Info Guide - Raiffeisen Zentralbank Österreich AG
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Geschäftsbericht 2005<br />
<strong>Info</strong> <strong>Guide</strong><br />
Insider-Tipps<br />
für <strong>Österreich</strong>,<br />
Zentral- und<br />
Osteuropa<br />
Vorabdruck<br />
Geschäftsbericht 2005
Übersicht wichtiger Daten<br />
RZB-Konzern<br />
Monetäre Werte in € Millionen<br />
Erfolgsrechnung<br />
2005 Veränderung 2004* 2003 2002 2001<br />
Zinsüberschuss nach Risikovorsorge 1.399,6 50,8 % 928,1 660,7 557,7 422,5<br />
Provisionsüberschuss 619,0 28,0 % 483,7 359,3 283,3 213,7<br />
Handelsergebnis 372,3 19,5 % 311,6 293,3 253,5 239,5<br />
Verwaltungsaufwendungen -1.574,0 31,6 % -1.196,1 -1.017,4 -899,9 -702,5<br />
Jahresüberschuss vor Steuern 929,9 34,3 % 692,3 343,6 242,6 231,7<br />
Jahresüberschuss nach Steuern 704,6 24,5 % 565,8 278,4 180,5 210,8<br />
Konzern-Jahresüberschuss 450,9 1,2 % 445,7 216,2 137,4 163,6<br />
Gewinn je Aktie in €<br />
Bilanz<br />
92,6 -9,7 € 102,3 48,8 33,4 41,5<br />
Forderungen an Kreditinstitute 29.647 33,4 % 22.229 19.152 15.028 16.582<br />
Forderungen an Kunden 39.613 41,7 % 27.957 22.180 19.785 16.936<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 43.416 34,5 % 32.270 27.423 23.471 24.915<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 32.158 37,5 % 23.386 16.990 12.673 10.261<br />
Eigenkapital (inkl. Minderheiten und Gewinn) 4.950 48,1 % 3.343 2.445 2.275 1.956<br />
Bilanzsumme<br />
Bankaufsichtliche Kennzahlen<br />
93.863 38,3 % 67.864 56.053 46.405 44.584<br />
Bemessungsgrundlage (inklusive Marktrisiko) 55.783 44,9 % 38.492 30.389 27.973 24.112<br />
Gesamte Eigenmittel 5.199 26,2 % 4.120 3.097 2.869 2.425<br />
Gesamtes Eigenmittelerfordernis 4.463 44,9 % 3.079 2.431 2.238 1.929<br />
Überdeckungsquote 16,5% -17,3 PP 33,8% 27,4 % 28,2 % 25,7 %<br />
Kernkapitalquote (Tier I) Bankbuch 8,3 % -0,9 PP 9,2 % 7,5 % 7,4 % 7,4 %<br />
Eigenmittelquote<br />
Kennzahlen<br />
9,3 % -1,4 PP 10,7 % 10,2 % 10,3 % 10,1 %<br />
Return on Equity (ROE) vor Steuern 23,9 % -5,9 PP 29,9 % 15,5 % 12,5 % 13,3 %<br />
Return on Equity (ROE) nach Steuern 18,1 % -6,3 PP 24,4 % 12,5 % 9,3 % 12,1 %<br />
Konzern - Return on Equity 15,5 % -7,3 PP 22,8 % 12,1 % 9,9 % 11,3 %<br />
Cost/Income Ratio 58,9 % -0,9 PP 59,8 % 64,1 % 67,2 % 66,4 %<br />
Return on Assets (ROA) vor Steuern 1,17 % 0,06 PP 1,11 % 0,67 % 0,53 % 0,52 %<br />
Neubildungsquote (Ø Risikoaktiva Bankbuch) 0,52 % -0,12 PP 0,64 % 0,72 % 0,60 % 0,53 %<br />
Risk/Earnings Ratio<br />
Ressourcen<br />
12,9 % -4,6 PP 17,4 % 23,4 % 21,3 % 21,0 %<br />
Mitarbeiter zum Bilanzstichtag 46.243 82,6 % 25.323 21.119 16.700 14.459<br />
davon <strong>Österreich</strong> 2.529 6,6 % 2.373 2.513 2.528 2.513<br />
davon CEE-Länder 43.430 89,2 % 22.707 18.368 13.944 11.715<br />
Rating-Kennzahlen Langfristig Kurzfristig Finanzkraft Outlook<br />
Moody’s Investors Service A1 P-1 C+ Stable<br />
Standard & Poor’s - A1 - -<br />
* Die Vergleichswerte wurden aufgrund geänderter und neuer IFRS Bestimmungen angepasst (siehe Anhang Seiten 135ff). In den Tabellen können sich Rundungsdifferenzen ergeben.<br />
Impressum<br />
Medieninhaber und Verleger: <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>AG</strong><br />
Redaktion und Koordination: Andreas Ecker-Nakamura<br />
Redaktionsteam: Gregor Bitschnau, Gertraud Hannauer-Pichlmayr, Lars Hofer, Gerhard Karasek, Karin Lanzer,<br />
Ulf Leichsenring, Martin Schreiber, Manuel Vaid; unter Mitwirkung fast aller Abteilungen der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>.<br />
Beratung und begleitende Unterstützung: BCA Mensalia Est.<br />
Grafisches Konzept und Gestaltung: Büro X Wien<br />
Verlags- und Herstellungsort: Wien<br />
Die Texte für den einleitenden Führer durch die Region wurden vom Wiener Essayisten Wolfgang Pauser verfasst,<br />
die Illustrationen von der Künstlerin Regina Gerken gestaltet.<br />
Hinweise: Mit „RZB“ wird in diesem Bericht der RZB-Konzern bezeichnet; „<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>“ wird verwendet,<br />
wenn sich die Angaben nur auf die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>AG</strong> beziehen.<br />
In den Tabellen kann es bei der Aufrechnung von gerundeten Beträgen zu geringfügigen Differenzen kommen.<br />
Die Angabe von Veränderungsraten (Prozentwerte) beruht auf tatsächlichen und nicht auf den in den Tabellen<br />
dargestellten gerundeten Werten.<br />
Die Online-Ausgabe des Geschäftsberichts finden Sie unter http://gb2005.rzb.at.<br />
Für Fragen zum Geschäftsbericht stehen Ihnen<br />
Andreas Ecker-Nakamura (andreas.ecker@rzb.at, Tel. +43-1-717 07-1753, Fax +43-1-717 07-3802)<br />
und Michael Palzer (michael.palzer@ri.co.at, Tel. +43-1-717 07-1504, Fax +43-1-717 07-3802)<br />
gerne zur Verfügung.<br />
<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>AG</strong><br />
Am Stadtpark 9, A-1030 Wien<br />
Postanschrift: Postfach 50, A-1011 Wien<br />
Tel. +43-1-717 07-0<br />
Fax +43-1-717 07-1715<br />
www.rzb.at
Inhaltsverzeichnis<br />
Insider-Tipps für <strong>Österreich</strong>, Zentral- und Osteuropa 2<br />
Vorwort des Vorstands 40<br />
Der Vorstand der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> 42<br />
Bericht des Aufsichtsrats 44<br />
Die RZB im Überblick 45<br />
Vision und Mission 48<br />
Corporate Social Responsibility 54<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe im Jahr 2005 58<br />
Interview mit Generaldirektor Walter Rothensteiner 63<br />
Konzernlagebericht 66<br />
Geschäftsverlauf 2005 72<br />
Zusammenfassung des Konzernergebnisses 73<br />
Die Positionen der Erfolgsrechnung im Detail 79<br />
Bilanzentwicklung 85<br />
Entwicklung des Eigenkapitals 87<br />
Human Resources 89<br />
<strong>Info</strong>rmationstechnologie 92<br />
Risikomanagement 93<br />
Ausblick 2006 94<br />
Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 96<br />
Segmentberichterstattung 97<br />
Corporate Customers 97<br />
Financial Institutions and Public Sector 108<br />
Retail Customers 112<br />
Proprietary Trading 117<br />
Participations and Other 121<br />
Konzernabschluss (Financial Statements nach IFRS) 128<br />
Erfolgsrechnung 128<br />
Bilanz 129<br />
Eigenkapitalentwicklung 130<br />
Kapitalflussrechnung 132<br />
Anhang 134<br />
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung 150<br />
Erläuterungen zur Bilanz 162<br />
Zusätzliche IFRS-<strong>Info</strong>rmationen 175<br />
Erläuterungen zu Finanzinstrumenten einschließlich Risikobericht 182<br />
Angaben aufgrund österreichischer Rechtsnormen 195<br />
Organe 198<br />
Organigramm 199<br />
Uneingeschränkter Bestätigungsvermerk 200<br />
Konsolidierungskreis und Beteiligungsübersicht 201<br />
Glossar 206<br />
Adressen und Kontaktdaten 209<br />
Hinweis: Mit „RZB“ wird in diesem Bericht der RZB-Konzern bezeichnet; „<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>“ wird verwendet,<br />
wenn sich die Angaben nur auf die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>AG</strong> beziehen.
Vorstand<br />
40 www.rzb.at<br />
Vorwort des Vorstands<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
RZB 2005<br />
mit diesem Geschäftsbericht präsentiert Ihnen die RZB bereits das sechste Rekordergebnis in Serie.<br />
Dabei ist sie weiterhin schneller gewachsen als der Markt und hat damit sowohl in <strong>Österreich</strong> als auch<br />
in Zentral- und Osteuropa (CEE) Marktanteilsgewinne verzeichnet. Ihre Expansion in CEE wurde durch<br />
den Rekord-Börsegang der <strong>Raiffeisen</strong> International Bank-Holding <strong>AG</strong> sowie die Akquisitionen der<br />
ukrainischen Bank Aval und der russischen Impexbank (2006) weiter beschleunigt. In <strong>Österreich</strong> hat<br />
sie ihre Position als drittgrößte Bank des Landes neuerlich gefestigt.<br />
„RZB is the leading Banking Group in Austria and Central and Eastern Europe“ heißt es in unserer<br />
langfristigen „Vision“. Wir sind diesem ambitionierten Ziel auch 2005 ein gutes Stück weit näher<br />
gekommen. Die RZB ist nicht nur für die Herausforderungen auf dem Wege dorthin gut gerüstet,<br />
sondern wird auch weiterhin mit der gewohnten Zielstrebigkeit darauf hinarbeiten. Wir können somit<br />
auch für das Berichtsjahr und darüber hinaus erneut feststellen:<br />
Die RZB baut auf einer soliden Basis und guten strategischen Ausrichtung – in <strong>Österreich</strong> auf der<br />
guten Marktstellung in ihren Kerngeschäftsfeldern Kommerzkundengeschäft und Investment Banking<br />
sowie auf der Spitzenstellung der <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe im Retail Banking und im Geschäft mit<br />
Klein- und Mittelbetrieben; in CEE auf dem flächendeckendsten Banknetzwerk der Region und preisgekrönter<br />
Servicequalität. Unsere Innovationskraft und Technologieführerschaft untermauern den<br />
Anspruch auf die Führungsposition, während ein konsequentes Monitoring der jeweiligen Risiken bei<br />
traditionell vorsichtiger Risikoeinschätzung das Geschäft der RZB begleitet.<br />
Das Ergebnis 2005 ist gut. Zinsüberschuss nach Risikovorsorge, Provisionsüberschuss und Handelsergebnis<br />
wachsen mit plus 50,8 Prozent, 28,0 Prozent bzw. 19,5 Prozent weiterhin rasch und zeigen<br />
zudem einmal mehr die ausgewogene Verteilung der Erträge auf mehrere Säulen. Die Aufwendungen<br />
stiegen dank striktem Kostenmanagement und trotz planmäßig hoher Investitionen in die anhaltende<br />
Expansion mit 31,6 Prozent in geringerem Maß als die Erträge. Dadurch verbesserte sich das Kosten-<br />
Ertrags-Verhältnis von 59,8 Prozent auf 58,9 Prozent.<br />
Der Gewinn vor Steuern stieg um 34,3 Prozent auf € 929,9 Millionen. Mit wenig Freude sehen wir<br />
die mehr als verdoppelte Steuerlast. Sie drückte das Wachstum des Gewinns nach Steuern auf 24,5<br />
Prozent. Gemeinsam mit den nach dem <strong>Raiffeisen</strong> International-Börsegang gestiegenen Fremdanteilen<br />
am Gewinn waren sie für das lediglich um 1,2 Prozent gestiegen Konzernergebnis von € 450,9<br />
Millionen ausschlaggebend.<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> hat im Zuge des Börsegangs 5,25 Prozent an der <strong>Raiffeisen</strong> International<br />
verkauft. Ihr Anteil wurde durch die gleichzeitige Kapitalerhöhung der <strong>Raiffeisen</strong> International weiter<br />
verwässert. Sie beabsichtigt aber, ihren aktuellen Anteil von rund 70 Prozent zu halten.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005 Vorwort<br />
Der Emissionserlös aus dem Verkauf der <strong>Raiffeisen</strong> International-Anteile im Rahmen des Börseganges<br />
wurde nicht den Gewinnen, sondern dem Eigenkapital zugerechnet und ist gemeinsam mit der<br />
Kapitalerhöhung aus dem IPO und den thesaurierten Gewinnen für eine deutlich breitere Kapitalbasis<br />
verantwortlich. Daher ist auch die rückläufige Entwicklung der Eigenkapitalrendite noch als zufrieden<br />
stellend zu werten. Der Return on Equity vor Steuern ist mit 23,9 Prozent weiterhin ein Spitzenwert für<br />
österreichische Großbanken.<br />
Die RZB wird auch in Zukunft nicht von ihrem konsequenten Qualitätsansatz abweichen. Wir glauben,<br />
dass dieser im Verbund mit unserem Streben nach nachhaltigen und partnerschaftlichen Kundenbeziehungen<br />
ein wesentliches Erfolgskriterium ist. Wir freuen uns über die positiven Rückmeldungen<br />
unserer Kunden. Eine vom Schweizer Consulter Fokus durchgeführte Kundenzufriedenheitsanalyse<br />
unter österreichischen Firmenkunden zeigt etwa ein Top-Ergebnis: 96 Prozent waren mit der<br />
<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“. Das macht uns stolz und ist uns gleichzeitig<br />
ein Ansporn, weiterhin hart daran zu arbeiten, für unsere Kunden die bestmögliche Bank zu sein.<br />
Der konsequente Qualitätsansatz wird auch von renommierten internationalen Fachmagazinen<br />
gewürdigt. So wurden der RZB 2005 mehr als sechzig Awards für ihre Leistungen in <strong>Österreich</strong> und<br />
CEE, u.a. von The Banker, Euromoney, Global Finance, TMI, Trade Finance und Trade and Forfaiting<br />
Review zugesprochen.<br />
Für 2006 erwarten wir einen fortgesetzt positiven Trend, wobei wir mit einem knapp zweistelligen<br />
Zuwachs beim Jahresüberschuss nach Steuern rechnen. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis sollte sich leicht<br />
verbessern und die Eigenkapitalrendite etwa auf dem aktuellen Niveau bleiben.<br />
Wir danken unseren Kunden für ihr Vertrauen in die RZB und die gute Zusammenarbeit, ebenso<br />
danken wir unseren Aktionären, ihren Vertretern in den Organen der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> und<br />
unseren Geschäftspartnern. Unser besonderer Dank gilt natürlich auch den mittlerweile mehr als<br />
46.000 Mitarbeitern, deren ausgezeichnete Leistung das gute Ergebnis erst möglich gemacht hat.<br />
Wir freuen uns darauf, den erfolgreichen Weg auch 2006 gemeinsam fortzusetzen.<br />
Dr. Walter Rothensteiner Dr. Herbert Stepic<br />
Patrick Butler, M.A. Dr. Karl Sevelda Mag. Manfred Url<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 41
Vorstand<br />
42 www.rzb.at<br />
Der Vorstand<br />
Die Vorstandsmitglieder der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> (v.l.n.r.):<br />
Karl Sevelda, Herbert Stepic, Walter Rothensteiner, Patrick Butler, Manfred Url<br />
RZB 2005<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005 Vorstand<br />
Dr. Walter Rothensteiner<br />
Zuständig für Management Services, Strategic Controlling, Participations, Public Relations, Human Resources,<br />
Legal and Compliance, Audit, Tax, Group Head Office/Executive Secretariat (gemeinsam mit Manfred Url).<br />
Geboren 1953; Studium der Handelswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien; leitende Funktionen in der <strong>Raiffeisen</strong>landesbank<br />
Niederösterreich-Wien (zuletzt Mitglied der Geschäftsleitung), Vorstandsmitglied der Leipnik-Lundenburger Industrie <strong>AG</strong> und des<br />
Zuckerindustriekonzerns Agrana. 1995 Eintritt in die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> als stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes; seit Juni<br />
1995 Vorsitzender des Vorstandes und Generaldirektor.<br />
Ausgewählte Aufsichtsratsmandate: Kathrein & Co. Privatgeschäftsbank <strong>AG</strong> (V), Casinos Austria <strong>AG</strong> (V), <strong>Österreich</strong>ische Lotterien<br />
Ges.m.b.H. (V), <strong>Raiffeisen</strong> Bausparkasse Ges.m.b.H. (V), <strong>Raiffeisen</strong> Centrobank <strong>AG</strong> (V), <strong>Raiffeisen</strong> International Bank-Holding <strong>AG</strong> (V),<br />
Leipnik Lundenburger Invest Beteiligungs <strong>AG</strong>, Oesterreichische Kontrollbank <strong>AG</strong>, Oesterreichische Nationalbank <strong>AG</strong> (Generalrat),<br />
<strong>Österreich</strong>ische Galerie Belvedere, <strong>Österreich</strong>ische Volksbanken <strong>AG</strong>, UNIQA Versicherungen <strong>AG</strong>, Wiener Staatsoper GmbH.<br />
Dr. Herbert Stepic<br />
Zuständig für Branches and Representative Offices, Country and Bank Risk Management;<br />
Vorstandsvorsitzender der <strong>Raiffeisen</strong> International Bank-Holding <strong>AG</strong>.<br />
Geboren 1946; Studium der Handelswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien. 1973 Eintritt in die RZB, wo er das<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-Außenhandelsservice aufbaut und zwischenzeitig auch die Geschäftsführung des Handelshauses F.J. Elsner & Co ausübt;<br />
seit 1987 Mitglied des Vorstandes der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>, seit 1995 Generaldirektor-Stellvertreter.<br />
Ausgewählte Aufsichtsrats- oder sonstige Mandate: Aufsichtsratsvorsitzender zahlreicher RZB-Netzwerkbanken; Aufsichtsrat von<br />
OMV <strong>AG</strong>, Oesterreichische Kontrollbank <strong>AG</strong>, <strong>Raiffeisen</strong> Centrobank <strong>AG</strong>; Kommanditist von „Nonusdecimus“ Franke Immobilien<br />
Handel KEG, „Septimus“ Franke Immobilien Handel KEG.<br />
Patrick Butler, M.A.<br />
Zuständig für Global Treasury, Global Markets, Financial Institutions and Sovereigns,<br />
Economics and Financial Market Research.<br />
Geboren 1957; Studium der Geschichte in Oxford. Begann Banklaufbahn 1979 in Chemical Bank und County Bank (NatWest Group)<br />
mit Stationen in London und New York; später BACA-Konzern, zuletzt Group Treasurer und in der Folge Global Treasurer der Arab<br />
Bank; seit Oktober 2004 Mitglied des Vorstandes der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>.<br />
Ausgewählte Aufsichtsratsmandate: Kathrein & Co. Privatgeschäftsbank <strong>AG</strong>, <strong>Raiffeisen</strong> Centrobank <strong>AG</strong>, <strong>Raiffeisen</strong> International Bank-<br />
Holding <strong>AG</strong>, <strong>Raiffeisen</strong> Wohnbaubank <strong>AG</strong>, RZB Private Equity Holding <strong>AG</strong>, Wiener Börse <strong>AG</strong>.<br />
Dr. Karl Sevelda<br />
Zuständig für Austrian Corporate Customers; Multinational Corporate Customers;<br />
Corporate, Trade and Export Finance; Customer Services.<br />
Geboren 1950; Studium der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien, danach freie Forschungstätigkeit<br />
und Angestellter des Wirtschaftspolitischen Institutes, in der Folge Tätigkeiten für Banken im Ausland und leitende Positionen in der<br />
Creditanstalt-Bankverein. Seit 1998 Vorstandsmitglied in der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>.<br />
Ausgewählte Aufsichtsrats- oder sonstige Mandate: A.S.A. Abfall Service <strong>AG</strong>, Bene <strong>AG</strong>, ÖBB Infrastruktur Bau <strong>AG</strong>, <strong>Österreich</strong>ische<br />
Bundesbahnen-Holding <strong>AG</strong>, <strong>Österreich</strong>ische Hotel- und Tourismusbank Ges.m.b.H., <strong>Raiffeisen</strong> Centrobank <strong>AG</strong>, <strong>Raiffeisen</strong> International<br />
Bank-Holding <strong>AG</strong>, RZB Private Equity Holding <strong>AG</strong>, Unternehmens Invest <strong>AG</strong>, Bene Privatstiftung (Vorstand), Fepia Privatstiftung<br />
(Vorstand), Herbert Depisch Privatstiftung (Vorstand), „Milletertius“ Kreihsler Immobilienhandel KEG (Kommanditist), „Secundus“ Franke<br />
Immobilien Handel KEG (Kommanditist).<br />
Mag. Manfred Url<br />
Zuständig für Transaction Services, Credit Management, Marketing, Organisation/IT, Verbund,<br />
Group Head Office/Executive Secretariat (gemeinsam mit Walter Rothensteiner).<br />
Geboren 1956; Studium der Handelswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien, danach Auslandsaufenthalt in Frankreich<br />
(ESSCA – Wirtschaftshochschule in Angers) und Banque Indosuez in Paris. Mehrere leitende Funktionen – zuletzt Mitglied der<br />
Geschäftsleitung – in der <strong>Raiffeisen</strong>-Landesbank Steiermark. Seit 1998 Vorstandsmitglied der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>.<br />
Ausgewählte Aufsichtsratsmandate: <strong>Raiffeisen</strong> Datennetz Ges.m.b.H. (V), <strong>Raiffeisen</strong> Vermögensverwaltungsbank <strong>AG</strong> (V), Europay Austria<br />
Zahlungsverkehrssysteme GmbH, <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Info</strong>rmatik GmbH, <strong>Raiffeisen</strong> International Bank-Holding <strong>AG</strong>, VISA Service Kreditkarten <strong>AG</strong>.<br />
(V) = Vorsitzender.<br />
Ein Organigramm der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> finden Sie auf Seite XXX.<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 43
Bericht des Aufsichtsrats<br />
44 www.rzb.at<br />
Bericht des Aufsichtsrats<br />
vorläufiges Bild –<br />
wird noch ersetzt<br />
RZB 2005<br />
Der Aufsichtsrat der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>AG</strong> wurde in regelmäßigen<br />
Sitzungen vom Vorstand über bedeutsame Geschäftsvorfälle und die Entwicklung der<br />
Bank und ihres Konzerns während des Geschäftsjahres 2005 unterrichtet und hat alle<br />
ihm vom Gesetz und von der Satzung übertragenen Aufgaben wahrgenommen.<br />
Der vorliegende Konzernabschluss (Bilanz, Erfolgsrechnung, Anhang) und der Konzernlagebericht<br />
sowie der Jahresabschluss und Lagebericht der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong><br />
<strong>Österreich</strong> <strong>AG</strong> wurden von der KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und<br />
Steuerberatungsgesellschaft, Wien, geprüft. Die Prüfung hat zu keinen Beanstandungen<br />
Anlass gegeben und den gesetzlichen Vorschriften wurde voll entsprochen. Somit wurde<br />
der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk erteilt.<br />
Der Aufsichtsrat hat sich mit dem vom Vorstand vorgelegten Bericht zum Prüfungsergebnis<br />
über das Geschäftsjahr 2005 einverstanden erklärt und schließt sich dem<br />
Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstandes an. Damit ist der Jahresabschluss 2005<br />
der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>AG</strong> gemäß § 125 Abs. 2 AktG festgestellt.<br />
Hinsichtlich der Zusammensetzung von Organen kam es im Geschäftsjahr 2005 zu<br />
zahlreichen personellen Veränderungen, die im Detail der entsprechenden Note im<br />
Konzernabschluss Seite 198 entnommen werden können.<br />
Der im April 2005 abgeschlossene Börsegang der <strong>Raiffeisen</strong> International Bank-Holding <strong>AG</strong><br />
(<strong>Raiffeisen</strong> International) war der bis dahin größte Börsegang in der Geschichte <strong>Österreich</strong>s. Er hatte<br />
bei Investoren im In- und Ausland eine Rekordnachfrage ausgelöst. Den von der <strong>Raiffeisen</strong> International<br />
angebotenen 29,8 Millionen Stück Aktien stand eine Gesamtnachfrage von knapp 680<br />
Millionen Stück gegenüber. Damit war die Emission rund 22-fach überzeichnet. Alleine die österreichischen<br />
Privatanleger hatten mit rund 84.000 Zeichnungsaufträgen mehr als 34 Millionen Aktien der<br />
<strong>Raiffeisen</strong> International geordert.<br />
Aus Anlass des anhaltend herausragenden wirtschaftlichen Erfolges spricht der Aufsichtsrat dem<br />
Vorstand, den Führungskräften sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der <strong>Raiffeisen</strong><br />
<strong>Zentralbank</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>AG</strong> sowie des gesamten Konzerns besonderen Dank und hohe Anerkennung<br />
für die im abgelaufenen Jahr geleistete Arbeit und stete Einsatzbereitschaft aus. Die erfreulichen<br />
Ergebnisse fußen zu einem wesentlichen Teil auch auf der in die Zukunft weisenden strategischen<br />
Ausrichtung, die in breitem Konsens der Organe der Gesellschaft entwickelt und den Rahmenbedingungen<br />
entsprechend stetig weiterentwickelt worden ist. Die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>AG</strong><br />
erfüllt ihre Führungsrolle in der genossenschaftlich organisierten <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe und<br />
darüber hinaus in der <strong>Raiffeisen</strong>-Familie in ganz <strong>Österreich</strong> in vorbildlicher Weise.<br />
Der Aufsichtsrat<br />
Ök.-Rat Dr. Christian Konrad<br />
Vorsitzender<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005 Überblick<br />
Die RZB im Überblick<br />
Die 1927 gegründete <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>AG</strong> (<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>) ist das Spitzeninstitut<br />
der österreichischen <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe (RBG). In <strong>Österreich</strong>, wo sie die größten Unternehmen<br />
und Institutionen des Landes betreut, zählt die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> zu den führenden Kommerz- und<br />
Investmentbanken. Neben ihrer Rolle als Spitzeninstitut bildet die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> das Kernunternehmen<br />
des RZB-Konzerns (RZB). Die RZB ist ein Bankkonzern mit österreichischen Wurzeln, der auch<br />
Zentral- und Osteuropa (CEE) als seinen Heimmarkt betrachtet. Sein überdurchschnittlich starker Kundenzuspruch,<br />
das damit zusammenhängende Wachstum und sein starkes Commitment zu CEE machen ihn<br />
zu einem Top-Player der Region. Neben CEE ist die RZB in einer Reihe internationaler Finanzzentren<br />
und in den Wachstumsmärkten Asiens vertreten. Die RZB ist der drittgrößte Bankkonzern <strong>Österreich</strong>s.<br />
Bilanzsummenentwicklung der RZB<br />
in € Milliarden<br />
90<br />
75<br />
60<br />
45<br />
30<br />
15<br />
36,5<br />
44,6<br />
46,4<br />
56,1<br />
68,0<br />
93,9<br />
0<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />
Angaben jeweils nach IFRS per 31. Dezember<br />
Wachstum auf solidem Fundament<br />
Bilanzsumme rund € 93,9 Milliarden<br />
Aufgrund der Expansion in CEE, aber auch begünstigt<br />
durch Marktanteilsgewinne in <strong>Österreich</strong>, ist die<br />
Bilanzsumme der RZB in den letzten Jahren dynamisch<br />
und nachhaltig gewachsen. Im Jahr 2005<br />
erreichte sie einen Wert von € 93,9 Milliarden, was<br />
einem starken Anstieg von rund 38,3 Prozent<br />
gegenüber dem Vorjahr entspricht. In nur drei<br />
Geschäftsjahren hat die RZB ihre Bilanzsumme<br />
damit mehr als verdoppelt – dies überwiegend<br />
durch organisches Wachstum. Der Anteil der <strong>Raiffeisen</strong><br />
International steigt dabei stetig. Lag er im Jahr<br />
2000 bei knapp einem Fünftel der Bilanzsumme, so<br />
beträgt er 2005 bereits rund 42 Prozent.<br />
Das dynamische Wachstum der RZB wird von der Expansion in CEE und einem kontinuierlichen<br />
Kundenzuwachs getragen. Begleitet wird dieser Kurs von einem ausgeprägten Kosten- und Risikobewusstsein.<br />
Dieses wirtschaftlich solide Fundament wurde der RZB von international führenden<br />
Rating-Agenturen wiederholt bestätigt. Aktuell weist die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> folgende Ratings aus:<br />
Standard and Poor’s Short Term A1<br />
Moody’s Short Term P-1<br />
Long Term A1<br />
Financial Strength C+<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 45
Überblick<br />
46 www.rzb.at<br />
Aktionärsverzeichnis der<br />
<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> Anteil*<br />
<strong>Raiffeisen</strong>landesbank NÖ-Wien 31,37 %<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-Landesbank Steiermark 14,92 %<br />
<strong>Raiffeisen</strong>landesbank OÖ 14,92 %<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-Landesbank Tirol 5,84 %<br />
<strong>Raiffeisen</strong>verband Salzburg 5,79 %<br />
<strong>Raiffeisen</strong>landesbank Kärnten 5,63 %<br />
<strong>Raiffeisen</strong>landesbank Burgenland 4,62 %<br />
<strong>Raiffeisen</strong>landesbank Vorarlberg 4,59 %<br />
Zveza Bank 0,04 %<br />
Gesamt <strong>Raiffeisen</strong>landesbanken** 87,70 %<br />
<strong>Österreich</strong>ische Volksbanken <strong>AG</strong> 5,11 %<br />
UNIQA Versicherungen <strong>AG</strong> 2,62 %<br />
RWA <strong>Raiffeisen</strong> Ware Austria 2,56 %<br />
NÖ Landesbank-Hypothekenbank <strong>AG</strong> 1,20 %<br />
Landeshypothekenbank Steiermark <strong>AG</strong> 0,63 %<br />
Hypo Tirol Bank <strong>AG</strong> 0,17 %<br />
Sonstige 0,01 %<br />
Gesamt Nicht-<strong>Raiffeisen</strong>landesbanken 12,30 %<br />
Total 100,00 %<br />
* Direkt und indirekt gehaltene Stamm- und Vorzugsaktien.<br />
** Davon werden 81,19 Prozentpunkte in der R-Landesbanken-Beteiligungs-GmbH gehalten.<br />
Das Leistungsspektrum der RZB<br />
Spitzeninstitut der<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe<br />
RZB 2005<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> vertritt die RBG bei<br />
bundesweiten Anliegen und agiert als ihr internationaler<br />
Repräsentant. In ihrer Rolle als Spitzeninstitut<br />
nimmt sie zudem zentrale Serviceaufgaben für<br />
die RBG wahr. Die RBG ist die stärkste Bankengruppe<br />
<strong>Österreich</strong>s, die ihren Kunden als Universalbanken-Gruppe<br />
ein umfassendes Allfinanz-<br />
Angebot bietet. Zum Jahresende 2005 beträgt ihr<br />
zurechenbares Eigenkapital knapp € 12 Milliarden,<br />
ihre konsolidierte Bilanzsumme rund € 176<br />
Milliarden.<br />
Ihr Marktanteil am österreichischen Bankgeschäft<br />
entspricht etwa einem Viertel und sie betreibt mit<br />
fast 2.300 Geschäftsstellen das dichteste Bankstellennetz<br />
<strong>Österreich</strong>s. Die regional tätigen <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
Landeszentralen halten zusammen fast 88 Prozent<br />
des Grundkapitals an der nicht börsenotierten <strong>Raiffeisen</strong><br />
<strong>Zentralbank</strong>. Einen Überblick über die RBG<br />
finden Sie im Kapitel <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe im<br />
Jahr 2005 ab Seite 58.<br />
Eine führende Kommerz- und Investmentbank in <strong>Österreich</strong><br />
Die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> ist in <strong>Österreich</strong> auf das Kommerzbank- und Investment Banking-Geschäft<br />
spezialisiert. Sie betreut die Top-1.000-Unternehmen des Landes und versteht sich als die Corporate<br />
Finance-Bank für diese Kundengruppe und als ein führender Anbieter bei Exportfinanzierungen. In<br />
diesen Geschäftsfeldern und den Bereichen Handelsfinanzierungen, Cash Management, Treasury und<br />
Fixed-Income-Produkte serviciert die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> nicht nur eine Vielzahl inländischer, sondern<br />
auch zahlreiche ausländische Großkunden und multinationale Unternehmen. Darüber hinaus nehmen<br />
auch zahlreiche Finanzdienstleister die Dienste der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> als „Financial Engineer“ in<br />
Anspruch.<br />
Gemeinsam mit ihrem Tochterunternehmen <strong>Raiffeisen</strong> Centrobank <strong>AG</strong> hat sich die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong><br />
im Investment Banking im Spitzenfeld etabliert, so als bedeutendster Marktteilnehmer an der<br />
Wiener Börse, im Bondhandel und im Primärgeschäft mit Aktien und Anleihen. Spezialisierte Tochtergesellschaften<br />
runden das Produktangebot der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> ab. Dieses umfasst beispielsweise<br />
Leasing, Mergers and Acquisitions-Beratung, Asset Management, Private Banking, Immobiliendienstleistungen<br />
und Handelsgeschäfte. Eine umfangreiche Darstellung des <strong>Österreich</strong>-Geschäfts der RZB im<br />
Berichtsjahr finden Sie in den Segmentberichten.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005 Überblick<br />
Nischen-Player auf internationalen Märkten<br />
In den internationalen Märkten außerhalb von CEE tritt die RZB als Nischen-Player auf und bietet im<br />
Wege ihrer Repräsentanzen und Filialen ein speziell zugeschnittenes Produktsortiment an. Ursprünglich<br />
wurden diese Vertretungen mit dem Ziel gegründet, österreichische Exportunternehmen auf Wachstumsmärkten<br />
und in internationalen Finanzzentren zu unterstützen. Sie betreuen aber auch lokale Kunden,<br />
allerdings ausschließlich Firmenkunden und Finanzinstitutionen. Diese Vertretungen gewinnen für<br />
Kunden aus CEE, die sie als Anlaufstelle für ihre Expansion nutzen, zunehmend an Bedeutung.<br />
Mit Filialen in Singapur und Beijing sowie Repräsentanzen in Hongkong, Zhuhai, Seoul, Mumbai,<br />
Ho Chi Minh City und Teheran ist die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> die österreichische Bank mit der stärksten<br />
Präsenz in Asien. Über Geschäftsstellen in New York und London, einer Bank auf Malta sowie Vertretungen<br />
in Paris, Brüssel, Frankfurt am Main, Stockholm, Mailand, Chicago und Houston ist die<br />
<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> auch in internationalen Finanzzentren gut positioniert. Sie unterstreicht damit<br />
ihre Funktion als Ost-West-Drehscheibe.<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 47
Vision<br />
RZB is the leading banking group in<br />
Austria and Central and Eastern Europe.<br />
Mission<br />
We seek long-term customer relationships.<br />
In Austria and Central and Eastern Europe<br />
we provide a full range of highest quality<br />
financial services.<br />
In the world’s financial centres and Asia<br />
we are an important niche player.<br />
As the central institution of the <strong>Raiffeisen</strong><br />
Banking Group in Austria we offer specific<br />
services to our owners.<br />
We achieve sustainable and above-average<br />
return on equity.<br />
We empower our employees to be entrepreneurial<br />
and to show initiative and we<br />
foster their development.
RZB 2005 Überblick<br />
Eine führende Bankengruppe in Zentral- und Osteuropa<br />
Die RZB hat frühzeitig das große langfristige Wachstumspotenzial in CEE erkannt. Anfänglich<br />
ausschließlich auf die Betreuung von Großunternehmen in der CEE-Region konzentriert, hat die RZB<br />
in der Zwischenzeit ihr Serviceangebot auf Privatkunden sowie kleine und mittelgroße Unternehmen<br />
ausgedehnt. Mittlerweile erreicht die Zahl dieser Retail-Kunden 9,7 Millionen.<br />
Die RZB hat sich schon zu einer Zeit in CEE engagiert, als die politischen Umbrüche und der Fall des<br />
„Eisernen Vorhangs” noch lange nicht absehbar waren: 1986 gründete sie ihre erste Tochterbank in<br />
Ungarn. Zum Jahresende 2005 umfasst das Netzwerk 16 Banken in der Region. Anfänglich war es<br />
das primäre Ziel, österreichische und internationale Kommerzkunden nach CEE zu begleiten und<br />
ihnen vor Ort exzellentes und umfassendes Service nach westlichen Standards zu bieten. Parallel<br />
dazu wurden lokale Unternehmen als Kunden gewonnen und in weiterer Folge auch Privatkunden<br />
angesprochen. Dieses Konzept sollte in möglichst vielen Ländern realisiert werden. Das Reformpotenzial<br />
sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen der jeweiligen Länder bestimmten die Abfolge der<br />
Expansionsschritte und den Zeithorizont. Zudem wurde die aktive Teilnahme an der Umstrukturierung<br />
der lokalen Bankenlandschaft forciert, um vom lokalen Marktpotenzial zu profitieren.<br />
Größte Marktabdeckung in CEE und lokales Know-how<br />
Mit ihren Netzwerkbanken ist die RZB heute die Bank mit dem höchsten Flächendeckungsgrad in CEE.<br />
Internationale Kunden können so in nahezu allen Ländern der Region flächendeckend serviciert werden.<br />
Weiters ebnet die RZB auch Unternehmen aus den einzelnen CEE-Staaten den Weg in die Nachbarländer<br />
und in die globalen Finanzzentren. Sie trägt somit zur Internationalisierung der Region bei.<br />
Wesentliche Voraussetzung für den Erfolg der RZB in CEE war und ist die gute Marktkenntnis. Diese<br />
basiert auf den traditionell engen Verflechtungen mit der Region. Die wirtschaftlichen Beziehungen<br />
zwischen <strong>Österreich</strong> und CEE waren selbst zu Zeiten der kommunistischen Regimes stark ausgeprägt.<br />
Dies ermöglichte den entscheidenden Startvorteil und begründete die Pionierrolle der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>,<br />
aus der heraus das CEE-Geschäft damals betrieben wurde. Neben der wichtigen Begleitfunktion<br />
für österreichische und internationale Kunden boten sich auch in den CEE-Ländern selbst zahlreiche<br />
Chancen. Die nur schwach ausgeprägte Serviceorientierung und eine spärlich entwickelte Bankkultur<br />
boten neuen Anbietern ausgezeichnete Wachstumsmöglichkeiten und hohes Ertragspotenzial. Erfolgsfaktoren<br />
in CEE waren mit Sicherheit auch zwei auf die <strong>Raiffeisen</strong>-Tradition zurückgehende Charakteristika:<br />
die starke lokale Verankerung der Tochterbanken und ihr hoher Grad an Eigenständigkeit innerhalb<br />
des konzerneinheitlichen Rahmens.<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 49
Überblick RZB 2005<br />
50 www.rzb.at<br />
Auswahl der bedeutendsten Auszeichnungen 2005<br />
„Best Bank in Central and<br />
Eastern Europe“<br />
„Best Trade Finance Bank for<br />
Central and Eastern Europe“<br />
„Best Treasury and Cash<br />
Management Provider for Central<br />
and Eastern Europe“<br />
„Best Debt Bank in Central<br />
and Eastern Europe“<br />
„Best Sub-Custodian for<br />
Central and Eastern Europe“<br />
„Best Bank in Central and<br />
Eastern Europe“<br />
„Best Bank in Austria“<br />
„Best Bank in Albania“ „Best Bank in Albania“<br />
„Best Bank in Belarus“ „Best Bank in Belarus“<br />
„Best Bank in Serbia and<br />
Montenegro“<br />
„Best Corporate/Institutional<br />
Internet Bank in Europe“<br />
„Best Bank in Serbia and<br />
Montenegro“<br />
„Best Trade Finance Bank in<br />
Central and Eastern Europe“<br />
„Best Bank in Romania“ Gazeta Bankovy<br />
„Beste Bank Polens“<br />
„Best Treasury and Cash<br />
Management Provider in<br />
Central and Eastern Europe“<br />
Trade Finance<br />
„Best Trade Finance Bank for<br />
Central and Eastern Europe“<br />
Treasury Management International<br />
„Best Risk Manager<br />
Eastern Europe“<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Das CEE-Netzwerk der RZB Bilanzsumme Geschäfts-<br />
Netzwerkbanken der <strong>Raiffeisen</strong> International in € Millionen Veränderung* stellen Mitarbeiter<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Bank, Ungarn 4.913 13,8 % 99 2.162<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Bank Polska, Polen 2.860 6,3 % 83 2.011<br />
Tatra banka, Slowakei 4.862 12,4 % 136 3.262<br />
<strong>Raiffeisen</strong>bank, Tschechien 2.619 26,1 % 50 1.119<br />
<strong>Raiffeisen</strong>bank Bulgaria, Bulgarien 1.436 40,0 % 74 1.309<br />
<strong>Raiffeisen</strong>bank Austria, Kroatien 3.896 22,3 % 39 1.515<br />
<strong>Raiffeisen</strong>bank Austria, Russland 3.915 86,6 % 27 1.674<br />
<strong>Raiffeisen</strong>bank Ukraine, Ukraine 1.230 96,1 % 39 1.593<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Bank, Rumänien<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Bank Bosna i Hercegovina,<br />
3.028 45,2 % 216 4.775<br />
Bosnien und Herzegowina 1.286 22,1 % 68 1.167<br />
<strong>Raiffeisen</strong>bank, Serbien und Montenegro 1.410 61,2 % 45 1.294<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Krekova banka, Slowenien 910 36,0 % 13 323<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Bank Kosovo, Kosovo 264 76,3 % 29 354<br />
Priorbank, Belarus 641 33,7 % 43 1.820<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Bank, Albanien 1.651 0,2 % 87 1.089<br />
Bank Aval, Ukraine 3.381 - 1.342 16.645<br />
Zwischensumme Netzwerkbanken 38.303 40,3 % 2.390 42.112<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-Leasing International (Teilkonzern) 2.281 30,4 % *51 1.113<br />
Sonstige/Konsolidierung 110 - 2 389<br />
Summe <strong>Raiffeisen</strong> International 40.695 40,8 % 2.443 43.614<br />
* Nur jene Geschäftsstellen, die nicht an Standorten der Netzwerkbanken angesiedelt sind.<br />
<strong>Raiffeisen</strong> International – Die Netzwerkbanken-Holding<br />
In den 90er-Jahren gründete die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> eine Holding für ihre Beteiligungen in CEE. Die<br />
unter <strong>Raiffeisen</strong> International Bank-Holding <strong>AG</strong> (<strong>Raiffeisen</strong> International) firmierende Gesellschaft bündelt<br />
heute diese Beteiligungen. Am Beginn der Expansion standen Eigengründungen, erst in einem späteren<br />
Stadium wurde Wachstum über Akquisitionen realisiert. Bei den Eigengründungen wurde vom Vorteil<br />
profitiert, dass sich die Vorstellungen hinsichtlich Ausrichtung des Bankgeschäfts konsequent und rasch<br />
verwirklichen ließen.<br />
Die Banken wurden mit einer eigenen Marke – der auch in CEE schnell bekannt gewordenen <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
Marke mit dem Giebelkreuz – und neu gewonnenen Mitarbeitern etabliert. Von Anfang an war mit dieser<br />
Strategie ein hoher Einfluss auf Geschäfts- und Risikopolitik gegeben. Die dabei erzielten Gewinne<br />
wurden zur Absicherung eines langfristigen Wachstumskurses nahezu gänzlich reinvestiert. Rasch konnten<br />
sich die jeweiligen Netzwerkbanken als maßgeblicher Bestandteil der Bankenlandschaft und attraktiver<br />
Arbeitgeber positionieren. Im Jahr 2000 wurde in Bosnien und Herzegowina die erste Akquisition<br />
getätigt. Ihr folgte eine weitere Bank in der Herzegowina sowie Zukäufe in Rumänien, Slowenien, Kosovo,<br />
Belarus, Albanien und zuletzt in der Ukraine.<br />
Überblick<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 51
Überblick<br />
52 www.rzb.at<br />
Rekordbörsegang<br />
RZB 2005<br />
Im April 2005 wurden die Aktien der <strong>Raiffeisen</strong> International an der Wiener Börse im Prime Market<br />
gelistet. Der Emissionspreis wurde mit € 32,50 je Aktie festgesetzt. Aufgrund der großen Nachfrage –<br />
das Orderbuch war 22-fach überzeichnet – wurde für Privataktionäre und im Anschluss daran auch<br />
für institutionelle Investoren die Zeichnungsfrist verkürzt. Insgesamt umfasste das Angebot (inkl. Mehrzuteilungsoption)<br />
142,77 Millionen Aktien. Das daraus resultierende Emissionsvolumen von € 1,11 Milliarden<br />
war das größte bei einem Börsegang in der Geschichte des österreichischen Kapitalmarktes.<br />
Die Erstnotiz an der Wiener Börse erfolgte am 25. April 2005, der erste festgestellte Kurs betrug<br />
€ 39,00. Am 28. April wurde die Aktie in den wichtigsten österreichischen Aktienindex, den ATX,<br />
aufgenommen. Bis Ende Dezember 2005 stieg der Aktienkurs um mehr als 70 Prozent auf € 55,55,<br />
die Börsekapitalisierung auf € 7,9 Milliarden. Die <strong>Raiffeisen</strong> International steht nach dem Börsegang<br />
zu 70 Prozent im Eigentum der RZB. Der Streubesitz (Free Float) beträgt 30 Prozent.<br />
Bilanzsummenentwicklung der <strong>Raiffeisen</strong> International<br />
in € Milliarden<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
6,9<br />
11,5<br />
14,4<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />
Angaben jeweils per 31. Dezember nach IFRS.<br />
20,1<br />
28,9<br />
40,7<br />
Mit Bank Aval<br />
Nummer 1 in der Ukraine<br />
Die Übernahme der Joint Stock Post Pension<br />
Bank Aval (Bank Aval) stellt einen Meilenstein in<br />
der Erweiterung des Netzwerkes der <strong>Raiffeisen</strong><br />
International dar.<br />
Die Bank Aval ist eine der führenden Banken im<br />
Hochwachstumsmarkt Ukraine und insbesondere<br />
im strategisch wichtigen Retail-Geschäft außerordentlich<br />
gut positioniert. <strong>Raiffeisen</strong>bank Ukraine<br />
und Bank Aval halten, gemessen an der Bilanzsumme,<br />
gemeinsam einen Marktanteil von mehr als<br />
11 Prozent. Durch die Übernahme avanciert die<br />
RZB zur größten Bankengruppe in diesem vielversprechenden<br />
Markt von fast 50 Millionen Einwohnern.<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong> International hat im Berichtsjahr ihre überdurchschnittliche Wachstumsdynamik fortgesetzt.<br />
Die Bilanzsumme 2005 stieg im Vergleich zum Jahresultimo 2004 um 40,8 Prozent auf € 40,7<br />
Milliarden. Das durchschnittliche Wachstum der Bilanzsumme der letzten sechs Jahre lag jährlich bei<br />
rund 40 Prozent.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005 Überblick<br />
Erneutes Rekordergebnis<br />
Der Jahresüberschuss vor Steuern der <strong>Raiffeisen</strong> International lag bei € 568,6 Millionen und somit<br />
66,8 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres. Damit erzielte die <strong>Raiffeisen</strong> International abermals<br />
ein Rekordergebnis. (Die geografischen Segmente Zentraleuropa, Südosteuropa und GUS bilden<br />
insbesondere wegen der Refinanzierungs- und Steuerungskosten der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> sowie dem<br />
CEE-Geschäft anderer Konzerngesellschaften den Jahresüberschuss der <strong>Raiffeisen</strong> International nicht<br />
spiegelbildlich ab.)<br />
Der Return on Equity vor Steuern sank aufgrund des durch den Börsegang deutlich höheren Eigenkapitals<br />
von 22,2 Prozent zum Jahresende 2004 auf 21,8 Prozent. Erfreulich war neuerlich die Entwicklung<br />
der Cost/Income Ratio, die von 63,5 Prozent im Jahr davor auf 61,6 Prozent reduziert wurde.<br />
Entwicklung der Retail-Kundenzahl in CEE<br />
in Millionen<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
0,7<br />
1,0<br />
1,9<br />
3,2<br />
5,0<br />
9,7<br />
Vetriebsnetz weiter ausgebaut<br />
Dank marktnaher Produkte, hoher Servicestandards<br />
und der weiteren Verdichtung des Vertriebsnetzes<br />
hat die <strong>Raiffeisen</strong> International neuerlich zahlreiche<br />
neue Kunden gewonnen. Waren es zum Jahresende<br />
2004 noch knapp 5 Millionen Privatkunden und<br />
KMU, wurde ihre Anzahl bis zum Ende des<br />
Berichtsjahres auf 9,7 Millionen nahezu verdoppelt.<br />
Der Zuwachs beträgt rund 4,7 Millionen Retail-<br />
Kunden, wovon circa 1,4 Millionen auf neu gewonnene<br />
Kunden entfallen. Weitere 3,3 Millionen<br />
Kunden wurden von der neu in das Netzwerk aufgenommenen<br />
Bank Aval eingebracht.<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />
Angaben jeweils per 31. Dezember.<br />
Im Berichtsjahr wurde das ohnehin weitreichende<br />
Geschäftsstellennetzwerk in CEE konsequent weiter<br />
entwickelt. Insgesamt wurden 185 neue Geschäftsstellen errichtet, so viele wie noch nie in der Geschichte<br />
des Unternehmens (2004: 110). Darüber hinaus hat die Übernahme der Bank Aval weitere<br />
1.342 Geschäftsstellen eingebracht. Damit umfasst das gesamte Netzwerk der RZB in CEE zum Stichtag<br />
2.443 Geschäftsstellen. Zum Vergleich: Zum Jahresende 2000 belief sich die Anzahl an Geschäftsstellen<br />
