrug14,1 Prozent.<br />

ÖP<strong>AG</strong> Pensionskassen <strong>AG</strong>. Die ÖP<strong>AG</strong> nimmt im langfristigen Performance-Vergleich am österreichischen<br />

Markt eine Spitzenstellung ein, die mit einer Performance von 11,8 Prozent im abgelaufenen<br />

Jahr noch untermauert wurde. Ihr Marktanteil bei den Begünstigten (Anwartschafts- und Leistungsberechtigten)<br />

und bei den Pensionskassenbeiträgen liegt bei rund einem Viertel, bei den abgeschlossenen<br />

Verträgen bei rund 40 Prozent. Bei allen erfolgsrelevanten Kennziffern nimmt die ÖP<strong>AG</strong><br />

Spitzenränge ein. 2005 wurde das <strong>Info</strong>rmationsangebot des Institutes via Internet ausgebaut, 2006 ist<br />

der Schritt ins Ausland geplant.<br />

Notartreuhandbank <strong>AG</strong>. Als einzige von der <strong>Österreich</strong>ischen Notariatskammer zertifizierte Bank<br />

für Treuhandgeldeinlagen der österreichischen Notare verwaltete die Notartreuhandbank auf rund<br />

51.000 Konten im Jahresdurchschnitt € 655 Millionen Treuhandgelder; dies entspricht einer Steigerung<br />

von 18,5 Prozent oder € 102 Millionen gegenüber 2004.<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Wohnbaubank <strong>AG</strong>. Diese Spezialbank emittiert steuerbegünstigte Wohnbauanleihen.<br />

Mit einem platzierten Emissionserlös von über € 127 Millionen konnte die Bank im Jahr 2005 ihre<br />

Position als wichtiger Partner für die Refinanzierung von Wohnbauprojekten der <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe<br />

unterstreichen. Das nach HGB-Bestimmungen bilanzierende Institut weist per Ende 2005 nach<br />

vorläufigen Zahlen eine Bilanzsumme von € 1.006 Millionen (2004: € 960 Millionen), ein Eigenkapital<br />

von € 5,66 Millionen (2004: € 5,62 Millionen) und ein EGT von € 1,04 Millionen (2004:<br />

€ 1,11 Millionen) aus. Daraus resultiert ein ROE vor Steuern von 18,34 Prozent (2004: 19,79 Prozent).<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Participations and Other<br />

www.rzb.at<br />

125


Participations and Other<br />

126 www.rzb.at<br />

RZB 2005<br />

VISA-Service Kreditkarten <strong>AG</strong>. Mit über 950.000 VISA-Karteninhabern und 92.000 Akzeptanzstellen<br />

erzielte VISA im vergangenen Jahr einen Gesamtumsatz von € 4,0 Milliarden (plus 8 Prozent<br />

gegenüber 2004), davon € 2,9 Milliarden (plus 6,5 Prozent) in <strong>Österreich</strong>. Damit ist VISA die umsatzstärkste<br />

Kreditkarte in <strong>Österreich</strong> und hält bei einem Marktanteil (ausgegebene Kreditkarten) von rund<br />

44 Prozent. Mit zahlreichen, in den letzten Jahren neu eingeführten Produkten wie etwa das Tourismusportal<br />

„Urlaub mit VISA“, VISA-BabyBonus, VISA Electron Prepaid-Karte, Verified by VISA oder<br />

dem EMV-Chip Standard kommt das Unternehmen mit innovativen Produkten und bester Servicequalität<br />

den Kundenwünschen nach.<br />

Europay Austria Zahlungsverkehrssysteme GmbH. Europay Austria ist die Drehscheibe zwischen<br />

Kunden, Händlern und Geldinstituten. Im Auftrag der österreichischen Banken entwickelt Europay<br />

Zahlungskarten wie die multifunktionelle Maestro Bankomatkarte, Quick – die Elektronische Geldbörse<br />

und eine Vielzahl unterschiedlicher MasterCards. Im Einzelnen erzielte MasterCard einen Umsatz von<br />

€ 3,4 Milliarden (plus rund 10 Prozent). Bei der Maestro Bankomatkarte stieg das Zahlungsvolumen<br />

um rund 15 Prozent auf € 11,16 Milliarden. Auch das Quick-Zahlungsvolumen legte um gut 10 Prozent<br />

auf € 134,1 Millionen zu. Mit dem Maestro Traveller (wiederaufladbare Prepaid-Karte) und der<br />

Fußball-MasterCard wurde die Dienstleistungspalette ausgeweitet, mit Maestro SecureCode ein<br />

weiteres sicheres Online-Zahlungsverfahren auf den Markt gebracht.<br />

<strong>Raiffeisen</strong> evolution project development GmbH. Das Unternehmen ist als Bauträger und Projektentwickler<br />

bei Gewerbe- und Wohnimmobilien in <strong>Österreich</strong> sowie in Zentral- und Osteuropa tätig und<br />

tritt insbesondere in jenen Märkten auf, die sich durch hohes Wachstum- bzw. Gewinnpotenzial<br />

auszeichnen. Das bei der Gründung für 2006 angestrebte Projektvolumen von insgesamt rund € 800<br />

Millionen wurde bereits übertroffen: per Jahresultimo 2005 betrug das Volumen der rund 50 bearbeiteten<br />

Projekte aus den Geschäftsbereichen Wohn- und Gewerbeimmobilien mehr als eine Milliarde<br />

Euro. Im vergangenen Jahr wurde – inklusive der Bestandsveränderungen – mit durchschnittlich<br />

141 Mitarbeitern (davon 85 in <strong>Österreich</strong>) eine Betriebsleistung von € 106 Millionen erzielt. Die<br />

Bilanzsumme des nach IFRS bilanzierenden Unternehmens beträgt zum Jahresultimo 2005 € 119,9<br />

Millionen, das Eigenkapital € 56,5 Millionen. 2005 wurde ein RoE vor Steuern von 7 Prozent (nach<br />

Steuern: 9 Prozent) erzielt (jeweils vorläufige Werte).<br />

<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Info</strong>rmatik GmbH. Die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Info</strong>rmatik, der größte private Rechenzentrumsbetreiber<br />

und zweitgrößte IT-Service-Anbieter <strong>Österreich</strong>s, bildet mit ihren Tochterunternehmen und Beteiligungen<br />

eine <strong>Info</strong>rmatikgruppe, die als IT Full Service Provider eine breite Palette an IT-Dienstleistungen<br />

anbietet. Als österreichischer IT-Versorger (Fachberater für <strong>Raiffeisen</strong>banken zum Thema technische<br />

Sicherheit in den Segmenten Alarmmanagement, Videoüberwachung, Brandschutz und Zutrittssysteme,<br />

Abwickler von Outsourcingprojekten der <strong>Raiffeisen</strong> Bausparkasse und der <strong>Raiffeisen</strong> Leasing etc.)<br />

stellt die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Info</strong>rmatik zuverlässige und hochverfügbare Serviceleistungen auch über die<br />

Staatsgrenzen hinaus (AXA Versicherung, Mannheimer, Stadtmaut Stockholm) zur Verfügung. Mit<br />

909 Mitarbeitern erzielte das nach HGB bilanzierende Unternehmen im abgelaufenen Jahr einen<br />

Umsatz von € 199,3 Millionen bzw. inklusive Tochterunternehmen einen solchen von € 350 Millionen.<br />

Die Bilanzsumme verzeichnete eine Reduktion um 4,1 Prozent auf € 89,4 Millionen, das EGT<br />

liegt bei € 0,3 Millionen.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

F.J. Elsner & Co. GmbH und F.J. Elsner Trading GmbH. Diese beiden Gesellschaften bilden zusammen<br />

das Handelshaus Elsner, das von Wien aus den traditionellen „Ost-West-Handel“ betreibt. Während<br />

die F.J. Elsner & Co. GmbH allgemeine, nicht auf spezifische Produktgruppen bezogene Handelsgeschäfte<br />

durchführt, ist die F.J. Elsner Trading GmbH auf den Handel mit Stahl- und Chemieprodukten<br />

spezialisiert.<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Participations and Other<br />

Mit durchschnittlich 75 Mitarbeitern (davon 9 in <strong>Österreich</strong>) erzielte die F.J. Elsner & Co. GmbH einen<br />

Umsatz von € 26,9 Millionen und ein negatives EGT von € -286 Tausend. Die Bilanzsumme betrug<br />

€ 14,1 Millionen. Die F.J. Elsner Trading GmbH erreichte im abgelaufenen Geschäftsjahr mit durchschnittlich<br />

35 Mitarbeitern (davon 25 in <strong>Österreich</strong>) einen Umsatz von € 245,1 Millionen und ein EGT<br />

von € 1,8 Millionen; der Return on Equity vor Steuern machte 39 Prozent aus. Ihre Bilanzsumme lag<br />

bei € 36,3 Millionen (Werte nach HGB und per 30. Juni 2005).<br />

Strategische Ziele und Ausblick<br />

Entsprechend den geltenden Grundsätzen der Beteiligungsstrategie der RZB wird auch im Geschäftsjahr<br />

2006 der Hauptfokus im Beteiligungsbereich im Eingehen bzw. Halten von langfristigen Beteiligungen<br />

an Unternehmen liegen, die in den Kerngeschäftsbereichen der RZB tätig sind oder diese aufgrund<br />

ihrer Geschäftstätigkeit unterstützen können. Darüber hinaus wird ein weiterer Schwerpunkt im<br />

Beteiligungsbereich auf jenen Beteiligungsunternehmen und Tochtergesellschaften liegen, die Produkte<br />

und Dienstleistungen für die gesamte <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe bereitstellen. Dies ist vor dem Hintergrund<br />

der Funktion der RZB als Spitzeninstitut innerhalb der <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe in <strong>Österreich</strong> zu<br />

sehen. Das Eingehen von reinen Finanzbeteiligungen wird bei Vorliegen entsprechender Opportunities<br />

im Einzelfall jeweils überprüft werden.<br />

www.rzb.at<br />

127


Financial Statements<br />

128 www.rzb.at<br />

Konzernabschluss<br />

(Financial Statements)<br />

Erfolgsrechnung<br />

RZB 2005<br />

Notes 1.1.–31.12. 1.1.–31.12. Veränderung<br />

in € Tausend 2005 2004*<br />

Zinserträge 3.516.633 2.590.677 35,7 %<br />

Zinsaufwendungen -1.910.410 -1.466.809 30,2 %<br />

Zinsüberschuss (2) 1.606.223 1.123.868 42,9 %<br />

Kreditrisikovorsorgen (3) -206.620 -195.723 5,6 %<br />

Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge 1.399.603 928.145 50,8 %<br />

Provisionserträge 769.249 584.494 31,6 %<br />

Provisionsaufwendungen -150.212 -100.766 49,1 %<br />

Provisionsüberschuss (4) 619.037 483.728 28,0 %<br />

Handelsergebnis (5) 372.252 311.576 19,5 %<br />

Ergebnis aus Finanzinvestitionen (6) 26.037 93.952 -72,3 %<br />

Verwaltungsaufwendungen (7) -1.574.027 -1.196.059 31,6 %<br />

Sonstiges betriebliches Ergebnis (8) 86.962 70.964 22,5 %<br />

Jahresüberschuss vor Steuern 929.864 692.306 34,3 %<br />

Steuern vom Einkommen und Ertrag (9) -225.220 -126.524 78,0 %<br />

Jahresüberschuss nach Steuern 704.644 565.782 24,5 %<br />

Anteile anderer Gesellschafter am Erfolg -253.780 -120.103 111,3 %<br />

Konzern-Jahresüberschuss 450.864 445.679 1,2 %<br />

Notes 1.1.–31.12. 1.1.–31.12. Veränderung<br />

in € 2005 2004*<br />

Gewinn je Aktie (10) 92,6 102,3 -9,7<br />

*) Die Vergleichswerte wurden aufgrund geänderter und neuer IFRS-Bestimmungen geringfügig angepasst (siehe Anhang Seiten 135ff)<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Bilanz<br />

Aktiva<br />

in € Tausend Notes 31.12.2005 31.12.2004* Veränderung<br />

Barreserve (11,30) 3.305.203 2.098.151 57,5 %<br />

Forderungen an Kreditinstitute (12,30,31) 29.646.533 22.228.804 33,4 %<br />

Forderungen an Kunden (13,30,31) 39.613.302 27.956.753 41,7 %<br />

Kreditrisikovorsorgen (14) -1.078.550 -780.700 38,2 %<br />

Handelsaktiva (15,30,31) 7.494.296 5.126.913 46,2 %<br />

Sonstiges Finanzumlaufvermögen (16,30,31) 4.600.725 2.629.988 74,9 %<br />

Finanzanlagen (17,30,31) 5.431.059 5.019.644 8,2 %<br />

Immaterielle Vermögenswerte (18,20) 981.848 263.893 272,1 %<br />

Sachanlagen (19,20) 1.008.206 679.872 48,3 %<br />

Sonstige Aktiva (21,30,31) 2.860.877 2.640.939 8,3 %<br />

Aktiva gesamt 93.863.499 67.864.257 38,3 %<br />

Passiva<br />

in € Tausend Notes 31.12.2005 31.12.2004* Veränderung<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (22,30,31) 43.416.484 32.269.970 34,5 %<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (23,30,31) 32.157.831 23.386.379 37,5 %<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten (24,30) 6.217.210 3.102.946 100,4 %<br />

Rückstellungen (25,30,31) 468.132 343.398 36,3 %<br />

Handelspassiva (26,30,31) 2.711.462 1.852.393 46,4 %<br />

Sonstige Passiva (27,30,31) 2.312.021 2.223.597 4,0 %<br />

Nachrangkapital (28,30,31) 1.630.638 1.342.912 21,4 %<br />

Eigenkapital (29) 4.949.721 3.342.661 48,1 %<br />

Konzern-Eigenkapital 3.068.496 2.228.880 37,7 %<br />

Konzern-Jahresüberschuss 450.864 445.679 1,2 %<br />

Anteile anderer Gesellschafter 1.430.361 668.102 114,1 %<br />

Passiva gesamt 93.863.499 67.864.257 38,3 %<br />

*) Die Vergleichswerte wurden aufgrund geänderter und neuer IFRS-Bestimmungen geringfügig angepasst (siehe Anhang Seiten 135ff)<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Financial Statements<br />

www.rzb.at<br />

129


Financial Statements<br />

130 www.rzb.at<br />

Eigenkapitalentwicklung<br />

RZB 2005<br />

Konzern- Anteile<br />

Gezeichnetes Kapital- Gewinn- Jahres- anderer<br />

in € Tausend Kapital rücklagen rücklagen überschuss Gesellschafter Gesamt<br />

Eigenkapital 1.1.2004<br />

Erstanwendungseffekte<br />

349.192 526.820 819.226 216.235 533.193 2.444.667<br />

geänderter und neuer IFRS - - -2.250 - -200.000 -202.250<br />

Adaptiertes Eigenkapital 1.1.2004 349.192 526.820 816.976 216.235 333.193 2.242.416<br />

Kapitalein-/-auszahlungen 36.923 108.949 - - 378.514 524.386<br />

Gewinnthesaurierung - - 165.866 -165.866 - -<br />

Dividendenzahlungen - - - -50.369 -24.368 -74.737<br />

Konzern-Jahresüberschuss - - - 445.679 120.103 565.782<br />

Währungsdifferenzen - - 43.661 - 12.867 56.528<br />

Capital Hedge - - -18.189 - - -18.189<br />

Cash-Flow Hedge - - 42.195 - - 42.195<br />

Verwässerung - - 130.183 - -130.183 -<br />

Sonstige Veränderungen - - 26.305 - -22.025 4.280<br />

Eigenkapital 31.12.2004 386.114 635.769 1.206.997 445.679 668.102 3.342.661<br />

Konzern- Anteile<br />

Gezeichnetes Kapital- Gewinn- Jahres- anderer<br />

in € Tausend Kapital rücklagen rücklagen überschuss Gesellschafter Gesamt<br />

Eigenkapital 1.1.2005 386.114 635.769 1.206.997 445.679 668.102 3.342.661<br />

Kapitaleinzahlungen - - - - 655.838 655.838<br />

Gewinnthesaurierung - - 372.916 -372.916 - -<br />

Dividendenzahlungen - - - -72.763 -37.993 -110.756<br />

Konzern-Jahresüberschuss - - - 450.864 253.780 704.644<br />

Währungsdifferenzen - - 89.046 - 35.209 124.254<br />

Capital Hedge - - -7.813 - -3.844 -11.657<br />

Cash-Flow Hedge<br />

Eigenkapitalveränderungen<br />

- - -91.965 - - -91.965<br />

in at-equity Unternehmen<br />

Veräußerungsergebnis von Beteiligungen<br />

- - 120.872 - - 120.872<br />

ohne Kontrollverlust - - 113.292 - - 113.292<br />

Verwässerung - - 231.969 - -124.558 107.410<br />

Sonstige Veränderungen - - 11.299 - -16.171 -4.873<br />

Eigenkapital 31.12.2005 386.114 635.769 2.046.612 450.864 1.430.361 4.949.721<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Das Grundkapital der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>AG</strong> (in der Folge <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>) beträgt € 386.114<br />

Tausend. Es besteht aus 5.313.258 nennwertlosen Stückaktien, davon 4.797.538 auf Namen lautenden Stammaktien<br />

sowie aus 515.720 auf Inhaber lautenden stimmrechtslosen Vorzugsaktien.<br />

Als Capital Hedge werden Kurssicherungsgeschäfte für Investitionen in wirtschaftlich selbständige Teileinheiten gemäß<br />

IAS 39.102 ausgewiesen.<br />

Als Eigenkapitalveränderungen in at-equity Unternehmen sind jene der RZB anteilig zurechenbaren, erfolgsneutral im<br />

Eigenkapital zu erfassende Bewertungsergebnisse zusammengefasst; diese stammen zum überwiegenden Teil aus<br />

available-for-sale Beständen bei at-equity bewerteten Unternehmen.<br />

Unter der Position Veräußerungsergebnis von Beteiligungen ohne Kontrollverlust werden jene Ergebnisse ausgewiesen,<br />

die durch den Verkauf von Anteilen an vollkonsolidierten Konzerneinheiten entstehen, ohne dass diese aus dem Konsolidierungskreis<br />

ausscheiden.<br />

Unter dem Posten Verwässerung sind jene Effekte ausgewiesen, die durch den Bezugsrechtsverzicht der <strong>Raiffeisen</strong><br />

<strong>Zentralbank</strong> im Zuge von Kapitalerhöhungen bei der <strong>Raiffeisen</strong> International Bank-Holding <strong>AG</strong> entstanden sind.<br />

Beträge unter Sonstige Veränderungen sind zum Großteil auf das Hyperinflation Accounting gemäß IAS 29 in der<br />

belarussischen Konzerneinheit und bei den Anteilen anderer Gesellschafter zusätzlich auf Konsolidierungskreisänderungen<br />

zurückzuführen.<br />

Die Entwicklung der in den Gewinnrücklagen gebuchten Posten Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung,<br />

Capital Hedge und Cash-Flow Hedge stellt sich wie folgt dar:<br />

Währungsum- Capital Cash-Flow<br />

in € Tausend rechnungsdifferenzen Hedge Hedge<br />

Stand 1.1.2004 -145.056 - -38.629<br />

Nettoveränderungen im Geschäftsjahr 43.661 -18.189 42.195<br />

Stand 31.12.2004 -101.395 -18.189 3.566<br />

Währungsum- Capital Cash-Flow<br />

in € Tausend rechnungsdifferenzen Hedge Hedge<br />

Stand 1.1.2005 -101.395 -18.189 3.566<br />

Nettoveränderungen im Geschäftsjahr 89.046 -7.813 -91.965<br />

Stand 31.12.2005 -12.349 -26.003 -88.398<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Financial Statements<br />

www.rzb.at<br />

131


Financial Statements<br />

132 www.rzb.at<br />

Kapitalflussrechnung<br />

RZB 2005<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Jahresüberschuss<br />

Im Jahresüberschuss enthaltene zahlungsunwirksame Posten und<br />

Überleitung auf den Cash-Flow aus operativer Geschäftstätigkeit:<br />

704.644 565.782<br />

Abschreibungen, Zuschreibungen auf Sach- und Finanzanlagen 179.452 70.944<br />

Auflösung/Dotierung von Rückstellungen und Risikovorsorgen 354.936 324.883<br />

Gewinn-/Verlust aus der Veräußerung von Sach- und Finanzanlagen -22.613 -5.369<br />

Sonstige Anpassungen (per Saldo) 37.042 -110.078<br />

Zwischensumme<br />

Veränderung des Vermögens und der Verbindlichkeiten aus operativer<br />

Geschäftstätigkeit nach Korrektur um zahlungsunwirksame Bestandteile:<br />

1.253.460 846.162<br />

Forderungen an Kreditinstitute und Kunden -21.058.628 -9.937.685<br />

Handelsaktiva -2.335.642 -1.655.357<br />

Sonstige Aktiva -2.188.430 441.158<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden 20.853.624 9.638.069<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten 3.108.247 -397.805<br />

Sonstige Passiva 866.488 -501.212<br />

Erhaltene Zinsen und Dividenden 2.069.896 2.443.177<br />

Gezahlte Zinsen -898.530 -1.336.388<br />

Ertragsteuerzahlungen -59.343 -20.078<br />

Cash-Flow aus operativer Geschäftstätigkeit<br />

Einzahlungen aus der Veräußerung von:<br />

1.611.142 -479.958<br />

Finanzanlagen und Unternehmensanteilen 3.845.897 2.868.023<br />

Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten<br />

Auszahlungen für den Erwerb von:<br />

114.574 286.708<br />

Finanzanlagen und Unternehmensanteilen -4.195.960 -3.832.351<br />

Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten -395.099 -107.241<br />

Auszahlungen für den Erwerb von Tochterunternehmen -624.370 -85.902<br />

Cash-Flow aus Investitionstätigkeit -1.254.958 -870.764<br />

Kapitalein-/-auszahlungen 655.838 524.386<br />

Ein-/Auszahlungen nachrangiges Kapital 287.727 114.510<br />

Dividendenzahlungen -110.756 -74.737<br />

Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit 832.808 564.159<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Zahlungsmittelbestand zum Ende der Vorperiode 2.098.151 2.811.825<br />

Cash-Flow aus operativer Geschäftstätigkeit 1.600.320 -479.958<br />

Cash-Flow aus Investitionstätigkeit -1.254.958 -870.764<br />

Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit 832.808 564.159<br />

Effekte aus Wechselkursänderungen 18.058 72.890<br />

Zahlungsmittelbestand zum Ende der Periode 3.305.203 2.098.151<br />

Die Kapitalflussrechnung zeigt die Zusammensetzung und Veränderungen des Zahlungsmittelbestands des Geschäftsjahres<br />

und teilt sich in die drei Bereiche operative Geschäftstätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit.<br />

Als Cash-Flow aus operativer Geschäftstätigkeit werden Zahlungszu- und -abflüsse aus Forderungen an Kreditinstitute und<br />

Kunden sowie aus Handelsaktiva und aus sonstigen Aktiva ausgewiesen. Zu- und Abgänge aus Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kreditinstituten und Kunden, aus verbrieften Verbindlichkeiten und aus sonstigen Passiva gehören ebenfalls zur<br />

operativen Geschäftstätigkeit. Weiters werden die aus dem operativen Geschäft resultierenden Zins- und Dividendenzahlungen<br />

im Cash-Flow aus operativer Geschäftstätigkeit getrennt dargestellt.<br />

Der Cash-Flow aus der Investitionstätigkeit zeigt die Zahlungsab- und -zuflüsse für Finanzanlagen, Sachanlagen und<br />

immaterielle Vermögenswerte sowie Auszahlungen für den Erwerb von Tochterunternehmen. Die Liquiditätsauswirkung<br />

der erworbenen Tochterunternehmen ist auf der Seite 142 dargestellt.<br />

Der Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit umfasst Ein- und Auszahlungen beim Eigenkapital und dem nachrangigen<br />

Kapital. Es betrifft daher vor allem Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen, Dividendenauszahlungen und die<br />

Veränderungen des Nachrangkapitals.<br />

Der Zahlungsmittelbestand umfasst den Bilanzposten Barreserve, der sich aus Kassenbestand sowie täglich fälligen<br />

Guthaben bei Zentralnotenbanken zusammensetzt. Nicht einbezogen werden täglich fällige Forderungen an Kreditinstitute.<br />

Diese werden der operativen Geschäftstätigkeit zugerechnet.<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Financial Statements<br />

www.rzb.at<br />

133


Financial Statements<br />

134 www.rzb.at<br />

Anhang<br />

Unternehmen<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>AG</strong> fungiert als Spitzeninstitut der österreichischen <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe und<br />

ist beim Handelsgericht Wien im Firmenbuch unter FN 58.882 t registriert. Die Firmenanschrift lautet Am Stadtpark 9,<br />

1030 Wien.<br />

RZB 2005<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong>landesbanken haben Anteile an der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> in einer nicht operativ tätigen Holdinggesellschaft,<br />

der <strong>Raiffeisen</strong>-Landesbanken-Holding GmbH (RLBHOLD), gebündelt. Diese hält über ihre Tochtergesellschaft R-Landesbanken-Beteiligung<br />

GmbH rund 81 Prozent an der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> und ist somit als Mutterunternehmen des Gesamtkonzerns<br />

zu betrachten. Der Konzernabschluss der RLBHOLD wird gemäß den österreichischen Veröffentlichungsregelungen<br />

im Firmenbuch hinterlegt und in der Wiener Zeitung veröffentlicht.<br />

Die RZB spezialisiert sich in <strong>Österreich</strong> auf das Kommerzbank- und Investment Banking-Geschäft und ist eine der bedeutendsten<br />

Corporate Finance- sowie Export- und Handelsfinanzierungsbanken des Landes. Weitere Tätigkeitsbereiche sind<br />

das Cash und Asset Management sowie das Treasury. Als hochspezialisierter Financial Engineer ist die RZB vor allem auf<br />

die Servicierung in- und ausländischer Großkunden, multinationaler Unternehmen und von Finanzdienstleistern ausgerichtet.<br />

Die Unternehmen der RZB sind darüber hinaus in den Geschäftsfeldern Private Banking, Kapitalanlage, Leasing,<br />

Immobilien und banknahe IT-Dienstleistungen tätig.<br />

Die RZB ist zum Bilanzstichtag über 16 Tochterbanken, den so genannten Netzwerkbanken, mit einem flächendeckenden<br />

Filialnetz in Zentral- und Osteuropa (CEE) vertreten. Ergänzend dazu ist sie mit Filialen, Spezialgesellschaften und Repräsentanzen<br />

in den Weltfinanzzentren, an ausgewählten westeuropäischen Standorten sowie schwerpunktmäßig in Asien<br />

präsent.<br />

Der vorliegende Konzernabschluss wurde am 17. März 2006 vom Vorstand unterzeichnet und anschließend an den<br />

Aufsichtsrat zur Prüfung und Billigung (Feststellung) weitergeleitet.<br />

Grundlagen der Konzernrechnungslegung<br />

Grundsätze<br />

Der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2005 und die Vergleichswerte für das Geschäftsjahr 2004 wurden in Übereinstimmung<br />

mit den vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegebenen International Financial<br />

Reporting Standards (IFRS) und der auf Basis der IAS Verordnung (EG) 1725/2003 durch die EU übernommenen internationalen<br />

Rechnungslegungsstandards einschließlich der bereits anzuwendenden Interpretationen des International Financial<br />

Reporting Interpretations Committee (IFRIC) aufgestellt. Der Konzernabschluss erfüllt die Voraussetzungen des § 245a HGB<br />

und des § 59a BWG über befreiende Konzernabschlüsse nach international anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen.<br />

Der Ausweis von assoziierten Unternehmen und der latenten Steuer wird in der Erfolgsrechnung und in der Bilanz nicht<br />

gesondert vorgenommen; Details sind in den entsprechenden Posten des Anhangs dargestellt.<br />

Die Grundlage für den Konzernabschluss bilden die auf Basis konzerneinheitlicher Standards und IFRS-Bestimmungen<br />

erstellten Berichtspakete aller vollkonsolidierten Unternehmen. Die vollkonsolidierten Gesellschaften erstellen ihre Jahresabschlüsse<br />

per 31. Dezember mit Ausnahme von sechs Tochtergesellschaften, die mit Stichtag 30. September bzw.<br />

31. Oktober einbezogen werden. Die Zahlen im vorliegenden Abschluss sind grundsätzlich in € Tausend angegeben.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Auswirkungen aufgrund geänderter und neuer IFRS-Bestimmungen<br />

Aufgrund von neu veröffentlichten IFRS-Bestimmungen, die ab dem Geschäftsjahr 2005 anzuwenden sind, ergibt sich ein<br />

geringfügiger Adaptierungsbedarf bei dem für den Vorperiodenvergleich notwendigen Abschluss 2004, da durch die IFRS-<br />

Standards eine verbindliche Anpassung notwendig ist.<br />

Nachfolgend sind die wichtigsten Änderungen in den Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen beschrieben. Die<br />

wesentlichsten Änderungen in der Bewertungspolitik der RZB für 2005 und die Folgejahre sind eine Folge der nunmehr<br />

eingeschränkten Bewertungswahlrechte in den IFRS, insbesondere in IAS 39 hinsichtlich Finanzinstrumente und IAS 17<br />

hinsichtlich Finanzierungsleasings. Zusammenfassend ist jedoch zu betonen, dass diese Änderungen keine wesentlichen<br />

Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben.<br />

Firmenwerte (IFRS 3)<br />

Der bereits 2004 veröffentlichte neue IFRS 3 behandelt die Darstellung, Ermittlung und Werthaltigkeitsprüfung von Firmenwerten.<br />

Die linearen Abschreibungen auf Firmenwerte entfallen und werden durch jährliche Impairment-Tests ersetzt.<br />

Dies gilt auch für die at-equity bewerteten Unternehmen. Die Vorperioden müssen gemäß IFRS nicht angepasst werden. Die<br />

planmäßige Firmenwertabschreibung betrug 2004 rund € 15 Millionen, die nunmehr ab dem Geschäftsjahr 2005<br />

wegfällt. Stattdessen ist dieser Vermögenswert jährlich und zusätzlich immer dann, wenn Indikatoren für eine Wertminderung<br />

vorliegen, auf dessen Werthaltigkeit (Impairment) zu testen.<br />

Finanzinstrumente (IAS 39)<br />

Aufgrund der nun geänderten Definition der Kredite und Forderungen, die nicht mehr auf die Eigenschaft als vom<br />

Unternehmen ausgereichte Forderungen (originated by the enterprise) abstellt, ergibt sich eine Änderung im Eigenkapital<br />

per 1. Jänner 2004. Bei Vorhandensein eines aktiven Markts ist eine Bewertung zum Marktwert erforderlich, sofern diese<br />

Finanzinstrumente der Kategorie Sonstiges Finanzumlaufvermögen zugeordnet werden. Diese Umklassifizierung und<br />

Bewertung wurde für einige Wertpapiere aus Primäremissionen vorgenommen. Im Zuge der Umstrukturierung (Umgliederung<br />

und Bewertung) der Portfolios erhöhte sich der Bilanzposten Sonstiges Finanzumlaufvermögen um € 338 Millionen.<br />

Die restlichen Finanzinstrumente ohne Marktwerte wurden in die Bilanzposten Forderungen an Kreditinstitute (Erhöhung um<br />

€ 94 Millionen) und Forderungen an Kunden (Erhöhung um € 23 Millionen) umgegliedert. Alle Umgliederungen gingen<br />

zulasten des Bilanzpostens Finanzanlagen, der sich um € 453 Millionen verringerte. Der Effekt im Eigenkapital ist unwesentlich.<br />

Das Wahlrecht zur erfolgswirksamen Marktbewertung kommt in der RZB bei nicht verbrieften Forderungen oder Verbindlichkeiten<br />

(Fair Value Option) nicht zur Anwendung.<br />

Neue Wertpapierbewertungskategorie (IAS 39)<br />

Die am Jahresende 2004 vorhandenen, zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte (available-for-sale)<br />

in Höhe von € 2.292 Millionen wurden zum 1. Jänner 2005, sofern für diese ein fair value im Sinne des IAS 39 existiert,<br />

in die Bewertungskategorie at fair value through profit and loss umklassifiziert, womit die Wertänderungen auch im<br />

Geschäftsjahr 2005 erfolgswirksam erfasst werden. In der Bilanz werden diese Wertpapiere weiterhin im Bilanzposten<br />

Sonstiges Finanzumlaufvermögen ausgewiesen. Diese Finanzinstrumente sind Teil einer Gruppe von finanziellen<br />

Vermögenswerten, deren Wertentwicklung auf Grundlage des beizulegenden Zeitwerts beurteilt wird und die gemäß einer<br />

dokumentierten Risikomanagement- oder Anlagestrategie gesteuert werden.<br />

Darüber hinaus sind im Sonstigen Finanzumlaufvermögen der RZB auch die Finanzinstrumente der Bewertungskategorie<br />

available-for-sale beinhaltet. Es sind dies im Wesentlichen Substanzwerte, bei denen Börsekurse nicht vorliegen. Daraus<br />

ergaben sich keine Bewertungseffekte.<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Financial Statements<br />

www.rzb.at<br />

135


Financial Statements<br />

136 www.rzb.at<br />

RZB 2005<br />

Kreditrisikovorsorgen (IAS 39)<br />

Die präzisierten Regelungen des ab 2005 gültigen IAS 39 erlauben unter bestimmten Voraussetzungen die Bilanzierung<br />

von Wertberichtigungen auf Kreditportfolios mit gleichem Risikoprofil. Die RZB hat bisher die Bildung von Portfolio-Wertberichtigungen<br />

restriktiv gehandhabt. Die Anpassungen an die ausführlicheren Bewertungsregeln für die Bildung von<br />

Kreditportfolios und die anzuwendenden Portfolio-Wertberichtigungen werden umgesetzt. Eine vollständige Standardisierung<br />

der Bewertungsregelungen für Retailgeschäfte konnte jedoch noch nicht abgeschlossen werden. Durch die Einführung<br />

von Portfolio-Wertberichtigungen haben sich bis dato keine wesentlichen Veränderungen im Ergebnis ergeben.<br />

Finanzierungsleasing (IAS 17)<br />

Wesentliche Bewertungsänderungen ergeben sich für die RZB aus der Verpflichtung zur Aktivierung der beim Abschluss von<br />

Leasingverträgen angefallenen direkten Kosten (Initial Direct Costs). Diese sind retrospektiv zu ermitteln. Sofern diese Kosten<br />

in den Vorjahren zur Gänze in der Erfolgsrechnung enthalten waren, sind sie nunmehr mit Auswirkung auf die betroffenen<br />