in CEE noch auf 185.<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 53
Überblick<br />
54 www.rzb.at<br />
Corporate Social Responsibility<br />
RZB 2005<br />
Das historisch verankerte Leitbild <strong>Raiffeisen</strong>s – das Bewusstsein der Eingebundenheit in eine an Geben<br />
und Nehmen orientierte Solidargemeinschaft – und die auf diesem Grundwert basierende Markenbildung<br />
sind das Fundament für das am Prinzip der Nachhaltigkeit orientierte Geschäftsmodell der<br />
RZB. In Zeiten voranschreitender Globalisierung, die in erster Linie durch einen schärfer gewordenen<br />
Wettbewerb in Wirtschaft und Gesellschaft gekennzeichnet ist, gewinnt der verantwortungsvolle<br />
Umgang von Unternehmen mit Ressourcen gegenüber Mitarbeitern, Geschäftspartnern sowie der<br />
Gesellschaft zunehmend an Bedeutung.<br />
Für Banken als Intermediäre im nationalen und internationalen Wirtschafts- und Geldkreislauf ist die<br />
Globalisierung bereits seit langem allgegenwärtig. Insofern sind nicht nur die Anforderungen an den<br />
nachhaltigen und verantwortungsvollen Umgang mit ihrem wohl wichtigsten Betriebsmittel – dem<br />
Geld – außerordentlich hoch und weltweit streng reglementiert. Ebenso wichtig wie die Verantwortung<br />
als aktiver Teilnehmer am globalen Finanzsystem ist für eine Bank auch die Frage, wie sie ihrer<br />
Verantwortung als Finanzier im Kontext moralischer und ethischer Wertvorstellungen gerecht wird.<br />
Lange Tradition nachhaltigen Agierens<br />
Hier blicken die RZB und die <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe nicht nur auf eine beispiellose Gründungsgeschichte<br />
zurück – auch das Berichtsjahr stand im Zeichen dieser Tradition. Dazu gehörte einmal mehr<br />
der schonende Umgang mit Ressourcen, der, wie sämtliche ökologisch relevanten Themenstellungen<br />
und Aufgaben seit 1996 im Umweltausschuss der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> koordiniert wird. Und<br />
darüber hinaus bereits die Früherkennung ökologischer Risken, die fester Bestandteil des Kreditvergabeprozesses<br />
ist.<br />
Auch im Jahr 2005 ist die RZB dabei ihrem Ziel gerecht geworden, interessierten Dritten soviel<br />
<strong>Info</strong>rmationen wie möglich zur Verfügung zu stellen, ohne dabei ihre Pflicht als Bank zu missachten,<br />
die kommerziellen und marktsensitiven Interessen von Kunden und Geschäftspartnern zu respektieren.<br />
Diese Aufgabe nimmt der Vorstand der RZB entsprechend dem österreichischen Aktien- und Bankenrecht,<br />
der Satzung und der Geschäftsordnung des Aufsichtsrates wahr. In der Berichterstattung über<br />
das Risikomanagement sowie im Ausweis der Finanzergebnisse 2005 zeigt sich einmal mehr, welche<br />
hohen Maßstäbe die RZB im Berichtswesen ansetzt. In Fragen, die Entscheidungsprozesse, Rechenschaftslegung,<br />
Betrugsbekämpfung etc. betreffen, orientiert sie sich nicht nur an den geltenden Richtlinien,<br />
sie arbeitet auch aktiv an deren Entstehung mit. So waren Mitarbeiter der RZB federführend an<br />
der Entstehung des österreichischen Corporate Governance Kodex beteiligt.<br />
Nachhaltigkeit bedeutet für die RZB in diesem Zusammenhang nicht nur Verantwortungsbewusstsein<br />
und Compliance. Auch bei der Bekämpfung der Geldwäsche oder der Verhinderung von Terrorismus-<br />
Finanzierung geht das Engagement deutlich über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinaus.<br />
Durch den Einsatz professioneller Werkzeuge zur Kontrolle sämtlicher Geschäftsbeziehungen und<br />
Transaktionen hat die RZB ihr Profil als wichtige Clearingbank nachhaltig gestärkt.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Vertrauen in die Marke auch Ergebnis maßvollen Handelns<br />
Für <strong>Raiffeisen</strong> ist die Verantwortung gegenüber Mitarbeitern, Kunden, Investoren, Beteiligten sowie der<br />
Umwelt kein modernes Image-Element. Sie prägte das Unternehmen seit der Gründung der ersten<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-Kreditgenossenschaften im 19. Jahrhundert. Dennoch muss diese Verantwortung täglich aufs<br />
Neue erfüllt werden. Dass dies auch im vergangenen Jahr gelungen ist, belegen nicht zuletzt die guten<br />
Finanzergebnisse der RZB, sind sie doch auch ein Beweis für die Akzeptanz des Unternehmens in der<br />
Gesellschaft. Attribute wie „aufrichtig“, „optimistisch“, „entscheidungsfreudig“, „traditionsverbunden“,<br />
„ambitioniert“ und „lokal verwurzelt“ sind als Beleg hierfür ebenso geeignet. Es sind dies Begriffe, die<br />
laut einer renommierten europäischen Studie unter 25.000 Befragten mit <strong>Raiffeisen</strong> in <strong>Österreich</strong><br />
verbunden werden.<br />
Auch im Rahmen ihrer Internationalisierungsstrategie ist die RZB durchgängig an den Grundsätzen der<br />
Nachhaltigkeit orientiert. So ist das Zustandekommen des Erwerbs der ukrainischen Bank Aval im<br />
Herbst 2005 in direktem Zusammenhang mit der Wahrnehmung der RZB als fairer und verlässlicher<br />
Partner in ganz Zentral- und Osteuropa zu sehen. Bereits vor dem Fall des Eisernen Vorhangs hat die<br />
RZB hier konsequent auf den Auf- und Ausbau eigener Banken statt ausschließlich auf Zukäufe gesetzt.<br />
Wichtige Aufgabe in CEE<br />
Mit ihren jeweils sehr frühen und verantwortungsbewussten Schritten in die Transformationsmärkte<br />
der Region schafft die RZB nicht nur Vertrauen für ausländische Direktinvestitionen. Zusammen mit<br />
der Finanzierung kleiner und mittelständischer Unternehmen, der Versorgung der Bevölkerung mit<br />
modernen Bankdienstleistungen und dem Transfer von Know-how hilft die RZB beim Aufbau moderner<br />
Industrie- und Dienstleistungsstrukturen, unterstützt die Eliminierung von Korruption sowie die Verankerung<br />
eines zukunftsfähigen Wohlfahrtssystems und lässt so keinen Zweifel an der Nachhaltigkeit<br />
ihrer Geschäftsstrategie.<br />
Förderung von Mikrokrediten<br />
Zudem hat die RZB im Jahr 2005, das von der UN-Generalversammlung zum „Internationalen Jahr des<br />
Mikrokredits“ erklärt wurde, den österreichischen Förderkreis Oikocredit Austria bei seinen Bemühungen<br />
im Kampf gegen die Armut unterstützt, indem sie ein breites Symposium zum Thema Mikrokredite ausgerichtet<br />
und sich selbst engagiert an der Aufbringung von Mitteln hierfür beteiligt hat. Mikrokredite<br />
sind Kleinstkredite von etwa € 50 bis zu einigen Tausend Euro an Privatpersonen und Gewerbetreibende<br />
in Entwicklungsländern, welche aufgrund ihrer Vermögensverhältnisse und mangelnder Sicherheiten<br />
keinen Zugang zu herkömmlichen Krediten haben.<br />
Das Kapital für die Mikrokredite wird von Institutionen und Privatpersonen zur Verfügung gestellt, die<br />
ihr Sparkapital als Beteiligung an Oikocredit veranlagen. Mit diesem Kapital werden Kredite zu günstigen<br />
Konditionen vergeben. Gleichzeitig erhält der Anleger eine jährliche Dividende von bis zu zwei Prozent.<br />
Hierbei steht nicht der größtmögliche Gewinn, sondern die Förderung von sinnvoller Entwicklung in den<br />
ärmsten Regionen der Welt im Vordergrund. Mit einem Kapitalvolumen von mehr als € 223 Millionen<br />
gehört Oikocredit International zu den weltweit größten privaten Anbietern sozial und ökologisch verantwortlicher<br />
Geldanlagen.<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
www.rzb.at<br />
Überblick<br />
55
Überblick<br />
56 www.rzb.at<br />
RZB 2005<br />
Auf diese Weise bekommen die ärmsten Menschen eine Chance, auf eigenen Füßen zu stehen und ihre<br />
Lebensbedingungen nachhaltig zu verbessern. Der Mikrokredit greift den Wunsch vieler Menschen auf,<br />
nach ethischen Grundsätzen zu investieren. Sie wollen mit ihrem Geld nachhaltige Entwicklungen unterstützen<br />
und es zugleich sicher anlegen, wobei die Rendite eine untergeordnete Rolle spielt.<br />
Unsere Mitarbeiter – Eckpfeiler des Erfolgs<br />
Es sind in erster Linie die Mitarbeiter, die die Formeln von Umsicht, Verantwortlichkeit und Nachhaltigkeit<br />
mit Leben füllen. Motivation und Qualifikation sind deshalb die Eckpfeiler der RZB-Personalpolitik,<br />
an der sämtliche Maßnahmen, Angebote und Erfordernisse ausgerichtet sind. Dies gilt etwa für die<br />
optimale Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben, der so genannten Work Life Balance, die die RZB<br />
unter anderem mit variabler Gestaltungsmöglichkeit der Arbeitszeit ohne Kernzeit, attraktiven Teilzeitund<br />
Telearbeitsmodellen oder ihrem Betriebskindergarten mit besonders arbeitnehmerfreundlichen<br />
Öffnungszeiten fördert. Dieses Verständnis trägt die RZB aber auch über die Grenzen ihres eigenen<br />
Hauses hinaus. So unterstützt die RZB im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Women Talk Business“ das<br />
effektivste Karrierenetzwerk <strong>Österreich</strong>s speziell für Frauen.<br />
Außerordentlichen Wert legt die RZB auf die Aus- und Weiterbildung sowie die aktive Begleitung des<br />
Entwicklungsprozesses jedes Mitarbeiters, unabhängig von hierarchischen Ebenen. Die gemeinsame<br />
Festlegung auf Ziele bei gleichzeitig weitgehender Berücksichtigung individueller Mitarbeiterwünsche<br />
ermöglicht eine klare Fokussierung sowohl für den einzelnen Mitarbeiter als auch für das Unternehmen.<br />
Nicht zuletzt ist die hohe fachliche und persönliche Qualifikation der Mitarbeiter Voraussetzung für<br />
eine hohe Qualität der Dienstleistungen und damit auch für die Gewährleistung der Umsetzung der<br />
strategischen Gesamtziele der RZB im Rahmen ihrer Corporate Social Responsibility.<br />
Ökonomische und ökologische Verantwortung<br />
Als Unterzeichner des UN-Umweltprogramms UNEP/FI (United Nations Environment Programme) für<br />
Finanzinstitutionen ist der verantwortungsvolle und vorausschauende Umgang mit allen Umweltbelangen<br />
für die RZB selbstverständlich. Gemäß den Leitsätzen von <strong>Raiffeisen</strong> sieht die RZB in den gestiegenen<br />
Anforderungen an die effiziente Nutzung von Ressourcen eine gesellschaftspolitische Verpflichtung<br />
und darüber hinaus die Chance, mit ihren Mitarbeitern vor allem auch in CEE grenzüberschreitend<br />
zur ökologischen Bewusstseinsbildung beizutragen.<br />
So wurden etwa im vergangenen Jahr über tausend für den Bankbetrieb veraltete Arbeitsplatzcomputer<br />
statt der Entsorgung einer sinnvollen Nachnutzung im Rahmen von Sozialprojekten zugeführt. Mehrere<br />
hundert mobile Rechner wurden zudem mit Unterstützung des Betriebsrats zur Weiterverwendung an<br />
Mitarbeiter abgegeben.<br />
Zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen österreichischen Unternehmen der Umwelt-Technologie<br />
und CEE-Ländern hat die RZB den Umweltpreis „<strong>Österreich</strong>ische Umwelttechnologie in Mittel-, Ostund<br />
Südosteuropa“ ins Leben gerufen. Als Preisträger 2005 wurde von einer qualifiziert besetzten<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Jury ein Kooperationsprojekt in den rumänischen Karpaten ausgewählt. Im Rahmen dieses Projekts<br />
wurden „Öko-Schutzhütten“ geschaffen, wobei Dieselaggregate durch Photovoltaik-Anlagen abgelöst<br />
sowie eine ökologisch unbedenkliche Abfall- und Abwasser-Entsorgung errichtet wurden. Dabei hat die<br />
RZB im Rahmen des Umweltpreises nicht nur die „Idee“ des ökologischen Fortschritts prämiert, sondern<br />
auch den für diese Projekte unentbehrlichen Wissenstransfer gefördert. So hat ein österreichisches<br />
Unternehmen in den Karpaten eine vereisungsfreie Photovoltaik-Anlage in 2.050 m Seehöhe errichtet.<br />
Führend in der Kyoto-Umsetzung<br />
Außerdem ist die RZB seit mehreren Jahren die führende Großbank in der Beratung und Betreuung<br />
von österreichischen Unternehmen im Hinblick auf Umweltmaßnahmen im Zusammenhang mit dem<br />
Kyoto-Protokoll. Im Rahmen ihres Umweltschutz-Tages hat die RZB 2005 eine Plattform etabliert, die<br />
den gegenseitigen Austausch zwischen Unternehmen, Behörden und Umweltberatern fördert. Die RZB<br />
berät ihre Geschäftskunden in strategischer Kooperation mit dem Beratungsunternehmen ACM<br />
(Austrian Carbon Management) in Fragen der Reduzierung des weltweiten CO 2-Ausstoßes.<br />
Die zunehmende Verknappung von Emissionsscheinen auf dem Markt drängt Unternehmen zur<br />
umweltfreundlichen Umrüstung bestehender Anlagen. In der Begleitung und Finanzierung von<br />
besonders umweltfreundlichen oder auf regenerative Energien setzenden Projekten hat sich die RZB in<br />
den vergangenen Jahren hohes Know-how erarbeitet. So hat sie sich als erste österreichische Bank mit<br />
den Folgen der Rahmenvereinbarung der Vereinten Nationen über Klimaänderungen befasst.<br />
Hilfsbereitschaft und gesellschaftliches Engagement –<br />
Grundwerte <strong>Raiffeisen</strong>s<br />
Der Gemeinschaft einen Teil von dem zurückgeben, was man mit ihrer Hilfe erreicht hat – unter diesem<br />
Motto könnte man die Grundsätze der Corporate Social Responsibility wohl zusammenfassen. Und<br />
anhand dessen könnte man wohl auch einen Maßstab entwickeln, in welchem Maße Unternehmen<br />
diese Grundsätze verinnerlichen. Dass <strong>Raiffeisen</strong> solchen Maßstäben in allerhöchstem Umfang entspricht,<br />
zeigen nicht nur die erwähnten Initiativen der Bank selbst. Auch die Bereitschaft der Mitarbeiter und<br />
Mitglieder der <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe sowie ihrer Kunden ist beispiellos, wie etwa die Spendensumme<br />
von € 3,2 Millionen an die Opfer des Tsunami in Fernost.<br />
Die Bereitschaft und der Wille, sich der Förderung von Kunst und Kultur als den Hauptidentifikationsgrößen<br />
einer Gesellschaft im Wandel der Zeit zu verschreiben, unterstreicht diese Haltung ebenso. Nur<br />
eines der zahlreichen Projekte, das die RZB in dieser Hinsicht fördert, ist der Mozarteum Tutorial-Preis<br />
zur Förderung junger Musiker. Weltweit einzigartig können bei diesem Preis junge Mozartinterpreten<br />
für ein Jahr einen renommierten Star als Tutor „gewinnen“. Neben der Patenschaft umfasst das Tutorial<br />
einen Internetauftritt und die Produktion einer eigenen CD. Natürlich unterstützt <strong>Raiffeisen</strong> darüber<br />
hinaus dauerhaft mannigfaltige Aktivitäten und Institutionen wie etwa die <strong>Österreich</strong>ische Galerie im<br />
Belvedere, die Staatsoper, den Wiener Musikverein und die Albertina, die 2005 wie jedes Jahr mit<br />
hohen Beträgen gefördert wurden.<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
www.rzb.at<br />
Überblick<br />
57
<strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe RZB 2005<br />
58 www.rzb.at<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe<br />
im Jahr 2005<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe <strong>Österreich</strong> (RBG) ist die stärkste Bankengruppe des Landes. <strong>Raiffeisen</strong> verfügt<br />
über das dichteste Bankstellennetz <strong>Österreich</strong>s und repräsentiert etwa ein Viertel des gesamten heimischen<br />
Bankwesens. Die <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe verwaltet über € 59 Milliarden an Kundeneinlagen<br />
(exklusive Bauspareinlagen), davon rund € 40 Milliarden an Spareinlagen. In der Finanzierung liegt<br />
der Schwerpunkt bei klein- und mittelständischen Unternehmen, Tourismus und Landwirtschaft. Die <strong>Raiffeisen</strong><br />
<strong>Zentralbank</strong> betreibt zudem das Großkundengeschäft. Die RBG hat ihre starke Marktposition<br />
durch gesundes Wachstum aus eigener Kraft erreicht. Sie beschäftigt weltweit rund 66.000 Mitarbeiter.<br />
Marktanteile der <strong>Raiffeisen</strong><br />
Bankengruppe in <strong>Österreich</strong> 2005 2004 2003 2002 2001<br />
Gesamteinlagen inländischer Nichtbanken € Mio. 59.477 54.635 53.184 48.956 47.026<br />
Marktanteil Gesamteinlagen % 26,9 25,9 26,5 25,5 24,8<br />
Spareinlagen € Mio. 39.998 39.064 37.815 36.036 34.402<br />
Marktanteil Spareinlagen % 29,2 28,7 28,6 28,2 27,4<br />
Sichteinlagen € Mio. 13.377 11.936 11.671 9.652 8.540<br />
Marktanteil Sichteinlagen % 23,0 23,1 24,2 23,6 22,9<br />
Termineinlagen € Mio. 5.357 3.164 3.149 2.928 3.770<br />
Marktanteil Termineinlagen % 24,2 15,5 17,5 14,1 15,6<br />
Direktkredite an inländische Nichtbanken € Mio. 60.928 55.784 53.374 51.941 50.055<br />
Marktanteil Direktkredite % 23,1 22,2 22,3 22,1 21,5<br />
Wertpapierfonds* € Mio. 42.661 33.265 30.625 23.445 22.731<br />
Marktanteil Wertpapierfonds % 27,4 26,7 26,6 25,9 26,0<br />
* Quellen: Oesterrechische Nationalbank (diese Daten weisen lediglich das Geschäft der <strong>Raiffeisen</strong>banken, <strong>Raiffeisen</strong>landesbanken und der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>, nicht<br />
jedoch das der Spezialgesellschaften aus) sowie Oesterreichische Kontrollbank für Wertpapierfonds (Daten für die Fondsgesellschaften <strong>Raiffeisen</strong> K<strong>AG</strong>, Kepler Fonds K<strong>AG</strong><br />
und Salzburg-München Wertpapierfonds K<strong>AG</strong>).<br />
Kooperation stärkt Marktposition<br />
Die dreistufig aufgebaute <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe <strong>Österreich</strong> besteht aus den autonomen und lokal<br />
tätigen <strong>Raiffeisen</strong>banken, den <strong>Raiffeisen</strong>-Landeszentralen (<strong>Raiffeisen</strong>landesbank bzw. <strong>Raiffeisen</strong>verband)<br />
sowie der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>AG</strong> (<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>).<br />
Die selbständigen <strong>Raiffeisen</strong>banken bilden ein flächendeckendes und weitläufiges Bankstellennetz in<br />
<strong>Österreich</strong>. Mit 566 selbständigen <strong>Raiffeisen</strong>banken (2004: 571) und 1.704 Zweigstellen (2004: 1.712)<br />
hält die RBG einen Anteil von knapp 44 Prozent an allen österreichischen Bankniederlassungen. Die<br />
<strong>Raiffeisen</strong>banken eines Bundeslandes sind Universalbanken, die alle Bankdienstleistungen anbieten und<br />
gleichzeitig Eigentümer ihrer jeweiligen Landeszentrale sind.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Struktur der <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe<br />
Beteiligungen an<br />
österreichischen<br />
Finanzinstitutionen<br />
Versicherungen, Kapitalanlagegesellschaften,<br />
Leasing,<br />
Bausparkasse, <strong>Raiffeisen</strong><br />
Centrobank, Kathrein & Co.,<br />
Nationalbank, Kontrollbank,<br />
VISA, Europay etc.<br />
Netzwerk in CEE<br />
<strong>Raiffeisen</strong> International:<br />
Netzwerkbanken,<br />
Leasing International;<br />
sonstige Töchter<br />
<strong>Raiffeisen</strong>banken<br />
566 <strong>Raiffeisen</strong>banken<br />
<strong>Raiffeisen</strong>landesbanken<br />
8 Landeszentralen, Zveza Bank<br />
Ausländische<br />
Niederlassungen und<br />
Beteiligungen<br />
Filialen,<br />
Repräsentanzen,<br />
Banken<br />
Die Landeszentrale übernimmt den Liquiditätsausgleich und bietet weitere zentrale Dienstleistungen für<br />
die <strong>Raiffeisen</strong>banken ihres Wirkungsbereiches. Darüber hinaus agieren die <strong>Raiffeisen</strong>-Landeszentralen<br />
als selbständige Universalbanken und sind Aktionäre der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>. Knapp 88 Prozent des<br />
Grundkapitals der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> werden von den regional tätigen <strong>Raiffeisen</strong>-Landeszentralen<br />
gehalten.<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> ist das Spitzeninstitut der <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe. Sie wurde 1927 gegründet<br />
und ist heute eine führende Kommerz- und Investmentbank in <strong>Österreich</strong>. Sie betrachtet neben<br />
<strong>Österreich</strong> auch Zentral- und Osteuropa als ihren Heimmarkt und betreibt über die <strong>Raiffeisen</strong> International<br />
ein Netzwerk von 16 Tochterbanken mit über 2.400 Geschäftsstellen sowie zwei Repräsentanzen<br />
in insgesamt 18 Märkten der Region.<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-Kundengarantiegemeinschaft <strong>Österreich</strong> (RKÖ)<br />
Spezial- und<br />
Abwicklungsunternehmen<br />
Zahlungsverkehrs- und<br />
Wertpapierhandelsabwickler,<br />
IT-Firmen, Immobilien-<br />
und Handelshäuser,<br />
Private Equity etc.<br />
Mit der <strong>Raiffeisen</strong>-Kundengarantiegemeinschaft <strong>Österreich</strong> (RKÖ) war die RBG <strong>Österreich</strong>s Vorreiter in<br />
puncto Einlagensicherheit. Die RKÖ wurde im Jahr 2000 gegründet, um in Zeiten von Globalisierung<br />
und Großfusionen auch rechtlich verbindlich zu machen, was innerhalb der RBG von Beginn an ein<br />
ungeschriebenes Gesetz ist. Die RKÖ garantiert in Ergänzung zur österreichischen gesetzlichen Einlagensicherung<br />
für bis zu 100 Prozent der Kundeneinlagen. <strong>Raiffeisen</strong> schreibt damit fest, wofür das<br />
Markenzeichen – das Schutzsymbol Giebelkreuz – immer schon gestanden ist, nämlich für Sicherheit<br />
und Vertrauen.<br />
Die RKÖ besteht aus Landes-Kundengarantiegemeinschaften, die sich in ihr auf Bundesebene zusammengeschlossen<br />
haben. Die wirtschaftlichen Reserven aller beigetretenen Banken werden in rechtlich<br />
verbindlicher Weise nach einem genau geregelten Verteilungs- und Belastungsschlüssel herangezogen,<br />
sodass Kundeneinlagen selbst im Falle eines – noch nie da gewesenen – Konkurses auch über die<br />
gesetzliche Einlagensicherung hinaus werthaltig bleiben.<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 59
<strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe<br />
60 www.rzb.at<br />
Struktur der <strong>Raiffeisen</strong>-Kundengarantiegemeinschaft<br />
RLB<br />
RB<br />
RB<br />
RLB<br />
RB<br />
RB<br />
RLB<br />
RB<br />
Verpflichtung zur Leistung der wirtschaftlichen Reserven<br />
Landes-Kundengarantiegemeinschaft<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-Kundengarantiegemeinschaft <strong>Österreich</strong><br />
<strong>Raiffeisen</strong>landesbank<br />
<strong>Raiffeisen</strong>bank<br />
RLB<br />
Gemeinsame Risikobeobachtung<br />
RZB 2005<br />
Wenn die Tragfähigkeit einer Landes-Kundengarantiegemeinschaft<br />
die Einlösung sämtlicher<br />
geschützter Kundenforderungen gegen eine<br />
insolvente Bank nicht ermöglichen sollte, garantieren<br />
die Mitglieder der RKÖ mit ihren wirtschaftlichen<br />
Reserven die Erfüllung aller Kundeneinlagen<br />
und Eigenemissionen des betroffenen<br />
Instituts bis zu 100 Prozent. Den Kunden werden<br />
an Stelle der Konkursforderungen werthaltige<br />
Forderungen gegenüber anderen Instituten der<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe angeboten.<br />
Den <strong>Raiffeisen</strong>-Kundengarantiegemeinschaften<br />
gehören rund 78 Prozent aller österreichischen<br />
<strong>Raiffeisen</strong>banken – darunter die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong><br />
– an. Über 90 Prozent aller Kundeneinlagen<br />
der RBG sind damit in der RKÖ gesichert.<br />
Die gemeinsame Risikobeobachtung der RBG erfolgt im Rahmen des Sektorrisikokomitees. Zu den quartalsweisen<br />
Sitzungen wird für die gesamte RBG ein Risikobericht auf individueller und konsolidierter<br />
Basis erstellt. Der Risikobericht basiert auf einem Value-at-Risk-Ansatz und beinhaltet neben dem<br />
Gesamtrisiko und dessen Abgleich mit der Risikotragfähigkeit Detailberichte zum Kredit- und Länderrisiko,<br />
Beteiligungsrisiko, Marktrisiko und dem operationalen Risiko. Neben einem regelmäßigen Monitoring<br />
der Risikoverläufe ergänzt ein Bilanzkennziffern- und Benchmark-basiertes Frühwarnsystem sowie<br />
eine aktive Marktbeobachtung die gemeinsame Risikobeobachtung der RBG. Das Sektorrisikokomitee<br />
fungiert u.a. auch als „Beirat“ des Vorstandes der <strong>Österreich</strong>ischen <strong>Raiffeisen</strong>-Einlagensicherung reg.<br />
Gen.m.b.H. in Risikoangelegenheiten.<br />
Nummer 1 im Internet Banking<br />
RB<br />
RB<br />
Die RBG ist bereits seit mehreren Jahren der unangefochtene Markt- und Innovationsführer im Bereich<br />
Internet-Banking in <strong>Österreich</strong> mit einem Marktanteil von über 40 Prozent. Die Erfolgsbausteine des<br />
Internet-Erfolges liegen dabei in der konsequenten Kundenfokussierung, der Stärke und Konsistenz der<br />
Internet-Strategie, dem Wachstum der Online-Kundenbasis, dem Vermögen, die Kunden zu häufigen<br />
Online-Nutzern zu machen und einer breiten Produktpalette mit greifbaren Vorteilen aus der Internetpräsenz.<br />
Dieser Erfolg bedeutet in Zahlen rund 700.000 Kunden per Jahresende 2005, die ihre Bankgeschäfte<br />
via Internet tätigen. Dabei betrug das Transaktionsvolumen € 9,2 Milliarden. In etwa 120<br />
Millionen Seiten wurden aus dem <strong>Info</strong>rmationsangebot aufgerufen. Im Business-Bereich betrug das<br />
Transaktionsvolumen rund € 158 Milliarden.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Das Giebelkreuz – Markenzeichen der <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe<br />
Das Giebelkreuz ist Teil des Markenzeichens aller Institute der <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe. Es stellt zwei<br />
gekreuzt auf einem Hausgiebel angebrachte stilisierte Pferdeköpfe dar und ist ein Schutzsymbol,<br />
das in alten europäischen Volkstraditionen wurzelt: Ein Giebelkreuz am Dach sollte das Haus und<br />
seine Bewohner vor äußeren Gefahren schützen und Böses abwehren. Das Giebelkreuz wurde bereits<br />
1877 – noch zu Lebzeiten von F. W. <strong>Raiffeisen</strong>, des Gründers und Mentors der <strong>Raiffeisen</strong>-Genossenschaftsbewegung<br />
– als Markenzeichen ausgewählt. Es symbolisiert den Schutz und die Sicherheit,<br />
den die Mitglieder der <strong>Raiffeisen</strong>banken durch ihre selbst bestimmte Kooperation genießen. Das<br />
Giebelkreuz ist heute eine der bekanntesten Marken <strong>Österreich</strong>s und findet weltweite Verwendung,<br />
unter anderem im einheitlichen Branding der RZB in CEE.<br />
<strong>Raiffeisen</strong>, die stärkste Bankmarke <strong>Österreich</strong>s<br />
Mit der Studie „European Trusted Brands 2005“ hat das Verlags- und Direktmarketingunternehmen<br />
Reader’s Digest zum fünften Mal die vertrauenswürdigsten Marken, Berufe, Politikfelder und Institutionen<br />
in 14 Ländern Europas ermittelt. Die Ergebnisse wurden repräsentativ zur jeweiligen Altersstruktur der<br />
Bevölkerung ermittelt. <strong>Raiffeisen</strong> nimmt bei den österreichischen Banken den ersten Platz ein.<br />
Mit den im Jahr 2005 durchgeführten bundesweiten Schwerpunktkampagnen zu den Themen „Wohnen“<br />
und „<strong>Raiffeisen</strong> Pension“ sowie für die Zielgruppen Jugend/Studenten und Firmenkunden hat die<br />
Zentrale <strong>Raiffeisen</strong>werbung das umfassende Leistungsangebot <strong>Raiffeisen</strong>s beworben.<br />
Es wurden mit den Kampagnen Werbewerte erreicht, die die durchschnittlichen Werte der Kampagnen<br />
aller Mitbewerber bei weitem übertrafen. Die <strong>Raiffeisen</strong>werbung erreichte in allen abgetesteten Kommunikationskategorien<br />
(Werbeerinnerung allgemein, Plakat, TV, Radio, Direct Mail, Anzeigen, Sportsponsoring,<br />
Online Banking) den ersten Platz aller Bankinstitute. Vor allem der neuerliche Topwert von<br />
37 Prozent bei der Werbeerinnerung im Sportsponsoring zeigt die Bedeutung dieses Bereichs für den<br />
Kommunikationsmix der <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe.<br />
Als aufmerksamkeitsstarker Werbeträger hat sich auch 2005 Ski-Idol Hermann Maier erwiesen.<br />
Schwimmstar Markus Rogan war nicht nur als Sportler äußerst erfolgreich. Sein Debut als <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
Werbestar feierte er zum Jugend-Schwerpunkt 2005. <strong>Raiffeisen</strong> hilft als Sponsor der Fußball-Nationalmannschaft<br />
und Förderer der Nachwuchstalente im Hinblick auf die Fußballeuropameisterschaft 2008<br />
in <strong>Österreich</strong> und der Schweiz mit, ein neues und erfolgreiches Nationalteam aufzubauen. Der Vertrag<br />
mit dem <strong>Österreich</strong>ischen Fußballbund wurde um weitere drei Jahre verlängert.<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 61
<strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe RZB 2005<br />
62 www.rzb.at<br />
Bilanzdaten der <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe 2005<br />
Die konsolidierte Bilanz der RBG wurde aus den Ziffern der Monatsausweise bzw. Bilanzen der<br />
<strong>Raiffeisen</strong>banken, <strong>Raiffeisen</strong>-Landeszentralen, RZB, <strong>Raiffeisen</strong> Bausparkasse Ges.m.b.H., <strong>Raiffeisen</strong><br />
Kapitalanlage Ges.m.b.H., <strong>Raiffeisen</strong> Wohnbaubank <strong>AG</strong>, Notartreuhandbank <strong>AG</strong> und der <strong>Raiffeisen</strong><br />
Vermögensverwaltungsbank <strong>AG</strong> erstellt. Die Angaben erfolgen nach österreichischen Bilanzierungsrichtlinien<br />
(HGB).<br />
Eine Gewinn- und Verlustrechnung der RBG kann erst im Juni, nach Vorliegen aller geprüften Jahresabschlüsse,<br />
erstellt werden. Die ungeprüften Vorschauwerte zeigen erneut eine bessere Entwicklung der<br />
RBG als des gesamten österreichischen Bankensektors.<br />
Bezeichnend für die RBG ist auch ihre traditionelle Eigenkapitalstärke. Die nachstehende Tabelle zeigt<br />
die Entwicklung der Bilanzdaten und des Eigenkapitals der RBG.<br />
Konsolidierte Bilanz und Eigenkapital der <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe<br />
in € Millionen<br />
Bilanzdaten und Eigenkapital<br />
2005 Veränderung 2004 2003<br />
Forderungen an Kreditinstitute 27.023 32,2 % 20.437 18.202<br />
Forderungen an Kunden 101.254 17,2 % 86.399 77.128<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 44.422 35,7 % 32.728 26.413<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 97.694 13,5 % 86.061 76.860<br />
Eigenkapital 9.073 25,9 % 7.208 6.282<br />
Bilanzsumme<br />
Aufsichtsrechtliche Eigenmittel<br />
176.008 20,9 % 145.530 128.749<br />
Anrechenbare Eigenmittel (gemäß § 23 und § 24 BWG) 11.971 14,1 % 10.494 9.264<br />
Eigenmittelerfordernis (gemäß § 22 BWG) 9.470 24,4 % 7.610 6.865<br />
Kernkapitalquote 7,40 % -0,51 PP 7,91 % 7,47 %<br />
Eigenkapitalquote 10,11 % -0,92 PP 11,03 % 10,79 %<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Rasches Wachstum und zufriedene<br />
Kunden als Schlüssel zum Erfolg<br />
Interview mit Generaldirektor Walter Rothensteiner<br />
Die RZB ist seit Jahren die am schnellsten wachsende österreichische Großbank.<br />
Warum setzen Sie so stark auf Wachstum?<br />
Rasches Wachstum ist Teil unserer Strategie. Wir wachsen schneller als der Markt<br />
und weiten so unsere Marktanteile aus. Das gilt sowohl für <strong>Österreich</strong> als auch für<br />
Zentral- und Osteuropa (CEE). Das Wachstumspotenzial in CEE ist allerdings deutlich<br />
größer. Als Verstärker wirken hier die dynamische wirtschaftliche Entwicklung und<br />
der Aufholbedarf der einzelnen Bankenmärkte. So sind etwa die Gesamtaktiva der<br />
Bankenmärkte im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung nicht einmal halb so hoch wie im<br />
Euroraum. Besonders schnelles Wachstum versprechen dabei Südosteuropa und die<br />
GUS-Länder. Dementsprechend sind wir dort stark vertreten.<br />
Würde es nicht Sinn machen, jetzt einmal eine Verschnaufpause einzulegen?<br />
Dann würden wir gerade in den sich rasch entwickelnden CEE-Märkten zurückfallen<br />
und in der Folge auch schlechtere Renditen erzielen. Wachstum bringt zudem Größe<br />
und die wiederum die nötigen Economies of Scale. Gerade in den kleineren Märkten<br />
führt der Weg dazu über höhere Marktanteile – neben den Synergieeffekten, die wir<br />
aus der Zusammenarbeit im Konzern schöpfen können.<br />
Sie wachsen auch über Zukäufe. In den letzten Jahren hat die RZB zahlreiche Banken akquiriert ...<br />
…ja, seit 2000 genau zehn, eine in <strong>Österreich</strong> und neun in CEE. Aber das Gros unseres Wachstums<br />
kommt weiterhin aus der organischen Geschäftsausweitung. Die zugekauften Banken bieten dafür<br />
allerdings eine ausgezeichnete Basis. Ein Kauf durch uns wirkt wie ein zugeschalteter Turbo. Sehen Sie<br />
etwa nach Bosnien oder Rumänien, und auch die österreichische <strong>Raiffeisen</strong> Centrobank wurde nach<br />
der Übername zum Highflyer.<br />
„Rasches Wachstum ist Teil der RZB-Strategie“<br />
Sie haben in CEE – im Gegensatz zu Mitbewerbern, die teilweise nur auf Käufe setzen – erst relativ<br />
spät mit Bankakquisitionen begonnen. Warum?<br />
Als wir in die Region gegangen sind, waren Banken noch gar nicht zu erwerben. Eigengründungen<br />
waren die einzige Alternative, die uns zudem viele Vorteile brachten. Wir hatten von Anfang an unsere<br />
eigene Risikostruktur und nur jene Mitarbeiter, die wir wollten und meist auch selbst auf höchstem Niveau<br />
ausgebildet haben. Als dann die ersten Banken zum Verkauf standen, hatten wir bereits ein eigenes<br />
Netzwerk in der Region, während viele Mitbewerber erst am Anfang standen und auf Akquisitionen<br />
angewiesen waren. Mit dem Markteintritt der „Latecomer“ hat sich dann auch die Bankenlandschaft<br />
gewandelt und damit auch die Ausgangssituation für uns. Daher waren Zukäufe als Ergänzung zum<br />
gewachsenen Netzwerk eine logische Weiterentwicklung der Strategie.<br />
Mittlerweile sieht es aber so aus, als fände in CEE ein Wettrennen um die letzten großen Banken statt,<br />
die noch zu haben sind?<br />
Ganz so ist es nicht. Zwar ist in Zentral- und Südosteuropa der Teich schon ziemlich leer gefischt, aber<br />
in den GUS-Ländern gibt es noch mehr Möglichkeiten bzw. wird es voraussichtlich geben. Nachdem<br />
wir als „Pionier der ersten Stunde“ mit Neugründungen den Trend vorgegeben haben, sind wir es jetzt<br />
Interview<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 63
Interview<br />
64 www.rzb.at<br />
RZB 2005<br />
auch mit Bankkäufen in der GUS. Wir haben die Priorbank, die Bank<br />
Aval und die Impexbank erworben. Mitbewerber eifern uns nach und<br />
denken wohl, „wenn <strong>Raiffeisen</strong> das macht, dann tun wir das auch“.<br />
Zuletzt haben die Preise für Banken in CEE deutlich angezogen.<br />
Wie kommentieren Sie diese Entwicklung?<br />
Das ist ein logisches Resultat des Nachfrageüberhangs und zeigt auch,<br />
dass das Potenzial der CEE-Banken mittlerweile weithin anerkannt ist.<br />
Durch unsere ausgezeichnete Ausgangsposition müssen wir nicht zu<br />
jedem Preis kaufen. Und als Trendsetter profitieren wir zudem davon,<br />
uns noch vor dem Rush die Filetstücke zu günstigeren Preisen aussuchen<br />
zu können.<br />
Sie haben mit der Bank Aval die zweitgrößte Bank der Ukraine erworben.<br />
Mittlerweile werden deutlich kleinere Banken zu doppelt so<br />
hohen Buchwert-Multiples gekauft.<br />
Das illustriert den Vorteil unseres Ansatzes sehr deutlich. Denn seit<br />
dem Kauf der Bank Aval ist kaum ein halbes Jahr vergangen. Wir<br />
haben uns aber mit dieser bisher größten Akquisition bereits eine ausgezeichnete Position verschafft,<br />
die schwer aufzuholen ist. Wir verfügen nunmehr über fast 1.400 Geschäftsstellen in einem Markt von<br />
48 Millionen Einwohnern.<br />
Russland ist noch größer. Auch da haben Sie zuletzt zugeschlagen.<br />
Mit 144 Millionen Einwohnern ist Russland der potenziell größte Markt Europas. Wir waren – wie auch<br />
in der Ukraine – bereits mit einer selbst gegründeten und sehr erfolgreichen Bank im Lande. Die Impexbank<br />
bietet uns ergänzend dazu ein großes, landesweites Filialnetz. Damit gewinnen wir gegenüber<br />
dem Rollout eigener Filialen mindestens vier Jahre Zeit. Denn Zeit ist mittlerweile ein kritischer Faktor.<br />
Die Märkte werden jetzt besetzt. Wer sich zurück lehnt, verliert! Mit dem Erwerb der Impexbank steigen<br />
wir zur führenden internationalen Bank in Russland auf und bieten Retail-Kunden nun fast 600 Anlaufstellen<br />
in allen wichtigen Städten des Landes.<br />
„Retail Banking verspricht die höchsten Wachstumsraten“<br />
Seit einigen Jahren setzen Sie in CEE verstärkt auf Retail Banking. Was war der Auslöser dieser Abkehr<br />
vom Firmenkundengeschäft?<br />
Es gibt keine Abkehr vom Firmenkundengeschäft. Im Gegenteil. Das ist unser Stammgeschäft und eine<br />
tragende Säule der Bank. Allerdings haben wir erkannt, dass Retail Banking einschließlich der Servicierung<br />
von Klein- und Mittelbetrieben in CEE enorm hohes Wachstum verspricht. Daher haben wird 1999<br />
damit begonnen, auch diese Kundengruppe für uns zu gewinnen. Mittlerweile haben wir fast zehn Millionen<br />
Retail-Kunden in CEE. Das ist eine echte Erfolgsstory. Die jüngsten Zukäufe – Bank Aval und Impexbank<br />
– zeigen die Konsequenz, mit der wir diese Strategie verfolgen.<br />
Wachstum braucht Kapital, wie sieht ihre Eigenkapitalplanung aus?<br />
Das Gros unseres Kapitals kommt traditionell aus thesaurierten Gewinnen. Daher heißt Wachstum für<br />
uns auch immer profitables Wachstum, sonst könnten wir es uns gar nicht leisten. Unsere Eigentümer<br />
haben den Wachstumskurs in der Vergangenheit immer nach Kräften gefördert und es gibt positive<br />
Signale, dass sie dies auch in Zukunft tun werden. Sie können das allerdings nicht unbeschränkt, daher<br />
werden wir uns auch wieder an die Kapitalmärkte wenden.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005 Interview<br />
Kommt ein Börsegang der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>, hybrides Eigenkapital oder ein Secondary Public<br />
Offering der <strong>Raiffeisen</strong> International?<br />
Ein IPO der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> steht nicht auf der Agenda. Ansonsten beabsichtigen wir eine hybride<br />
Tier I-Emission noch im laufenden Jahr und eine Kapitalerhöhung der <strong>Raiffeisen</strong> International im Jahr<br />
2007. Nach dem erfolgreichen Börsegang der <strong>Raiffeisen</strong> International im Berichtsjahr sind wir zuversichtlich,<br />
dass auch eine Kapitalerhöhung gut von den Märkten aufgenommen wird.<br />
„Das <strong>Österreich</strong>-Geschäft ist das starke Fundament der RZB“<br />
Der <strong>Raiffeisen</strong> International-Börsegang war einer der Superlative. Hat Sie der außerordentliche Erfolg<br />
eigentlich überrascht?<br />
Wir haben natürlich nicht mit einer 22-fachen Überzeichnung gerechnet, aber den IPO, so wie es unsere<br />
Art ist, konsequent und gewissenhaft vorbereitet, damit er jedenfalls erfolgreich wird. Ein ganz wesentlicher<br />
Erfolgsfaktor war auch unser Rückhalt und die große Akzeptanz in der <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe.<br />
Der Börsegang wurde ohne Vorbehalt unterstützt, obwohl dies für eine weitgehend genossenschaftlich<br />
organisierte Bankengruppe nicht selbstverständlich ist. Mehr noch, die Identifikation mit der RZB und<br />
der <strong>Raiffeisen</strong> International war so hoch, dass sie von einer bisher nie da gewesenen Vertriebsleistung<br />
begleitet wurde. Die österreichischen <strong>Raiffeisen</strong>banken alleine hätten das gesamte Emissionsvolumen von<br />
€ 1,11 Milliarden – und auch das ist hierzulande ein Rekord – an inländische Retailkunden verkauft.<br />
Das alleine spricht Bände.<br />
Sie sind als <strong>Raiffeisen</strong>-Spitzeninstitut tief in <strong>Österreich</strong> verwurzelt. Dennoch muss angesichts der Erfolge in<br />
CEE gefragt werden, welchen Stellenwert das <strong>Österreich</strong>geschäft eigentlich noch hat.<br />
Es ist unverzichtbar. Es ist das starke Fundament, das ein Haus braucht, um stabil zu stehen. Auf das<br />
<strong>Österreich</strong>-Geschäft entfielen 2005 40 Prozent des Vorsteuergewinns. Die RZB ist vor allem im inländischen<br />
Firmenkundengeschäft ganz stark und beweist, dass man mit guter Qualität, Flexibilität und<br />
Kundenorientierung auch in einem dicht besetzten und umkämpften Markt wie <strong>Österreich</strong> schöne<br />
Erfolge feiern kann.<br />
Das widerspricht Beobachtern, die meinen, dass österreichische<br />
Banken im Inland kein Geld verdienen.<br />
Es kommt darauf an, wie man es macht. Wir sind als Spezialist für<br />
Firmenkunden und Investment Banking erfolgreich. Das Bruttoergebnis<br />
mit aus Wien heraus betreuten Kommerzkunden stieg 2005 um 15<br />
Prozent auf € 203 Millionen. Dahinter stehen nicht nur eine gute<br />
Kundenbetreuung, sondern ebensolche Produkte und ein effizientes<br />
Backoffice. Daher sehen wir im Ergebnis der Kundenzufriedenheitsumfrage<br />
auch eine Bestätigung für unseren konsequenten Qualitätskurs:<br />
96 Prozent der österreichischen Firmenkunden sind mit uns<br />
„sehr zufrieden“ oder „zufrieden“.<br />
Zufriedene Kunden sind für Sie der Schlüssel zum Erfolg?<br />
Ja, das kann man nur gebetsmühlenartig wiederholen. Wir sind ein<br />
Dienstleister. Der Erfolg stellt sich nur mit zufriedenen Kunden nachhaltig<br />
ein. Wir haben den Ehrgeiz, unseren Kunden die bestmögliche<br />
Bank zu sein und dafür strengen wir uns ordentlich an.<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 65
Gesamtwirtschaftliches Umfeld RZB 2005<br />
66 www.rzb.at<br />
Konzern-Lagebericht<br />
Europäische Zinsentwicklung<br />
4,5<br />
4,0<br />
3,5<br />
3,0<br />
2,5<br />
2,0<br />
1,5<br />
Gesamtwirtschaftliches Umfeld<br />
Im Jahr 2005 verlief die Konjunkturentwicklung in der Eurozone uneinheitlich. Nach einem Anziehen<br />
der Produktionstätigkeit zu Beginn des Jahres verschlechterte sich ab etwa März das wirtschaftliche<br />
Umfeld angesichts sukzessiv steigender Ölpreise wieder. Im Gleichklang wurden die Zinserhöhungsphantasien<br />
am Markt mehr und mehr zurückgenommen, bis ab Jahresmitte sogar Zinssenkungen<br />
eingepreist wurden. Die Europäische <strong>Zentralbank</strong> (EZB) beließ den Hauptrefinanzierungssatz jedoch<br />
weiterhin bei 2,0 Prozent. Im Zuge heftiger Hurrikane in den USA kletterten die Preise für Ölprodukte<br />
schließlich auf neue Rekordstände. Die Wirtschaft der Eurozone erwies sich gegen den damit verbundenen<br />
Energiepreisschock jedoch weitgehend resistent. Schon im dritten Quartal gelang eine Wachstumsbeschleunigung,<br />
wobei neben den Exporten auch die Unternehmensinvestitionen Entwicklungsmotoren<br />
waren.<br />
In den Inflationsdaten waren die Rekordpreise bei Ölprodukten dagegen deutlich zu spüren. Verharrten<br />
die Inflationsraten zuerst noch um die 2-Prozent-Marke, so schnellte die Teuerung in den letzten<br />
Monaten des Jahres auf 2,6 Prozent p.a. hoch. Dies veranlasste die EZB zu ihrer ersten Zinserhöhung<br />
seit fünf Jahren von 2,0 auf 2,25 Prozent.<br />
Kapitalmärkte<br />
Niedrige Leitzinsen, Konjunkturunsicherheiten, aber<br />
vor allem die hohe Liquidität auf den Finanzmärkten<br />
haben bei Anleihen zu historisch niedrigen Renditen<br />
geführt. Bis Februar 2005 fiel die Verzinsung<br />
der zehnjährigen deutschen Benchmarkanleihe<br />
zunächst bis auf 3,4 Prozent zurück, um nur wenige<br />
Tage später eine heftige Kurskorrektur zu erfahren,<br />
bei der die Renditen um über 30 Basispunkte<br />
auf ihr Jahreshoch von fast 3,8 Prozent anstiegen.<br />
Im Laufe der folgenden Monate fielen die Renditen<br />
zehnjähriger Anleihen wieder und verbuchten im<br />
September neue historische Tiefstände mit Niveaus<br />
von rund 3 Prozent. Die Renditeanstiege am kurzen<br />
Ende fielen in der zweiten Jahreshälfte deutlicher aus, was zu einer Reduktion der Renditedifferenz<br />
zwischen zwei- und zehnjährigen Anleihen von über 130 Basispunkten im März auf 45 Basispunkte im<br />
Dezember geführt hat. Dem auseinander laufenden Zinszyklus entsprechend hat sich der Renditeunterschied<br />
(Spread) zu gleichlaufenden US-Anleihen markant ausgeweitet.<br />
01.2003 07.2003 01.2004 07.2004 01.2005 07.2005 01.2006<br />
3-Monatsgeld (EURIBOR) Dt. Bundesanleihe, 10-jährig<br />
Die sehr gute Aktienmarktentwicklung des vergangenen Jahres war im Wesentlichen Resultat der guten<br />
Gewinnentwicklung der internationalen Unternehmen. Diese drückte sich in positiven Gewinnrevisionen<br />
und entsprechenden Kursreaktionen aus. Die S&P 500-Unternehmen haben im Jahr 2005 die höchsten<br />
Gewinnmargen der letzten 20 Jahre erzielt, ein ähnliches Bild ergibt sich für Europa. Auf Basis der<br />
Eigenkapitalrentabilität haben europäische Unternehmen die amerikanischen im vergangenen Jahr<br />
bereits überholt.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005 Gesamtwirtschaftliches Umfeld<br />
CEE: Aufschwung in zweiter Jahreshälfte 2005<br />
Für Polen, Ungarn, Tschechien, Slowakei und Slowenien (CE) betrug das durchschnittliche Wirtschaftswachstum<br />
für 2005 rund vier Prozent (2004: 5,0 Prozent). Die südosteuropäischen Länder (SEE) wiesen<br />
im Gesamtjahr 2005 im Durchschnitt ein Wachstum von 4,5 Prozent aus (2004: 7,0 Prozent). Der<br />
Rückgang im Vergleich zum Vorjahr spiegelt vor allem die Abkühlung der rumänischen Konjunktur<br />
wider (2005: rund vier Prozent Wachstum), die 2004 mit 8,3 Prozent realem Wachstum noch Gefahr<br />
lief, zu überhitzen. Die CIS-Staaten (Russland, Ukraine und Belarus) erzielten wie bereits 2004<br />
(7,8 Prozent) das im Vergleich zu den übrigen Ländern der Region stärkste durchschnittliche BIP-<br />
Wachstum von 5,9 Prozent.<br />
Wirtschaftlicher Entwicklungsgrad der CCE-Länder (BIP/Kopf in Prozent des EU-Durchschnitts)<br />
80 %<br />
70 %<br />
60 %<br />
50 %<br />
40 %<br />
30 %<br />
20 %<br />
10 %<br />
0%<br />
Slowenien<br />
Tschechien<br />
* Zum Zeitpunkt des EU-Beitritts.<br />
Ungarn<br />
Slowakei<br />
Litauen<br />
Polen<br />
Kroatien<br />
Ein wesentlicher Konjunkturmotor in Zentral- und Osteuropa (CEE) waren 2005 wie schon im Jahr<br />
zuvor Bruttoanlageinvestitionen wie ausländische Direktinvestitionen, Investitionstätigkeit aufgrund<br />
verbesserter Unternehmenserträge sowie aufgrund der gestiegenen Kreditvergabe an Klein- und Mittelbetriebe.<br />
Trotz des empfindlichen Anstiegs des Ölpreises sind die durchschnittlichen Inflationsraten in<br />
CEE mit wenigen Ausnahmen rückläufig gewesen. Mit 2,4 Prozent waren die Inflationsraten in Zentraleuropa<br />
um fast zwei Prozent niedriger als 2004 (4,3 Prozent). Mit Ausnahme von Serbien, wo 2005<br />
ein empfindlicher Inflationsanstieg über die 10-Prozentmarke zu verzeichnen war, sind auch die durchschnittlichen<br />
Preissteigerungen in Südosteuropa von über 8 auf 7,6 Prozent im Jahr 2005 zurückgegangen.<br />
In den GUS-Staaten war 2005 hingegen ein Anstieg der durchschnittlichen Inflationsrate auf<br />
12,5 Prozent zu verzeichnen (2004: 11,1 Prozent).<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 67<br />
Russland<br />
Bulgarien<br />
Rumänien<br />
Serbien-Montenegro<br />
Spanien*<br />
Griechenland*<br />
Ukraine<br />
Portugal*
Entwicklung des Bankensektors RZB 2005<br />
68 www.rzb.at<br />
Entwicklung des Bankensektors<br />
in den RZB-Hauptmärkten<br />
Weitere Konzentration am österreichischen Bankenmarkt<br />
Der Konzentrationsprozess, der in den vergangenen Jahren die österreichische Bankwirtschaft veränderte,<br />
brachte 2005 keine herausragenden Neuentwicklungen. Hauptaugenmerk großer österreichischer<br />
Banken im Jahr 2005 war die weitere Expansion in den zentral- und osteuropäischen Ländern. Es<br />
wurden große Zukäufe getätigt und somit die Ausrichtung auf neue Märkte insbesondere in CEE<br />
unterstrichen. Besonders die RZB (Bank Aval in der Ukraine) und die Erste Bank (Banca Comerciale di<br />
Romania in Rumänien) waren hier durch große Akquisitionen führend.<br />
Im vergangenen Jahr kam die Übernahme der Investkredit Bank <strong>AG</strong> durch die <strong>Österreich</strong>ische<br />
Volksbanken <strong>AG</strong> (ÖV<strong>AG</strong>) zu einem Abschluss. Nachdem auch die RZB ihre Anteile an der Investkredit<br />
Bank <strong>AG</strong> verkauft und die ÖV<strong>AG</strong> die verbleibenden, im Streubesitz befindlichen Aktien, ebenfalls<br />
gekauft hat, hält diese nun 100 Prozent der Anteile. Auch die Bank Austria Creditanstalt <strong>AG</strong> (BACA)<br />
war von einem Eigentümerwechsel betroffen. Nachdem sie im Jahr 2000 von der deutschen<br />
HypoVereinsbank übernommen wurde, wurde letztere im Berichtsjahr von der italienischen UniCredit<br />
akquiriert. Der Einfluss dieser Entwicklung auf den österreichischen Bankenmarkt ist aber bis dato gering.<br />
Wachstum in <strong>Österreich</strong>s Bankensektor zieht 2005 weiter an<br />
Die Statistik der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) zeigt, dass die Bankbilanzen – nach dem<br />
schwachen Wachstum im Jahr 2003 und 7,9 Prozent im Jahr 2004 – im Berichtsjahr wieder kräftiger<br />
gestiegen sind. Die aggregierte Bilanzsumme der österreichischen Banken belief sich per Ende<br />
Dezember 2005 auf € 720 Milliarden und lag damit um 10,9 Prozent über dem Wert vom Jahresende<br />
2004. Das ist seit 1999 das stärkste von der OeNB verzeichnete Wachstum. Dennoch hat die RZB<br />
dieses auch 2005 deutlich übertroffen.<br />
Noch stärker als die Gesamtaktiva hat sich die Summe der Auslandsaktiva entwickelt. Während diese<br />
2005 noch € 200 Milliarden betrugen, machte dieser Posten 2005 schon € 245 Milliarden aus, was<br />
einer Steigerung um 23 Prozent entspricht und nun rund ein Drittel der Gesamtaktiva ausmacht. Dieser<br />
überproportionale Anstieg der Auslandsaktiva zeigt deutlich den hohen Stellenwert des Auslandsgeschäfts<br />
für den österreichischen Bankensektor.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
CEE als Wachstumstreiber für österreichische Banken<br />
Entwicklung des Bankensektors<br />
Der österreichische Bankensektor ist im Vergleich zu den meisten westeuropäischen Märkten von<br />
strukturellen Defiziten gekennzeichnet. So ist etwa die Nettozinsmarge geringer als im westeuropäischen<br />
Durchschnitt und gleichzeitig die Filialdichte signifikant höher. Im Zusammenspiel mit einem scharfen<br />
Wettbewerb am überbesetzten inländischen Bankenmarkt ergibt das im Landesdurchschnitt insgesamt<br />
deutlich niedrigere Eigenkapitalrenditen sowie ungünstigere Kosten-Ertrags-Relationen als im westeuropäischen<br />
Mittel.<br />
Dennoch zeigt die OeNB-Statistik ein mit rund 16 Prozent kräftig gestiegenes Ergebnis der gewöhnlichen<br />
Geschäftstätigkeit (EGT) nach österreichischen Bilanzierungsrichtlinien für den gesamten Bankensektor<br />
(das EGT ist am ehesten mit dem Vorsteuergewinn nach IFRS vergleichbar). Diese Ergebnisverbesserung<br />
beruht zu einem guten Teil auf dem nennenswerten CEE-Exposure der großen österreichischen Banken.<br />
So verfügen etwa sieben der zehn größten österreichischen Banken über beachtenswerte Beteiligungen<br />
in CEE.<br />
Gesamtaktiva des Bankenmarktes in Prozent des BIP<br />
90 %<br />
80 %<br />
70 %<br />
60 %<br />
50 %<br />
40 %<br />
30 %<br />
20 %<br />
76,8 %<br />
41,3 %<br />
32,1 %<br />
1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />
Zentraleuropa Südosteuropa GUS-Länder<br />
Quelle: Lokale <strong>Zentralbank</strong>en, <strong>Raiffeisen</strong> Research.<br />
Eurozone (2004): 202 %<br />
Entwicklung des Bankensektors in CEE<br />
CEE ist eine große und langfristig wachstumsstarke<br />
Region, die insbesondere den dort tätigen Banken<br />
auf lange Sicht enorme Wachstumschancen bietet.<br />
Die Bankensektoren der Länder in CEE haben in<br />
den 16 Jahren seit dem Beginn der Transformation<br />
eine bemerkenswerte Entwicklung erlebt. Zu Beginn<br />
standen die nationalen Regierungen vor der<br />
Herausforderung, ihre Finanzsysteme zu restrukturieren.<br />
Die Kernpunkte der Reformen bildeten die<br />
Einführung eines zweistufigen Bankensystems, die<br />
Privatisierung der zuvor im Staatsbesitz befindlichen<br />
Banken, die Lizenzvergabe für ausländische Banken<br />
sowie die Etablierung solider rechtlicher Rahmenbedingungen<br />
und einer effizienten Bankenaufsicht.<br />
Die Realisierung dieser Vorhaben erfolgte in unterschiedlicher<br />
Geschwindigkeit, woraus sich signifikante<br />
länderspezifische Entwicklungsunterschiede<br />
im Bankensektoren der einzelnen Länder ergeben<br />
haben.<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
78,5 %<br />
58,3 %<br />
42,2 %<br />
www.rzb.at<br />
69
Entwicklung des Bankensektors RZB 2005<br />
70 www.rzb.at<br />
Privatkredite, in Prozent des BIP<br />
50 %<br />
40 %<br />
30 %<br />
20 %<br />
10 %<br />
Boom bei Konsum- und Hypothekarkrediten<br />
Ein regelrechter Boom hat sich bei den Konsum- und Hypothekarkrediten eingestellt, der nach den<br />
neuen Mitgliedstaaten und Kroatien nun auch die anderen Länder Zentral- und Südosteuropas erreicht<br />
hat. Kroatien, Rumänien und Bulgarien – alle drei Länder verzeichneten in den letzten Jahren hohe<br />
Leistungsbilanzdefizite – haben 2005 weitere restriktive Maßnahmen zur Eindämmung des Kreditwachstums<br />
ergriffen. Vor allem der zunehmende Anteil an Krediten in Euro bereitet den Notenbanken<br />
auch in anderen Ländern Sorge. Allerdings ist das Volumen dieser Kredite in Relation zum BIP noch in<br />
fast allen CEE-Ländern gering und verspricht langfristig starkes Wachstum in diesem Segment.<br />
Großes Wachstumspotenzial der Privatkredite in CCE<br />
Bosnien und Herzegowina<br />
Ukraine<br />
Bulgarien<br />
0%<br />
Rumänien Russland<br />
5.000<br />
Belarus<br />
10.000 15.000 20.000 25.000<br />
Serbien und Montenegro<br />
Kroatien<br />
Polen<br />
Slowakei<br />
Ungarn<br />
Tschechien<br />
Slowenien<br />
Hoher Marktanteil internationaler Banken steigt weiter<br />
Eurozone<br />
BIP pro Kopf (zu Kaufkraftparitäten), in €<br />
Zentraleuropa Südosteuropa GUS-Länder<br />
Stand: 31. Dezember 2004<br />
Quelle: Lokale <strong>Zentralbank</strong>en, wiiw, <strong>Raiffeisen</strong> Research.<br />
Neben dem bereits hohen Marktanteil internationaler Banken ist auch der Konzentrationsgrad im<br />
Bankensektor der CEE-Länder weiter angestiegen. Zu Letzterem wird auch die Übernahme der<br />
HypoVereinsbank durch die UniCredit beitragen. Durch die RZB-Übernahme der Bank Aval hat sich der<br />
Marktanteil internationaler Banken in der Ukraine 2005 mehr als verdoppelt. Insgesamt dürfte sich<br />
diese Entwicklung in den CEE-Ländern weiter fortsetzen. Neben dem Know-how moderner Bankprodukte<br />
und einem effizienten Risikomanagement hat der stetig wachsende Marktanteil internationaler Banken<br />
zu einem deutlich verschärften Wettbewerb geführt.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Marktanteil mehrheitlich in internationalem Besitz befindlicher Banken, in Prozent der Gesamtaktiva<br />
90 %<br />
80 %<br />
70 %<br />
60 %<br />
50 %<br />
40 %<br />
30 %<br />
20 %<br />
10 %<br />
0%<br />
Slowakei<br />
Albanien<br />
Tschechien<br />
Kroatien<br />
Ungarn<br />
Bosnien und Herzegowina<br />
RZB mit dichtestem Netzwerk<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
Bulgarien<br />
Polen<br />
Entwicklung des Bankensektors<br />
Stand: 31. Dezember 2004. Quelle: Lokale <strong>Zentralbank</strong>en, <strong>Raiffeisen</strong> Research.<br />
Die in CEE aktiven Bankengruppen verfolgen unterschiedliche Strategien, die sich in ihrem Marktengagement<br />
widerspiegeln. Während sich einige auf hohe Marktanteile in wenigen Märkten konzentrieren,<br />
verfolgt die RZB eine breiter angelegte Strategie, die die gesamte Region erfasst. Die RZB ist<br />
mit <strong>Raiffeisen</strong> International-Netzwerkbanken und -Leasingunternehmen in 16 Märkten und darüber<br />
hinaus mit zwei Repräsentanzen in der Region vertreten.<br />
Rumänien<br />
Serbien und Montenegro<br />
Slowenien<br />
Ukraine<br />
Belarus<br />
Russland<br />
www.rzb.at<br />
71
Geschäftsverlauf 2005<br />
72 www.rzb.at<br />
Geschäftsverlauf 2005<br />
Börsegang der <strong>Raiffeisen</strong> International<br />
RZB 2005<br />
Einer der Höhepunkte des Geschäftsjahres war der Börsegang des RZB-Konzernunternehmens <strong>Raiffeisen</strong><br />
International im April 2005. Das Emissionsvolumen betrug € 1,11 Milliarden – bestehend aus<br />
einer Kapitalerhöhung und dem Verkauf von Aktien aus dem Bestand – und war damit der größte<br />
Börsegang eines österreichischen Unternehmens und auch der größte, der bisher an der Wiener Börse<br />
erfolgte. Auch die 22-fache Überzeichnung des Orderbuchs fand Aufnahme in die österreichische<br />
Rekordliste. Entsprechend den Regeln der Wiener Börse sind rund 30 Prozent der <strong>Raiffeisen</strong> International-Anteile<br />
als „Free Float“ zu betrachten, den Rest hält die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>. Die <strong>Raiffeisen</strong><br />
International-Aktie wurde in der Folge in den ATX, den Leitindex der Wiener Börse, aufgenommen.<br />
Akquisition der ukrainischen Bank Aval<br />
Ende Oktober wurde die bisher größte Akquisition der RZB abgeschlossen. Mit dem Erwerb von 93,5<br />
Prozent der Bank Aval um USD 1,028 Milliarden wurde die RZB zur größten Bankengruppe der Ukraine.<br />
Die Bank Aval verfügt über ein Netz von rund 1.400 Filialen und betreut mehr als drei Millionen Kunden.<br />
In der Folge wurde die Integration der Bank Aval in das Netzwerk der <strong>Raiffeisen</strong> International eine<br />
der vordringlichsten Aufgaben.<br />
Neue Repräsentanzen in Schweden, Deutschland und China<br />
Im Frühjahr 2005 wurden in der schwedischen Hauptstadt Stockholm sowie im deutschen Finanzzentrum<br />
Frankfurt am Main neue Repräsentanzen eingerichtet, wobei für Deutschland ein<br />
ambitionierter Plan zur Gewinnung neuer mittelständischer Kunden vorliegt, um deren Geschäfte in<br />
<strong>Österreich</strong> und CEE zu unterstützen.<br />
Ende des Jahres wurde dann eine weitere Repräsentanz, und zwar in der südchinesischen Millionenstadt<br />
Zhuhai eingerichtet, die strategisch günstig zwischen Macao, Hongkong, Shenzen und Guangzhou<br />
in der aufstrebenden Sonderwirtschaftszone Guangdong gelegen ist. Bereits im April hat die <strong>Raiffeisen</strong><br />
<strong>Zentralbank</strong> für ihre Filiale in der chinesischen Hauptstadt Beijing eine erweiterte Banklizenz<br />
erhalten, mit der sie nun zum kleinen Kreis jener internationalen Banken gehört, die in der Lokalwährung<br />
Renminbi Geschäfte tätigen dürfen.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Rückkehr auf den Eurobondmarkt und Verkauf der Investkredit<br />
2005 hat die RZB zahlreiche Eigenemissionen begeben. Besonders bemerkenswert waren dabei aber<br />
zwei Anleihen, mit denen die RZB nach langjähriger Absenz wieder auf den Eurobondmarkt zurückgekehrt<br />
ist. Die zwei Floater-Emissionen – eine fünfjährige im Jänner und eine dreijährige im März –<br />
waren mehrfach überzeichnet, weswegen das Volumen jeweils von den geplanten € 750 Millionen<br />
auf € 1 Milliarde aufgestockt wurde. Durch die hohe Reputation der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> auf den<br />
internationalen Kapitalmärkten waren die beiden Anleihen mit 12 bzw. 8 Basispunkten über dem<br />
3-Monats-Euribor attraktiv gepreist.<br />
Im Juli hat die RZB ihren 18,52-prozentigen Anteil an der Investkredit gemeinsam mit den Anteilen<br />
der BACA und der <strong>Raiffeisen</strong>landesbank Niederösterreich-Wien <strong>AG</strong> – in Summe ein Mehrheitsanteil<br />
von 51,57 Prozent – an die ÖV<strong>AG</strong> verkauft. Der Preis pro Aktie betrug € 141, wobei lediglich die<br />
Differenz von € 11,5 gegenüber dem Schlusskurs 2004 ergebniswirksam wurde (insgesamt € 17,1<br />
Millionen).<br />
Zusammenfassung des Konzernergebnisses<br />
Der Konzernabschluss der RZB wird seit 2001 auf Basis der International Financial Reporting Standards<br />
(IFRS) erstellt. Nach österreichischer Rechtslage hat der nach international anerkannten<br />
Rechnungslegungsgrundsätzen erstellte Konzernabschluss befreiende Wirkung von der Erstellung<br />
eines Konzernabschlusses nach BWG/HGB. Die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> stellt außerdem einen Einzelabschluss<br />
nach österreichischem Recht auf, der die formale Bemessungsgrundlage für die Dividendenausschüttung<br />
und die Steuern darstellt.<br />
Die RZB ist in mehrheitlichem, indirektem Besitz der nicht operativ tätigen <strong>Raiffeisen</strong>-Landesbanken-<br />
Holding GmbH, Wien, und geht damit in deren Konzernabschluss ein. Diese Gesellschaft steht<br />
wiederum im Besitz von acht <strong>Raiffeisen</strong>landesbanken.<br />
Der Konsolidierungskreis der RZB umfasst insgesamt 228 Unternehmen, davon sind 22 Kreditinstitute<br />
und 140 Finanzinstitute. Im Geschäftsjahr 2005 wurden 58 Unternehmen erstmalig in den Konzernabschluss<br />
einbezogen. Darunter fallen 42 Projektleasinggesellschaften aus dem Leasingbereich. Es<br />
wurden drei Gesellschaften erworben, wobei der Kauf eines Anteils von 93,5 Prozent an der JSPP<br />
Bank Aval, Kiew, die Wesentlichste darstellt. Es ist geplant, die zum Zeitpunkt der Übernahme zweitgrößte<br />
Bank der Ukraine mit einer Bilanzsumme von € 3,1 Milliarden in Folge mit der <strong>Raiffeisen</strong>bank<br />
Ukraine JSC zu fusionieren.<br />
Zu Jahresbeginn 2005 trat eine Reihe von neuen und geänderten IFRS-Bestimmungen in Kraft. Die<br />
meist retrospektive Anwendung erfordert eine Anpassung der Vorjahresziffern. Es ergaben sich<br />
jedoch nur geringfügige Abweichungen von den im Vorjahr präsentierten Werten. Eine genaue<br />
Erklärung zu den Veränderungen ist im Kapitel Grundlagen der Konzernrechnungslegung im Anhang<br />
ab Seite 134 angegeben.<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
Konzernergebnis<br />
www.rzb.at<br />
73
Konzernergebnis RZB 2005<br />
74 www.rzb.at<br />
Bilanzsummenwachstum der RZB<br />
in € Milliarden<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
44,6<br />
Deutliche Ergebniszuwächse bei starkem Wachstum<br />
Die RZB konnte ihre im Vorjahr stark gestiegenen Ergebnisse auch im Geschäftsjahr 2005 weiter<br />
ausbauen. Sehr erfreulich ist die Tatsache, dass die Zuwächse auf breiter Front erzielt wurden und alle<br />
Regionen sowie Geschäftsfelder der RZB einen positiven Beitrag zu den Resultaten leisten konnten. Der<br />
Jahresüberschuss vor Steuern stieg um 34 Prozent oder € 238 Millionen von € 692 Millionen auf €<br />
930 Millionen.<br />
Dieses Ergebnis beinhaltet keine wesentlichen Einmaleffekte und somit auch keine Erlöse aus dem<br />
Börsegang der CEE-Holding <strong>Raiffeisen</strong> International Bank-Holding <strong>AG</strong>. Das Ergebnis aus dem Verkauf<br />
von rund 5 Prozent in Höhe von € 113 Millionen wurde direkt im Eigenkapital verbucht.<br />
Die neu in den Konsolidierungskreis einbezogenen Unternehmen haben unter Berücksichtigung der<br />
Kapitalkonsolidierungseffekte einen Anteil von rund € 29 Millionen am Ergebnis vor Steuern. Das<br />
entspricht rund 3 Prozent des Ergebnisses oder 12 Prozent des Ergebnisanstiegs.<br />
Die durchwegs deutlich aufgewerteten Währungen im CEE-Raum hatten ebenfalls einen positiven<br />
Effekt auf das Ergebnis, der bei rund € 19 Millionen lag. Die Ergebnissteigerung aus dem<br />
organischen Wachstum der RZB von € 189 Millionen oder 27 Prozent belegt das nachhaltig<br />
wachsende Ertragspotenzial.<br />
Der Jahresüberschuss vor Steuern von € 930 Millionen stammt zu 44 Prozent aus der <strong>Raiffeisen</strong><br />
<strong>Zentralbank</strong> und ausgegliederten Tochterunternehmen, 55 Prozent wurden von der <strong>Raiffeisen</strong><br />
International beigetragen. Die übrigen Unternehmen trugen das restliche Prozent zum Gesamtergebnis<br />
bei.<br />
Dass der Return on Equity vor Steuern von 29,9 Prozent um 6 Prozentpunkte auf 23,9 Prozent<br />
gesunken ist, liegt an den starken Eigenkapitalzuflüssen im Berichtsjahr. Neben den Kapitalzuwächsen<br />
aus dem Börsegang der <strong>Raiffeisen</strong> International erhöhten auch die Gewinnthesaurierung aus 2004<br />
und die Währungseffekte das durchschnittliche Eigenkapital 2005.<br />
46,4<br />
56,1<br />
67,9<br />
93,9<br />
2001 2002 2003 2004 2005<br />
Die Bilanzsumme überstieg mit einem Wert von<br />
€ 93,9 Milliarden erstmals die Schwelle von<br />
€ 90 Milliarden. Gegenüber dem Vorjahr, das<br />
mit € 67,9 Milliarden bilanziert wurde, stieg die<br />
konsolidierte Bilanzsumme um 38 Prozent oder<br />
€ 26,0 Milliarden. Damit hat sie sich innerhalb<br />
von drei Jahren mehr als verdoppelt und zeigt<br />
anhaltend signifikantes – überwiegend organisch<br />
erzieltes – Wachstum des Geschäftsvolumens.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Die nachstehende Tabelle gibt einen Überblick über die Entwicklung wichtiger Ergebnisgrößen:<br />
Ergebnisgrößen der RZB im Jahresvergleich<br />
in € Millionen 2005 Veränderung 2004* 2003<br />
Zinsüberschuss 1.606,2 42,9 % 1.123,9 862,9<br />
Provisionsüberschuss 619,0 28,0 % 483,7 359,3<br />
Handelsergebnis 372,3 19,5 % 311,6 293,3<br />
Übrige Betriebserträge 72,7 -9,5 % 80,4 67,4<br />
Betriebserträge 2.670,2 33,5 % 1.999,6 1.582,9<br />
Personalaufwand -817,2 36,3 % -599,4 -519,2<br />
Sachaufwand -590,9 33,0 % -444,3 -373,3<br />
Abschreibungen -166,0 8,9 % -152,4 -124,9<br />
Verwaltungsaufwendungen -1.574,0 31,6 % -1.196,1 -1.017,4<br />
Betriebsergebnis 1.096,2 36,4 % 803,5 565,5<br />
Kreditrisikovorsorgen -206,6 5,6 % -195,7 -202,2<br />
Jahresüberschuss vor Steuern 929,9 34,3 % 692,3 343,6<br />
Jahresüberschuss nach Steuern 704,6 24,5 % 565,8 278,4<br />
Konzern-Jahresüberschuss 450,9 1,2 % 445,7 216,2<br />
* Die Vergleichswerte 2004 wurden aufgrund geänderter und neuer IFRS-Bestimmungen geringfügig angepasst.<br />
Die operativen Ergebnisgrößen weisen signifikante Ergebniserhöhungen auf: Die Betriebserträge<br />
stiegen um ein Drittel auf € 2.670 Millionen, wobei der Zinsüberschuss mit einer Steigerung von<br />
43 Prozent am deutlichsten wuchs. Aufgrund des nach wie vor nicht abgeschlossenen Ausbaus der<br />
Vertriebsstrukturen in den CEE-Ländern wuchsen die Verwaltungsaufwendungen mit 32 Prozent nur<br />
leicht schwächer und erreichen € 1.574 Millionen. Dabei ist der Personalaufwand mit einem Plus<br />
von 36 Prozent der wesentlichste Treiber.<br />
Entwicklung der Cost/Income Ratio<br />
in € Millionen<br />
2.800<br />
66,4 %<br />
2.400<br />
2.000<br />
1.600<br />
1.200<br />
800<br />
400<br />
0<br />
1.058<br />
702<br />
1.343<br />
67,2 %<br />
900<br />
1.583<br />
64,1 %<br />
1.017<br />
2.000<br />
59,8 %<br />
1.196<br />
2001 2002 2003 2004 2005<br />
Betriebserträge Betriebsaufwendungen Cost/Income Ratio<br />
2.670<br />
Die Effizienzkennzahl Cost/Income Ratio, die die<br />
Verwaltungsaufwendungen im Verhältnis zu den<br />
Betriebserträgen ausweist, hat sich einhergehend<br />
mit der operativen Ergebnissteigerung von 59,8<br />
Prozent auf sehr gute 58,9 Prozent verbessert<br />
und liegt damit nachhaltig unter der vom Konzernvorstand<br />
vorgegebenen 60 Prozent-Marke.<br />
Durch die strategische Fokussierung auf das<br />
Retailgeschäft in CEE und die stärkere Präsenz<br />
in margenstarken Märkten gab es leichte<br />
Verschiebungen bei der Zusammensetzung der<br />
Betriebserträge.<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
1.574<br />
58,9 %<br />
66 %<br />
64 %<br />
62 %<br />
60 %<br />
58 %<br />
56 %<br />
54 %<br />
Konzernergebnis<br />
www.rzb.at<br />
75
Konzernergebnis RZB 2005<br />
76 www.rzb.at<br />
Entwicklung der Ergebnisstruktur<br />
in € Millionen<br />
2.800<br />
2.400<br />
2.000<br />
1.600<br />
1.200<br />
800<br />
400<br />
0<br />
7%<br />
23 %<br />
20 %<br />
50 %<br />
7%<br />
19 %<br />
21 %<br />
53 %<br />
Der Zinsüberschuss wuchs um 43 Prozent von<br />
€ 1.124 Millionen auf € 1.606 Millionen. Der<br />
Anteil an den Betriebserträgen betrug damit<br />
60 Prozent und liegt vier Prozentpunkte über dem<br />
Vorjahr. Der Provisionsüberschuss nahm zwar um<br />
28 Prozent zu und erreichte € 619 Millionen, der<br />
Anteil am Gesamtüberschuss fiel jedoch um einen<br />
Prozentpunkt auf nunmehr 23 Prozent. Gleiches<br />
gilt auch für das Handelsergebnis, das mit einem<br />
Plus von 19 Prozent auf € 372 Millionen einen um<br />
zwei Prozentpunkte reduzierten Anteil an den<br />
Betriebserträgen hat. Die übrigen Betriebserträge<br />
gingen mit 10 Prozent leicht zurück, die € 73<br />
Millionen stehen für drei Prozent (minus ein<br />
Prozentpunkt) der Betriebserträge.<br />
Das Kreditrisiko hat sich im Berichtsjahr zufriedenstellend<br />
entwickelt. Trotz eines um 41 Prozent<br />
deutlich erhöhten Kreditvolumens nahmen die<br />
Kreditrisikovorsorgen nur um 6 Prozent oder € 11 Millionen auf netto € 207 Millionen zu. Dies ist ein<br />
deutliches Indiz für die gute Qualität und die breitere Diversifikation des stetig wachsenden<br />
Kreditportfolios. Es war darüber hinaus kein größerer Vorsorgebedarf für Einzelinvestments<br />
vorzunehmen. Die Regionen mit den höheren Margen weisen anteilig auch den höheren Vorsorgebedarf<br />
auf, 81 Prozent aller Vorsorgen der RZB wurden für in CEE ausgereichte Kredite<br />
vorgenommen, wobei die Vorsorgen für Retailkunden um 54 Prozent anstiegen, eine Folge des stark<br />
erhöhten Kreditvolumens in diesem Kundensegment.<br />
Zinsergebnis Provisionsergebnis<br />
Handelsergebnis Übrige Betriebserträge<br />
4%<br />
19 %<br />
23 %<br />
54 %<br />
4%<br />
16 %<br />
24 %<br />
56 %<br />
14 %<br />
23 %<br />
60 %<br />
2001 2002 2003 2004 2005<br />
Entwicklung von Jahresüberschuss und Return on Equity<br />
in € Millionen<br />
3.500<br />
3.000<br />
2.500<br />
2.000<br />
1.500<br />
1.000<br />
500<br />
0<br />
1.058<br />
1.736<br />
13,3 %<br />
232<br />
1.338<br />
1.940<br />
12,5 %<br />
243<br />
2.221<br />
1.583<br />
15,5 %<br />
344<br />
29,9 %<br />
2.317<br />
2.014<br />
692<br />
2001 2002 2003 2004 2005<br />
Durchschnittliches Eigenkapital<br />
Jahresüberschuss vor Steuern Return on Equity vor Steuern<br />
3.885<br />
2.670<br />
3%<br />
23,9 %<br />
930<br />
30 %<br />
25 %<br />
20 %<br />
15 %<br />
10 %<br />
5%<br />
0%<br />
Der überproportionale Anstieg der Ertragsteuern<br />
um 78 Prozent auf € 225 Millionen begründet<br />
sich teilweise in Steuernachzahlungen für<br />
Vorperioden in Höhe von rund € 14 Millionen<br />
sowie im Rückgang von verrechenbaren steuerlichen<br />
Verlustvorträgen.<br />
Aufgrund dieser Zuwächse bei den Steuern stieg<br />
der Jahresüberschuss nach Steuern nur um ein<br />
knappes Viertel von € 566 Millionen auf € 705<br />
Millionen und fällt damit im Vergleich zum<br />
Betriebsergebnis (plus 36 Prozent) niedriger aus.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Der Anstieg der Anteile anderer Gesellschafter am Ergebnis um 111 Prozent auf € 254 Millionen<br />
erklärt sich mit dem Börsegang der <strong>Raiffeisen</strong> International, wodurch der Anteil der <strong>Raiffeisen</strong><br />
<strong>Zentralbank</strong> von 86 auf 70 Prozent gesunken ist.<br />
Der auf die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> entfallende Konzern-Jahresüberschuss von € 451 Millionen liegt<br />
damit nur leicht und zwar um 1 Prozent oder € 5 Millionen über dem Vorjahr. Der sich daraus<br />
ableitende Gewinn je Aktie (EPS) verringerte sich wegen der Kapitalerhöhung in der <strong>Raiffeisen</strong><br />
<strong>Zentralbank</strong> im Dezember 2004 von € 102,3 auf € 92,6. Im Jahr 2005 waren im Durchschnitt<br />
4.797.538 Stammaktien im Umlauf (Vorjahr: 4.292.335).<br />
Wegen der deutlich gestiegenen Kapitalbasis hat der Ergebnisanstieg allerdings nicht zu einer<br />
Verbesserung des Return on Equity (ROE) geführt. Dieser errechnet sich aus dem Jahresüberschuss<br />
vor Steuern in Prozent des durchschnittlichen Eigenkapitals und sank im Berichtsjahr um 5,9 Prozentpunkte<br />
von 29,9 Prozent auf 23,9 Prozent. Das zugrunde liegende durchschnittliche Eigenkapital<br />
stieg um € 1.568 Millionen auf € 3.885 Millionen. Dieser Zuwachs ergibt sich überwiegend aus<br />
Gewinnthesaurierungen sowie der Kapitalerhöhung in der <strong>Raiffeisen</strong> International im Zuge des<br />
Börseganges.<br />
Segmentergebnisse nach Geschäftsfeldern<br />
Wie schon das Gesamtergebnis der RZB zeigt, wurden in nahezu allen Geschäftsbereichen deutliche<br />
Ergebniszuwächse erzielt, die Fokussierung auf das Retailgeschäft in den CEE-Ländern bringt<br />
zunehmend positivere Ergebnisse, obwohl der Filialisierungsprozess und die Exploration neuer<br />
regionaler Märkte noch nicht abgeschlossen sind.<br />
Entwicklung der Segmentergebnisse vor Steuern<br />
in € Millionen<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
-100<br />
238<br />
201<br />
320<br />
449<br />
20 25<br />
96<br />
147<br />
Corporate Customers Financial Inst. & Public Sector Retail Customers Propietary Trading Participations & Other<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
-59<br />
-19<br />
51<br />
129<br />
2002 2003 2004 2005<br />
158 142<br />
174<br />
238<br />
-77<br />
-43<br />
52<br />
-34<br />
Konzernergebnis<br />
www.rzb.at<br />
77
Konzernergebnis RZB 2005<br />
78 www.rzb.at<br />
Das größte Geschäftsfeld Corporate Customers konnte den Gewinn vor Steuern um 41 Prozent auf<br />
€ 449 Millionen steigern. Dies beruht größtenteils auf Volumensteigerungen – die Risikoaktiva<br />
wuchsen um 34 Prozent auf € 26,1 Milliarden – und auf einem Rückgang der Kreditrisikovorsorgen<br />
um 18 Prozent auf € 112 Millionen. Die Betriebserträge wie die Verwaltungsaufwendungen stiegen<br />
im Gleichschritt um rund 26 Prozent, wodurch die Cost/Income Ratio fast unverändert bei 40 Prozent<br />
liegt. Der Return on Equity fiel bedingt durch das stark gewachsene Eigenkapital um 2,4 Prozentpunkte<br />
auf 24,8 Prozent.<br />
Weiter gewachsen ist auch das Ergebnis aus Financial Institutions & Public Sector, das um 53 Prozent<br />
auf € 147 Millionen stieg. Auch hier trugen ein starker Anstieg des Geschäftsvolumens und ein gutes<br />
Handelsergebnis von plus 98 Prozent bei moderatem Anstieg der Verwaltungsaufwendungen von plus<br />
22 Prozent zur Ergebnisverbesserung bei.<br />
Das Segment Retail Customers wächst weiter dynamisch, die Risikoaktiva stiegen um 85 Prozent auf<br />
€ 9,4 Milliarden, der Gewinn vor Steuern sogar um 155 Prozent auf € 129 Millionen. Damit trägt<br />
das noch immer relativ junge Segment schon 14 Prozent zum Gesamtergebnis der RZB bei. Die<br />
hohen Zuwächse beim Geschäftsvolumen sind daher auch für den Ergebnisanstieg verantwortlich und<br />
sorgen für Skaleneffekte. Die Verwaltungsaufwendungen stiegen um 44 Prozent und sind weiterhin<br />
durch Filial- und Produkterweiterungen geprägt, wodurch sich auch nach wie vor die relativ hohe,<br />
wenn auch um 4,8 Prozentpunkte verbesserte Cost/Income Ratio von 78,1 Prozent erklären lässt.<br />
Das Eigenhandelssegment Proprietary Trading verzeichnet ebenfalls Ergebnisverbesserungen. Das<br />
Ergebnis vor Steuern stieg mit 37 Prozent auf € 238 Millionen etwas stärker als die Risikoaktiva,<br />
die um 31 Prozent auf € 11,0 Milliarden zunahmen. Während das Handelsergebnis durch Hedgingaktivitäten<br />
für die Investments in CEE stagnierte, entwickelte sich der Zinsüberschuss aufgrund guter<br />
Ergebnisse aus dem Aktiv/Passiv-Management mit einem Plus von 45 Prozent auf € 184 Millionen<br />
sehr gut. Die Cost/Income Ratio liegt bei nur 34,0 Prozent, der Return on Equity fiel wegen des<br />
starken Eigenmittelzuwachses um 3,3 Prozentpunke auf 31,2 Prozent.<br />
Beim Segment Participations & Other drehte das Ergebnis von € 52 Millionen auf minus € 34 Millionen.<br />
Der Grund liegt zum überwiegenden Teil in einem Einmaleffekt aus dem Jahr 2004, wo außertourliche<br />
Gewinne aus der Marktbewertung von Beteiligungen von rund € 90 Millionen verbucht wurden.<br />
Ansonsten entwickelten sich die Ergebnisse aus dem hier ausgewiesenen Nichtbankenbereich gut,<br />
auch die über dem Konzernverrechnungssatz liegenden Ergebnisse aus der Eigenkapitalveranlagung<br />
trugen positiv zum Segmentergebnis bei. Letztlich wird das Segment durch nicht an andere Segmente<br />
verrechnete Overheadkosten belastet.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Die Positionen der Erfolgsrechnung im Detail<br />
Zinsüberschuss<br />
Entwicklung der Zinsspanne<br />
2,0 %<br />
1,5 %<br />
1,0 %<br />
0,5 %<br />
0,0 %<br />
1,32 %<br />
Der Zinsüberschuss wuchs im Berichtsjahr um 43 Prozent oder € 482 Millionen auf € 1.606<br />
Millionen. Auf Unternehmenszukäufe entfallen dabei neun Prozent oder € 46 Millionen. Die<br />
Zuwächse liegen über dem Bilanzsummenwachstum von 38 Prozent, womit sich die Zinsspanne<br />
(gerechnet auf die durchschnittliche Bilanzsumme) von 1,79 Prozent im Vorjahr um 23 Basispunkte<br />
auf 2,02 Prozent klar verbesserte.<br />
1,56 %<br />
1,69 %<br />
1,79 %<br />
2,02 %<br />
2001 2002 2003 2004 2005<br />
Die Zinserträge erhöhten sich um 36 Prozent auf<br />
€ 3.517 Millionen. Der Anstieg der Zinserträge<br />
aus Forderungen an Kunden lag bei 39 Prozent<br />
und machte mit 54 Prozent auch den größten<br />
Anteil an den Zinserträgen aus. Der korrespondierende<br />
Bilanzposten zeigte einen durchschnittlichen<br />
Anstieg von 42 Prozent.<br />
Im Vergleich zu den Erträgen stiegen die Zinsaufwendungen<br />
mit 30 Prozent auf € 1.910<br />
Millionen etwas geringer. Trotz eines Anstiegs des<br />
durchschnittlichen Einlagenvolumens von rund<br />
38 Prozent nahmen die Zinsaufwendungen in<br />
diesem Bereich nur um 18 Prozent zu.<br />
Diese inkongruenten Veränderungen ergaben sich teilweise durch niedrigere Zinsaufwendungen im<br />
Bereich der verbrieften Verbindlichkeiten sowie aufgrund von Umschichtungen bei Refinanzierungen<br />
in andere Währungen, andererseits aufgrund der Umschichtung des kalkulatorischen Refinanzierungsaufwands<br />
für die Handelsaktiva in das Handelsergebnis.<br />
Der größte Zuwachs beim Zinsüberschuss ergab sich bei den Retail Customers mit einem Plus von<br />
58 Prozent. Auch im Proprietary Trading gab es mit plus 45 Prozent aufgrund guter Ergebnisse im<br />
Aktiv-/Passiv-Management und bei Wertpapieren einen positiven Trend.<br />
In regionaler Hinsicht wuchsen Südosteuropa mit plus 61 Prozent oder € 157 Millionen und die<br />
GUS-Länder mit plus 110 Prozent oder € 131 Millionen am stärksten. Dies sind auch die Regionen<br />
mit den größten Volumensteigerungen bei Krediten an Retail Customers und KMU-Kunden. Auch in<br />
<strong>Österreich</strong> stieg der Zinsüberschuss stark an, was durch Volumenzuwächse bei Forderungen an Kreditinstitute<br />
und Kunden sowie guten Ergebnissen aus at-equity bewerteten Beteiligungen verursacht wurde.<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
Erfolgsrechnung<br />
www.rzb.at<br />
79
Erfolgsrechnung RZB 2005<br />
80 www.rzb.at<br />
Kreditrisikovorsorgen<br />
Erfreulich entwickelten sich die Kreditrisikovorsorgen, die trotz eines dynamisch wachsenden<br />
Geschäftsvolumens nur um 6 Prozent oder € 11 Millionen auf € 207 Millionen stiegen. Die<br />
Risk/Earnings Ratio – das Verhältnis von Kreditvorsorgen zu Nettozinsüberschuss – wurde deutlich<br />
verbessert und liegt mit 12,9 Prozent um 4,6 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert von 17,4 Prozent.<br />
Auch die Neubildungsquote (bezogen auf die durchschnittlichen Risikoaktiva des Bankbuchs)<br />
verbesserte sich um 12 Basispunkte auf 0,52 Prozent.<br />
Regionale Aufteilung der Kreditrisikovorsorgen<br />
GUS-Länder<br />
27 %<br />
Südosteuropa<br />
30 %<br />
Sonstige<br />
5%<br />
<strong>Österreich</strong><br />
Dabei zeigt sich ein unterschiedlicher Trend in den<br />
für das Kreditrisiko wesentlichen Geschäftsfeldern:<br />
Während die Vorsorgen für Corporate Customers<br />
um 18 Prozent auf € 112 Millionen sanken,<br />
stiegen sie für die Retail Customers um 54 Prozent<br />
auf € 97 Millionen.<br />
15 % Die Verbesserung bei den Corporate Customers<br />
liegt daran, dass im Berichtsjahr keine größeren<br />
Problemkreditfälle aufgetreten sind. Der größte<br />
Zentraleuropa Einzelfall in <strong>Österreich</strong> beläuft sich auf € 15 Mil-<br />
23 %<br />
lionen, in den CEE-Ländern auf € 11 Millionen.<br />
Besonders deutlich zeigt sich der Rückgang der<br />
Wertberichtigungen in <strong>Österreich</strong>, wo sie um<br />
42 Prozent auf € 29 Millionen fielen und in<br />
Zentraleuropa, das im Jahr 2004 durch einige Einzelfälle belastet war. Die Ausfallsquote, welche die<br />
echten Ausfälle (Verbrauch der Wertberichtigung und Direktabschreibungen) im Verhältnis zum<br />
gesamten Kreditobligo darstellt, fiel um 5 Basispunkte auf 0,12 Prozent.<br />
Bei den Retail Customers lag dieser Anstieg durchaus im Rahmen des Volumenwachstums. Deutlich ist<br />
der Zuwachs vor allem in den für die RZB noch jüngeren Retailmärkten in Südosteuropa und besonders<br />
in den GUS-Ländern, wobei hier auch die Akquisition der Bank Aval ins Gewicht fällt. Dies sind<br />
gleichzeitig auch jene Märkte, die die höchsten Margen auszuweisen haben. Die Risk/Earnings Ratio<br />
hat sich nur in den GUS-Ländern um 2,4 Prozentpunkte auf 22,1 Prozent verschlechtert, während in<br />
den anderen Regionen teilweise signifikante Verbesserungen verzeichnet werden konnten. Den besten<br />
Wert weist die Region <strong>Österreich</strong> mit nur 7,5 Prozent auf, nach 17,9 Prozent im Jahr zuvor.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Entwicklung des Provisionsüberschusses<br />
in € Millionen<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
214<br />
16 %<br />
4%<br />
27 %<br />
22 %<br />
31 %<br />
283<br />
18 %<br />
6%<br />
22 %<br />
24 %<br />
30 %<br />
359<br />
15 %<br />
484<br />
2001 2002 2003 2004 2005<br />
Zahlungsverkehr Kreditbearbeitung und Avalgeschäft<br />
Wertpapiergeschäft<br />
Sonstige Bankdienstleistungen<br />
Devisen-, Valuten- und Edelmetallgeschäft<br />
6%<br />
16 %<br />
25 %<br />
38 %<br />
Provisionsüberschuss<br />
Der stark von der Anzahl der Transaktionen<br />
abhängige Provisionsüberschuss setzte auch<br />
2005 eine nachhaltige kontinuierliche Entwicklung<br />
fort. Er verzeichnete einen Anstieg um 28 Prozent<br />
oder € 135 Millionen auf € 619 Millionen.<br />
Auf neu konsolidierte Unternehmen entfallen<br />
€ 26 Millionen, das ist rund ein Fünftel des<br />
Anstiegs. Das Zahlungsverkehrsgeschäft ist mit<br />
€ 240 Millionen und einem Anteil von 39 Prozent<br />
der weiterhin wichtigste Ergebnisträger. Deutliche<br />
Zuwächse gab es auch bei den Provisionen aus<br />
dem Wertpapiergeschäft mit einem Plus von 42<br />
Prozent auf € 106 Millionen und beim Devisengeschäft,<br />
dessen Provisionsergebnis um 45 Prozent<br />
auf € 42 Millionen wuchs.<br />
Allgemein war der Zuwachs an Kunden im Bereich der Privatkunden und der Klein- und Mittelbetriebe<br />
der wesentliche Grund für die Steigerungen bei den Gebühren und Kommissionen, diese trugen fast<br />
60 Prozent zum Ergebnisanstieg bei. Besonders stark erhöhten sich die Provisionserträge in den<br />
GUS-Ländern, die einen Anstieg um 117 Prozent oder € 52 Millionen verzeichneten, davon entfiel<br />
fast die Hälfte auf die im Oktober 2005 erstmalig einbezogene Bank Aval.<br />
Entwicklung des Handelsergebnisses<br />
in € Millionen<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
240<br />
3%<br />
82 %<br />
15 %<br />
253<br />
2%<br />
79 %<br />
293<br />
13 %<br />
6%<br />
15 %<br />
30 %<br />
36 %<br />
Handelsergebnis<br />
Das Handelsergebnis stieg um 19 Prozent oder<br />
€ 61 Millionen auf € 372 Millionen. Es berücksichtigt<br />
sowohl realisierte als auch unrealisierte<br />
Gewinne und Verluste aller Positionen des Handelsbestands<br />
unter Einschluss des Refinanzierungsaufwands<br />
für Aktivposten des Handelsbestands<br />
und der Bewertungsergebnisse aller Fremdwährungspositionen.<br />
18 %<br />
Das Handelsergebnis der RZB ist traditionell durch<br />
den kundenbezogenen Handel mit Devisen und<br />
Valuten bestimmt. Hier haben die Entwicklungen<br />
19 %<br />
11 %<br />
11 %<br />
auf den Zins- und Devisenmärkten nur geringen<br />
Einfluss, das Ergebnis ist vielmehr bestimmt durch<br />
das von Kunden in Auftrag gegebene Volumen.<br />
Trotz einer kontinuierlichen Steigerung dieses<br />
Volumens stieg das Ergebnis aus dem währungsbezogenen Geschäft nur um rund 10 Prozent auf<br />
€ 278 Millionen und macht damit drei Viertel des gesamten Handelsergebnisses aus. Der Grund<br />
dieses vergleichsweise geringen Anstiegs liegt im negativen Ergebnis aus Absicherungsgeschäften für<br />
Zins- und Kreditprodukte Devisen- und FX-Bewertung Aktien<br />
8%<br />
81 %<br />
312<br />
81 %<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
619<br />
11 %<br />
7%<br />
17 %<br />
26 %<br />
39 %<br />
2001 2002 2003 2004 2005<br />
8%<br />
372<br />
7%<br />
75 %<br />
Erfolgsrechnung<br />
www.rzb.at<br />
81
Erfolgsrechnung RZB 2005<br />
82 www.rzb.at<br />
die Investitionen der RZB in CEE. Die diesen Hedges gegenüberstehenden Ertragspositionen finden<br />
sich allerdings nicht in der Erfolgsrechnung, sondern unter den Währungsdifferenzen in der Eigenkapitalentwicklung<br />
(siehe Seite 131).<br />
Das Handelsergebnis aus eigenen Dispositionen entwickelte sich 2005 sehr positiv. Aufgrund höherer<br />
Handelsvolumina und einem freundlichen Marktumfeld erhöhte sich das Handelsergebnis aus dem<br />
zinsbezogenen Geschäft um 96 Prozent auf € 68 Millionen, was einem Anteil von 18 Prozent am<br />
gesamten Handelsergebnis entspricht. Die Handelsaktiva stiegen um 46 Prozent auf € 7,5 Milliarden.<br />
Während diese in den CEE-Ländern um ein Drittel zurückgingen, stiegen die Handelsaktiva in<br />
<strong>Österreich</strong> um mehr als das Doppelte auf € 6,0 Milliarden.<br />
Das Handelsergebnis aus aktien- und indexbezogenen Geschäften blieb mit € 27 Millionen relativ<br />
konstant (2004: € 25 Millionen). Dieses Ergebnis wird nahezu ausschließlich in der auf Equity-<br />
Produkte spezialisierten <strong>Raiffeisen</strong> Centrobank <strong>AG</strong> erwirtschaftet.<br />
Ergebnis aus Finanzinvestitionen<br />
Das Ergebnis aus Finanzinvestitionen erreichte € 26 Millionen und fiel daher gegenüber dem<br />
Vorjahresergebnis von € 94 Millionen um 72 Prozent ab. Es setzt sich aus dem Ergebnis aus Finanzanlagen<br />
– das aus Bewertungs- und Veräußerungserträgen aus Wertpapieren und Beteiligungen des<br />
Finanzanlagebestandes besteht – und aus dem Ergebnis des sonstigen Finanzumlaufvermögens<br />
(Bewertungs- und Veräußerungserträge von Wertpapieren der Bewertungskategorie at fair value<br />
through profit and loss) zusammen.<br />
Hauptursache für diesen Rückgang war das Ergebnis aus Finanzanlagen, das sich von € 70 Millionen<br />
um 66 Prozent auf € 24 Millionen reduzierte. Ausschlaggebend dafür waren hohe Bewertungsgewinne<br />
aus marktbewerteten Beteiligungen im Jahr 2004 – speziell aus der Beteiligung an der<br />
Investkredit Bank <strong>AG</strong>. Im Berichtsjahr standen Erträge aus Beteiligungsveräußerungen in Höhe von<br />
€ 56 Millionen – insbesondere wiederum aus dem Verkauf der Investkredit und einer Immobilienbeteiligung<br />
– Verlusten aus der Wertberichtigung von Unternehmensanteilen von € 30 Millionen –<br />
Abschreibungen von Immobilienprojekten und Marktbewertungen von Beteiligungen – gegenüber.<br />
Das Ergebnis aus dem sonstigen Finanzumlaufvermögen sank von € 23 Millionen auf € 2 Millionen.<br />
Dies hängt insbesondere mit einem Sondereffekt in der Vorperiode zusammen, wo es zu einer<br />
Zuschreibung von zuvor wertberichtigten Wertpapieren des Finanzumlaufvermögens kam.<br />
Verwaltungsaufwendungen<br />
Die Verwaltungsaufwendungen wuchsen im Berichtsjahr um 32 Prozent oder € 378 Millionen auf<br />
€ 1.574 Millionen. Aus den Zugängen in den Konsolidierungskreis stammen 14 Prozent des Anstiegs,<br />
das sind rund € 52 Millionen.<br />
Die Verwaltungsaufwendungen stiegen etwas geringer als die Betriebserträge, wodurch sich die Messgröße<br />
für die Betriebseffizienz, die Cost/Income Ratio, von 59,8 auf 58,9 Prozent verbesserte.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Struktur der Verwaltungsaufwendungen<br />
in € Millionen<br />
1.600<br />
1.400<br />
1.200<br />
1.000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
702<br />
13 %<br />
40 %<br />
47 %<br />
900<br />
11 %<br />
40 %<br />
49 %<br />
1.017<br />
12 %<br />
37 %<br />
51 %<br />
2001 2002 2003 2004 2005<br />
Personalaufwand Sachaufwand Abschreibungen<br />
13 %<br />
37 %<br />
50 %<br />
Der Personalaufwand, der um 36 Prozent oder<br />
€ 218 Millionen auf € 817 Millionen stieg, hat<br />
mit 52 Prozent einen um zwei Prozentpunkte<br />
höheren Anteil an den Verwaltungsaufwendungen.<br />
Davon waren € 189 Millionen organisch bedingt,<br />
während € 29 Millionen auf die neu in den Konsolidierungskreis<br />
aufgenommenen Konzerneinheiten<br />
zurückgingen.<br />
Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter im<br />
Konzern (im Sinne von Vollzeitäquivalenten) wuchs<br />
um 32 Prozent oder 7.552 auf 31.065. Damit<br />
liegt der Zuwachs leicht unter dem der Kosten, was<br />
durch Währungseffekte, planmäßige Gehaltssteigerungen<br />
(speziell im CEE Raum) sowie Bonuszahlungen<br />
begründet ist. Die Betriebserträge pro<br />
Mitarbeiter lagen jedoch unverändert zum Vorjahr<br />
bei € 86 Tausend.<br />
Die Bank Aval war in der durchschnittlichen<br />
Anzahl der Mitarbeiter nur mit einem Quartal enthalten. Dennoch war der Zuwachs von 140 Prozent<br />
bei den Mitarbeitern in den GUS-Ländern, wo durchschnittlich 8.270 Mitarbeiter beschäftigt waren,<br />
mit Abstand am höchsten. In den Regionen <strong>Österreich</strong> (plus 6 Prozent) und Zentraleuropa (plus<br />
9 Prozent) lag der Anstieg unter 10 Prozent, was auf die schon hohe Marktdurchdringung in einigen<br />
Ländern zurückgeht. Der Schwerpunkt des Mitarbeiterzuwachses liegt klarerweise bei den Retail<br />
Customers mit einem Plus von 47 Prozent, wo der Ausbau von Kundenzentren und die Eröffnung<br />
neuer Filialen entsprechende Ressourcen benötigen. 62 Prozent aller Mitarbeiter arbeiten im Geschäftsfeld<br />
Retail Customers, das ist ein Plus von 6 Prozentpunkten gegenüber dem Vergleichzeitraum.<br />
Verteilung der Sachaufwendungen 2005<br />
Büroaufwand<br />
3%<br />
Einlagensicherung<br />
6%<br />
Werbeaufwand<br />
12 %<br />
Rechts- und<br />
Beratungsaufwand<br />
7%<br />
Kommunikationsaufwand<br />
9%<br />
1.196<br />
Der Anstieg der Sachaufwendungen lag bei<br />
33 Prozent oder € 147 Millionen und erreichte<br />
€ 591 Millionen. Damit nahmen sie 38 Prozent<br />
(2004: 37 Prozent) aller Betriebsaufwendungen ein.<br />
Zwölf Prozent des Zuwachses oder € 17 Millionen<br />
resultierten aus neu konsolidierten Einheiten. Ein<br />
Großteil des Anstiegs ging auf den fortgesetzten<br />
Ausbau der Geschäftsstellen im CEE-Raum zurück.<br />
Die Hauptaufwendungen dafür betrafen Mieten<br />
für Gebäude, Implementierung von Abwicklungssystemen<br />
sowie Marketing.<br />
Mit einem Anteil von 25 Prozent an den Sachaufwendungen<br />
ist der Gebäude- bzw. Mietaufwand,<br />