Aktivposten und das Eigenkapital per 1. Januar 2004 abzubilden.<br />

Nunmehr werden die bei Vertragsabschluss anfallenden direkten Kosten vom Leasinggeber automatisch in die Effektivzinssatzberechnung<br />

einbezogen. Analog werden rückwirkend auch auf der Seite des Leasingnehmers in einem derartigen<br />

Finanzierungsleasingverhältnis die ihm bei Vertragsabschluss zugerechneten direkten Kosten in dem als Vermögenswert<br />

angesetzten Betrag mitberücksichtigt. Aus der Umstellung resultiert für die RZB ein Nettoeffekt im Eigenkapital von € 0,2<br />

Millionen.<br />

Eigenkapital (IAS 1 i.V.m. IAS 27)<br />

Die Anteile anderer Gesellschafter müssen gemäß den Neuregelungen als Bestandteil des Bilanzpostens Eigenkapital<br />

ausgewiesen werden. Dies hat ab 2005 dergestalt zu erfolgen, dass die Minderheitsanteile in der Konzernbilanz innerhalb<br />

des Eigenkapitals, aber getrennt vom Konzern-Eigenkapital (das der Muttergesellschaft zurechenbare Eigenkapital)<br />

auszuweisen sind.<br />

Eigenkapital (IAS 32)<br />

Aufgrund der restriktiveren Vorschriften des geänderten IAS 32 im Zusammenhang mit der Abgrenzung von Eigen- und<br />

Fremdkapitalbestandteilen wurden die bisher als Eigenkapital ausgewiesenen hybriden Eigenmittel (Hybrid-Tier I-Kapital)<br />

in Höhe von € 300 Millionen rückwirkend als Fremdkapital unter dem Bilanzposten Nachrangkapital dargestellt, wobei<br />

€ 200 Millionen bereits zum 1. Jänner 2004 bestanden. Daraus resultierte ein negativer Effekt von € 12 Millionen im<br />

Ergebnis vor Steuern, der durch geringere Anteile anderer Gesellschafter am Erfolg ausgeglichen wurde.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Überleitung aufgrund geänderter IFRS-Bestimmungen<br />

Adaptiert Veränderung Veröffentlicht<br />

1.1.-31.12. 1.1.-31.12.<br />

in € Tausend 2004 2004<br />

Zinserträge 2.590.677 -1.059 2.591.736<br />

Zinsaufwendungen -1.466.809 -13.691 -1.453.118<br />

Zinsüberschuss 1.123.868 -14.750 1.138.618<br />

Kreditrisikovorsorgen -195.723 - -195.723<br />

Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge 928.145 -14.750 942.895<br />

Provisionserträge 584.494 - 584.494<br />

Provisionsaufwendungen -100.766 1.528 -102.294<br />

Provisionsüberschuss 483.728 1.528 482.200<br />

Handelsergebnis 311.576 -1.379 312.955<br />

Ergebnis aus Finanzinvestitionen 93.952 809 93.143<br />

Verwaltungsaufwendungen -1.196.059 - -1.196.059<br />

Sonstiges betriebliches Ergebnis 70.964 41 70.924<br />

Jahresüberschuss vor Steuern 692.306 -13.751 706.057<br />

Steuern vom Einkommen und Ertrag -126.524 -80 -126.444<br />

Jahresüberschuss nach Steuern 565.782 -13.831 579.613<br />

Anteile anderer Gesellschafter am Erfolg -120.103 12.428 -132.531<br />

Konzern-Jahresüberschuss 445.679 -1.403 447.082<br />

Aktiva Adaptiert Veränderung Veröffentlicht<br />

in € Tausend 31.12.2004 31.12.2004<br />

Barreserve 2.098.151 - 2.098.151<br />

Forderungen an Kreditinstitute 22.228.804 94.075 22.134.729<br />

Forderungen an Kunden 27.956.753 22.899 27.933.854<br />

Kreditrisikovorsorgen -780.700 -13.922 -766.777<br />

Handelsaktiva 5.126.913 -57.888 5.184.801<br />

Sonstiges Finanzumlaufvermögen 2.629.988 337.833 2.292.155<br />

Finanzanlagen 5.019.644 -452.620 5.472.264<br />

Immaterielle Vermögenswerte 263.893 - 263.893<br />

Sachanlagen 679.872 - 679.872<br />

Sonstige Aktiva 2.640.939 -12.474 2.653.412<br />

Aktiva gesamt 67.864.257 -82.097 67.946.354<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Financial Statements<br />

www.rzb.at<br />

137


Financial Statements<br />

138 www.rzb.at<br />

RZB 2005<br />

Passiva Adaptiert Veränderung Veröffentlicht<br />

in € Tausend 31.12.2004 31.12.2004<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 32.269.970 - 32.269.970<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 23.386.379 - 23.386.379<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten 3.102.946 -50.824 3.153.770<br />

Rückstellungen 343.398 -14.769 358.167<br />

Handelspassiva 1.852.393 - 1.852.393<br />

Sonstige Passiva 2.223.597 -423 2.224.020<br />

Nachrangkapital 1.342.912 300.000 1.042.912<br />

Eigenkapital 3.342.661 -316.082 3.658.743<br />

Konzern-Eigenkapital 2.228.880 -2.250 2.231.130<br />

Konzern-Jahresüberschuss 445.679 -1.403 447.082<br />

Anteile anderer Gesellschafter 668.102 -312.429 980.530<br />

Passiva gesamt 67.864.257 -82.097 67.946.354<br />

Konsolidierungsmethoden<br />

Im Zuge der Kapitalkonsolidierung werden sämtliche identifizierbaren Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten<br />

des Tochterunternehmens zum Zeitpunkt des Erwerbs neu bewertet. Die Anschaffungskosten werden<br />

mit dem anteiligen Nettovermögen verrechnet. Daraus resultierende aktive Unterschiedsbeträge werden als Firmenwert<br />

aktiviert und unterliegen einem jährlichen Impairment-Test. Wenn Indikatoren für eine Wertminderung erkennbar sind,<br />

wird zusätzlich der Firmenwert auf Werthaltigkeit geprüft. Entstehen im Rahmen der Erstkonsolidierung passive Unterschiedsbeträge<br />

werden diese sofort erfolgswirksam erfasst.<br />

Wesentliche Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden at-equity bewertet und in dem Bilanzposten Finanzanlagen<br />

ausgewiesen. Alle Jahresergebnisse aus at-equity bewerteten Unternehmen werden nunmehr saldiert im Zinsüberschuss<br />

dargestellt. Bei der at-equity Bewertung werden die gleichen Regeln (Aufrechnung der Anschaffungskosten<br />

mit dem at fair value bewerteten anteiligen Nettovermögen) wie bei vollkonsolidierten Unternehmen angewendet. Als<br />

Basis dienen im Regelfall die IFRS-Abschlüsse der assoziierten Unternehmen.<br />

Anteile an Tochterunternehmen, die aufgrund untergeordneter Bedeutung in den Konzernabschluss nicht einbezogen<br />

und Anteile an assoziierten Unternehmen, die nicht at-equity erfasst wurden, sind in den Finanzanlagen ausgewiesen<br />

und mit den Anschaffungskosten bewertet.<br />

Anteile an sonstigen Unternehmen werden mit dem Marktwert angesetzt. Ist der Marktwert nicht verfügbar bzw. kann<br />

dieser nicht verlässlich ermittelt werden, erfolgt der Ansatz mit den fortgeschriebenen Anschaffungskosten.<br />

Im Rahmen der Schuldenkonsolidierung werden konzerninterne Forderungen und Verbindlichkeiten miteinander aufgerechnet.<br />

Dabei verbleibende zeitliche Differenzen werden in der Konzernbilanz unter Sonstige Aktiva/Sonstige Passiva ausgewiesen.<br />

Zwischengewinne werden dann eliminiert, wenn sie einen wesentlichen Einfluss auf die Posten der Erfolgsrechnung<br />

haben. Bankgeschäfte, die zwischen den einzelnen Gesellschaften des Konzerns getätigt werden, erfolgen üblicherweise<br />

zu Marktkonditionen.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Konsolidierungskreis<br />

Im Vollkonsolidierungskreis der RZB sind alle wesentlichen Tochterunternehmen enthalten, an denen die <strong>Raiffeisen</strong><br />

<strong>Zentralbank</strong> direkt oder indirekt mehr als 50 Prozent der Anteile hält oder einen beherrschenden Einfluss auf die<br />

Geschäfts- bzw. Finanzpolitik ausübt.<br />

Wesentliche Beteiligungen an assoziierten Unternehmen – Unternehmen, auf welche der Konzern einen maßgeblichen<br />

Einfluss auf die Geschäfts- bzw. Finanzpolitik ausübt – werden at-equity einbezogen. Bei Firmen ohne IFRS-Abschluss<br />

wurde im Hinblick auf die Unwesentlichkeit auf eine Umwertung der nationalen Abschlüsse auf IFRS verzichtet.<br />

Die Anzahl der einbezogenen sowie der at-equity bewerteten Unternehmen hat sich wie folgt verändert:<br />

Vollkonsolidierung Equity-Methode<br />

Anzahl Einheiten 2005 2004 2005 2004<br />

Stand 1.1. 180 97 15 17<br />

Im Berichtsjahr erstmals einbezogen 58 91 - 1<br />

Im Berichtsjahr verschmolzen -2 -2 - -<br />

Umgliederung - 1 - -1<br />

Im Berichtsjahr ausgeschieden -8 -7 -1 -2<br />

Stand 31.12. 228 180 14 15<br />

Von den 228 Konzerneinheiten haben 148 ihren Sitz in <strong>Österreich</strong> (2004: 130) und 80 ihren Sitz im Ausland (2004:<br />

50). Bei diesen Unternehmen handelt es sich um 22 Kreditinstitute, 140 Finanzinstitute, 10 Unternehmen mit banknahen<br />

Hilfsdiensten, 7 Finanzholdings und 49 sonstige Unternehmen.<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Financial Statements<br />

www.rzb.at<br />

139


Financial Statements<br />

140 www.rzb.at<br />

Im Berichtsjahr 2005 wurden folgende Unternehmen erstmalig in den Konsolidierungskreis einbezogen:<br />

RZB 2005<br />

Name Anteil Stichtag Grund<br />

Banken<br />

JSPP Bank Aval, Kiew (UA) 93,5 % 1.10. Erwerb<br />

Finanzinstitute<br />

20 Projektgesellschaften der <strong>Raiffeisen</strong>-Leasing Real Estate, s.r.o, Prag (CZ) Wesentlichkeit<br />

15 Projektgesellschaften der <strong>Raiffeisen</strong>-Leasing GmbH, Wien (AT) Gründung<br />

Eastern European Invest GmbH, Wien (AT) 100,0 % 1.11. Gründung<br />

Eastern European Invest-Holding GmbH, Wien (AT) 100,0 % 1.11. Gründung<br />

JV „<strong>Raiffeisen</strong>-Leasing“, Minsk, (BY) 71,4 % 1.10. Gründung<br />

RI Eastern European Finance B.V., Amsterdam (NL) 100,0 % 1.12. Gründung<br />

MB Leasing a.s., Mlada Boleslav (CZ) 100,0 % 1.10. Erwerb<br />

TOO <strong>Raiffeisen</strong> Leasing Kazakhstan, Almaty (KZ) 75,0 % 1.3. Gründung<br />

Banknahe Hilfsdienste und Sonstige<br />

8 Projektgesellschaften der <strong>Raiffeisen</strong>-Leasing GmbH, Wien (AT) Gründung<br />

Centrotrade Deutschland GmbH, Eschborn (DE) 100,0 % 1.1. Wesentlichkeit<br />

Centrotrade Minerals & Metals Inc., Virginia Beach (USA) 100,0 % 1.1. Wesentlichkeit<br />

Kauri Handels und Beteiligungs GmbH, Wien (AT) 100,0 % 1.1. Wesentlichkeit<br />

<strong>Raiffeisen</strong> ÖHT Beteiligungs GmbH, Wien (AT) 100,0 % 1.1. Wesentlichkeit<br />

RISP Beteiligungs- und Finanzierungsmanagement GmbH, Wien (AT) 100,0 % 1.10. Gründung<br />

RZB KI BeteiligungsGmbH, Wien (AT) 100,0 % 1.1. Wesentlichkeit<br />

RZB IB BeteiligungsGmbH, Wien (AT) 100,0 % 1.1. Wesentlichkeit<br />

Ukrainian Processing Center JSC, Kiew (UA) 100,0 % 1.10. Erwerb<br />

Bezüglich neu erworbener Unternehmen – insbesondere Bank Aval – verweisen wir auf das Kapitel Unternehmenszusammenschlüsse.<br />

Im Laufe des Geschäftsjahres 2005 wurden 23 neu gegründete Leasingprojektgesellschaften der <strong>Raiffeisen</strong>-Leasing<br />

GmbH, Wien, in den Konzernabschluss einbezogen. Diese Gesellschaften sind überwiegend auf die Entwicklung und<br />

Finanzierung von Immobilienprojekten spezialisiert. Insgesamt umfasst der Teilkonzern der <strong>Raiffeisen</strong> Leasing GmbH,<br />

Wien, 120 Gesellschaften.<br />

Aus dem Bereich der <strong>Raiffeisen</strong>-Leasing International wurden zwei Neugründungen in den Konsolidierungskreis<br />

aufgenommen. In Kasachstan wurde die TOO <strong>Raiffeisen</strong> Leasing Kazakhstan, Almaty, gegründet, welche sich auf das<br />

Mobilienleasing, insbesondere von Spezialfahrzeugen, konzentriert. In Belarus wird das Leasinggeschäft in der neu<br />

gegründeten Gesellschaft JV „<strong>Raiffeisen</strong>-Leasing“, Minsk, abgewickelt. Auch diese Gesellschaft wird sich zunächst auf<br />

das Mobilienleasing spezialisieren.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Financial Statements<br />

Aufgrund steigender Umsätze wurden zwei Tochtergesellschaften der <strong>Raiffeisen</strong> Centrobank, die Centrotrade Deutschland<br />

GmbH, Eschborn, sowie die US-Tochter Centrotrade Minerals & Metals Inc., Virginia Beach, ab Jahresbeginn vollkonsolidiert.<br />

Beide Gesellschaften sind im weltweiten Rohstoffhandel mit Natur-Latex, Natur-Kautschuk sowie mit hochtechnischen<br />

Latexprodukten tätig.<br />

Durch eine Umgründungsmaßnahme wurden die Beteiligungsholdings KAURI Handels und Beteiligungs GmbH, Wien,<br />

und <strong>Raiffeisen</strong> ÖHT Beteiligungs GmbH, Wien, per 1. Januar 2005 in den Konzern einbezogen.<br />

Bei allen anderen neu einbezogenen Gesellschaften handelt es sich um Holding- und Spezialgesellschaften, die aus<br />

strategischen Gründen etabliert wurden.<br />

Wegen untergeordneter Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wurde auf die Einbeziehung von 276<br />

Tochterunternehmen (2004: 285) verzichtet; diese werden zu fortgeschriebenen Anschaffungskosten als Anteile an<br />

verbundenen Unternehmen unter den Finanzanlagen erfasst. Die Bilanzsumme der nicht einbezogenen Unternehmen<br />

beträgt weniger als 2 Prozent der Summenbilanz des Konzerns.<br />

Die Angaben nach IFRS 3.67 zu den neu gegründeten Gesellschaften unterbleiben wegen untergeordneter Bedeutung.<br />

Eine Aufstellung über die vollkonsolidierten Unternehmen, at-equity bewerteten Unternehmen und sonstigen Beteiligungen<br />

ist der Übersicht auf den Seiten 201ff zu entnehmen.<br />

www.rzb.at<br />

141


Financial Statements<br />

142 www.rzb.at<br />

Unternehmenszusammenschlüsse<br />

RZB 2005<br />

Die folgende Tabelle stellt die neu bewerteten Vermögenswerte und Verbindlichkeiten im laufenden Geschäftsjahr zum<br />

Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung dar:<br />

in € Tausend AVAL UPC MBLCZ Gesamt<br />

Barreserve 259.692 - 3 259.695<br />

Forderungen an Kreditinstitute 378.429 376 392 379.197<br />

Forderungen an Kunden 1.769.518 - 33.012 1.802.530<br />

Sonstiges Finanzumlaufvermögen 152.504 - - 152.504<br />

Finanzanlagen 1.855 - - 1.855<br />

Immaterielle Vermögenswerte 216.407 1.046 221 217.675<br />

hievon Marke 120.921 - - 120.921<br />

hievon Kundenstock Firmenkunden 7.717 - - 7.717<br />

hievon Kundenstock Retailkunden 78.246 - - 78.246<br />

Sachanlagen 183.903 605 492 185.000<br />

Sonstige Aktiva 95.519 731 2.394 98.644<br />

Aktiva 3.057.827 2.759 36.514 3.097.101<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten -391.387 -1.363 -35.764 -428.513<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden -2.114.033 - -488 -2.114.521<br />

Rückstellungen -7.219 -109 -528 -7.857<br />

Sonstige Passiva -18.874 -257 -458 -19.589<br />

Nachrangkapital -58.347 - . -58.347<br />

Reinvermögen 467.966 1.030 -723 468.273<br />

Minderheitenanteile -30.399 - - -30.399<br />

Reinvermögen nach Minderheiten 437.567 1.030 -723 437.874<br />

Firmenwert 418.019 26.065 2.107 446.191<br />

Anschaffungskosten 855.586 27.095 1.384 884.065<br />

Liquide Mittel -259.692 - -3 -259.695<br />

Cash-Flow für den Unternehmenserwerb 595.894 27.095 1.380 624.370<br />

JSPP Bank Aval (AVAL)<br />

Im Oktober 2005 erfolgte das Closing zur Übernahme eines Anteils von 93,5 Prozent an der JSPP Bank Aval, Kiew,<br />

durch die <strong>Raiffeisen</strong> International Bank-Holding <strong>AG</strong>. Die Bank Aval ist eine Universalbank mit Fokus auf das Retailgeschäft.<br />

Zum Zeitpunkt der Übernahme war sie die zweitgrößte Bank der Ukraine. Der Kaufpreis betrug € 855.586<br />

Tausend. Die Bilanzsumme zum Erstkonsolidierungszeitpunkt betrug € 3.057.827 Tausend, das Eigenkapital belief sich<br />

auf € 467.966 Tausend.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Marke<br />

Unternehmen verwenden zur Unterscheidung ihrer Dienstleistungen von Mitbewerbern Warenzeichen (Marken). Die RZB<br />

beabsichtigt die Marke AVAL zu behalten bzw. in der Zukunft noch zu stärken, weil diese Marke in der Ukraine sehr gut<br />

positioniert ist. Als bevorzugter Partner für die Abwicklung staatlicher Pensionszahlungen hat die Bank Aval profitiert,<br />

wodurch sie über einen großen Kundenstock verfügt. Gemäß IFRS 3 wurde die Marke gesondert bilanziert. Sie verfügt<br />

über eine unbegrenzte Nutzungsdauer, demnach erfolgt keine planmäßige Abschreibung. Die Marke ist jährlich und<br />

zusätzlich immer dann, wenn Indikatoren für eine Wertminderung vorliegen, auf Werthaltigkeit (Impairment) zu testen.<br />

Für 2005 wurde keine Wertminderung der Marke festgestellt.<br />

Der Wert der Marke (€ 120.921 Tausend) wurde mit Hilfe eines kostenorientierten Bewertungsverfahrens (Comparable<br />

Historical Cost Approach) ermittelt, da weder unmittelbar Transaktionen noch ein Markt mit beobachtbaren Preisen zum<br />

Zeitpunkt der Kaufpreisallokation vorlagen. Als Datenbasis für das kostenorientierte Bewertungsverfahren wurde die<br />

Dokumentation der Aufwendungen für Marketing in Zusammenhang mit der Marke herangezogen. Der Wert der Marke<br />

wurde auf Basis von vergleichbaren Kosten für den Aufbau des Kundenbestands anderer Netzwerkbanken des Konzerns<br />

bestimmt.<br />

Bestehender Kundenstock<br />

Wenn Unternehmen Beziehungen mit Kunden auf Basis von Verträgen begründen, ergeben sich Kundenbeziehungen<br />

aus vertraglichen Rechten. Werden im Zuge eines Unternehmenszusammenschlusses Kundenverträge und die damit<br />

verbundenen Kundenbeziehungen erworben, müssen diese, wenn sie auf vertraglichen oder sonstigen Rechten beruhen,<br />

gemäß IFRS 3 gesondert bilanziert werden. Die Bank Aval erfüllt die Kriterien für die gesonderte Bilanzierung von<br />

vertraglichen und nicht vertraglichen Kundenbeziehungen für bestehende Kunden. Der Kundenstock wird für das<br />

Segment Corporate Customers und das Segment Retail Customers getrennt ermittelt. Die Abschreibungsdauer wurde für<br />

das Segment Corporate Customers mit 7 Jahren und für das Segment Retail Customers mit 20 Jahren festgelegt.<br />

Ab dem Erwerbszeitpunkt wurden Abschreibungen in Höhe von € 1.192 Tausend ergebniswirksam berücksichtigt. Die<br />

Buchwerte des bestehenden Kundenstocks betragen somit zum 31. Dezember 2005 für Firmenkunden € 7.455 Tausend<br />

und für Retailkunden € 77.316 Tausend. Die Wertermittlung des Kundenstocks erfolgte mit Hilfe der Residualmethode<br />

(Multi-period Excess Earnings Method) auf Basis einer Prognose der zukünftigen Erträge und Aufwendungen, die dem<br />

Kundenstock zugeordnet werden können. Die Prognose basiert auf Planungsrechnungen für die entsprechenden Jahre.<br />

Ukrainian Processing Center JSC (UPC)<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong> International Bank-Holding <strong>AG</strong>, Wien, übernahm das Ukrainian Processing Center, JSC, Kiew, um den<br />

Kaufpreis von € 27.095 Tausend. Das Ukrainian Processing Center bietet Dienstleistungen im Rahmen von Kreditkarten,<br />

Bankomaten und dem regionalen Interbank-Clearing an. Die Bilanzsumme zum Erstkonsolidierungszeitpunkt betrug<br />

€ 2.759 Tausend, das Eigenkapital belief sich auf € 1.030 Tausend.<br />

MB Leasing a.s. (MBLCZ)<br />

Im Oktober 2005 wurde die MB Leasing a.s., Mladá Boleslav, zu 100 Prozent von der <strong>Raiffeisen</strong>bank a.s., Prag,<br />

übernommen und per 1. Oktober 2005 erstkonsolidiert. Die MB Leasing a.s. ist auf das Mobilienleasing, im Speziellen<br />

auf das Kfz-Leasing fokussiert.<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Financial Statements<br />

www.rzb.at<br />

143


Financial Statements<br />

144 www.rzb.at<br />

Währungsumrechnung<br />

RZB 2005<br />

Die in Fremdwährung aufgestellten Abschlüsse der Unternehmen des Vollkonsolidierungskreises wurden nach der<br />

modifizierten Stichtagskursmethode gemäß IAS 21 in Euro umgerechnet, wobei das Eigenkapital mit historischen Kursen,<br />

alle anderen Aktiva und Passiva sowie Anhangangaben mit dem Stichtagskurs angesetzt wurden. Aus der Währungsumrechnung<br />

der Eigenkapitalbestandteile (historische Kurse) resultierende Differenzen wurden ergebnisneutral mit den<br />

Gewinnrücklagen verrechnet.<br />

Die Posten der Erfolgsrechnung wurden mit dem Durchschnittskurs des Jahres auf Basis der Monatsultimokurse<br />

berechnet. Währungsdifferenzen zwischen dem Stichtagskurs in der Bilanz und dem Durchschnittskurs in der Erfolgsrechnung<br />

werden ergebnisneutral mit dem Eigenkapital verrechnet.<br />

Bei einer Gesellschaft (Priorbank JSC, Minsk) kam aufgrund der volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen der IAS 29<br />

(Rechnungslegung für Hochinflationsländer) zur Anwendung.<br />

Bei sechs Tochterunternehmen stellt der Euro sowie bei zwei Gesellschaften der US-Dollar aufgrund des wirtschaftlichen<br />

Gehalts der zugrunde liegenden Geschäftsfälle die funktionale Währung dar.<br />

Folgende Kurse wurden für die Währungsumrechnung herangezogen:<br />

2005 2004<br />

Kurse in Währung pro € Stichtag Durchschnitt Stichtag Durchschnitt<br />

Ungarische Forint (HUF) 252,870 248,394 245,970 251,539<br />

Tschechische Kronen (CZK) 29,000 29,846 30,464 31,945<br />

Slowakische Kronen (SKK) 37,880 38,591 38,745 40,110<br />

Russische Rubel (RUB) 33,950 35,270 37,750 35,846<br />

Polnische Zloty (PLN) 3,860 4,027 4,085 4,531<br />

Bulgarische Lewa (BGN) 1,956 1,956 1,956 1,956<br />

Ukrainische Hryvna (UAH) 5,972 6,405 7,217 6,620<br />

Rumänische Lei (RON) 3,680 3,648 3,939 4,050<br />

Kroatische Kuna (HRK) 7,372 7,414 7,675 7,506<br />

Bosnische Marka (BAM) 1,956 1,956 1,956 1,956<br />

Slowenische Tolar (SIT) 239,500 239,579 239,760 239,018<br />

Serbisch-montenegrinische Dinar (CSD) 85,500 82,863 78,885 72,657<br />

Belarus Rubel (BYR) 2.546,350 2.692,559 2.955,650 2.689,559<br />

Albanische Lek (ALL) 122,580 124,216 126,350 127,958<br />

Kasachischer Tenge (KZT) 158,540 166,188 - -<br />

US-Dollar (USD) 1,180 1,247 1,362 1,248<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Finanzinstrumente<br />

Ein Finanzinstrument ist per definitionem ein Vertrag, der gleichzeitig bei dem einen Unternehmen zu einem finanziellen<br />

Vermögenswert und bei dem anderen zu einer finanziellen Schuld oder einem Eigenkapitalinstrument führt. In IFRS-<br />

Bilanzen werden hierbei folgende vier Kategorien unterschieden:<br />

1. finanzielle Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten, die ergebniswirksam zum fair value bewertet werden<br />

a. Handelsaktiva/-passiva<br />

b. designierte Finanzinstrumente zum fair value<br />

2. bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen<br />

3. Kredite und Forderungen<br />

4. zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte.<br />

1. Finanzielle Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten, die ergebniswirksam zum fair value bewertet werden<br />

1 a. Handelsaktiva/-passiva<br />

Handelsaktiva/-passiva dienen der Nutzung von kurzfristigen Marktpreisschwankungen. Die zu Handelszwecken<br />

dienenden Wertpapiere (inklusive Leerverkäufe von Wertpapieren) und derivativen Instrumente werden zum Marktwert<br />

bilanziert. Für die Ermittlung des Marktwerts werden bei börsenotierten Produkten die Börsekurse herangezogen. Sind<br />

solche Kurse nicht vorhanden, werden bei originären Finanzinstrumenten und Termingeschäften interne Preise auf Basis<br />

von Barwertberechnungen und bei Optionen anhand von geeigneten Optionspreismodellen ermittelt. Der Barwertberechnung<br />

wird die Zero Coupon Curve zugrunde gelegt. Als Optionspreisformeln werden je nach Optionsart<br />

entweder Black-Scholes 1972, Black 1976 oder Garman-Kohlhagen verwendet.<br />

Die zu Handelszwecken dienenden Derivate werden unter dem Bilanzposten Handelsaktiva bzw. Handelspassiva<br />

ausgewiesen. Wenn positive Marktwerte inklusive Zinsabgrenzungen (Dirty Price) bestehen, werden diese den Handelsaktiva<br />

zugeordnet. Bei Bestehen von negativen Marktwerten sind diese unter dem Bilanzposten Handelspassiva<br />

ausgewiesen. Eine Verrechnung von positiven und negativen Marktwerten wird nicht vorgenommen. Die Wertänderung<br />

des Dirty Price wird erfolgswirksam im Handelsergebnis dargestellt.<br />

1 b. Designierte Finanzinstrumente zum fair value<br />

Diese Kategorie umfasst im Wesentlichen jene finanziellen Vermögenswerte, die zum Zeitpunkt des erstmaligen Bilanzansatzes<br />

als designiertes Finanzinstrument zum fair value erfasst wurden. Es sind dies Schuldverschreibungen und<br />

andere festverzinsliche Wertpapiere sowie Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere.<br />

Diese Finanzinstrumente sind gemäß IAS 39 zum Marktwert bewertet. Der Bilanzausweis erfolgt unter dem Bilanzposten<br />

Sonstiges Finanzumlaufvermögen, laufende Erträge werden im Zinsüberschuss dargestellt, Bewertungs- und<br />

Veräußerungsergebnisse werden erfolgswirksam im Ergebnis aus Finanzinvestitionen gezeigt.<br />

2. Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen<br />

Nicht derivative finanzielle Vermögenswerte (Wertpapiere mit festen oder bestimmbaren Zahlungen sowie einer festen<br />

Laufzeit), die mit der Absicht sowie mit der Fähigkeit, sie bis zur Endfälligkeit zu halten, erworben werden, sind im<br />

Bilanzposten Finanzanlagen ausgewiesen. Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten, wobei Unterschiedsbeträge<br />

über die Laufzeit verteilt erfolgswirksam im Zinsergebnis vereinnahmt werden. Kuponzahlungen sind<br />

ebenfalls im Zinsergebnis berücksichtigt. Eine Veräußerung dieser Finanzinstrumente ist nur in wenigen im IAS 39<br />

explizit angeführten Ausnahmefällen zulässig.<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Financial Statements<br />

www.rzb.at<br />

145


Financial Statements<br />

146 www.rzb.at<br />

RZB 2005<br />

3. Kredite und Forderungen<br />

Forderungen werden mit dem Nennwert ohne Abzug von Wertberichtigungen angesetzt. Abgegrenzte Zinsen werden<br />

nur dann erfolgswirksam verbucht, wenn mit hoher Wahrscheinlichkeit mit deren Eingang zu rechnen ist. Des Weiteren<br />

werden hier Schuldverschreibungen ausgewiesen, für die kein aktiver Markt vorliegt.<br />

4. Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte<br />

Die Kategorie Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte umfasst jene Finanzinstrumente (im<br />

Wesentlichen Unternehmensanteile, für die kein aktiver Markt besteht), die keiner der drei anderen zugeordnet wurden.<br />

Die Bewertung erfolgt, soweit sich ein Marktwert verlässlich bestimmen lässt, zu diesem. Bewertungsdifferenzen sind im<br />

Eigenkapital auszuweisen und werden nur dann ergebniswirksam erfasst, wenn ein objektiver Hinweis auf eine Wertminderung<br />

besteht. Eine Wertaufholung derartiger ergebniswirksam verbuchter Wertminderungen ist nur im Fall von<br />

Schuldinstrumenten über die Erfolgsrechnung zu verbuchen, wohingegen sie im Fall von Eigenkapitalinstrumenten über<br />

das Eigenkapital zu erfolgen hat. Der Ausweis der Finanzinstrumente selbst erfolgt im Bilanzposten Finanzanlagen oder<br />

im Sonstigen Finanzumlaufvermögen.<br />

Kreditrisikovorsorgen<br />

Risiken des Kreditgeschäfts wird durch die Bildung von Einzelwertberichtigungen und aufgrund der präzisierten<br />

Regelungen des ab 2005 gültigen IAS 39 auch durch die Bildung von portfoliobasierten Wertberichtigungen Rechnung<br />

getragen. Letztere umfassen Wertberichtigungen auf Kreditportfolios mit gleichem Risikoprofil, die unter bestimmten<br />

Voraussetzungen gebildet werden. Sowohl die Einzelwertberichtigungen als auch die portfoliobasierten Wertberichtigungen<br />

werden nicht mit den entsprechenden Forderungen verrechnet, sondern in der Bilanz offen ausgewiesen.<br />

Für die bei Kunden- und Bankforderungen vorhandenen Bonitätsrisiken werden nach konzerneinheitlichen Maßstäben<br />

Vorsorgen in Höhe des erwarteten Ausfalls gebildet. Eine Ausfallsgefährdung wird dann angenommen, wenn – unter<br />

Berücksichtigung der Sicherheiten – die diskontierten voraussichtlichen Rückzahlungsbeträge und Zinszahlungen unter<br />

dem Buchwert der Forderung liegen. Für die Ermittlung von portfoliobasierten Wertberichtigungen werden Bewertungsmodelle<br />

herangezogen, wobei die voraussichtlichen zukünftigen Cash-Flows anhand historischer Ausfallserfahrungen für<br />

die Forderungen in dem jeweiligen Kreditportfolio geschätzt werden. Für Retailportfolios, für die noch keine eigene<br />

Verlusthistorie dokumentiert wurde, wird hierbei auf Benchmarkwerte vergleichbarer Peer Groups zurückgegriffen.<br />

Der Gesamtbetrag der Kreditrisikovorsorge, der sich auf bilanzielle Forderungen bezieht, umfassend die Einzelwertberichtigungen<br />

und die portfoliobasierten Wertberichtigungen, wird als eigener Posten auf der Aktivseite nach den<br />

Forderungen ausgewiesen. Die Risikovorsorge für außerbilanzielle Geschäfte wird als Rückstellung bilanziert.<br />

Derivate<br />

Derivate, die nicht dem Handelsbestand zugeordnet sind, weil sie zu Sicherungszwecken erworben wurden, werden<br />

infolge ihrer unterschiedlichen Abbildung in der IFRS-Bilanz in folgende Kategorien geteilt:<br />

a) Fair Value Hedge gemäß IAS 39<br />

Zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos bei Krediten und Emissionen werden Interest Rate Swaps abgeschlossen,<br />

welche die Voraussetzungen für ein Hedge Accounting erfüllen. Dies bedeutet, dass die Sicherungsgeschäfte<br />

dokumentiert, fortlaufend beurteilt und als hoch wirksam eingestuft werden. Es kann also über die gesamte Laufzeit des<br />

Sicherungsgeschäfts davon ausgegangen werden, dass Änderungen des beizulegenden Zeitwerts eines gesicherten<br />

Grundgeschäfts nahezu vollständig durch eine Änderung des beizulegenden Zeitwerts des Sicherungsinstruments<br />

kompensiert werden und die tatsächlichen Ergebnisse in einer Bandbreite von 80 bis 125 Prozent liegen.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Derivate, die zur Absicherung des Marktwerts von einzelnen Bilanzposten des Bankbuchs abgeschlossen werden,<br />

werden mit dem Marktwert (Dirty Price) unter den Sonstigen Aktiva (positive Marktwerte) oder Sonstigen Passiva<br />

(negative Marktwerte) bilanziert. Die Buchwertänderungen des gesicherten Grundgeschäfts (Aktiva oder Passiva)<br />

werden direkt den betroffenen Bilanzposten zugerechnet und in den Notes gesondert ausgewiesen. Sowohl das Ergebnis<br />

aus der Veränderung der Buchwerte der abzusichernden Positionen als auch das Ergebnis aus der Veränderung der<br />