der um 28 Prozent auf € 144 Millionen stieg, der gewichtigste Kostenblock. Ebenfalls bedeutend sind<br />
die Ausgaben für IT und Kommunikation, die um ein Drittel auf zusammen € 142 Millionen wuchsen.<br />
Dabei sind die Zuwächse auch durch Systemumstellungen und die Optimierung von Prozessen<br />
bedingt. Der Werbeaufwand stieg um 25 Prozent auf € 72 Millionen und spiegelt die Maßnahmen<br />
zur Gewinnung von Kunden in den neu erschlossenen lokalen Märkten wider.<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
1.574<br />
11 %<br />
37 %<br />
52 %<br />
Sonstiger Sachaufwand<br />
23 %<br />
Gebäude-/<br />
Mietaufwand<br />
25 %<br />
IT-Aufwand<br />
15 %<br />
Erfolgsrechnung<br />
www.rzb.at<br />
83
Erfolgsrechnung RZB 2005<br />
100<br />
75<br />
50<br />
25<br />
0<br />
-25<br />
-50<br />
84 www.rzb.at<br />
Bankfremdes<br />
Geschäft<br />
Die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte stiegen im Jahresvergleich<br />
unterdurchschnittlich um 9 Prozent oder € 14 Millionen auf € 166 Millionen. Die im Vorjahr durchgeführte<br />
außerordentliche Abschreibung eines Bankgebäudes in Höhe von € 24 Millionen führte im<br />
Jahresvergleich zu einem Rückgang der Abschreibungen auf Sachanlagen, die von € 113 Millionen<br />
auf € 103 Millionen zurückgingen. Auf Abschreibungen von immateriellen Vermögenswerten – hauptsächlich<br />
Software und ähnliche Lizenzen – entfielen weitere € 55 Millionen (Vorjahr: € 36 Millionen).<br />
Sonstiges betriebliches Ergebnis<br />
Das sonstige betriebliche Ergebnis ist im Jahresvergleich um 22 Prozent von € 71 Millionen auf € 87<br />
Millionen gestiegen. Darin enthalten sind Deckungsbeiträge aus bankfremden Geschäften in Höhe von<br />
€ 74 Millionen (plus € 2 Millionen), sonstige nicht ertragsabhängige Steuern von € 30 Millionen<br />
(plus € 6 Millionen), das Ergebnis aus der Dotierung und Auflösung sonstiger Rückstellungen in Höhe<br />
von minus € 11 Millionen (Vorjahr: € 1 Million) sowie das Ergebnis aus Derivaten und Hedge<br />
Accounting von € 14 Millionen (Vorjahr minus € 9 Millionen).<br />
Durch eine Änderung der Bilanzierungsrichtlinien (IFRS 3) werden ab dem Geschäftsjahr 2005<br />
Firmenwerte nicht mehr planmäßig abgeschrieben, sondern einem Impairment-Test unterzogen. Daher<br />
waren im Vorjahr noch planmäßige Firmenwertabschreibungen in Höhe von € 21 Millionen zu<br />
verbuchen, im Geschäftsjahr 2005 gab es deshalb nur noch eine außerplanmäßige Abschreibung<br />
von € 3 Millionen, die für die <strong>Raiffeisen</strong> Krekova banka d.d., Maribor, zu bilden war.<br />
Zusammensetzung des sonstigen betrieblichen Ergebnisses<br />
in € Millionen<br />
52<br />
90<br />
62<br />
73 74<br />
6 7<br />
23<br />
55<br />
44<br />
-11 -13 -20 -23 -30<br />
Übriges Geschäft Nicht ertragsabhängige<br />
Steuern<br />
2001 2002 2003 2004 2005<br />
38<br />
-5 -3 -10<br />
Derivate und Hedge<br />
Accounting<br />
Abgang von<br />
Sachanlagen<br />
Kapitalkonsolidierung Sonstige<br />
Rückstellungen<br />
Schließlich erreichten die übrigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen einen Betrag von<br />
€ 44 Millionen nach € 55 Millionen im Vorjahr. Der Rückgang resultiert aus Erträgen aus der<br />
Entkonsolidierung, die im Vorjahr mit insgesamt € 36 Millionen zu Buche schlugen.<br />
14<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview<br />
4 1<br />
5 0,1<br />
-5<br />
20<br />
4<br />
-4<br />
-25<br />
0,4<br />
-3<br />
4 6<br />
1<br />
-11
RZB 2005<br />
Struktur der Bilanzaktiva<br />
in € Milliarden<br />
90<br />
75<br />
60<br />
45<br />
30<br />
15<br />
0<br />
44,6<br />
9%<br />
17 %<br />
37 %<br />
37 %<br />
Bilanzentwicklung<br />
Das dynamische Wachstum der RZB fand auch im Geschäftsjahr 2005 seine Fortsetzung. Die Bilanzsumme<br />
stieg gegenüber dem Vorjahr von € 67,9 Milliarden um 38 Prozent auf € 93,9 Milliarden.<br />
Rund 15 Prozent oder € 3,8 Milliarden des Anstiegs von € 26,0 Milliarden entfielen auf Veränderungen<br />
des Konsolidierungskreises, in erster Linie auf die Einbeziehung der Bank Aval im vierten Quartal.<br />
Weitere fünf Prozent bzw. rund € 1 Milliarde entfallen auf Wechselkursänderungen in den CEE-Ländern.<br />
Das organische Bilanzsummenwachstum des Konzerns lag somit bei € 21,1 Milliarden, das ist ein<br />
Zuwachs von 31 Prozent gegenüber dem Jahresende 2004.<br />
46,4<br />
8%<br />
18 %<br />
42 %<br />
32 %<br />
56,1<br />
67,9<br />
2001 2002 2003 2004 2005<br />
Forderungen an Kreditinstitute Forderungen an Kunden (netto)<br />
Wertpapiere / Beteiligungen Übrige Aktiva<br />
Struktur der Kundenforderungen<br />
Retailkunden<br />
21 %<br />
12 %<br />
16 %<br />
48 %<br />
34 %<br />
9%<br />
19 %<br />
40 %<br />
33 %<br />
Aktivseitig wurde das Wachstum von einer Ausweitung<br />
der Forderungen an Kunden getrieben, die um<br />
42 Prozent oder € 11,7 Milliarden auf insgesamt<br />
€ 39,6 Milliarden anstiegen. € 2,5 Milliarden<br />
wurden durch Änderungen des Konsolidierungskreises<br />
beigesteuert. Bereinigt um die Kreditrisikovorsorgen<br />
von € 1,1 Milliarden haben die Forderungen<br />
an Kunden nun einen Anteil von 41 Prozent<br />
an den Bilanzaktiva. Kredite an Firmenkunden<br />
wuchsen absolut und relativ mit € 9,5 Milliarden<br />
bzw. 47 Prozent am stärksten und erreichten zum<br />
Jahresende einen Wert von € 29,6 Milliarden.<br />
Der Zuwachs an Krediten für Retailkunden betrug<br />
32 Prozent und erreichte einen Bestand zum<br />
Jahresende von € 8,5 Milliarden. Mit 27 Prozent<br />
der Ausleihungen stammt der größte Teil der<br />
Kundenforderungen aus der Region Zentraleuropa.<br />
Der Anstieg der Forderungen an Kreditinstitute um<br />
ein Drittel auf € 29,6 Milliarden stammt in erster<br />
Linie aus höheren Beständen des Treasury im Interbankenhandel.<br />
Die in der Grafik als Wertpapiere/Beteiligungen<br />
zusammengefassten Bilanzposten haben im Berichtsjahr<br />
um 37 Prozent von € 12,7 Milliarden auf<br />
€ 17,5 Milliarden zugelegt: Die größten Zuwächse<br />
gab es mit einem Plus von € 2,4 Milliarden bei<br />
den Handelsaktiva, wo die Zuwächse auf das<br />
Konto der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> und der <strong>Raiffeisen</strong><br />
Centrobank gingen, während die Handelsbestände<br />
in Zentraleuropa zurückgingen.<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
93,9<br />
9%<br />
19 %<br />
41 %<br />
31 %<br />
Öffentlicher Sektor<br />
3%<br />
Firmenkunden<br />
76 %<br />
Bilanzentwicklung<br />
www.rzb.at<br />
85
Bilanzentwicklung RZB 2005<br />
86 www.rzb.at<br />
Struktur der Bilanzpassiva<br />
in € Milliarden<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
44,6<br />
6%<br />
15 %<br />
23 %<br />
56 %<br />
46,4<br />
7%<br />
15 %<br />
27 %<br />
51 %<br />
56,1<br />
2001 2002 2003 2004 2005<br />
Verbindlichkeiten gg. Kreditinstituten Verbindlichkeiten gg. Kunden<br />
Übrige Passiva Eigenmittel<br />
6%<br />
15 %<br />
30 %<br />
49 %<br />
67,9<br />
7%<br />
11 %<br />
34 %<br />
48 %<br />
93,9<br />
7%<br />
12 %<br />
34 %<br />
46 %<br />
Passiva<br />
Auf der Passivseite nahmen die Verbindlichkeiten<br />
gegenüber Kunden um 38 Prozent oder € 8,7<br />
Milliarden auf nunmehr € 32,2 Milliarden weiter<br />
zu, womit ihr Anteil an der Bilanzsumme mit<br />
34 Prozent konstant geblieben ist. Absolut gesehen<br />
geht der Zuwachs zu knapp 60 Prozent auf das<br />
Konto der Firmenkunden (plus € 5,1 Milliarden<br />
auf € 16,6 Milliarden) und zu rund 40 Prozent<br />
auf jenes der Privatkunden (plus € 3,3 Milliarden<br />
auf € 14,1 Milliarden). € 2,4 Milliarden des<br />
Zuwachses entfallen auf neu konsolidierte Unternehmen.<br />
Mit € 23,8 Milliarden stammen etwa drei<br />
Viertel der Einlagen aus dem CEE-Raum. Der<br />
Deckungsgrad der Kundeneinlagen zu den<br />
Kundenforderungen verringerte sich um 3 Prozentpunkte<br />
von 84 auf 81 Prozent.<br />
Der Anteil der Position Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten an der Bilanzsumme ging zwar<br />
von 48 auf 46 Prozent zurück, mit einem Anstieg um 35 Prozent auf € 43,4 Milliarden stellen sie<br />
jedoch nach wie vor den größten Anteil an der Refinanzierungsbasis der RZB. Dieses Merkmal der<br />
Passivstruktur geht auch auf die Funktion der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> als Spitzeninstitut der <strong>Raiffeisen</strong><br />
Bankengruppe zurück, wonach die <strong>Raiffeisen</strong>landesbanken die gesetzlichen Liquiditätsreserven bei<br />
der RZB halten. Darüber hinaus ist die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> selbst nicht im Retailgeschäft tätig.<br />
Rund 37 Prozent der Verbindlichkeiten (Vorjahr: 42 Prozent) gegenüber Kreditinstituten entfallen auf<br />
österreichische Banken, knapp 59 Prozent auf internationale Großbanken außerhalb <strong>Österreich</strong>s und<br />
dem CEE-Raum. Der Anstieg ist einerseits durch größere Transaktionen im Interbankengeschäft,<br />
andererseits durch langfristig angelegte Refinanzierungen über internationale Banken und supranationale<br />
Institutionen für Netzwerkbanken in CEE induziert.<br />
Der Anteil der übrigen Passiva erhöht sich um einen Prozentpunkt auf 12 Prozent, was vor allem auf<br />
die Verdoppelung der verbrieften Verbindlichkeiten auf € 6,2 Milliarden zurückgeht. Dabei schlugen<br />
die vermehrten Aktivitäten der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> am Eurobondmarkt durch, auf die knapp 90<br />
Prozent des im Umlauf befindlichen Eigenemissionsvolumens entfallen.<br />
Die Eigenmittel im weiteren Sinne (inklusive nachrangiger Verbindlichkeiten) machten weiterhin rund<br />
7 Prozent der Bilanzsumme aus, sie stiegen um 40 Prozent auf € 6,6 Milliarden.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Entwicklung des Eigenkapitals<br />
Bilanzielles Eigenkapital<br />
Das bilanzielle Eigenkapital nahm im Geschäftsjahr 2005 um 48 Prozent von € 3.343 Millionen auf<br />
€ 4.950 Millionen zu. Diese Erhöhung wurde im Wesentlichen durch den Börsegang der <strong>Raiffeisen</strong><br />
International verursacht, der netto einen Zuwachs von knapp € 800 Millionen für das Eigenkapital der<br />
RZB einbrachte, wovon rund € 450 Millionen auf den Anteil anderer Gesellschafter entfielen.<br />
Zusammensetzung des Eigenkapitals<br />
in € Millionen<br />
5.000<br />
4.000<br />
3.000<br />
2.000<br />
1.000<br />
0<br />
1.956<br />
335<br />
891<br />
730<br />
2.275<br />
389<br />
1.010<br />
876<br />
2.445<br />
533<br />
1.036<br />
876<br />
3.343<br />
668<br />
1.653<br />
1.022<br />
Das eingezahlte Kapital – bestehend aus<br />
gezeichnetem Kapital und Kapitalrücklagen – blieb<br />
unverändert bei € 1.022 Millionen. Die letzte Kapitalerhöhung<br />
in der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> fand im<br />
Dezember 2004 mit knapp € 146 Millionen statt.<br />
Das erwirtschaftete Kapital der RZB – bestehend aus<br />
Gewinnrücklagen und dem Konzern-Jahresüberschuss<br />
– erhöhte sich um 70 Prozent oder € 840 Millionen<br />
auf € 2.497 Millionen, wobei € 451 Millionen auf<br />
den Gewinn des Berichtsjahres entfallen.<br />
Der restliche Anstieg von € 389 Millionen setzt sich<br />
aus verschiedenen Faktoren zusammen: Positiv wirkten<br />
sich der Börsegang der <strong>Raiffeisen</strong> International aus,<br />
der durch Zurechnungen aus Anteilsverwässerung und einem direkt in das Eigenkapital gebuchten<br />
Verkaufserlös (Veräußerungsergebnis von Beteiligungen ohne Kontrollverlust) mit insgesamt € 345<br />
Millionen beitrug, die Bewertungsänderungen aus at-equity Unternehmen mit € 121 Millionen sowie die<br />
Währungsdifferenzen, die inklusive Hedging € 81 Millionen erreichten. Reduziert wurde das der <strong>Raiffeisen</strong><br />
<strong>Zentralbank</strong> zurechenbare Eigenkapital durch Bewertungsergebnisse aus dem Cash-Flow Hedge um<br />
€ 92 Millionen und durch die aus dem Vorjahresergebnis gezahlten Dividende von € 73 Millionen.<br />
Eingezahltes Kapital Erwirtschaftetes Kapital<br />
Anteile anderer Gesellschafter<br />
Die Anteile anderer Gesellschafter erhöhten sich von € 668 Millionen aus dem Vorjahr um 114 Prozent<br />
oder € 762 Millionen auf € 1.430 Millionen. Neben den anderen Gesellschaftern zustehenden Gewinnen<br />
aus 2005 in Höhe von € 254 Millionen waren die Einzahlungen anderer Gesellschafter von Konzernfirmen<br />
– speziell im Rahmen des Börsegangs der <strong>Raiffeisen</strong> International – mit netto € 531 Millionen –<br />
hauptverantwortlich für die Veränderung.<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
4.950<br />
1.430<br />
2.498<br />
1.022<br />
2001 2002 2003 2004 2005<br />
Eigenkapital<br />
www.rzb.at<br />
87
Eigenkapital RZB 2005<br />
88 www.rzb.at<br />
Entwicklung der Eigenmittel<br />
in € Millionen<br />
6.000<br />
5.000<br />
4.000<br />
3.000<br />
2.000<br />
1.000<br />
0<br />
1.929<br />
2.425<br />
26 %<br />
Aufsichtsrechtliche Eigenmittel gemäß BWG<br />
Die konsolidierten Eigenmittel der RZB-Kreditinstitutsgruppe gemäß österreichischem Bankwesengesetz<br />
(BWG) erreichten zum Jahresende € 5.199 Millionen und sind gegenüber dem Vorjahr<br />
(€ 4.120 Millionen) um 26 Prozent oder € 1.079 Millionen gestiegen.<br />
Auf das Kernkapital entfällt hievon ein Anteil von<br />
€ 3.982 Millionen, um 27 Prozent oder € 851<br />
Millionen mehr als im Vorjahr. Neben dem<br />
Gewinn des Berichtsjahres haben vor allem die<br />
schon erwähnten Kapitaleinzahlungen zu dem<br />
hohen Anstieg beigetragen.<br />
2.869<br />
2.238<br />
3.097<br />
2.431<br />
3.079<br />
50 % Den positiven Effekten aus steigenden Wechselkursen<br />
im CEE-Raum steht der aufgrund einer<br />
anderen Konsolidierungsweise direkte Abzug<br />
34 %<br />
25 % des Firmenwerts aus den Akquisitionen (€ 446<br />
28 % 27 %<br />
17 %<br />
Millionen) gegenüber. Die ergänzenden Eigenmittel<br />
zeigen einen Zuwachs von 36 Prozent oder<br />
0%<br />
€ 366 Millionen auf € 1.306 Millionen. Der<br />
Abzugsposten für Anteile an Banken und Finanzinstitute<br />
beinhaltet aufgrund einer BWG-Novelle<br />
(Finanzkonglomerategesetz) nunmehr auch Anteile an Versicherungen und stieg daher von € 102<br />
Millionen auf € 202 Millionen.<br />
2001 2002 2003 2004 2005<br />
Eigenmittel-Soll Eigenmittel-Ist Überdeckung<br />
4.120<br />
4.463<br />
5.199<br />
100 %<br />
75 %<br />
Den Eigenmitteln steht ein um 45 Prozent gewachsenes aufsichtsrechtliches Eigenmittelerfordernis von<br />
€ 4.463 Millionen (2004: € 3.079 Millionen) gegenüber. Die Ausweitung des Geschäftsvolumens<br />
zeigt sich in der Erhöhung der risikogewichteten Aktiva von 40 Prozent deutlich. Sie erreicht zum<br />
Jahresende € 48,0 Milliarden. Das daraus resultierende Eigenmittelerfordernis für das Bankbuch von<br />
€ 3.837 Millionen ergibt zusammen mit dem um 86 Prozent höheren Eigenmittelerfordernis für das<br />
Marktrisiko (€ 440 Millionen) und jenem für offene Devisenpositionen von € 186 Millionen (plus<br />
67 Prozent) das gesamte aufsichtrechtliche Eigenmittelerfordernis. Letztere stiegen auch wegen des<br />
schon erwähnten höheren Handelsvolumens der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> deutlich.<br />
Diese deutliche Ausweitung des Eigenmittel-Soll sowie der Kauf der Bank Aval verringert die<br />
Kernkapitalquote bezogen auf das Eigenmittelerfordernis des Bankbuchs um 0,9 Prozentpunkte von<br />
9,2 Prozent auf 8,3 Prozent. Die Eigenmittelquote ist um 1,4 Prozentpunkte von 10,7 auf 9,3 Prozent<br />
zurückgegangen.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Personalstand zum Bilanzstichtag<br />
Mitarbeiter zum Jahresende (FTE)<br />
50.000<br />
40.000<br />
30.000<br />
20.000<br />
10.000<br />
0<br />
Human Resources<br />
2005 war das Jahr der bislang stärksten Expansion in der Geschichte der RZB. Der Mitarbeiterzuwachs<br />
stellt auch den Aufgabenbereich Human Resources (HR) vor neue Aufgaben und Herausforderungen.<br />
Das operative HR-Management wird wie bisher von den lokalen HR-Abteilungen<br />
wahrgenommen. Die Personalabteilung der <strong>Raiffeisen</strong> International entwickelt zusammen mit den<br />
Netzwerkbanken die grundsätzlichen Vorgaben für das HR-Management in den Netzwerkbanken, die<br />
dann lokal umgesetzt werden. Darüber hinaus werden zusätzliche einheitliche Standards implementiert<br />
und länderübergreifende Projekte durchgeführt. Der Bereich HR der Konzernmutter <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong><br />
nimmt weiterhin eine Koordinationsfunktion wahr und stellt durch entsprechende Richtlinien und<br />
Rahmenregelungen eine einheitliche strategische Ausrichtung der Gruppe in HR-Fragen sicher.<br />
468<br />
5.358<br />
5.889<br />
2.513<br />
2001 2002 2003 2004 2005<br />
231<br />
16.700 21.119<br />
25.323<br />
244<br />
14.459<br />
228<br />
681<br />
6.187<br />
7.076<br />
238<br />
3.282<br />
7.241<br />
2.845<br />
3.718<br />
10.292<br />
8.697<br />
11.834<br />
9.654<br />
2.528 2.513 2.373 2.529<br />
<strong>Österreich</strong> Zentraleuropa Südosteuropa<br />
GUS Restliche Welt<br />
Mitarbeiter nach Konzernunternehmen<br />
Sonstige<br />
2%<br />
Leasing <strong>Österreich</strong><br />
1%<br />
46.243<br />
21.942<br />
Rasch wachsende Mitarbeiterzahl<br />
Der Erwerb der Bank Aval in der Ukraine mit<br />
16.645 Mitarbeitern, aber auch das organische<br />
Wachstum der RZB führten zu einem weiteren<br />
Anstieg des Mitarbeiterstandes um 20.920 Personen<br />
oder 82,6 Prozent auf 46.243 Mitarbeiter<br />
per 31. Dezember 2005. Davon entfallen auf die<br />
Netzwerkbanken in CEE 43.430 Mitarbeiter oder<br />
93,9 Prozent. Der Mitarbeiterstand der <strong>Raiffeisen</strong><br />
<strong>Zentralbank</strong> erhöhte sich im Berichtsjahr um<br />
121 Personen oder 10,5 Prozent auf 1.276.<br />
Der Frauenanteil liegt im Konzern durchschnittlich<br />
bei 68 Prozent. Die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> weist<br />
einen Anteil weiblicher Mitarbeiterinnen von<br />
48 Prozent auf. In den Netzwerkbanken reichen<br />
die Vergleichswerte von 50 (Kosovo) bis 77,5<br />
Prozent (Kroatien).<br />
Das geringe Durchschnittsalter von 33,6 Jahren ist<br />
nach wie vor ein Kennzeichen der RZB. Aufgrund<br />
des dynamischen Wachstums und der intensiven<br />
Rekrutierungsarbeit der letzten Jahre liegt es auf<br />
unverändert niedrigem Niveau. Bei der <strong>Raiffeisen</strong><br />
<strong>Zentralbank</strong> beträgt es 36,3 Jahre. In den Netzwerkbanken<br />
liegen die Vergleichswerte zwischen<br />
29 Jahren in Russland und 37,6 Jahren in Bosnien<br />
und Herzegowina.<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
284<br />
<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong><br />
3%<br />
<strong>Raiffeisen</strong> International<br />
94 %<br />
Human Resources<br />
www.rzb.at<br />
89
Human Resources RZB 2005<br />
90 www.rzb.at<br />
In logischer Folge ist auch das durchschnittliche Dienstalter mit 5,5 Jahren im Branchenvergleich<br />
relativ gering. Im Durchschnitt hat ein <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>-Mitarbeiter eine Dienstzugehörigkeit von<br />
7,3 Jahren. Bedingt durch das teilweise erst kurze Bestehen einiger Netzwerkbanken liegt die durchschnittliche<br />
Betriebszugehörigkeit dort zwischen 1,8 und 13 Jahren.<br />
Personalmanagement<br />
Die gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie hat einen besonderen Stellenwert in der Personalpolitik<br />
der RZB und wird z.B. in der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> insbesondere durch eine variable Gestaltung der<br />
Arbeitszeit gewährleistet. Neben der variablen Arbeitszeit bestehen am Standort Wien bereits seit<br />
einigen Jahren Teilzeit- und Telearbeitsmodelle. Der Anteil teilzeitbeschäftigter Mitarbeiter lag 2005<br />
bei 9,6 Prozent. Ein Betriebskindergarten mit besonders arbeitnehmerfreundlichen Öffnungszeiten<br />
findet regen Zuspruch.<br />
Management by Objectives<br />
Das „Management by Objectives“-System hat sich auch 2005 als effizientes Planungs-, Steuerungsund<br />
Führungsinstrument in der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> bewährt. In den Netzwerkbanken ist dieses<br />
System auch auf den unteren Managementebenen erfolgreich implementiert, in einigen Ländern auch<br />
bis auf Mitarbeiterebene. Die gemeinsame Zielfestlegung mit den Vorgesetzten ermöglicht eine klare<br />
Fokussierung für den einzelnen Mitarbeiter, für die Abteilung, für den Bereich und für die jeweilige<br />
Bank. Die Mitarbeiter am Standort Wien gaben bei der Mitarbeiterbefragung im Herbst 2005 der<br />
Dimension „Zielorientierung“ in 70 Prozent der Fälle die Bewertung „sehr gut“ oder „gut“.<br />
Das 2003 eingeführte 360°-Feedback für Führungskräfte hat sich bewährt und steht weiterhin allen<br />
Führungskräften zur Verfügung. Es unterstützt die persönliche Standortbestimmung und ermöglicht<br />
gezielte Personalentwicklungsmaßnahmen im Managementbereich.<br />
Personalentwicklung<br />
Die hohe fachliche und persönliche Qualifikation unserer Mitarbeiter ist eine wesentliche Voraussetzung<br />
für die hervorragende Dienstleistungsqualität der RZB und damit ein entscheidender Wettbewerbsvorteil.<br />
Personalentwicklung genießt daher einen hohen Stellenwert in der RZB. Bei einer<br />
durchschnittlichen Akademikerquote von 69 Prozent kann die Personalentwicklung auf einer sehr<br />
hohen Ausgangsqualifikation aufbauen. Im Einzelnen haben in der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> 52 Prozent<br />
der Mitarbeiter einen Hochschulabschluss, während bei den Netzwerkbanken dieser Wert zwischen<br />
27 Prozent (Kroatien) und 85 Prozent (Polen) liegt.<br />
Die konzernweiten Schulungen für Führungskräfte wurden im Berichtsjahr weiterhin stark nachgefragt.<br />
Als international agierendes und vernetztes Unternehmen wird die Mehrzahl der Trainings in der<br />
Konzernsprache Englisch abgehalten. Die im Jahr 2005 eingeführte Schulung für Gruppenleiter –<br />
Gruppen sind die kleinste organisatorische Einheit der RZB – wurde bereits intensiv in Anspruch<br />
genommen und positiv beurteilt.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Akademikeranteil in der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> und den Netzwerkbanken (in den jeweiligen Ländern)<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
Polen<br />
Ukraine<br />
Bulgarien<br />
Belarus<br />
Russland<br />
Die Mitarbeiter der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> investierten im Geschäftsjahr 2005 im Schnitt 4,3 Arbeitstage<br />
in ihre Weiterbildung. 73,5 Prozent der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>-Mitarbeiter nahmen im Jahr<br />
2005 an zumindest einer Schulung teil. In den Netzwerkbanken liegen diese Werte zwischen 0,3<br />
Arbeitstagen (Bosnien und Herzogowina) und 5,4 Arbeitstagen (Kroatien) bzw. zwischen 20 Prozent<br />
(Serbien und Montenegro) und 90 Prozent (Bulgarien).<br />
Der Mitarbeiteraustausch innerhalb der Gruppe war auch 2005 auf unverändert hohem Niveau.<br />
Besonders viele Mitarbeiter waren und sind zur besseren Integration der Bank Aval in den Konzern<br />
befristet in der Ukraine tätig. Neben mehrjährigen Entsendungen haben sich auch kurzfristige<br />
Trainingsaufenthalte und gemeinsame Schulungen sehr bewährt. Diese Begegnungen tragen neben<br />
dem fachlichen Wissenstransfer vor allem zur Weiterentwicklung der gemeinsamen Unternehmenskultur<br />
und der Entstehung von wichtigen konzerninternen Netzwerken bei.<br />
Personalmarketing<br />
Albanien<br />
Rumänien<br />
Ungarn<br />
Slowenien<br />
Unsere Attraktivität als Arbeitgeber am Standort Wien wurde im Berichtsjahr auch von unseren<br />
Mitarbeitern bestätigt. Mehr als 90 Prozent unserer Mitarbeiter würden sich wieder für eine Position in<br />
der RZB bewerben. Dieser Stolz und die damit verbundene Zufriedenheit sind ein wichtiger Faktor für<br />
unsere Positionierung als attraktiver Arbeitgeber. Dieses gute Image erleichtert die Suche nach geeigneten<br />
Mitarbeitern und stellt eine wichtige Voraussetzung für zeitgerechte und effiziente Rekrutierung dar.<br />
Im Sinn der von der RZB angestrebten Nachhaltigkeit wurde die Zusammenarbeit mit Universitäten,<br />
Fachhochschulen und anderen für die RZB relevanten Ausbildungsinstitutionen in Form von Lehrveranstaltungen,<br />
Gastvorträgen und Seminararbeiten fortgesetzt.<br />
Human Resources<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 91<br />
<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong><br />
Slowakei<br />
Tschechien<br />
Serbien und Montenegro<br />
Bosnien und Herzegowina<br />
Kosovo<br />
Kroatien
<strong>Info</strong>rmationstechnologie RZB 2005<br />
92 www.rzb.at<br />
<strong>Info</strong>rmationstechnologie<br />
Ziel im Bereich der <strong>Info</strong>rmationstechnologie war auch im abgelaufenen Berichtsjahr die nachhaltige<br />
und effiziente Unterstützung der Business Lines. Ein zentrales Element in der Effizienzsteigerung war<br />
dabei die Einrichtung eines zentralen „Data Warehouse“ – einer konzernweiten Datensammelstelle,<br />
die als gemeinsame Plattform für das konzernweite Berichtswesen und das Basel II-Risikomanagement<br />
dient. Diese zusätzliche IT-Applikation sichert konzernweit einheitliche kostenoptimale Steuerungsfunktionen,<br />
indem relevante Unternehmensdaten effizient gesammelt werden. Das zentrale Data<br />
Warehouse arbeitet im Verbund mit lokalen Datensammelstellen in den jeweiligen Tochterbanken und<br />
bildet das Rückgrat des Datenkonsolidierungsprozesses.<br />
Zudem stand das Jahr 2005 stark im Zeichen der Umsetzung der Basel II-Anforderungen. Dafür<br />
wurden verschiedene Risikomanagementtools sowohl lokal als auch auf Ebene der Zentrale<br />
implementiert. So wurden Rating-Applikationen entwickelt, die dem gesamten RZB-Konzern zur<br />
Verfügung stehen. Die Rating-Applikation für Financial Institutions and Sovereigns kommt zusätzlich<br />
auch in der gesamten <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe zum Einsatz.<br />
Fortschreitender Rollout des Treasury-Handelssystems<br />
Ein weiteres Beispiel für die konsequente Umsetzung einer effizienten IT-Architektur ist der Rollout<br />
des als Konzernstandard definierten Treasury Trading Systems GTS. Im Jahr 2005 wurden die Netzwerkbanken<br />
in Russland und Kroatien in das GTS integriert, wodurch signifikante Geschäftsvorteile<br />
erwartet werden. Damit sind mit der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> selbst und den Filialen Singapur und<br />
London in Summe fünf Standorte mittels On-Line-Remote Verbindung an das zentrale System<br />
angeschlossen. Weitere Installationen sind in Ländern mit hohem Geschäftsvolumen, beginnend mit<br />
Rumänien und Polen, geplant.<br />
Im Geschäftsjahr 2006 wurde das bereits in einigen Konzerneinheiten erfolgreich eingesetzte<br />
Prozessmanagementsystem unter Anwendung der 6-Sigma-Methode auch in der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong><br />
eingeführt. Mit der Zielsetzung Kundenerwartungen zu erfüllen und damit Kundenzufriedenheit<br />
zu erhöhen, werden Prozessleistungen in einem kontinuierlichen Optimierungskreislauf gemessen,<br />
Schwächen identifiziert und beseitigt.<br />
Für den Vertrieb entwickelte die IT ein Instrument, welches das Kundenbeziehungsmanagement effizienter<br />
gestaltet. Damit werden nun nicht nur Betreuung und Kontaktmanagement zu bestehenden<br />
Großkunden, sondern auch die Anbahnung von Neugeschäft und ein gezieltes Opportunity-Management<br />
unterstützt. Darüber hinaus werden künftig auch Marketingaktivitäten wie z.B. die Planung und<br />
Abwicklung von Events, das Kundendatenmanagement sowie das Sales Reporting über das neue<br />
System abgewickelt.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Risikomanagement<br />
Das aktive Risikomanagement stellt für die RZB eine zentrale Aufgabe dar und berücksichtigt neben<br />
den regulatorischen Rahmenbedingungen basierend auf dem Bankwesengesetz (BWG) insbesondere<br />
Art und Umfang des Geschäftes und der daraus resultierenden Risiken für die RZB. Mit dem Ziel,<br />
den Unternehmenswert zu steigern, werden nicht nur Chancen wahrgenommen, sondern auch Risiken<br />
eingegangen. Um diese möglichst früh zu erkennen und abzuwägen, betreibt die RZB bereits seit<br />
vielen Jahren ein unternehmensweites Risikomanagement, welches die Basis unternehmerischen<br />
Handelns darstellt.<br />
Wesentliche Aufgaben sind dabei, den <strong>Info</strong>rmationsaustausch über risikorelevante Sachverhalte<br />
sicherzustellen und das Risikomanagement in allen Bereichen weiterzuentwickeln. Die Hauptrisiken<br />
werden laufend quantifiziert und modelliert und monatlich zu einer unternehmensweiten Risikokennzahl<br />
zusammengefasst. Dazu werden moderne Risiko-Tools und die jeweils besten Bewertungsmethoden<br />
(z.B. Value-at-Risk, Sensitivitäts- und Krisentestanalysen, Ratingmodelle, Expertenschätzung)<br />
angewandt.<br />
Dem standardisierten Berichtswesen entsprechend werden die jeweiligen Führungsebenen über das<br />
Ergebnis informiert. Das transparente Berichtswesen dient der RZB als Frühwarnsystem und ist die<br />
Basis für die effiziente Einleitung und Durchführung von Steuerungsmaßnahmen zur Risikobeherrschung.<br />
Eine detaillierte Übersicht über die Definition der einzelnen Risikoarten (Kreditrisiko, Länderrisiko,<br />
Marktrisiko, Liquiditätsrisiko und operationale Risiken) sowie die Risikomanagementstruktur findet sich<br />
im Anhang Seite 181.<br />
Prinzipien<br />
Die Risiken der RZB werden durch ein umfassendes System von Risikoprinzipien, Risikomessungs-<br />
und Überwachungsverfahren sowie entsprechenden Organisationsstrukturen kontrolliert und gesteuert.<br />
Die Risikopolitik und die Prinzipien werden vom Vorstand der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> festgelegt:<br />
• Kredit-, Länder-, Markt-, Liquiditäts- und operationale Risiken werden als Hauptrisiken unternehmensweit<br />
gesteuert.<br />
• Um einen konsistenten und kohärenten Risikomanagementansatz zu gewährleisten, werden<br />
einheitliche Methoden zur Risikobeurteilung und Limitierung eingesetzt.<br />
• Die Risikopolitik wird während des jährlichen Budgetierungs- und Planungsprozesses überarbeitet<br />
und bewilligt; wesentliches Augenmerk wird dabei auch auf Risikokonzentrationen<br />
gelegt.<br />
• Es besteht eine klare personelle und funktionale Trennung zwischen den Geschäfts- und allen<br />
Risikomanagement- und Controllingaktivitäten.<br />
• Risiken werden konsistent im Rahmen der Vor- und Nachkalkulation als auch im Rahmen der<br />
risikoorientierten Kompetenzordnung berücksichtigt.<br />
• Vorsorgen für Risiken werden – insbesondere für Unternehmenskredite auf einer case-by-case<br />
Basis – nach dem Vorsichtsprinzip gebildet.<br />
Risikomanagement<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 93
Risikomanagement RZB 2005<br />
94 www.rzb.at<br />
Risikolage<br />
Für das Kreditrisiko, welches das größte Einzelrisiko der RZB darstellt, hat sich das positive wirtschaftliche<br />
Umfeld im Geschäftsjahr 2005 auch in einer entsprechenden Entwicklung der Risikokosten<br />
niedergeschlagen. Das konjunkturelle Umfeld als auch die Frühindikatoren deuten dabei auf keine<br />
Verschlechterung dieser Situation in 2006 hin. Ein materielles Risiko für die RZB stellt insbesondere die<br />
wirtschaftliche Entwicklung der zentral- und osteuropäischen Staaten und das damit verbundene<br />
politische Risiko dar. Die kontinuierliche Verbesserung und Stabilisierung dieses Wirtschaftsraumes<br />
spiegelt sich auch in den Hochstufungen der Länderratings dieser Staaten durch internationale<br />
Ratingagenturen wider.<br />
Wesentliches Augenmerk wird auch den operationalen Risiken gewidmet. Die bewusste Auseinandersetzung<br />
mit den Geschäftsprozessen und Betriebsabläufen hat zu einer Reihe von Verbesserungsmaßnahmen<br />
geführt. Neben der systematischen Beurteilung dieser Risiken wird an der Entwicklung<br />
weiterer qualitativer und quantitativer Frühwarnindikatoren und geeigneter Vorsorgemaßnahmen zur<br />
Risikoabsicherung gearbeitet.<br />
Basel II<br />
Die Umsetzung der Eigenmittelbestimmungen nach Basel II erfolgt in einem Konzernprojekt, welches<br />
die lokalen Implementierungen koordiniert und zentral begleitet. Wesentliche Schwerpunkte dieses<br />
Projektes bilden neben der Verbesserung der harmonisierten Ratingmethoden und Ausfallserfassung<br />
zur Eigenmittelberechnung nach den internen Ratingmodellen insbesondere auch die Überarbeitung<br />
der Prozesse und diesbezüglicher Handbücher. Eine weitere zentrale Zielsetzung ist die Verbesserung<br />
der konzernweiten Datenverfügbarkeit und Datenqualität. Bestehende IT-Systeme wurden auf ihre<br />
Basel II-Konformität geprüft und analysiert, wobei notwendige Adaptierungen bereits durchgeführt<br />
wurden bzw. sich in Umsetzung befinden. Die Auswahl technischer Komponenten für die<br />
Implementierung auf Gruppenebene wurde erfolgreich abgeschlossen.<br />
Ausblick 2006<br />
Konjunkturdynamik – Europa holt auf<br />
In den USA mehren sich die Anzeichen für eine Trendwende am überhitzten US-Immobilienmarkt, was<br />
zu einer Abflachung der aktuell noch überdurchschnittlichen Wirtschaftsdynamik im Jahresverlauf<br />
führen sollte. Auf Basis aktueller Konjunkturumfragen sollte der Euroraum die Konjunkturflaute der<br />
letzten Jahre endlich überwinden können. Die RZB geht von einer Rückkehr zu „normaleren“ Wachstumsraten<br />
aus und rechnet bei den Wirtschaftswachstumsraten für das Gesamtjahr 2006 und 2007<br />
erstmals wieder mit einer „2“ vor dem Komma.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Auch die österreichische Wirtschaft nimmt wieder Fahrt auf. Insbesondere die exportorientierte<br />
Industrie schreitet voran. Diese profitiert von der internationalen Stimmungsaufhellung, was einen<br />
starken Wachstumsimpuls aus dem Außenhandel erwarten lässt. Obwohl die Investitionsfreudigkeit<br />
der Unternehmen wieder merklich zunimmt, bleibt die inländische Konjunktur zunächst von einer<br />
langsameren Konsumentwicklung geprägt. Während das BIP-Wachstum auch in <strong>Österreich</strong> in 2006<br />
und 2007 größer als 2 Prozent ausfallen dürfte, sollte sich der Preisauftrieb mittelfristig unter dieser<br />
Marke etablieren.<br />
Leichte Konjunkturerholung in CEE<br />
Die CEE-Länder sollten nach der leichten Konjunkturverlangsamung im Jahr 2005, die im<br />
Wesentlichen eine Folge der Rekordwachstumsraten im EU-Beitrittsjahr 2004 und des Rückgangs im<br />
Wirtschaftswachstum der Eurozone war, im Jahr 2006 wieder eine Konjunkturbeschleunigung<br />
erfahren. Für die neuen EU-Mitgliedstaaten wird ein reales BIP-Wachstum von 4,5 Prozent erwartet,<br />
während für die Länder Südosteuropas (die Beitrittskandidaten Rumänien, Bulgarien und Kroatien<br />
sowie die Länder des Westbalkans) ein Anstieg auf rund 4,7 Prozent prognostiziert wird.<br />
Das stärkste Wirtschaftswachstum wird aber nach wie vor für die europäischen GUS-Länder erwartet,<br />
auch wenn die Ukraine aufgrund der Gaspreiserhöhung das zweite Jahr in Folge deutlich hinter den<br />
hohen durchschnittlichen Wachstumsraten der Jahre 2001 bis 2004 (von rund 9 Prozent p.a.) zurückbleiben<br />
dürfte. Mit einem erwarteten realen BIP-Wachstum von 5,6 Prozent würde sich das Wirtschaftswachstum<br />
in den GUS-Ländern jedoch gegenüber dem Jahr 2005 (6,1 Prozent) leicht<br />
abschwächen, wobei für Russland mit einem realen BIP-Wachstum von 6,0 Prozent gerechnet wird.<br />
Die wichtigsten Wachstumsfaktoren sollten, wie schon in den vergangenen Jahren, die private<br />
Konsumnachfrage sowie die Investitionstätigkeit darstellen. Beide profitieren vom anhaltenden<br />
Kreditboom in den Ländern Zentral- und Osteuropas, der durch die weitgehende Privatisierung der<br />
Bankensektoren und die Reformen der rechtlichen und institutionellen Rahmenbedingungen im Zuge<br />
der EU-Beitrittsbestrebungen erst ermöglicht wurde. Zudem scheint die Attraktivität der Länder Zentralund<br />
Osteuropas als Investitionsstandort für ausländische Unternehmen nach wie vor ungebrochen. Die<br />
sich abzeichnende Konjunkturerholung in der Eurozone könnte, zusammen mit den neu errichteten<br />
Produktionskapazitäten, einen zusätzlichen Wachstumsbeitrag liefern.<br />
Weiteres Wachstum der RZB erwartet<br />
Die RZB plant auch für 2006 eine Fortsetzung ihres Wachstumskurses, der – entsprechend dem<br />
Umfeld – in <strong>Österreich</strong> zu moderatem und in CEE zu rascherem Wachstum führen sollte. Anhaltend<br />
überdurchschnittliche Zuwachsraten soll das Segment Retail Customers aufweisen. Für den Jahresüberschuss<br />
nach Steuern werden knapp zweistellige Zuwachsraten erwartet. Der Return on Equity<br />
sollte sich um das Niveau des Jahres 2005 einpendeln, die Cost/Income Ratio wird voraussichtlich<br />
leicht besser sein als die des Berichtsjahres.<br />
Ausblick<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 95
Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag RZB 2005<br />
96 www.rzb.at<br />
Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />
Erwerb der russischen Impexbank, Repräsentanz in Moldawien<br />
Ende Jänner 2006 fanden die Übernahmeverhandlungen mit den Eigentümern der russischen<br />
JSC Impexbank einen positiven Abschluss. Der Kaufpreis für 100 Prozent der Anteile wird voraussichtlich<br />
USD 550 Millionen betragen, wobei USD 50 Millionen mit dem Erreichen definierter<br />
Zielgrößen nach Vorliegen der testierten Bilanz 2006 fällig werden und Preisjustierungen nach<br />
Neubewertung einer Immobilie möglich sind. Die behördlichen Genehmigungen stehen noch aus, das<br />
Closing der Transaktion wird spätestens Mitte Mai erwartet. Mit der Akquisition wird die Retail-<br />
Strategie in Russland weiter beschleunigt, da die Impexbank landesweit über rund 190 Filialen und<br />
350 sonstige Vertriebsstellen verfügt. Gleichzeitig wird die RZB damit zur größten internationalen<br />
Bankengruppe in Russland.<br />
Am 31. Jänner 2006 wurde zudem eine Repräsentanz in der moldawischen Hauptstadt Chisinau<br />
eröffnet. Damit ist Moldawien der 18. CEE-Markt, der durch die RZB abgedeckt wird, 16 davon mit<br />
operativen Einheiten, zwei – Litauen und Moldawien – durch Repräsentanzen von Netzwerkbanken.<br />
Akquisitionsangebote werden weiter geprüft<br />
Die RZB wird auch 2006 Übernahmeangebote – vor allem in <strong>Österreich</strong> und CEE – prüfen, um ihre<br />
Marktstellung über das organische Wachstum hinaus weiter zu verbessern. Die Entscheidungskriterien<br />
werden dabei unverändert betriebswirtschaftliche Sinnhaftigkeit und Kompatibilität mit der Konzernstrategie<br />
und der gewachsenen Struktur sein. Konkret beabsichtigt die RZB etwa die Teilnahme an der<br />
Privatisierung der rumänischen Sparkasse CEC.<br />
<strong>Raiffeisen</strong> International im MSCI European Stock<br />
Am 21. Februar 2006 hat die Marktkapitalisierung des gelisteten Konzernunternehmens <strong>Raiffeisen</strong><br />
International erstmals € 10 Milliarden überschritten. Kurz zuvor wurde die <strong>Raiffeisen</strong> International in<br />
den Morgan Stanley Capital International (MSCI) European Stock Index aufgenommen.<br />
Erfolgreiche Eurobond-Eigenemission<br />
Nachdem die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> 2005 nach mehrjähriger Absenz mit zwei Floater-Emissionen an<br />
den Eurobondmarkt zurückgekehrt ist, hat sie im Jänner 2006 neuerlich eine Euro-Anleihe begeben,<br />
deren Volumen wegen großer Nachfrage von € 750 Millionen auf € 1 Milliarde erhöht wurde. Der<br />
Bond mit fünfjähriger Laufzeit war innerhalb weniger Stunden nach Auflage überzeichnet und daher<br />
mit 12 Basispunkten über dem 3-Monats-Euribor günstig gepreist.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Segmentberichte<br />
Als Basis der primären Segmentberichterstattung gemäß IAS 14 dient das interne Managementberichtswesen<br />
der RZB, deren primäre Berichtsebene auf Kundenorientierung abgestellt ist. Die<br />
Kundensegmentierung für die RZB wird folgendermaßen vorgenommen:<br />
• Corporate Customers<br />
• Financial Institutions and Public Sector<br />
• Retail Customers<br />
• Proprietary Trading<br />
• Participations and Other.<br />
Die berichteten Kundensegmente sind als Organisationseinheiten in den Organigrammen aller<br />
wesentlichen Konzerneinheiten zu finden. Darüber hinaus sind auch die Eigengeschäftsbereiche Teil<br />
der Segmentberichterstattung. In einer sekundären Berichtsebene werden die Ertrags- und Kostenpositionen<br />
nach geografischer Herkunft – <strong>Österreich</strong>, Zentraleuropa, Südosteuropa und GUS,<br />
Übrige – gegliedert. Eine detaillierte Gegenüberstellung finden Sie ab Seite 150.<br />
Corporate Customers<br />
Das Segment Corporate Customers umfasst die Geschäftsbereiche mit den österreichischen<br />
Top-1.000 Konzernen, multinationalen Konzernen sowie mittleren und großen Unternehmen in CEE.<br />
Unterscheidungskriterien hierfür sind Umsatz und Anzahl der Mitarbeiter. Zusätzlich werden in diesem<br />
Segment kleinere Unternehmen großer Konzerne und gewinnorientierte Unternehmen im staatlichen<br />
Besitz berücksichtigt. Kleine Firmenkunden aus den Netzwerkbanken werden im Segment Retail<br />
Customers abgebildet.<br />
Corporate Customers ist traditionell der größte Geschäftsbereich des Konzerns und weiterhin wichtigster<br />
Ergebnisträger der RZB mit einem Anteil am Jahresüberschuss vor Steuern von 48,3 Prozent, ein Plus<br />
von 2,1 Prozentpunkten. Das Segment weist nach wie vor gute Wachstumsraten in allen Bereichen<br />
auf, wenngleich in einigen entwickelten Märkten das Geschäft aufgrund sinkender Margen<br />
schwieriger wird.<br />
Der Ergebniszuwachs von knapp 41 Prozent liegt wegen niedrigerer Risikvorsorgen leicht über dem<br />
Volumenzuwachs von fast 34 Prozent. Die Verwaltungsaufwendungen nahmen mit 27 Prozent<br />
hingegen etwas mehr als die Betriebserträge (plus 26 Prozent) zu, daher stieg die Cost/Income Ratio<br />
marginal auf 40 Prozent. Vor allem Investitionen in neue Systeme und die Vorbereitungen für Basel II<br />
fallen hier insbesondere ins Gewicht, da das Segment Corporate Customers aufgrund seiner Größe<br />
(Anteil an den gesamten risikogewichteten Aktiva: 47 Prozent) die meisten derartigen Kosten zugeteilt<br />
erhält.<br />
Corporate Customers<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 97
Corporate Customers RZB 2005<br />
98 www.rzb.at<br />
Bei den Risikovorsorgen ist speziell in <strong>Österreich</strong> eine sehr erfreuliche Entwicklung zu verzeichnen –<br />
hier wurde ein Rückgang um fast die Hälfte auf rund € 36 Millionen erzielt. Es gab keine große<br />
Einzelwertberichtigung und nur wenige mittelgroße. Auch in CEE ist die Entwicklung stabil: Trotz<br />
Geschäftszuwachs sanken die Risikovorsorgen um € 4 Millionen auf € 72 Millionen, die<br />
Risk/Earnings Ratio verbesserte sich deutlich von 31 auf 19 Prozent.<br />
Der Return on Equity ging um 2,5 Prozentpunkte auf 24,8 zurück, weil das Eigenkapital durch den<br />
Börsegang der <strong>Raiffeisen</strong> International und die Gewinnthesaurierung deutlich anstieg. Die Anzahl der<br />
Mitarbeiter nahm durch eine erhöhte Overhead-Zuteilung und die Akquisition der Bank Aval zu.<br />
in € Tausend 2005 2004* Veränderung<br />
Zinsüberschuss 575.535 441.717 30,3 %<br />
Kreditrisikovorsorgen -111.565 -135.313 -17,5 %<br />
Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge 463.969 306.404 51,4 %<br />
Provisionsüberschuss 230.567 200.631 14,9 %<br />
Handelsergebnis 107.862 79.697 35,3 %<br />
Ergebnis aus Finanzinvestitionen 3.378 9.451 -64,3 %<br />
Verwaltungsaufwendungen -371.603 -293.387 26,7 %<br />
Sonstiges betriebliches Ergebnis 15.309 16.745 -8,6 %<br />
Jahresüberschuss vor Steuern 449.482 319.541 40,7 %<br />
Anteil am Ergebnis vor Steuern 48,3 % 46,2 % 2,2 PP<br />
Bemessungsgrundlage (inkl. Marktrisiko) 26.065.873 19.509.219 33,6 %<br />
Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 6.044 4.862 24,3 %<br />
Cost/Income Ratio 40,0 % 39,7 % 0,3 PP<br />
Durchschnittliches Eigenkapital 1.815.554 1.174.338 54,6 %<br />
Return on Equity vor Steuern 24,8 % 27,2 % -2,5 PP<br />
* Die Vergleichswerte wurden aufgrund geänderter und neuer IFRS-Bestimmungen angepasst (siehe Anhang Seiten 135ff).<br />
Verstärkte Investitionstätigkeit treibt das Firmenkundengeschäft<br />
Das Geschäft der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> mit österreichischen und internationalen Firmenkunden entwickelte<br />
sich im abgelaufenen Berichtsjahr überaus positiv. Ein wichtiger Impuls war hierbei die<br />
deutlich gestiegene (Direkt-)Investitionstätigkeit der Kunden. Dies war vor allem in <strong>Österreich</strong> und in<br />
CEE zu beobachten und lag in den sich weiter verbessernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen –<br />
wie z.B. signifikant steigende Unternehmensgewinne bei historisch niedrigen Zinsniveaus – begründet.<br />
Auch das aufgrund der steigenden Rohstoffpreise und des weiterhin starken realen Wirtschaftswachstums<br />
in CEE gestiegene Handelsaufkommen zwischen den Ländern der Region waren wesentliche<br />
Treiber des Firmenkundengeschäfts.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Bruttoergebnis mit von Wien aus betreuten Kommerzkunden<br />
in € Millionen<br />
200<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
116,3<br />
148,2<br />
161,3<br />
168,7<br />
176,5<br />
202,8<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />
Die mit von Wien aus betreuten Kunden<br />
erzielten Bruttoerträge (das ist die Summe aus<br />
Zinsüberschuss, Provisionsüberschuss und<br />
Handelsergebnis) erhöhten sich vor allem<br />
aufgrund gestiegener Kreditnachfrage, der<br />
Gewinnung von zahlreichen Neukunden aus<br />
dem Top-1.000 Segment sowie zielgerichteter<br />
Cross-Selling-Aktivitäten um knapp 15 Prozent<br />
auf € 202,8 Millionen. Die risikogewichteten<br />
Aktiva stiegen im Gleichklang um 15,4 Prozent<br />
auf € 8.829 Millionen zum Ultimo 2005.<br />
Das aus Wien betreute Firmenkundengeschäft<br />
hat somit im abgelaufenen Jahr sowohl nach<br />
Art als auch nach Umfang eine deutliche<br />
Ausweitung erlebt. Die führende Position der<br />
RZB als Arrangeur von syndizierten Krediten in<br />
der Region unterstreicht diese Entwicklung<br />
deutlich.<br />
Hausbank für jedes vierte österreichische Großunternehmen<br />
Das auf internationalem Spitzenniveau befindliche Produktsortiment gepaart mit der typischen<br />
Kreativität bei der Erarbeitung von maßgeschneiderten Lösungen hat in den letzten Jahren dazu<br />
geführt, dass jedes vierte Top-1.000 Unternehmen in <strong>Österreich</strong> eine Hausbankbeziehung zur RZB<br />
unterhält. Damit wurde dieser Anteil in einem Zeitraum von nur fünf Jahren verdoppelt. Demnach<br />
betrachten immer mehr österreichische Unternehmen die RZB als die Kommerzbank mit der größten<br />
Expertise für sämtliche Bereiche ihrer Bankgeschäfte.<br />
Überdies hat sich die RZB im abgelaufenen Jahr auch zunehmend als Eigenkapitalpartner ihrer<br />
Kommerzkunden positioniert und sich erfolgreich mit Risikokapital bei Expansions- bzw. Übernahmeprojekten<br />
österreichischer Kommerzkunden in <strong>Österreich</strong> und CEE beteiligt.<br />
Ausgezeichnete Werte in der Kundenzufriedenheit<br />
Die Fokus Management Consulting <strong>AG</strong>, St. Gallen, führte unter den Kunden der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong><br />
eine Zufriedenheitsstudie durch, die zeigt, dass 43 Prozent sehr zufrieden und 53 Prozent<br />
zufrieden sind. Das ergibt gegenüber 2003 – als diese Umfrage zuletzt durchgeführt wurde – eine<br />
Steigerung bei den sehr zufriedenen Kunden um beachtliche 12 Prozentpunkte. Auf der Basis von<br />
Schulnoten gerechnet bedeutet das: Die Zufriedenheit mit der RZB insgesamt ist von 1,78 auf 1,60<br />
gestiegen (1 ist der beste Wert der fünfstufigen Skala).<br />
Corporate Customers<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 99
Corporate Customers RZB 2005<br />
100 www.rzb.at<br />
Risikogewichte Aktiva von Wien aus betreuter Kommerzkunden<br />
in € Millionen<br />
8.500<br />
8.000<br />
7.500<br />
7.000<br />
6.500<br />
6.000<br />
5.500<br />
5.000<br />
4.500<br />
4.000<br />
6.607<br />
7.486<br />
7.744<br />
7.801<br />
7.649<br />
8.829<br />
Multinationale Firmenkunden<br />
Das seit Jahren erfolgreiche Global Account<br />
Management System (GAMS) zur Betreuung<br />
multinationaler Konzerne in den USA, Asien,<br />
Westeuropa, <strong>Österreich</strong> und CEE wurde<br />
weiterentwickelt. Die Expansion der RZB in der<br />
GUS und der Ausbau in den Wachstumsmärkten<br />
Südosteuropas führten zu einer weiter<br />
stark steigenden Nachfrage nach diesem<br />
Kundenservice, der nun großen industriellen<br />
Konzernen und europäischen Mittelstandskunden<br />
für deren Geschäfte in CEE angeboten<br />
wird.<br />
In den Ländern Westeuropas wurden die bestehenden<br />
Kundenbeziehungen insbesondere in<br />
den Märkten Frankreich, Großbritannien und<br />
Skandinavien nachhaltig intensiviert, was<br />
gemeinsam mit dem Aufbau von Neugeschäft<br />
zu einer Ertragssteigerung um rund 60 Prozent<br />
führte. Für das Segment der europäischen Mittelstandskunden war die Eröffnung der Repräsentanz in<br />
Frankfurt von herausragender Bedeutung. Bereits jetzt wickeln nicht weniger als 23 der 30 DAX-<br />
Unternehmen mit der RZB Teile ihrer Bankgeschäfte, vorwiegend in CEE, ab. Neben der Fortsetzung<br />
der Geschäftsbeziehung zu deutschen Großkonzernen in <strong>Österreich</strong> und CEE steht die RZB nunmehr<br />
auch dem deutschen Mittelstand für dessen Exporte und Investitionen in diese Region als Ansprechpartner<br />
zur Verfügung. Die Repräsentanz Frankfurt ist für dieses Kundensegment erste Anlaufstelle<br />
und wird durch ein schlagkräftiges Team von Kundenbetreuern in der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> und den<br />
Netzwerkbanken unterstützt.<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />
Projektfinanzierungen im In- und Ausland<br />
Der Markt für Projektfinanzierungen war durch das hohe Ausmaß an vorhandener Liquidität und dem<br />
damit verbundenen starken Wettbewerb geprägt. Die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> hat in diesem Umfeld im<br />
In- und Ausland an zahlreichen Projekt- und Übernahmefinanzierungen in führender Position teilgenommen,<br />
wobei beispielhaft die folgenden Projekte genannt seien.<br />
Der österreichische Telekom-Konzern Kapsch wurde bei der Neustrukturierung und Refinanzierung<br />
seiner Bankverbindlichkeiten unterstützt, wobei die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> unter anderem Nachrangkapital<br />
zur Verfügung gestellt und Teile der Finanzierung im Zuge eines Club Deal syndiziert hat.<br />
Die Liste der Co-Finanzierungsprojekte mit der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung<br />
(EBRD) wurde um 11 Projekte erweitert, womit die Stellung der RZB als wichtigster Kofinanzierungspartner<br />
der EBRD erneut gefestigt wurde. Bekannt wurde etwa die gemeinsame Finanzierung durch<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
EBRD, RZB und <strong>Raiffeisen</strong>bank Austria, Moskau, über € 65 Millionen für die Errichtung eines<br />
Einkaufszentrums in St. Petersburg. Ebenfalls in St. Petersburg wurde im Rahmen einer Co-Finanzierung<br />
mit der International Finance Corporation (IFC) der Kauf von 93,5 Prozent der Anteile und die Übernahme<br />
des operativen Geschäfts des historischen Grand Hotel Europe durch die Luxushotelgruppe<br />
Orient Express Hotels abgewickelt.<br />
Neuerlicher Rekord an Immobilienfinanzierungen<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> generierte im Berichtsjahr bei kommerziellen Immobilienfinanzierungen ein<br />
Neukreditvolumen in der Rekordhöhe von über € 1,2 Milliarden. Ein Schwerpunkt lag dabei in der<br />
Strukturierung von Portfoliofinanzierungen von Wohn- und Geschäftsimmobilien in <strong>Österreich</strong> und<br />
Westeuropa. Die größten Projekte waren die Finanzierung der vierten Bauphase des Wiener Officeparks<br />
Euro Plaza über € 126 Millionen, die Erschließung der zweiten Baureihe der Lassallestraße mit<br />
dem Bürogebäude e-Zone und unter den zahlreichen internationalen Transaktionen die gemeinsam<br />
mit der lokalen <strong>Raiffeisen</strong>bank strukturierte Finanzierung des höchsten Büroturmes in Prag.<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-Fördernetzwerk unterstützt Investitionen<br />
Durch die kontinuierliche Erweiterung des <strong>Raiffeisen</strong>-Fördernetzwerkes in <strong>Österreich</strong> und den Netzwerkbanken<br />
in CEE baute die RZB ihre Spitzenposition in der Förderberatung und -vermittlung weiter<br />
aus. Der laufende Kontakt zu den EU- und nationalen Förderstellen, der regelmäßige Erfahrungsaustausch<br />
unter den <strong>Raiffeisen</strong>-Förderspezialisten und die seit Jahren bewährte maßgeschneiderte<br />
Förderberatung ermöglichen den Kunden die maximale Ausschöpfung der Förderpotenziale.<br />
Hohe Nachfrage nach Mezzanin-Finanzierungen<br />
Der von <strong>Raiffeisen</strong> Mezzanin Partners gemanagte, mit € 60 Millionen dotierte Mezzaninkapitalfonds<br />
der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> verzeichnete auch 2005 eine äußerst rege Nachfrage. Mit dem Abschluss<br />
einer Transaktion mit einem deutschen Spezialanlagenbauer machte dieser Fond im Berichtsjahr<br />
den ersten Schritt über die Grenzen <strong>Österreich</strong>s hinaus. Die laufenden Mezzaninfinanzierungen entwickelten<br />
sich positiv, weshalb <strong>Raiffeisen</strong> Mezzanin Partners bei zwei Finanzierungen die Zahlung<br />
einer performanceabhängigen Ausgleichszahlung (sogenannter Equity Kicker) erzielte.<br />
Starkes Wachstum bei syndizierten Krediten<br />
Der Markt für syndizierte Kredite verzeichnete 2005 weiter starke Aufwärtstendenzen. Allein in CEE<br />
verdoppelte er sich auf USD 72 Milliarden. Mit einem Anteil von knapp der Hälfte der Finanzierungen<br />
war diese Entwicklung stark vom Wachstum in Russland getrieben. Die neuen EU-Länder trugen mit<br />
einem Fünftel, Ukraine und Kasachstan mit je knapp einem Zehntel zu diesem Wachstum bei. Der<br />
Balkan hat an Dynamik verloren und um ein Drittel weniger Kreditmittel angezogen als 2004.<br />
Corporate Customers<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 101
Corporate Customers RZB 2005<br />
102 www.rzb.at<br />
In <strong>Österreich</strong> setzte die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> in diesem Geschäftsbereich eine neue Benchmark. Die<br />
Syndizierung einer Garantielinie über € 1,5 Milliarden für die FIM<strong>AG</strong> (STRAB<strong>AG</strong> Gruppe) war die<br />
größte jemals im Land durchgeführte derartige Transaktion. Sie erfolgte im Konsortium mit der<br />
Deutsche Bank. Die Teilnahme als Mandated Lead Arranger an Transaktionen für Magna International<br />
(Schweiz) belegt die zunehmende Internationalisierung des österreichischen Firmenkundengeschäftes.<br />
In CEE ist insbesondere die Finanzierung für Russian Railways über USD 600 Millionen hervorzuheben,<br />
die größte Finanzierung für ein Transportunternehmen in der Region. Weiters wurden u.a. das<br />
russische Ölunternehmen Sibneft mit USD 200 Millionen und das ukrainische Stahlunternehmen<br />
Azovstal mit USD 100 Millionen auf den Syndizierungsmarkt gebracht.<br />
Weitere Details zu syndizierten Krediten finden Sie im Segment Financial Institutions auf Seite 108.<br />
Handelsfinanzierungen profitieren von starker Präsenz in CEE<br />
Der Ausbau der führenden Position bei Handelsfinanzierungen in <strong>Österreich</strong> und CEE gelang durch<br />
zwei Faktoren: Die ausgezeichnete Kooperation mit der <strong>Raiffeisen</strong> International und ihren Netzwerkbanken<br />
insbesondere in Moskau, Kiew und Minsk führte zu einem wesentlich intensiveren Geschäftsfluss<br />
aus diesen Ländern. Zweitens entstanden neue Geschäftsbeziehungen durch zusätzliche Transaktionen<br />
in Aserbaidschan, Armenien und Kasachstan, aber auch in den Nachfolgestaaten<br />
Jugoslawiens.<br />
Neben den Haupthandelsgütern Erdöl, Erdölprodukte, Metalle, Kohle und Koks sowie Düngemittel<br />
wurden Transaktionen im Bereich der regenerativen Brennstoffe (z.B. Biodiesel) realisiert. Die<br />
finanzierten Volumina stiegen im Jahresvergleich um 40 Prozent, die Bruttoerträge trotz der starken<br />
Margenerosion in CEE um 30 Prozent auf € 30,2 Millionen.<br />
Beteiligungsfinanzierung<br />
(aushaftender Kreditbetrag zum Ultimo)<br />
in € Millionen<br />
1.500<br />
1.250<br />
1.000<br />
750<br />
500<br />
250<br />
0<br />
280,7<br />
478,5<br />
416,6 417,6<br />
730,3<br />
1.708,5<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />
Signifikanter Geschäftszuwachs bei<br />
Beteiligungsfinanzierungen<br />
Die attraktiven Refinanzierungszinsen der<br />
Oesterreichischen Kontrollbank <strong>AG</strong> (OeKB)<br />
führten zu einer überdurchschnittlichen Nachfrage<br />
bei Beteiligungsfinanzierungen: Nach einer<br />
Verdoppelung im Jahr 2004 stieg das aushaftende<br />
Kreditvolumen um das Zweieinhalbfache auf €<br />
1,7 Milliarden.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Akkreditivvolumen um 42 Prozent gewachsen<br />
Nachdem bereits 2004 das Akkreditivgeschäft um knapp 40 Prozent gewachsen war, steigerte die<br />
<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> das Volumen heuer erneut um 42 Prozent auf € 12,3 Milliarden. Vor allem<br />
das traditionell starke Geschäft mit Öl-Akkreditiven hat mit einem Zuwachs um zwei Drittel auf<br />
€ 10,1 Milliarden zu dieser erfreulichen Entwicklung beigetragen.<br />
Corporate Cash Management – elektronische Innovationen<br />
Das Berichtsjahr stand erneut im Zeichen der Verbesserung der Produktpalette: Mit der neuen Infrastruktur<br />
MultiCash werden Zahlungen nun noch schneller nach CEE geleitet und die Kontrolle der<br />
Kunden über die Zahlungsströme erleichtert. Im Bereich Cash Pooling läuft das Produkt Notional<br />
Pooling (Zinskompensation) auf einer völlig neuen Plattform. Weiters hat der Kunde die Möglichkeit,<br />
über eine web-basierte Applikation sämtliche Aktivitäten zur Zinsoptimierung mitzuverfolgen.<br />
Custody – Service an erster Stelle<br />
Das für nationale und internationale Firmenkunden verwaltete Depotvolumen stieg 2005 um mehr als<br />
ein Viertel auf € 21,6 Milliarden. Diese Volumenausweitung ist auf die Gewinnung neuer Kunden und<br />
die Geschäftsausweitung mit bestehenden Kunden zurückzuführen.<br />
Die Funktionalität des Internet-Reportingsystems e.Custody wurde 2005 erneut deutlich verbessert:<br />
Mit Proxy Voting setzt die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> neue Maßstäbe in <strong>Österreich</strong> und gibt ihren Kunden<br />
die Möglichkeit, online über Hauptversammlungstagesordnungspunkte österreichischer Aktiengesellschaften<br />
abzustimmen.<br />
RZB in Übersee<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>-Filialen in Singapur und Beijing sowie die RZB Finance LLC, New York,<br />
konzentrieren sich weiterhin auf lokale Handels- und Exportfinanzierungen, sind aber auch Basis für<br />
Finanzierungen österreichischer Direktinvestitionen und Exporte in diese Regionen. Seit Anfang 2005<br />
hat die Filiale Beijing eine erweiterte Lizenz und darf nun auch Geschäfte in lokaler Währung<br />
abwickeln, wodurch sich eine entsprechende Ausweitung des Geschäftsvolumens ergab. Von Singapur<br />
aus wird der gesamte südost-asiatische Markt mit seinen ebenfalls boomenden „Tiger-Staaten“<br />
betreut. New York wickelt zunehmend Transaktionen mit zentral- und südamerikanischen Kunden ab.<br />
Corporate Customers<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 103
Corporate Customers RZB 2005<br />
104 www.rzb.at<br />
Rekordjahr bei österreichischen Unternehmensanleihen<br />
2005 war ein Rekordjahr im österreichischen Anleihenmarkt: Das Gesamtvolumen an ungerateten<br />
öffentlichen Corporate Bonds erreichte ca. € 1,3 Milliarden. In diesem von zunehmendem Wettbewerb<br />
geprägten Umfeld gewann die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> das (Joint) Lead Management für sechs der<br />
11 öffentlich angebotenen Emissionen. Im Einzelnen waren das die Transaktionen für Casinos Austria<br />
(€ 180 Millionen), FIM<strong>AG</strong> (€ 75 Millionen), Frauenthal (€ 70 Millionen), Porr (€ 100 Millionen),<br />
A-Tec (€ 100 Millionen) und CROSS Industries (€ 110 Millionen). Letztere ist besonders erwähnenswert,<br />
weil davon € 60 Millionen als erste ewige Anleihe (perpetual) im österreichischen Markt<br />
begeben wurden.<br />
Spezialist im Treasury-Geschäft<br />
Der zu Jahresbeginn 2005 begonnene Abwärtstrend des Euro vor allen gegenüber dem USD setzte<br />
sich im zweiten Halbjahr fort. Im vierten Quartal wurden Tiefststände von knapp über 1,16 EUR/USD<br />
erreicht. Den harten US-Dollar haben vor allem Exporteure zur Absicherung ihrer Fremdwährungseingänge<br />
durch Termingeschäfte genutzt. Importeure hingegen nahmen vermehrt maßgeschneiderte<br />
Lösungen unter Einsatz derivater Währungsoptionen in Anspruch, mit der Absicht der Kurssicherung<br />
und der gleichzeitigen Möglichkeit, an positiven Kursentwicklungen zu partizipieren.<br />
2005 war von zwei Zinstälern geprägt, die vor allem von Kreditnehmern genutzt wurden, um sich<br />
gegen einen Anstieg der Zinsen am kurzen Ende der Kurve vor allem durch Interest Rate Swaps<br />
abzusichern. Veranlagungskunden wurden in dieser Marktsituation Standard-Geldmarktprodukte,<br />
kombiniert mit derivaten Zinsoptionen sowie Kredit- und Index-gelinkte Produkte verkauft. 2005<br />
haben rund 100 neue Großkunden die Angebote dieses Produktbereiches genutzt.<br />
An die Börse mit der <strong>Raiffeisen</strong> Centrobank<br />
Das Berichtsjahr war von einem attraktiven Börseumfeld in <strong>Österreich</strong> und CEE geprägt. Die <strong>Raiffeisen</strong><br />
Centrobank erlangte bedeutende Mandate zur Börseeinführung: Allen voran der IPO der <strong>Raiffeisen</strong><br />
International, mit dem die <strong>Raiffeisen</strong> Centrobank für den größten Börsegang eines Unternehmens in<br />
der Geschichte der Wiener Börse verantwortlich war. Daneben wurden unter anderem auch die<br />
Kapitalerhöhungen von Agrana Beteiligungs <strong>AG</strong> und Schoeller Bleckmann Oilfield Equipment <strong>AG</strong><br />
durchgeführt und insgesamt ein Aktienvolumen von über € 2 Milliarden bei nationalen und vor allem<br />
internationalen Investoren platziert.<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong> Centrobank ist eine 100-prozentige Tochter der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> und das Equity<br />
House der <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe. Weitere Detailergebnisse der <strong>Raiffeisen</strong> Centrobank finden Sie in<br />
den Segmenten Financial Institutions und Proprietary Trading.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Corporate Business in CEE<br />
Corporate Business der RZB wird in CEE vor allem von den in der <strong>Raiffeisen</strong> International gebündelten<br />
RZB-Netzwerkbanken und -Leasingeinheiten betrieben. Diese betreuen sowohl lokale Kommerzkunden<br />
als auch internationale Firmengruppen, letztere insbesondere in Kooperation mit der <strong>Raiffeisen</strong><br />
<strong>Zentralbank</strong>. Das Geschäft mit lokalen und internationalen Firmenkunden war 2005 wie im Jahr<br />
zuvor von der kontinuierlichen Ausweitung und Verbesserung der Produktpalette sowie der Kundenakquisition<br />
geprägt.<br />
Die Bandbreite der angebotenen Produkte und Dienstleistungen hängt vom Entwicklungsgrad der<br />
jeweiligen Gesamtwirtschaft bzw. Bankenlandschaft ab und reicht von einfachen Kontodienstleistungen<br />
bis hin zu international syndizierten Krediten und Unternehmensanleihen. Die diesbezüglich in<br />
der Vergangenheit noch nicht so gut entwickelten Länder, vor allem in Südosteuropa, holen deutlich<br />
spürbar auf und bieten heute bereits Produkte auf ihren Märkten an, die noch vor kurzem sowohl<br />
prinzipiell wie auch in ihrer qualitativen Ausprägung kaum vorstellbar waren.<br />
Risikogewichte Aktiva der <strong>Raiffeisen</strong> International<br />
im Segment Corporate Customers<br />
in € Millionen<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
5.448<br />
8.232<br />
9.982<br />
14.356<br />
Im Jahresvergleich stiegen die risikogewichteten<br />
Aktiva im Kommerzkundengeschäft der <strong>Raiffeisen</strong><br />
International um knapp 44 Prozent auf € 14,4<br />
Milliarden. Der Jahresüberschuss vor Steuern dieses<br />
Geschäftssegments der <strong>Raiffeisen</strong> International<br />
erreichte € 302,6 Millionen (plus 42 Prozent). Der<br />
Return on Equity vor Steuern betrug 26,1 Prozent<br />
(minus 2,7 Prozentpunkte, bedingt im Wesentlichen<br />
durch das durch den Börsegang und den<br />
Jahresüberschuss gestiegene Eigenkapital), die<br />
Cost/Income Ratio verbesserte sich um 0,8 Prozentpunkte<br />
auf 39,5 Prozent.<br />
Die insgesamt günstige Entwicklung der Gesamtwirtschaft<br />
in Albanien hat sich auch auf die<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Bank positiv ausgewirkt. Ende 2006<br />
unterhielt sie bereits zu 22 Prozent der lokalen<br />
Großfirmen Geschäftsbeziehungen und hatte<br />
einen Anteil von 14 Prozent des Gesamtkreditvolumens in diesem Segment. Die <strong>Raiffeisen</strong> Bank Bosna<br />
i Hercegovina betreute 2005 über 1.700 Firmenkunden. Das bedeutet eine Steigerung um 15 Prozent<br />
im Jahresvergleich. Das Kreditvolumen dieses Segments stieg um knapp ein Viertel auf € 201 Millionen.<br />
2002 2003 2004 2005<br />
Durch das anhaltende dynamische Wachstum erhöhte die <strong>Raiffeisen</strong>bank in Sofia ihren Marktanteil im<br />
Segment Kommerzkundenkredite auf 8,5 Prozent und befindet sich damit unter den führenden Häusern<br />
Bulgariens. Sie ist Marktleader im Bereich von Unternehmensanleihen und Fremdwährungstransaktionen<br />
und hat als Lead Manager bzw. Joint Lead Manager 16 Anleihen im Gesamtwert von € 155 Millionen<br />
arrangiert und damit einen Marktanteil von 57 Prozent erzielt.<br />
Corporate Customers<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 105
Corporate Customers RZB 2005<br />
106 www.rzb.at<br />
In Rumänien wurde die Zahl der betreuten Firmenkunden um 20 Prozent auf 3.100 gesteigert. Die<br />
risikogewichteten Aktiva der <strong>Raiffeisen</strong> Bank, Bukarest, in diesem Segment wuchsen um fast das<br />
Doppelte auf € 567 Millionen. Die <strong>Raiffeisen</strong> Bank baute ihre Geschäftsbeziehungen mit den führenden<br />
Unternehmen des Landes, insbesondere in der Öl- und Gasindustrie sowie im Telekommunikations-,<br />
Metallindustrie- und Dienstleistungssektor, weiter aus.<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong>bank Austria, Zagreb, unterhält zu mehr als 40 Prozent der lokalen Kommerzkunden<br />
eine Geschäftsverbindung und entwickelt sich – nicht nur in diesem Segment – ausgesprochen dynamisch:<br />
Allein im Berichtszeitraum wuchs die Kreditsumme an diese Kundengruppe um 14 Prozent auf<br />
€ 572 Millionen. Die <strong>Raiffeisen</strong>bank war sehr aktiv am lokalen Markt für syndizierte Finanzierungen<br />
tätig und zeichnete für € 60 Millionen als Co-Arranger verantwortlich.<br />
In Tschechien verzeichnete die <strong>Raiffeisen</strong>bank im Geschäft mit Großkunden das erfolgreichste Jahr<br />
seit ihrem Markteintritt. Das Kreditportfolio des Segmentes wuchs um mehr als 15 Prozent auf € 995<br />
Millionen, und auch bei den Einlagen übertraf die Bank den Markt mit einem Wachstum von 10 Prozent<br />
(auf € 794 Millionen) klar. Bei Immobilien-Projektfinanzierungen festigte sie ihre Position als eine der<br />
Top-3 Banken.<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong> Bank, Budapest, erhöhte ihr Projektfinanzierungsvolumen um mehr als ein Drittel auf<br />
€ 523 Millionen. Hauptverantwortlich dafür waren sowohl eine Anzahl von namhaften Transaktionen,<br />
die die Bank als Arrangeur bzw. Teilnehmer begleitete, als auch starke Steigerungen in den Bereichen<br />
Hypothekarfinanzierung und Immobilienentwicklung.<br />
2005 war ein sehr erfolgreiches Jahr für die <strong>Raiffeisen</strong>bank Austria, Moskau. Die Anzahl der Firmenkunden<br />
wuchs um ein Drittel auf 3.600 und das Kreditportfolio stieg um 74 Prozent auf € 1,7 Milliarden.<br />
Gemeinsam mit der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> und fünf weiteren Banken agierte die <strong>Raiffeisen</strong>bank<br />
als Lead Arranger für den bisher größten syndizierten Kredit im Automobilsektor über USD 350<br />
Millionen an den russischen Autokonzern ROLF. Die Führungsrolle auf dem Rubel-Bond-Markt wurde<br />
gestärkt. Im letzten Jahr zeichnete die Bank für 15 Transaktionen im Gesamtwert von rund € 2 Milliarden<br />
verantwortlich.<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong> Bank Polska baute ihre Position als eines der führenden Institute des Landes für Mittelund<br />
Großbetriebe weiter aus. Das Volumen gebundener Einlagen stieg um 29 Prozent auf € 558<br />
Millionen und das Kreditvolumen um 14 Prozent auf € 1.274 Millionen. In der Projektfinanzierung<br />
überstieg das Portfoliovolumen mit einem Zuwachs von einem Drittel € 350 Millionen. Neue Projekte<br />
wurden insbesondere auf den Gebieten der erneuerbaren Energie, des Wohnungsbaus und im<br />
Bereich M&A abgeschlossen<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-Leasing erobert Platz 1<br />
Mit einem Neugeschäftsvolumen in <strong>Österreich</strong> inklusive Cross-Border-Finanzierungen von € 1,16<br />
Milliarden steigerte die <strong>Raiffeisen</strong>-Leasing GmbH das Vorjahresvolumen um 21 Prozent. Rund 13.500<br />
neue Verträge wurden abgeschlossen und damit die führende Marktposition in <strong>Österreich</strong> errungen.<br />
Vom Inlands-Neugeschäftsvolumen entfallen auf Kfz-Leasing knapp € 286 Millionen, auf Mobilien-<br />
Leasing € 391 Millionen und auf Immobilien-Leasing inklusive Eigenprojekte € 479 Millionen. Das<br />
größte Einzelprojekt im vergangenen Geschäftsjahr war der Abschluss der Leasingfinanzierung für<br />
das neue Kaufhaus Tyrol in Innsbruck mit einem Investitionsvolumen von € 120 Millionen.<br />
Entwicklung des Neugeschäfts der<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-Leasing International nach Produktgruppen<br />
in € Millionen<br />
1.200<br />
1.000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
502<br />
16<br />
179<br />
307<br />
784<br />
70<br />
202<br />
512<br />
1.037<br />
90<br />
225<br />
722<br />
Leasingkompetenz in CEE<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong>-Leasing International Gmbh gehört<br />
zu 75 Prozent der <strong>Raiffeisen</strong> International und zu<br />
25 Prozent der <strong>Raiffeisen</strong>-Leasing GmbH. Im<br />
Berichtsjahr nahmen die Leasinggesellschaften in<br />
Belarus und Kasachstan die Geschäftsaktivität auf.<br />
Somit ist <strong>Raiffeisen</strong> in dreizehn Ländern mit<br />
eigenen Leasinggesellschaften vertreten. Die<br />
Beschlüsse zur Gründung weiterer Leasinggesellschaften<br />
in Albanien und der Ukraine wurden<br />
Anfang 2006 getroffen.<br />
Zum Jahresende 2005 waren im Konzern der<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-Leasing International 1.113 Mitarbeiter<br />
tätig. Das Jahr brachte eine dynamische Entwicklung<br />
des Leasing-Neugeschäfts mit einer Volumssteigerung<br />
von mehr als einem Fünftel auf rund<br />
€ 1.353 Millionen. Die größten Zuwächse wurden im Kraftfahrzeugleasing verzeichnet. Die Bilanzsumme<br />
der <strong>Raiffeisen</strong>-Leasing International stieg 2005 um 30,4 Prozent auf € 2.281 Millionen.<br />
2001 2002 2003 2004 2005<br />
Kraftfahrzeuge Mobilien Immobilien<br />
Ziele für 2006<br />
1.117<br />
61<br />
215<br />
841<br />
1.353<br />
105<br />
235<br />
1.013<br />
2006 sollen sowohl der Kundenservice als auch die Effizienz der Kundenbetreuung durch die Etablierung<br />
eines neu entwickelten Kundenbeziehungsmanagement-Systems verbessert werden. Gemeinsam<br />
mit nochmals verstärkten Verkaufsaktivitäten des ausgebauten Kundenbetreuungsteams soll diese<br />
Maßnahme zu einer weiteren Erhöhung der Kommerzkundenzahl aus dem Top-1.000-Segment in<br />
<strong>Österreich</strong> sowie der Hausbankenbeziehungen mit Kunden dieses Segments führen.<br />
Gleichzeitig soll die RZB in ihren Heimmärkten die Adresse für Produkte aus den Bereichen Corporate<br />
Finance, Investment Banking, Treasury, Exportfinanzierung und Zahlungsverkehr für österreichische<br />
und internationale Kommerzkunden bleiben. Ein optimierter Kreditprozess soll überdies dazu führen,<br />
dass die Reaktionszeiten der RZB auf die Wünsche der Kunden weiterhin konkurrenzlos kurz bleiben<br />
und ihre Kunden sie unverändert als „kompetenteste, flexibelste und schnellste Bank“ wahrnehmen.<br />
Corporate Customers<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 107
Financial Institutions and Public Sector RZB 2005<br />
108 www.rzb.at<br />
Financial Institutions and Public Sector<br />
Dieses Segment berichtet über Geschäfte mit Banken, Finanzdienstleistungsunternehmen,<br />
Versicherungen sowie staatlichen Stellen. Zu den Banken zählen alle österreichischen und internationalen<br />
Geschäftsbanken. Ebenfalls in dieses Segment fallen supranationale Institutionen wie die<br />
Weltbank, die EBRD, die Europäische Investitionsbank (EIB), der Internationale Währungsfonds (IMF)<br />
und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).<br />
Unter Finanzdienstleistungsunternehmen werden Broker und Vermögensverwalter, wie zum Beispiel<br />
Investmentbanken, Kapitalanlagegesellschaften, Leasingfirmen sowie andere Firmen für mit dem<br />
Kreditgewerbe verbundenen Tätigkeiten erfasst. In das Subsegment der Versicherungen fallen alle<br />
Arten von Versicherern und Rückversicherern. Dazu zählen Sachversicherungen, Krankenversicherungen,<br />
Lebensversicherungen und Pensionsversicherungen. Public Sector umfasst alle staatlichen<br />
Stellen wie Ministerien, Länder, Gemeinden oder ähnliche Körperschaften.<br />
in € Tausend 2005 2004* Veränderung<br />
Zinsüberschuss 129.117 92.399 39,7 %<br />
Kreditrisikovorsorgen 1.004 1.663 -39,6 %<br />
Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge 130.121 94.063 38,3 %<br />
Provisionsüberschuss 103.525 86.939 19,1 %<br />
Handelsergebnis 35.528 17.988 97,5 %<br />
Ergebnis aus Finanzinvestitionen 1.104 -111 -<br />
Verwaltungsaufwendungen -132.256 -108.665 21,7 %<br />
Sonstiges betriebliches Ergebnis 9.104 5.684 60,2 %<br />
Jahresüberschuss vor Steuern 147.126 95.899 53,4 %<br />
Anteil am Ergebnis vor Steuern 15,8 % 13,9 % 2,0 PP<br />
Bemessungsgrundlage (inkl. Marktrisiko) 6.399.293 3.321.438 92,7 %<br />
Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 1.727 1.573 9,8 %<br />
Cost/Income Ratio 47,7 % 53,5 % -5,8 PP<br />
Durchschnittliches Eigenkapital 445.727 199.931 122,9 %<br />
Return on Equity vor Steuern 33,0 % 48,0 % -15,0 PP<br />
* Die Vergleichswerte wurden aufgrund geänderter und neuer IFRS-Bestimmungen angepasst (siehe Anhang Seiten 135ff).<br />
Dieses Segment wächst sehr rasch, allerdings ist es durch niedriger werdende Margen gekennzeichnet.<br />
Deshalb blieb auch der Zinsüberschuss hinter dem Wachstum der Bemessungsgrundlage zurück,<br />
während sich das Handelsergebnis fast verdoppelte. Der Provisionsüberschuss stieg um 19,1 Prozent,<br />
vor allem wegen Asset Management- und Custody-Dienstleistungen der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Financial Institutions and Public Sector<br />
Da die Betriebserträge mit 37 Prozent Zuwachs deutlich rascher stiegen als die Aufwendungen, die<br />
mit Plus 21,7 Prozent eine signifikant geringere Wachstumsdynamik aufwiesen, verbesserte sich die<br />
Cost/Income Ratio deutlich. Sie ist nun bei 47,4 Prozent und damit um 5,8 Prozentpunkte besser als<br />
der Vorjahreswert.<br />
Der Return on Equity ist trotz der Gewinnsteigerung von 48 auf 33 Prozent deutlich gefallen, weil sich<br />
die zurechenbare Eigenkapitalbasis dieses Segments wegen der starken Volumensausweitung mit Plus<br />
123 Prozent mehr als verdoppelt hat. Der Anteil des Segments am Gesamtergebnis weitete sich von<br />
14 auf 16 Prozent aus.<br />
CEE weiterhin Geschäftsschwerpunkt<br />
CEE stand 2005 einmal mehr im Mittelpunkt einer signifikanten Steigerung des Geschäftsvolumens<br />
der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> mit anderen Banken, Versicherungen und öffentlichen Institutionen. Dabei<br />
ist insbesondere der forcierte Ausbau des Bereichs Handelsfinanzierungen (Trade Finance) mit Banken<br />
mittlerer Größe in den wichtigsten Provinzen Russlands hervorzuheben sowie ebenso die Konsolidierung<br />
des Cash Management-Volumens auf hohem Niveau.<br />
Gleichzeitig ist das Geschäftsvolumen der Netzwerkbanken im Financial Institutions-Segment im Jahr<br />
2005 erfreulich stark gewachsen. Die risikogewichteten Aktiva der in der <strong>Raiffeisen</strong> International<br />
zusammengefassten Netzwerkbanken haben sich in diesem Segment von € 216,9 Millionen auf<br />
€ 448,5 Millionen mehr als verdoppelt. Die Betriebserträge stiegen mit € 32,5 Millionen von zuvor<br />
€ 22,1 Millionen ebenfalls deutlich.<br />
Weltweit aktivster Bankfinanzierer nach Anzahl der Transaktionen<br />
Im Bereich der syndizierten Kredite hat die RZB 2005 mit weltweit 99 Fazilitäten – davon allein 69<br />
für andere Banken – ihren eigenen Rekord aus dem Vorjahr (insgesamt 70 Mandate) bemerkenswert<br />
gesteigert. Zugleich ist die RZB damit – gemessen an der Anzahl der Transaktionen – erstmals der<br />
stärkste Arrangeur von Bankfinanzierungen weltweit gewesen. Nach Anzahl der Kreditsyndizierungen,<br />
die die RZB als Mandated Lead Arranger in CEE begleitet hat, ist sie in ihrem Heimmarkt nach 2003<br />
und 2004 auch 2005 wieder die führende Bank. Auch hier war Russland mit mehr als der Hälfte aller<br />
Finanzierungen Schwerpunkt des Geschäfts.<br />
Herausragend ist in diesem Zusammenhang der syndizierte Kredit im Volumen von € 200 Millionen<br />
für die portugiesische Banco Internacional do Funchal (Banif). Die um ein Drittel überzeichnete<br />
Transaktion in einem der wettbewerbsintensivsten Bankmärkte Europas unterstreicht eindrucksvoll,<br />
dass die RZB nicht nur in CEE, sondern auch auf den sehr hart umkämpften westlichen Märkten zu<br />
den ersten Namen im Syndizierungsgeschäft gehört. Zudem war die RZB damit im vergangenen<br />
Jahr in Portugal größter Arrangeur für Bankfinanzierungen sowohl nach Anzahl der Transaktionen als<br />
auch nach Volumen. Insgesamt betrug das Volumen der von der RZB begleiteten Transaktionen mehr<br />
als € 10 Milliarden.<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 109
Financial Institutions and Public Sector RZB 2005<br />
110 www.rzb.at<br />
Custody-Depotvolumen der RZB<br />
in € Milliarden<br />
200<br />
175<br />
150<br />
125<br />
100<br />
75<br />
50<br />
25<br />
0<br />
89,8<br />
94,6 94,9<br />
133,0<br />
160,3<br />
213,2<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />
Ausweitung des Custody-<br />
Depotvolumens um ein Drittel<br />
Das von der RZB verwaltete Depotvolumen im<br />
Bereich Financial Institutions stieg im Jahresverlauf<br />
2005 um rund 30 Prozent auf € 178,91<br />
Milliarden. Das gesamte Custody-Volumen der<br />
RZB wuchs um 33 Prozent auf € 213,2 Milliarden.<br />
Das hervorragende Jahresergebnis ist sowohl auf<br />
das organische Wachstum der bestehenden Assets<br />
als auch auf die Akquisition von substanziellem<br />
Neugeschäft zurückzuführen. So hat die RZB ihre<br />
Marktführerschaft im Depotbankgeschäft in<br />
<strong>Österreich</strong> mit einem Anteil von rund 26 Prozent<br />
ausgebaut. Im Depotbankprodukt (Fondsbuchhaltung<br />
und Preisberechnung für Kapitalgesellschaften)<br />
wurde die Produkt- und Dienstleistungspalette<br />
deutlich erweitert.<br />
Auch 2005 hat die RZB ihre Verkaufsanstrengungen durch verstärkte und kundenspezifische<br />
Marketingaktivitäten mit dem Ziel unterstützt, sich als starker und namhafter Player in der Custody<br />
Branche zu positionieren und die Stärke durch das dichte Netzwerk in CEE zu betonen. Ergebnis<br />
dieser Strategie, die auch von einer gezielten personellen Verstärkung getragen wurde, war eine<br />
Ertragssteigerung von über einer Million Euro im vergangenen Jahr.<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Centrobank – Ausbau der Spitzenstellung<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong> Centrobank hat ihre führende Stellung als Dienstleister und Berater der bedeutenden<br />
nationalen und internationalen Investoren im abgelaufenen Jahr gefestigt und ihren Marktanteil im<br />
Aktiengeschäft mit Banken, Versicherungen und sonstigen Finanzinstitutionen deutlich ausgebaut. Sie<br />
ist die bedeutendste österreichische Bank im Handel mit Aktien an der Wiener Börse.<br />
Als besonders wachstumsstark erwies sich auch 2005 der Bereich der strukturierten Produkte, dessen<br />
Volumen sich wie bereits im Vorjahr verdreifacht hat. Dieser durch die Markttrends und hohe<br />
Produktqualität bedingte Erfolg untermauert nicht nur die unangefochtene Spitzenstellung der <strong>Raiffeisen</strong><br />
Centrobank in dieser Produktkategorie in <strong>Österreich</strong>, sondern führte auch zu international<br />
großer Anerkennung.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Starke Position im Fixed Income-Geschäft<br />
Financial Institutions and Public Sector<br />
Im Geschäftsjahr 2005 hat die RZB ihr Profil als Investment Banking-Dienstleister für andere Banken<br />
und öffentliche Institutionen deutlich geschärft. So etwa mit der Emission innovativer Kapitalmarktprodukte<br />
wie Credit Linked Notes oder Asset Backed Securities.<br />
Bahnbrechend war in diesem Zusammenhang die variabel verzinsliche Anleihe (Floating Rate Note)<br />
im Volumen von RUB 5 Milliarden für die EBRD in Russland, die die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> als Joint<br />
Lead Manager begleitet hat. Bisher musste die EBRD bei Projektfinanzierungen in Ländern mit nicht<br />
frei konvertierbaren Währungen das Marktschwankungsrisiko in der vollen Bandbreite tragen. Mit<br />
dieser erstmaligen Auflage einer Floating Rate Note für die EBRD in Russland kann die Entwicklungsbank<br />
das Zinsrisiko für die aufgenommenen Mittel variabel an den Marktzins anpassen.<br />
Entwicklung im Inlandzahlungsverkehr<br />
in Millionen<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
129,15<br />
151,24<br />
174,09<br />
190,69<br />
197,17<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />
<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> plus Netzwerkbanken (in Transaktionen)<br />
252,54<br />
Euro-Clearing weiter ausgebaut<br />
Entwicklung im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr<br />
in Millionen<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />
<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> plus Netzwerkbanken (in Transaktionen)<br />
Flexibilität, Transparenz in der Bepreisung und Qualität in der Abwicklung haben die RZB 2005<br />
sowohl im Euro- als auch im USD-Clearing zu einem wichtigen, leistungsfähigen und verlässlichen<br />
Partner für ihre Kunden gemacht. Der sehr erfolgreiche Geschäftsbereich „Clearing“ wurde im abgelaufenen<br />
Jahr weiter erfolgreich ausgebaut, wobei sowohl kommerzielle Zahlungen als auch Interbanktransaktionen<br />
wesentlich gesteigert wurden.<br />
Mit dem neuen Produkt „Cash Payments to CEE“ entwickelte die RZB zudem eine attraktive Lösung für<br />
Partnerbanken in aller Welt, die damit das dichte <strong>Raiffeisen</strong>-Netzwerk in CEE für Geldtransfers nutzen<br />
können. Konzipiert als offene Lösung, verknüpfen die „Cash Payments“ standardisierte Interbank-<br />
Schienen wie SWIFT mit einer Web-Applikation und ermöglichen dadurch auch die Einbindung von<br />
weiteren Partnerbanken für Barauszahlungen.<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 111<br />
2,279<br />
2,847<br />
3,976<br />
5,047<br />
5,799<br />
7,091
Retail Customers RZB 2005<br />
112 www.rzb.at<br />
Ausblick<br />
Das intensive Relationship Management, das die RZB 2005 betrieben hat, führte im vergangenen Jahr<br />
wiederum zu einer starken Geschäftsausweitung. Aufbauend auf den erweiterten Geschäftsbeziehungen<br />
wird sich die RZB 2006 auf die volle Ausschöpfung<br />
des Cross Selling Potenzials konzentrieren, um ihre Marktposition in dem an Schärfe zunehmenden<br />
Wettbewerb um Mandate in CEE zu verteidigen und möglichst auszubauen. Die RZB ist auch 2006<br />
bestrebt, den zunehmenden Margendruck in CEE durch noch stärker auf den jeweiligen Kunden und<br />
den speziellen Markt abgestimmte Produkte und Dienstleistungen zu kompensieren.<br />
Retail Customers<br />
Dieses Segment umfasst das Geschäft mit Privatkunden sowie kleineren und mittleren Unternehmen<br />
(KMU). Bei der RZB ist dieses Segment fast ausschließlich auf die Region CEE fokussiert. Es beinhaltet<br />
auch das Private Banking des von Wien aus tätigen Bankhauses Kathrein & Co., das nach IFRS ein<br />
um 23 Prozent gesunkenes Jahresergebnis nach Steuern von € 3,4 Millionen erzielt hat. Bis auf<br />
Kathrein & Co. werden alle Aktivitäten des Retail Banking-Segmentes von der <strong>Raiffeisen</strong> International<br />
gesteuert. Gemäß der Aufgabenverteilung innerhalb der <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe (RBG) ist die <strong>Raiffeisen</strong><br />
<strong>Zentralbank</strong> in <strong>Österreich</strong> nicht im Retail Banking aktiv. Sie unterstützt aber die Tätigkeit der<br />
RBG in diesem Bereich mit zentralen Dienstleistungen, etwa bei bundesweiten Marketing-Schwerpunkten,<br />
und über die Spezialgesellschaften mit Produkten.<br />
in € Tausend 2005 2004* Veränderung<br />
Zinsüberschuss 657.814 416.290 58,0 %<br />
Kreditrisikovorsorgen -96.540 -62.794 53,7 %<br />
Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge 561.273 353.495 58,8 %<br />
Provisionsüberschuss 266.256 188.652 41,1 %<br />
Handelsergebnis 97.557 68.465 42,5 %<br />
Ergebnis aus Finanzinvestitionen 82 -2.329 -<br />
Verwaltungsaufwendungen -802.677 -558.820 43,6 %<br />
Sonstiges betriebliches Ergebnis 6.674 1.283 420,2 %<br />
Jahresüberschuss vor Steuern 129.165 50.746 154,5 %<br />
Anteil am Ergebnis vor Steuern 13,9 % 7,3 % 6,6 PP<br />
Bemessungsgrundlage (inkl. Marktrisiko) 9.370.410 5.068.964 84,9 %<br />
Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 19.356 13.148 47,2 %<br />
Cost/Income Ratio 78,1 % 82,8 % -4,8 PP<br />
Durchschnittliches Eigenkapital 652.673 305.121 113,9 %<br />
Return on Equity vor Steuern 19,8 % 16,6 % 3,2 PP<br />
* Die Vergleichswerte wurden aufgrund geänderter und neuer IFRS-Bestimmungen angepasst (siehe Anhang Seiten 135ff).<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Der für den Erfolg im Retail-Geschäft maßgebliche Auf- und Ausbau einer flächendeckenden Filialpräsenz<br />
ist kostenintensiv und bedarf daher eines hohen Kapitaleinsatzes. Dennoch hat dieses<br />
Segment im Jahr 2005 seinen positiven Trend weiter fortgesetzt und ist das am raschesten wachsende<br />
Geschäftssegment der RZB.<br />
Nachdem im Geschäftsjahr 2004 erstmals die Gewinnzone erreicht wurde, erzielte das Retail<br />
Banking-Segment im Jahr 2005 einen um 154 Prozent gesteigerten Jahresüberschuss vor Steuern von<br />
€ 129 Millionen. Dies erklärt sich, weil gegenüber einem 52-prozentigen Anstieg der Betriebserträge<br />
auf € 1.028 Millionen die Kosten nur um 44 Prozent auf € 803 Millionen gestiegen sind. Hier tragen<br />
die – anhaltend hohen – Investitionen in das Filialnetz und IT-Systeme Früchte.<br />
Gleichzeitig kommen economies of scale immer mehr zum Tragen: Die RZB verzeichnete ein höheres<br />
Kreditvolumen – dieses bewirkte einen Anstieg der Risikoaktiva um 85 Prozent, aber auch um 54<br />
Prozent gestiegene Kreditrisikovorsorgen –, mehr Transaktionen im Devisenhandel, mehr Kartengeschäft<br />
und Überweisungen etc. Dies führte auch zu starkem Wachstum bei Provisionen (plus 41<br />
Prozent) und im Handelsergebnis (plus 43 Prozent). Der Return on Equity erhöhte sich trotz des hohen<br />
Eigenkapitalwachstums um 3,2 Prozentpunkte auf 19,8 Prozent. Der Retail-Anteil am Gesamtergebnis<br />
liegt bei nun schon bei 14 Prozent und hat sich damit gegenüber 2004 verdoppelt.<br />
Entwicklungsgrad der Retail Banking-Märkte in CEE<br />
50 %<br />
45 %<br />
40 %<br />
35 %<br />
30 %<br />
25 %<br />
20 %<br />
15 %<br />
10 %<br />
5 %<br />
0 %<br />
50,2<br />
45,4<br />
Eurozone<br />
41,5<br />
37,3<br />
<strong>Österreich</strong><br />
31,5<br />
50,7<br />
Kroatien<br />
20,5<br />
48,8<br />
Bosnien und Herzegowina<br />
14,9<br />
36,7<br />
Ungarn<br />
13,1<br />
47,8<br />
Polen<br />
10,8<br />
22,1<br />
Slowenien<br />
10,4<br />
26,9<br />
Tschechien<br />
Kredite an Haushalte, in Prozent der Gesamtkredite Kredite an Haushalte, in Prozent des BIP Quelle: Lokale <strong>Zentralbank</strong>en, <strong>Raiffeisen</strong> Research<br />
Daten per Ende 2004.<br />
8,8<br />
Retail Customers<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 113<br />
2,60<br />
Slowakei<br />
6,9<br />
19,5<br />
Bulgarien<br />
5,0<br />
28,4<br />
Rumänien<br />
5,0<br />
24,7<br />
Serbien und Montenegro<br />
4,5<br />
16,5<br />
Ukraine<br />
3,9<br />
21,2<br />
Belarus<br />
3,9<br />
14,6<br />
Russland
Retail Customers RZB 2005<br />
114 www.rzb.at<br />
Enormes Wachstumspotenzial in CEE<br />
Das Geschäftsfeld Retail Banking wird in CEE auch in den nächsten Jahren stark wachsen. Im Zuge<br />
des wirtschaftlichen Entwicklungs- und Konvergenzprozesses steigt für breite Bevölkerungsschichten<br />
die Kaufkraft, was zu wachsendem Konsum und Investitionen und damit einhergehend zu einem<br />
höheren Bedarf an Finanzservices führt. Dieser Entwicklungsprozess ist im überwiegenden Teil der<br />
Märkte, in denen die RZB aktiv ist, noch auf lange Sicht nicht abgeschlossen. Die vorangegangene<br />
Tabelle zeigt – anhand des Anteils der Privatkredite am Bruttoinlandsprodukt – das enorme Wachstumspotenzial<br />
für Bankdienstleistungen.<br />
1999 hat die RZB mit dem Start eines umfangreichen Retail Banking-Programms begonnen, um dieses<br />
Wachstumspotenzial konsequent zu nutzen. Seitdem erweitert die RZB ihre Retail Banking-Präsenz<br />
sowohl geografisch als auch produktmäßig kontinuierlich. Heute bietet die RZB Retail Banking in allen<br />