Clean Prices der Derivate werden im Sonstigen betrieblichen Ergebnis (Ergebnis aus dem Hedge Accounting) erfolgswirksam<br />

gebucht.<br />

b) Sonstige Derivate<br />

Derivate, die zur Absicherung gegen Marktrisiken des Bankbuchs abgeschlossen werden und die gegen ein<br />

inhomogenes Portfolio gestellt werden, erfüllen nicht die Bedingung für IAS 39 Hedge Accounting. Sie werden wie folgt<br />

bilanziert: Die positiven Dirty Prices sind unter den Sonstigen Aktiva und die negativen Dirty Prices sind unter den<br />

Sonstigen Passiva ausgewiesen. Die Wertänderung dieser Derivate auf der Basis des Clean Price ist im Sonstigen<br />

betrieblichen Ergebnis (Ergebnis aus sonstigen Derivaten) dargestellt, die Zinsen werden im Zinsüberschuss gezeigt.<br />

c) Cash-Flow Hedge<br />

Derivate, die zur Absicherung des Risikos aus schwankenden Cash-Flows bestimmter variabler Zinspositionen abgeschlossen<br />

werden, werden wie folgt bilanziert: Das Sicherungsinstrument wird mit dem Marktwert angesetzt, die<br />

Änderungen des Clean Price werden erfolgsneutral in einem eigenen Posten im Eigenkapital verbucht.<br />

Capital Hedge<br />

Im Konzern werden Kurssicherungsgeschäfte für Investitionen in wirtschaftlich selbständige Teileinheiten (IAS 39.102)<br />

getätigt. Die Umrechnungsdifferenzen aus Fremdwährungen jener Transaktionen, die im Rahmen der Bestimmungen des<br />

IAS 39 bleiben, werden direkt mit dem Eigenkapital verrechnet und in der Eigenkapitalüberleitung gesondert gezeigt.<br />

Verbindlichkeiten<br />

Verbindlichkeiten werden mit den fortgeschriebenen Anschaffungskosten angesetzt. Abgezinst begebene Schuldverschreibungen<br />

und ähnliche Verbindlichkeiten werden zum Barwert ausgewiesen.<br />

Pensionsgeschäfte<br />

Im Rahmen echter Pensionsgeschäfte (Repo-Geschäfte) verkauft der Konzern Vermögenswerte an einen Vertragspartner<br />

und vereinbart gleichzeitig, diese an einem bestimmten Termin zu einem vereinbarten Kurs zurückzukaufen. Die<br />

Vermögenswerte verbleiben in der Bilanz des Konzerns und werden nach den Regeln des jeweiligen Bilanzpostens<br />

bewertet. Die Liquiditätszuflüsse aus den Repo-Geschäften werden je nach Gegenpartei als Verbindlichkeit gegenüber<br />

Kreditinstituten oder Verbindlichkeiten gegenüber Kunden in der Bilanz ausgewiesen.<br />

Bei Reverse-Repo-Geschäften werden Vermögenswerte mit der gleichzeitigen Verpflichtung eines zukünftigen Verkaufs<br />

gegen Entgelt erworben. Die Liquiditätsabflüsse aus den Reverse-Repo-Geschäften werden in den Bilanzposten<br />

Forderungen an Kreditinstitute bzw. Forderungen an Kunden bilanziert.<br />

Zinsaufwendungen aus Repo-Geschäften und Zinserträge aus Reverse-Repo-Geschäften werden linear über die Laufzeit<br />

abgegrenzt und im Zinsüberschuss ausgewiesen.<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Financial Statements<br />

www.rzb.at<br />

147


Financial Statements<br />

148 www.rzb.at<br />

Leasinggeschäft<br />

RZB 2005<br />

Nach IFRS liegt Finanzierungsleasing (Finance Lease) vor, wenn alle mit dem Eigentum verbundenen Risken und<br />

Chancen eines Vermögenswerts an den Leasingnehmer übertragen werden. Gemäß IAS 17 werden der Barwert der<br />

künftigen Leasingraten und etwaige Restwerte beim Leasinggeber als Forderung gegenüber Kreditinstituten bzw. Kunden<br />

ausgewiesen. Leasingnehmer im Rahmen des Finanzierungsleasings stellen die Vermögenswerte in dem jeweiligen<br />

Posten des Sachanlagevermögens dar, dem eine entsprechende Leasingverbindlichkeit gegenübersteht.<br />

Immaterielle Vermögenswerte<br />

Unter diesem Posten werden neben selbst erstellter und erworbener Software, Markenrechte, erworbener Kundenstock<br />

und insbesondere Firmenwerte ausgewiesen. Firmenwerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte ohne bestimmbare<br />

Nutzungsdauer werden zumindest an jedem Bilanzstichtag auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Sofern Umstände<br />

vorliegen, die den erwarteten Nutzen nicht mehr erkennen lassen, wird gemäß IFRS 3 eine Wertminderung<br />

vorgenommen.<br />

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte (Software, Kundenstock) werden mit den Anschaffungskosten,<br />

vermindert um planmäßige Abschreibungen, bilanziert.<br />

Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte umfassen ausschließlich Software und werden aktiviert, wenn es wahrscheinlich<br />

ist, dass dem Konzern künftig ein wirtschaftlicher Nutzen entsteht und die Herstellungskosten verlässlich<br />

ermittelt werden können. Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer für Software beträgt zwischen vier und sechs Jahren.<br />

Bei Software-Großprojekten kann sich die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer auf bis zu zehn Jahre erstrecken. Die<br />

Nutzungsdauer für den erworbenen Kundenstock wurde für das Segment Corporate Customers mit sieben Jahren und<br />

für das Segment Retail Customers mit 20 Jahren festgelegt.<br />

Sachanlagen<br />

Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen,<br />

angesetzt. Den linearen Abschreibungen werden folgende betriebsgewöhnliche Nutzungsdauern zugrunde gelegt:<br />

Betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer Jahre<br />

Gebäude 25 - 50<br />

Büro- und Geschäftsausstattung 5 - 10<br />

Hardware 3 - 5<br />

Bei voraussichtlich dauernden Wertminderungen werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Bei Wegfall<br />

der Abschreibungsgründe erfolgt die Zuschreibung bis zu den fortgeschriebenen Anschaffungskosten. Die als Finanzinvestition<br />

gehaltenen Immobilien (Investment Property) werden gemäß IAS 40 mit den fortgeschriebenen Anschaffungskosten<br />

bewertet.<br />

Vorräte<br />

Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips. Abwertungen<br />

werden vorgenommen, sofern der Anschaffungswert über dem Nettoveräußerungswert am Bilanzstichtag liegt oder<br />

wenn aufgrund eingeschränkter Verwertbarkeit oder langer Lagerzeit eine Wertminderung der Vorräte eingetreten ist.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Rückstellungen<br />

Sämtliche Sozialkapitalrückstellungen (Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungsverpflichtungen und Jubiläumsgelder)<br />

werden gemäß IAS 19 – Employee Benefits – nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method)<br />

ermittelt.<br />

Für die versicherungsmathematische Berechnung der Pensionsverpflichtungen wird für aktive Dienstnehmer ein Rechnungszinsfuß<br />

von 4,25 Prozent p.a. (Vorjahr: 5,25 Prozent p.a) sowie eine pensionswirksame Gehaltssteigerung von<br />

3 Prozent p.a. bzw. ein individueller Karrieretrend von 1,5 Prozent p.a. zugrunde gelegt. Die Parameter für Pensionisten<br />

sind mit einem Rechnungszinsfuß von 4,25 Prozent p.a. (Vorjahr: 5,25 Prozent p.a) und einer erwarteten Pensionserhöhung<br />

von 2 Prozent (Vorjahr: 1,5 Prozent p.a.) angesetzt. Die Berechnungen basieren auf einem kalkulatorischen<br />

Pensionsalter von 62 Jahren (in Einzelfällen von 65 Jahren) unter Beachtung der gesetzlichen Übergangsbestimmungen<br />

sowie einzelvertraglicher Besonderheiten.<br />

Für die versicherungsmathematische Berechnung der Abfertigungsverpflichtungen und Jubiläumsgelder wird ein Rechnungszinsfuß<br />

von 4,25 Prozent p.a. (Vorjahr: 5,25 Prozent p.a.), eine durchschnittliche Gehaltssteigerung von 3 Prozent<br />

p.a. sowie ein individueller Karrieretrend von 1,5 Prozent p.a. zugrunde gelegt.<br />

Als biometrische Rechnungsgrundlagen werden für alle Sozialkapitalrückstellungen die AVÖ 1999-P-Rechnungsgrundlagen<br />

für die Pensionsversicherung – Pagler & Pagler in der Ausprägung für Angestellte herangezogen.<br />

Sonstige Rückstellungen werden für ungewisse Verbindlichkeiten gegenüber Dritten in Höhe der zu erwartenden<br />

Inanspruchnahme gebildet. Eine Abzinsung dieser Rückstellungen wird aufgrund der Unwesentlichkeit des aus der<br />

Diskontierung resultierenden Zinseffektes nicht vorgenommen.<br />

Ertragsteuern<br />

Die Bilanzierung und Berechnung von Ertragsteuern erfolgen in Übereinstimmung mit IAS 12 nach der bilanzorientierten<br />

Verbindlichkeitenmethode. Auf alle temporären Differenzen, die aus dem Vergleich zwischen Konzernbuchwerten und<br />

steuerlichen Buchwerten resultieren und sich in den Folgeperioden wieder ausgleichen, werden latente Steuern unter<br />

Zugrundelegung der landesspezifischen Steuersätze berechnet. Für Verlustvorträge werden aktive latente Steuern<br />

angesetzt, wenn es wahrscheinlich ist, dass in Zukunft mit steuerbaren Gewinnen in entsprechender Höhe in der gleichen<br />

Gesellschaft zu rechnen ist. Eine Aufrechnung von latenten Steueransprüchen mit latenten Steuerverpflichtungen wird je<br />

Tochterunternehmen vorgenommen.<br />

Ertragsteueransprüche bzw. -verpflichtungen werden in den Bilanzposten Sonstige Aktiva bzw. Rückstellungen für<br />

Steuern gesondert ausgewiesen.<br />

Treuhandgeschäfte<br />

Geschäfte, die eine Verwaltung oder Platzierung von Vermögenswerten für fremde Rechnung zur Basis haben, werden<br />

gemäß IAS 30 in der Bilanz nicht ausgewiesen. Provisionszahlungen aus diesen Geschäften werden im Provisionsüberschuss<br />

gezeigt.<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Financial Statements<br />

www.rzb.at<br />

149


Financial Statements<br />

150 www.rzb.at<br />

Erläuterungen zur Erfolgsrechnung<br />

(1) Segmentberichterstattung<br />

Segmentbericht nach Geschäftsbereichen<br />

RZB 2005<br />

Als Basis der primären Segmentberichterstattung gemäß IAS 14 dient das interne Managementberichtswesen der RZB,<br />

das im Wesentlichen einer kundenorientierten Segmentierung entspricht. Das Geschäft wird dabei in die folgenden<br />

Segmente geteilt:<br />

• Corporate Customers<br />

• Financial Institutions and Public Sector<br />

• Retail Customers<br />

• Proprietary Trading<br />

• Participations and Other.<br />

Das Segment Corporate Customers erfasst die Geschäftstätigkeit mit österreichischen Top-1.000 Konzernen, multinationalen<br />

Konzernen sowie mittleren und großen Unternehmen in Zentral- und Osteuropa (Large corporate und Middle<br />

market companies). Als Unterscheidungskriterien werden Kennzahlen wie Umsatz, Gewinn und Anzahl der Mitarbeiter<br />

herangezogen. In diese Kategorie fallen auch kleinere Unternehmen großer Konzerne sowie gewinnorientierte<br />

Unternehmen im staatlichen Besitz.<br />

Die Abgrenzung zu den Retail Customers wurde 2004 standardisiert. Klein- und Mittelbetriebe, die den Corporate<br />

Customers zugerechnet werden, müssen entweder einen Umsatz von mindestens € 5 Millionen aufweisen oder einen<br />

eindeutigen Projektfinanzierungs- oder Handelsfinanzierungsbezug besitzen. Alle anderen Klein- und Mittelbetriebe<br />

werden als Teilsegment Retail SME dem Retail Customers Segment zugeordnet.<br />

Das Segment Financial Institutions and Public Sector berichtet über Geschäfte mit Banken, Finanzdienstleistungsunternehmen,<br />

Versicherungen sowie mit staatlichen Stellen.<br />

Zum Subsegment Banken zählen nationale und internationale Kommerz-, Retail- und Privatbanken. Ebenfalls in dieses<br />

Segment fallen supranationale Institutionen wie die Weltbank, die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung<br />

(EBRD), die Europäische Investitionsbank (EIB), der Internationale Währungsfonds (IMF) und die Kreditanstalt für<br />

Wiederaufbau (KfW).<br />

Unter Finanzdienstleistungsunternehmen werden Broker und Vermögensverwalter, wie zum Beispiel Investmentbanken,<br />

Kapitalanlagegesellschaften, Leasingfirmen sowie andere Firmen für mit dem Kreditgewerbe verbundene Tätigkeiten<br />

erfasst. In das Subsegment der Versicherungen fallen alle Arten von Versicherern und Rückversicherern: Dazu zählen<br />

Sachversicherungen, Krankenversicherungen, Lebensversicherungen sowie auch Pensionsversicherungen.<br />

Public Sector umfasst alle staatlichen Stellen wie Ministerien, Länder, Gemeinden oder ähnliche Körperschaften. Auch<br />

Botschaften und Handelsrepräsentanzen sind in diesem Teilsegment ausgewiesen.<br />

Das Kundensegment Retail Customers enthält das Retail Banking in CEE, das Retail-Geschäft der <strong>Raiffeisen</strong>-Leasing in<br />

<strong>Österreich</strong> und CEE sowie das Private Banking in <strong>Österreich</strong> und CEE. Durch die Aufgabenteilung innerhalb der <strong>Raiffeisen</strong><br />

Bankengruppe (RBG) ist die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> selbst in <strong>Österreich</strong> nicht im Retail Banking tätig.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Zur Zielgruppe des Retail Banking zählen alle Privatpersonen (Consumers), selbständig Erwerbstätige (Professionals)<br />

sowie Klein- und Mittelbetriebe mit einem Jahresumsatz von weniger als € 5 Millionen (Retail SME). Angeboten werden<br />

weitgehend standardisierte Produkte wie Sparbücher bzw. Spareinlagen, Termineinlagen und Giro- bzw. Gehaltskonten,<br />

Konsumentenkredite, Überziehungsrahmen, Kreditkarten sowie Hypothekarkredite und andere zweckgebundene Kredite.<br />

Das Private Banking wird in <strong>Österreich</strong> vom Bankhaus Kathrein & Co abgedeckt. In CEE wird dieses Segment von<br />

einzelnen Netzwerkbanken betrieben. Dabei wird ein individueller Beratungsansatz für vermögende Privatkunden<br />

(High networth individuals) gewählt und Vermögensverwaltung angeboten.<br />

Das Geschäftssegment Proprietary Trading betrifft den Eigenhandel der Bereiche Treasury und Investment Banking der<br />

<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>, der <strong>Raiffeisen</strong> Centrobank <strong>AG</strong> und der Netzwerkbanken in CEE.<br />

Treasury umfasst die Eigenpositionierung mit bilanzmäßigen (z.B. Geldmarktdepots, Valuten/Münzen) und außerbilanzmäßigen<br />

Produkten (Termingeschäfte, Optionen). Darunter fallen Zinsgeschäfte, Währungsgeschäfte, Liquiditätsmanagement<br />

und das Aktiv/Passiv-Management (Fristentransformation). Dazu kommen das Portfoliomanagement von<br />

Aktien, Renten, Fonds sowie kurz- und langfristige alternative Investments (Kombination von Wertpapier-Produkten mit<br />

derivativen Produkten) und Wertpapier-Hybride. Außerdem werden Wertpapierleihgeschäfte und Repo-Transaktionen<br />

mit internationalen Partnern durchgeführt.<br />

Der reine Handel mit Finanzinstrumenten ist zentral gesteuert und unterliegt streng kontrollierten Limiten. Darüber<br />

hinaus hält der Konzern ein Portfolio an mittel- und langfristigen Finanzinvestitionen. Während die Eigengeschäfte des<br />

Konzerns gesamthaft unter diesem Segment ausgewiesen sind, werden Beiträge aus kundenbezogenen Treasury-<br />

Transaktionen teilweise den anderen Segmenten zugeordnet. Jener Teil des Ergebnisbeitrags, der über den im Markt<br />

erzielbaren Preisen liegt, wird den Kundenbereichen zugeordnet.<br />

Zum Bereich Investment Banking gehören Transaktionen mit Wertpapieren und Unternehmensanteilen – insbesondere<br />

die Begleitung bei Emissionen – und das Market Making.<br />

Das Segment Participations and Other beinhaltet neben Nichtbankaktivitäten vor allem das umfangreiche Beteiligungsportefeuille<br />

der RZB. Darin enthalten sind auch die assoziierten Unternehmen, die mittels Equity-Methode in die Bilanz<br />

integriert sind. Weiters sind andere segmentübergreifende Funktionen enthalten, speziell in der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong><br />

als Muttergesellschaft und in den nachgeordneten Verwaltungsholdings.<br />

In der RZB werden zwei zentrale Steuerungsgrößen eingesetzt:<br />

Der Return on Equity vor Steuern errechnet sich aus dem Verhältnis des unversteuerten Gewinns zum durchschnittlich<br />

eingesetzten Eigenkapital und zeigt die Verzinsung des im Geschäftsbereich eingesetzten Kapitals.<br />

Die Cost/Income Ratio stellt die Kosteneffizienz der Geschäftsbereiche dar. Die Cost/Income Ratio errechnet sich<br />

als Quotient aus den Verwaltungsaufwendungen einerseits und der Summe aus Zinsüberschuss, Provisionsüberschuss,<br />

Handelsergebnis und dem sonstigen betrieblichen Ergebnis (korrigiert um das Bewertungsergebnis aus Hedge<br />

Accounting und sonstigen Derivaten) andererseits.<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Financial Statements<br />

www.rzb.at<br />

151


Financial Statements<br />

152 www.rzb.at<br />

RZB 2005<br />

Basis für die Segmentberichterstattung ist die interne Management-Erfolgsrechnung. Dabei handelt es sich um eine<br />

stufenweise Deckungsbeitragsrechnung. Erträge und Aufwendungen werden verursachungsgerecht zugeordnet. Ertragspositionen<br />

sind der Zinsüberschuss, der Provisionsüberschuss, das Handelsergebnis sowie das sonstige betriebliche<br />

Ergebnis, wobei der Zinsüberschuss auf Basis der Marktzinsmethode kalkuliert wird. Der Zinsnutzen aus dem Eigenkapital<br />

wird auf Basis des aufsichtsrechtlichen Kapitalerfordernisses den Segmenten zugeordnet und im Zinsüberschuss<br />

dargestellt.<br />

Die Risikovorsorgen im Kreditgeschäft beinhalten Nettoneubildungen von Wertberichtigungen für Bonitätsrisiken, Direktabschreibungen,<br />

aber auch Eingänge aus abgeschriebenen Forderungen. Der Verwaltungsaufwand beinhaltet direkte<br />

und indirekte Kosten. Die direkten Kosten (Personal- und Sachkosten) werden von den Geschäftsfeldern verantwortet, die<br />

indirekten Kosten werden auf Basis von vereinbarten Schlüsseln zugeordnet.<br />

Geschäftsjahr 2005 Financial<br />

Corporate Institutions and Retail Proprietary Participations<br />

in € Tausend Customers Public Sector Customers Trading and Other Gesamt<br />

Zinsüberschuss 575.535 129.117 657.814 184.422 59.335 1.606.223<br />

Kreditrisikovorsorgen<br />

Zinsüberschuss nach<br />

-111.565 1.004 -96.540 -2 484 -206.620<br />

Kreditrisikovorsorge 463.969 130.121 561.273 184.420 59.819 1.399.603<br />

Provisionsüberschuss 230.567 103.525 266.256 23.770 -5.081 619.037<br />

Handelsergebnis 107.862 35.528 97.557 133.865 -2.559 372.252<br />

Ergebnis aus Finanzinvestitionen 3.378 1.104 82 -1.894 23.368 26.037<br />

Verwaltungsaufwendungen -371.603 -132.256 -802.677 -116.131 -151.360 -1.574.027<br />

Sonstiges betriebliches Ergebnis 15.309 9.104 6.674 14.333 41.542 86.962<br />

Jahresüberschuss vor Steuern<br />

Bemessungsgrundlage<br />

449.482 147.126 129.165 238.361 -34.271 929.864<br />

(inklusive Marktrisiko) 26.065.873 6.399.293 9.370.410 10.952.194 2.995.654 55.783.425<br />

Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 6.044 1.727 19.356 1.305 2.633 31.065<br />

Cost/Income Ratio 40,0 % 47,7 % 78,1 % 34,0 % - 58,9 %<br />

Durchschnittliches Eigenkapital 1.815.554 445.727 652.673 762.848 208.655 3.885.456<br />

Return on Equity (ROE) vor Steuern 24,8 % 33,0 % 19,8 % 31,2 % - 23,9 %<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Geschäftsjahr 2004 Financial<br />

Corporate Institutions and Retail Proprietary Participations<br />

in € Tausend Customers Public Sector Customers Trading and Other Gesamt<br />

Zinsüberschuss 441.717 92.399 416.290 126.926 46.536 1.123.868<br />

Kreditrisikovorsorgen<br />

Zinsüberschuss nach<br />

-135.313 1.663 -62.794 -23 744 -195.723<br />

Kreditrisikovorsorge 306.404 94.063 353.495 126.903 47.280 928.145<br />

Provisionsüberschuss 200.631 86.939 188.652 -4.016 11.523 483.728<br />

Handelsergebnis 79.697 17.988 68.465 142.277 3.149 311.576<br />

Ergebnis aus Finanzinvestitionen 9.451 -111 -2.329 11.144 75.795 93.952<br />

Verwaltungsaufwendungen -293.387 -108.665 -558.820 -94.282 -140.905 -1.196.059<br />

Sonstiges betriebliches Ergebnis 16.745 5.684 1.283 -8.277 55.530 70.964<br />

Jahresüberschuss vor Steuern<br />

Bemessungsgrundlage<br />

319.541 95.899 50.746 173.748 52.371 692.306<br />

(inklusive Marktrisiko) 19.509.219 3.321.438 5.068.964 8.359.660 2.233.032 38.492.313<br />

Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 4.862 1.573 13.148 1.169 2.760 23.513<br />

Cost/Income Ratio 39,7 % 53,5 % 82,8 % 35,6 % - 59,8 %<br />

Durchschnittliches Eigenkapital 1.174.338 199.931 305.121 503.201 134.415 2.317.007<br />

Return on Equity (ROE) vor Steuern 27,2 % 48,0 % 16,6 % 34,5 % 39,0 % 29,9 %<br />

Segmentbericht nach geografischen Märkten<br />

Die sekundäre Segmentberichterstattung zeigt die Ergebniskomponenten und Bestandsgrößen nach regionalen Gesichtspunkten.<br />

Als Zuordnungskriterium dient der Sitz der jeweiligen Geschäftsstellen. Neben den direkt erzielten Ergebnissen<br />

werden den Regionen auch Refinanzierungskosten, Kosten aus Kapitalabsicherungsmaßnahmen und direkt in<br />

Zusammenhang mit der Steuerung stehende Kosten verursachungsgerecht zugeschrieben.<br />

Das bisher ausgewiesene Segment Zentral- und Osteuropa (CEE) wurde aufgrund steigender Bedeutung in die drei<br />

Subsegmente Zentraleuropa (CE), Südosteuropa (SEE) und die GUS-Länder (CIS) aufgespaltet.<br />

Die berichteten regionalen Segmente sind nachfolgend erläutert:<br />

<strong>Österreich</strong> – Unter <strong>Österreich</strong> werden die vom Headoffice getätigten Geschäfte der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> sowie die von<br />

den zahlreichen österreichischen Tochtergesellschaften erzielten Ergebnisse ausgewiesen.<br />

Zentraleuropa (CE) – Dieses Segment enthält jene fünf am 1. Mai 2004 der EU beigetretenen Staaten, in denen die RZB<br />

tätig ist. Das sind Polen, die Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn.<br />

Südosteuropa (SEE) – Zu Südosteuropa zählen Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kosovo, Kroatien,<br />

Serbien und Montenegro sowie Rumänien.<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Financial Statements<br />

www.rzb.at<br />

153


Financial Statements<br />

154 www.rzb.at<br />

RZB 2005<br />

GUS-Länder (CIS) – Dieses Segment enthält die Mitgliedsstaaten der Gemeinschaft der unabhängigen Staaten (CIS), die<br />

sich überwiegend aus dem Gebiet der früheren Sowjetunion gebildet haben. Die RZB ist in Russland, der Ukraine,<br />

Belarus und seit Jahresbeginn 2005 auch in Kasachstan tätig.<br />

Sonstige – In das Segment der übrigen Staaten fallen die Filialen der RZB in London, Singapur und Peking sowie in<br />

anderen Ländern befindliche Konzerneinheiten wie z.B. Malta, USA, Deutschland und die Schweiz.<br />

Die regionale Zuordnung nach dem jeweiligen Sitz der Geschäftsstellen unter Berücksichtigung der Refinanzierungs- und<br />

Steuerungskosten ergibt die folgende Verteilung:<br />

Geschäftsjahr 2005<br />

in € Tausend <strong>Österreich</strong> Zentraleuropa Südosteuropa GUS-Länder Sonstige Gesamt<br />

Zinsüberschuss 396.515 506.839 415.479 250.143 37.248 1.606.223<br />

Kreditrisikovorsorgen<br />

Zinsüberschuss nach<br />

-29.601 -48.468 -63.479 -55.281 -9.791 -206.620<br />

Kreditrisikovorsorge 366.913 458.371 352.000 194.862 27.457 1.399.603<br />

Provisionsüberschuss 194.838 158.988 143.678 95.692 25.842 619.037<br />

Handelsergebnis 113.240 142.187 96.155 13.640 7.031 372.252<br />

Ergebnis aus Finanzinvestitionen 8.252 7.542 2.718 -147 7.672 26.037<br />

Verwaltungsaufwendungen -380.621 -525.213 -415.686 -200.533 -51.974 -1.574.027<br />

Sonstiges betriebliches Ergebnis 70.083 -8.953 3.753 -1.432 23.511 86.962<br />

Jahresüberschuss vor Steuern 372.703 232.921 182.617 102.083 39.540 929.864<br />

Summe Aktiva<br />

Bemessungsgrundlage<br />

45.964.633 16.849.436 13.520.943 9.089.503 8.438.984 93.863.499<br />

(inklusive Marktrisiko) 23.681.407 12.049.547 8.730.827 7.016.925 4.304.719 55.783.425<br />

Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 2.469 9.013 11.032 8.270 281 31.065<br />

Cost/Income Ratio 49,2 % 65,6 % 63,1 % 56,4 % 63,8 % 58,9 %<br />

Durchschnittliches Eigenkapital 1.661.093 975.778 617.103 347.232 284.250 3.885.456<br />

Return on Equity (ROE) vor Steuern 22,4 % 23,9 % 29,6 % 29,4 % 13,9 % 23,9 %<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Geschäftsjahr 2004<br />

in € Tausend <strong>Österreich</strong> Zentraleuropa Südosteuropa GUS-Länder Sonstige Gesamt<br />

Zinsüberschuss 284.598 415.902 258.318 119.248 45.802 1.123.868<br />

Kreditrisikovorsorgen<br />

Zinsüberschuss nach<br />

-51.053 -69.475 -44.628 -23.539 -7.028 -195.723<br />

Kreditrisikovorsorge 233.545 346.427 213.690 95.709 38.774 928.145<br />

Provisionsüberschuss 169.033 133.456 116.730 44.063 20.446 483.728<br />

Handelsergebnis 76.117 129.537 65.950 33.072 6.901 311.576<br />

Ergebnis aus Finanzinvestitionen 84.710 5.570 1.174 -38 2.536 93.952<br />

Verwaltungsaufwendungen -342.005 -433.655 -291.037 -89.713 -39.649 -1.196.059<br />

Sonstiges betriebliches Ergebnis 99.875 -13.137 -9.488 -6.342 56 70.964<br />

Jahresüberschuss vor Steuern 321.276 168.198 97.019 76.750 29.063 692.306<br />

Summe Aktiva<br />

Bemessungsgrundlage<br />

33.913.789 14.100.816 10.127.862 3.218.507 6.503.282 67.864.257<br />

(inklusive Marktrisiko) 17.206.431 10.193.458 5.689.833 2.601.441 2.801.150 38.492.313<br />

Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 2.321 8.273 9.198 3.478 243 23.513<br />

Cost/Income Ratio 54,4 % 64,8 % 67,5 % 47,1 % 49,9 % 59,8 %<br />

Durchschnittliches Eigenkapital 1.035.724 613.585 342.494 156.591 168.612 2.317.007<br />

Return on Equity (ROE) vor Steuern 31,0 % 27,4 % 28,3 % 49,0 % 17,2 % 29,9 %<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Financial Statements<br />

www.rzb.at<br />

155


Financial Statements<br />

156 www.rzb.at<br />

(2) Zinsüberschuss<br />

Im Zinsüberschuss sind Zinserträge und -aufwendungen aus Posten des Bankgeschäfts, Dividendenerträge und<br />

Gebühren und Provisionen mit Zinscharakter enthalten.<br />

RZB 2005<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Zinserträge 3.400.606 2.513.522<br />

aus Forderungen an Kreditinstitute 794.872 557.803<br />

aus Forderungen an Kunden 1.884.562 1.354.917<br />

aus Finanzumlaufvermögen 121.420 80.505<br />

aus Finanzanlagen 253.138 205.090<br />

aus Leasingforderungen 186.413 158.443<br />

aus derivativen Finanzinstrumenten (non-trading), netto 160.202 156.764<br />

Laufende Erträge 108.690 72.640<br />

aus Aktien und nicht festverzinslichen Wertpapieren 4.328 4.220<br />

aus Anteilen an verbundenen Unternehmen 11.619 3.836<br />

aus at-equity bewerteten Unternehmen 68.105 54.040<br />

aus sonstigen Beteiligungen 24.638 10.544<br />

Sonstige zinsähnliche Erträge 7.337 4.515<br />

Zinsen und zinsähnliche Erträge gesamt 3.516.633 2.590.677<br />

Zinsaufwendungen -1.899.619 -1.449.767<br />

für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten -913.376 -627.142<br />

für Verbindlichkeiten gegenüber Kunden -712.277 -604.371<br />

für verbriefte Verbindlichkeiten -206.458 -155.158<br />

für Nachrangkapital -67.509 -63.096<br />

Sonstige zinsähnliche Aufwendungen -10.790 -17.043<br />

Zinsen und zinsähnliche Aufwendungen gesamt -1.910.410 -1.466.810<br />

Zinsüberschuss 1.606.223 1.123.868<br />

Die Zinsspanne, bezogen auf den jeweiligen Durchschnitt der angegebenen Basis, hat sich wie folgt entwickelt:<br />

in Prozent 2005 2004<br />

Zinsspanne (Bilanzsumme) 2,02 % 1,79 %<br />

Zinsspanne (Risikoaktiva des Bankbuchs) 4,02 % 3,74 %<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

(3) Kreditrisikovorsorgen<br />

Die Kreditrisikovorsorgen für bilanzielle und außerbilanzielle Geschäfte setzen sich wie folgt zusammen:<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Zuführung zu Risikovorsorgen -442.858 -309.446<br />

Direktabschreibungen -42.745 -28.893<br />

Eingänge auf abgeschriebene Forderungen 33.672 20.322<br />

Zwischensumme -451.931 -318.017<br />

Auflösung von Risikovorsorgen 245.309 122.294<br />

Erlöse aus dem Verkauf von Krediten 2 -<br />

Gesamt -206.620 -195.723<br />

Detailangaben über die Risikovorsorgen sind unter Punkt 14 (Kreditrisikovorsorgen) dargestellt.<br />

in Prozent 2005 2004<br />

Neubildungsquote (Ø Risikoaktiva Bankbuch) 1) 0,52 % 0,64 %<br />

Neubildungsquote (Kreditobligo) 2) 0,32 % 0,40 %<br />

Ausfallsquote 3) 0,12 % 0,17 %<br />

Bestandsquote 4) 1,76 % 1,68 %<br />

Risk/Earnings Ratio 5) 12,86 % 17,42 %<br />

1) Neubildung der Kreditrisikovorsorgen / Durchschnittliche Risikoaktiva Bankbuch<br />

2) Neubildung der Kreditrisikovorsorgen / Gesamtes Kreditobligo<br />

3) Verbrauch + Direktabschreibungen + Eingänge aus abgeschriebenen Forderungen / Gesamtes Kreditobligo<br />

4) Kreditrisikovorsorgen / Gesamtes Kreditobligo<br />

5) Neubildung der Kreditrisikovorsorgen / Zinsüberschuss<br />

(4) Provisionsüberschuss<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Zahlungsverkehr 239.699 173.839<br />

Kreditbearbeitung und Avalgeschäft 164.451 144.417<br />

Wertpapiergeschäft 106.453 74.867<br />

Devisen-, Valuten- und Edelmetallgeschäft 42.008 28.895<br />

Sonstige Bankdienstleistungen 66.426 61.710<br />

Gesamt 619.037 483.728<br />

Die Provisionserträge betragen € 769.249 Tausend (2004: € 584.494 Tausend), die Provisionsaufwendungen ergeben<br />

€ 150.212 Tausend (2004: € 100.766 Tausend).<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Financial Statements<br />

www.rzb.at<br />

157


Financial Statements<br />

158 www.rzb.at<br />

(5) Handelsergebnis<br />

Im Handelsergebnis werden sämtliche Zins- und Dividendenerträge, Refinanzierungskosten, Provisionen sowie Wertänderungen<br />

aus Handelsbeständen ausgewiesen.<br />

RZB 2005<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Zinsbezogenes Geschäft 68.176 34.823<br />

Währungsbezogenes Geschäft 278.174 252.374<br />

Aktien-/indexbezogenes Geschäft 26.731 25.084<br />

Sonstiges Geschäft -829 -705<br />

Gesamt 372.252 311.576<br />

(6) Ergebnis aus Finanzinvestitionen<br />

Im Ergebnis aus Finanzanlagen sind Bewertungs- und Veräußerungsergebnisse aus Wertpapieren des Finanzanlagebestands<br />

sowie aus Unternehmensanteilen enthalten. Darunter befinden sich Anteile an verbundenen Unternehmen,<br />

at-equity bewerteten Unternehmen und sonstigen Unternehmen.<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Ergebnis aus Finanzanlagen 23.760 70.496<br />