mit einer Bank betreuten CEE-Märkten an. Die RZB profitiert dabei von der Stärke und Bekanntheit der<br />
Marke <strong>Raiffeisen</strong>.<br />
Der Marktauftritt erfolgt daher in der ganzen Region einheitlich unter der gut etablierten <strong>Raiffeisen</strong>-<br />
Marke. Lediglich in der Slowakei tritt die lokale Netzwerkbank unter dem Namen Tatra banka auf.<br />
Dieser Name kann auf eine lange Tradition in der Slowakei verweisen und verfügt über einen hohen<br />
positiven Bekanntheitsgrad. Auch in Belarus tritt die Priorbank bis auf weiteres unter ihrem bisherigen<br />
Namen auf. In der Regel aber übernehmen akquirierte Banken so schnell wie möglich den Namen<br />
<strong>Raiffeisen</strong>. Die im Oktober 2005 übernommene JSPP Bank Aval soll im Zuge der geplanten Fusion mit<br />
der <strong>Raiffeisen</strong>bank Ukraine in <strong>Raiffeisen</strong>bank Aval umbenannt werden.<br />
Die Zahl der von den Netzwerkbanken betreuten Privatkunden stieg im Berichtsjahr erneut deutlich<br />
und lag zum Ultimo 2005 bei rund 9,7 Millionen nach 5 Millionen Kunden im Jahr zuvor. Von den<br />
4,7 Millionen neuen Kunden entfallen rund 1,4 Millionen auf neu gewonnene Kunden. Die<br />
verbleibenden 3,3 Millionen Kunden wurden von der Bank Aval in den Kundenstock eingebracht.<br />
Geschäftsstellen der <strong>Raiffeisen</strong> International in CEE<br />
2.400<br />
2.000<br />
1.600<br />
1.200<br />
800<br />
400<br />
0<br />
185<br />
494<br />
604<br />
722<br />
916<br />
2.443<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />
Expansion des Filialnetzes<br />
Die RZB gilt auf zahlreichen Märkten in CEE als<br />
Vorreiter in Sachen Technologie und innovativer<br />
Bankservices. Trotzdem ist und bleibt die Filiale<br />
nach wie vor das Zentrum der Kundenbeziehung.<br />
Sie dient der Beratung sowie dem Verkauf und<br />
nimmt eine Schlüsselrolle für die Positionierung der<br />
Marke ein. Daher wird sich die RZB auch<br />
weiterhin auf den flächendeckenden Filialausbau<br />
konzentrieren. Der Großteil der neuen Filialen ist<br />
speziell auf das Retail-Geschäft ausgerichtet und<br />
verfügt generell über kleinere und kosteneffizientere<br />
Verkaufsflächen.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Die Netzwerkbanken der <strong>Raiffeisen</strong> International verfügten zum Jahresende 2005 über 2.443<br />
Geschäftsstellen, was einer Steigerung um 1.527 oder 167 Prozent gegenüber dem Ultimo 2004<br />
entspricht. Davon entfallen 185 Geschäftsstellen auf Neueröffnungen. Die verbleibenden 1.342<br />
Geschäftsstellen wurden von der Bank Aval neu in das Netzwerk eingebracht. Der Ausbau des Bankstellennetzes<br />
soll auch 2006 konsequent fortgesetzt werden. Neben den für die Marktwahrnehmung<br />
wichtigen Filialen wurden im Berichtsjahr in einigen ausgewählten Märkten so genannte „mobile<br />
Vertriebsteams“ eingeführt, um so den Kunden entsprechende Dienstleistungen auch außerhalb und<br />
unabhängig von Filialen anbieten zu können.<br />
Cross-Selling gewinnt an Bedeutung<br />
Im Zuge des fortschreitenden Entwicklungsprozesses der Bankmärkte in CEE gewinnt für die RZB das<br />
Thema Cross-Selling zunehmend an Bedeutung. Cross-Selling bedeutet in diesem Zusammenhang den<br />
Verkauf von ergänzenden Produkten und Dienstleistungen an bestehende Kunden, um die<br />
Kundenbeziehung besser auszuschöpfen. Dabei werden bestehende Kundenbeziehungen analysiert<br />
und zusätzliche Potenziale ermittelt. Dieser Prozess ist direkt abhängig vom jeweiligen Entwicklungsgrad<br />
eines Marktes hinsichtlich seiner Produktstandards. So werden in einigen Ländern bereits automatisch<br />
Versicherungsprodukte (die wiederum provisionstragend sind) bei der Vergabe von<br />
Konsumenten- oder Hypothekarkrediten mit angeboten. Das gleiche gilt auch für Investmentfondsprodukte,<br />
die speziell Kunden mit hohen Einlagenvolumina offeriert werden. So wurden im Berichtsjahr<br />
die Funds under Management um 107 Prozent auf € 2,1 Milliarden erhöht.<br />
Qualität als Grundlage von erfolgreichen Kundenbeziehungen<br />
Der so genannte „Superior Customer Service Quality“-Ansatz wurde auch im Jahr 2005 konsequent<br />
umgesetzt. Mit dieser Methode soll nicht nur die höchstmögliche Servicequalität sichergestellt,<br />
sondern vor allem auch die Basis für eine langfristige Kundenbeziehung gelegt werden. Produkt- und<br />
Servicequalität sind im Rahmen der Kundenbindung wichtige Parameter. Bei der Umsetzung standen<br />
Schulungen des Vertriebspersonals deshalb im Mittelpunkt. Alle Trainingsprogramme sind speziell für<br />
die RZB unter Mitwirkung der Netzwerkbanken entwickelt worden. Die Schulungen werden in der<br />
Regel in den jeweiligen Landessprachen von lokalen Trainern durchgeführt. Mittels „Service Standard<br />
Measurement“ wurden die Methoden einer Kontrolle unterzogen. Die Ergebnisse zeigten die<br />
Effektivität der Schulungen und maßgebliche Verbesserungen der ohnehin schon guten Qualitätswerte.<br />
Debit- und Kreditkarten boomen in CEE<br />
In CEE ist der bargeldlose Zahlungsverkehr im Vergleich zu den Mitgliedsstaaten der Eurozone bisher<br />
nur in geringem Maße verbreitet. Im Zuge der allgemein zunehmenden Mobilität und der steigenden<br />
Kaufkraft entwickelt sich ein Trend in Richtung eines bargeldlosen Zahlungsverkehrs. In diesem<br />
Produktbereich ist daher auch weiterhin mit starken Zuwachsraten zu rechnen. Im Rahmen der RZB-<br />
Retail Banking-Strategie ist es ein erklärtes Ziel, wesentlich zur weiteren Verbreitung von Debit- und<br />
Kreditkarten in CEE beizutragen.<br />
Retail Customers<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 115
Proprietary Trading RZB 2005<br />
116 www.rzb.at<br />
Im Laufe des Jahres 2005 wurden über 1,2 Millionen neue Debitkarten über das RZB-Netzwerk<br />
ausgegeben. Der Bestand an ausgegebenen Debitkarten hat sich dadurch um 37 Prozent auf 3,8<br />
Millionen erhöht. Hinzu kommen rund 2,2 Millionen Debitkarten, die sich im Bestand der Bank Aval<br />
befinden. Resultierend daraus beläuft sich der Gesamtbestand an ausgegebenen Debitkarten für das<br />
RZB-Netzwerk in CEE auf mehr als 6 Millionen Debitkarten. Das gesamte über Debitkarten abgewickelte<br />
Volumen wuchs im Berichtsjahr um 66 Prozent auf € 664 Millionen.<br />
Die Verbreitung von Kreditkarten ist im Vergleich noch limitiert, aber zeichnet sich durch rasches<br />
Wachstum aus. Bis zum Jahresende 2005 wurden über das RZB-Netzwerk in CEE rund 620.000<br />
Kreditkarten (2004: 306.000) ausgegeben, was gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um<br />
314.000 oder 103 Prozent bedeutet. Besonders hohes Wachstum war in Serbien und Montenegro,<br />
Kroatien, Polen sowie in der Slowakei zu verzeichnen. Auch 2006 soll der gesamte Kartenbestand<br />
wesentlich ausgeweitet werden.<br />
Neben den Marketing- und Vertriebsschwerpunkten wird auch insbesondere darauf geachtet, die<br />
hinter dem Produkt stehende Abwicklung möglichst effizient und kostengünstig zu gestalten. Aus<br />
diesem Grund wurde bereits im Jahr 2002 in der Slowakei ein regionales Abwicklungszentrum eingerichtet,<br />
an das sukzessive alle Netzwerkbanken angebunden werden. Insgesamt werden sieben Länder<br />
in CEE von Bratislava aus betreut, um so eine kosteneffiziente Abwicklung zu gewährleisten. Im Zuge<br />
der Übernahme der Bank Aval wurde auch ein Abwicklungszentrum in Kiew, das Ukrainian<br />
Processing Center (UPC), erworben, welches sukzessive zum regionalen Abwicklungszentrum für<br />
Kartentransaktionen innerhalb der CIS-Region ausgebaut werden soll.<br />
Ziele für das laufende Jahr<br />
Nach Erreichen der Gewinnschwelle im Retail Banking-Segment im Jahr 2004 und weiterer Ergebnisverbesserung<br />
im Jahr 2005 plant die RZB, auch im Jahr 2006 in ihren Retail Banking-Ergebnissen<br />
deutlich schneller als ihre Mitbewerber zu wachsen und ihren Marktanteil auszubauen. Für 2006<br />
liegen die Schwerpunkte in der Transformation der Bank Aval, der weiteren Expansion insbesondere<br />
in den Ländern der GUS sowie im weiteren Ausbau von kurzfristigen Kreditprodukten, insbesondere<br />
Konsumentenkredite, und Hypothekarfinanzierungen, weiters in der beschleunigten Ausweitung des<br />
Leasingbereichs und im KMU-Geschäft sowie in der weiteren Verbesserung des Risiko- und<br />
Forderungsmanagements.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Proprietary Trading<br />
Das Geschäftssegment Proprietary Trading umfasst den Eigenhandel der Bereiche Treasury und<br />
Investment Banking der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>, der <strong>Raiffeisen</strong> Centrobank <strong>AG</strong>, der Netzwerkbanken<br />
und der Investmentfirmen in Zentral- und Osteuropa.<br />
Treasury umfasst die Eigenpositionierung mit bilanzmäßigen Produkten wie Geldmarktdepots, Valuten<br />
und Münzen sowie mit außerbilanzmäßigen Zins- bzw. Kursprodukten wie Termingeschäften und<br />
Optionen. Dazu kommen das Portfoliomanagement von Aktien, Renten, Fonds sowie kurz- und langfristige<br />
alternative Investments (Kombination von Wertpapier-Produkten mit derivativen Produkten) und<br />
Wertpapier-Hybride. Zum Bereich Investment Banking gehört die Führung eigener Wertpapierpositionen<br />
in den Büchern und das Market Making. Außerdem werden Wertpapierleihgeschäfte und<br />
Repo-Transaktionen mit internationalen Partnern durchgeführt.<br />
in € Tausend 2005 2004* Veränderung<br />
Zinsüberschuss 184.422 126.926 45,3 %<br />
Kreditrisikovorsorgen -2 -23 -90,1 %<br />
Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge 184.420 126.903 45,3 %<br />
Provisionsüberschuss 23.770 -4.016 -<br />
Handelsergebnis 133.865 142.277 -5,9 %<br />
Ergebnis aus Finanzinvestitionen -1.894 11.144 -<br />
Verwaltungsaufwendungen -116.131 -94.282 23,2 %<br />
Sonstiges betriebliches Ergebnis 14.333 -8.277 -<br />
Jahresüberschuss vor Steuern 238.361 173.748 37,2 %<br />
Anteil am Ergebnis vor Steuern 25,6 % 25,1 % 0,5 PP<br />
Bemessungsgrundlage (inkl. Marktrisiko) 10.952.194 8.359.660 31,0 %<br />
Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 1.305 1.169 11,6 %<br />
Cost/Income Ratio 34,0 % 35,6 % -1,6 PP<br />
Durchschnittliches Eigenkapital 762.848 503.201 51,6 %<br />
Return on Equity vor Steuern 31,2 % 34,5 % -3,3 PP<br />
* Die Vergleichswerte wurden aufgrund geänderter und neuer IFRS-Bestimmungen angepasst (siehe Anhang Seiten 135ff).<br />
Auch Proprietary Trading verzeichnet ein deutliches Ergebnisplus von 37 Prozent auf € 238 Millionen.<br />
Der Zuwachs im Zinsüberschuss von 45 Prozent ist maßgeblich auf gute Ausnutzung der Fristentransformation<br />
sowie höhere Volumen in mittel- und langfristigen Investments zurückzuführen. Der<br />
Return on Equity sank um 3,3 Prozentpunkte auf 31 Prozent, weil das zugeordnete Eigenkapital<br />
stärker stieg als das Ergebnis. Der Anteil dieses Segments am Gesamtergebnis blieb mit 25,6 Prozent<br />
relativ konstant.<br />
Proprietary Trading<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten www.rzb.at 117
Proprietary Trading RZB 2005<br />
5 %<br />
0 %<br />
-5 %<br />
-10 %<br />
-15 %<br />
-20 %<br />
118 www.rzb.at<br />
Wechselkursentwicklung<br />
Steigende Zinsen – niedrige Renditen<br />
Der Euro-Rentenmarkt verbuchte im Jahr 2005 abermals neue Tiefstände bei den Renditen, was in der<br />
Folge zu Kursgewinnen für Anleiheninvestoren führte. Und obwohl die US-Notenbank die Leitzinsen<br />
im vergangenen Jahr acht Mal in Folge um je 25 Basispunkte – von 2,25 auf 4,25 Prozent – angehoben<br />
hat, stiegen die US-Kapitalmarktzinsen für längere Laufzeiten nur marginal. Die Marktrenditen für<br />
zehnjährige Staatsanleihen beispielsweise begannen 2005 auf einem Niveau von 4,2 Prozent und<br />
beendeten das Jahr bei 4,4 Prozent.<br />
Die Verzinsung der zehnjährigen deutschen Benchmarkanleihe fiel in den ersten Wochen 2005 von<br />
3,6 Prozent auf ein vorläufiges Tief bei etwa 3,4 Prozent zurück. Nach einer heftigen Kurskorrektur<br />
markierten die „Zehnjährigen“ dann bei fast 3,8 Prozent das Jahreshoch. Der Markt reduzierte seine<br />
Zinsphantasien jedoch bald wieder und stellte sich von zukünftigen Erhöhungen auf eine nochmalige<br />
Senkung zur Jahresmitte ein. Die Europäische <strong>Zentralbank</strong> (EZB) beließ hingegen die Leitzinsen unverändert<br />
bei 2,0 Prozent. Aufgrund der übers Jahr stark gestiegenen Energiepreise befürchtete die EZB<br />
einen Anstieg der langfristigen Inflationserwartungen und hob im Dezember nach zweieinhalb Jahren<br />
Zinskonstanz den Leitzins von 2,0 auf 2,25 Prozent an. Die Renditeanstiege von zehnjährigen<br />
Anleihen hielten sich allerdings in Grenzen. Mit rund 3,3 Prozent zum Jahresultimo lag die Rendite<br />
der zehnjährigen Benchmarkanleihe historisch niedrig. Die Renditeanstiege am kurzen Ende fielen<br />
deutlicher aus, was zu einer Reduktion der Renditedifferenz zwischen zwei- und zehnjährigen<br />
Anleihen von 130 auf 45 Basispunkte geführt hat.<br />
01.2005 02.2005 03.2005 04.2005 05.2005 06.2005 07.2005 08.2005 09.2005 10.2005 11.2005 12.2005 01.2006<br />
USD/€ JPY/€ HUF/€ PLN/€ RUB/€<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Trotz eines weiter ausufernden Leistungsbilanzdefizits hatten die USA 2005 kein Problem, dieses<br />
Defizit über Kapitalzuflüsse zu finanzieren. Kontinuierlich steigende Leitzinsen in den USA (von<br />
2,25 Prozent zu Jahresbeginn auf 4,25 Prozent im Dezember) führten zu einer starken Ausweitung<br />
des Zinsvorsprungs gegenüber dem Euroraum und Japan. Dies führte wiederum zu einer Kompensation<br />
der im Jahr zuvor erlittenen Kursverluste. Nach rund 1,36 zu Jahresbeginn fiel der Euro zum<br />
US-Dollar bis November mit rund 1,16 auf einen Zwei-Jahrestiefststand. Erst mit dem Anlaufen des<br />
Zinsanhebungszyklus auch in der Eurozone legte €/USD wieder leicht zu und beendete das Jahr bei<br />
rund 1,18. Zum JPY fehlte dem Euro auch 2005 ein ausgeprägter Trend, der Wechselkurs bewegte<br />
sich in großen Schwüngen zwischen Extremwerten von €/JPY 130 bis 144 und beendete das Jahr mit<br />
rund 140 in der oberen Hälfte dieser Bandbreite.<br />
Global Treasury weiterhin auf Erfolgskurs<br />
Das Geschäftsjahr 2005 verlief erfreulich für den Bereich Global Treasury der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>,<br />
in dem das Fixed Income-Geschäft gebündelt ist. Das hervorragende Ergebnis aus dem Vorjahr wurde<br />
dabei abermals übertroffen. Aufgrund des eingeleiteten Zinserhöhungsprozesses seitens der EZB<br />
verflachte die Zinskurve im Euro-Raum. Auch im USD setzte sich die Verflachung der Zinskurve fort.<br />
Entsprechend der Positionierung am kurzen Ende der Zinskurve hat die RZB in den Hauptwährungen<br />
erneut ein überproportionales Ergebnis erzielt.<br />
Anhaltender Rollout des Global Treasury Systems<br />
Nach der Implementierung der auf dem Wall Street System ® basierenden Treasury-Plattform Global<br />
Treasury System (GTS) in den Filialen London und Singapur erfolgte 2005 der erfolgreiche Rollout in<br />
den Netzwerkbanken in Russland und Kroatien. Mit der Implementierung des Systems ist das Risikomanagement<br />
der Netzwerkbanken deutlich effizienter geworden. Das GTS ermöglicht den Nutzern,<br />
alle Ausnützungen und Positionen vollständig zu screenen sowie Kreditrisiko-Kalkulationen durchzuführen<br />
und liefert daher eine erstklassige Datenkonsistenz.<br />
Securities Finance<br />
Das Wertpapierleihe/Repo-Geschäft stand im vergangenen Geschäftsjahr im Zeichen der Diversifikation<br />
und der Ausweitung der Aktivitäten. Trotz fallender Margen auf einigen wesentlichen Märkten<br />
gelang es, durch den Ausbau von bestehenden und dem Aufbau von neuen Kundenbeziehungen<br />
sowie durch die Einführung von neuen Produkten das Geschäftsvolumen nahezu zu verdoppeln.<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
Proprietary Trading<br />
www.rzb.at<br />
119
Proprietary Trading RZB 2005<br />
120 www.rzb.at<br />
Foreign Exchange<br />
Im Währungsgeschäft setzt die RZB seit Anfang des Geschäftsjahres das „Continous Linked Settlement“<br />
ein, um den regulatorischen Anforderungen zu entsprechen und das Anschaffungsrisiko bei FX-<br />
Transaktionen zu reduzieren. Bereits zum Ende des Jahres wurden die Geschäfte mit über 100 Handelspartnern<br />
des Global Treasury über diese Plattform abgewickelt.<br />
Credit Securitisation<br />
Im Mai 2005 legte die RZB einen ABS-Fonds auf. Mit einem Investment in Asset Backed Securities (ABS)<br />
können Investoren von den hohen Spreads profitieren, die sich aufgrund der hohen Komplexitäts- und<br />
Liquiditätsprämien bei diesem Produkt ergeben. Mit der Auflage des Fonds können Investoren nun in<br />
sehr breit angelegte Portfolios investieren, zu denen auf direktem Wege kein Zugang besteht.<br />
Strukturierte Produkte<br />
Das weiterhin niedrige Renditeumfeld hat die Nachfrage nach strukturierten Produkten weiter<br />
gesteigert, was auch in diesem Segment zu einer erfolgreichen Geschäftsentwicklung 2005 geführt<br />
hat. Die RZB hat mit dem Ausbau des Bereichs Asset Structuring auf die steigende Nachfrage reagiert.<br />
Dabei hat sich auch die Kundenbasis, die aus einer Fülle an Produktinnovationen zur Optimierung<br />
ihrer Aktiv-/Passivstruktur schöpfen kann, deutlich erweitert.<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Centrobank baut Spitzenposition aus<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong> Centrobank als führende österreichische Investmentbank nimmt auch die Spitzenposition<br />
als Market Maker und Specialist an der Wiener Börse ein, wo sie bis zu 70 Prozent der<br />
vergebenen Betreuungsmandate innehat und mit knapp einem Fünftel Marktanteil am Börsehandel das<br />
höchste Umsatzvolumen aller österreichischen Banken handelt. Das stark wachsende Geschäft mit<br />
strukturierten Produkten und hier insbesondere Garantiezertifikaten hat zu einer beträchtlichen<br />
Zunahme im Geschäft mit internationalen derivativen Produkten geführt, und die Stellung der <strong>Raiffeisen</strong><br />
Centrobank an der größten europäischen Derivatsbörse in Stuttgart konnte im vergangenen Jahr<br />
mit einer Position unter den Top Ten der Marktteilnehmer untermauert werden.<br />
Besonderes Augenmerk wurde wiederum auf die konsequente Internationalisierung der Angebotspalette<br />
an Produkten und Dienstleistungen gelegt, die direkten Börseanbindungen wurden um die<br />
Märkte Budapest und Warschau erweitert. Damit ist die <strong>Raiffeisen</strong> Centrobank als einziger österreichischer<br />
Anbieter nunmehr bereits bei zehn Börsen direktes Vollmitglied und kann ihren Kunden somit<br />
einen einfachen und kostengünstigen Marktzugang ermöglichen.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Ausblick<br />
Durch die jüngsten Zinserhöhungen wird das Umfeld für das Proprietary Trading nicht einfacher.<br />
Dennoch strebt die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> für das Jahr 2006 ein annähernd gleich gutes Ergebnis wie<br />
2005 erzielt an. Die <strong>Raiffeisen</strong> Centrobank wird die Internationalisierungsstrategie konsequent unter<br />
gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Marktführerschaft in <strong>Österreich</strong> verfolgen. Schwerpunkt ist in<br />
diesem Zusammenhang der Ausbau der Kundenbasis und der Marktpräsenz bei inländischen und<br />
ausländischen Investoren. Dasselbe gilt für den zügigen Ausbau der Produkt- und Dienstleistungspalette<br />
sowie insbesondere auch für die deutliche Erweiterung der Aktivitäten im CEE-Geschäft. Dies<br />
umfasst unter anderem die Bereiche Börseeinführung, Handel und Sales und die deutliche Ausweitung<br />
der Research-Aktivitäten in der Region.<br />
Participations and Other<br />
Dieses Segment beinhaltet neben Nichtbankaktivitäten vor allem das umfangreiche Beteiligungsportefeuille<br />
der RZB. Darin enthalten sind auch die assoziierten Unternehmen, die mittels Equity-<br />
Methode in die Bilanz integriert sind. Weiters sind andere segmentübergreifende Funktionen<br />
enthalten, speziell jene der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> als Muttergesellschaft und von nachgeordneten<br />
Steuerungsholdings wie der <strong>Raiffeisen</strong> International.<br />
in € Tausend 2005 2004* Veränderung<br />
Zinsüberschuss 59.335 46.536 27,5 %<br />
Kreditrisikovorsorgen 484 744 -35,0 %<br />
Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge 59.819 47.280 26,5 %<br />
Provisionsüberschuss -5.081 11.523 -<br />
Handelsergebnis -2.559 3.149 -<br />
Ergebnis aus Finanzinvestitionen 23.368 75.795 -69,2 %<br />
Verwaltungsaufwendungen -151.360 -140.905 7,4 %<br />
Sonstiges betriebliches Ergebnis 41.542 55.530 -25,2 %<br />
Jahresüberschuss vor Steuern -34.271 52.371 -<br />
Anteil am Ergebnis vor Steuern -3,7 % 7,6 % -11,3 PP<br />
Bemessungsgrundlage (inkl. Marktrisiko) 2.995.654 2.233.032 34,2 %<br />
Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 2.633 2.760 -4,6 %<br />
Cost/Income Ratio neg. neg. -<br />
Durchschnittliches Eigenkapital 208.655 134.415 55,2 %<br />
Return on Equity vor Steuern neg. 39,0% -<br />
* Die Vergleichswerte wurden aufgrund geänderter und neuer IFRS-Bestimmungen angepasst (siehe Anhang Seiten 135ff).<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
Participations and Other<br />
www.rzb.at<br />
121
Participations and Other RZB 2005<br />
122 www.rzb.at<br />
Anfang Juli 2005 wurde der Verkauf der an der Investkredit Bank <strong>AG</strong> gehaltenen Anteile an die<br />
<strong>Österreich</strong>ische Volksbanken <strong>AG</strong> abgewickelt. Weiters wurde die 75-prozentige Beteiligung am<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Reisebüro an die <strong>Raiffeisen</strong>-Holding Niederösterreich-Wien <strong>AG</strong> abgegeben, da diese Beteiligung<br />
nicht zum Kerngeschäft der RZB zählt.<br />
Die Entwicklung dieses Segments ist im langjährigen Durchschnitt zu betrachten. Fielen etwa 2004<br />
außerordentlich hohe Fair Value-Aufwertungen der Investkredit-Beteiligung an, war 2005 nur mehr<br />
die Kursdifferenz zwischen dem Börsekurs zum 31. Dezember 2004 von € 129 und dem Verkaufspreis<br />
von € 141 zu verbuchen. Dementsprechend wurde auch der Vorjahreswert beim Ergebnis aus<br />
Finanzinvestitionen nicht mehr erreicht. Der Zuwachs bei Zinserträgen ist im Wesentlichen auf höhere<br />
at-equity Erträge und bessere Eigenkapital-Verzinsung zurückzuführen.<br />
Im Folgenden sind die geschäftspolitisch bedeutendsten sowie die ergebniswirksamsten Beteiligungen<br />
dieses Segments beschrieben. Ein Überblick über wesentliche Beteiligungen, deren Ausmaß und<br />
Struktur (direkt oder indirekt) findet sich im Beteiligungsspiegel im Anhang (Seite 201ff).<br />
Entwicklung des laufenden Prämienvolumens<br />
der UNIQA Group Austria<br />
in € Millionen*<br />
5.000<br />
4.000<br />
3.000<br />
2.000<br />
1.000<br />
0<br />
2.644,6<br />
219,8<br />
2.687,1<br />
307,0<br />
3.132,8<br />
402,3<br />
2001 2002 2003 2004 2005<br />
Verrechnete Gesamtprämie davon Auslandsanteil<br />
3.777,8<br />
700,8<br />
4.730,4<br />
1.344,8<br />
* Inklusive Sparanteil der Prämien aus der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung<br />
UNIQA Versicherungen <strong>AG</strong>. Die UNIQA Group<br />
Austria versteht sich als mitteleuropäischer Versicherungskonzern<br />
mit österreichischen Wurzeln<br />
und verfolgt die Strategie eines konsequent renditeorientierten<br />
Wachstums durch Expansion und<br />
Internationalisierung. Unter dem Dach der börsenotierten<br />
UNIQA Versicherungen <strong>AG</strong> werden mit<br />
über 70 Konzerngesellschaften alle Sparten des<br />
Versicherungsgeschäfts auf allen Vertriebswegen<br />
in <strong>Österreich</strong> und Italien, Deutschland, Schweiz,<br />
Liechtenstein, Polen, Ungarn, Tschechien, Slowakei,<br />
Kroatien, Slowenien, Bosnien und Herzegowina<br />
sowie Rumänien und Bulgarien betrieben. Seit<br />
2004 unterstützen sich UNIQA und die <strong>Raiffeisen</strong><br />
Bankengruppe im Rahmen einer „Preferred<br />
Partnership“ gegenseitig. Bei der Erschließung der<br />
CEE-Märkte beschreiten die Partner dabei auch<br />
neue Wege im Bereich der Bank-Assurance.<br />
2005 steigerte die UNIQA Group Austria das Volumen der verrechneten Prämien nach vorläufigen<br />
Zahlen um 25,2 Prozent auf € 4.730,4 Millionen. Die Auslandsgesellschaften trugen dazu € 1.344,8<br />
Millionen bei (+91,9 Prozent). Der internationale Anteil am Prämienvolumen der Gruppe betrug<br />
vergangenes Jahr 28,4 Prozent. Auch am österreichischen Heimatmarkt wurde die Marktführerschaft<br />
gefestigt und die sehr positive Prämienentwicklung fortgesetzt: 2005 stiegen die verrechneten Prämien<br />
um 10,0 Prozent auf € 3.385,6 Millionen. Die nach IFRS bilanzierende UNIQA Gruppe weist für<br />
das Jahr 2005 ein um über 50 Prozent gesteigertes EGT von etwa € 185 Millionen (2004: € 120,8<br />
Millionen) aus.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Finanzierungsleistung und finanzierte Wohneinheiten<br />
der <strong>Raiffeisen</strong> Bausparkasse<br />
in € Millionen/in Stück<br />
1.200<br />
1.000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
865,9<br />
7.650<br />
6.203<br />
613,3<br />
7.474<br />
655,1<br />
9.903<br />
795,8<br />
2001 2002 2003 2004 2005<br />
Finanzierungsleistung in € Millionen Finanzierte Wohneinheiten<br />
1.020,2<br />
12.000<br />
10.000<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Bausparkasse Gesellschaft m.b.H. Mit<br />
287.882 neu abgeschlossenen Bausparverträgen<br />
und einem Marktanteil von 30,5 Prozent wurde<br />
fast das ausgezeichnete Ergebnis 2004 erreicht.<br />
Die Bauspareinlagen stiegen 2005 um 2 Prozent<br />
auf € 6,0 Milliarden (Marktanteil: 32,2 Prozent)<br />
und die Ausleihungen – bedingt durch die hohe<br />
Finanzierungsleistung – um 5,9 Prozent auf<br />
€ 4,9 Milliarden (Marktanteil: 34,6 Prozent).<br />
Mit € 1.020 Millionen Finanzierungsleistung – das<br />
entspricht einem Plus von 28,2 Prozent gegenüber<br />
2004 und ist das zweithöchste Ergebnis in der<br />
44jährigen Geschichte des Unternehmens – stieg<br />
ihr Marktanteil unter den vier österreichischen<br />
Bausparkassen von 33,1 Prozent auf 37,3 Prozent.<br />
Als Wachstumsträger erwies sich vor allem das Bauträgergeschäft, auf das ein Volumen von € 200<br />
Millionen entfiel. Die ausländischen Beteiligungen in der Slowakei, in Tschechien, Kroatien und<br />
Rumänien erbrachten insgesamt 315.000 neue Bausparverträge; der Vertragsbestand nähert sich der<br />
Zwei-Millionen-Grenze.<br />
Die Bilanzsumme der nach HGB bilanzierenden <strong>Raiffeisen</strong> Bausparkasse belief sich auf € 6,2 Milliarden<br />
(2004: € 6,2 Milliarden). Ihr Eigenkapital liegt bei € 158,6 Millionen (2004: € 152,4 Millionen).<br />
Mit einem Gewinn vor Steuern von € 14,3 Millionen wurde ein Return on Equity (vor Steuern)<br />
von 9,2 Prozent erzielt. Insgesamt beschäftigt das Institut 1.125 Mitarbeiter, davon 315 in <strong>Österreich</strong>.<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Kapitalanlage-Gesellschaft m.b.H.<br />
(<strong>Raiffeisen</strong> K<strong>AG</strong>). Die <strong>Raiffeisen</strong> K<strong>AG</strong> ist auf die<br />
Auflage und Verwaltung von Investmentfonds<br />
spezialisiert. Gemeinsam mit den drei 100-prozentigen<br />
Töchtern, der <strong>Raiffeisen</strong> Immobilien<br />
Kapitalanlage-GmbH, der <strong>Raiffeisen</strong> Vermögensverwaltungsbank<br />
<strong>AG</strong> und der Auslandsvertriebsgesellschaft<br />
<strong>Raiffeisen</strong> International Fund Advisory<br />
(RIFA), tritt die <strong>Raiffeisen</strong> K<strong>AG</strong> unter der Dachmarke<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Capital Management (RCM) auf.<br />
2005 erwies sich als absolutes Rekordjahr für die<br />
RCM: Dank eines überdurchschnittlichen Wachstumstrends<br />
erhöhte sich das verwaltete Fondsvermögen<br />
um 29,5 Prozent auf € 34,7 Milliarden,<br />
was zu einem Marktanteil von 22,3 Prozent und<br />
einem Ausbau der Marktführerschaft um 0,8 Prozentpunkte geführt hat. Darüber hinaus beweisen<br />
zahlreiche Auszeichnungen und hervorragende Bewertungsnoten von der Ratinggesellschaft Standard<br />
& Poor’s auch auf qualitativer Ebene die unangefochtene Führungsrolle der Nummer 1 im heimischen<br />
Fondsgeschäft.<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
10.406<br />
Marktanteile im österreichischen Investmentfonds-Geschäft<br />
Rest*<br />
44,72 %<br />
* davon 5,13 PP anderer<br />
K<strong>AG</strong>s der <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe<br />
8.000<br />
6.000<br />
4.000<br />
2.000<br />
<strong>Raiffeisen</strong> K<strong>AG</strong><br />
22,29 %<br />
Mitbewerber 1<br />
17,45 %<br />
Mitbewerber 2<br />
15,54 %<br />
0<br />
Participations and Other<br />
www.rzb.at<br />
123
Participations and Other RZB 2005<br />
124 www.rzb.at<br />
Die nach HGB bilanzierende <strong>Raiffeisen</strong> K<strong>AG</strong> weitete im vergangenen Jahr ihren Umsatz um 37 Prozent<br />
auf € 180 Millionen aus und erzielte einen Vorsteuergewinn von € 11 Millionen. Die Bilanzsumme<br />
stieg auf € 110 Millionen (2004: 89,9 Millionen), das Eigenkapital auf € 21 Millionen (2004:<br />
20,4 Millionen). Der Return on Equity vor Steuern betrug 52 Prozent (2004: 12,7 Prozent). Das<br />
Unternehmen beschäftigte durchschnittlich 195 Mitarbeiter.<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Investment <strong>AG</strong> (RI<strong>AG</strong>). Die im österreichischen und internationalen M&A-Geschäft tätige<br />
RI<strong>AG</strong> erreichte 2005 – gemessen an der Anzahl der Transaktionen sowie an deren Volumen – erstmals<br />
die Marktführerschaft in <strong>Österreich</strong>, wo sie einen Marktanteil von rund 20 Prozent verzeichnet.<br />
Sie hat – gemessen an der Transaktionszahl – auch in CEE die Führungsrolle erlangt (Quelle: Thomson<br />
Financial). Neben der Beratung der Telekom Austria bei der Akquisition der Mobiltel in Bulgarien<br />
privatisierte die RI<strong>AG</strong> u.a. die Telekom Montenegro und arbeitet an der Privatisierung der Telekom<br />
Srpska. Neben der erfolgreichen Erdemir-Privatisierung in der Türkei wurde die RI<strong>AG</strong> von der<br />
serbischen Regierung mit der Privatisierung der serbischen Öl-Gesellschaft NIS beauftragt. In<br />
<strong>Österreich</strong> wickelte die RI<strong>AG</strong> den Verkauf der APSS und die Neustrukturierung der Sendetürme des<br />
ORF ab, und unterstützte sowohl den Flughafen Wien als auch die Rail Cargo Austria bei deren<br />
Akquisitionen in der Slowakei.<br />
Mit durchschnittlich 63 Mitarbeitern erwirtschaftete sie im abgelaufenen Jahr bei einem Brutto-<br />
Honorarvolumen von € 26,2 Millionen ein EGT in Höhe von € 2,2 Millionen. Ihre Bilanzsumme<br />
betrug zum Jahresultimo 2005 € 13,6 Millionen. Der Auftragsstand für 2006 lässt ein weiteres<br />
Wachstum erwarten.<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Private Equity Management <strong>AG</strong> (RPEM). Die RPEM beschäftigt sich mit der Beratung des<br />
<strong>Raiffeisen</strong> CEE Private Equity Fund, der sich an Unternehmen insbesondere in Ungarn, Tschechien und<br />
Polen beteiligt. Zum Jahresende 2005 war der Fonds an folgenden Unternehmen beteiligt: Intercom<br />
Rt. (führender Kinobetreiber und Filmverleiher in Zentral- und Osteuropa), Stollwerck Budapest Kft.<br />
(führendes Schokolade- und Süßwarenunternehmen), Bonbonetti Kft. (ungarischer Waffel- und<br />
Pralinenproduzent), ICZ a.s. (tschechischer Systemintegrator), WOSANA SA (polnischer Getränkehersteller)<br />
und ALMA QUATTRO D.O.O. (Außenwerber in Serbien). Die Gesellschaft beschäftigt fünf<br />
Mitarbeiter in Wien und Budapest.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Leipnik-Lundenburger Invest Beteiligungs <strong>AG</strong> (LLI). Kernbereich dieser Holdinggesellschaft sind ihre<br />
strategischen Beteiligungen im Nahrungs- und Genussmittelsektor – „Mehl & Mühle“ sowie „Vending“<br />
(Heißgetränke und Automatenverpflegung) und „Zucker“. Im Segment „Mehl & Mühle“ wurde durch<br />
die erstmalige Vollkonsolidierung der VK Mühlen <strong>AG</strong>, der größten europäischen Mühlengruppe, der<br />
Umsatz vervierfacht. Im Segment „Vending“ kam es dank der ausgezeichneten Akzeptanz der<br />
Produktpalette und einer deutlichen Ausweitung der Kundenzahl zu starken Umsatzzuwächsen. Hier<br />
wirkte sich insbesondere die bereits 2003 eingeführte Dachmarke café + co positiv aus. Die<br />
Kernmärkte der LLI sind <strong>Österreich</strong> sowie CEE. Darauf richtet sich der Fokus auch in den nächsten<br />
Jahren, wobei in den einzelnen Ländern die Markt- und Kostenführerschaft bei einem Marktanteil von<br />
mindestens 20 Prozent angestrebt wird.<br />
Im Geschäftsjahr 2004/05 erhöhte sich der Konzernumsatz auf € 619,0 Millionen (2003/04:<br />
€ 216,8 Millionen) und das Vorsteuerergebnis auf € 36,0 Millionen (2003/04: € 23,3 Millionen).<br />
Der nach IFRS-Bestimmungen bilanzierende LLI-Konzern erhöhte mit durchschnittlich 2.393 Mitarbeitern<br />
(davon 472 in <strong>Österreich</strong>) seine Bilanzsumme um 77 Prozent auf € 664,6 Millionen; der<br />
Return on Equity vor Steuern betrug14,1 Prozent.<br />
ÖP<strong>AG</strong> Pensionskassen <strong>AG</strong>. Die ÖP<strong>AG</strong> nimmt im langfristigen Performance-Vergleich am österreichischen<br />
Markt eine Spitzenstellung ein, die mit einer Performance von 11,8 Prozent im abgelaufenen<br />
Jahr noch untermauert wurde. Ihr Marktanteil bei den Begünstigten (Anwartschafts- und Leistungsberechtigten)<br />
und bei den Pensionskassenbeiträgen liegt bei rund einem Viertel, bei den abgeschlossenen<br />
Verträgen bei rund 40 Prozent. Bei allen erfolgsrelevanten Kennziffern nimmt die ÖP<strong>AG</strong><br />
Spitzenränge ein. 2005 wurde das <strong>Info</strong>rmationsangebot des Institutes via Internet ausgebaut, 2006 ist<br />
der Schritt ins Ausland geplant.<br />
Notartreuhandbank <strong>AG</strong>. Als einzige von der <strong>Österreich</strong>ischen Notariatskammer zertifizierte Bank<br />
für Treuhandgeldeinlagen der österreichischen Notare verwaltete die Notartreuhandbank auf rund<br />
51.000 Konten im Jahresdurchschnitt € 655 Millionen Treuhandgelder; dies entspricht einer Steigerung<br />
von 18,5 Prozent oder € 102 Millionen gegenüber 2004.<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Wohnbaubank <strong>AG</strong>. Diese Spezialbank emittiert steuerbegünstigte Wohnbauanleihen.<br />
Mit einem platzierten Emissionserlös von über € 127 Millionen konnte die Bank im Jahr 2005 ihre<br />
Position als wichtiger Partner für die Refinanzierung von Wohnbauprojekten der <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe<br />
unterstreichen. Das nach HGB-Bestimmungen bilanzierende Institut weist per Ende 2005 nach<br />
vorläufigen Zahlen eine Bilanzsumme von € 1.006 Millionen (2004: € 960 Millionen), ein Eigenkapital<br />
von € 5,66 Millionen (2004: € 5,62 Millionen) und ein EGT von € 1,04 Millionen (2004:<br />
€ 1,11 Millionen) aus. Daraus resultiert ein ROE vor Steuern von 18,34 Prozent (2004: 19,79 Prozent).<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
Participations and Other<br />
www.rzb.at<br />
125
Participations and Other<br />
126 www.rzb.at<br />
RZB 2005<br />
VISA-Service Kreditkarten <strong>AG</strong>. Mit über 950.000 VISA-Karteninhabern und 92.000 Akzeptanzstellen<br />
erzielte VISA im vergangenen Jahr einen Gesamtumsatz von € 4,0 Milliarden (plus 8 Prozent<br />
gegenüber 2004), davon € 2,9 Milliarden (plus 6,5 Prozent) in <strong>Österreich</strong>. Damit ist VISA die umsatzstärkste<br />
Kreditkarte in <strong>Österreich</strong> und hält bei einem Marktanteil (ausgegebene Kreditkarten) von rund<br />
44 Prozent. Mit zahlreichen, in den letzten Jahren neu eingeführten Produkten wie etwa das Tourismusportal<br />
„Urlaub mit VISA“, VISA-BabyBonus, VISA Electron Prepaid-Karte, Verified by VISA oder<br />
dem EMV-Chip Standard kommt das Unternehmen mit innovativen Produkten und bester Servicequalität<br />
den Kundenwünschen nach.<br />
Europay Austria Zahlungsverkehrssysteme GmbH. Europay Austria ist die Drehscheibe zwischen<br />
Kunden, Händlern und Geldinstituten. Im Auftrag der österreichischen Banken entwickelt Europay<br />
Zahlungskarten wie die multifunktionelle Maestro Bankomatkarte, Quick – die Elektronische Geldbörse<br />
und eine Vielzahl unterschiedlicher MasterCards. Im Einzelnen erzielte MasterCard einen Umsatz von<br />
€ 3,4 Milliarden (plus rund 10 Prozent). Bei der Maestro Bankomatkarte stieg das Zahlungsvolumen<br />
um rund 15 Prozent auf € 11,16 Milliarden. Auch das Quick-Zahlungsvolumen legte um gut 10 Prozent<br />
auf € 134,1 Millionen zu. Mit dem Maestro Traveller (wiederaufladbare Prepaid-Karte) und der<br />
Fußball-MasterCard wurde die Dienstleistungspalette ausgeweitet, mit Maestro SecureCode ein<br />
weiteres sicheres Online-Zahlungsverfahren auf den Markt gebracht.<br />
<strong>Raiffeisen</strong> evolution project development GmbH. Das Unternehmen ist als Bauträger und Projektentwickler<br />
bei Gewerbe- und Wohnimmobilien in <strong>Österreich</strong> sowie in Zentral- und Osteuropa tätig und<br />
tritt insbesondere in jenen Märkten auf, die sich durch hohes Wachstum- bzw. Gewinnpotenzial<br />
auszeichnen. Das bei der Gründung für 2006 angestrebte Projektvolumen von insgesamt rund € 800<br />
Millionen wurde bereits übertroffen: per Jahresultimo 2005 betrug das Volumen der rund 50 bearbeiteten<br />
Projekte aus den Geschäftsbereichen Wohn- und Gewerbeimmobilien mehr als eine Milliarde<br />
Euro. Im vergangenen Jahr wurde – inklusive der Bestandsveränderungen – mit durchschnittlich<br />
141 Mitarbeitern (davon 85 in <strong>Österreich</strong>) eine Betriebsleistung von € 106 Millionen erzielt. Die<br />
Bilanzsumme des nach IFRS bilanzierenden Unternehmens beträgt zum Jahresultimo 2005 € 119,9<br />
Millionen, das Eigenkapital € 56,5 Millionen. 2005 wurde ein RoE vor Steuern von 7 Prozent (nach<br />
Steuern: 9 Prozent) erzielt (jeweils vorläufige Werte).<br />
<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Info</strong>rmatik GmbH. Die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Info</strong>rmatik, der größte private Rechenzentrumsbetreiber<br />
und zweitgrößte IT-Service-Anbieter <strong>Österreich</strong>s, bildet mit ihren Tochterunternehmen und Beteiligungen<br />
eine <strong>Info</strong>rmatikgruppe, die als IT Full Service Provider eine breite Palette an IT-Dienstleistungen<br />
anbietet. Als österreichischer IT-Versorger (Fachberater für <strong>Raiffeisen</strong>banken zum Thema technische<br />
Sicherheit in den Segmenten Alarmmanagement, Videoüberwachung, Brandschutz und Zutrittssysteme,<br />
Abwickler von Outsourcingprojekten der <strong>Raiffeisen</strong> Bausparkasse und der <strong>Raiffeisen</strong> Leasing etc.)<br />
stellt die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Info</strong>rmatik zuverlässige und hochverfügbare Serviceleistungen auch über die<br />
Staatsgrenzen hinaus (AXA Versicherung, Mannheimer, Stadtmaut Stockholm) zur Verfügung. Mit<br />
909 Mitarbeitern erzielte das nach HGB bilanzierende Unternehmen im abgelaufenen Jahr einen<br />
Umsatz von € 199,3 Millionen bzw. inklusive Tochterunternehmen einen solchen von € 350 Millionen.<br />
Die Bilanzsumme verzeichnete eine Reduktion um 4,1 Prozent auf € 89,4 Millionen, das EGT<br />
liegt bei € 0,3 Millionen.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
F.J. Elsner & Co. GmbH und F.J. Elsner Trading GmbH. Diese beiden Gesellschaften bilden zusammen<br />
das Handelshaus Elsner, das von Wien aus den traditionellen „Ost-West-Handel“ betreibt. Während<br />
die F.J. Elsner & Co. GmbH allgemeine, nicht auf spezifische Produktgruppen bezogene Handelsgeschäfte<br />
durchführt, ist die F.J. Elsner Trading GmbH auf den Handel mit Stahl- und Chemieprodukten<br />
spezialisiert.<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
Participations and Other<br />
Mit durchschnittlich 75 Mitarbeitern (davon 9 in <strong>Österreich</strong>) erzielte die F.J. Elsner & Co. GmbH einen<br />
Umsatz von € 26,9 Millionen und ein negatives EGT von € -286 Tausend. Die Bilanzsumme betrug<br />
€ 14,1 Millionen. Die F.J. Elsner Trading GmbH erreichte im abgelaufenen Geschäftsjahr mit durchschnittlich<br />
35 Mitarbeitern (davon 25 in <strong>Österreich</strong>) einen Umsatz von € 245,1 Millionen und ein EGT<br />
von € 1,8 Millionen; der Return on Equity vor Steuern machte 39 Prozent aus. Ihre Bilanzsumme lag<br />
bei € 36,3 Millionen (Werte nach HGB und per 30. Juni 2005).<br />
Strategische Ziele und Ausblick<br />
Entsprechend den geltenden Grundsätzen der Beteiligungsstrategie der RZB wird auch im Geschäftsjahr<br />
2006 der Hauptfokus im Beteiligungsbereich im Eingehen bzw. Halten von langfristigen Beteiligungen<br />
an Unternehmen liegen, die in den Kerngeschäftsbereichen der RZB tätig sind oder diese aufgrund<br />
ihrer Geschäftstätigkeit unterstützen können. Darüber hinaus wird ein weiterer Schwerpunkt im<br />
Beteiligungsbereich auf jenen Beteiligungsunternehmen und Tochtergesellschaften liegen, die Produkte<br />
und Dienstleistungen für die gesamte <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe bereitstellen. Dies ist vor dem Hintergrund<br />
der Funktion der RZB als Spitzeninstitut innerhalb der <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe in <strong>Österreich</strong> zu<br />
sehen. Das Eingehen von reinen Finanzbeteiligungen wird bei Vorliegen entsprechender Opportunities<br />
im Einzelfall jeweils überprüft werden.<br />
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127
Financial Statements<br />
128 www.rzb.at<br />
Konzernabschluss<br />
(Financial Statements)<br />
Erfolgsrechnung<br />
RZB 2005<br />
Notes 1.1.–31.12. 1.1.–31.12. Veränderung<br />
in € Tausend 2005 2004*<br />
Zinserträge 3.516.633 2.590.677 35,7 %<br />
Zinsaufwendungen -1.910.410 -1.466.809 30,2 %<br />
Zinsüberschuss (2) 1.606.223 1.123.868 42,9 %<br />
Kreditrisikovorsorgen (3) -206.620 -195.723 5,6 %<br />
Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge 1.399.603 928.145 50,8 %<br />
Provisionserträge 769.249 584.494 31,6 %<br />
Provisionsaufwendungen -150.212 -100.766 49,1 %<br />
Provisionsüberschuss (4) 619.037 483.728 28,0 %<br />
Handelsergebnis (5) 372.252 311.576 19,5 %<br />
Ergebnis aus Finanzinvestitionen (6) 26.037 93.952 -72,3 %<br />
Verwaltungsaufwendungen (7) -1.574.027 -1.196.059 31,6 %<br />
Sonstiges betriebliches Ergebnis (8) 86.962 70.964 22,5 %<br />
Jahresüberschuss vor Steuern 929.864 692.306 34,3 %<br />
Steuern vom Einkommen und Ertrag (9) -225.220 -126.524 78,0 %<br />
Jahresüberschuss nach Steuern 704.644 565.782 24,5 %<br />
Anteile anderer Gesellschafter am Erfolg -253.780 -120.103 111,3 %<br />
Konzern-Jahresüberschuss 450.864 445.679 1,2 %<br />
Notes 1.1.–31.12. 1.1.–31.12. Veränderung<br />
in € 2005 2004*<br />
Gewinn je Aktie (10) 92,6 102,3 -9,7<br />
*) Die Vergleichswerte wurden aufgrund geänderter und neuer IFRS-Bestimmungen geringfügig angepasst (siehe Anhang Seiten 135ff)<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Bilanz<br />
Aktiva<br />
in € Tausend Notes 31.12.2005 31.12.2004* Veränderung<br />
Barreserve (11,30) 3.305.203 2.098.151 57,5 %<br />
Forderungen an Kreditinstitute (12,30,31) 29.646.533 22.228.804 33,4 %<br />
Forderungen an Kunden (13,30,31) 39.613.302 27.956.753 41,7 %<br />
Kreditrisikovorsorgen (14) -1.078.550 -780.700 38,2 %<br />
Handelsaktiva (15,30,31) 7.494.296 5.126.913 46,2 %<br />
Sonstiges Finanzumlaufvermögen (16,30,31) 4.600.725 2.629.988 74,9 %<br />
Finanzanlagen (17,30,31) 5.431.059 5.019.644 8,2 %<br />
Immaterielle Vermögenswerte (18,20) 981.848 263.893 272,1 %<br />
Sachanlagen (19,20) 1.008.206 679.872 48,3 %<br />
Sonstige Aktiva (21,30,31) 2.860.877 2.640.939 8,3 %<br />
Aktiva gesamt 93.863.499 67.864.257 38,3 %<br />
Passiva<br />
in € Tausend Notes 31.12.2005 31.12.2004* Veränderung<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (22,30,31) 43.416.484 32.269.970 34,5 %<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (23,30,31) 32.157.831 23.386.379 37,5 %<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten (24,30) 6.217.210 3.102.946 100,4 %<br />
Rückstellungen (25,30,31) 468.132 343.398 36,3 %<br />
Handelspassiva (26,30,31) 2.711.462 1.852.393 46,4 %<br />
Sonstige Passiva (27,30,31) 2.312.021 2.223.597 4,0 %<br />
Nachrangkapital (28,30,31) 1.630.638 1.342.912 21,4 %<br />
Eigenkapital (29) 4.949.721 3.342.661 48,1 %<br />
Konzern-Eigenkapital 3.068.496 2.228.880 37,7 %<br />
Konzern-Jahresüberschuss 450.864 445.679 1,2 %<br />
Anteile anderer Gesellschafter 1.430.361 668.102 114,1 %<br />
Passiva gesamt 93.863.499 67.864.257 38,3 %<br />
*) Die Vergleichswerte wurden aufgrund geänderter und neuer IFRS-Bestimmungen geringfügig angepasst (siehe Anhang Seiten 135ff)<br />
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Financial Statements<br />
www.rzb.at<br />
129
Financial Statements<br />
130 www.rzb.at<br />
Eigenkapitalentwicklung<br />
RZB 2005<br />
Konzern- Anteile<br />
Gezeichnetes Kapital- Gewinn- Jahres- anderer<br />
in € Tausend Kapital rücklagen rücklagen überschuss Gesellschafter Gesamt<br />
Eigenkapital 1.1.2004<br />
Erstanwendungseffekte<br />
349.192 526.820 819.226 216.235 533.193 2.444.667<br />
geänderter und neuer IFRS - - -2.250 - -200.000 -202.250<br />
Adaptiertes Eigenkapital 1.1.2004 349.192 526.820 816.976 216.235 333.193 2.242.416<br />
Kapitalein-/-auszahlungen 36.923 108.949 - - 378.514 524.386<br />
Gewinnthesaurierung - - 165.866 -165.866 - -<br />
Dividendenzahlungen - - - -50.369 -24.368 -74.737<br />
Konzern-Jahresüberschuss - - - 445.679 120.103 565.782<br />
Währungsdifferenzen - - 43.661 - 12.867 56.528<br />
Capital Hedge - - -18.189 - - -18.189<br />
Cash-Flow Hedge - - 42.195 - - 42.195<br />
Verwässerung - - 130.183 - -130.183 -<br />
Sonstige Veränderungen - - 26.305 - -22.025 4.280<br />
Eigenkapital 31.12.2004 386.114 635.769 1.206.997 445.679 668.102 3.342.661<br />
Konzern- Anteile<br />
Gezeichnetes Kapital- Gewinn- Jahres- anderer<br />
in € Tausend Kapital rücklagen rücklagen überschuss Gesellschafter Gesamt<br />
Eigenkapital 1.1.2005 386.114 635.769 1.206.997 445.679 668.102 3.342.661<br />
Kapitaleinzahlungen - - - - 655.838 655.838<br />
Gewinnthesaurierung - - 372.916 -372.916 - -<br />
Dividendenzahlungen - - - -72.763 -37.993 -110.756<br />
Konzern-Jahresüberschuss - - - 450.864 253.780 704.644<br />
Währungsdifferenzen - - 89.046 - 35.209 124.254<br />
Capital Hedge - - -7.813 - -3.844 -11.657<br />
Cash-Flow Hedge<br />
Eigenkapitalveränderungen<br />
- - -91.965 - - -91.965<br />
in at-equity Unternehmen<br />
Veräußerungsergebnis von Beteiligungen<br />
- - 120.872 - - 120.872<br />
ohne Kontrollverlust - - 113.292 - - 113.292<br />
Verwässerung - - 231.969 - -124.558 107.410<br />
Sonstige Veränderungen - - 11.299 - -16.171 -4.873<br />
Eigenkapital 31.12.2005 386.114 635.769 2.046.612 450.864 1.430.361 4.949.721<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Das Grundkapital der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>AG</strong> (in der Folge <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>) beträgt € 386.114<br />
Tausend. Es besteht aus 5.313.258 nennwertlosen Stückaktien, davon 4.797.538 auf Namen lautenden Stammaktien<br />
sowie aus 515.720 auf Inhaber lautenden stimmrechtslosen Vorzugsaktien.<br />
Als Capital Hedge werden Kurssicherungsgeschäfte für Investitionen in wirtschaftlich selbständige Teileinheiten gemäß<br />
IAS 39.102 ausgewiesen.<br />
Als Eigenkapitalveränderungen in at-equity Unternehmen sind jene der RZB anteilig zurechenbaren, erfolgsneutral im<br />
Eigenkapital zu erfassende Bewertungsergebnisse zusammengefasst; diese stammen zum überwiegenden Teil aus<br />
available-for-sale Beständen bei at-equity bewerteten Unternehmen.<br />
Unter der Position Veräußerungsergebnis von Beteiligungen ohne Kontrollverlust werden jene Ergebnisse ausgewiesen,<br />
die durch den Verkauf von Anteilen an vollkonsolidierten Konzerneinheiten entstehen, ohne dass diese aus dem Konsolidierungskreis<br />
ausscheiden.<br />
Unter dem Posten Verwässerung sind jene Effekte ausgewiesen, die durch den Bezugsrechtsverzicht der <strong>Raiffeisen</strong><br />
<strong>Zentralbank</strong> im Zuge von Kapitalerhöhungen bei der <strong>Raiffeisen</strong> International Bank-Holding <strong>AG</strong> entstanden sind.<br />
Beträge unter Sonstige Veränderungen sind zum Großteil auf das Hyperinflation Accounting gemäß IAS 29 in der<br />
belarussischen Konzerneinheit und bei den Anteilen anderer Gesellschafter zusätzlich auf Konsolidierungskreisänderungen<br />
zurückzuführen.<br />
Die Entwicklung der in den Gewinnrücklagen gebuchten Posten Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung,<br />
Capital Hedge und Cash-Flow Hedge stellt sich wie folgt dar:<br />
Währungsum- Capital Cash-Flow<br />
in € Tausend rechnungsdifferenzen Hedge Hedge<br />
Stand 1.1.2004 -145.056 - -38.629<br />
Nettoveränderungen im Geschäftsjahr 43.661 -18.189 42.195<br />
Stand 31.12.2004 -101.395 -18.189 3.566<br />
Währungsum- Capital Cash-Flow<br />
in € Tausend rechnungsdifferenzen Hedge Hedge<br />
Stand 1.1.2005 -101.395 -18.189 3.566<br />
Nettoveränderungen im Geschäftsjahr 89.046 -7.813 -91.965<br />
Stand 31.12.2005 -12.349 -26.003 -88.398<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
Financial Statements<br />
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131
Financial Statements<br />
132 www.rzb.at<br />
Kapitalflussrechnung<br />
RZB 2005<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Jahresüberschuss<br />
Im Jahresüberschuss enthaltene zahlungsunwirksame Posten und<br />
Überleitung auf den Cash-Flow aus operativer Geschäftstätigkeit:<br />
704.644 565.782<br />
Abschreibungen, Zuschreibungen auf Sach- und Finanzanlagen 179.452 70.944<br />
Auflösung/Dotierung von Rückstellungen und Risikovorsorgen 354.936 324.883<br />
Gewinn-/Verlust aus der Veräußerung von Sach- und Finanzanlagen -22.613 -5.369<br />
Sonstige Anpassungen (per Saldo) 37.042 -110.078<br />
Zwischensumme<br />
Veränderung des Vermögens und der Verbindlichkeiten aus operativer<br />
Geschäftstätigkeit nach Korrektur um zahlungsunwirksame Bestandteile:<br />
1.253.460 846.162<br />
Forderungen an Kreditinstitute und Kunden -21.058.628 -9.937.685<br />
Handelsaktiva -2.335.642 -1.655.357<br />
Sonstige Aktiva -2.188.430 441.158<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden 20.853.624 9.638.069<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten 3.108.247 -397.805<br />
Sonstige Passiva 866.488 -501.212<br />
Erhaltene Zinsen und Dividenden 2.069.896 2.443.177<br />
Gezahlte Zinsen -898.530 -1.336.388<br />
Ertragsteuerzahlungen -59.343 -20.078<br />
Cash-Flow aus operativer Geschäftstätigkeit<br />
Einzahlungen aus der Veräußerung von:<br />
1.611.142 -479.958<br />
Finanzanlagen und Unternehmensanteilen 3.845.897 2.868.023<br />
Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten<br />
Auszahlungen für den Erwerb von:<br />
114.574 286.708<br />
Finanzanlagen und Unternehmensanteilen -4.195.960 -3.832.351<br />
Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten -395.099 -107.241<br />
Auszahlungen für den Erwerb von Tochterunternehmen -624.370 -85.902<br />
Cash-Flow aus Investitionstätigkeit -1.254.958 -870.764<br />
Kapitalein-/-auszahlungen 655.838 524.386<br />
Ein-/Auszahlungen nachrangiges Kapital 287.727 114.510<br />
Dividendenzahlungen -110.756 -74.737<br />
Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit 832.808 564.159<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Zahlungsmittelbestand zum Ende der Vorperiode 2.098.151 2.811.825<br />
Cash-Flow aus operativer Geschäftstätigkeit 1.600.320 -479.958<br />
Cash-Flow aus Investitionstätigkeit -1.254.958 -870.764<br />
Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit 832.808 564.159<br />
Effekte aus Wechselkursänderungen 18.058 72.890<br />
Zahlungsmittelbestand zum Ende der Periode 3.305.203 2.098.151<br />
Die Kapitalflussrechnung zeigt die Zusammensetzung und Veränderungen des Zahlungsmittelbestands des Geschäftsjahres<br />
und teilt sich in die drei Bereiche operative Geschäftstätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit.<br />
Als Cash-Flow aus operativer Geschäftstätigkeit werden Zahlungszu- und -abflüsse aus Forderungen an Kreditinstitute und<br />
Kunden sowie aus Handelsaktiva und aus sonstigen Aktiva ausgewiesen. Zu- und Abgänge aus Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kreditinstituten und Kunden, aus verbrieften Verbindlichkeiten und aus sonstigen Passiva gehören ebenfalls zur<br />
operativen Geschäftstätigkeit. Weiters werden die aus dem operativen Geschäft resultierenden Zins- und Dividendenzahlungen<br />
im Cash-Flow aus operativer Geschäftstätigkeit getrennt dargestellt.<br />
Der Cash-Flow aus der Investitionstätigkeit zeigt die Zahlungsab- und -zuflüsse für Finanzanlagen, Sachanlagen und<br />
immaterielle Vermögenswerte sowie Auszahlungen für den Erwerb von Tochterunternehmen. Die Liquiditätsauswirkung<br />
der erworbenen Tochterunternehmen ist auf der Seite 142 dargestellt.<br />
Der Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit umfasst Ein- und Auszahlungen beim Eigenkapital und dem nachrangigen<br />
Kapital. Es betrifft daher vor allem Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen, Dividendenauszahlungen und die<br />
Veränderungen des Nachrangkapitals.<br />
Der Zahlungsmittelbestand umfasst den Bilanzposten Barreserve, der sich aus Kassenbestand sowie täglich fälligen<br />
Guthaben bei Zentralnotenbanken zusammensetzt. Nicht einbezogen werden täglich fällige Forderungen an Kreditinstitute.<br />
Diese werden der operativen Geschäftstätigkeit zugerechnet.<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
Financial Statements<br />
www.rzb.at<br />
133
Financial Statements<br />
134 www.rzb.at<br />
Anhang<br />
Unternehmen<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>AG</strong> fungiert als Spitzeninstitut der österreichischen <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe und<br />
ist beim Handelsgericht Wien im Firmenbuch unter FN 58.882 t registriert. Die Firmenanschrift lautet Am Stadtpark 9,<br />
1030 Wien.<br />
RZB 2005<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong>landesbanken haben Anteile an der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> in einer nicht operativ tätigen Holdinggesellschaft,<br />
der <strong>Raiffeisen</strong>-Landesbanken-Holding GmbH (RLBHOLD), gebündelt. Diese hält über ihre Tochtergesellschaft R-Landesbanken-Beteiligung<br />
GmbH rund 81 Prozent an der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> und ist somit als Mutterunternehmen des Gesamtkonzerns<br />
zu betrachten. Der Konzernabschluss der RLBHOLD wird gemäß den österreichischen Veröffentlichungsregelungen<br />
im Firmenbuch hinterlegt und in der Wiener Zeitung veröffentlicht.<br />
Die RZB spezialisiert sich in <strong>Österreich</strong> auf das Kommerzbank- und Investment Banking-Geschäft und ist eine der bedeutendsten<br />
Corporate Finance- sowie Export- und Handelsfinanzierungsbanken des Landes. Weitere Tätigkeitsbereiche sind<br />
das Cash und Asset Management sowie das Treasury. Als hochspezialisierter Financial Engineer ist die RZB vor allem auf<br />
die Servicierung in- und ausländischer Großkunden, multinationaler Unternehmen und von Finanzdienstleistern ausgerichtet.<br />
Die Unternehmen der RZB sind darüber hinaus in den Geschäftsfeldern Private Banking, Kapitalanlage, Leasing,<br />
Immobilien und banknahe IT-Dienstleistungen tätig.<br />
Die RZB ist zum Bilanzstichtag über 16 Tochterbanken, den so genannten Netzwerkbanken, mit einem flächendeckenden<br />
Filialnetz in Zentral- und Osteuropa (CEE) vertreten. Ergänzend dazu ist sie mit Filialen, Spezialgesellschaften und Repräsentanzen<br />
in den Weltfinanzzentren, an ausgewählten westeuropäischen Standorten sowie schwerpunktmäßig in Asien<br />
präsent.<br />
Der vorliegende Konzernabschluss wurde am 17. März 2006 vom Vorstand unterzeichnet und anschließend an den<br />
Aufsichtsrat zur Prüfung und Billigung (Feststellung) weitergeleitet.<br />
Grundlagen der Konzernrechnungslegung<br />
Grundsätze<br />
Der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2005 und die Vergleichswerte für das Geschäftsjahr 2004 wurden in Übereinstimmung<br />
mit den vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegebenen International Financial<br />
Reporting Standards (IFRS) und der auf Basis der IAS Verordnung (EG) 1725/2003 durch die EU übernommenen internationalen<br />
Rechnungslegungsstandards einschließlich der bereits anzuwendenden Interpretationen des International Financial<br />
Reporting Interpretations Committee (IFRIC) aufgestellt. Der Konzernabschluss erfüllt die Voraussetzungen des § 245a HGB<br />
und des § 59a BWG über befreiende Konzernabschlüsse nach international anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen.<br />
Der Ausweis von assoziierten Unternehmen und der latenten Steuer wird in der Erfolgsrechnung und in der Bilanz nicht<br />
gesondert vorgenommen; Details sind in den entsprechenden Posten des Anhangs dargestellt.<br />
Die Grundlage für den Konzernabschluss bilden die auf Basis konzerneinheitlicher Standards und IFRS-Bestimmungen<br />
erstellten Berichtspakete aller vollkonsolidierten Unternehmen. Die vollkonsolidierten Gesellschaften erstellen ihre Jahresabschlüsse<br />
per 31. Dezember mit Ausnahme von sechs Tochtergesellschaften, die mit Stichtag 30. September bzw.<br />
31. Oktober einbezogen werden. Die Zahlen im vorliegenden Abschluss sind grundsätzlich in € Tausend angegeben.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Auswirkungen aufgrund geänderter und neuer IFRS-Bestimmungen<br />
Aufgrund von neu veröffentlichten IFRS-Bestimmungen, die ab dem Geschäftsjahr 2005 anzuwenden sind, ergibt sich ein<br />
geringfügiger Adaptierungsbedarf bei dem für den Vorperiodenvergleich notwendigen Abschluss 2004, da durch die IFRS-<br />
Standards eine verbindliche Anpassung notwendig ist.<br />
Nachfolgend sind die wichtigsten Änderungen in den Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen beschrieben. Die<br />
wesentlichsten Änderungen in der Bewertungspolitik der RZB für 2005 und die Folgejahre sind eine Folge der nunmehr<br />
eingeschränkten Bewertungswahlrechte in den IFRS, insbesondere in IAS 39 hinsichtlich Finanzinstrumente und IAS 17<br />
hinsichtlich Finanzierungsleasings. Zusammenfassend ist jedoch zu betonen, dass diese Änderungen keine wesentlichen<br />
Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben.<br />
Firmenwerte (IFRS 3)<br />
Der bereits 2004 veröffentlichte neue IFRS 3 behandelt die Darstellung, Ermittlung und Werthaltigkeitsprüfung von Firmenwerten.<br />
Die linearen Abschreibungen auf Firmenwerte entfallen und werden durch jährliche Impairment-Tests ersetzt.<br />
Dies gilt auch für die at-equity bewerteten Unternehmen. Die Vorperioden müssen gemäß IFRS nicht angepasst werden. Die<br />
planmäßige Firmenwertabschreibung betrug 2004 rund € 15 Millionen, die nunmehr ab dem Geschäftsjahr 2005<br />
wegfällt. Stattdessen ist dieser Vermögenswert jährlich und zusätzlich immer dann, wenn Indikatoren für eine Wertminderung<br />
vorliegen, auf dessen Werthaltigkeit (Impairment) zu testen.<br />
Finanzinstrumente (IAS 39)<br />
Aufgrund der nun geänderten Definition der Kredite und Forderungen, die nicht mehr auf die Eigenschaft als vom<br />
Unternehmen ausgereichte Forderungen (originated by the enterprise) abstellt, ergibt sich eine Änderung im Eigenkapital<br />
per 1. Jänner 2004. Bei Vorhandensein eines aktiven Markts ist eine Bewertung zum Marktwert erforderlich, sofern diese<br />
Finanzinstrumente der Kategorie Sonstiges Finanzumlaufvermögen zugeordnet werden. Diese Umklassifizierung und<br />
Bewertung wurde für einige Wertpapiere aus Primäremissionen vorgenommen. Im Zuge der Umstrukturierung (Umgliederung<br />
und Bewertung) der Portfolios erhöhte sich der Bilanzposten Sonstiges Finanzumlaufvermögen um € 338 Millionen.<br />
Die restlichen Finanzinstrumente ohne Marktwerte wurden in die Bilanzposten Forderungen an Kreditinstitute (Erhöhung um<br />
€ 94 Millionen) und Forderungen an Kunden (Erhöhung um € 23 Millionen) umgegliedert. Alle Umgliederungen gingen<br />
zulasten des Bilanzpostens Finanzanlagen, der sich um € 453 Millionen verringerte. Der Effekt im Eigenkapital ist unwesentlich.<br />
Das Wahlrecht zur erfolgswirksamen Marktbewertung kommt in der RZB bei nicht verbrieften Forderungen oder Verbindlichkeiten<br />
(Fair Value Option) nicht zur Anwendung.<br />
Neue Wertpapierbewertungskategorie (IAS 39)<br />
Die am Jahresende 2004 vorhandenen, zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte (available-for-sale)<br />
in Höhe von € 2.292 Millionen wurden zum 1. Jänner 2005, sofern für diese ein fair value im Sinne des IAS 39 existiert,<br />
in die Bewertungskategorie at fair value through profit and loss umklassifiziert, womit die Wertänderungen auch im<br />
Geschäftsjahr 2005 erfolgswirksam erfasst werden. In der Bilanz werden diese Wertpapiere weiterhin im Bilanzposten<br />
Sonstiges Finanzumlaufvermögen ausgewiesen. Diese Finanzinstrumente sind Teil einer Gruppe von finanziellen<br />
Vermögenswerten, deren Wertentwicklung auf Grundlage des beizulegenden Zeitwerts beurteilt wird und die gemäß einer<br />
dokumentierten Risikomanagement- oder Anlagestrategie gesteuert werden.<br />
Darüber hinaus sind im Sonstigen Finanzumlaufvermögen der RZB auch die Finanzinstrumente der Bewertungskategorie<br />
available-for-sale beinhaltet. Es sind dies im Wesentlichen Substanzwerte, bei denen Börsekurse nicht vorliegen. Daraus<br />
ergaben sich keine Bewertungseffekte.<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
Financial Statements<br />
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135
Financial Statements<br />
136 www.rzb.at<br />
RZB 2005<br />
Kreditrisikovorsorgen (IAS 39)<br />
Die präzisierten Regelungen des ab 2005 gültigen IAS 39 erlauben unter bestimmten Voraussetzungen die Bilanzierung<br />
von Wertberichtigungen auf Kreditportfolios mit gleichem Risikoprofil. Die RZB hat bisher die Bildung von Portfolio-Wertberichtigungen<br />
restriktiv gehandhabt. Die Anpassungen an die ausführlicheren Bewertungsregeln für die Bildung von<br />
Kreditportfolios und die anzuwendenden Portfolio-Wertberichtigungen werden umgesetzt. Eine vollständige Standardisierung<br />
der Bewertungsregelungen für Retailgeschäfte konnte jedoch noch nicht abgeschlossen werden. Durch die Einführung<br />
von Portfolio-Wertberichtigungen haben sich bis dato keine wesentlichen Veränderungen im Ergebnis ergeben.<br />
Finanzierungsleasing (IAS 17)<br />
Wesentliche Bewertungsänderungen ergeben sich für die RZB aus der Verpflichtung zur Aktivierung der beim Abschluss von<br />
Leasingverträgen angefallenen direkten Kosten (Initial Direct Costs). Diese sind retrospektiv zu ermitteln. Sofern diese Kosten<br />
in den Vorjahren zur Gänze in der Erfolgsrechnung enthalten waren, sind sie nunmehr mit Auswirkung auf die betroffenen<br />
Aktivposten und das Eigenkapital per 1. Januar 2004 abzubilden.<br />
Nunmehr werden die bei Vertragsabschluss anfallenden direkten Kosten vom Leasinggeber automatisch in die Effektivzinssatzberechnung<br />
einbezogen. Analog werden rückwirkend auch auf der Seite des Leasingnehmers in einem derartigen<br />
Finanzierungsleasingverhältnis die ihm bei Vertragsabschluss zugerechneten direkten Kosten in dem als Vermögenswert<br />
angesetzten Betrag mitberücksichtigt. Aus der Umstellung resultiert für die RZB ein Nettoeffekt im Eigenkapital von € 0,2<br />
Millionen.<br />
Eigenkapital (IAS 1 i.V.m. IAS 27)<br />
Die Anteile anderer Gesellschafter müssen gemäß den Neuregelungen als Bestandteil des Bilanzpostens Eigenkapital<br />
ausgewiesen werden. Dies hat ab 2005 dergestalt zu erfolgen, dass die Minderheitsanteile in der Konzernbilanz innerhalb<br />
des Eigenkapitals, aber getrennt vom Konzern-Eigenkapital (das der Muttergesellschaft zurechenbare Eigenkapital)<br />
auszuweisen sind.<br />
Eigenkapital (IAS 32)<br />
Aufgrund der restriktiveren Vorschriften des geänderten IAS 32 im Zusammenhang mit der Abgrenzung von Eigen- und<br />
Fremdkapitalbestandteilen wurden die bisher als Eigenkapital ausgewiesenen hybriden Eigenmittel (Hybrid-Tier I-Kapital)<br />
in Höhe von € 300 Millionen rückwirkend als Fremdkapital unter dem Bilanzposten Nachrangkapital dargestellt, wobei<br />
€ 200 Millionen bereits zum 1. Jänner 2004 bestanden. Daraus resultierte ein negativer Effekt von € 12 Millionen im<br />
Ergebnis vor Steuern, der durch geringere Anteile anderer Gesellschafter am Erfolg ausgeglichen wurde.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Überleitung aufgrund geänderter IFRS-Bestimmungen<br />
Adaptiert Veränderung Veröffentlicht<br />
1.1.-31.12. 1.1.-31.12.<br />
in € Tausend 2004 2004<br />
Zinserträge 2.590.677 -1.059 2.591.736<br />
Zinsaufwendungen -1.466.809 -13.691 -1.453.118<br />
Zinsüberschuss 1.123.868 -14.750 1.138.618<br />
Kreditrisikovorsorgen -195.723 - -195.723<br />
Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge 928.145 -14.750 942.895<br />
Provisionserträge 584.494 - 584.494<br />
Provisionsaufwendungen -100.766 1.528 -102.294<br />
Provisionsüberschuss 483.728 1.528 482.200<br />
Handelsergebnis 311.576 -1.379 312.955<br />
Ergebnis aus Finanzinvestitionen 93.952 809 93.143<br />
Verwaltungsaufwendungen -1.196.059 - -1.196.059<br />
Sonstiges betriebliches Ergebnis 70.964 41 70.924<br />
Jahresüberschuss vor Steuern 692.306 -13.751 706.057<br />
Steuern vom Einkommen und Ertrag -126.524 -80 -126.444<br />
Jahresüberschuss nach Steuern 565.782 -13.831 579.613<br />
Anteile anderer Gesellschafter am Erfolg -120.103 12.428 -132.531<br />
Konzern-Jahresüberschuss 445.679 -1.403 447.082<br />
Aktiva Adaptiert Veränderung Veröffentlicht<br />
in € Tausend 31.12.2004 31.12.2004<br />
Barreserve 2.098.151 - 2.098.151<br />
Forderungen an Kreditinstitute 22.228.804 94.075 22.134.729<br />
Forderungen an Kunden 27.956.753 22.899 27.933.854<br />
Kreditrisikovorsorgen -780.700 -13.922 -766.777<br />
Handelsaktiva 5.126.913 -57.888 5.184.801<br />
Sonstiges Finanzumlaufvermögen 2.629.988 337.833 2.292.155<br />
Finanzanlagen 5.019.644 -452.620 5.472.264<br />
Immaterielle Vermögenswerte 263.893 - 263.893<br />
Sachanlagen 679.872 - 679.872<br />
Sonstige Aktiva 2.640.939 -12.474 2.653.412<br />
Aktiva gesamt 67.864.257 -82.097 67.946.354<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
Financial Statements<br />
www.rzb.at<br />
137
Financial Statements<br />
138 www.rzb.at<br />
RZB 2005<br />
Passiva Adaptiert Veränderung Veröffentlicht<br />
in € Tausend 31.12.2004 31.12.2004<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 32.269.970 - 32.269.970<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 23.386.379 - 23.386.379<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten 3.102.946 -50.824 3.153.770<br />
Rückstellungen 343.398 -14.769 358.167<br />
Handelspassiva 1.852.393 - 1.852.393<br />
Sonstige Passiva 2.223.597 -423 2.224.020<br />
Nachrangkapital 1.342.912 300.000 1.042.912<br />
Eigenkapital 3.342.661 -316.082 3.658.743<br />
Konzern-Eigenkapital 2.228.880 -2.250 2.231.130<br />
Konzern-Jahresüberschuss 445.679 -1.403 447.082<br />
Anteile anderer Gesellschafter 668.102 -312.429 980.530<br />
Passiva gesamt 67.864.257 -82.097 67.946.354<br />
Konsolidierungsmethoden<br />
Im Zuge der Kapitalkonsolidierung werden sämtliche identifizierbaren Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten<br />
des Tochterunternehmens zum Zeitpunkt des Erwerbs neu bewertet. Die Anschaffungskosten werden<br />
mit dem anteiligen Nettovermögen verrechnet. Daraus resultierende aktive Unterschiedsbeträge werden als Firmenwert<br />
aktiviert und unterliegen einem jährlichen Impairment-Test. Wenn Indikatoren für eine Wertminderung erkennbar sind,<br />
wird zusätzlich der Firmenwert auf Werthaltigkeit geprüft. Entstehen im Rahmen der Erstkonsolidierung passive Unterschiedsbeträge<br />
werden diese sofort erfolgswirksam erfasst.<br />
Wesentliche Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden at-equity bewertet und in dem Bilanzposten Finanzanlagen<br />
ausgewiesen. Alle Jahresergebnisse aus at-equity bewerteten Unternehmen werden nunmehr saldiert im Zinsüberschuss<br />
dargestellt. Bei der at-equity Bewertung werden die gleichen Regeln (Aufrechnung der Anschaffungskosten<br />
mit dem at fair value bewerteten anteiligen Nettovermögen) wie bei vollkonsolidierten Unternehmen angewendet. Als<br />
Basis dienen im Regelfall die IFRS-Abschlüsse der assoziierten Unternehmen.<br />
Anteile an Tochterunternehmen, die aufgrund untergeordneter Bedeutung in den Konzernabschluss nicht einbezogen<br />
und Anteile an assoziierten Unternehmen, die nicht at-equity erfasst wurden, sind in den Finanzanlagen ausgewiesen<br />
und mit den Anschaffungskosten bewertet.<br />
Anteile an sonstigen Unternehmen werden mit dem Marktwert angesetzt. Ist der Marktwert nicht verfügbar bzw. kann<br />
dieser nicht verlässlich ermittelt werden, erfolgt der Ansatz mit den fortgeschriebenen Anschaffungskosten.<br />
Im Rahmen der Schuldenkonsolidierung werden konzerninterne Forderungen und Verbindlichkeiten miteinander aufgerechnet.<br />
Dabei verbleibende zeitliche Differenzen werden in der Konzernbilanz unter Sonstige Aktiva/Sonstige Passiva ausgewiesen.<br />
Zwischengewinne werden dann eliminiert, wenn sie einen wesentlichen Einfluss auf die Posten der Erfolgsrechnung<br />
haben. Bankgeschäfte, die zwischen den einzelnen Gesellschaften des Konzerns getätigt werden, erfolgen üblicherweise<br />
zu Marktkonditionen.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Konsolidierungskreis<br />
Im Vollkonsolidierungskreis der RZB sind alle wesentlichen Tochterunternehmen enthalten, an denen die <strong>Raiffeisen</strong><br />
<strong>Zentralbank</strong> direkt oder indirekt mehr als 50 Prozent der Anteile hält oder einen beherrschenden Einfluss auf die<br />
Geschäfts- bzw. Finanzpolitik ausübt.<br />
Wesentliche Beteiligungen an assoziierten Unternehmen – Unternehmen, auf welche der Konzern einen maßgeblichen<br />
Einfluss auf die Geschäfts- bzw. Finanzpolitik ausübt – werden at-equity einbezogen. Bei Firmen ohne IFRS-Abschluss<br />
wurde im Hinblick auf die Unwesentlichkeit auf eine Umwertung der nationalen Abschlüsse auf IFRS verzichtet.<br />
Die Anzahl der einbezogenen sowie der at-equity bewerteten Unternehmen hat sich wie folgt verändert:<br />
Vollkonsolidierung Equity-Methode<br />
Anzahl Einheiten 2005 2004 2005 2004<br />
Stand 1.1. 180 97 15 17<br />
Im Berichtsjahr erstmals einbezogen 58 91 - 1<br />
Im Berichtsjahr verschmolzen -2 -2 - -<br />
Umgliederung - 1 - -1<br />
Im Berichtsjahr ausgeschieden -8 -7 -1 -2<br />
Stand 31.12. 228 180 14 15<br />
Von den 228 Konzerneinheiten haben 148 ihren Sitz in <strong>Österreich</strong> (2004: 130) und 80 ihren Sitz im Ausland (2004:<br />
50). Bei diesen Unternehmen handelt es sich um 22 Kreditinstitute, 140 Finanzinstitute, 10 Unternehmen mit banknahen<br />
Hilfsdiensten, 7 Finanzholdings und 49 sonstige Unternehmen.<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
Financial Statements<br />
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139
Financial Statements<br />
140 www.rzb.at<br />
Im Berichtsjahr 2005 wurden folgende Unternehmen erstmalig in den Konsolidierungskreis einbezogen:<br />
RZB 2005<br />
Name Anteil Stichtag Grund<br />
Banken<br />
JSPP Bank Aval, Kiew (UA) 93,5 % 1.10. Erwerb<br />
Finanzinstitute<br />
20 Projektgesellschaften der <strong>Raiffeisen</strong>-Leasing Real Estate, s.r.o, Prag (CZ) Wesentlichkeit<br />
15 Projektgesellschaften der <strong>Raiffeisen</strong>-Leasing GmbH, Wien (AT) Gründung<br />
Eastern European Invest GmbH, Wien (AT) 100,0 % 1.11. Gründung<br />
Eastern European Invest-Holding GmbH, Wien (AT) 100,0 % 1.11. Gründung<br />
JV „<strong>Raiffeisen</strong>-Leasing“, Minsk, (BY) 71,4 % 1.10. Gründung<br />
RI Eastern European Finance B.V., Amsterdam (NL) 100,0 % 1.12. Gründung<br />
MB Leasing a.s., Mlada Boleslav (CZ) 100,0 % 1.10. Erwerb<br />
TOO <strong>Raiffeisen</strong> Leasing Kazakhstan, Almaty (KZ) 75,0 % 1.3. Gründung<br />
Banknahe Hilfsdienste und Sonstige<br />
8 Projektgesellschaften der <strong>Raiffeisen</strong>-Leasing GmbH, Wien (AT) Gründung<br />
Centrotrade Deutschland GmbH, Eschborn (DE) 100,0 % 1.1. Wesentlichkeit<br />
Centrotrade Minerals & Metals Inc., Virginia Beach (USA) 100,0 % 1.1. Wesentlichkeit<br />
Kauri Handels und Beteiligungs GmbH, Wien (AT) 100,0 % 1.1. Wesentlichkeit<br />
<strong>Raiffeisen</strong> ÖHT Beteiligungs GmbH, Wien (AT) 100,0 % 1.1. Wesentlichkeit<br />
RISP Beteiligungs- und Finanzierungsmanagement GmbH, Wien (AT) 100,0 % 1.10. Gründung<br />
RZB KI BeteiligungsGmbH, Wien (AT) 100,0 % 1.1. Wesentlichkeit<br />
RZB IB BeteiligungsGmbH, Wien (AT) 100,0 % 1.1. Wesentlichkeit<br />
Ukrainian Processing Center JSC, Kiew (UA) 100,0 % 1.10. Erwerb<br />
Bezüglich neu erworbener Unternehmen – insbesondere Bank Aval – verweisen wir auf das Kapitel Unternehmenszusammenschlüsse.<br />
Im Laufe des Geschäftsjahres 2005 wurden 23 neu gegründete Leasingprojektgesellschaften der <strong>Raiffeisen</strong>-Leasing<br />
GmbH, Wien, in den Konzernabschluss einbezogen. Diese Gesellschaften sind überwiegend auf die Entwicklung und<br />
Finanzierung von Immobilienprojekten spezialisiert. Insgesamt umfasst der Teilkonzern der <strong>Raiffeisen</strong> Leasing GmbH,<br />
Wien, 120 Gesellschaften.<br />
Aus dem Bereich der <strong>Raiffeisen</strong>-Leasing International wurden zwei Neugründungen in den Konsolidierungskreis<br />
aufgenommen. In Kasachstan wurde die TOO <strong>Raiffeisen</strong> Leasing Kazakhstan, Almaty, gegründet, welche sich auf das<br />
Mobilienleasing, insbesondere von Spezialfahrzeugen, konzentriert. In Belarus wird das Leasinggeschäft in der neu<br />
gegründeten Gesellschaft JV „<strong>Raiffeisen</strong>-Leasing“, Minsk, abgewickelt. Auch diese Gesellschaft wird sich zunächst auf<br />
das Mobilienleasing spezialisieren.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
Financial Statements<br />
Aufgrund steigender Umsätze wurden zwei Tochtergesellschaften der <strong>Raiffeisen</strong> Centrobank, die Centrotrade Deutschland<br />
GmbH, Eschborn, sowie die US-Tochter Centrotrade Minerals & Metals Inc., Virginia Beach, ab Jahresbeginn vollkonsolidiert.<br />
Beide Gesellschaften sind im weltweiten Rohstoffhandel mit Natur-Latex, Natur-Kautschuk sowie mit hochtechnischen<br />
Latexprodukten tätig.<br />
Durch eine Umgründungsmaßnahme wurden die Beteiligungsholdings KAURI Handels und Beteiligungs GmbH, Wien,<br />
und <strong>Raiffeisen</strong> ÖHT Beteiligungs GmbH, Wien, per 1. Januar 2005 in den Konzern einbezogen.<br />
Bei allen anderen neu einbezogenen Gesellschaften handelt es sich um Holding- und Spezialgesellschaften, die aus<br />
strategischen Gründen etabliert wurden.<br />
Wegen untergeordneter Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wurde auf die Einbeziehung von 276<br />
Tochterunternehmen (2004: 285) verzichtet; diese werden zu fortgeschriebenen Anschaffungskosten als Anteile an<br />
verbundenen Unternehmen unter den Finanzanlagen erfasst. Die Bilanzsumme der nicht einbezogenen Unternehmen<br />
beträgt weniger als 2 Prozent der Summenbilanz des Konzerns.<br />
Die Angaben nach IFRS 3.67 zu den neu gegründeten Gesellschaften unterbleiben wegen untergeordneter Bedeutung.<br />
Eine Aufstellung über die vollkonsolidierten Unternehmen, at-equity bewerteten Unternehmen und sonstigen Beteiligungen<br />
ist der Übersicht auf den Seiten 201ff zu entnehmen.<br />
www.rzb.at<br />
141
Financial Statements<br />
142 www.rzb.at<br />
Unternehmenszusammenschlüsse<br />
RZB 2005<br />
Die folgende Tabelle stellt die neu bewerteten Vermögenswerte und Verbindlichkeiten im laufenden Geschäftsjahr zum<br />
Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung dar:<br />
in € Tausend AVAL UPC MBLCZ Gesamt<br />
Barreserve 259.692 - 3 259.695<br />
Forderungen an Kreditinstitute 378.429 376 392 379.197<br />
Forderungen an Kunden 1.769.518 - 33.012 1.802.530<br />
Sonstiges Finanzumlaufvermögen 152.504 - - 152.504<br />
Finanzanlagen 1.855 - - 1.855<br />
Immaterielle Vermögenswerte 216.407 1.046 221 217.675<br />
hievon Marke 120.921 - - 120.921<br />
hievon Kundenstock Firmenkunden 7.717 - - 7.717<br />
hievon Kundenstock Retailkunden 78.246 - - 78.246<br />
Sachanlagen 183.903 605 492 185.000<br />
Sonstige Aktiva 95.519 731 2.394 98.644<br />
Aktiva 3.057.827 2.759 36.514 3.097.101<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten -391.387 -1.363 -35.764 -428.513<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden -2.114.033 - -488 -2.114.521<br />
Rückstellungen -7.219 -109 -528 -7.857<br />
Sonstige Passiva -18.874 -257 -458 -19.589<br />
Nachrangkapital -58.347 - . -58.347<br />
Reinvermögen 467.966 1.030 -723 468.273<br />
Minderheitenanteile -30.399 - - -30.399<br />
Reinvermögen nach Minderheiten 437.567 1.030 -723 437.874<br />
Firmenwert 418.019 26.065 2.107 446.191<br />
Anschaffungskosten 855.586 27.095 1.384 884.065<br />
Liquide Mittel -259.692 - -3 -259.695<br />
Cash-Flow für den Unternehmenserwerb 595.894 27.095 1.380 624.370<br />
JSPP Bank Aval (AVAL)<br />
Im Oktober 2005 erfolgte das Closing zur Übernahme eines Anteils von 93,5 Prozent an der JSPP Bank Aval, Kiew,<br />
durch die <strong>Raiffeisen</strong> International Bank-Holding <strong>AG</strong>. Die Bank Aval ist eine Universalbank mit Fokus auf das Retailgeschäft.<br />
Zum Zeitpunkt der Übernahme war sie die zweitgrößte Bank der Ukraine. Der Kaufpreis betrug € 855.586<br />
Tausend. Die Bilanzsumme zum Erstkonsolidierungszeitpunkt betrug € 3.057.827 Tausend, das Eigenkapital belief sich<br />
auf € 467.966 Tausend.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Marke<br />
Unternehmen verwenden zur Unterscheidung ihrer Dienstleistungen von Mitbewerbern Warenzeichen (Marken). Die RZB<br />
beabsichtigt die Marke AVAL zu behalten bzw. in der Zukunft noch zu stärken, weil diese Marke in der Ukraine sehr gut<br />
positioniert ist. Als bevorzugter Partner für die Abwicklung staatlicher Pensionszahlungen hat die Bank Aval profitiert,<br />
wodurch sie über einen großen Kundenstock verfügt. Gemäß IFRS 3 wurde die Marke gesondert bilanziert. Sie verfügt<br />
über eine unbegrenzte Nutzungsdauer, demnach erfolgt keine planmäßige Abschreibung. Die Marke ist jährlich und<br />
zusätzlich immer dann, wenn Indikatoren für eine Wertminderung vorliegen, auf Werthaltigkeit (Impairment) zu testen.<br />
Für 2005 wurde keine Wertminderung der Marke festgestellt.<br />
Der Wert der Marke (€ 120.921 Tausend) wurde mit Hilfe eines kostenorientierten Bewertungsverfahrens (Comparable<br />
Historical Cost Approach) ermittelt, da weder unmittelbar Transaktionen noch ein Markt mit beobachtbaren Preisen zum<br />
Zeitpunkt der Kaufpreisallokation vorlagen. Als Datenbasis für das kostenorientierte Bewertungsverfahren wurde die<br />
Dokumentation der Aufwendungen für Marketing in Zusammenhang mit der Marke herangezogen. Der Wert der Marke<br />
wurde auf Basis von vergleichbaren Kosten für den Aufbau des Kundenbestands anderer Netzwerkbanken des Konzerns<br />
bestimmt.<br />
Bestehender Kundenstock<br />
Wenn Unternehmen Beziehungen mit Kunden auf Basis von Verträgen begründen, ergeben sich Kundenbeziehungen<br />
aus vertraglichen Rechten. Werden im Zuge eines Unternehmenszusammenschlusses Kundenverträge und die damit<br />
verbundenen Kundenbeziehungen erworben, müssen diese, wenn sie auf vertraglichen oder sonstigen Rechten beruhen,<br />
gemäß IFRS 3 gesondert bilanziert werden. Die Bank Aval erfüllt die Kriterien für die gesonderte Bilanzierung von<br />
vertraglichen und nicht vertraglichen Kundenbeziehungen für bestehende Kunden. Der Kundenstock wird für das<br />
Segment Corporate Customers und das Segment Retail Customers getrennt ermittelt. Die Abschreibungsdauer wurde für<br />
das Segment Corporate Customers mit 7 Jahren und für das Segment Retail Customers mit 20 Jahren festgelegt.<br />
Ab dem Erwerbszeitpunkt wurden Abschreibungen in Höhe von € 1.192 Tausend ergebniswirksam berücksichtigt. Die<br />
Buchwerte des bestehenden Kundenstocks betragen somit zum 31. Dezember 2005 für Firmenkunden € 7.455 Tausend<br />
und für Retailkunden € 77.316 Tausend. Die Wertermittlung des Kundenstocks erfolgte mit Hilfe der Residualmethode<br />
(Multi-period Excess Earnings Method) auf Basis einer Prognose der zukünftigen Erträge und Aufwendungen, die dem<br />
Kundenstock zugeordnet werden können. Die Prognose basiert auf Planungsrechnungen für die entsprechenden Jahre.<br />
Ukrainian Processing Center JSC (UPC)<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong> International Bank-Holding <strong>AG</strong>, Wien, übernahm das Ukrainian Processing Center, JSC, Kiew, um den<br />
Kaufpreis von € 27.095 Tausend. Das Ukrainian Processing Center bietet Dienstleistungen im Rahmen von Kreditkarten,<br />
Bankomaten und dem regionalen Interbank-Clearing an. Die Bilanzsumme zum Erstkonsolidierungszeitpunkt betrug<br />
€ 2.759 Tausend, das Eigenkapital belief sich auf € 1.030 Tausend.<br />
MB Leasing a.s. (MBLCZ)<br />
Im Oktober 2005 wurde die MB Leasing a.s., Mladá Boleslav, zu 100 Prozent von der <strong>Raiffeisen</strong>bank a.s., Prag,<br />
übernommen und per 1. Oktober 2005 erstkonsolidiert. Die MB Leasing a.s. ist auf das Mobilienleasing, im Speziellen<br />
auf das Kfz-Leasing fokussiert.<br />
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Financial Statements<br />
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143
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Währungsumrechnung<br />
RZB 2005<br />
Die in Fremdwährung aufgestellten Abschlüsse der Unternehmen des Vollkonsolidierungskreises wurden nach der<br />
modifizierten Stichtagskursmethode gemäß IAS 21 in Euro umgerechnet, wobei das Eigenkapital mit historischen Kursen,<br />
alle anderen Aktiva und Passiva sowie Anhangangaben mit dem Stichtagskurs angesetzt wurden. Aus der Währungsumrechnung<br />
der Eigenkapitalbestandteile (historische Kurse) resultierende Differenzen wurden ergebnisneutral mit den<br />
Gewinnrücklagen verrechnet.<br />
Die Posten der Erfolgsrechnung wurden mit dem Durchschnittskurs des Jahres auf Basis der Monatsultimokurse<br />
berechnet. Währungsdifferenzen zwischen dem Stichtagskurs in der Bilanz und dem Durchschnittskurs in der Erfolgsrechnung<br />
werden ergebnisneutral mit dem Eigenkapital verrechnet.<br />
Bei einer Gesellschaft (Priorbank JSC, Minsk) kam aufgrund der volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen der IAS 29<br />
(Rechnungslegung für Hochinflationsländer) zur Anwendung.<br />
Bei sechs Tochterunternehmen stellt der Euro sowie bei zwei Gesellschaften der US-Dollar aufgrund des wirtschaftlichen<br />
Gehalts der zugrunde liegenden Geschäftsfälle die funktionale Währung dar.<br />
Folgende Kurse wurden für die Währungsumrechnung herangezogen:<br />
2005 2004<br />
Kurse in Währung pro € Stichtag Durchschnitt Stichtag Durchschnitt<br />
Ungarische Forint (HUF) 252,870 248,394 245,970 251,539<br />
Tschechische Kronen (CZK) 29,000 29,846 30,464 31,945<br />
Slowakische Kronen (SKK) 37,880 38,591 38,745 40,110<br />
Russische Rubel (RUB) 33,950 35,270 37,750 35,846<br />
Polnische Zloty (PLN) 3,860 4,027 4,085 4,531<br />
Bulgarische Lewa (BGN) 1,956 1,956 1,956 1,956<br />
Ukrainische Hryvna (UAH) 5,972 6,405 7,217 6,620<br />
Rumänische Lei (RON) 3,680 3,648 3,939 4,050<br />
Kroatische Kuna (HRK) 7,372 7,414 7,675 7,506<br />
Bosnische Marka (BAM) 1,956 1,956 1,956 1,956<br />
Slowenische Tolar (SIT) 239,500 239,579 239,760 239,018<br />
Serbisch-montenegrinische Dinar (CSD) 85,500 82,863 78,885 72,657<br />
Belarus Rubel (BYR) 2.546,350 2.692,559 2.955,650 2.689,559<br />
Albanische Lek (ALL) 122,580 124,216 126,350 127,958<br />
Kasachischer Tenge (KZT) 158,540 166,188 - -<br />
US-Dollar (USD) 1,180 1,247 1,362 1,248<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
Finanzinstrumente<br />
Ein Finanzinstrument ist per definitionem ein Vertrag, der gleichzeitig bei dem einen Unternehmen zu einem finanziellen<br />
Vermögenswert und bei dem anderen zu einer finanziellen Schuld oder einem Eigenkapitalinstrument führt. In IFRS-<br />
Bilanzen werden hierbei folgende vier Kategorien unterschieden:<br />
1. finanzielle Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten, die ergebniswirksam zum fair value bewertet werden<br />
a. Handelsaktiva/-passiva<br />
b. designierte Finanzinstrumente zum fair value<br />
2. bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen<br />
3. Kredite und Forderungen<br />
4. zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte.<br />
1. Finanzielle Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten, die ergebniswirksam zum fair value bewertet werden<br />
1 a. Handelsaktiva/-passiva<br />
Handelsaktiva/-passiva dienen der Nutzung von kurzfristigen Marktpreisschwankungen. Die zu Handelszwecken<br />
dienenden Wertpapiere (inklusive Leerverkäufe von Wertpapieren) und derivativen Instrumente werden zum Marktwert<br />
bilanziert. Für die Ermittlung des Marktwerts werden bei börsenotierten Produkten die Börsekurse herangezogen. Sind<br />
solche Kurse nicht vorhanden, werden bei originären Finanzinstrumenten und Termingeschäften interne Preise auf Basis<br />
von Barwertberechnungen und bei Optionen anhand von geeigneten Optionspreismodellen ermittelt. Der Barwertberechnung<br />
wird die Zero Coupon Curve zugrunde gelegt. Als Optionspreisformeln werden je nach Optionsart<br />
entweder Black-Scholes 1972, Black 1976 oder Garman-Kohlhagen verwendet.<br />
Die zu Handelszwecken dienenden Derivate werden unter dem Bilanzposten Handelsaktiva bzw. Handelspassiva<br />
ausgewiesen. Wenn positive Marktwerte inklusive Zinsabgrenzungen (Dirty Price) bestehen, werden diese den Handelsaktiva<br />
zugeordnet. Bei Bestehen von negativen Marktwerten sind diese unter dem Bilanzposten Handelspassiva<br />
ausgewiesen. Eine Verrechnung von positiven und negativen Marktwerten wird nicht vorgenommen. Die Wertänderung<br />
des Dirty Price wird erfolgswirksam im Handelsergebnis dargestellt.<br />
1 b. Designierte Finanzinstrumente zum fair value<br />
Diese Kategorie umfasst im Wesentlichen jene finanziellen Vermögenswerte, die zum Zeitpunkt des erstmaligen Bilanzansatzes<br />
als designiertes Finanzinstrument zum fair value erfasst wurden. Es sind dies Schuldverschreibungen und<br />
andere festverzinsliche Wertpapiere sowie Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere.<br />
Diese Finanzinstrumente sind gemäß IAS 39 zum Marktwert bewertet. Der Bilanzausweis erfolgt unter dem Bilanzposten<br />
Sonstiges Finanzumlaufvermögen, laufende Erträge werden im Zinsüberschuss dargestellt, Bewertungs- und<br />
Veräußerungsergebnisse werden erfolgswirksam im Ergebnis aus Finanzinvestitionen gezeigt.<br />
2. Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen<br />
Nicht derivative finanzielle Vermögenswerte (Wertpapiere mit festen oder bestimmbaren Zahlungen sowie einer festen<br />
Laufzeit), die mit der Absicht sowie mit der Fähigkeit, sie bis zur Endfälligkeit zu halten, erworben werden, sind im<br />
Bilanzposten Finanzanlagen ausgewiesen. Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten, wobei Unterschiedsbeträge<br />
über die Laufzeit verteilt erfolgswirksam im Zinsergebnis vereinnahmt werden. Kuponzahlungen sind<br />
ebenfalls im Zinsergebnis berücksichtigt. Eine Veräußerung dieser Finanzinstrumente ist nur in wenigen im IAS 39<br />
explizit angeführten Ausnahmefällen zulässig.<br />
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RZB 2005<br />
3. Kredite und Forderungen<br />
Forderungen werden mit dem Nennwert ohne Abzug von Wertberichtigungen angesetzt. Abgegrenzte Zinsen werden<br />
nur dann erfolgswirksam verbucht, wenn mit hoher Wahrscheinlichkeit mit deren Eingang zu rechnen ist. Des Weiteren<br />
werden hier Schuldverschreibungen ausgewiesen, für die kein aktiver Markt vorliegt.<br />
4. Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte<br />
Die Kategorie Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte umfasst jene Finanzinstrumente (im<br />
Wesentlichen Unternehmensanteile, für die kein aktiver Markt besteht), die keiner der drei anderen zugeordnet wurden.<br />
Die Bewertung erfolgt, soweit sich ein Marktwert verlässlich bestimmen lässt, zu diesem. Bewertungsdifferenzen sind im<br />
Eigenkapital auszuweisen und werden nur dann ergebniswirksam erfasst, wenn ein objektiver Hinweis auf eine Wertminderung<br />
besteht. Eine Wertaufholung derartiger ergebniswirksam verbuchter Wertminderungen ist nur im Fall von<br />
Schuldinstrumenten über die Erfolgsrechnung zu verbuchen, wohingegen sie im Fall von Eigenkapitalinstrumenten über<br />
das Eigenkapital zu erfolgen hat. Der Ausweis der Finanzinstrumente selbst erfolgt im Bilanzposten Finanzanlagen oder<br />
im Sonstigen Finanzumlaufvermögen.<br />
Kreditrisikovorsorgen<br />
Risiken des Kreditgeschäfts wird durch die Bildung von Einzelwertberichtigungen und aufgrund der präzisierten<br />
Regelungen des ab 2005 gültigen IAS 39 auch durch die Bildung von portfoliobasierten Wertberichtigungen Rechnung<br />
getragen. Letztere umfassen Wertberichtigungen auf Kreditportfolios mit gleichem Risikoprofil, die unter bestimmten<br />
Voraussetzungen gebildet werden. Sowohl die Einzelwertberichtigungen als auch die portfoliobasierten Wertberichtigungen<br />
werden nicht mit den entsprechenden Forderungen verrechnet, sondern in der Bilanz offen ausgewiesen.<br />
Für die bei Kunden- und Bankforderungen vorhandenen Bonitätsrisiken werden nach konzerneinheitlichen Maßstäben<br />
Vorsorgen in Höhe des erwarteten Ausfalls gebildet. Eine Ausfallsgefährdung wird dann angenommen, wenn – unter<br />
Berücksichtigung der Sicherheiten – die diskontierten voraussichtlichen Rückzahlungsbeträge und Zinszahlungen unter<br />
dem Buchwert der Forderung liegen. Für die Ermittlung von portfoliobasierten Wertberichtigungen werden Bewertungsmodelle<br />
herangezogen, wobei die voraussichtlichen zukünftigen Cash-Flows anhand historischer Ausfallserfahrungen für<br />
die Forderungen in dem jeweiligen Kreditportfolio geschätzt werden. Für Retailportfolios, für die noch keine eigene<br />
Verlusthistorie dokumentiert wurde, wird hierbei auf Benchmarkwerte vergleichbarer Peer Groups zurückgegriffen.<br />