Bewertungsergebnis aus Wertpapieren des Finanzanlagebestands -2.881 -2.496<br />

Veräußerungsergebnis aus Wertpapieren des Finanzanlagebestands -205 377<br />

Bewertungsergebnis aus Unternehmensanteilen -29.560 68.995<br />

Veräußerungsergebnis aus Unternehmensanteilen 56.406 3.620<br />

Ergebnis aus dem sonstigen Finanzumlaufvermögen 2.277 23.456<br />

Bewertungsergebnis aus Wertpapieren des Finanzumlaufvermögens -4.513 17.318<br />

Veräußerungsergebnis aus Wertpapieren des Finanzumlaufvermögens 6.645 6.138<br />

Veräußerungsergebnis aus verbrieften Forderungen 145 -<br />

Gesamt 26.037 93.952<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

(7) Verwaltungsaufwendungen<br />

Die Verwaltungsaufwendungen im Konzern setzen sich aus Personalaufwand, Sachaufwand und Abschreibungen auf<br />

Sachanlagen sowie immaterielle Vermögenswerte zusammen und stellen sich wie folgt dar:<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Personalaufwand -817.152 -599.375<br />

hievon Löhne und Gehälter -610.797 -455.430<br />

hievon soziale Abgaben -145.632 -110.213<br />

hievon freiwilliger Sozialaufwand -26.101 -22.380<br />

hievon Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen -33.503 -11.352<br />

hievon Aufwendungen für das Share Incentive Program (SIP) -1.119 -<br />

Sachaufwand -590.874 -444.257<br />

hievon Raumaufwand -143.726 -112.114<br />

hievon EDV-Aufwand -90.100 -63.935<br />

hievon Kommunikationsaufwand -51.733 -42.158<br />

hievon Rechts- und Beratungsaufwand -43.800 -25.482<br />

hievon Werbe- und Repräsentationsaufwand -71.684 -57.364<br />

hievon Einlagensicherung -33.942 -23.939<br />

hievon Büroaufwand -17.084 -14.278<br />

hievon sonstiger Sachaufwand -138.805 -104.986<br />

Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte -166.001 -152.427<br />

hievon Sachanlagen -103.310 -113.120<br />

hievon immaterielle Vermögenswerte -54.735 -36.342<br />

hievon vermietete Leasinganlagen -7.956 -2.965<br />

Gesamt -1.574.027 -1.196.059<br />

Die Abschreibungen für den im Zuge der Erstkonsolidierung aktivierten erworbenen Kundenstock der Bank Aval beliefen<br />

sich auf € 1.192 Tausend.<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Financial Statements<br />

www.rzb.at<br />

159


Financial Statements<br />

160 www.rzb.at<br />

(8) Sonstiges betriebliches Ergebnis<br />

RZB 2005<br />

Im sonstigen betrieblichen Ergebnis sind unter anderem die Umsätze und die Aufwendungen aus bankfremden Tätigkeiten,<br />

die Erträge bzw. Aufwendungen aus dem Abgang sowie Erträge aus Zuschreibungen von Sachanlagen und<br />

immateriellen Vermögenswerten enthalten. Das ebenfalls enthaltene Ergebnis aus dem Hedge Accounting resultiert aus<br />

der Bewertung der Sicherungsinstrumente sowie der gehedgten Grundgeschäfte.<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Umsatzerlöse aus bankfremden Tätigkeiten 679.168 448.135<br />

Aufwendungen aus bankfremden Tätigkeiten -605.557 -375.283<br />

Ergebnis aus dem Hedge Accounting -642 -3.214<br />

Ergebnis aus sonstigen Derivaten 14.867 -6.210<br />

Ergebnis aus dem Abgang von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten -4.707 83<br />

Sonstige Steuern -29.539 -23.205<br />

Firmenwertabschreibungen -2.506 -34.926<br />

Erträge aus der Vereinnahmung passiver Unterschiedsbeträge 2.924 9.773<br />

Ergebnis aus der Dotierung und Auflösung sonstiger Rückstellungen -11.024 1.113<br />

Sonstige betriebliche Erträge 87.628 121.479<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen -43.650 -66.782<br />

Gesamt 86.962 70.964<br />

Die sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen sind in erster Linie durchlaufende Posten, die aus dem gemeinsamen<br />

Verkauf von eigenen Finanzdienstleistungen und Leistungen von Drittanbietern wie z.B. Versicherungen entstehen.<br />

Im Berichtsjahr wurden passive Unterschiedsbeträge von € 2.924 Tausend (2004: € 9.773 Tausend), die im Rahmen<br />

der Erstkonsolidierung angefallen sind, sofort ergebniswirksam vereinnahmt. Der Posten Firmenwertabschreibungen<br />

beinhaltet ausschließlich einen Wertminderungsaufwand (Impairment) in Höhe von € 2.506 Tausend.<br />

In dem Posten Umsatzerlöse aus bankfremden Tätigkeiten sind Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen<br />

Immobilien in Höhe von € 2.001 Tausend ausgewiesen. Die im Vorjahr unter den sonstigen betrieblichen Erträgen und<br />

Aufwendungen ausgewiesenen Erträge und Aufwendungen aus Dienstleistungen im Zusammenhang mit Leasinggeschäften<br />

werden ab 2005 in den Umsatzerlösen und Aufwendungen aus bankfremden Tätigkeiten dargestellt.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

(9) Steuern vom Einkommen und Ertrag<br />

Die Ertragsteueraufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Laufende Steuern vom Einkommen und Ertrag -223.046 -86.683<br />

hievon Inland -88.565 -14.740<br />

hievon Ausland -134.481 -71.943<br />

Latente Steuern -2.174 -39.841<br />

Gesamt -225.220 -126.524<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>AG</strong> ist Gruppenträger einer steuerlichen Gruppe, deren Gruppenmitglieder<br />

vier vollkonsolidierte Tochterunternehmen aus dem Bereich der <strong>Raiffeisen</strong> International und die <strong>Raiffeisen</strong> Research<br />

Gesellschaft m.b.H. umfassen.<br />

Die nachfolgende Überleitungsrechnung zeigt den Zusammenhang zwischen Jahresüberschuss und effektiver<br />

Steuerbelastung:<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Jahresüberschuss vor Steuern<br />

Rechnerischer Ertragsteueraufwand im Geschäftsjahr zum inländischen<br />

929.863 692.226<br />

Ertragsteuersatz von 25 Prozent (2004: 34 Prozent) -232.466 -236.602<br />

Auswirkungen abweichender ausländischer Steuersätze<br />

Steuerminderung aufgrund von steuerbefreiten Beteiligungs- und<br />

39.790 64.091<br />

steuerbefreiten sonstigen Erträgen 28.632 43.370<br />

Steuermehrungen aufgrund von nicht abzugsfähigen Aufwendungen -34.113 -23.864<br />

Sonstiges -27.063 26.481<br />

Effektive Steuerbelastung -225.220 -126.524<br />

In den sonstigen Veränderungen sind größtenteils Umbewertungen aus der Anrechenbarkeit von steuerlichen<br />

Verlustvorträgen und nachträgliche Steuerzahlungen für Vorperioden enthalten.<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Financial Statements<br />

www.rzb.at<br />

161


Financial Statements<br />

162 www.rzb.at<br />

(10) Gewinn je Aktie<br />

RZB 2005<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Jahresüberschuss 450.864 445.679<br />

abzüglich Vorzugsdividende -6.745 -6.745<br />

Bereinigter Jahresüberschuss 444.119 438.934<br />

Durchschnittliche Anzahl ausgegebener Stammaktien (Stück) 4.797.538 4.292.335<br />

Gewinn je Aktie (in €) 92,57 102,26<br />

Es waren keine Wandel- oder Optionsrechte im Umlauf, daher entspricht der unverwässerte Gewinn je Aktie dem<br />

verwässerten Gewinn je Aktie. Der Anstieg der durchschnittlichen Anzahl ausgegebener Stammaktien ist auf die<br />

Kapitalerhöhung der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> im Dezember 2004 zurückzuführen.<br />

Erläuterungen zur Bilanz<br />

(11) Barreserve<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Kassenbestand 851.212 477.190<br />

Guthaben bei <strong>Zentralbank</strong>en 2.453.991 1.620.961<br />

Gesamt 3.305.203 2.098.151<br />

(12) Forderungen an Kreditinstitute<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Giro- und Clearinggeschäft 1.243.510 1.211.078<br />

Geldmarktgeschäft 23.145.399 17.465.513<br />

Kredite an Banken 4.815.465 3.312.684<br />

Angekaufte Forderungen 192.072 190.709<br />

Leasingforderungen 68.262 48.820<br />

Verbriefte Forderungen 181.824 -<br />

Gesamt 29.646.533 22.228.804<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Die Forderungen an Kreditinstitute stellen sich nach regionalen Aspekten wie folgt dar:<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Inland (<strong>Österreich</strong>) 9.206.113 8.206.708<br />

Zentraleuropa (CE) 1.568.764 1.338.004<br />

Südosteuropa (SEE) 1.202.215 1.023.485<br />

GUS-Länder (CIS) 533.154 241.957<br />

Sonstige 17.136.287 11.418.649<br />

Gesamt 29.646.533 22.228.804<br />

(13) Forderungen an Kunden<br />

Die Forderungen an Kunden gliedern sich wie folgt:<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Kreditgeschäft 25.038.623 18.870.203<br />

Geldmarktgeschäft 4.713.845 2.937.958<br />

Hypothekarforderungen 5.998.242 2.915.877<br />

Angekaufte Forderungen 584.770 517.313<br />

Leasingforderungen 3.131.727 2.715.402<br />

Verbriefte Forderungen 146.095 -<br />

Gesamt 39.613.302 27.956.753<br />

Die Forderungen an Kunden verteilen sich auf folgende Sektoren:<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Öffentlicher Sektor 1.236.630 1.097.094<br />

Kommerzkunden 29.562.420 20.110.533<br />

Privatkunden 8.457.096 6.397.044<br />

Sonstige 357.156 352.082<br />

Gesamt 39.613.302 27.956.753<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Financial Statements<br />

www.rzb.at<br />

163


Financial Statements<br />

164 www.rzb.at<br />

Die Forderungen an Kunden stellen sich nach regionalen Aspekten wie folgt dar:<br />

RZB 2005<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Inland (<strong>Österreich</strong>) 6.819.067 6.758.923<br />

Zentraleuropa (CE) 10.831.066 8.726.601<br />

Südosteuropa (SEE) 6.743.316 4.959.828<br />

GUS-Länder (CIS) 6.398.995 2.343.356<br />

Sonstige 8.820.858 5.168.046<br />

Gesamt 39.613.302 27.956.753<br />

(14) Kreditrisikovorsorgen<br />

Die Risikovorsorgen werden nach konzerneinheitlichen Standards gebildet und decken alle erkennbaren Bonitätsrisiken<br />

ab. Der nachfolgend abgebildete Risikovorsorgespiegel zeigt die Entwicklung im Geschäftsjahr sowie die der Risikovorsorge<br />

zugrunde liegenden Bilanzposten:<br />

Änderung Umbuchungen,<br />

Stand Konsolidie- Zufüh- Währungs- Stand<br />

in € Tausend 1.1.2005 rungskreis rungen* Auflösungen Verbrauch differenzen 31.12.2005<br />

Einzelwertberichtigungen 725.600 120.264 315.481 -185.833 -73.373 3.211 905.350<br />

Forderungen an Kreditinstitute 17.096 223 -1 -1.624 - -689 15.005<br />

Forderungen an Kunden 708.504 120.041 315.482 -184.209 -73.373 3.900 890.345<br />

hievon <strong>Österreich</strong> 397.288 - 59.381 -23.141 -25.138 1.990 410.379<br />

hievon CE 192.329 2.718 123.003 -85.971 -22.191 -1.717 208.171<br />

hievon SEE 79.957 - 79.840 -35.416 -19.230 228 105.378<br />

hievon CIS 38.930 117.323 53.259 -39.680 -6.815 3.399 166.416<br />

Portfolio-Wertberichtigungen 55.100 17.639 104.367 -29.469 38 25.525 173.200<br />

Zwischensumme<br />

Wertberichtigungen auf außer-<br />

780.700 137.903 419.848 -215.302 -73.335 28.736 1.078.550<br />

bilanzielle Verpflichtungen 41.490 2.216 32.083 -30.007 - 4.710 50.492<br />

Gesamt 822.189 140.119 451.931 -245.309 -73.335 33.445 1.129.042<br />

*Zuführungen inklusive Direktabschreibungen und Eingänge auf abgeschriebene Forderungen<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

(15) Handelsaktiva<br />

Die Handelsaktiva umfassen folgende zu Handelszwecken dienende Wertpapiere und derivative Instrumente:<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 5.287.608 3.075.524<br />

Refinanzierungsfähige Schuldtitel öffentlicher Stellen 532.358 1.078.302<br />

Sonstige Schuldtitel öffentlicher Stellen 870.102 594.090<br />

Anleihen und Schuldverschreibungen sonstiger Emittenten 3.885.148 1.403.131<br />

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 1.074.162 529.927<br />

Aktien und sonstige Wertpapiere 563.715 244.134<br />

Investmentfondsanteile 165.180 47.893<br />

Sonstige Wertpapiere 345.267 237.900<br />

Positive Marktwerte aus derivativen Geschäften 959.062 950.166<br />

Zinssatzgeschäft 514.196 334.097<br />

Wechselkursgeschäft 374.481 590.159<br />

Aktien-/indexbezogenes Geschäft 70.385 25.910<br />

Tag-/Festgelder des Handelsbestands<br />

Als Sicherheit gestellte Wertpapiere, zu deren Verkauf oder<br />

167.630 571.296<br />

Verpfändung der Empfänger berechtigt ist 5.834 -<br />

Gesamt 7.494.296 5.126.913<br />

(16) Sonstiges Finanzumlaufvermögen<br />

Das sonstige Finanzumlaufvermögen beinhaltet folgende Wertpapiere:<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 4.142.119 2.405.086<br />

Refinanzierungsfähige Schuldtitel öffentlicher Stellen 989.031 478.371<br />

Sonstige Schuldtitel öffentlicher Stellen 114.595 149.742<br />

Anleihen und Schuldverschreibungen sonstiger Emittenten 3.037.501 1.776.973<br />

Geldmarktpapiere 992 -<br />

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 441.446 224.902<br />

Aktien 17.942 8.639<br />

Investmentfondsanteile 409.636 179.986<br />

Andere nicht festverzinsliche Wertpapiere<br />

Als Sicherheit gestellte Wertpapiere, zu deren Verkauf oder<br />

13.868 36.277<br />

Verpfändung der Empfänger berechtigt ist 17.159 -<br />

Gesamt 4.600.725 2.629.988<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Financial Statements<br />

www.rzb.at<br />

165


Financial Statements<br />

166 www.rzb.at<br />

(17) Finanzanlagen<br />

Die Finanzanlagen beinhalten die bis zur Fälligkeit zu haltenden Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche<br />

Wertpapiere (held-to-maturity) sowie langfristig gehaltene, strategische Unternehmensanteile:<br />

RZB 2005<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 4.463.326 4.111.504<br />

Refinanzierungsfähige Schuldtitel öffentlicher Stellen 1.590.110 1.309.494<br />

Sonstige Schuldtitel öffentlicher Stellen 1.078.972 650.342<br />

Anleihen und Schuldverschreibungen anderer Emittenten 1.791.774 2.123.061<br />

Sonstige 2.470 28.607<br />

Unternehmensanteile 967.734 908.140<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen 97.822 107.101<br />

At-equity bewertete Unternehmen 580.370 401.246<br />

Sonstige Beteiligungen 289.542 399.793<br />

Gesamt 5.431.059 5.019.644<br />

Die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Unternehmensanteile, bei denen ein beizulegender Zeitwert nicht<br />

zuverlässig bestimmbar ist, belaufen sich auf € 54.340 Tausend (2004: € 84.440 Tausend).<br />

(18) Immaterielle Vermögenswerte<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Firmenwerte 555.086 102.327<br />

Sonstige immaterielle Vermögenswerte 426.762 161.566<br />

Gesamt 981.848 263.893<br />

Der Anstieg des Postens Firmenwerte ist überwiegend auf die Akquisition der Bank Aval zurückzuführen. In den sonstigen<br />

immateriellen Vermögenswerten sind € 120.921 Tausend für die Marke „AVAL“ aktiviert worden. Darüber hinaus<br />

wurde für den erworbenen Kundenstock ein Aktivposten in Höhe von € 84.771 Tausend angesetzt.<br />

(19) Sachanlagen<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Betrieblich genutzte Grundstücke und Gebäude 396.769 245.387<br />

Sonstige Grundstücke und Gebäude 13.878 15.833<br />

Sonstige Sachanlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 480.122 351.641<br />

Vermietete Leasinganlagen 117.437 67.011<br />

Gesamt 1.008.206 679.872<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Der Marktwert der sonstigen Grundstücke und Gebäude (Investment Property) beträgt € 44.839 Tausend<br />

(2004: € 46.091 Tausend).<br />

(20) Anlagenspiegel<br />

Die Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte entwickelten sich im Geschäftsjahr 2005 wie folgt:<br />

Anschaffungs-/Herstellungskosten<br />

Stand<br />

Änderung<br />

Konsolidie- Währungs- Stand<br />

in € Tausend 1.1.2005 rungskreis differenzen Zugänge Abgänge Umbuchungen 31.12.2005<br />

Immaterielle Vermögenswerte 481.031 680.023 7.885 103.695 -26.569 8.774 1.254.839<br />

Firmenwerte<br />

Sonstige immaterielle<br />

157.334 457.771 2.363 - -3.966 - 613.503<br />

Vermögenswerte 323.697 222.252 5.521 103.695 -22.603 8.774 641.337<br />

Sachanlagen<br />

Betrieblich genutzte<br />

1.191.185 189.361 40.910 291.408 -89.591 -8.774 1.614.499<br />

Grundstücke und Gebäude<br />

Sonstige Grundstücke und<br />

409.960 112.631 15.071 58.806 -20.075 -7.006 569.387<br />

Gebäude<br />

hievon Grundwert der<br />

23.469 -485 597 4.190 -2.501 -992 24.279<br />

bebauten Grundstücke 3.478 461 - 3.184 -3.820 - 3.302<br />

Sonstige Sachanlagen 673.131 58.981 24.367 177.873 -56.940 -2.022 875.391<br />

Vermietete Leasinganlagen 84.623 18.234 875 50.539 -10.075 1.246 145.442<br />

Gesamt 1.672.216 869.384 48.795 395.103 -116.160 - 2.869.338<br />

Zu- und Abschreibungen/Wertberichtigungen Buchwert<br />

Stand<br />

in € Tausend kumuliert Zuschreibungen Abschreibungen 31.12.2005<br />

Immaterielle Vermögenswerte -272.991 89 -57.241 981.848<br />

Firmenwerte -58.417 - -2.506 555.086<br />

Sonstige immaterielle Vermögenswerte -214.574 89 -54.735 426.763<br />

Sachanlagen -606.293 674 -111.266 1.008.206<br />

Betrieblich genutzte Grundstücke und Gebäude -172.618 - -14.080 396.769<br />

Sonstige Grundstücke und Gebäude -10.400 - -2.845 13.878<br />

hievon Grundwert der bebauten Grundstücke 517 - - 3.820<br />

Sonstige Sachanlagen -395.269 63 -86.386 480.122<br />

Vermietete Leasinganlagen -28.006 611 -7.956 117.437<br />

Gesamt -879.284 763 -168.507 1.990.055<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Financial Statements<br />

www.rzb.at<br />

167


Financial Statements<br />

168 www.rzb.at<br />

RZB 2005<br />

Die Akquisition in der Ukraine wirkt sich auf den Anlagenspiegel insbesondere in den Posten Firmenwerte und sonstige<br />

immaterielle Vermögenswerte (Marke, Kundenstock) aus und wird als Änderung des Konsolidierungskreises dargestellt.<br />

In der Spalte Zugänge zu immateriellen Vermögenswerten sowie zu den Sachanlagen sind keine Einzelinvestitionen mit<br />

einem Anschaffungswert über € 10.000 Tausend enthalten.<br />

Die Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte entwickelten sich im Geschäftsjahr 2004 wie folgt:<br />

Anschaffungs-/Herstellungskosten<br />

Stand<br />

Änderung<br />

Konsolidie- Währungs- Stand<br />

in € Tausend 1.1.2004 rungskreis differenzen Zugänge Abgänge Umbuchungen 31.12.2004<br />

Immaterielle Vermögenswerte 314.615 72.380 4.539 81.781 -35.378 43.094 481.031<br />

Firmenwerte<br />

Sonstige immaterielle<br />

48.791 71.637 -3.930 323 - 40.513 157.334<br />

Vermögenswerte 265.824 743 8.469 81.458 -35.378 2.581 323.697<br />

Sachanlagen<br />

Betrieblich genutzte<br />

906.807 116.493 25.342 234.718 -89.594 -2.581 1.191.185<br />

Grundstücke und Gebäude<br />

Sonstige Grundstücke<br />

352.079 15.827 6.108 31.142 -12.202 17.006 409.960<br />

und Gebäude<br />

hievon Grundwert der<br />

23.446 1.527 1.235 2.278 -3.157 -1.860 23.469<br />

bebauten Grundstücke 3.995 - -517 - - - 3.478<br />

Sonstige Sachanlagen 494.033 58.806 17.765 189.087 -66.512 -20.048 673.131<br />

Vermietete Leasinganlagen 37.249 40.333 232 12.211 -7.723 2.321 84.623<br />

Gesamt 1.221.422 188.873 29.881 316.499 -124.972 40.513 1.672.216<br />

Zu- und Abschreibungen Buchwert<br />

Stand<br />

in € Tausend kumuliert Zuschreibungen Abschreibungen 31.12.2004<br />

Immaterielle Vermögenswerte -217.138 - -71.268 263.893<br />

Firmenwerte -55.007 - -34.926 102.327<br />

Sonstige immaterielle Vermögenswerte -162.131 - -36.342 161.566<br />

Sachanlagen -511.312 185 -116.085 679.872<br />

Betrieblich genutzte Grundstücke und Gebäude -164.573 - -36.782 245.387<br />

Sonstige Grundstücke und Gebäude -7.636 - -1.530 15.833<br />

hievon Grundwert der bebauten Grundstücke - - - 3.478<br />

Sonstige Sachanlagen -321.491 180 -74.808 351.641<br />

Vermietete Leasinganlagen -17.613 5 -2.965 67.011<br />

Gesamt -728.450 185 -187.353 943.766<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Die Akquisition in Albanien wirkt sich auf den Anlagenspiegel insbesondere im Posten immaterielle Vermögenswerte<br />

(Firmenwerte) aus und wird als Änderung des Konsolidierungskreises dargestellt. In der Spalte Zugänge zu<br />

immateriellen Vermögenswerten sowie zu den Sachanlagen sind keine Einzelinvestitionen mit einem Anschaffungswert<br />

über € 10.000 Tausend enthalten.<br />

(21) Sonstige Aktiva<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Steuerforderungen 122.218 95.863<br />

Laufende Steuerforderungen 65.274 47.237<br />

Latente Steuerforderungen 56.944 48.626<br />

Forderungen aus bankfremden Tätigkeiten 119.449 130.663<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 263.092 183.360<br />

Positive Marktwerte derivativer Sicherungsinstrumente in IAS 39 Fair Value Hedge 46.880 46.657<br />

Zinssatzgeschäft 46.880 47.105<br />

Aktien-/indexbezogenes Geschäft - -448<br />

Positive Marktwerte sonstiger derivativer Finanzinstrumente 83.388 121.290<br />

Zinssatzgeschäft 14.458 5.495<br />

Wechselkursgeschäft 56.137 99.122<br />

Aktien-/indexbezogenes Geschäft 12.793 16.673<br />

Positive Marktwerte derivativer Finanzinstrumente in Cash-Flow Hedge 1.572.384 1.707.593<br />

Zinssatzgeschäft 734.197 929.423<br />

Wechselkursgeschäft 838.187 778.170<br />

Sonstige Aktiva 653.467 355.512<br />

Gesamt 2.860.877 2.640.939<br />

Soweit die Bedingungen für Hedge Accounting nach IAS 39 erfüllt sind, werden derivative Finanzinstrumente in der<br />

Funktion von Sicherungsinstrumenten mit ihrem Marktwert (Dirty Price) ausgewiesen. Grundgeschäfte in Zusammenhang<br />

mit Fair Value Hedges sind Forderungen an Kreditinstitute bzw. an Kunden und verbriefte Verbindlichkeiten. Hierbei<br />

werden Zinsänderungsrisiken abgesichert. Die Buchwertänderungen der gesicherten Grundgeschäfte in IAS 39 Fair<br />

Value Hedges sind in den jeweiligen Bilanzposten enthalten.<br />

In diesem Posten werden auch die positiven Marktwerte sonstiger derivativer Finanzinstrumente gezeigt, die weder zu<br />

Handelszwecken gehalten werden noch ein Sicherungsinstrument für einen Fair Value Hedge gemäß IAS 39 darstellen.<br />

In dem Posten Sonstige Aktiva sind auch zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte gemäß IFRS 5 in Höhe von<br />

€ 4.602 Tausend ausgewiesen.<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Financial Statements<br />

www.rzb.at<br />

169


Financial Statements<br />

170 www.rzb.at<br />

Die latenten Steuern stellen sich wie folgt dar:<br />

RZB 2005<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Latente Steuerforderungen 56.944 48.626<br />

Rückstellungen für latente Steuern 44.231 60.585<br />

Saldo latenter Steuern 12.713 -11.959<br />

Der Saldo latenter Steuern stammt aus folgenden Bilanzposten:<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Kreditrisikovorsorgen 32.424 17.020<br />

Sonstige Aktiva 44.251 31.736<br />

Rückstellungen 24.255 11.260<br />

Sonstige Passiva 24.122 58.027<br />

Steuerliche Verlustvorträge 46.527 55.934<br />

Übrige Bilanzposten 67.097 55.524<br />

Latente Steueransprüche 238.676 229.501<br />

Forderungen an Banken 10.547 2.148<br />

Forderungen an Kunden 16.763 9.114<br />

Handelsaktiva 27.335 58.038<br />

Finanzanlagen 16.329 44.883<br />

Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 33.535 10.103<br />

Sonstige Passiva 46.380 45.340<br />

Übrige Bilanzposten 75.074 71.833<br />

Latente Steuerverpflichtungen 225.962 242.738<br />

Saldo latenter Steuern 12.713 -11.959<br />

Im Konzernabschluss sind aktivierte Vorteile in Höhe von € 46.527 Tausend aus noch nicht genutzten steuerlichen<br />

Verlustvorträgen enthalten. Die Verlustvorträge sind zum überwiegenden Teil zeitlich unbegrenzt vortragsfähig.<br />

Weitere Ansprüche in Höhe von € 19.995 Tausend wurden nicht aktiviert, weil aus heutiger Sicht die Verwendung in<br />

angemessener Zeit nicht realisierbar erscheint.<br />

(22) Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

Die Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Giro-/Clearinggeschäft 2.070.770 2.864.275<br />

Geldmarktgeschäft 35.423.602 25.088.356<br />

Langfristige Finanzierungen 5.922.112 4.317.339<br />

Gesamt 43.416.484 32.269.970<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Die Verbindlichkeiten stellen sich nach regionalen Aspekten wie folgt dar:<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Inland (<strong>Österreich</strong>) 15.942.855 13.467.003<br />

Zentraleuropa (CE) 1.219.289 1.084.768<br />

Südosteuropa (SEE) 488.815 290.049<br />

GUS-Länder(CIS) 296.133 116.826<br />

Sonstige 25.469.392 17.311.324<br />

Gesamt 43.416.484 32.269.970<br />

(23) Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />

Nach Produktgruppen gliedern sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden wie folgt:<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Sichteinlagen 14.162.861 9.022.639<br />

Termineinlagen 16.533.817 13.383.007<br />

Spareinlagen 1.461.153 980.733<br />

Gesamt 32.157.831 23.386.379<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden teilen sich auf folgende Sektoren auf:<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Öffentlicher Sektor 996.706 772.841<br />

Kommerzkunden 16.556.650 11.463.799<br />

Privatkunden 14.101.607 10.788.147<br />

Sonstige 502.868 361.592<br />

Gesamt 32.157.831 23.386.379<br />

Die Verbindlichkeiten stellen sich nach regionalen Gesichtspunkten wie folgt dar:<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Inland (<strong>Österreich</strong>) 3.093.630 2.523.229<br />

Zentraleuropa (CE) 10.611.077 9.249.126<br />

Südosteuropa (SEE) 8.110.373 6.405.364<br />

GUS-Länder (CIS) 5.078.773 1.629.212<br />

Sonstige 5.263.978 3.579.448<br />

Gesamt 32.157.831 23.386.379<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Financial Statements<br />

www.rzb.at<br />

171


Financial Statements<br />

172 www.rzb.at<br />

(24) Verbriefte Verbindlichkeiten<br />

RZB 2005<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Begebene Schuldverschreibungen 4.924.380 2.326.366<br />

Begebene Geldmarktpapiere 927.681 486.434<br />

Sonstige verbriefte Verbindlichkeiten 365.149 290.146<br />

Gesamt 6.217.210 3.102.946<br />

(25) Rückstellungen<br />

Änderung Umbuchungen,<br />

Stand Konsolidie- Zu- Währungs- Stand<br />

in € Tausend 1.1.2005 rungskreis führungen Auflösungen Verbrauch differenzen 31.12.2005<br />

Abfertigungen 32.070 - 12.061 -89 -145 4 43.901<br />

Pensionen 44.507 - 13.735 - -1 742 58.983<br />

Steuern 108.771 3.467 89.316 -33.375 -14.965 3.701 156.915<br />

hievon für laufende 48.186 2.474 101.768 -26.444 -14.557 1.257 112.684<br />

hievon für latente 60.585 993 -12.452 -6.931 -408 2.444 44.231<br />

Garantien und Bürgschaften<br />

Rückstellungen für<br />

41.490 2.216 32.082 -30.006 - 4.710 50.492<br />

offene Rechtsfälle 49.197 - 15.920 -1.760 - 615 63.972<br />

Sonstige 67.363 3.259 65.395 -12.580 -35.930 6.362 93.869<br />

Gesamt 343.398 8.942 228.509 -77.810 -51.041 16.134 468.132<br />

Unter den sonstigen Rückstellungen sind zum überwiegenden Teil Rückstellungen für aus dem Verstoß gegen das<br />

europäische Wettbewerbsrecht resultierende Strafzahlungen, Rückstellungen für Leistungsbonuszahlungen sowie Rückstellungen<br />

für nicht verbrauchte Urlaube gebucht.<br />

Die Rückstellungen für Abfertigungen und ähnliche Verpflichtungen zeigen folgende Entwicklung:<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

DBO 1.1. 32.070 30.149<br />

Währungsdifferenzen 5 -<br />

Änderung im Konsolidierungskreis - -1.190<br />

Dienstzeitaufwand (Service cost) 2.864 2.635<br />

Zinsaufwand (Interest cost) 1.730 1.942<br />

Zahlungen -2.147 -2.963<br />

Versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust 9.380 1.497<br />

Rückstellung zum 31.12. (= DBO) 43.901 32.070<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Die Pensionsrückstellungen entwickeln sich wie folgt:<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

DBO 1.1. 44.507 44.632<br />

Währungsdifferenzen 3 -<br />

Dienstzeitaufwand (Service cost) 1.330 1.038<br />

Zinsaufwand (Interest cost) 3.986 3.968<br />

Zahlungen -4.392 -4.297<br />

Veränderung des Planvermögens -2.545 -1.118<br />

Versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust 16.093 284<br />

Rückstellung zum 31.12. (= DBO) 58.983 44.507<br />

(26) Handelspassiva<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Negative Marktwerte derivativer Finanzinstrumente 2.087.638 1.540.187<br />

Zinssatzgeschäft 504.981 366.252<br />

Wechselkursgeschäft 338.877 565.851<br />

Aktien-/indexbezogenes Geschäft 1.243.780 608.084<br />

Leerverkauf von Handelsaktiva 458.775 18.319<br />

Tag-/Festgelder des Handelsbestands 165.049 293.887<br />

Gesamt 2.711.462 1.852.393<br />

(27) Sonstige Passiva<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Verbindlichkeiten aus bankfremden Tätigkeiten 184.080 138.084<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 214.354 187.060<br />

Negative Marktwerte derivativer Sicherungsinstrumente in IAS 39 Fair Value Hedge 284 3.993<br />

Zinssatzgeschäft 244 429<br />

Wechselkursgeschäft 40 3.564<br />

Negative Marktwerte sonstiger derivativer Finanzinstrumente 243.444 253.112<br />

Zinssatzgeschäft 27.630 28.649<br />

Wechselkursgeschäft 215.814 224.463<br />

Negative Marktwerte sonstiger derivativer Finanzinstrumente in Cash-Flow Hedge 1.334.908 1.433.103<br />

Zinssatzgeschäft 667.826 783.506<br />

Wechselkursgeschäft 667.082 649.597<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 334.951 208.245<br />

Gesamt 2.312.021 2.223.597<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Financial Statements<br />

www.rzb.at<br />

173


Financial Statements<br />

174 www.rzb.at<br />

(28) Nachrangkapital<br />

RZB 2005<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Nachrangige Verbindlichkeiten 1.475.897 1.168.183<br />

Ergänzungskapital 120.054 125.508<br />

Genussrechtskapital 34.687 49.221<br />

Gesamt 1.630.638 1.342.912<br />

(29) Eigenkapital und Anteile anderer Gesellschafter<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Eigenkapital 3.068.496 2.228.880<br />

Gezeichnetes Kapital 386.114 386.114<br />

Kapitalrücklagen 635.769 635.769<br />

Gewinnrücklagen 2.046.613 1.206.997<br />

Konzern-Jahresüberschuss 450.864 445.679<br />

Anteile anderer Gesellschafter 1.430.361 668.102<br />

Gesamt 4.949.721 3.342.661<br />

Das gezeichnete Kapital der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>AG</strong> ist in 5.313.258 nennwertlose Stückaktien zerlegt,<br />

davon sind 4.797.538 auf Namen lautende Stammaktien sowie 515.720 auf Inhaber lautende stimmrechtslose Vorzugsaktien.<br />

Das Gesamtnominale gemäß Satzung beträgt € 386.114 Tausend.<br />

Die Inhaber von stimmrechtslosen Vorzugsaktien erhalten eine Vorzugsdividende von dem auf die Aktie entfallenden<br />

Anteil am Grundkapital. Die Vorzugsdividende für das Geschäftsjahr 2005 beträgt unverändert € 13,08 pro Stück<br />

Vorzugsaktie. Dies ergibt eine Ausschüttungssumme von € 6.745 Tausend.<br />

Der Vorstand wird der Hauptversammlung vorschlagen, aus dem verbleibenden Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2005<br />

der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> eine Dividende von € 20,78 je Stammaktien auszuschütten – dies entspricht einer<br />

Ausschüttungssumme von € 99.693 Tausend – und den Restwert in Höhe von € 1.943 Tausend auf neue Rechnung<br />

vorzutragen.<br />

Die Darstellung der Eigenkapitalentwicklung ist der Seite 130 zu entnehmen.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Zusätzliche IFRS-<strong>Info</strong>rmationen<br />

(30) Restlaufzeitengliederung<br />

Restlaufzeitengliederung zum 31. Dezember 2005:<br />

täglich fällig<br />

bzw. ohne bis 3 Monate 1 bis mehr als<br />

in € Tausend Laufzeit 3 Monate bis 1 Jahr 5 Jahre 5 Jahre<br />

Barreserve 3.305.203 - - - -<br />

Forderungen an Kreditinstitute 1.428.889 21.457.462 4.128.017 2.097.835 534.330<br />

Forderungen an Kunden 3.103.978 8.151.878 7.975.473 13.502.166 6.879.808<br />

Handelsaktiva 494.629 828.560 342.284 3.557.287 2.271.535<br />

Sonstiges Finanzumlaufvermögen 217.432 963.153 477.937 2.345.055 597.148<br />

Finanzanlagen 967.734 723.178 1.035.458 2.571.196 133.494<br />

Sonstige Aktiva 514.594 643.521 239.064 1.329.043 134.655<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.966.468 32.142.100 3.501.290 4.026.961 1.779.665<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 14.295.197 12.608.710 3.510.397 1.086.550 656.977<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten - 1.439.215 463.201 3.482.901 831.893<br />

Handelspassiva 448.907 588.975 807.624 356.777 509.178<br />

Nachrangkapital - 106.280 2.611 556.486 965.261<br />

Sonstige Passiva 239.403 491.051 177.141 1.234.705 169.722<br />

Restlaufzeitengliederung zum 31. Dezember 2004:<br />

täglich fällig<br />

bzw. ohne bis 3 Monate 1 bis mehr als<br />

in € Tausend Laufzeit 3 Monate bis 1 Jahr 5 Jahre 5 Jahre<br />

Barreserve 2.098.151 - - - -<br />

Forderungen an Kreditinstitute 1.505.593 15.779.449 2.671.366 1.733.168 539.228<br />

Forderungen an Kunden 2.490.816 5.531.540 5.677.633 9.528.897 4.727.866<br />

Handelsaktiva 320.011 1.310.144 783.001 1.470.297 1.243.459<br />

Sonstiges Finanzumlaufvermögen 188.420 396.086 604.901 1.221.068 219.512<br />

Finanzanlagen 908.140 695.885 1.177.745 1.971.402 266.472<br />

Sonstige Aktiva 395.204 728.972 237.803 830.968 447.992<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2.711.130 22.459.227 2.135.045 3.425.830 1.538.739<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 9.459.224 9.426.997 2.482.256 692.802 1.325.100<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten - 266.728 645.013 1.801.727 389.478<br />

Handelspassiva 32.235 508.269 511.242 368.292 432.354<br />

Nachrangkapital - 70.435 32.705 222.696 1.017.076<br />

Sonstige Passiva 247.615 717.627 167.373 656.278 434.703<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Financial Statements<br />

www.rzb.at<br />

175


Financial Statements<br />

176 www.rzb.at<br />

(31) Angaben zu Beziehungen mit nahestehenden Unternehmen<br />

Unternehmen können mit nahestehenden Unternehmen und Personen Geschäfte abschließen, die sich auf die Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage eines Unternehmens auswirken können. Die nahestehenden Unternehmen der RZB<br />

wurden in folgende Kategorien aufgeteilt:<br />

RZB 2005<br />

• Unter Mutterunternehmen ist formal die nicht operativ tätige Beteiligungsholding <strong>Raiffeisen</strong>-Landesbanken-Holding<br />

GmbH als Mehrheitsaktionär der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> zu verstehen.<br />

• Unternehmen mit einem maßgeblichen Einfluss sind im Wesentlichen die <strong>Raiffeisen</strong>-Holding Niederösterreich-Wien<br />

registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung und die <strong>Raiffeisen</strong>landesbank Niederösterreich-Wien <strong>AG</strong>.<br />

• Als verbundene Unternehmen werden jene 276 Tochtergesellschaften klassifiziert, die aufgrund untergeordneter<br />

Bedeutung nicht in den Konzernabschluss einbezogen wurden. Siehe dazu auch Kapitel Konsolidierungskreis.<br />

• At-equity bewertete Unternehmen.<br />

• Sonstige Beteiligungen.<br />

Angaben zu den Beziehungen der RZB mit Personen in Schlüsselpositionen (Vorstand) sind unter Punkt 50 ersichtlich.<br />

Im Geschäftsjahr 2005 wurden mit folgenden nahestehenden Unternehmen Transaktionen getätigt, die sich<br />

folgendermaßen widerspiegeln:<br />

Unternehmen At-equity<br />

Mutter- mit maßgeb- Verbundene bewertete Sonstige<br />

in € Tausend unternehmen lichem Einfluss Unternehmen Unternehmen Beteiligungen<br />

Forderungen an Kreditinstitute - 1.019.025 - 211.944 830.981<br />

Forderungen an Kunden - - 387.583 2.158 514.196<br />

Handelsaktiva - 26.138 15.073 21.413 10.588<br />

Sonstiges Finanzumlaufvermögen - - 4.261 - 229<br />

Finanzanlagen - - - 2.470 18.501<br />

Unternehmensanteile - - 97.822 580.370 289.541<br />

Sonstige Aktiva - 1.283 3.008 4.848 57.642<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - 1.707.921 - 678.041 6.839.307<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 328 - 109.719 6.935 271.483<br />

Rückstellungen - - 809 310 3.261<br />

Handelspassiva - 20.830 - 14.204 13.991<br />

Sonstige Passiva - 697 687 4.685 29.029<br />

Gegebene Garantien - 9.578 12.563 250.907 34.942<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Im Geschäftsjahr 2004 wurden mit folgenden nahestehenden Unternehmen Transaktionen getätigt, die sich<br />

folgendermaßen widerspiegeln:<br />

Unternehmen At-equity<br />

Mutter- mit maßgeb- Verbundene bewertete Sonstige<br />

in € Tausend unternehmen lichem Einfluss Unternehmen Unternehmen Beteiligungen<br />

Forderungen an Kreditinstitute - 1.144.678 - 187.950 345.163<br />

Forderungen an Kunden - - 636.677 11.205 485.546<br />

Handelsaktiva - 15.752 - 19.037 33.323<br />

Sonstiges Finanzumlaufvermögen - - 25 64.254 17.801<br />

Finanzanlagen - - 8.505 2.470 10.505<br />

Unternehmensanteile - - 107.099 401.246 399.793<br />

Sonstige Aktiva 4 3.381 - 5.610 70.519<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - 1.878.374 - 691.541 4.509.249<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 244 - 89.451 2.222 41.554<br />

Rückstellungen - - - 310 1.600<br />

Handelspassiva - 26.926 - 19.618 7.493<br />

Sonstige Passiva - 728 - 23.654 35.802<br />

Gegebene Garantien - 9.150 34.681 328.084 27.215<br />

(32) Fremdwährungsvolumina<br />

Im Konzernabschluss sind die nachfolgenden Volumina an auf fremde Währung lautenden Vermögenswerten und<br />

Schulden enthalten:<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Aktiva 47.757.308 30.068.504<br />

Passiva 45.071.461 29.411.673<br />

(33) Auslandsaktiva/-passiva<br />

Die Vermögenswerte mit Vertragspartnern außerhalb <strong>Österreich</strong>s stellen sich folgendermaßen dar:<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Aktiva 69.956.818 47.261.131<br />

Passiva 59.765.882 41.754.978<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Financial Statements<br />

www.rzb.at<br />

177


Financial Statements<br />

178 www.rzb.at<br />

(34) Nachrangige Vermögenswerte<br />

In den Aktiva sind folgende nachrangige Vermögenswerte enthalten:<br />

RZB 2005<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Forderungen an Kreditinstitute 9.662 2.196<br />

Forderungen an Kunden 98.260 128.179<br />

Handelsaktiva 65.046 25.677<br />

Sonstiges Finanzumlaufvermögen 191.399 48.061<br />

Finanzanlagen 22.465 40.858<br />

Gesamt 386.832 244.971<br />

(35) Aufwendungen für nachrangige Verbindlichkeiten<br />

Im Berichtsjahr entstanden Aufwendungen für nachrangige Verbindlichkeiten in Höhe von € 47.651 Tausend<br />

(2004: € 46.652 Tausend).<br />

(36) Eventualverbindlichkeiten und andere außerbilanzielle Verpflichtungen<br />

Zum Jahresende bestanden folgende außerbilanzielle Verpflichtungen:<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Eventualverpflichtungen 9.913.604 8.033.822<br />

Weitergegebene Wechsel 22.035 11.378<br />

Avalkredite 6.582.227 5.925.480<br />

Sonstige Bürgschaften 1.316.580 755.861<br />

Akkreditive 1.967.426 1.310.461<br />

Sonstige Eventualverpflichtungen 25.336 30.641<br />

Kreditrisiken 13.485.380 8.102.617<br />

Unwiderrufliche Kreditzusagen/stand-by facilities 11.616.525 6.691.398<br />

bis 1 Jahr 5.857.602 3.086.724<br />

über 1 Jahr 5.758.922 3.604.674<br />

Unechte Pensionsgeschäfte 176.956 157.873<br />

Sonstige Kreditrisiken 1.691.899 1.253.346<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> ist Mitglied der <strong>Raiffeisen</strong>-Kundengarantiegemeinschaft <strong>Österreich</strong>. Die Vereinsmitglieder<br />

übernehmen eine vertragliche Haftungsverpflichtung dahingehend, dass sie solidarisch die zeitgerechte Erfüllung aller<br />

Kundeneinlagen und Eigenemissionen eines insolventen Vereinsmitgliedes bis zur Grenze, die sich aus der Summe der<br />

individuellen Tragfähigkeit der anderen Vereinsmitglieder ergibt, garantieren. Die individuelle Tragfähigkeit eines<br />

Vereinsmitgliedes bestimmt sich nach den frei verwendbaren Reserven unter Berücksichtigung der einschlägigen<br />

Bestimmungen des BWG.<br />

(37) Pensionsgeschäfte<br />

Zum 31. Dezember bestanden folgende Rücknahme- bzw. Rückgabeverpflichtungen:<br />

in € Tausend<br />

Echte Pensionsgeschäfte als Pensionsgeber (Repurchase Agreement)<br />

2005 2004<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 3.525.758 3.488.416<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 56.733 76.366<br />

Gesamt 3.582.491 3.564.782<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Echte Pensionsgeschäfte als Pensionsnehmer (Reverse Repurchase Agreement)<br />

Forderungen an Kreditinstitute 3.154.475 1.885.842<br />

Forderungen an Kunden 684.588 96.945<br />

Gesamt 3.839.063 1.982.787<br />

Die in Pension gegebenen Wertpapiere aus dem Eigenbestand beliefen sich im Berichtsjahr 2005 auf € 2.226.367<br />

Tausend. In Pension genommen wurden Wertpapiere in Höhe von € 3.843.015 Tausend. Von den als Sicherheit übernommenen<br />

Wertpapieren wurden € 484.886 Tausend weitergegeben bzw. verkauft.<br />

(38) Als Sicherheit übertragene Vermögenswerte<br />

Die folgenden Verbindlichkeiten sind durch in der Bilanz ausgewiesene Vermögenswerte besichert:<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 4.912.555 2.987.385<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 356 6.710<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten 179.724 165.589<br />

Sonstige Passiva 169.217 15.928<br />

Eventualverbindlichkeiten und Kreditrisiken 23.816 20.745<br />

Gesamt 5.319.392 3.196.357<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Financial Statements<br />

www.rzb.at<br />

179


Financial Statements<br />

180 www.rzb.at<br />

RZB 2005<br />

Folgende in der Bilanz ausgewiesene Vermögenswerte wurden als Sicherheiten für oben genannte Verbindlichkeiten zur<br />

Verfügung gestellt:<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Forderungen an Kreditinstitute 1.951.268 589.801<br />

Forderungen an Kunden 1.040.989 968.576<br />

Handelsaktiva 87.186 57.111<br />

Sonstiges Finanzumlaufvermögen 1.487.983 69.766<br />

Finanzanlagen 820.739 1.667.645<br />

Gesamt 5.388.164 3.352.899<br />

(39) Treuhandgeschäfte<br />

Die in der Bilanz nicht ausgewiesenen Treuhandgeschäfte waren am Bilanzstichtag mit folgenden Volumina<br />

abgeschlossen:<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Forderungen an Kreditinstitute 12.351 58.425<br />

Forderungen an Kunden 345.101 286.848<br />

Finanzanlagen 38.923 39.325<br />

Sonstiges Treuhandvermögen 33.221 2.222<br />

Treuhandvermögen 429.597 386.820<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 232.435 168.757<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 152.533 204.061<br />

Sonstige Treuhandverbindlichkeiten 44.629 14.002<br />

Treuhandverbindlichkeiten 429.597 386.820<br />

(40) Non-performing loans<br />

Als non-performing loans werden jene Kredite eingestuft, bei denen aufgrund der wirtschaftlichen Situation der<br />

Vertragspartner mit keinem Mittelzufluss gerechnet werden kann oder der Vertragspartner seinen Zahlungsverpflichtungen<br />

über einen Zeitraum von mehr als 90 Tagen nicht nachgekommen ist:<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Forderungen an Kreditinstitute 27.473 39.446<br />

Forderungen an Kunden 763.198 700.955<br />

Risikovorsorge im Kreditgeschäft -330.434 -389.720<br />

Gesamt 460.238 388.944<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

(41) Leasing<br />

Die Forderungen aus dem Leasinggeschäft (Finance lease) entwickelten sich wie folgt:<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Bruttoinvestitionswert 3.953.853 3.282.964<br />

Mindestleasingzahlungen 3.474.063 2.749.750<br />

bis 3 Monate 332.110 324.803<br />

von 3 Monaten bis 1 Jahr 700.675 503.223<br />

von 1 Jahr bis 5 Jahre 1.574.379 1.245.857<br />

über 5 Jahre 866.899 675.866<br />

nicht garantierte Restwerte 479.790 533.214<br />

Unrealisierter Finanzertrag 703.157 565.846<br />

bis 3 Monate 47.361 37.220<br />

von 3 Monaten bis 1 Jahr 116.436 97.371<br />

von 1 Jahr bis 5 Jahre 298.061 247.230<br />

über 5 Jahre 241.299 184.025<br />

Nettoinvestitionswert 3.250.696 2.717.117<br />

Die Wertberichtigungen auf uneinbringliche ausstehende Mindestleasingzahlungen beliefen sich im Berichtsjahr auf<br />

€ 15.547 Tausend (2004: € 27.716 Tausend).<br />

Die im Rahmen des Finanzierungsleasings vermieteten Vermögenswerte verteilen sich wie folgt:<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Kraftfahrzeugleasing 1.390.966 1.092.476<br />

Immobilienleasing 1.383.619 1.135.992<br />

Mobilienleasing 476.111 488.649<br />

Gesamt 3.250.696 2.717.117<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Financial Statements<br />

www.rzb.at<br />

181


Financial Statements<br />

182 www.rzb.at<br />

Erläuterungen zu Finanzinstrumenten<br />

(42) Risiken von Finanzinstrumenten (Risikobericht)<br />

Gesamtrisikomanagement und Struktur<br />

RZB 2005<br />

Die Fähigkeit eines Kreditinstitutes, Risiken umfassend zu erfassen und zu messen, zeitnah zu überwachen und zu<br />

steuern, entwickelte sich zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor. Um den langfristigen Erfolg der RZB-Kreditinstitutsgruppe<br />

und ein selektives Wachstum der RZB in den entsprechenden Märkten zu ermöglichen, ist das<br />

Risikomanagement und Risikocontrolling der RZB darauf ausgerichtet, den bewussten Umgang und das professionelle<br />

Management von Kredit- und Länderrisiken, Markt- und Liquiditätsrisiken, Beteiligungsrisiken und operationale Risiken<br />

sicher zu stellen.<br />

Das Risikomanagementkonzept berücksichtigt dabei insbesondere die gesetzlichen Rahmenbedingungen basierend<br />

auf dem Bankwesengesetz (BWG) sowie Anforderungen an Kreditinstitute zur Begrenzung der Risiken aus dem Bankgeschäft<br />

unter besonderer Berücksichtigung der jeweiligen Art und des Umfanges des Geschäftes.<br />

Der Vorstand der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> zeichnet für die Umsetzung der Risikopolitik je Risikoart verantwortlich. Die<br />

Risikopolitik ist integraler Bestandteil der Gesamtbanksteuerung, d.h. die Ertrags- und Risikosteuerung sämtlicher<br />

Geschäftsbereiche sind systematisch miteinander verknüpft. Die Festlegung sowie Änderungen der Risikopolitik sowie<br />

ihre Einbindung in die Gesamtbankstrategie und -steuerung werden dokumentiert und innerhalb der RZB-Kreditinstitutsgruppe<br />

kommuniziert, sodass ein gleichartiges Risikomanagement in allen Teilen der RZB-Kreditinstitutsgruppe zur<br />

Anwendung gelangen kann.<br />

Die Risikopolitik umfasst die geplante Entwicklung des gesamten Geschäfts, u.a. nach Branchenschwerpunkten, geografischer<br />

Streuung und Geschäftsbereichen sowie nach Größenklassenverteilung. Insbesondere die Festlegung von Limiten<br />

für alle relevanten Risiken und die Begrenzung von Klumpenrisiken, in Form von Großveranlagungsunter- und -obergrenzen,<br />

erfolgt durch den Vorstand bzw. den Aufsichtsrat.<br />

Der Vorstand der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> entscheidet über die anzuwendenden Verfahren zur Identifikation, Messung<br />

und Überwachung der Risiken einschließlich des diesbezüglichen Regelwerkes. Die RZB misst konzernübergreifend<br />

sämtliche Risiken auf Basis eines Value-at-Risk (VaR) Konzeptes.<br />

Bei der Erfüllung dieser Aufgaben wird der Vorstand durch unabhängige Risikocontrolling- und -managementeinheiten<br />

sowie spezifische Komitees unterstützt.<br />

Das Risikomanagementkomitee (RMK) berichtet monatlich direkt an den Vorstand und beurteilt die aktuelle<br />

Risikosituation unter Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit und der entsprechenden Risikolimite. Es unterstützt den<br />

Vorstand bei der Allokation des Risikobudgets und bei der Risikosteuerung. Als bereichs- und unternehmensübergreifendes<br />

Gremium ist das RMK für die laufende Weiterentwicklung und Implementierung der Methoden zur Risikomessung<br />

und Verfeinerung der Steuerungsinstrumente sowie für die Wartung und Aktualisierung der Regelwerke<br />

zuständig. Im Rahmen des Aktiv-Passiv-Komitees erfolgt die Evaluierung der Zinsänderungs- und Bilanzstrukturrisiken<br />

sowie der Liquiditätsrisiken. Das Kreditkomitee setzt sich aus Mitgliedern der Bereiche Markt und Marktfolge zusammen<br />

und beurteilt die Kreditrisiken und Risikogestionierung.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Die Abteilung Risk Controlling übt als Serviceeinheit die im Bankwesengesetz (BWG) geforderte Funktion des zentralen<br />

und unabhängigen Risikocontrollings aus. Die Aufgaben dieser Abteilung umfassen die Erstellung und Implementierung<br />

der konzernweit einheitlichen Richtlinien betreffend Risikomanagement sowie die konzernweite Ermittlung sämtlicher<br />

Risiken (Kredit-, Länder-, Beteiligungs- und Marktrisiken sowie der operationalen Risiken) auf VaR-Basis und die<br />

unabhängige und neutrale Berichterstattung über das Risikoprofil an den Gesamtvorstand und die einzelnen Geschäftsbereichsverantwortlichen.<br />

Durch die Aggregation dieser Risiken zu einem Gesamtbankrisiko und den Abgleich mit der<br />

Risikotragfähigkeit wird auch die Basis für die risikoadjustierte Kapitalallokation und Performancemessung gelegt.<br />

Risikotragfähigkeit und Konzernrisikosteuerung<br />

In einem mehrstufigen Prozess werden quartalsweise die zur Verfügung stehenden Deckungsmassen (Erträge, Reserven,<br />

Eigenkapital) dem aggregierten Risiko auf Value-at-Risk Basis für die RZB gegenübergestellt. Die Risikotragfähigkeit stellt<br />

dabei die Begrenzung für das aggregierte Gesamtbankrisiko dar, wobei neben dem tatsächlich gemessenen Risiko auch<br />

die bestehenden Risikolimite Berücksichtigung finden. Die RZB wendet zur Berechnung des unerwarteten Verlustes auf<br />

Jahresbasis (das so genannte ökonomische Kapital) ein Konfidenzniveau von 99,95 Prozent an, welches sich aus der<br />

Ausfallswahrscheinlichkeit des angestrebten Ratings der RZB ableitet.<br />

Anteile der einzelnen Risikoarten<br />

am ökonomischen Kapital der RZB per 31.12.2005<br />

Kreditrisiko Retail<br />

14 %<br />

Beteiligungsrisiko<br />

2 %<br />

Länderrisiko<br />

9 %<br />

Operationales Risiko<br />

12 %<br />

Ziel der Berechnung des ökonomischen Kapitals ist<br />

die Ermittlung jenes Kapitals, das für den Fortbestand<br />

der Bank auf Basis des Going Concern<br />

Prinzips auch unter Anwendung extremer Verlustszenarien<br />

erforderlich ist. Basierend auf diesem<br />

Risikomaß ist die RZB in der Lage, eine<br />

risikoadjustierte Performancemessung (RAPM)<br />

durchzuführen, die wiederum als Kennziffer in der<br />

Gesamtbanksteuerung und der diesbezüglichen<br />

Kapitalallokation Berücksichtigung findet. Die<br />

Ermittlung des ökonomischen Kapitals erfolgt<br />

derzeit je Geschäftsbereich, ein weiterer Ausbau<br />

dieses Steuerungsinstrumentes ist in Arbeit.<br />

Parallel zu dieser Betrachtung erfolgt eine Berechnung des Risikos (VaR) auch auf einem Konfidenzniveau von<br />

99 Prozent, das wiederum einer entsprechenden Risikotragfähigkeit gegenüber gestellt wird.<br />

Kreditrisiko<br />

Kreditrisiko<br />

Finanzinstitute<br />

11 %<br />

Kreditrisiko<br />

Firmenkunden<br />

41 %<br />

Marktrisiko<br />

11 %<br />

Das Kreditrisiko der RZB-Kreditinstitutsgruppe betrifft vornehmlich das Ausfallsrisiko aus Geschäften mit Privat- und<br />

Firmenkunden, anderen Banken bzw. souveränen Kreditnehmern. Das Ausfallsrisiko ist das Risiko, dass ein Kunde<br />

vertraglich vereinbarte Zahlungsverpflichtungen nicht erfüllen kann. Daneben werden aber auch Migrationsrisiken<br />

(aufgrund von Kundenbonitätsverschlechterungen) und Länderrisiken unterschieden.<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Financial Statements<br />

www.rzb.at<br />

183


Financial Statements<br />

184 www.rzb.at<br />

RZB 2005<br />

Das Länderrisiko umfasst das Transfer- und Konvertibilitätsrisiko bzw. das politische Risiko. Die aktive Länderrisikosteuerung<br />

der RZB erfolgt auf Basis der vom Vorstand festgelegten Country Risk Policy, die vom Länderrisikokomitee<br />

vorbereitet wird. Dieses Komitee setzt sich aus Vertretern der Geschäftsbereiche und dem Risikomanagement zusammen.<br />

Die Risikoevaluierung für souveräne Einrichtungen stützt sich auf ein zehnstufiges Ratingmodell, in das sowohl makroökonomische<br />

Faktoren als auch qualitative Indikatoren einfließen. In das Länderlimit wird das transferrisikorelevante<br />

Volumen aus den Geschäften abzüglich etwaiger Drittlandsicherheiten eingerechnet.<br />

Das gesamte Kreditobligo (das sind die Forderungen an Kreditinstitute und Kunden inklusive Wertpapiere sowie die<br />

außerbilanzmäßigen Geschäfte) nach Regionen gliedert sich wie folgt:<br />

in € Tausend 2005 Anteil 2004 Anteil<br />

Inland/<strong>Österreich</strong> 27.483.675 24,7 % 21.493.326 27,7 %<br />

Zentral- und Osteuropa ohne EU 25.578.108 23,0 % 14.442.980 18,6 %<br />

Europäische Union (EU-10)* 22.630.861 20,4 % 18.861.015 24,3 %<br />

Europäische Union (EU-15) 21.852.623 19,7 % 13.761.720 17,7 %<br />

Ferner Osten 4.577.460 4,1 % 3.518.296 4,5 %<br />

Nordamerika 5.659.184 5,1 % 2.474.178 3,2 %<br />

Sonstige 3.300.933 3,0 % 3.039.263 3,9 %<br />

Gesamt 111.082.845 100,0 % 77.590.777 100,0 %<br />

* Unter EU-10 sind die im Mai 2004 aufgenommenen neuen Mitgliedsländer, insbesondere aus Zentral- und Osteuropa zu verstehen.<br />

Das Kreditrisiko der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> wird sowohl auf Einzelkredit- und Kunden- als auch auf Portfoliobasis<br />

beobachtet und analysiert. Basis für die Kreditrisikosteuerung und Kreditentscheidung ist die vom Vorstand der <strong>Raiffeisen</strong><br />

<strong>Zentralbank</strong> genehmigte Kreditrisikopolitik. Kreditentscheidungen umfassen neben Neukrediten insbesondere auch<br />

Überziehungen, Krediterhöhungen, Prolongationen und Änderungen risikorelevanter Sachverhalte, die der ursprünglichen<br />

Kreditentscheidung zugrunde lagen (z. B. Sicherheiten, Verwendungszweck) oder auch die Festlegung von<br />

kreditnehmerbezogenen Limiten (wie z.B. Emittentenlimiten) sowie Beteiligungen. Für die individuellen Kreditentscheidungen<br />

und turnusmäßige Beurteilungen der Adressenausfallrisiken ist die Zustimmung der Bereiche Markt und<br />

Marktfolge einzuholen. Für den Fall voneinander abweichender Voten zwischen den einzelnen Kompetenzträgern sieht<br />

die Kompetenzordnung ein Eskalationsverfahren in die nächsthöhere Kompetenzstufe vor.<br />

Das interne Kontrollsystem für Kreditrisiken umfasst alle Formen von Überwachungsmaßnahmen, die unmittelbar oder<br />

mittelbar in die zu überwachenden Arbeitsabläufe integriert sind. Vor dem Hintergrund der sich bereits abzeichnenden<br />

neuen Eigenkapitalvorschriften für Kreditinstitute (Basel II) ist somit eine durchgehende Steuerung, Überwachung und<br />

Kontrolle der Kreditrisiken in der RZB-Kreditinstitutsgruppe gewährleistet.<br />

Für die Problemkreditbearbeitung gibt es eine eigene Work-Out-Einheit, die sich insbesondere mit mittleren bis großen<br />

Fällen beschäftigt. Es werden aber auch Problemkreditfälle durch die hausinterne Rechtsabteilung bzw. unter Zuziehung<br />

von externen Spezialisten (in Zusammenarbeit mit der Work-Out-Einheit) bearbeitet. Die Work-Out-Einheit wirkt<br />

maßgeblich an der Darstellung und Analyse der Risikovorsorgen (Abschreibungen, Wertberichtigungen bzw. Rückstellungen)<br />

mit und erzielt durch aktive Involvierung eine Reduktion der Verluste aus Problemkrediten. Alle Sanierungs- und<br />

Abwicklungsfälle werden in der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> im Hinblick auf ihre jeweiligen Ursachen analysiert. Die Erkenntnisse<br />

bewirken erforderlichenfalls Anpassungen im Kreditprozess.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

In der Bonitätsbeurteilung der RZB-Kreditinstitutsgruppe werden Risikoklassifizierungsverfahren zur Bewertung des<br />

Ausfallsrisikos (Ratingverfahren, Scoringmodelle) eingesetzt, um die u.a. von Basel II vorgeschriebene unabhängige<br />

Kreditrisikobeurteilung umzusetzen und zukünftig die Eigenmittel mittels eines auf dem Internen Rating basierenden<br />

Ansatzes (IRB) zu berechnen. Die Rating Modelle für Firmenkunden und Finanzinstitute besitzen zehn Bonitätsstufen und<br />

werden konzernweit eingesetzt.<br />

Kreditobligo Firmenkunden nach internem Rating und Region<br />

in € Millionen<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 4,5 5,0 N.R.<br />

<strong>Österreich</strong> Zentraleuropa Südosteuropa GUS Sonstige<br />

Das interne Ratingmodell für Firmenkunden<br />

berücksichtigt neben den nachfolgenden Kennziffern,<br />

welche für unterschiedliche Branchen und<br />

Rechnungslegungsstandards ausgelegt sind, auch<br />

qualitative Faktoren:<br />

• Zinsendeckung<br />

• Geschäftsergebnis in Prozent der<br />

Betriebsleistung<br />

• Ertrags-Cash-Flow in Prozent der<br />

Betriebsleistung<br />

• Eigenkapialquote<br />

• Gesamtkapitalrentabilität<br />

• Schuldentilgungsdauer<br />

Die nachfolgende Tabelle zeigt das Kreditobligo je wirtschaftliche Note des Ratingmodells für Firmenkunden (Corporate<br />

Customers) in € Tausend. Die dargestellten Werte beziehen sich auf das Kreditobligo, zur Gesamtbeurteilung sind<br />

zusätzlich die Sicherheiten zu berücksichtigen:<br />

Internes Rating 2005 Anteil 2004 Anteil<br />

0,5 Risikolos 610.955 1,3 % 261.472 0,7 %<br />

1,0 Ausgezeichnete Bonität 4.062.591 8,3 % 3.683.903 10,4 %<br />

1,5 Sehr gute Bonität 4.883.960 10,0 % 4.199.347 11,9 %<br />

2,0 Gute Bonität 5.975.109 12,3 % 4.085.029 11,5 %<br />

2,5 Durchschnittliche Bonität 6.813.950 14,0 % 3.854.098 10,9 %<br />

3,0 Mäßige Bonität 7.795.798 16,0 % 5.787.962 16,3 %<br />

3,5 Schwache Bonität 7.404.604 15,2 % 4.473.425 12,6 %<br />

4,0 Sehr schwache Bonität 6.105.792 12,5 % 4.570.483 12,9 %<br />

4,5 Ausfallgefährdet 2.328.138 4,8 % 1.156.502 3,3 %<br />

5,0 Ausfall 467.799 1,0 % 355.095 1,0 %<br />

Nicht geratet 2.277.306 4,7 % 2.993.523 8,5 %<br />

Gesamt 48.726.003 100,0 % 35.420.839 100,0 %<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Financial Statements<br />

www.rzb.at<br />

185


Financial Statements<br />

186 www.rzb.at<br />

Das interne Ratingmodell für Finanzinstitute basiert auf einem Peer-Gruppen orientierten Ansatz, in dem sowohl<br />

qualitative und quantitative <strong>Info</strong>rmationen berücksichtigt werden. Das finale Rating für Finanzinstitute ist durch das<br />

Länderrating begrenzt.<br />

Die nachfolgende Tabelle zeigt das Kreditobligo je Ratingkategorie für Financial Institutions in € Tausend:<br />

RZB 2005<br />

Ratingkategorie 2005 Anteil 2004 Anteil<br />

keine identifizierbaren Risken<br />

A1 Bonität ist ausgezeichnet 1.375.421 3,3 % 3.317.312 9,4 %<br />

A2 Bonität ist sehr hoch 7.366.000 17,5 % 5.238.882 14,8 %<br />

A3 Bonität ist hoch 18.286.717 43,5 % 13.537.415 38,3 %<br />

muss beobachtet werden<br />

B1 Zahlungsfähigkeit ist gut 5.200.364 12,4 % 2.173.657 6,1 %<br />

B2 Zahlungfähigkeit ist zufriedenstellend 3.778.681 9,0 % 3.389.802 9,6 %<br />

B3 Zahlungsfähigkeit ist angemessen 1.517.889 3,6 % 2.896.708 8,2 %<br />

B4 Zahlungsfähigkeit ist fraglich 1.601.812 3,8 % 545.529 1,5 %<br />

B5 hohes Risiko – Zahlungsfähigkeit ist höchst fraglich 1.267.331 3,0 % 1.147.147 3,2 %<br />

extrem hohes Risiko<br />

C Zahlungsrückstände/-ausfälle zu erwarten 101.675 0,2 % 91.492 0,3 %<br />

D Insolvenz, Ausfall 8.359 0,0 % 10.451 0,0 %<br />

Nicht geratet 1.564.011 3,7 % 3.014.057 8,5 %<br />

Gesamt 42.068.259 100,0 % 35.362.453 100,0 %<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Forderungen an Financial Institutions nach Ratingkategorie<br />

in € Millionen<br />

18.000<br />

16.000<br />

14.000<br />

12.000<br />

10.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

0<br />

A1 A2 A3 B1 B2 B3 B4 B5 C D N.R.<br />

<strong>Österreich</strong> Zentraleuropa Südosteuropa GUS Sonstige<br />

Für den IRB-Ansatz wurden auch sämtliche<br />

Ausfallsdefinitionen der Bank angepasst und im<br />

Rahmen des Basel II-Projektes in der gesamten<br />

RZB-Kreditinstitutsgruppe eingesetzt. Ein Ausfall ist<br />

gemäß RZB-Kreditinstitutsgruppe demnach<br />

gegeben, wenn der Kunde mindestens 90 Tage mit<br />

einer wesentlichen Forderung der Bank in Verzug<br />

ist, der Kunde in ein Insolvenz- oder ähnliches<br />

Verfahren involviert ist, eine Wertberichtigung<br />

bzw. Direktabschreibung einer Kundenforderung<br />

vorgenommen wurde bzw. seitens des Kreditrisikomanagements<br />

eine Forderung an den Kunden<br />

als nicht vollständig einbringlich gewertet wird und<br />

durch die Work-Out-Einheit eine Sanierung des<br />

Kunden erwogen wird.<br />

Im Rahmen des Basel II-Projektes wurde eine<br />

konzernweite Rating- und Ausfallsdatenbank zur<br />

Erfassung und Bewertung von Kunden als auch zur<br />

Dokumentation von Ausfallsereignissen erstellt.<br />

Diese Datenbank stellt für die RZB-Kreditinstitutsgruppe<br />

auch die Basis für das Backtesting dar.<br />

Nachstehende Tabelle stellt die entsprechenden Ausleihungen der dargestellten Assetklassen aus den Bilanzposten<br />

Forderungen an Kreditinstitute und Forderungen an Kunden sowie den diesbezüglichen Anteil an Non-performing<br />

Krediten (ohne Berücksichtigung allfälliger Sicherheiten) und Wertberichtigungen dar:<br />

Corporate Retail Financial Gesamt<br />

in € Tausend Customers Customers Institutions 2005<br />

Kreditobligo 29.919.575 8.457.096 29.646.533 68.023.205<br />

Non-performing 637.699 97.895 27.557 763.151<br />

Kreditrisikovorsorgen 776.303 286.532 15.005 1.077.840<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Financial Statements<br />

www.rzb.at<br />

187


Financial Statements<br />

188 www.rzb.at<br />

RZB 2005<br />

Im Rahmen der Risikopolitik und Bonitätsbeurteilung der RZB findet auch die Branche des Kreditnehmers Beachtung. Die<br />

folgende Statistik umfasst das Kundenobligo inklusive Wertpapiere und die außerbilanzmäßigen Geschäfte der RZB<br />

(ohne Banken und <strong>Zentralbank</strong>en):<br />

in € Tausend 2005 Anteil 2004 Anteil<br />

Verarbeitendes Gewerbe 13.895.154 21,7 % 10.548.793 21,6 %<br />

Handel 12.234.470 19,1 % 8.571.445 17,5 %<br />

Private Haushalte 7.743.340 12,1 % 4.525.134 9,3 %<br />

Öffentliche Verwaltung, Sozialversicherungen 7.301.446 11,4 % 7.953.591 16,3 %<br />

Realitätenwesen 7.451.683 11,6 % 5.094.384 10,4 %<br />

Kredit- und Versicherungsgewerbe 6.215.987 9,7 % 6.057.736 12,4 %<br />

Verkehr und Nachrichtenübermittlung 3.012.354 4,7 % 2.035.456 4,2 %<br />

Baugewerbe 2.318.865 3,6 % 1.724.576 3,5 %<br />

Sonstige 3.795.489 5,9 % 2.399.994 4,9 %<br />

Gesamt 63.968.788 100,0 % 48.911.108 100,0 %<br />

Beteiligungsrisiko<br />

Als Teil des Bankbuches werden auch die Risiken aus börsenotierten und nicht börsenotierten Beteiligungen verstanden,<br />

die gesondert unter dieser Risikokategorie ausgewiesen werden. Die Methodik zur Value-at-Risk-Berechnung bzw.<br />

Risikokapitalermittlung für Beteiligungen ist vergleichbar mit der für Preisrisiken aus Aktienpositionen. Jedoch werden<br />

aufgrund des längerfristigen strategischen Charakters von Beteiligungen jährliche Volatilitäten basierend auf mehrjährigen<br />

Betrachtungszeiträumen herangezogen. Nicht in dieser Risikoart erfasst werden die von der RZB strategisch und<br />

operativ gesteuerten Konzerntöchter, da deren Risiken im Rahmen der Konsolidierung differenziert nach den anderen<br />

Risikoarten ermittelt werden und dort erfasst sind.<br />

Marktrisiko<br />

Die RZB definiert Marktrisiko als den potenziell möglichen Verlust aus Marktveränderungen durch schwankende bzw.<br />

sich ändernde Zinssätze, Devisen- oder Aktienkurse und Preise. In diesem Risiko sind sowohl Positionen des Handelsbuches<br />

als auch Positionen des Bankbuches erfasst. Die mit Risiko behafteten Positionen entstehen entweder durch<br />

Kundengeschäft oder durch bewusste Übernahme von Positionen und werden durch die Unternehmensbereiche Global<br />

Treasury and Markets gemanagt.<br />

Die RZB genehmigt, misst, überwacht und steuert alle Marktrisiken durch den Einsatz von unterschiedlichen Limiten. Das<br />

Gesamtlimit wird unter Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit und des Ertragsbudgets vom Gesamtvorstand festgelegt.<br />

Die Aufteilung dieses Limits erfolgt auf Basis eines abgestimmten Vorschlages durch den Fachbereich, das zentrale<br />

Risikomanagement und das zuständige Vorstandsmitglied. Die Festlegung der einzelnen Limite auf Buchebene<br />

unterscheidet sich hinsichtlich der verschiedenen Risikofaktoren. Zu diesen Limiten gehören neben Value-at-Risk (VaR)<br />

Limiten je nach Geschäftsart Volumens- und Positionslimite sowie Sensitivitätslimite (Basis-Point-Value, Delta, Gamma,<br />

Vega) und Stop-Loss-Limite. Optionspositionen dürfen nur durch entsprechend ausgebildete Händler abgeschlossen<br />

werden. Positionen und Limite werden konzernweit täglich überprüft.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Eine zentrale Bedeutung in der Ausgestaltung der Limite kommt dabei dem Value-at-Risk zu, das auf Basis eines<br />

Varianz-Kovarianz-Modells und eines Konfidenzniveaus von 99 Prozent täglich für die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> bzw.<br />

wöchentlich für die RZB berechnet wird. Die Marktdaten werden aus der Historie von einem Jahr gewonnen, die<br />

Behaltedauer beträgt zehn Tage. Aussagekraft und Zuverlässigkeit des auf historischen Marktbewegungen basierenden<br />

Value-at-Risk-Ansatzes werden durch ein entsprechendes Backtesting für die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> täglich überprüft.<br />

Die ermittelten Value-at-Risk-Werte prognostizieren maximale Verluste unter normalen Marktbedingungen und enthalten<br />

im Speziellen keine <strong>Info</strong>rmation über die Auswirkung von selten auftretenden extremen Marktbewegungen. Um solche<br />

Ereignisse zu berücksichtigen, führt die RZB wöchentlich definierte Stresstests durch, die die größten täglichen Marktbewegungen<br />

der letzten fünf Jahre reflektieren. Dieses Verfahren erlaubt es, starke Schwankungen der Marktparameter<br />

und Krisensituationen zu simulieren und auf die Positionen anzuwenden. Die daraus gewonnenen Resultate sind<br />

wesentliche Grundlagen für die Steuerung der Risiken.<br />

Das Marktrisiko der Handelsbücher der RZB wird vorrangig vom Währungsrisiko, resultierend aus dem in<br />

Fremdwährung gehaltenen Eigenkapital der ausländischen Konzerneinheiten und den diesbezüglichen vom Aktiv-Passiv<br />

Managementkomitee gesteuerten Absicherungsgeschäften, geprägt.<br />

Risikokennzahlen (99 % VaR, 10d) für das Marktrisiko der Handelsbücher je Risikoart:<br />

in € Tausend VaR per 31.12.2005 Durchschnitts-VaR Minimum-VaR Maximum-VaR<br />

Zinsrisiko 3.768 3.246 1.697 6.327<br />

Währungsrisiko 35.905 28.042 13.714 52.236<br />

Preisrisiko 18.715 17.906 8.469 35.849<br />

in € Tausend VaR per 31.12.2004 Durchschnitts-VaR Minimum-VaR Maximum-VaR<br />

Zinsrisiko 4.934 4.726 3.080 6.382<br />

Währungsrisiko 19.350 18.398 15.911 19.748<br />

Preisrisiko 4.426 4.119 2.065 5.426<br />

Für die Ermittlung der erforderlichen Eigenmittel des Handelsbuchs gemäß der Kapitaladäquanz-Richtlinie verwendet<br />

die RZB die Standardmethode.<br />

Für das Zinsänderungrisiko im Bankbuch kommen neben der Value-at-Risk-Berechnung auch klassische Methoden der<br />

Kapital- und Zinsbindungsanalysen zur Anwendung. Weiters werden in der RZB aufgrund der besonderen Bedeutung<br />

und Komplexität des Zinsänderungsrisikos für das Bankbuch auch Szenarien und Simulationen betreffend das Zinsergebnis<br />

eingesetzt. Das Bilanzstrukturmanagement ist eine Kernaufgabe des zentralen Treasury als auch der lokalen<br />

Banken, welche dabei von Aktiv-Passiv-Managementkomitees unterstützt werden. Seit dem Jahr 2002 erfolgt für das<br />

Zinsänderungsrisiko ein quartalsweises Berichtswesen im Rahmen der Zinsrisikostatistik an die Aufsichtsbehörde,<br />

welches entsprechend den Erfordernissen der Basel II-Richtlinien auch eine Barwertveränderung in Prozent der Eigenmittel<br />

beinhaltet.<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Financial Statements<br />

www.rzb.at<br />

189


Financial Statements<br />

190 www.rzb.at<br />

Zinsbindungsgap der RZB per 31. Dezember 2005 in € Tausend:<br />

RZB 2005<br />

Zinsgap 2005 6–12 Monate 1–2 Jahre 2–5 Jahre >5 Jahre<br />

EUR - 4.565.021 - 48.769 7.790.274 24.033<br />

USD - 883.938 637.336 61.972 30.181<br />

JPY 1.597 - 87 - 57 8.459<br />

CHF 107.667 1.438 1.292 - 4.970<br />

Sonstige 632.986 66.742 533.099 - 598<br />

Zinsbindungsgap der RZB per 31. Dezember 2004 in € Tausend:<br />

Zinsgap 2004 6–12 Monate 1–2 Jahre 2–5 Jahre >5 Jahre<br />

EUR 561.142 942.019 823.775 - 134.303<br />

USD 783.559 179.738 194.050 39.341<br />

JPY 37.504 - 24 - 17 8.414<br />

CHF 68.564 - 263 1.096 - 4.177<br />

Sonstige 19.070 219.491 144.977 - 61.712<br />

Barwertveränderung des Bankbuchs der RZB per 31. Dezember 2005 in € Tausend bei einer parallelen Zinserhöhung<br />

um einen Basispunkt:<br />

Barwertveränderung 6–12 Monate 1–2 Jahre 2–5 Jahre >5 Jahre<br />

EUR 224,1 - 46,8 - 2.116,4 - 19,7<br />

USD 64,0 - 99,2 - 15,9 - 15,5<br />

JPY - 0,2 0,0 0,0 - 4,2<br />

CHF - 8,9 - 0,1 - 0,2 3,9<br />

Sonstige - 52,8 - 9,8 - 146,1 - 1,2<br />

Barwertveränderung des Bankbuchs der RZB per 31. Dezember 2004 in € Tausend bei einer parallelen Zinserhöhung<br />

um einen Basispunkt:<br />

Barwertveränderung 6–12 Monate 1–2 Jahre 2–5 Jahre >5 Jahre<br />

EUR - 278,4 - 196,2 - 246,4 93,7<br />

USD - 115,0 - 24,9 - 52,5 - 25,8<br />

JPY - 4,0 0,0 0,0 - 4,9<br />

CHF - 6,7 0,2 - 0,2 4,0<br />

Sonstige - 8,5 - 39,6 - 45,5 34,7<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Liquiditätsrisiko<br />

Als Liquiditätsrisiko wird die Gefahr bezeichnet, dass die Bank ihre gegenwärtigen und zukünftigen Zahlungsverpflichtungen<br />

nicht vollständig oder zeitgerecht erfüllen kann. Die Liquiditätssteuerung sowie das Management des<br />

Liquiditätsrisikos und damit die Sicherstellung der jederzeitigen Zahlungsbereitschaft der Bank werden sowohl zentral<br />

durch das Global Treasury in Wien als auch dezentral von den lokalen Banken wahrgenommen. In einem internen<br />

Überwachungssystem werden die Cash-Flows nach Währung sowohl je Standort als auch global wöchentlich erfasst<br />

und analysiert. Neben der Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und der Liquiditätslimite umfassen die Analysen<br />

sowohl die Annahmen betreffend eines Going Concern-Prinzips als auch etwaiger Krisensituationen und inkludieren<br />

insbesondere auch die Sensitivität der Passiva als auch Liquidierbarkeit der Aktiva.<br />

Zur Begrenzung des Liquiditätsrisikos sind je Konzerneinheit Limite im Einsatz, die unter Berücksichtigung von konservativen<br />

Annahmen betreffend der Veräußerbarkeit liquider Aktivpositionen und Abflüssen auf der Passivseite kurzfristig<br />

ein positives Liquiditätsgap erfordern. Zur Sicherstellung der Liquidität in den verschiedenen Währungen unterhält die<br />

Bank umfangreiche liquide Wertpapierbestände und erstellt kontinuierliche Liquiditätsbilanzen und Cash-Flow-Prognosen,<br />

welche auch Gegenstand der Beurteilungen des Aktiv-Passiv-Management-Komitees sind.<br />

Operationale Risiken<br />

Unter dem operationalen Risiko wird entsprechend Basel II das Risiko von unerwarteten Verlusten verstanden, die infolge<br />

der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Menschen und Systemen oder von externen Ereignissen<br />

einschließlich des Rechtsrisikos eintreten. In Analogie zu den anderen Risikoarten gilt auch für das operationale<br />

Risiko das Prinzip der Funktionstrennung in Risikomanagement und -controlling. Basierend auf der eigenen historischen<br />

Verlustdatensammlung und den Ergebnissen des Risikoassessments erfolgt die Analyse und Steuerung des operationalen<br />

Risikos. Die Erfassung der operationalen Schäden als auch das Assessment der Risiken erfolgt in einer strukturierten und<br />

konzernweit einheitlichen Form nach Geschäftsprozessen und Ereignistypen je Geschäftsfeld. Für die Überwachung der<br />

operationalen Risiken ist die Einführung von standardisierten Frühwarnindikatoren geplant.<br />

Für die Kapitalunterlegung des operationalen Risikos gemäß Basel II ist die Anwendung des Standardansatzes geplant,<br />

der auf den Bruttoerträgen je Geschäftsfeld beruht.<br />

Um das operationale Risiko weiter zu reduzieren, werden verstärkt Mitarbeiterschulungen durchgeführt. Darüber hinaus<br />

wird an der Weiterentwicklung von Notfallplänen und Backupsystemen gearbeitet und die Methode SixSigma zur<br />

Prozessqualitätsverbesserung angewendet.<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Financial Statements<br />

www.rzb.at<br />

191


Financial Statements<br />

192 www.rzb.at<br />

(43) Derivative Finanzinstrumente<br />

Das Gesamtvolumen noch nicht abgewickelter derivativer Finanzprodukte stellt sich per 31. Dezember 2005<br />

folgendermaßen dar:<br />

Nominalbeträge nach Restlaufzeit Marktwerte<br />

RZB 2005<br />

1 bis über<br />

in € Tausend bis 1 Jahr 5 Jahre 5 Jahre Gesamt positive negative<br />

Insgesamt 104.690.544 58.550.944 18.814.291 182.055.779 1.854.971 -2.215.495<br />

a) Zinssatzverträge 59.657.017 56.749.528 18.626.004 135.032.549 1.341.005 -1.201.502<br />

OTC-Produkte:<br />

Zinsswaps 35.088.607 45.153.818 15.325.382 95.567.807 1.287.074 -1.165.024<br />

Zinstermingeschäfte 18.940.693 1.418.966 - 20.359.658 14.567 -10.973<br />

Zinssatzoptionen – Käufe 2.899.696 6.439.061 1.306.376 10.645.132 33.857 -<br />

Zinssatzoptionen – Verkäufe 1.047.935 538.570 1.539.886 3.126.391 - -21.490<br />

Börsegehandelte Produkte:<br />

Zinsterminkontrakte (Futures) 1.631.668 2.749.115 294.360 4.675.142 4.480 -3.730<br />

Zinssatzoptionen 48.419 450.000 160.000 658.419 1.026 -284<br />

b) Wechselkurs- und Goldverträge 42.408.320 1.776.766 183.953 44.369.039 384.795 -366.159<br />

OTC-Produkte:<br />

Währungs- und Zinsswaps<br />

Devisentermin- und<br />

245.984 1.070.055 180.703 1.496.741 23.442 -35.418<br />

Goldtermingeschäfte 39.401.784 569.123 3.251 39.974.158 339.967 -304.926<br />

Währungsoptionen – Käufe 1.273.867 69.510 - 1.343.377 21.082 -<br />

Währungsoptionen – Verkäufe<br />

Börsegehandelte Produkte:<br />

1.311.687 68.078 - 1.379.765 - -25.063<br />

Devisenterminkontrakte (Futures) 174.998 - - 174.998 303 -752<br />

c) Wertpapierbezogene Geschäfte<br />

OTC-Produkte:<br />

2.594.616 24.650 4.333 2.623.599 115.705 -640.487<br />

Aktien/Index-Optionen – Käufe 780.911 17.411 2.167 800.488 102.681 -<br />

Aktien/Index-Optionen – Verkäufe<br />

Börsegehandelte Produkte:<br />

1.454.349 7.239 2.167 1.463.754 - -638.599<br />

Aktien-/Index-Terminkontrakte 359.356 - - 359.356 13.024 -1.888<br />

d) Warentermingeschäfte 30.592 - - 30.592 13.467 -7.348<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Das Gesamtvolumen noch nicht abgewickelter derivativer Finanzprodukte stellt sich per 31. Dezember 2004 wie<br />

nachfolgend beschrieben dar:<br />

Nominalbeträge nach Restlaufzeit Marktwerte<br />

1 bis über<br />

in € Tausend bis 1 Jahr 5 Jahre 5 Jahre Gesamt positive negative<br />

Insgesamt 61.079.641 28.842.215 12.861.804 102.783.660 2.086.769 -2.015.058<br />

a) Zinssatzverträge<br />

OTC-Produkte:<br />

32.934.906 27.529.152 12.341.536 72.805.594 1.371.503 -1.190.345<br />

Zinsswaps 20.652.323 24.392.645 11.739.935 56.784.904 1.296.885 -1.153.044<br />

Zinstermingeschäfte 6.872.782 2.216.227 - 9.089.009 10.022 -10.055<br />

Zinssatzoptionen – Käufe 614.532 227.158 209.304 1.050.994 18.654 -<br />

Zinssatzoptionen – Verkäufe<br />

Börsegehandelte Produkte:<br />

1.640.415 277.210 231.818 2.149.443 - -23.295<br />

Zinsterminkontrakte (Futures) 3.154.854 415.912 85.478 3.656.244 45.941 -3.629<br />

Zinssatzoptionen - - 75.000 75.000 - -321<br />

b) Wechselkurs- und Goldverträge<br />

OTC-Produkte:<br />

27.503.019 1.009.496 274.602 28.787.117 669.265 -633.778<br />

Währungs- und Zinsswaps<br />

Devisentermin- und<br />

589.103 566.298 270.251 1.425.652 36.056 -62.066<br />

Goldtermingeschäfte 24.696.443 349.880 4.351 25.050.674 619.300 -552.598<br />

Währungsoptionen – Käufe 1.020.633 47.090 - 1.067.723 13.554 -<br />

Währungsoptionen – Verkäufe<br />

Börsegehandelte Produkte:<br />

1.157.622 46.227 - 1.203.849 - -18.936<br />

Devisenterminkontrakte (Futures) 39.218 - - 39.218 355 -178<br />

c) Wertpapierbezogene Geschäfte<br />

OTC-Produkte:<br />

631.070 303.567 245.666 1.325.380 40.886 -189.369<br />

Aktien/Index Termingeschäfte 109 - - 109 - -<br />

Aktien-/Index-Optionen – Käufe 259.708 112.095 72.642 589.522 33.746 -<br />

Aktien-/Index-Optionen – Verkäufe<br />

Börsegehandelte Produkte:<br />

283.449 185.128 173.024 641.601 - -175.926<br />

Aktien-/Index-Terminkontrakte 87.804 6.345 - 94.149 7.140 -13.443<br />

Aktien-/Indexoptionen - - - - - -<br />

d) Warentermingeschäfte 10.646 - - 10.646 5.116 -1.567<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Financial Statements<br />

www.rzb.at<br />

193


Financial Statements<br />

194 www.rzb.at<br />

(44) Marktwerte von Finanzinstrumenten<br />

Als Fair Value (Marktwert) bezeichnet man den Betrag, zu dem ein Finanzinstrument zwischen sachverständigen,<br />

vertragswilligen und voneinander unabhängigen Geschäftspartnern getauscht werden könnte.<br />

RZB 2005<br />

Soweit Marktpreise (im Wesentlichen bei an Börsen und auf funktionsfähigen Märkten gehandelten Wertpapieren und<br />

Derivaten) verfügbar waren, wurden diese herangezogen. Alle übrigen Finanzinstrumente wurden nach internen<br />

Bewertungsmodellen, insbesondere nach Barwertmodellen oder anerkannten Optionspreismodellen bewertet. Für die fix<br />

verzinslichen Forderungen an und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden wird nur dann ein vom<br />

Bilanzwert abweichender Marktwert ermittelt, wenn diese eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr aufweisen. Die<br />

variabel verzinslichen Forderungen und Verbindlichkeiten werden dann einbezogen, wenn eine Zinsanpassungsperiode<br />

von mehr als einem Jahr besteht. Nur in diesen Fällen ist der Effekt aus der Diskontierung unter Anwendung eines<br />

marktkonformen internen Zinsfußes nicht unwesentlich.<br />

2005 2004<br />

in € Tausend<br />

Aktiva<br />

Fair Value Buchwert Differenz Fair Value Buchwert Differenz<br />

Forderungen an Kreditinstitute 29.640.944 29.646.533 -5.589 22.189.116 22.228.804 -39.688<br />

Forderungen an Kunden 39.781.398 39.613.302 168.096 27.982.719 27.956.753 25.966<br />

Finanzanlagen<br />

Passiva<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

5.485.314 5.431.059 54.254 5.091.402 5.019.644 71.758<br />

Kreditinstituten<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

43.377.672 43.416.484 -38.812 32.245.712 32.269.970 -24.258<br />

Kunden 32.161.816 32.157.831 3.985 23.408.940 23.386.379 22.560<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten 6.292.696 6.217.210 75.486 3.182.379 3.102.946 79.433<br />

Nachrangkapital 1.674.440 1.630.638 43.802 1.433.135 1.342.912 90.223<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Angaben aufgrund österreichischer Rechtsnormen<br />

(45) Zum Börsehandel zugelassene Wertpapiere gemäß § 64 BWG<br />

2005 2004<br />

in € Tausend börsenotiert nicht börsenotiert börsenotiert nicht börsenotiert<br />

Schuldverschreibungen und<br />

andere festverzinsliche Wertpapiere 10.419.200 354 6.185.365 -<br />

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 1.203.463 - 646.414 8.465<br />

Beteiligungen 75.456 - 111.684 -<br />

(46) Volumen des Wertpapierhandelsbuchs gemäß § 22 BWG<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Wertpapiere 8.596.323 3.657.631<br />

Sonstige Finanzinstrumente 156.487.978 77.131.040<br />

Gesamt 165.084.302 80.788.671<br />

(47) Aufsichtsrechtliche Eigenmittel<br />

Die Eigenmittel der RZB-Kreditinstitutsgruppe gemäß österreichischem Bankwesengesetz setzen sich wie folgt zusammen:<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Tier I-Kapital (Kernkapital) 3.981.642 3.129.965<br />

Tier II-Kapital (Ergänzende Eigenmittel) 1.306.391 940.505<br />

Abzugsposten Beteiligungen Kredit-/Finanzinstitute -201.877 -101.912<br />

Anrechenbare Eigenmittel 5.086.156 3.968.558<br />

Tier III-Kapital (kurzfristige nachrangige Eigenmittel) 113.136 151.449<br />

Gesamte Eigenmittel 5.199.292 4.120.007<br />

Gesamtes Eigenmittelerfordernis 4.462.674 3.079.385<br />

Eigenmittelüberdeckung 736.618 1.040.622<br />

Überdeckungsquote in Prozent 16,5 % 33,8 %<br />

Kernkapitalquote (Tier I) Bankbuch, in Prozent 8,3 % 9,2 %<br />

Eigenmittelquote in Prozent 9,3 % 10,7 %<br />

Die Kernkapitalquote ist auf die risikogewichtete Bemessungsgrundlage gemäß § 22 BWG bezogen.<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Financial Statements<br />

www.rzb.at<br />

195


Financial Statements<br />

196 www.rzb.at<br />

Das gesamte Eigenmittelerfordernis setzt sich wie folgt zusammen:<br />

RZB 2005<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Risikogewichtete Bemessungsgrundlage gem. § 22 BWG 47.967.650 34.148.588<br />

hievon 8 Prozent Mindesteigenmittelerfordernis 3.837.412 2.731.887<br />

Eigenmittelerfordernis für das Wertpapier-Handelsbuch gem. § 22b Abs. 1 BWG 439.569 236.162<br />

Eigenmittelerfordernis für die offene Devisenposition gem. § 26 BWG 185.693 111.336<br />

Gesamtes Eigenmittelerfordernis 4.462.674 3.079.385<br />

(48) Durchschnittliche Mitarbeiterzahl<br />

Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Arbeitnehmer (im Sinne von<br />

Vollzeitäquivalenten) stellt sich wie folgt dar:<br />

2005 2004<br />

Angestellte 30.368 23.177<br />

Arbeiter 697 336<br />

Gesamt 31.065 23.513<br />

(49) Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Vorstandsmitglieder und leitende Angestellte 25.101 8.304<br />

Andere Arbeitnehmer 12.542 6.598<br />

(50) Beziehungen zu Organen<br />

An den Vorstand der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> wurden folgende Bezüge bezahlt:<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Kurzfristig fällige Leistungen 5.754 3.129<br />

Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses - -<br />

In der Tabelle sind fixe und erfolgsabhängige Bezüge enthalten, darunter auch Entgelte für Organfunktionen bei Tochterunternehmen,<br />

Bonuszahlungen, Sachbezüge und Aufwendungen im Zusammenhang mit Pensionszahlungen und<br />

Abfertigungsleistungen. Im Geschäftsjahr 2005 belief sich der Anteil der erfolgsabhängigen Gehaltsbestandteile auf<br />

39,0 Prozent ohne Berücksichtigung der Abfindung für die vorzeitige Beendigung eines Langzeit-Bonusprogramms,<br />

die sich als Einmaleffekt im Jahr 2005 niederschlägt.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

An andere Gremien und aufgrund vertraglicher Verpflichtungen für frühere Mitglieder des Vorstands wurden folgende<br />

Beträge aufgewendet.<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Frühere Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebene 914 999<br />

Aufsichtsrat 434 208<br />

Länderkuratorium 165 83<br />

Die Beziehungen des Key Managements – also des Vorstands der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> und der Geschäftsführung der<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-Landesbanken-Holding GmbH – zur RZB stellen sich wie folgt dar (jeweilige Marktwerte):<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Kredite 33 48<br />

Aktien 2.796 1.357<br />

Sichteinlagen 76 64<br />

Termineinlagen 637 70<br />

Sonstige Forderungen 145 -<br />

In der folgenden Tabelle sind die Beziehungen der nahestehenden Personen des Key Managements zur RZB dargestellt:<br />

in € Tausend 2005 2004<br />

Sichteinlagen 2 6<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Financial Statements<br />

www.rzb.at<br />

197


Financial Statements<br />

198 www.rzb.at<br />

(51) Organe der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong><br />

Vorstand<br />

• Dr. Walter Rothensteiner, Vorsitzender und Generaldirektor<br />

• Dr. Herbert Stepic, Stellvertretender Vorsitzender und<br />

Generaldirektor-Stellvertreter<br />

• Patrick Butler, M.A.<br />

• Dr. Karl Sevelda<br />

• Mag. Manfred Url<br />

Länderkuratorium<br />

Das Länderkuratorium steht dem Aufsichtsrat beratend<br />

zur Seite.<br />

• Kurt Amann, Vorsitzender-Stellvertreter (ab 23. Juni 2005,<br />

zuvor Mitglied), Aufsichtsratsvorsitzender der <strong>Raiffeisen</strong>landesbank Vorarlberg<br />

Waren- und Revisionsverband regGenmbH<br />

• Dkfm. Dr. Hans Malliga, Vorsitzender (bis 23. Juni 2005, danach<br />

Mitglied), Aufsichtsratsvorsitzender der <strong>Raiffeisen</strong>landesbank Kärnten –<br />

Rechenzentrum und Revisionsverband, regGenmbH<br />

• Sebastian Schönbuchner, Vorsitzender (ab 23. Juni 2005,<br />

zuvor Vorsitzender-Stellvertreter), Obmann des <strong>Raiffeisen</strong>verbands<br />

Salzburg regGenmbH<br />

• Dr. Walter Zandanell, Vorsitzender-Stellvertreter,<br />

Aufsichtsratsvor-sitzender der <strong>Österreich</strong>ischen Volksbanken-<strong>AG</strong><br />

• Jakob Auer, Aufsichtsratsvorsitzender der <strong>Raiffeisen</strong>landesbank<br />

Oberösterreich <strong>AG</strong><br />

• Peter Greiderer, Aufsichtsratsvorsitzender der<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-Landesbank Tirol <strong>AG</strong><br />

• Mag. Franz Romeder, Obmann-Stellvertreter der<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-Holding Niederösterreich-Wien regGenmbH<br />

• Ing. Wilfried Thoma, Präsident des Aufsichtsrats der<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-Landesbank Steiermark <strong>AG</strong><br />

• Ök.-Rat Helmut Thrackl, Obmann der <strong>Raiffeisen</strong>landesbank<br />

Burgenland und Revisionsverband regGenmbH<br />

RZB 2005<br />

Aufsichtsrat<br />

Präsidium<br />

• Ök.-Rat Dr. Christian Konrad, Präsident, Generalanwalt des<br />

<strong>Österreich</strong>ischen <strong>Raiffeisen</strong>verbands und Aufsichtsratsvorsitzender der<br />

<strong>Raiffeisen</strong>landesbank Niederösterreich-Wien <strong>AG</strong><br />

• Komm.-Rat Dr. Georg Doppelhofer, Vizepräsident,<br />

Generaldirektor der <strong>Raiffeisen</strong>-Landesbank Steiermark <strong>AG</strong> (bis 31.12.2005)<br />

• Komm.-Rat DDr. Manfred Holztrattner, Vizepräsident,<br />

Generaldirektor des <strong>Raiffeisen</strong>verbands Salzburg regGenmbH (bis 23. Juni 2005)<br />

• Komm.-Rat Ing. Mag. Dr. Julius Marhold, Vizepräsident,<br />

Generaldirektor der <strong>Raiffeisen</strong>landesbank Burgenland und Revisionsverband<br />

regGenmbH (ab 23. Juni 2005, zuvor Mitglied)<br />

• Komm.-Rat Mag. Dr. Ludwig Scharinger, Vizepräsident,<br />

Generaldirektor der <strong>Raiffeisen</strong>landesbank Oberösterreich <strong>AG</strong><br />

Mitglieder<br />

• Mag. Klaus Buchleitner, Vorsitzender des Vorstands der<br />

RWA <strong>Raiffeisen</strong> Ware Austria <strong>AG</strong><br />

• Komm.-Rat MMag. Reinhard Mayr, Vorstandsdirektor<br />

der <strong>Raiffeisen</strong>-Landesbank Tirol <strong>AG</strong> (bis 23. Juni 2005)<br />

• Dr. Klaus Pekarek, Generaldirektor der <strong>Raiffeisen</strong>landesbank<br />

Kärnten – Rechenzentrum und Revisionsverband, regGenmbH<br />

• Franz Pinkl, Generaldirektor der <strong>Österreich</strong>ischen Volksbanken-<strong>AG</strong><br />

• Dkfm. Peter Püspök, Generaldirektor der <strong>Raiffeisen</strong>landesbank<br />

Niederösterreich-Wien <strong>AG</strong><br />

• Dr. Günther Reibersdorfer, Generaldirektor des<br />

<strong>Raiffeisen</strong>verbands Salzburg regGenmbH (ab 23. Juni 2005)<br />

• Dr. Hannes Schmid, Vorstandssprecher der <strong>Raiffeisen</strong>-Landesbank<br />

Tirol <strong>AG</strong> (ab 23. Juni 2005)<br />

• Dr. Karl Waltle, Vorsitzender des Vorstands der <strong>Raiffeisen</strong>landesbank<br />

Vorarlberg Waren- und Revisionsverband regGenmbH<br />

• Dr. Gottfried Wanitschek, Vorstandsdirektor der<br />

UNIQA Versicherungen <strong>AG</strong><br />

Vom Betriebsrat entsandt<br />

• Mag. Franz Hummel, Betriebsratsvorsitzender<br />

• Martin Prater, Betriebsratsvorsitzender-Stellvertreter<br />

• Hildegard Svejda, Betriebsratsvorsitzender-Stellvertreterin<br />

• Mag. Peter Anzeletti-Reikl<br />

• Mag. Antje Piller (bis 31. August 2005)<br />

• Mag. Heidrun Mössner (ab 1. September 2005)<br />

• Mag. Helge Rechberger<br />

Staatskommissäre<br />

• Mag. Alfred Lejsek, Staatskommissär<br />

• Mag. Christian Riemer, Staatskommissär-Stellvertreter<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

(52) Organigramm der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong><br />

Produktbereiche<br />

Kundenbereiche<br />

Servicebereiche<br />

Kundenbereiche<br />

• Austrian Corporate Customers, 4,<br />

Mag. Joseph Eberle<br />

• Multinational Corporate Customers, 4,<br />

Mag. Peter Bazil<br />

• Global Financial Institutions and Sovereigns, 3,<br />

Mag. Dr. Martin Czurda<br />

• <strong>Raiffeisen</strong> International, 2<br />

• Verbund, 5<br />

Produktbereiche<br />

• Corporate, Trade and Export Finance, 4,<br />

Dr. Helmut Breit<br />

• Customer Services, 4, Mag. Günter Kreuzhuber<br />

• Transaction Services, 5, Günther Gall<br />

• Global Treasury, 3, Dr. Nicolaus Hagleitner<br />

(seit 1.1.2006, davor Mag. Gerhard Bösch)<br />

• Global Markets, 3, Mag. Christian Säckl<br />

Wien, am 17. März 2006<br />

Der Vorstand<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Financial Statements<br />

In der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> greifen Kunden- und Produktbereiche<br />

in einer Matrixstruktur ineinander. Dies verbessert<br />

die kundenorientierte Abwicklung von Geschäften und die<br />

Zusammenarbeit der Bereiche. Daneben gibt es die allen<br />

anderen Bereichen zuarbeitenden Servicebereiche.<br />

Die Bereiche berichten an die folgenden Vorstände:<br />

1 – Dr. Walter Rothensteiner<br />

2 – Dr. Herbert Stepic<br />

3 – Patrick J.S.Butler, M.A.<br />

4 – Dr. Karl Sevelda<br />

5 – Mag. Manfred Url<br />

Dr. Walter Rothensteiner Dr. Herbert Stepic<br />

Servicebereiche<br />

• Audit, 1, Dr. Robert Tinauer<br />

• Group Control, 1, Mag. Wolfgang Forster<br />

• Human Resources, 1, Dr. Josef Dellinger<br />

• Legal and Compliance, 1, Dr. Friedrich Sommer<br />

• Management Services, 1, DDr. Gerhard Tanew<br />

• Participations, 1, Mag. Christian Teufl<br />

• Public Relations, 1, Andreas Ecker-Nakamura<br />

• Tax, 1, Mag. Horst Bergmann<br />

• Group Head Office/Executive Secretariat, 1, 5,<br />

Mag. Johannes Schuster<br />

• Branches and Representative Offices,<br />

Country and Bank Risk Management, 2,<br />

Dr. Eberhard Winkelbauer<br />

• Economic and Financial Market Research, 3,<br />

Mag. Peter Brezinschek<br />

• Credit Management, 5, Dr. Hubert Figl<br />

• Marketing, 5, Dr. Leodegar Pruschak<br />

• Organisation/IT, 5,<br />

Dipl.Vw. Dipl.Inf. Jens Wirsching<br />

Patrick Butler, M.A. Dr. Karl Sevelda Mag. Manfred Url<br />

www.rzb.at<br />

199


Financial Statements<br />

200 www.rzb.at<br />

Uneingeschränkter Bestätigungsvermerk<br />

An die<br />

Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der<br />

<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> <strong>Österreich</strong> Aktiengesellschaft, Wien<br />

RZB 2005<br />

Wir haben den Konzernabschluss der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> <strong>Österreich</strong> Aktiengesellschaft, Wien, für das Geschäftsjahr<br />

vom 1. Jänner bis 31. Dezember 2005 geprüft. Die Aufstellung und der Inhalt dieses Konzernabschlusses in Übereinstimmung<br />

mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind, sowie des<br />

in Übereinstimmung mit den österreichischen handelsrechtlichen Vorschriften erstellten Konzernlageberichtes liegen in<br />

der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines<br />

Prüfungsurteils zu diesem Konzernabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung und einer Aussage, ob der Konzernlagebericht<br />

in Einklang mit dem Konzernabschluss steht.<br />

Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in <strong>Österreich</strong> geltenden gesetzlichen Vorschriften und Grundsätze ordnungsgemäßer<br />

Abschlussprüfung sowie der International Standards on Auditing (ISAs) durchgeführt. Diese Grundsätze<br />

erfordern, die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass ein hinreichend sicheres Urteil darüber abgegeben<br />

werden kann, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist, und eine Aussage getroffen werden<br />

kann, ob der Konzernlagebericht mit dem Konzernabschluss in Einklang steht. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen<br />

werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des<br />

Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Nachweise<br />

für Beträge und sonstige Angaben im Konzernabschluss auf Basis von Stichproben berurteilt. Die Prüfung umfasst<br />

ferner die Beurteilung der angewandten Rechnungslegungsgrundsätze und der von den gesetzlichen Vertretern<br />

vorgenommenen, wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Konzernabschlusses.<br />

Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil abgibt.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht<br />

der Konzernabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild<br />

der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2005 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme<br />

des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis 31. Dezember 2005 in Übereinstimmung mit den International<br />

Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit<br />

dem Konzernabschluss.<br />

Wien, am 21. März 2006<br />

KPMG Austria GmbH<br />

Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft<br />

Dr. Walter Knirsch Dr. Johann Mühlehner<br />

Wirtschaftsprüfer und Steuerberater<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Konsolidierungskreis<br />

Die nachstehende Tabelle zeigt die wichtigsten operativen Unternehmen des Konsolidierungskreises. Die vollständige<br />

Aufstellung über den Anteilsbesitz der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> ist am Sitz der Muttergesellschaft hinterlegt.<br />

Unternehmen, Sitz (Land) Gezeichnetes Kapital Anteil 1 davon indirekt 2 Typ 3<br />

JSPP Bank Aval, Kiew (UA) 1.500.000.000 UAH 65,5% KI<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Centrobank <strong>AG</strong>, Wien (AT) 47.598.850 EUR 100,0% KI<br />

Centrotrade Chemicals <strong>AG</strong>, Zug (CH) 5.000.000 CHF 100,0% SU<br />

Centrotrade Deutschland GmbH, Eschborn (DE) 410.000 EUR 100,0% SU<br />

Centrotrade Minerals & Metals Inc., Virgina Beach (US) 3.000.002 USD 100,0% SU<br />

F.J. Elsner & Co. Gesellschaft mbH, Innsbruck (AT) 436.037 EUR 100,0% SU<br />

F.J. Elsner Trading Gesellschaft m.b.H., Wien (AT) 35.000 EUR 100,0% SU<br />

Kathrein & Co. Privatgeschäftsbank Aktiengesellschaft, Wien (AT) 20.000.000 EUR 100,0% KI<br />

Kathrein & Co. Vermögensverwaltung GmbH, Wien (AT) 125.000 EUR 80,0% FI<br />

MB Leasing a.s., Mlada Boleslav (CZ) 60.000.000 CZK 35,7% FI<br />

<strong>Raiffeisen</strong> International GROUP IT GmbH, Wien (AT) 37.000 EUR 69,4% BH<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Car Leasing Ltd., Budapest (HU) 20.000.000 HUF 57,3% FI<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Auto Leasing Bulgaria EOOD, Sofia (BG) 5.000 BGN 66,5% FI<br />

RALT <strong>Raiffeisen</strong>-Leasing Gesellschaft m.b.H., Wien (AT) 218.500 EUR 100,0% FI<br />

RALT <strong>Raiffeisen</strong>-Leasing Gesellschaft m.b.H. & Co. OHG, Wien (AT) 280.000.000 ATS 100,0% BH<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Bank Sh.a., Tirana (AL) 34.592.962 EUR 70,1% KI<br />

<strong>Raiffeisen</strong>bank (Bulgaria) EAD, Sofia (BG) 94.932.152 BGN 70,1% KI<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Bank d.d. Bosna i Hercegovina, Sarajewo (BA) 84.833.000 BAM 68,0% KI<br />

Priorbank JSC, Minsk (BY) 102.801.217.650 BYR 44,2% KI<br />

<strong>Raiffeisen</strong>bank a.s., Prag (CZ) 2.500.000.000 CZK 35,7% KI<br />

<strong>Raiffeisen</strong>bank Austria d.d., Zagreb (HR) 1.320.892.000 HRK 51,1% KI<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Bank Zrt., Budapest (HU) 29.769.140.000 HUF 49,3% KI<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Bank Kosovo J.S.C., Pristina (CS) 17.750.000 EUR 70,1% KI<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Malta Bank plc, Sliema (MT) 4.500.000 EUR 100,0% KI<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Bank Polska S.A., Warschau (PL) 492.996.150 PLN 70,1% KI<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Bank S.A., Bukarest (RO) 1.196.258.639 RON 69,7% KI<br />

ZAO <strong>Raiffeisen</strong>bank Austria, Moskau (RU) 9.846.560.000 RUB 70,1% KI<br />

OOO „<strong>Raiffeisen</strong> Capital“ Asset-Management Company, Moskau (RU) 90.000.000 RUB 70,1% FI<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Krekova banka d.d., Maribor (SI) 2.854.992.000 SIT 68,9% KI<br />

JSCB <strong>Raiffeisen</strong>bank Ukraine, Kiew (UA) 519.798.393 UAH 70,1% KI<br />

RZB Finance LLC, New York (US) 1.510.000 USD 100,0% FI<br />

<strong>Raiffeisen</strong>bank a.d., Belgrad (CS) 7.085.137.580 CSD 63,1% KI<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Mandatory Pension Fund Management d.d., Zagreb (HR) 110.000.000 HRK 51,1% FI<br />

Legende:<br />

1 entspricht dem durchgerechneten Anteil<br />

2 Anteile, die über verbundene Unternehmen gehalten werden, die nicht in den Konzernabschluss einbezogen werden (aliquoter Anteil)<br />

3 Unternehmenskategorie gemäß BWG<br />

KI Kreditinstitut BH Unternehmen mit banknahen Hilfsdiensten<br />

VV Versicherung WP Wertpapierfirma, anerkannte Börse<br />

FH Finanzholding SU Sonstiges Unternehmen<br />

FI Finanzinstitut<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Financial Statements<br />

www.rzb.at<br />

201


Financial Statements<br />

202 www.rzb.at<br />

RZB 2005<br />

Unternehmen, Sitz (Land) Gezeichnetes Kapital Anteil 1 davon indirekt 2 Typ 3<br />

RZB Finance (Jersey) II Ltd, St. Helier (JE) 100.000.002 EUR 0,0% FI<br />

RZB Finance (Jersey) III Ltd, St. Helier (JE) 200.001.000 EUR 0,0% FI<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Investment Aktiengesellschaft, Wien (AT) 730.000 EUR 100,0% FI<br />

<strong>Raiffeisen</strong> International Bank-Holding <strong>AG</strong>, Wien (AT) 434.517.391 EUR 70,1% FH<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Leasing Bulgaria OOD, Sofia (BG) 2.000.000 BGN 66,5% FI<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Leasing d.o.o., Sarajewo (BA) 1.000.000 BAM 65,3% FI<br />

JV „<strong>Raiffeisen</strong>-Leasing“, Minsk (BY) 537.250.000 BYR 59,0% FI<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-Leasing, spolecnost s.r.o., Prag (CZ) 50.000.000 CZK 50,5% FI<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-Leasing Gesellschaft m.b.H., Wien (AT) 5.000.000 ATS 51,0% FI<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-Leasing d.o.o., Zagreb (HR) 30.000.000 HRK 58,2% FI<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Lizing Zrt., Budapest (HU) 225.620.000 HUF 57,3% KI<br />

TOO <strong>Raiffeisen</strong> Leasing Kazakhstan, Almaty (KZ) 85.800.000 KZT 65,3% FI<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-Leasing <strong>Österreich</strong> Gesellschaft m.b.H., Wien (AT) 35.000 EUR 51,0% FI<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Leasing Polska S.A., Warschau (PL) 22.301.000 PLN 67,7% FI<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-Leasing Real Estate, s.r.o., Prag (CZ) 10.000.000 CZK 57,9% FI<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Leasing S.R.L., Bukarest (RO) 14.935.400 RON 65,3% FI<br />

OOO <strong>Raiffeisen</strong>-Leasing, Moskau (RU) 146.000.000 RUB 67,7% FI<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Leasing d.o.o., Ljubljana (SI) 895.800.000 SIT 65,3% FI<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Leasing d.o.o., Belgrad (CS) 226.544.550 CSD 64,2% FI<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Non-Government Pension Fund, Moskau (RU) 110.000.000 RUB 70,1% FI<br />

RPN Verwaltungs GmbH, Wien (AT) 37.464 EUR 100,0% SU<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-Reisebüro Gesellschaft m.b.H., Wien (AT) 970.000 EUR 75,0% SU<br />

RSC <strong>Raiffeisen</strong> Daten Service Center GmbH, Wien (AT) 2.000.000 EUR 71,9% BH<br />

SINESCO Kft., Budapest (HU) 3.000.000 HUF 57,3% SU<br />

Tatra Banka a.s., Bratislava (SK) 1.004.320.000 SKK 50,8% KI<br />

Tatra Group Finance, s.r.o., Bratislava (SK) 314.100.000 SKK 50,8% 2,2% BH<br />

Tatra Leasing spol. s r.o., Bratislava (SK) 200.000.000 SKK 58,1% FI<br />

Ukrainian Processing Center, JSC, Kiew (UA) 180.000 UAH 70,1% BH<br />

ZHS Office- & Facilitymanagement GmbH, Wien (AT) 36.336 EUR 100,0% BH<br />

Legende:<br />

1 entspricht dem durchgerechneten Anteil der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong><br />

2 Anteile, die über verbundene Unternehmen gehalten werden, die nicht in den Konzernabschluss einbezogen werden (aliquoter Anteil)<br />

3 Unternehmenskategorie gemäß BWG<br />

KI Kreditinstitut BH Unternehmen mit banknahen Hilfsdiensten<br />

VV Versicherung WP Wertpapierfirma, anerkannte Börse<br />

FH Finanzholding SU Sonstiges Unternehmen<br />

FI Finanzinstitut<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Beteiligungsübersicht<br />

Die folgenden Tabellen zeigen ausgewählte Beteiligungen. Die vollständige Aufstellung über den Anteilsbesitz der<br />

<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> ist am Sitz der Muttergesellschaft hinterlegt.<br />

In der Konzernbilanz at-equity angesetzte Unternehmen<br />

Unternehmen, Sitz (Land) Gezeichnetes Kapital Konzernanteil davon indirekt 1 Typ 2<br />

FactorBank Aktiengesellschaft, Wien (AT) 1.791.385 EUR 38,0 % KI<br />

LEIPNIK-LUNDENBURGER INVEST Beteiligungs <strong>AG</strong>, Wien (AT) 24.247.333 EUR 35,5 % SU<br />

NOTARTREUHANDBANK <strong>AG</strong>, Wien (AT) 5.110.000 EUR 26,0 % KI<br />

<strong>Österreich</strong>ische Hotel- und Tourismusbank Ges.m.b.H., Wien (AT) 11.627.653 EUR 31,3 % KI<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Bausparkasse a.s., Prag (CZ) 650.000.000 CZK 25,0 % KI<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Bausparkasse Gesellschaft m.b.H., Wien (AT) 35.000.000 EUR 37,0 % KI<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Bausparkasse Rumänien S.A., Bukarest (RO) 66.000.000 RON 33,3 % KI<br />

<strong>Raiffeisen</strong> evolution project development GmbH, Wien (AT) 43.750 EUR 40,0 % SU<br />

<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Info</strong>rmatik GmbH, Wien (AT) 1.460.000 EUR 46,4 % SU<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Kapitalanlage-Gesellschaft m.b.H., Wien (AT) 15.000.000 EUR 50,0 % KI<br />

<strong>Raiffeisen</strong> stambena Sˇtedionica d.d., Zagreb (HR) 70.000.000 HRK 26,0 % KI<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Wohnbaubank Aktiengesellschaft, Wien (AT) 5.100.000 EUR 25,0 % KI<br />

UNIQA Versicherungen <strong>AG</strong>, Wien (AT) 119.777.808 EUR 31,9 % VV<br />

VISA-SERVICE Kreditkarten Aktiengesellschaft, Wien (AT) 6.000.000 EUR 25,0 % KI<br />

Legende:<br />

1 Anteile, die über verbundene Unternehmen gehalten werden, die nicht in den Konzernabschluss einbezogen werden (aliquoter Anteil)<br />

2 Unternehmenskategorie gemäß BWG<br />

KI Kreditinstitut BH Unternehmen mit banknahen Hilfsdiensten<br />

VV Versicherung WP Wertpapierfirma, anerkannte Börse<br />

FH Finanzholding SU Sonstiges Unternehmen<br />

FI Finanzinstitut<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Financial Statements<br />

www.rzb.at<br />

203


Financial Statements<br />

204 www.rzb.at<br />

Sonstige nicht in den Konzernabschluss einbezogene verbundene Unternehmen<br />

RZB 2005<br />

Unternehmen, Sitz (Land) Gezeichnetes Kapital Konzernanteil davon indirekt 1 Typ 2<br />

CENTRUM BY´VANIA, s. r. o., Bratislava (SK) 27.100.000 SKK 50,8% 50,2% BH<br />

CP Inlandsimmobilien-Holding GmbH, Wien (AT) 364.000 EUR 100,0% SU<br />

ELIOT, s. r. o., Bratislava (SK) 48.610.000 SKK 50,8% BH<br />

inCentro data services <strong>AG</strong>, Wien (AT) 674.630 EUR 82,2% SU<br />

JSC AVAL Invest, Kiew (UA) 150.000 UAH 64,9% FI<br />

Leasing private unitary enterprise „Priorleasing“, Minsk (BY) 500.000.001 BYR 44,2% FI<br />

LEUCISCUS Handels- und Beteiligungs GmbH in Liqu., Wien (AT) 500.000 ATS 100,0% BH<br />

Market Investment Group d.o.o., Sarajewo (BA) 500.000 BAM 68,0% FI<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Asset Management (Bulgaria) EAD, Sofia (BG) 250.000 BGN 70,1% SU<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Biztosításközvetítö Kft., Budapest (HU) 5.000.000 HUF 57,3% BH<br />

<strong>Raiffeisen</strong> BROKERS doo, Sarajewo (BA) 150.000 BAM 68,0% FI<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Business Premises d.o.o., Zagreb (HR) 1.000.000 HRK 51,1% BH<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Capital & Investment S.A., Bukarest (RO) 1.600.000 RON 69,7% FI<br />

<strong>Raiffeisen</strong> CEE Private Equity Fund LP, St. Helier (JE) 10.285 EUR 14,7% 14,7% FI<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Centrum Sp.z.o.o., Warschau (PL) 280.000 PLN 100,0% SU<br />

<strong>Raiffeisen</strong> consulting Ltd., Zagreb (HR) 14.900.000 HRK 51,1% FI<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Consulting Zrt., Budapest (HU) 20.000.000 HUF 59,5% FI<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Faktoring Sp. z.o.o., Warschau (PL) 3.847.500 PLN 70,1% FI<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Investment Fund Management Zrt., Budapest (HU) 100.000.000 HUF 49,3% FI<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Ost Invest Unternehmensbeteiligungsges.m.b.H., Wien (AT) 40.000 EUR 100,0% 100,0% SU<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Pension Insurance d.o.o., Zagreb (HR) 14.400.000 HRK 51,1% FI<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Private Equity Management <strong>AG</strong>, Wien (AT) 363.500 EUR 100,0% FI<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Property Management GmbH, Wien (AT) 40.000 EUR 100,0% SU<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Real Estate Management Company Zrt., Budapest (HU) 25.300.000 HUF 57,3% BH<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Real-Estate Management, Ltd., Zagreb (HR) 100.000 HRK 51,1% 51,0% BH<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Voluntary Pension Fund Management d.o.o., Zagreb (HR) 25.945.300 HRK 51,1% FI<br />

RLOL ESTATE 1 DOO BELGRADE, Belgrad (CS) 43.186 CSD 64,2% FI<br />

S.A.I. <strong>Raiffeisen</strong> Asset Management S.A., Bukarest (RO) 3.600.000 RON 69,7% FI<br />

Tatra Asset Management sprav.spol., a.s., Bratislava (SK) 52.000.000 SKK 48,8% FI<br />

Tatra Billing, s. r. o., Bratislava (SK) 200.000 SKK 50,8% BH<br />

top.equity Unternehmensbeteiligungs <strong>AG</strong>, Wien (AT) 70.000 EUR 100,0% 100,0% SU<br />

Legende:<br />

1 Anteile, die über verbundene Unternehmen gehalten werden, die nicht in den Konzernabschluss einbezogen werden (aliquoter Anteil)<br />

2 Unternehmenskategorie gemäß BWG<br />

KI Kreditinstitut BH Unternehmen mit banknahen Hilfsdiensten<br />

VV Versicherung WP Wertpapierfirma, anerkannte Börse<br />

FH Finanzholding SU Sonstiges Unternehmen<br />

FI Finanzinstitut<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Unternehmen, Sitz (Land) Gezeichnetes Kapital Konzernanteil davon indirekt 1 ) Typ 2)<br />

A-Leasing SpA, Treviso (IT) 10.000.000 EUR 25,0% FI<br />

A-Trust Gesellschaft für Sicherheitssysteme im elektr. Datenverkehr GmbH, Wien (AT) 4.790.013 EUR 10,9% SU<br />

Austria Immobilien Leasing (Schweiz) <strong>AG</strong>, St. Gallen (CH) 5.000.000 CHF 25,5% FI<br />

Austrian Airlines <strong>Österreich</strong>ische Luftverkehrs-Aktiengesellschaft, Wien (AT) 247.180.000 EUR 3,4% SU<br />

Budapest Stock Exchange, Budapest (HU) 541.348.100 HUF 6,4% WP<br />

Cards & Systems EDV-Dienstleistungs GmbH, Wien (AT) 75.000 EUR 42,0% SU<br />

EUROPAY AUSTRIA Zahlungsverkehrssysteme GmbH, Wien (AT) 13.234.665 EUR 11,2% KI<br />

JSC Bank TuranAlem, Almaty (KZ) 31.084.360.000 KZT 5,7% KI<br />

Medicur - Holding Gesellschaft m.b.H., Wien (AT) 4.360.500 EUR 25,0% SU<br />

Oesterreichische Kontrollbank <strong>AG</strong>, Wien (AT) 130.000.000 EUR 9,8% KI<br />

Oesterreichische Nationalbank <strong>AG</strong>, Wien (AT) 12.000.000 EUR 8,8% KI<br />

ÖP<strong>AG</strong> Pensionskassen Aktiengesellschaft, Wien (AT) 10.200.000 EUR 16,3% SU<br />

<strong>Österreich</strong>ische <strong>Raiffeisen</strong> Einlagensicherung reg. Gen.m.b.H., Wien (AT) 2.700 EUR 9,3% SU<br />

<strong>Österreich</strong>ische Volksbanken-Aktiengesellschaft, Wien (AT) 311.095.412 EUR 5,7% KI<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Datennetz Gesellschaft m.b.H., Wien (AT) 145.346 EUR 25,0% SU<br />

<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Info</strong>rmatik Beteiligungs GmbH, Wien (AT) 70.000 EUR 46,9% SU<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Organisationsberatungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH, Wien (AT) 700.000 EUR 17,4% SU<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-Leasing Gesellschaft m.b.H. & Co KG, Wien (AT) 581.383 EUR 12,5% SU<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-Leasing Mobilien und KFZ GmbH, Wien (AT) 35.000 EUR 15,0% FI<br />

RLKG <strong>Raiffeisen</strong>-Leasing GmbH, Wien (AT) 40.000 EUR 12,5% SU<br />

Unternehmens Invest Aktiengesellschaft, Wien (AT) 29.080.000 EUR 15,7% SU<br />

W 3 Errichtungs- und Betriebs-Aktiengesellschaft, Wien (AT) 1.020.000 ATS 20,0% SU<br />

WED Holding Gesellschaft m.b.H., Wien (AT) 72.673 EUR 9,6% SU<br />

Wiener Börse <strong>AG</strong>, Wien (AT) 5.089.000 EUR 6,1% WP<br />

Legende:<br />

1 Anteile, die über verbundene Unternehmen gehalten werden, die nicht in den Konzernabschluss einbezogen werden (aliquoter Anteil)<br />

2 Unternehmenskategorie gemäß BWG<br />

KI Kreditinstitut BH Unternehmen mit banknahen Hilfsdiensten<br />

VV Versicherung WP Wertpapierfirma, anerkannte Börse<br />

FH Finanzholding SU Sonstiges Unternehmen<br />

FI Finanzinstitut<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Financial Statements<br />

www.rzb.at<br />

205


Glossar<br />

206 www.rzb.at<br />

Glossar<br />

ALL – Albanischer Lek<br />

Assoziierte Unternehmen – Unternehmen, auf deren<br />

Geschäfts- bzw. Finanzpolitik ein maßgeblicher Einfluss<br />

ausgeübt wird.<br />

Ausfallsrisiko – Gefahr, dass ein Vertragspartner bei<br />

einem Geschäft über ein Finanzinstrument seinen<br />

Verpflichtungen nicht nachkommen kann und dadurch<br />

bei dem anderen Partner finanzielle Verluste<br />

verursacht.<br />

Backtesting – Unter Backtesting versteht man den<br />

Rückvergleich der ermittelten VaR-Werte mit den<br />

tatsächlich eingetretenen Ergebnissen zur Beurteilung<br />

der Qualität des Modells.<br />

Bankbuch – Alle Positionen, die nicht dem Handelsbuch<br />

zugeordnet werden.<br />

Bemessungsgrundlage (inklusive Marktrisiko) –<br />

Besteht aus der Bemessungsgrundlage nach § 22 BWG<br />

plus 12,5 mal das Eigenmittelerfordernis für das Wertpapierhandelsbuch<br />

und die offene Devisenposition.<br />

Betriebsergebnis – Besteht im IFRS-Abschluss aus<br />

Betriebserträgen abzüglich Verwaltungsaufwendungen<br />

(Betriebsaufwendungen). Die Betriebserträge setzen<br />

sich aus Zinsüberschuss, Provisionsüberschuss,<br />

Handelsergebnis sowie sonstigem betrieblichen<br />

Ergebnis korrigiert um das Ergebnis aus Hedge<br />

Accounting und sonstigen Derivaten zusammen.;<br />

Verwaltungsaufwendungen bestehen aus Personal- und<br />

Sachaufwand sowie den Abschreibungen auf Sachund<br />

immaterielles Anlagevermögen.<br />

BAM – Bosnische Marka<br />

BGN – Bulgarische Lewa<br />

Bruttoertrag – Summe aus Zinsüberschuss, Provisionsüberschuss<br />

und Handelsergebnis.<br />

Bruttoinvestitionswert – Summe aus den Mindestleasingzahlungen<br />

in einem Finanzierungsleasing aus<br />

der Sicht des Leasinggebers und jeglichem, dem<br />

Leasinggeber zustehenden nicht garantierten Restwert.<br />

BWG – [<strong>Österreich</strong>isches] Bundesgesetz über das<br />

Bankwesen (Bankwesengesetz)<br />

BYR – Weißrussischer Rubel<br />

Capital Hedge – Unter Capital Hedge werden<br />

Kurssicherungsgeschäfte für Investitionen in<br />

wirtschaftlich selbständige Teileinheiten gezeigt.<br />

Cash-Flow – Zuflüsse und Abflüsse von Zahlungsmitteln<br />

und Zahlungsmitteläquivalenten.<br />

CE – Zentraleuropa (Central Europe).<br />

CEE – Zentral und Osteuropa (Central and Eastern<br />

Europe).<br />

CIS – Mitgliedsstaaten der Gemeinschaft unabhängiger<br />

Staaten (GUS-Länder – Commonwealth of Independent<br />

States).<br />

RZB 2005<br />

Clean Price – Preis eines Zinsinstruments ohne Stückzinsen<br />

(Zinsabgrenzung).<br />

Cost/Income Ratio – Kennzahl, die die Kosteneffizienz<br />

im Unternehmen widerspiegelt, indem sie die Relation<br />

von Aufwand und Ertrag ermittelt. Sie errechnet sich,<br />

indem die Verwaltungsaufwendungen (bestehend aus<br />

Personal- und Sachaufwand sowie den Abschreibungen<br />

auf Sach- und immaterielles Anlagevermögen) ins<br />

Verhältnis zu den Betriebserträgen (Zinsüberschuss,<br />

Provisionsüberschuss und Handelsergebnis sowie sonstiges<br />

betriebliches Ergebnis korrigiert um das Ergebnis<br />

aus Hedge Accounting und sonstigen Derivaten) gesetzt<br />

werden.<br />

CSD – Serbisch–montenegrinischer Dinar<br />

CZK – Tschechische Krone<br />

DBO – Defined Benefit Obligation = Barwert leistungsorientierter<br />

Verpflichtungen. Der Barwert einer leistungsorientierten<br />

Verpflichtung ist der ohne Abzug von<br />

Planvermögen beizulegende Barwert erwarteter<br />

künftiger Zahlungen, die erforderlich sind, um die<br />

aufgrund von Arbeitnehmerleistungen in der laufenden<br />

oder früheren Perioden entstandenen Verpflichtungen<br />

abgelten zu können.<br />

Derivate – Derivate sind Finanzinstrumente, deren<br />

Werte sich infolge einer Änderung eines genannten<br />

Zinssatzes, Wertpapierkurses, Rohstoffpreises,<br />

Wechselkurses, Preis- oder Zinsindexes, Bonitätsratings<br />

oder Kreditindexes oder einer ähnlichen Variable<br />

verändern, die keine oder nur geringfügige anfängliche<br />

Netto-Investitionen erfordern und die zu einem<br />

späteren Zeitpunkt beglichen werden.<br />

Dirty Price – Preis eines Zinsinstruments inklusive Stückzinsen<br />

(Zinsabgrenzung).<br />

Eigene Anteile – Rückgekaufte eigene Eigenkapitalinstrumente<br />

(eigene Aktien), die durch das emittierende<br />

Unternehmen selbst oder durch seine Tochterunternehmen<br />

gehalten werden.<br />

Eigenmittel nach BWG – Bestehen aus Kernkapital<br />

(Tier I), dem Ergänzungs- und Nachrangkapital (Tier II),<br />

dem kurzfristigen Nach-rangkapital und dem umgewidmeten<br />

Tier II-Kapital (Tier III).<br />

Eigenmittelquote – Die Quote beinhaltet im Zähler die<br />

Eigenmittel nach BWG und im Nenner die Bemessungsgrundlage<br />

nach § 22 BWG plus 12,5 mal das Eigenmittelerfordernis<br />

für das Wertpapierhandelsbuch und<br />

die offene Devisenposition.<br />

Fair Value – Betrag, zu dem zwischen sachverständigen,<br />

vertragswilligen und voneinander<br />

unabhängigen Geschäftspartnern ein Vermögenswert<br />

getauscht oder eine Schuld beglichen werden könnte.<br />

Finanzierungsleasing – Leasingverhältnis, bei dem im<br />

Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen<br />

Risiken und Chancen eines Vermögenswertes auf den<br />

Leasingnehmer übertragen werden.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Firmenwert (Goodwill) – Überschuss der Anschaffungskosten<br />

des Unternehmenserwerbes über den vom<br />

Erwerber, zum Tage des Tauschvorganges, erworbenen<br />

Anteil an den beizulegenden Zeitwerten der<br />

identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden.<br />

Futures – Standardisierte, börsengehandelte Terminkontrakte,<br />

bei welchen zu einem im vorhinein vereinbarten<br />

Preis zu einem bestimmten Zeitpunkt ein dem<br />

Geld- und Kapital-, Edelmetall- oder Devisenmarkt<br />

zugehöriges Handelsobjekt zu liefern bzw.<br />

abzunehmen ist.<br />

Gewinn je Aktie/Earnings per Share (EPS) – Um die<br />

Ausschüttung an Inhaber von Vorzugsaktien bereinigter<br />

Jahresüberschuss dividiert durch die durchschnittlich im<br />

Umlauf befindlichen Stammaktien.<br />

Handelsbuch – Bankaufsichtsrechtlicher Begriff für<br />

Positionen, die von einem Kreditinstitut zum Zwecke des<br />

kurzfristigen Wiederverkaufs unter Ausnutzung von<br />

Preis- und Zinsschwankungen gehalten werden.<br />

Hedging – Sicherungsgeschäfte zur Absicherung<br />

bestehender oder künftiger Positionen gegen Risken<br />

(z. B. Kurs- und Zinsänderungsrisiken).<br />

Held-for-trading – Wertpapiere, die der Nutzung von<br />

kurzfristigen Marktpreisschwankungen dienen.<br />

Held-to-maturity – Wertpapiere, die bis zur<br />

Endfälligkeit gehalten werden.<br />

HGB – Handelsgesetzbuch<br />

HUF – Ungarischer Forint<br />

HRK – Kroatischer Kuna<br />

IFRIC, SIC – International Financial Reporting<br />

Interpretation Committee – Interpretationen der<br />

International Financial Reporting Standards, früher<br />

auch SIC – Standing Interpretations Committee (SIC)<br />

genannt.<br />

IFRS, IAS – International Financial Reporting Standards<br />

bzw. International Accounting Standards sind<br />

Rechnungslegungsvorschriften, die vom IASB<br />

(International Accounting Standards Board) mit dem<br />

Ziel, eine transparente und vergleichbare Rechnungslegung<br />

auf internationaler Basis zu schaffen,<br />

herausgegeben wurden.<br />

IPO – Initial Public Offering, Börsegang<br />

JPY – Japanischer Yen<br />

Kapitalflussrechnung – Ermittlung und Darstellung des<br />

Cash-Flow, der im Geschäftsjahr aus operativer<br />

Geschäftstätigkeit, Investitions- und Finanzierungstätigkeit<br />

erwirtschaftet und verbraucht wurde, sowie<br />

Abstimmung des Zahlungsmittelbestands zu Beginn und<br />

Ende des Geschäftsjahres.<br />

Kernkapital – Eingezahltes Kapital und Rücklagen<br />

abzüglich immaterieller Vermögenswerte und Bilanzverluste<br />

sowie materieller negativer Ergebnisse im<br />

laufenden Geschäftsjahr.<br />

Kernkapitalquote – Die Quote beinhaltet im Zähler das<br />

Kernkapital (Tier I) und im Nenner die Bemessungsgrundlage<br />

(inklusive Marktrisiko).<br />

Konzern-ROE (Konzern-Return on Equity) –<br />

Eigenkapitalrendite, berechnet aus Konzern-Jahresüberschuss<br />

im Verhältnis zum durchschnittlichen<br />

bilanziellen Eigenkapital (ohne Anteile anderer<br />

Gesellschafter).<br />

KKP – Kaufkraftparität(en)<br />

Kreditobligo – Dieses umfasst alle bilanziellen<br />

(Forderungen, Schuldverschreibungen) und außerbilanziellen<br />

(Garantien, Kreditlinien) Obligi.<br />

Latente Steueransprüche – Beträge an Ertragsteuern,<br />

die in zukünftigen Perioden erstattungsfähig sind<br />

(abzugsfähige temporäre Unterschiede und ungenutzte<br />

steuerliche Verlustvorträge).<br />

Latente Steuerschulden – Beträge an Ertragsteuern,<br />

die in zukünftigen Perioden resultierend aus zu<br />

versteuernden temporären Unterschieden zahlbar sind.<br />

Liquiditätsrisiko – Risiko, dass ein Unternehmen<br />

möglicherweise nicht in der Lage ist, die Finanzmittel<br />

zu beschaffen, die zur Begleichung der im Zusammenhang<br />

mit Finanzinstrumenten eingegangenen<br />

Verpflichtungen notwendig sind. Liquiditätsrisiken<br />

können auch dadurch entstehen, dass ein finanzieller<br />

Vermögenswert nicht jederzeit innerhalb kurzer Frist zu<br />

seinem beizulegenden Zeitwert (fair value) verkauft<br />

werden kann.<br />

Neubildungsquote – berechnet sowohl als Neubildung<br />

Kreditrisikovorsorgen/Ø Risikoaktiva des Bankbuchs<br />

(d.h. als Verhältniswert der Nettoneubildung an Kreditrisikovorsorgen<br />

bezogen auf die Ø Risikoaktiva des<br />

Bankbuchs) als auch als Neubildung Kreditrisikovorsorgen/gesamtes<br />

Kreditportfolio (d.h. als Verhältniswert<br />

der Nettoneubildung an Kreditrisikovorsorgen<br />

bezogen auf das gesamte Kreditportfolio).<br />

Marktrisiko – Risiko, dass sich der Wert eines Finanzinstruments<br />

aufgrund von Schwankungen der Marktpreise<br />

verändert. Dabei können solche Fluktuationen<br />

sowohl auf Faktoren zurückzuführen sein, die für ein<br />

individuelles Wertpapier oder seinen Emittenten<br />

charakteristisch sind, als auch auf solche, die alle im<br />

Markt gehandelten Wertpapiere betreffen.<br />

Operatives Leasing – Leasingverträge, bei denen neben<br />

dem juristischen Eigentum auch das wirtschaftliche<br />

Eigentum beim Leasinggeber bleibt, sodass der<br />

Leasinggeber den Vermögenswert in seiner Bilanz<br />

auszuweisen hat.<br />

Optionen – Recht, den zugrunde liegenden Optionsgegenstand<br />

von einem Vertragspartner zu einem im<br />

Vorhinein vereinbarten Preis zu einem bestimmten Zeitpunkt<br />

oder in einem bestimmten Zeitraum zu kaufen<br />

(Call-Option) oder zu verkaufen (Put-Option).<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

www.rzb.at<br />

Glossar<br />

207


Glossar<br />

208 www.rzb.at<br />

OTC-Instrumente – Finanzinstrumente, die nicht<br />

standardisiert sind und nicht an einer Börse, sondern<br />

direkt zwischen den Marktteilnehmern (over-thecounter)<br />

gehandelt werden.<br />

Passiver Unterschiedsbetrag – Der gesamte Überschuss<br />

des Anteiles des Erwerbers an den beizulegenden<br />

Zeitwerten der erworbenen identifizierbaren<br />

Vermögenswerte und Schulden zum Tag des Tauschvorganges<br />

über die Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbes<br />

wird als passiver oder negativer<br />

Unterschiedsbetrag bezeichnet.<br />

Pensionsgeschäfte – Im Rahmen echter Pensionsgeschäfte<br />

(Repo-Geschäfte) verkauft das Unternehmen<br />

Vermögenswerte an einen Vertragspartner und<br />

verpflichtet sich gleichzeitig, diese an einem bestimmten<br />

Termin zu einem vereinbarten Kurs zurückzukaufen.<br />

PLN – Polnischer Zloty<br />

PP – Prozentpunkt<br />

Projected Unit Credit Method – Anwartschaftsansammlungsverfahren,<br />

nach IAS 19 ein Kapitalansammlungsverfahren,<br />

nach dem die Verpflichtung mit dem<br />

versicherungsmathematischen Barwert des am Abschlussstichtag<br />

bestehenden Versorgungsanspruches anzusetzen<br />

ist. Dabei sind Gehaltssteigerungen zu berücksichtigen,<br />

der Rechnungszinssatz orientiert sich am<br />

langfristigen Kapitalmarkt.<br />

<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> – <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong><br />

<strong>Österreich</strong> <strong>AG</strong><br />

Retail SME – Klein- und Mittelbetriebe mit einem<br />

Jahresumsatz von weniger als € 5 Millionen.<br />

Risikoaktiva des Bankbuchs – Gemäß BWG die nach<br />

Geschäftsrisiko bzw. Partnerrisiko gewichteten Aktiva,<br />

außerbilanzmäßigen und besonderen außerbilanzmäßigen<br />

Positionen des Bankbuchs.<br />

ROE (Return on Equity) – Eigenkapitalrendite,<br />

berechnet aus Jahresüberschuss vor Steuern oder nach<br />

Steuern im Verhältnis zum durchschnittlichen<br />

bilanziellen Eigenkapital (inklusive Anteile anderer<br />

Gesellschafter).<br />

RON – Rumänischer Leu<br />

RUB – Russischer Rubel<br />

RZB – Der Konzern der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong><br />

<strong>Österreich</strong> <strong>AG</strong><br />

RZB-Kreditinstitutsgruppe – Die RZB-Kreditinstitutsgruppe<br />

besteht gemäß § 30 BWG aus allen Kreditinstituten,<br />

Finanzinstituten, Wertpapierfirmen und<br />

Unternehmen mit banknahen Hilfsdiensten, an denen<br />

die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> als übergeordnetes Institut<br />

mittelbar oder unmittelbar beteiligt ist.<br />

RZB 2005<br />

Segmentberichterstattung – Offenlegung von Ertragsund<br />

Vermögensinformationen nach Tätigkeitsbereichen<br />

(primär) und geografischen Gesichtspunkten<br />

(sekundär).<br />

Sicherungsgeschäfte – Die Zuordnung eines oder<br />

mehrerer Instrumente zu Sicherungsinstrumenten, damit<br />

eine Änderung ihres beizulegenden Zeitwertes einen<br />

teilweisen oder vollständigen Ausgleich des geänderten<br />

beizulegenden Zeitwertes oder der Cash-Flows eines<br />

gesicherten Grundgeschäfts bewirkt.<br />

SEE – Südosteuropa (Southeastern Europe).<br />

SIT – Slowenischer Tolar<br />

SKK – Slowakische Krone<br />

Splitting(-verfahren) – im Investmentgeschäft besonders<br />

in den USA übliches Verfahren, Aktien, deren Preis<br />

sehr hoch gestiegen ist, in zwei oder mehrere Aktien<br />

bzw. Anteilsscheine aufzuteilen.<br />

Swap – Tausch von fixen und/oder variablen Zinsverpflichtungen<br />

(Zinsswap) und/oder Währungspositionen<br />

(Währungsswap).<br />

Stresstest – Mittels Stresstests wird versucht, extreme<br />

Schwankungen der Marktparameter zu simulieren, weil<br />

diese in der Regel über VaR-Modelle nicht adäquat<br />

berücksichtigt werden (VaR-Werte prognostizieren<br />

maximale Verluste unter normalen Marktbedingungen).<br />

UAH – Ukrainische Hryvna<br />

Unverwässertes Ergebnis (je Aktie) – Betrag des den<br />

Stammaktionären zustehenden Jahresüberschusses<br />

dividiert durch die durchschnittlich gewichtete Anzahl<br />

der während der Periode ausstehenden Stammaktien.<br />

USD – US-Dollar<br />

VaR – Der Value-at-Risk entspricht dem potenziellen<br />

Verlust, der mit einer Wahrscheinlichkeit von 99<br />

Prozent innerhalb der definierten Haltedauer im<br />

betrachteten Portfolio nicht überschritten wird.<br />

Verbundene Unternehmen – Unternehmen, auf deren<br />

Geschäfts- bzw. Finanzpolitik ein beherrschender<br />

Einfluss genommen wird.<br />

Währungsrisiko – Risiko, dass sich der Wert eines<br />

Finanzinstruments wegen Änderungen der Wechselkurse<br />

verändert.<br />

Zinsänderungsrisiko – Risiko, dass sich der Wert eines<br />

Finanzinstruments wegen Schwankungen des Marktzinssatzes<br />

verändert.<br />

Zinsspanne – Zinsüberschuss in Relation zur<br />

durchschnittlichen Bilanzsumme.<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Adressen und Kontaktdaten<br />

<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong><br />

<strong>Österreich</strong> <strong>AG</strong><br />

<strong>Österreich</strong> (Zentrale)<br />

Am Stadtpark 9, 1030 Wien<br />

Tel. +43-1-71 707-0<br />

Fax: +43-1-71 707-1715<br />

SWIFT/BIC: RZBAATWW<br />

www.rzb.at<br />

Ansprechpartner:<br />

Austrian Corporate Customers<br />

Joseph Eberle<br />

Tel. +43-1-71 707-1487<br />

joseph.eberle@rzb.at<br />

Multinational Corporate Customers<br />

Peter Bazil<br />

Tel. +43-1-71 707-1547<br />

peter.bazil@rzb.at<br />

Central and Eastern European<br />

Corporate Customers<br />

Christian Theuer<br />

Tel. +43-1-71 707-1462<br />

christian.theuer@rzb.at<br />

Corporate, Trade & Export Finance<br />

Helmut Breit<br />

Tel. +43-1-71 707-1321<br />

helmut.breit@rzb.at<br />

Global Financial Institutions und Sovereigns<br />

Martin Czurda<br />

Tel. +43-1-71 707-1120<br />

martin.czurda@rzb.at<br />

Transaction Services<br />

Günther Gall<br />

Tel. +43-1-71 707-1168<br />

guenther.gall@rzb.at<br />

Investment Banking/Fixed Income<br />

Christian Säckl<br />

Tel. +43-1-71 707-3347<br />

christian.saeckl@rzb.at<br />

China<br />

Filiale Beijing<br />

Beijing International Club,<br />

Suite 200<br />

21, Jianguomenwai Dajie<br />

100020 Beijing<br />

Tel. +86-10-6532 3388<br />

Fax: +86-10-6532 5926<br />

SWIFT/BIC: RZBACNBJ<br />

Ansprechpartner: Andreas Werner<br />

andreas.werner@cn.rzb.at<br />

Großbritannien<br />

Filiale London<br />

10, King William Street<br />

London EC4N 7TW<br />

Tel. +44-20-7933 8000<br />

Fax: +44-20-7933 8099<br />

SWIFT/BIC: RZB<strong>AG</strong>B2L<br />

www.london.rzb.at<br />

Ansprechpartner: Ian Burns<br />

ian.burns@uk.rzb.at<br />

Singapur<br />

Filiale Singapur<br />

50, Raffles Place #45-01<br />

Singapore Land Tower,<br />

Singapore 048623<br />

Tel. +65-6225 9578<br />

Fax: +65-6225 3973<br />

Ansprechpartner: Rainer Silhavy<br />

rainer.silhavy@sg.rzb.at<br />

U.S.A.<br />

RZB Finance LLC<br />

1133, Avenue of the Americas<br />

16th floor, New York, N.Y. 10036<br />

Tel. +1-212-845 4100<br />

Fax: +1-212-944 2093<br />

www.rzbfinance.com<br />

Ansprechpartner: Dieter Beintrexler<br />

dbeintrexler@rzbfinance.com<br />

<strong>Raiffeisen</strong> International<br />

Bank-Holding <strong>AG</strong><br />

<strong>Österreich</strong> (Zentrale)<br />

Am Stadtpark 9, 1030 Wien<br />

Tel. +43-1-71 707-3504<br />

Fax: +43-1-71 707-1377<br />

www.ri.co.at<br />

Ansprechpartner: Roman Hager<br />

roman.hager@ri.co.at<br />

Bankennetz in Zentralund<br />

Osteuropa<br />

Albanien<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Bank Sh.a.<br />

Rruga Kavajes, Tirana<br />

Tel. +355-4-274 912<br />

Fax: +355-4-230 013<br />

SWIFT/BIC: SGSBALTX<br />

www.raiffeisen.al<br />

Ansprechpartner: Steven Grunerud<br />

steven.grunerud@raiffeisen.al<br />

90 Bankstellen<br />

Belarus<br />

Priorbank, JSC<br />

31–A, V. Khoruzhey Str.<br />

Minsk, 220002<br />

Tel. +375-17-289 9087<br />

Fax: +375-17-289 9191<br />

SWIFT/BIC: PJCBBY2X<br />

www.priorbank.by<br />

Ansprechpartner: Olga Gelakhova<br />

olga.gelakhova@priorbank.by<br />

43 Bankstellen<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Bosnien und Herzegowina<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Bank d.d.<br />

Bosna i Hercegovina<br />

Danijela Ozme 3, 71000 Sarajevo<br />

Tel. +387-33-287 100<br />

Fax: +387-33-213 851<br />

SWIFT/BIC: RZBABA2S<br />

www.raiffeisenbank.ba<br />

Ansprechpartner: Edin Muftić<br />

edin.muftic@rbb-sarajevo.raiffeisen.at<br />

68 Bankstellen<br />

Bulgarien<br />

<strong>Raiffeisen</strong>bank (Bulgaria) E.A.D.<br />

18/20 Gogol Ulica, 1504 Sofia<br />

Tel. +359-2-9198 5101<br />

Fax: +359-2-943 4528<br />

SWIFT/BIC:RZBBBGSF<br />

www.rbb.bg<br />

Ansprechpartner: Momtchil Andreev<br />

momtchil.andreev@rbb-sofia.raiffeisen.at<br />

73 Bankstellen<br />

Kosovo<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Bank Kosovo J.S.C<br />

Rruga UÇK 51, Prisˇtina<br />

Tel. +381-38-226 400<br />

Fax: +381-38-244 193<br />

SWIFT/BIC: RBKOCS22<br />

www.raiffeisen-kosovo.com<br />

Ansprechpartner: Oliver Whittle<br />

oliver.whittle@raiffeisen-kosovo.com<br />

29 Bankstellen<br />

Kroatien<br />

<strong>Raiffeisen</strong>bank Austria d.d.<br />

Petrinjska 59, 10000 Zagreb<br />

Tel. +385-1-456 6466<br />

Fax: +385-1-481 1624<br />

SWIFT/BIC: RZBHHR2X<br />

www.rba.hr<br />

Ansprechpartner: Lovorka Penavić<br />

lovorka.penavic@rba-zagreb.raiffeisen.at<br />

40 Bankstellen<br />

Malta<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Malta Bank plc<br />

71, II-Piazzetta, Tower Road,<br />

Sliema SLM 16, Malta<br />

Tel. +356-2132 0942<br />

Fax: +356-2132 0954<br />

Ansprechpartner: Anthony C. Schembri<br />

anthony.schembri@rmb-malta.raiffeisen.at<br />

Kontaktdaten<br />

www.rzb.at<br />

209


Kontaktdaten<br />

210 www.rzb.at<br />

Polen<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Bank Polska S.A.<br />

Ul. Pie¸kna 20, 00-549 Warszawa<br />

Tel. +48-22-585 2000<br />

Fax: +48-22-585 2585<br />

SWIFT/BIC: RCBWPLPW<br />

www.raiffeisen.pl<br />

Ansprechpartner: Piotr Czarnecki<br />

piotr.czarnecki@raiffeisen.pl<br />

71 Bankstellen<br />

Rumänien<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Bank S.A.<br />

Pia˛ta Charles de Gaulle 15<br />

011857 Bucures˛ti 1<br />

Tel. +40-21-306 1000<br />

Fax: +40-21-230 0700<br />

SWIFT/BIC: RZBRROBU<br />

www.raiffeisen.ro<br />

Ansprechpartner: Steven C. van Groningen<br />

centrala@raiffeisen.ro<br />

213 Bankstellen<br />

Russland<br />

ZAO <strong>Raiffeisen</strong>bank Austria<br />

Troitskaya Ul. 17/1, 129090 Moskwa<br />

Tel. +7-495-721 9900<br />

Fax: +7-495-721 9901<br />

SWIFT/BIC: RZBMRUMM<br />

www.raiffeisen.ru<br />

Ansprechpartner: Johann Jonach<br />

jjonach@raiffeisen.ru<br />

26 Bankstellen<br />

Serbien und Montenegro<br />

<strong>Raiffeisen</strong>bank a.d.<br />

Bulevar AVNOJ-a 64a<br />

11070 Novi Beograd<br />

Tel. +381-11-320 2100<br />

Fax: +381-11-220 7080<br />

SWIFT/BIC: RZBJCSBG<br />

www.raiffeisenbank.co.yu<br />

Ansprechpartner: Oliver Rögl<br />

oliver.roegl@raiffeisenbank.co.yu<br />

44 Bankstellen<br />

Slowakei<br />

Tatra banka, a.s.<br />

Hodzˇovo námestie 3,<br />

811 06 Bratislava 1<br />

Tel. +421-2-5919 1111<br />

Fax: +421-2-5919 1110<br />

SWIFT/BIC: TATRSKBX<br />

www.tatrabanka.sk<br />

Ansprechpartner: Rainer Franz<br />

rainer_franz@tatrabanka.sk<br />

132 Bankstellen<br />

Slowenien<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Krekova banka d.d.<br />

18 Slomˇskov trg, 2000 Maribor<br />

Tel. + 386-2-229 3100<br />

Fax: +386-2-252 4779<br />

SWIFT/BIC: KREKSI22<br />

www.r-kb.si<br />

Ansprechpartner: Zoran Nemec<br />

zoran.nemec@r-kb.si<br />

13 Bankstellen<br />

Tschechien<br />

<strong>Raiffeisen</strong>bank a.s.<br />

Olbrachtova 2006/9<br />

140 21 Praha 4<br />

Tel. +420-221-141 111<br />

Fax: +420-221-142 111<br />

SWIFT/BIC: RZBCCZPP<br />

www.rb.cz<br />

Ansprechpartner: Lubor Zˇalman<br />

lubor.zalman@rb.cz<br />

50 Bankstellen<br />

Ukraine<br />

JSCB <strong>Raiffeisen</strong>bank Ukraine<br />

43, Zhylyanska vul., 01033 Kyiv<br />

Tel. + 38-044-490 05 00<br />

Fax: +38-044-490 05 01<br />

SWIFT/BIC: RZBUUAUK<br />

www.rbua.com<br />

Ansprechpartner: Leonid Zyabrev<br />

leonid.zyabrev@rbu-kiev.raiffeisen.at<br />

38 Bankstellen<br />

JSPP Bank Aval<br />

9, Leskova vul., 01011 Kyiv<br />

Tel.: +38-044-490 88 88<br />

Fax: +38-044-295 32 31<br />

SWIFT/BIC: AVAL UA UK<br />

www.aval.ua<br />

Ansprechpartner: Leonid Zyabrev<br />

leonid.zyabrev@rbu-kiev.raiffeisen.at<br />

1.400 Bankstellen<br />

Ungarn<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Bank Zrt.<br />

Akadémia útca 6, 1054 Budapest<br />

Tel. +36-1-484 4400<br />

Fax: +36-1-484 4444<br />

SWIFT/BIC: UBRTHUHB<br />

www.raiffeisen.hu<br />

Ansprechpartner: Eva Felegyhazi<br />

eva.felegyhazi@raiffeisen.hu<br />

98 Bankstellen<br />

Repräsentanzen<br />

in Europa<br />

Belgien<br />

Brüssel<br />

Rue du Commerce 20–22<br />

1000 Bruxelles<br />

Tel. +32-2-549 0678<br />

Fax: +32-2-502 6407<br />

Ansprechpartner: Helga Steinberger<br />

raiffbxl@raiffeisenbrussels.be<br />

Deutschland<br />

Frankfurt am Main<br />

Mainzer Landstrasse 51<br />

D-60329 Frankfurt am Main<br />

Tel. +49-69-29 92 19-18<br />

Fax: +49-69-29 92 19-22<br />

Ansprechpartner: Dorothea Renninger<br />

dorothea.renninger@rzb.at<br />

RZB 2005<br />

Frankreich<br />

Paris<br />

9–11, Avenue Franklin Roosevelt<br />

75008 Paris<br />

Tel. + 33-1-4561 2700<br />

Fax: +33-1-4561 1606<br />

www.rzb.com.fr<br />

Ansprechpartner: David Mollerat<br />

david.mollerat@fr.rzb.at<br />

Italien<br />

Mailand<br />

Via Andrea Costa 2<br />

20131 Milano<br />

Tel. +39-02-2804 0646<br />

Fax: +39-02-2804 0658<br />

www.rzb.it<br />

Ansprechpartner: Maurizio Uggeri<br />

maurizio.uggeri@it.rzb.at<br />

Litauen<br />

Vilnius (<strong>Raiffeisen</strong> Bank Polska S.A.)<br />

A. Jaksto Street 12, 01105 Vilnius<br />

Tel. +370-5-266 6600<br />

Fax: +370-5-266 6601<br />

www.raiffeisen.lt<br />

Ansprechpartner: Vladislovas Jancis<br />

vladislovas.jancis@raiffeisen.pl<br />

Moldawien<br />

Chisinau (<strong>Raiffeisen</strong> Bank S.A.)<br />

65 Stefan cel Mare blvd., Chis¸inãu<br />

MD-2001<br />

Tel. +373-22-279 331<br />

Fax: +373-22-279 343<br />

Ansprechpartner: Victor Bodiu<br />

victor.bodiu@rzb.md<br />

Russland<br />

Moskau<br />

14, Pretchistensky Pereulok<br />

Building 1, 119034 Moskwa<br />

Tel. +7-495-721 9903<br />

Fax: +7-495-721 9907<br />

Ansprechpartner: Evgheny Rabovsky<br />

erabovsky@raiffeisen.ru<br />

Schweden<br />

Stockholm<br />

Stureplan 4C<br />

11435 Stockholm<br />

Tel. +43-1-71 707-1588<br />

Fax: +43-1-71 707-76 1588<br />

Ansprechpartner: Daniela Vorbeck<br />

daniela.vorbeck@rzb.at<br />

Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview


RZB 2005<br />

Repräsentanzen in<br />

Amerika und Asien<br />

U.S.A.<br />

Chicago (RZB Finance LLC)<br />

10 N. Martingale Road, Suite 400<br />

Schaumburg, IL 60173<br />

Tel. +1-847-466 1043<br />

Fax: +1-847-466 1295<br />

Ansprechpartner: Charles T. Hiatt<br />

chiatt@rzbfinance.com<br />

Houston (RZB Finance LLC)<br />

10777, Westheimer, Suite 1100<br />

Houston, TX 77042<br />

Tel. +1-713-260 9697<br />

Fax: +1-713-260 9602<br />

Ansprechpartner: Stephen A. Plauche<br />

splauche@rzbfinance.com<br />

New York<br />

1133, Avenue of the Americas<br />

16th floor, New York, NY 10036<br />

Tel. +1-212-593 7593<br />

Fax: +1-212-593 9870<br />

Ansprechpartner: Dieter Beintrexler<br />

dieter.beintrexler@rzb-newyork.raiffeisen.at<br />

China<br />

Hongkong<br />

Lippo Centre, 89 Queensway<br />

Unit 2001, 20th Floor, Tower 1<br />

Hong Kong<br />

Tel. +85-2-2730 2112<br />

Fax: +85-2-2730 6028<br />

Ansprechpartner: Edmond Wong<br />

edmond.wong@hk.rzb.at<br />

Zhuhai<br />

Hangao Building 2003<br />

Fenghuang South Street 1030<br />

Xiangzhou District, Zhuhai<br />

Guangdong Province<br />

519000 China<br />

Tel. +86-756-2213 075<br />

Fax: +86-756-2213 165<br />

Ansprechpartner: Susanne Zhang-Pongratz<br />

susanne.zhang@cn.rzb.at<br />

Indien<br />

Mumbai<br />

87, Maker Chamber VI<br />

Nariman Point, Mumbai 400 021<br />

Tel. +91-22-5630 1700<br />

Fax: +91-22-5632 1982<br />

Ansprechpartner: Anupam Johri<br />

anupam.johri@in.rzb.at<br />

Iran<br />

Teheran<br />

Vanak, North Shirazi Avenue<br />

16, Ladan Str., 19917 Tehran<br />

Tel. +98-21-804 6767-2<br />

Fax: +98-21-803 6788<br />

Ansprechpartner: Gerd Wolf<br />

unico@sayareh.com<br />

Südkorea<br />

Seoul<br />

Leema Building, 8th floor<br />

146-1, Soosong-dong<br />

Chongro-ku, 110-755 Seoul<br />

Tel. +822-398 5840<br />

Fax: +822-398 5807<br />

Ansprechpartner: Kun II Chung<br />

kun-il.chung@kr.rzb.at<br />

Vietnam<br />

Ho Chi Minh City<br />

6, Phung Khac Khoan Str., District 1<br />

Room G6, Ho Chi Minh City<br />

Tel. +84-8-8297 934<br />

Fax: +84-8-8221 318<br />

Ansprechpartner: Ta Thi Kim Thanh<br />

ta-thi-kim.thanh@vn.rzb.at<br />

Investment Banking<br />

<strong>Österreich</strong><br />

<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>AG</strong><br />

Fixed Income<br />

Am Stadtpark 9, 1030 Wien<br />

Tel. +43-1-71 707-3347<br />

Fax: +43-1-71 707-1091<br />

www.rzb.at<br />

Ansprechpartner: Christian Säckl<br />

christian.saeckl@rzb.at<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Centrobank <strong>AG</strong><br />

Equity<br />

Tegetthoffstr. 1, 1015 Wien<br />

SWIFT-BIC: CENBATWW<br />

Tel. +43-1-51 520-0<br />

Fax: +43-1-513 4396<br />

www.rcb.at<br />

Ansprechpartner: Eva Marchart<br />

marchart@rcb.at<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Investment <strong>AG</strong><br />

Advisory<br />

Tegetthoffstr. 1, 1015 Wien<br />

Tel. +43-1-710 5400-0<br />

Fax: +43-1-710 5400-39<br />

www.riag.at<br />

Ansprechpartner: Heinz Sernetz<br />

h.sernetz@riag.at<br />

Tochterfirmen und Repräsentanzen<br />

in Belgrad, Bukarest, Istanbul, Kiew,<br />

Moskau, Podgorica, Sofia und<br />

Warschau.<br />

Bosnien und Herzegowina<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Bank d.d.<br />

Bosna i Hercegovina<br />

Danijela Ozme 3, 71000 Sarajevo<br />

Tel. +387-33-287 100 or 287 121<br />

Fax: +387-33-213 851<br />

www.raiffeisenbank.ba<br />

Ansprechpartner: Dragomir Grgic<br />

dragomir.grgic@rbb-sarajevo.raiffeisen.at<br />

Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />

Bulgarien<br />

<strong>Raiffeisen</strong>bank (Bulgaria) E.A.D.<br />

18/20 Gogol str., 1504 Sofia<br />

Tel. +359-2-9198 5451<br />

Fax: +359-2-943 4528<br />

www.rbb.bg<br />

Contact: Evelina Miltenova<br />

evelina.miltenova@rbb-sofia.raiffeisen.at<br />

Kroatien<br />

<strong>Raiffeisen</strong>bank Austria d.d.<br />

Petrinjska 59, 10000 Zagreb<br />

Tel. +385-1-456 6466<br />

Fax: +385-1-456 6490<br />

www.rba.hr<br />

Ansprechpartner: Ivan Zˇ izˇić<br />

ivan.zizic@rba-zagreb.raiffeisen.at<br />

Polen<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Investment Polska Sp.z o.o.<br />

Ul. Pie¸kna 20, 00-549 Warszawa<br />

Tel. +48-22-585 2900<br />

Fax: +48-22-585 2901<br />

www.riag.at<br />

Ansprechpartner: Marzena Bielecka<br />

marzena.bielecka@ripolska.com.pl<br />

Rumänien<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Capital & Investment S.A.<br />

Unirii Blvd. 74<br />

030837 Bucures˛ti 3<br />

Tel. +40-21-302 0082<br />

Fax: +40-21-320 9983<br />

www.raiffeisen.ro<br />

Ansprechpartner: James Stewart<br />

james.stewart@rzb.ro<br />

Russland<br />

ZAO <strong>Raiffeisen</strong>bank Austria<br />

Troitskaya Ul. 17/1, 129090 Moskwa<br />

Tel. +7-495-721 9900<br />

Fax: +7-495-721 9901<br />

www.raiffeisen.ru<br />

Ansprechpartner: Pavel Gourine<br />

pgourine@raiffeisen.ru<br />

Serbien und Montenegro<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Investment <strong>AG</strong><br />

Obili’cev venac 27/II<br />

11000 Beograd<br />

Tel. +381-11-328 1638<br />

Fax: +381-11-262 3542<br />

Ansprechpartner: Tatjana Terzic<br />

riag@eunet.yu<br />

Slowakei<br />

Tatra banka, a.s.<br />

Hodzˇovo námestie 3<br />

811 06 Bratislava 1<br />

Tel. +421-2-5919 1111<br />

Fax: +421-2-5919 1110<br />

www.tatrabanka.sk<br />

Ansprechpartner: Igor Vida<br />

igor_vida@tatrabanka.sk<br />

Kontaktdaten<br />

www.rzb.at<br />

211


Kontaktdaten<br />

212 www.rzb.at<br />

Slowenien<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Krekova banka d.d.<br />

Slomˇskov trg 18, 2000 Maribor<br />

Tel. +386-2-229 3111<br />

Fax: +386-2-252 5518<br />

www.r-kb.si<br />

Ansprechpartner: Gvido Jemenˇsek<br />

gvido.jemensek@r-kb.si<br />

Tschechien<br />

<strong>Raiffeisen</strong>bank a.s.<br />

Olbrachtova 2006/9<br />

140 21 Praha 4<br />

Tel. +420-221-141 863<br />

Fax: +420-221-143 804<br />

www.rb.cz<br />

Ansprechpartner: Martin Bláha<br />

martin.blaha@rb.cz<br />

Ukraine<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Investment TOV<br />

43, Zhylyanska Str., 01033 Kyiv<br />

Tel. +38-044-490 6898<br />

Fax: +38-044-490 6899<br />

Ansprechpartner: Vyacheslav Yakymuk,<br />

vyacheslav.yakymuk@rio-kiev.raiffeisen.at<br />

Ungarn<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Bank Zrt.<br />

Akadémia útca 6, 1054 Budapest<br />

Tel. +36-1-484 4400<br />

Fax: +36-1-484 4444<br />

www.raiffeisen.hu<br />

Ansprechpartner: Gábor Liener<br />

gliener@raiffeisen.hu<br />

Ausgewählte <strong>Raiffeisen</strong><br />

Spezialunternehmen<br />

<strong>Österreich</strong><br />

Kathrein & Co. Privatgeschäftsbank <strong>AG</strong><br />

Wipplingerstr. 25, 1010 Wien<br />

Tel. +43-1-53 451-600<br />

Fax: +43-1-53 451-599<br />

SWIFT/BIC: KTBKATWW<br />

www.kathrein.at<br />

Ansprechpartner: Claudio Cantele<br />

claudio.cantele@kathrein.at<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Bausparkasse<br />

Gesellschaft m.b.H.<br />

Wiedner Hauptstr. 94, 1050 Wien<br />

Tel. +43-1-54 646-1420<br />

Fax: +43-1-54 646-2361<br />

SWIFT/BIC: RBSKAT W1<br />

www.raibau.at<br />

Ansprechpartner: Sonja Hochreiter<br />

sonja.hochreiter@raibau.raiffeisen.at<br />

Tochterfirmen in Bratislava, Prag<br />

und Zagreb.<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Capital Management<br />

(<strong>Raiffeisen</strong> Kapitalanlage-Gesellschaft<br />

m.b.H.)<br />

Am Stadtpark 9, 1030 Wien<br />

Tel. +43-1-71 707-3791<br />

Fax: (+431) 71 707-763791<br />

www.rcm.at<br />

Ansprechpartner: Monika Riedel<br />

monika.riedel@rcm.at<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Versicherung <strong>AG</strong><br />

Untere Donaustr. 21, 1029 Wien<br />

Tel. +43-1-21 119-0<br />

Fax: +43-1-21 119-1134<br />

www.raiffeisen-versicherung.at<br />

Ansprechpartner: Norbert Heller<br />

kommunikation@raiffeisen-versicherung.at<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Versicherung ist ein<br />

Unternehmen des UNIQA Konzerns.<br />

Diese hat weitere Töchter in Bratislava,<br />

Budapest, Genf, Lodz, Mannheim,<br />

Mailand, Prag, Salzburg,<br />

Udine, Vaduz, Wien und Zagreb.<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-Leasing GmbH<br />

Hollandstr. 11–13, 1020 Wien<br />

Tel. +43-1-71 601-8440<br />

Fax: +43-1-71 601-8448<br />

www.raiffeisen-leasing.at<br />

Ansprechpartner: Andrea Weber<br />

andrea.weber@rl.co.at<br />

Tochterfirmen in Frankfurt, St.<br />

Gallen und Treviso.<br />

<strong>Raiffeisen</strong>-Leasing<br />

International GmbH<br />

Am Stadtpark 9, 1030 Wien<br />

Tel. +-43-1-71 707-3785<br />

Fax: + 43-1-71 707-2059<br />

Ansprechpartner: Dieter Scheidl<br />

dieter.scheidl@rzb.at<br />

Tochterfirmen in Almaty, Belgrad,<br />

Bratislava, Budapest, Bukarest,<br />

Ljubljana, Minsk, Moskau, Prag,<br />

Sarajewo, Sofia, Warschau und<br />

Zagreb.<br />

<strong>Raiffeisen</strong> Private Equity<br />

Management <strong>AG</strong><br />

Wipplingerstr. 25, 1010 Wien<br />

Tel. +43-1-532 0466-0<br />

Fax: +43-1-532 0466-410<br />

www.rpem.at<br />

Ansprechpartner: Rolf Theuer<br />

r.theuer@rpem.at<br />

Repräsentanz in Budapest.<br />

ÖP<strong>AG</strong> Pensionskassen <strong>AG</strong><br />

Rögergasse 36, 1090 Wien<br />

Tel. +43-1-316 48-0<br />

Fax: +43-1-316 48-199<br />

www.oepag.at<br />

Ansprechpartner: Johannes Ziegelbecker<br />

office@oepag.at<br />

ÖVK Vorsorgekasse <strong>AG</strong><br />

Am Stadtpark 9, 1030 Wien<br />

Tel. +43-810-530 099<br />

Fax: +43-810-530 098<br />

www.oevk.co.at<br />

Ansprechpartner: Bernhard Breunlich<br />

office@oevk.co.at<br />

RZB 2005<br />

<strong>Raiffeisen</strong> evolution project<br />

development GmbH<br />

Nussdorfer Lände 23, 1190 Wien<br />

Tel. +43-1-71 706-600<br />

Fax: +43-1-71 706-410<br />

www.raiffeisenevolution.com<br />

Ansprechpartner: Markus Neurauter<br />

markus.neurauter@raiffeisenevolution.com<br />

Tochterfirmen in Belgrad, Budapest,<br />

Bukarest, Kiew, Moskau, Prag,<br />

Sofia, Warschau und Zagreb.<br />

F. J. Elsner Trading GesmbH<br />

Am Heumarkt 10, 1030 Wien<br />

Tel. + 43-1-79 736-0<br />

Fax: + 43-1-79 736-230<br />

www.elsner.at<br />

Ansprechpartner: Wilhelm Ambichl<br />

wilhelm.ambichl@elsner.at<br />

Filialen in Beijing, Kiew, Miami,<br />

Moskau, New York, Riga und<br />

Varschez.<br />

Notartreuhandbank <strong>AG</strong><br />

Landesgerichtstr. 20, 1010 Wien<br />

Tel. +43-1-535 68 86-208<br />

Fax: +43-1-535 68 86-218<br />

www.notar.at<br />

Ansprechpartner: Karl Grünberger<br />

karl.gruenberger@ntbag.at<br />

Leipnik-Ludenburger Invest<br />

Beteiligungs <strong>AG</strong><br />

Börsegasse 9, 1010 Wien<br />

Tel. +43-1-535 11 24-0<br />

Fax: +43-1-535 11 24-33<br />

www.lli.at<br />

Ansprechpartner: Erwin Hameseder<br />

office@lli.at<br />

<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Info</strong>rmatik Zentrum<br />

Lilienbrunngasse 7-9, 1020 Wien<br />

Tel. +43-1-99 3 99-1010<br />

Fax: +43-1-99 3 99-1111<br />

www.raiffeiseninformatik.at<br />

Ansprechpartner: Ursula Freiseisen<br />

ursula.freiseisen@r-it.at<br />

Daten vom 1. März 2006.<br />

Filialzahl vom 31. Dezember 2005.<br />

Auf www.rzbgroup.com finden<br />

Sie weitere Kontaktadressen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!