Der Gesamtbetrag der Kreditrisikovorsorge, der sich auf bilanzielle Forderungen bezieht, umfassend die Einzelwertberichtigungen<br />
und die portfoliobasierten Wertberichtigungen, wird als eigener Posten auf der Aktivseite nach den<br />
Forderungen ausgewiesen. Die Risikovorsorge für außerbilanzielle Geschäfte wird als Rückstellung bilanziert.<br />
Derivate<br />
Derivate, die nicht dem Handelsbestand zugeordnet sind, weil sie zu Sicherungszwecken erworben wurden, werden<br />
infolge ihrer unterschiedlichen Abbildung in der IFRS-Bilanz in folgende Kategorien geteilt:<br />
a) Fair Value Hedge gemäß IAS 39<br />
Zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos bei Krediten und Emissionen werden Interest Rate Swaps abgeschlossen,<br />
welche die Voraussetzungen für ein Hedge Accounting erfüllen. Dies bedeutet, dass die Sicherungsgeschäfte<br />
dokumentiert, fortlaufend beurteilt und als hoch wirksam eingestuft werden. Es kann also über die gesamte Laufzeit des<br />
Sicherungsgeschäfts davon ausgegangen werden, dass Änderungen des beizulegenden Zeitwerts eines gesicherten<br />
Grundgeschäfts nahezu vollständig durch eine Änderung des beizulegenden Zeitwerts des Sicherungsinstruments<br />
kompensiert werden und die tatsächlichen Ergebnisse in einer Bandbreite von 80 bis 125 Prozent liegen.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Derivate, die zur Absicherung des Marktwerts von einzelnen Bilanzposten des Bankbuchs abgeschlossen werden,<br />
werden mit dem Marktwert (Dirty Price) unter den Sonstigen Aktiva (positive Marktwerte) oder Sonstigen Passiva<br />
(negative Marktwerte) bilanziert. Die Buchwertänderungen des gesicherten Grundgeschäfts (Aktiva oder Passiva)<br />
werden direkt den betroffenen Bilanzposten zugerechnet und in den Notes gesondert ausgewiesen. Sowohl das Ergebnis<br />
aus der Veränderung der Buchwerte der abzusichernden Positionen als auch das Ergebnis aus der Veränderung der<br />
Clean Prices der Derivate werden im Sonstigen betrieblichen Ergebnis (Ergebnis aus dem Hedge Accounting) erfolgswirksam<br />
gebucht.<br />
b) Sonstige Derivate<br />
Derivate, die zur Absicherung gegen Marktrisiken des Bankbuchs abgeschlossen werden und die gegen ein<br />
inhomogenes Portfolio gestellt werden, erfüllen nicht die Bedingung für IAS 39 Hedge Accounting. Sie werden wie folgt<br />
bilanziert: Die positiven Dirty Prices sind unter den Sonstigen Aktiva und die negativen Dirty Prices sind unter den<br />
Sonstigen Passiva ausgewiesen. Die Wertänderung dieser Derivate auf der Basis des Clean Price ist im Sonstigen<br />
betrieblichen Ergebnis (Ergebnis aus sonstigen Derivaten) dargestellt, die Zinsen werden im Zinsüberschuss gezeigt.<br />
c) Cash-Flow Hedge<br />
Derivate, die zur Absicherung des Risikos aus schwankenden Cash-Flows bestimmter variabler Zinspositionen abgeschlossen<br />
werden, werden wie folgt bilanziert: Das Sicherungsinstrument wird mit dem Marktwert angesetzt, die<br />
Änderungen des Clean Price werden erfolgsneutral in einem eigenen Posten im Eigenkapital verbucht.<br />
Capital Hedge<br />
Im Konzern werden Kurssicherungsgeschäfte für Investitionen in wirtschaftlich selbständige Teileinheiten (IAS 39.102)<br />
getätigt. Die Umrechnungsdifferenzen aus Fremdwährungen jener Transaktionen, die im Rahmen der Bestimmungen des<br />
IAS 39 bleiben, werden direkt mit dem Eigenkapital verrechnet und in der Eigenkapitalüberleitung gesondert gezeigt.<br />
Verbindlichkeiten<br />
Verbindlichkeiten werden mit den fortgeschriebenen Anschaffungskosten angesetzt. Abgezinst begebene Schuldverschreibungen<br />
und ähnliche Verbindlichkeiten werden zum Barwert ausgewiesen.<br />
Pensionsgeschäfte<br />
Im Rahmen echter Pensionsgeschäfte (Repo-Geschäfte) verkauft der Konzern Vermögenswerte an einen Vertragspartner<br />
und vereinbart gleichzeitig, diese an einem bestimmten Termin zu einem vereinbarten Kurs zurückzukaufen. Die<br />
Vermögenswerte verbleiben in der Bilanz des Konzerns und werden nach den Regeln des jeweiligen Bilanzpostens<br />
bewertet. Die Liquiditätszuflüsse aus den Repo-Geschäften werden je nach Gegenpartei als Verbindlichkeit gegenüber<br />
Kreditinstituten oder Verbindlichkeiten gegenüber Kunden in der Bilanz ausgewiesen.<br />
Bei Reverse-Repo-Geschäften werden Vermögenswerte mit der gleichzeitigen Verpflichtung eines zukünftigen Verkaufs<br />
gegen Entgelt erworben. Die Liquiditätsabflüsse aus den Reverse-Repo-Geschäften werden in den Bilanzposten<br />
Forderungen an Kreditinstitute bzw. Forderungen an Kunden bilanziert.<br />
Zinsaufwendungen aus Repo-Geschäften und Zinserträge aus Reverse-Repo-Geschäften werden linear über die Laufzeit<br />
abgegrenzt und im Zinsüberschuss ausgewiesen.<br />
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Leasinggeschäft<br />
RZB 2005<br />
Nach IFRS liegt Finanzierungsleasing (Finance Lease) vor, wenn alle mit dem Eigentum verbundenen Risken und<br />
Chancen eines Vermögenswerts an den Leasingnehmer übertragen werden. Gemäß IAS 17 werden der Barwert der<br />
künftigen Leasingraten und etwaige Restwerte beim Leasinggeber als Forderung gegenüber Kreditinstituten bzw. Kunden<br />
ausgewiesen. Leasingnehmer im Rahmen des Finanzierungsleasings stellen die Vermögenswerte in dem jeweiligen<br />
Posten des Sachanlagevermögens dar, dem eine entsprechende Leasingverbindlichkeit gegenübersteht.<br />
Immaterielle Vermögenswerte<br />
Unter diesem Posten werden neben selbst erstellter und erworbener Software, Markenrechte, erworbener Kundenstock<br />
und insbesondere Firmenwerte ausgewiesen. Firmenwerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte ohne bestimmbare<br />
Nutzungsdauer werden zumindest an jedem Bilanzstichtag auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Sofern Umstände<br />
vorliegen, die den erwarteten Nutzen nicht mehr erkennen lassen, wird gemäß IFRS 3 eine Wertminderung<br />
vorgenommen.<br />
Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte (Software, Kundenstock) werden mit den Anschaffungskosten,<br />
vermindert um planmäßige Abschreibungen, bilanziert.<br />
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte umfassen ausschließlich Software und werden aktiviert, wenn es wahrscheinlich<br />
ist, dass dem Konzern künftig ein wirtschaftlicher Nutzen entsteht und die Herstellungskosten verlässlich<br />
ermittelt werden können. Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer für Software beträgt zwischen vier und sechs Jahren.<br />
Bei Software-Großprojekten kann sich die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer auf bis zu zehn Jahre erstrecken. Die<br />
Nutzungsdauer für den erworbenen Kundenstock wurde für das Segment Corporate Customers mit sieben Jahren und<br />
für das Segment Retail Customers mit 20 Jahren festgelegt.<br />
Sachanlagen<br />
Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen,<br />
angesetzt. Den linearen Abschreibungen werden folgende betriebsgewöhnliche Nutzungsdauern zugrunde gelegt:<br />
Betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer Jahre<br />
Gebäude 25 - 50<br />
Büro- und Geschäftsausstattung 5 - 10<br />
Hardware 3 - 5<br />
Bei voraussichtlich dauernden Wertminderungen werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Bei Wegfall<br />
der Abschreibungsgründe erfolgt die Zuschreibung bis zu den fortgeschriebenen Anschaffungskosten. Die als Finanzinvestition<br />
gehaltenen Immobilien (Investment Property) werden gemäß IAS 40 mit den fortgeschriebenen Anschaffungskosten<br />
bewertet.<br />
Vorräte<br />
Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips. Abwertungen<br />
werden vorgenommen, sofern der Anschaffungswert über dem Nettoveräußerungswert am Bilanzstichtag liegt oder<br />
wenn aufgrund eingeschränkter Verwertbarkeit oder langer Lagerzeit eine Wertminderung der Vorräte eingetreten ist.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Rückstellungen<br />
Sämtliche Sozialkapitalrückstellungen (Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungsverpflichtungen und Jubiläumsgelder)<br />
werden gemäß IAS 19 – Employee Benefits – nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method)<br />
ermittelt.<br />
Für die versicherungsmathematische Berechnung der Pensionsverpflichtungen wird für aktive Dienstnehmer ein Rechnungszinsfuß<br />
von 4,25 Prozent p.a. (Vorjahr: 5,25 Prozent p.a) sowie eine pensionswirksame Gehaltssteigerung von<br />
3 Prozent p.a. bzw. ein individueller Karrieretrend von 1,5 Prozent p.a. zugrunde gelegt. Die Parameter für Pensionisten<br />
sind mit einem Rechnungszinsfuß von 4,25 Prozent p.a. (Vorjahr: 5,25 Prozent p.a) und einer erwarteten Pensionserhöhung<br />
von 2 Prozent (Vorjahr: 1,5 Prozent p.a.) angesetzt. Die Berechnungen basieren auf einem kalkulatorischen<br />
Pensionsalter von 62 Jahren (in Einzelfällen von 65 Jahren) unter Beachtung der gesetzlichen Übergangsbestimmungen<br />
sowie einzelvertraglicher Besonderheiten.<br />
Für die versicherungsmathematische Berechnung der Abfertigungsverpflichtungen und Jubiläumsgelder wird ein Rechnungszinsfuß<br />
von 4,25 Prozent p.a. (Vorjahr: 5,25 Prozent p.a.), eine durchschnittliche Gehaltssteigerung von 3 Prozent<br />
p.a. sowie ein individueller Karrieretrend von 1,5 Prozent p.a. zugrunde gelegt.<br />
Als biometrische Rechnungsgrundlagen werden für alle Sozialkapitalrückstellungen die AVÖ 1999-P-Rechnungsgrundlagen<br />
für die Pensionsversicherung – Pagler & Pagler in der Ausprägung für Angestellte herangezogen.<br />
Sonstige Rückstellungen werden für ungewisse Verbindlichkeiten gegenüber Dritten in Höhe der zu erwartenden<br />
Inanspruchnahme gebildet. Eine Abzinsung dieser Rückstellungen wird aufgrund der Unwesentlichkeit des aus der<br />
Diskontierung resultierenden Zinseffektes nicht vorgenommen.<br />
Ertragsteuern<br />
Die Bilanzierung und Berechnung von Ertragsteuern erfolgen in Übereinstimmung mit IAS 12 nach der bilanzorientierten<br />
Verbindlichkeitenmethode. Auf alle temporären Differenzen, die aus dem Vergleich zwischen Konzernbuchwerten und<br />
steuerlichen Buchwerten resultieren und sich in den Folgeperioden wieder ausgleichen, werden latente Steuern unter<br />
Zugrundelegung der landesspezifischen Steuersätze berechnet. Für Verlustvorträge werden aktive latente Steuern<br />
angesetzt, wenn es wahrscheinlich ist, dass in Zukunft mit steuerbaren Gewinnen in entsprechender Höhe in der gleichen<br />
Gesellschaft zu rechnen ist. Eine Aufrechnung von latenten Steueransprüchen mit latenten Steuerverpflichtungen wird je<br />
Tochterunternehmen vorgenommen.<br />
Ertragsteueransprüche bzw. -verpflichtungen werden in den Bilanzposten Sonstige Aktiva bzw. Rückstellungen für<br />
Steuern gesondert ausgewiesen.<br />
Treuhandgeschäfte<br />
Geschäfte, die eine Verwaltung oder Platzierung von Vermögenswerten für fremde Rechnung zur Basis haben, werden<br />
gemäß IAS 30 in der Bilanz nicht ausgewiesen. Provisionszahlungen aus diesen Geschäften werden im Provisionsüberschuss<br />
gezeigt.<br />
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Erläuterungen zur Erfolgsrechnung<br />
(1) Segmentberichterstattung<br />
Segmentbericht nach Geschäftsbereichen<br />
RZB 2005<br />
Als Basis der primären Segmentberichterstattung gemäß IAS 14 dient das interne Managementberichtswesen der RZB,<br />
das im Wesentlichen einer kundenorientierten Segmentierung entspricht. Das Geschäft wird dabei in die folgenden<br />
Segmente geteilt:<br />
• Corporate Customers<br />
• Financial Institutions and Public Sector<br />
• Retail Customers<br />
• Proprietary Trading<br />
• Participations and Other.<br />
Das Segment Corporate Customers erfasst die Geschäftstätigkeit mit österreichischen Top-1.000 Konzernen, multinationalen<br />
Konzernen sowie mittleren und großen Unternehmen in Zentral- und Osteuropa (Large corporate und Middle<br />
market companies). Als Unterscheidungskriterien werden Kennzahlen wie Umsatz, Gewinn und Anzahl der Mitarbeiter<br />
herangezogen. In diese Kategorie fallen auch kleinere Unternehmen großer Konzerne sowie gewinnorientierte<br />
Unternehmen im staatlichen Besitz.<br />
Die Abgrenzung zu den Retail Customers wurde 2004 standardisiert. Klein- und Mittelbetriebe, die den Corporate<br />
Customers zugerechnet werden, müssen entweder einen Umsatz von mindestens € 5 Millionen aufweisen oder einen<br />
eindeutigen Projektfinanzierungs- oder Handelsfinanzierungsbezug besitzen. Alle anderen Klein- und Mittelbetriebe<br />
werden als Teilsegment Retail SME dem Retail Customers Segment zugeordnet.<br />
Das Segment Financial Institutions and Public Sector berichtet über Geschäfte mit Banken, Finanzdienstleistungsunternehmen,<br />
Versicherungen sowie mit staatlichen Stellen.<br />
Zum Subsegment Banken zählen nationale und internationale Kommerz-, Retail- und Privatbanken. Ebenfalls in dieses<br />
Segment fallen supranationale Institutionen wie die Weltbank, die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung<br />
(EBRD), die Europäische Investitionsbank (EIB), der Internationale Währungsfonds (IMF) und die Kreditanstalt für<br />
Wiederaufbau (KfW).<br />
Unter Finanzdienstleistungsunternehmen werden Broker und Vermögensverwalter, wie zum Beispiel Investmentbanken,<br />
Kapitalanlagegesellschaften, Leasingfirmen sowie andere Firmen für mit dem Kreditgewerbe verbundene Tätigkeiten<br />
erfasst. In das Subsegment der Versicherungen fallen alle Arten von Versicherern und Rückversicherern: Dazu zählen<br />
Sachversicherungen, Krankenversicherungen, Lebensversicherungen sowie auch Pensionsversicherungen.<br />
Public Sector umfasst alle staatlichen Stellen wie Ministerien, Länder, Gemeinden oder ähnliche Körperschaften. Auch<br />
Botschaften und Handelsrepräsentanzen sind in diesem Teilsegment ausgewiesen.<br />
Das Kundensegment Retail Customers enthält das Retail Banking in CEE, das Retail-Geschäft der <strong>Raiffeisen</strong>-Leasing in<br />
<strong>Österreich</strong> und CEE sowie das Private Banking in <strong>Österreich</strong> und CEE. Durch die Aufgabenteilung innerhalb der <strong>Raiffeisen</strong><br />
Bankengruppe (RBG) ist die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> selbst in <strong>Österreich</strong> nicht im Retail Banking tätig.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Zur Zielgruppe des Retail Banking zählen alle Privatpersonen (Consumers), selbständig Erwerbstätige (Professionals)<br />
sowie Klein- und Mittelbetriebe mit einem Jahresumsatz von weniger als € 5 Millionen (Retail SME). Angeboten werden<br />
weitgehend standardisierte Produkte wie Sparbücher bzw. Spareinlagen, Termineinlagen und Giro- bzw. Gehaltskonten,<br />
Konsumentenkredite, Überziehungsrahmen, Kreditkarten sowie Hypothekarkredite und andere zweckgebundene Kredite.<br />
Das Private Banking wird in <strong>Österreich</strong> vom Bankhaus Kathrein & Co abgedeckt. In CEE wird dieses Segment von<br />
einzelnen Netzwerkbanken betrieben. Dabei wird ein individueller Beratungsansatz für vermögende Privatkunden<br />
(High networth individuals) gewählt und Vermögensverwaltung angeboten.<br />
Das Geschäftssegment Proprietary Trading betrifft den Eigenhandel der Bereiche Treasury und Investment Banking der<br />
<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong>, der <strong>Raiffeisen</strong> Centrobank <strong>AG</strong> und der Netzwerkbanken in CEE.<br />
Treasury umfasst die Eigenpositionierung mit bilanzmäßigen (z.B. Geldmarktdepots, Valuten/Münzen) und außerbilanzmäßigen<br />
Produkten (Termingeschäfte, Optionen). Darunter fallen Zinsgeschäfte, Währungsgeschäfte, Liquiditätsmanagement<br />
und das Aktiv/Passiv-Management (Fristentransformation). Dazu kommen das Portfoliomanagement von<br />
Aktien, Renten, Fonds sowie kurz- und langfristige alternative Investments (Kombination von Wertpapier-Produkten mit<br />
derivativen Produkten) und Wertpapier-Hybride. Außerdem werden Wertpapierleihgeschäfte und Repo-Transaktionen<br />
mit internationalen Partnern durchgeführt.<br />
Der reine Handel mit Finanzinstrumenten ist zentral gesteuert und unterliegt streng kontrollierten Limiten. Darüber<br />
hinaus hält der Konzern ein Portfolio an mittel- und langfristigen Finanzinvestitionen. Während die Eigengeschäfte des<br />
Konzerns gesamthaft unter diesem Segment ausgewiesen sind, werden Beiträge aus kundenbezogenen Treasury-<br />
Transaktionen teilweise den anderen Segmenten zugeordnet. Jener Teil des Ergebnisbeitrags, der über den im Markt<br />
erzielbaren Preisen liegt, wird den Kundenbereichen zugeordnet.<br />
Zum Bereich Investment Banking gehören Transaktionen mit Wertpapieren und Unternehmensanteilen – insbesondere<br />
die Begleitung bei Emissionen – und das Market Making.<br />
Das Segment Participations and Other beinhaltet neben Nichtbankaktivitäten vor allem das umfangreiche Beteiligungsportefeuille<br />
der RZB. Darin enthalten sind auch die assoziierten Unternehmen, die mittels Equity-Methode in die Bilanz<br />
integriert sind. Weiters sind andere segmentübergreifende Funktionen enthalten, speziell in der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong><br />
als Muttergesellschaft und in den nachgeordneten Verwaltungsholdings.<br />
In der RZB werden zwei zentrale Steuerungsgrößen eingesetzt:<br />
Der Return on Equity vor Steuern errechnet sich aus dem Verhältnis des unversteuerten Gewinns zum durchschnittlich<br />
eingesetzten Eigenkapital und zeigt die Verzinsung des im Geschäftsbereich eingesetzten Kapitals.<br />
Die Cost/Income Ratio stellt die Kosteneffizienz der Geschäftsbereiche dar. Die Cost/Income Ratio errechnet sich<br />
als Quotient aus den Verwaltungsaufwendungen einerseits und der Summe aus Zinsüberschuss, Provisionsüberschuss,<br />
Handelsergebnis und dem sonstigen betrieblichen Ergebnis (korrigiert um das Bewertungsergebnis aus Hedge<br />
Accounting und sonstigen Derivaten) andererseits.<br />
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RZB 2005<br />
Basis für die Segmentberichterstattung ist die interne Management-Erfolgsrechnung. Dabei handelt es sich um eine<br />
stufenweise Deckungsbeitragsrechnung. Erträge und Aufwendungen werden verursachungsgerecht zugeordnet. Ertragspositionen<br />
sind der Zinsüberschuss, der Provisionsüberschuss, das Handelsergebnis sowie das sonstige betriebliche<br />
Ergebnis, wobei der Zinsüberschuss auf Basis der Marktzinsmethode kalkuliert wird. Der Zinsnutzen aus dem Eigenkapital<br />
wird auf Basis des aufsichtsrechtlichen Kapitalerfordernisses den Segmenten zugeordnet und im Zinsüberschuss<br />
dargestellt.<br />
Die Risikovorsorgen im Kreditgeschäft beinhalten Nettoneubildungen von Wertberichtigungen für Bonitätsrisiken, Direktabschreibungen,<br />
aber auch Eingänge aus abgeschriebenen Forderungen. Der Verwaltungsaufwand beinhaltet direkte<br />
und indirekte Kosten. Die direkten Kosten (Personal- und Sachkosten) werden von den Geschäftsfeldern verantwortet, die<br />
indirekten Kosten werden auf Basis von vereinbarten Schlüsseln zugeordnet.<br />
Geschäftsjahr 2005 Financial<br />
Corporate Institutions and Retail Proprietary Participations<br />
in € Tausend Customers Public Sector Customers Trading and Other Gesamt<br />
Zinsüberschuss 575.535 129.117 657.814 184.422 59.335 1.606.223<br />
Kreditrisikovorsorgen<br />
Zinsüberschuss nach<br />
-111.565 1.004 -96.540 -2 484 -206.620<br />
Kreditrisikovorsorge 463.969 130.121 561.273 184.420 59.819 1.399.603<br />
Provisionsüberschuss 230.567 103.525 266.256 23.770 -5.081 619.037<br />
Handelsergebnis 107.862 35.528 97.557 133.865 -2.559 372.252<br />
Ergebnis aus Finanzinvestitionen 3.378 1.104 82 -1.894 23.368 26.037<br />
Verwaltungsaufwendungen -371.603 -132.256 -802.677 -116.131 -151.360 -1.574.027<br />
Sonstiges betriebliches Ergebnis 15.309 9.104 6.674 14.333 41.542 86.962<br />
Jahresüberschuss vor Steuern<br />
Bemessungsgrundlage<br />
449.482 147.126 129.165 238.361 -34.271 929.864<br />
(inklusive Marktrisiko) 26.065.873 6.399.293 9.370.410 10.952.194 2.995.654 55.783.425<br />
Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 6.044 1.727 19.356 1.305 2.633 31.065<br />
Cost/Income Ratio 40,0 % 47,7 % 78,1 % 34,0 % - 58,9 %<br />
Durchschnittliches Eigenkapital 1.815.554 445.727 652.673 762.848 208.655 3.885.456<br />
Return on Equity (ROE) vor Steuern 24,8 % 33,0 % 19,8 % 31,2 % - 23,9 %<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Geschäftsjahr 2004 Financial<br />
Corporate Institutions and Retail Proprietary Participations<br />
in € Tausend Customers Public Sector Customers Trading and Other Gesamt<br />
Zinsüberschuss 441.717 92.399 416.290 126.926 46.536 1.123.868<br />
Kreditrisikovorsorgen<br />
Zinsüberschuss nach<br />
-135.313 1.663 -62.794 -23 744 -195.723<br />
Kreditrisikovorsorge 306.404 94.063 353.495 126.903 47.280 928.145<br />
Provisionsüberschuss 200.631 86.939 188.652 -4.016 11.523 483.728<br />
Handelsergebnis 79.697 17.988 68.465 142.277 3.149 311.576<br />
Ergebnis aus Finanzinvestitionen 9.451 -111 -2.329 11.144 75.795 93.952<br />
Verwaltungsaufwendungen -293.387 -108.665 -558.820 -94.282 -140.905 -1.196.059<br />
Sonstiges betriebliches Ergebnis 16.745 5.684 1.283 -8.277 55.530 70.964<br />
Jahresüberschuss vor Steuern<br />
Bemessungsgrundlage<br />
319.541 95.899 50.746 173.748 52.371 692.306<br />
(inklusive Marktrisiko) 19.509.219 3.321.438 5.068.964 8.359.660 2.233.032 38.492.313<br />
Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 4.862 1.573 13.148 1.169 2.760 23.513<br />
Cost/Income Ratio 39,7 % 53,5 % 82,8 % 35,6 % - 59,8 %<br />
Durchschnittliches Eigenkapital 1.174.338 199.931 305.121 503.201 134.415 2.317.007<br />
Return on Equity (ROE) vor Steuern 27,2 % 48,0 % 16,6 % 34,5 % 39,0 % 29,9 %<br />
Segmentbericht nach geografischen Märkten<br />
Die sekundäre Segmentberichterstattung zeigt die Ergebniskomponenten und Bestandsgrößen nach regionalen Gesichtspunkten.<br />
Als Zuordnungskriterium dient der Sitz der jeweiligen Geschäftsstellen. Neben den direkt erzielten Ergebnissen<br />
werden den Regionen auch Refinanzierungskosten, Kosten aus Kapitalabsicherungsmaßnahmen und direkt in<br />
Zusammenhang mit der Steuerung stehende Kosten verursachungsgerecht zugeschrieben.<br />
Das bisher ausgewiesene Segment Zentral- und Osteuropa (CEE) wurde aufgrund steigender Bedeutung in die drei<br />
Subsegmente Zentraleuropa (CE), Südosteuropa (SEE) und die GUS-Länder (CIS) aufgespaltet.<br />
Die berichteten regionalen Segmente sind nachfolgend erläutert:<br />
<strong>Österreich</strong> – Unter <strong>Österreich</strong> werden die vom Headoffice getätigten Geschäfte der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> sowie die von<br />
den zahlreichen österreichischen Tochtergesellschaften erzielten Ergebnisse ausgewiesen.<br />
Zentraleuropa (CE) – Dieses Segment enthält jene fünf am 1. Mai 2004 der EU beigetretenen Staaten, in denen die RZB<br />
tätig ist. Das sind Polen, die Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn.<br />
Südosteuropa (SEE) – Zu Südosteuropa zählen Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kosovo, Kroatien,<br />
Serbien und Montenegro sowie Rumänien.<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
Financial Statements<br />
www.rzb.at<br />
153
Financial Statements<br />
154 www.rzb.at<br />
RZB 2005<br />
GUS-Länder (CIS) – Dieses Segment enthält die Mitgliedsstaaten der Gemeinschaft der unabhängigen Staaten (CIS), die<br />
sich überwiegend aus dem Gebiet der früheren Sowjetunion gebildet haben. Die RZB ist in Russland, der Ukraine,<br />
Belarus und seit Jahresbeginn 2005 auch in Kasachstan tätig.<br />
Sonstige – In das Segment der übrigen Staaten fallen die Filialen der RZB in London, Singapur und Peking sowie in<br />
anderen Ländern befindliche Konzerneinheiten wie z.B. Malta, USA, Deutschland und die Schweiz.<br />
Die regionale Zuordnung nach dem jeweiligen Sitz der Geschäftsstellen unter Berücksichtigung der Refinanzierungs- und<br />
Steuerungskosten ergibt die folgende Verteilung:<br />
Geschäftsjahr 2005<br />
in € Tausend <strong>Österreich</strong> Zentraleuropa Südosteuropa GUS-Länder Sonstige Gesamt<br />
Zinsüberschuss 396.515 506.839 415.479 250.143 37.248 1.606.223<br />
Kreditrisikovorsorgen<br />
Zinsüberschuss nach<br />
-29.601 -48.468 -63.479 -55.281 -9.791 -206.620<br />
Kreditrisikovorsorge 366.913 458.371 352.000 194.862 27.457 1.399.603<br />
Provisionsüberschuss 194.838 158.988 143.678 95.692 25.842 619.037<br />
Handelsergebnis 113.240 142.187 96.155 13.640 7.031 372.252<br />
Ergebnis aus Finanzinvestitionen 8.252 7.542 2.718 -147 7.672 26.037<br />
Verwaltungsaufwendungen -380.621 -525.213 -415.686 -200.533 -51.974 -1.574.027<br />
Sonstiges betriebliches Ergebnis 70.083 -8.953 3.753 -1.432 23.511 86.962<br />
Jahresüberschuss vor Steuern 372.703 232.921 182.617 102.083 39.540 929.864<br />
Summe Aktiva<br />
Bemessungsgrundlage<br />
45.964.633 16.849.436 13.520.943 9.089.503 8.438.984 93.863.499<br />
(inklusive Marktrisiko) 23.681.407 12.049.547 8.730.827 7.016.925 4.304.719 55.783.425<br />
Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 2.469 9.013 11.032 8.270 281 31.065<br />
Cost/Income Ratio 49,2 % 65,6 % 63,1 % 56,4 % 63,8 % 58,9 %<br />
Durchschnittliches Eigenkapital 1.661.093 975.778 617.103 347.232 284.250 3.885.456<br />
Return on Equity (ROE) vor Steuern 22,4 % 23,9 % 29,6 % 29,4 % 13,9 % 23,9 %<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Geschäftsjahr 2004<br />
in € Tausend <strong>Österreich</strong> Zentraleuropa Südosteuropa GUS-Länder Sonstige Gesamt<br />
Zinsüberschuss 284.598 415.902 258.318 119.248 45.802 1.123.868<br />
Kreditrisikovorsorgen<br />
Zinsüberschuss nach<br />
-51.053 -69.475 -44.628 -23.539 -7.028 -195.723<br />
Kreditrisikovorsorge 233.545 346.427 213.690 95.709 38.774 928.145<br />
Provisionsüberschuss 169.033 133.456 116.730 44.063 20.446 483.728<br />
Handelsergebnis 76.117 129.537 65.950 33.072 6.901 311.576<br />
Ergebnis aus Finanzinvestitionen 84.710 5.570 1.174 -38 2.536 93.952<br />
Verwaltungsaufwendungen -342.005 -433.655 -291.037 -89.713 -39.649 -1.196.059<br />
Sonstiges betriebliches Ergebnis 99.875 -13.137 -9.488 -6.342 56 70.964<br />
Jahresüberschuss vor Steuern 321.276 168.198 97.019 76.750 29.063 692.306<br />
Summe Aktiva<br />
Bemessungsgrundlage<br />
33.913.789 14.100.816 10.127.862 3.218.507 6.503.282 67.864.257<br />
(inklusive Marktrisiko) 17.206.431 10.193.458 5.689.833 2.601.441 2.801.150 38.492.313<br />
Durchschnittliche Mitarbeiterzahl 2.321 8.273 9.198 3.478 243 23.513<br />
Cost/Income Ratio 54,4 % 64,8 % 67,5 % 47,1 % 49,9 % 59,8 %<br />
Durchschnittliches Eigenkapital 1.035.724 613.585 342.494 156.591 168.612 2.317.007<br />
Return on Equity (ROE) vor Steuern 31,0 % 27,4 % 28,3 % 49,0 % 17,2 % 29,9 %<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
Financial Statements<br />
www.rzb.at<br />
155
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156 www.rzb.at<br />
(2) Zinsüberschuss<br />
Im Zinsüberschuss sind Zinserträge und -aufwendungen aus Posten des Bankgeschäfts, Dividendenerträge und<br />
Gebühren und Provisionen mit Zinscharakter enthalten.<br />
RZB 2005<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Zinserträge 3.400.606 2.513.522<br />
aus Forderungen an Kreditinstitute 794.872 557.803<br />
aus Forderungen an Kunden 1.884.562 1.354.917<br />
aus Finanzumlaufvermögen 121.420 80.505<br />
aus Finanzanlagen 253.138 205.090<br />
aus Leasingforderungen 186.413 158.443<br />
aus derivativen Finanzinstrumenten (non-trading), netto 160.202 156.764<br />
Laufende Erträge 108.690 72.640<br />
aus Aktien und nicht festverzinslichen Wertpapieren 4.328 4.220<br />
aus Anteilen an verbundenen Unternehmen 11.619 3.836<br />
aus at-equity bewerteten Unternehmen 68.105 54.040<br />
aus sonstigen Beteiligungen 24.638 10.544<br />
Sonstige zinsähnliche Erträge 7.337 4.515<br />
Zinsen und zinsähnliche Erträge gesamt 3.516.633 2.590.677<br />
Zinsaufwendungen -1.899.619 -1.449.767<br />
für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten -913.376 -627.142<br />
für Verbindlichkeiten gegenüber Kunden -712.277 -604.371<br />
für verbriefte Verbindlichkeiten -206.458 -155.158<br />
für Nachrangkapital -67.509 -63.096<br />
Sonstige zinsähnliche Aufwendungen -10.790 -17.043<br />
Zinsen und zinsähnliche Aufwendungen gesamt -1.910.410 -1.466.810<br />
Zinsüberschuss 1.606.223 1.123.868<br />
Die Zinsspanne, bezogen auf den jeweiligen Durchschnitt der angegebenen Basis, hat sich wie folgt entwickelt:<br />
in Prozent 2005 2004<br />
Zinsspanne (Bilanzsumme) 2,02 % 1,79 %<br />
Zinsspanne (Risikoaktiva des Bankbuchs) 4,02 % 3,74 %<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
(3) Kreditrisikovorsorgen<br />
Die Kreditrisikovorsorgen für bilanzielle und außerbilanzielle Geschäfte setzen sich wie folgt zusammen:<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Zuführung zu Risikovorsorgen -442.858 -309.446<br />
Direktabschreibungen -42.745 -28.893<br />
Eingänge auf abgeschriebene Forderungen 33.672 20.322<br />
Zwischensumme -451.931 -318.017<br />
Auflösung von Risikovorsorgen 245.309 122.294<br />
Erlöse aus dem Verkauf von Krediten 2 -<br />
Gesamt -206.620 -195.723<br />
Detailangaben über die Risikovorsorgen sind unter Punkt 14 (Kreditrisikovorsorgen) dargestellt.<br />
in Prozent 2005 2004<br />
Neubildungsquote (Ø Risikoaktiva Bankbuch) 1) 0,52 % 0,64 %<br />
Neubildungsquote (Kreditobligo) 2) 0,32 % 0,40 %<br />
Ausfallsquote 3) 0,12 % 0,17 %<br />
Bestandsquote 4) 1,76 % 1,68 %<br />
Risk/Earnings Ratio 5) 12,86 % 17,42 %<br />
1) Neubildung der Kreditrisikovorsorgen / Durchschnittliche Risikoaktiva Bankbuch<br />
2) Neubildung der Kreditrisikovorsorgen / Gesamtes Kreditobligo<br />
3) Verbrauch + Direktabschreibungen + Eingänge aus abgeschriebenen Forderungen / Gesamtes Kreditobligo<br />
4) Kreditrisikovorsorgen / Gesamtes Kreditobligo<br />
5) Neubildung der Kreditrisikovorsorgen / Zinsüberschuss<br />
(4) Provisionsüberschuss<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Zahlungsverkehr 239.699 173.839<br />
Kreditbearbeitung und Avalgeschäft 164.451 144.417<br />
Wertpapiergeschäft 106.453 74.867<br />
Devisen-, Valuten- und Edelmetallgeschäft 42.008 28.895<br />
Sonstige Bankdienstleistungen 66.426 61.710<br />
Gesamt 619.037 483.728<br />
Die Provisionserträge betragen € 769.249 Tausend (2004: € 584.494 Tausend), die Provisionsaufwendungen ergeben<br />
€ 150.212 Tausend (2004: € 100.766 Tausend).<br />
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Financial Statements<br />
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158 www.rzb.at<br />
(5) Handelsergebnis<br />
Im Handelsergebnis werden sämtliche Zins- und Dividendenerträge, Refinanzierungskosten, Provisionen sowie Wertänderungen<br />
aus Handelsbeständen ausgewiesen.<br />
RZB 2005<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Zinsbezogenes Geschäft 68.176 34.823<br />
Währungsbezogenes Geschäft 278.174 252.374<br />
Aktien-/indexbezogenes Geschäft 26.731 25.084<br />
Sonstiges Geschäft -829 -705<br />
Gesamt 372.252 311.576<br />
(6) Ergebnis aus Finanzinvestitionen<br />
Im Ergebnis aus Finanzanlagen sind Bewertungs- und Veräußerungsergebnisse aus Wertpapieren des Finanzanlagebestands<br />
sowie aus Unternehmensanteilen enthalten. Darunter befinden sich Anteile an verbundenen Unternehmen,<br />
at-equity bewerteten Unternehmen und sonstigen Unternehmen.<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Ergebnis aus Finanzanlagen 23.760 70.496<br />
Bewertungsergebnis aus Wertpapieren des Finanzanlagebestands -2.881 -2.496<br />
Veräußerungsergebnis aus Wertpapieren des Finanzanlagebestands -205 377<br />
Bewertungsergebnis aus Unternehmensanteilen -29.560 68.995<br />
Veräußerungsergebnis aus Unternehmensanteilen 56.406 3.620<br />
Ergebnis aus dem sonstigen Finanzumlaufvermögen 2.277 23.456<br />
Bewertungsergebnis aus Wertpapieren des Finanzumlaufvermögens -4.513 17.318<br />
Veräußerungsergebnis aus Wertpapieren des Finanzumlaufvermögens 6.645 6.138<br />
Veräußerungsergebnis aus verbrieften Forderungen 145 -<br />
Gesamt 26.037 93.952<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
(7) Verwaltungsaufwendungen<br />
Die Verwaltungsaufwendungen im Konzern setzen sich aus Personalaufwand, Sachaufwand und Abschreibungen auf<br />
Sachanlagen sowie immaterielle Vermögenswerte zusammen und stellen sich wie folgt dar:<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Personalaufwand -817.152 -599.375<br />
hievon Löhne und Gehälter -610.797 -455.430<br />
hievon soziale Abgaben -145.632 -110.213<br />
hievon freiwilliger Sozialaufwand -26.101 -22.380<br />
hievon Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen -33.503 -11.352<br />
hievon Aufwendungen für das Share Incentive Program (SIP) -1.119 -<br />
Sachaufwand -590.874 -444.257<br />
hievon Raumaufwand -143.726 -112.114<br />
hievon EDV-Aufwand -90.100 -63.935<br />
hievon Kommunikationsaufwand -51.733 -42.158<br />
hievon Rechts- und Beratungsaufwand -43.800 -25.482<br />
hievon Werbe- und Repräsentationsaufwand -71.684 -57.364<br />
hievon Einlagensicherung -33.942 -23.939<br />
hievon Büroaufwand -17.084 -14.278<br />
hievon sonstiger Sachaufwand -138.805 -104.986<br />
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte -166.001 -152.427<br />
hievon Sachanlagen -103.310 -113.120<br />
hievon immaterielle Vermögenswerte -54.735 -36.342<br />
hievon vermietete Leasinganlagen -7.956 -2.965<br />
Gesamt -1.574.027 -1.196.059<br />
Die Abschreibungen für den im Zuge der Erstkonsolidierung aktivierten erworbenen Kundenstock der Bank Aval beliefen<br />
sich auf € 1.192 Tausend.<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
Financial Statements<br />
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159
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160 www.rzb.at<br />
(8) Sonstiges betriebliches Ergebnis<br />
RZB 2005<br />
Im sonstigen betrieblichen Ergebnis sind unter anderem die Umsätze und die Aufwendungen aus bankfremden Tätigkeiten,<br />
die Erträge bzw. Aufwendungen aus dem Abgang sowie Erträge aus Zuschreibungen von Sachanlagen und<br />
immateriellen Vermögenswerten enthalten. Das ebenfalls enthaltene Ergebnis aus dem Hedge Accounting resultiert aus<br />
der Bewertung der Sicherungsinstrumente sowie der gehedgten Grundgeschäfte.<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Umsatzerlöse aus bankfremden Tätigkeiten 679.168 448.135<br />
Aufwendungen aus bankfremden Tätigkeiten -605.557 -375.283<br />
Ergebnis aus dem Hedge Accounting -642 -3.214<br />
Ergebnis aus sonstigen Derivaten 14.867 -6.210<br />
Ergebnis aus dem Abgang von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten -4.707 83<br />
Sonstige Steuern -29.539 -23.205<br />
Firmenwertabschreibungen -2.506 -34.926<br />
Erträge aus der Vereinnahmung passiver Unterschiedsbeträge 2.924 9.773<br />
Ergebnis aus der Dotierung und Auflösung sonstiger Rückstellungen -11.024 1.113<br />
Sonstige betriebliche Erträge 87.628 121.479<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen -43.650 -66.782<br />
Gesamt 86.962 70.964<br />
Die sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen sind in erster Linie durchlaufende Posten, die aus dem gemeinsamen<br />
Verkauf von eigenen Finanzdienstleistungen und Leistungen von Drittanbietern wie z.B. Versicherungen entstehen.<br />
Im Berichtsjahr wurden passive Unterschiedsbeträge von € 2.924 Tausend (2004: € 9.773 Tausend), die im Rahmen<br />
der Erstkonsolidierung angefallen sind, sofort ergebniswirksam vereinnahmt. Der Posten Firmenwertabschreibungen<br />
beinhaltet ausschließlich einen Wertminderungsaufwand (Impairment) in Höhe von € 2.506 Tausend.<br />
In dem Posten Umsatzerlöse aus bankfremden Tätigkeiten sind Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen<br />
Immobilien in Höhe von € 2.001 Tausend ausgewiesen. Die im Vorjahr unter den sonstigen betrieblichen Erträgen und<br />
Aufwendungen ausgewiesenen Erträge und Aufwendungen aus Dienstleistungen im Zusammenhang mit Leasinggeschäften<br />
werden ab 2005 in den Umsatzerlösen und Aufwendungen aus bankfremden Tätigkeiten dargestellt.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
(9) Steuern vom Einkommen und Ertrag<br />
Die Ertragsteueraufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Laufende Steuern vom Einkommen und Ertrag -223.046 -86.683<br />
hievon Inland -88.565 -14.740<br />
hievon Ausland -134.481 -71.943<br />
Latente Steuern -2.174 -39.841<br />
Gesamt -225.220 -126.524<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>AG</strong> ist Gruppenträger einer steuerlichen Gruppe, deren Gruppenmitglieder<br />
vier vollkonsolidierte Tochterunternehmen aus dem Bereich der <strong>Raiffeisen</strong> International und die <strong>Raiffeisen</strong> Research<br />
Gesellschaft m.b.H. umfassen.<br />
Die nachfolgende Überleitungsrechnung zeigt den Zusammenhang zwischen Jahresüberschuss und effektiver<br />
Steuerbelastung:<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Jahresüberschuss vor Steuern<br />
Rechnerischer Ertragsteueraufwand im Geschäftsjahr zum inländischen<br />
929.863 692.226<br />
Ertragsteuersatz von 25 Prozent (2004: 34 Prozent) -232.466 -236.602<br />
Auswirkungen abweichender ausländischer Steuersätze<br />
Steuerminderung aufgrund von steuerbefreiten Beteiligungs- und<br />
39.790 64.091<br />
steuerbefreiten sonstigen Erträgen 28.632 43.370<br />
Steuermehrungen aufgrund von nicht abzugsfähigen Aufwendungen -34.113 -23.864<br />
Sonstiges -27.063 26.481<br />
Effektive Steuerbelastung -225.220 -126.524<br />
In den sonstigen Veränderungen sind größtenteils Umbewertungen aus der Anrechenbarkeit von steuerlichen<br />
Verlustvorträgen und nachträgliche Steuerzahlungen für Vorperioden enthalten.<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
Financial Statements<br />
www.rzb.at<br />
161
Financial Statements<br />
162 www.rzb.at<br />
(10) Gewinn je Aktie<br />
RZB 2005<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Jahresüberschuss 450.864 445.679<br />
abzüglich Vorzugsdividende -6.745 -6.745<br />
Bereinigter Jahresüberschuss 444.119 438.934<br />
Durchschnittliche Anzahl ausgegebener Stammaktien (Stück) 4.797.538 4.292.335<br />
Gewinn je Aktie (in €) 92,57 102,26<br />
Es waren keine Wandel- oder Optionsrechte im Umlauf, daher entspricht der unverwässerte Gewinn je Aktie dem<br />
verwässerten Gewinn je Aktie. Der Anstieg der durchschnittlichen Anzahl ausgegebener Stammaktien ist auf die<br />
Kapitalerhöhung der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> im Dezember 2004 zurückzuführen.<br />
Erläuterungen zur Bilanz<br />
(11) Barreserve<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Kassenbestand 851.212 477.190<br />
Guthaben bei <strong>Zentralbank</strong>en 2.453.991 1.620.961<br />
Gesamt 3.305.203 2.098.151<br />
(12) Forderungen an Kreditinstitute<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Giro- und Clearinggeschäft 1.243.510 1.211.078<br />
Geldmarktgeschäft 23.145.399 17.465.513<br />
Kredite an Banken 4.815.465 3.312.684<br />
Angekaufte Forderungen 192.072 190.709<br />
Leasingforderungen 68.262 48.820<br />
Verbriefte Forderungen 181.824 -<br />
Gesamt 29.646.533 22.228.804<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Die Forderungen an Kreditinstitute stellen sich nach regionalen Aspekten wie folgt dar:<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Inland (<strong>Österreich</strong>) 9.206.113 8.206.708<br />
Zentraleuropa (CE) 1.568.764 1.338.004<br />
Südosteuropa (SEE) 1.202.215 1.023.485<br />
GUS-Länder (CIS) 533.154 241.957<br />
Sonstige 17.136.287 11.418.649<br />
Gesamt 29.646.533 22.228.804<br />
(13) Forderungen an Kunden<br />
Die Forderungen an Kunden gliedern sich wie folgt:<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Kreditgeschäft 25.038.623 18.870.203<br />
Geldmarktgeschäft 4.713.845 2.937.958<br />
Hypothekarforderungen 5.998.242 2.915.877<br />
Angekaufte Forderungen 584.770 517.313<br />
Leasingforderungen 3.131.727 2.715.402<br />
Verbriefte Forderungen 146.095 -<br />
Gesamt 39.613.302 27.956.753<br />
Die Forderungen an Kunden verteilen sich auf folgende Sektoren:<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Öffentlicher Sektor 1.236.630 1.097.094<br />
Kommerzkunden 29.562.420 20.110.533<br />
Privatkunden 8.457.096 6.397.044<br />
Sonstige 357.156 352.082<br />
Gesamt 39.613.302 27.956.753<br />
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Financial Statements<br />
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163
Financial Statements<br />
164 www.rzb.at<br />
Die Forderungen an Kunden stellen sich nach regionalen Aspekten wie folgt dar:<br />
RZB 2005<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Inland (<strong>Österreich</strong>) 6.819.067 6.758.923<br />
Zentraleuropa (CE) 10.831.066 8.726.601<br />
Südosteuropa (SEE) 6.743.316 4.959.828<br />
GUS-Länder (CIS) 6.398.995 2.343.356<br />
Sonstige 8.820.858 5.168.046<br />
Gesamt 39.613.302 27.956.753<br />
(14) Kreditrisikovorsorgen<br />
Die Risikovorsorgen werden nach konzerneinheitlichen Standards gebildet und decken alle erkennbaren Bonitätsrisiken<br />
ab. Der nachfolgend abgebildete Risikovorsorgespiegel zeigt die Entwicklung im Geschäftsjahr sowie die der Risikovorsorge<br />
zugrunde liegenden Bilanzposten:<br />
Änderung Umbuchungen,<br />
Stand Konsolidie- Zufüh- Währungs- Stand<br />
in € Tausend 1.1.2005 rungskreis rungen* Auflösungen Verbrauch differenzen 31.12.2005<br />
Einzelwertberichtigungen 725.600 120.264 315.481 -185.833 -73.373 3.211 905.350<br />
Forderungen an Kreditinstitute 17.096 223 -1 -1.624 - -689 15.005<br />
Forderungen an Kunden 708.504 120.041 315.482 -184.209 -73.373 3.900 890.345<br />
hievon <strong>Österreich</strong> 397.288 - 59.381 -23.141 -25.138 1.990 410.379<br />
hievon CE 192.329 2.718 123.003 -85.971 -22.191 -1.717 208.171<br />
hievon SEE 79.957 - 79.840 -35.416 -19.230 228 105.378<br />
hievon CIS 38.930 117.323 53.259 -39.680 -6.815 3.399 166.416<br />
Portfolio-Wertberichtigungen 55.100 17.639 104.367 -29.469 38 25.525 173.200<br />
Zwischensumme<br />
Wertberichtigungen auf außer-<br />
780.700 137.903 419.848 -215.302 -73.335 28.736 1.078.550<br />
bilanzielle Verpflichtungen 41.490 2.216 32.083 -30.007 - 4.710 50.492<br />
Gesamt 822.189 140.119 451.931 -245.309 -73.335 33.445 1.129.042<br />
*Zuführungen inklusive Direktabschreibungen und Eingänge auf abgeschriebene Forderungen<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
(15) Handelsaktiva<br />
Die Handelsaktiva umfassen folgende zu Handelszwecken dienende Wertpapiere und derivative Instrumente:<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 5.287.608 3.075.524<br />
Refinanzierungsfähige Schuldtitel öffentlicher Stellen 532.358 1.078.302<br />
Sonstige Schuldtitel öffentlicher Stellen 870.102 594.090<br />
Anleihen und Schuldverschreibungen sonstiger Emittenten 3.885.148 1.403.131<br />
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 1.074.162 529.927<br />
Aktien und sonstige Wertpapiere 563.715 244.134<br />
Investmentfondsanteile 165.180 47.893<br />
Sonstige Wertpapiere 345.267 237.900<br />
Positive Marktwerte aus derivativen Geschäften 959.062 950.166<br />
Zinssatzgeschäft 514.196 334.097<br />
Wechselkursgeschäft 374.481 590.159<br />
Aktien-/indexbezogenes Geschäft 70.385 25.910<br />
Tag-/Festgelder des Handelsbestands<br />
Als Sicherheit gestellte Wertpapiere, zu deren Verkauf oder<br />
167.630 571.296<br />
Verpfändung der Empfänger berechtigt ist 5.834 -<br />
Gesamt 7.494.296 5.126.913<br />
(16) Sonstiges Finanzumlaufvermögen<br />
Das sonstige Finanzumlaufvermögen beinhaltet folgende Wertpapiere:<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 4.142.119 2.405.086<br />
Refinanzierungsfähige Schuldtitel öffentlicher Stellen 989.031 478.371<br />
Sonstige Schuldtitel öffentlicher Stellen 114.595 149.742<br />
Anleihen und Schuldverschreibungen sonstiger Emittenten 3.037.501 1.776.973<br />
Geldmarktpapiere 992 -<br />
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 441.446 224.902<br />
Aktien 17.942 8.639<br />
Investmentfondsanteile 409.636 179.986<br />
Andere nicht festverzinsliche Wertpapiere<br />
Als Sicherheit gestellte Wertpapiere, zu deren Verkauf oder<br />
13.868 36.277<br />
Verpfändung der Empfänger berechtigt ist 17.159 -<br />
Gesamt 4.600.725 2.629.988<br />
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Financial Statements<br />
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(17) Finanzanlagen<br />
Die Finanzanlagen beinhalten die bis zur Fälligkeit zu haltenden Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche<br />
Wertpapiere (held-to-maturity) sowie langfristig gehaltene, strategische Unternehmensanteile:<br />
RZB 2005<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 4.463.326 4.111.504<br />
Refinanzierungsfähige Schuldtitel öffentlicher Stellen 1.590.110 1.309.494<br />
Sonstige Schuldtitel öffentlicher Stellen 1.078.972 650.342<br />
Anleihen und Schuldverschreibungen anderer Emittenten 1.791.774 2.123.061<br />
Sonstige 2.470 28.607<br />
Unternehmensanteile 967.734 908.140<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen 97.822 107.101<br />
At-equity bewertete Unternehmen 580.370 401.246<br />
Sonstige Beteiligungen 289.542 399.793<br />
Gesamt 5.431.059 5.019.644<br />
Die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Unternehmensanteile, bei denen ein beizulegender Zeitwert nicht<br />
zuverlässig bestimmbar ist, belaufen sich auf € 54.340 Tausend (2004: € 84.440 Tausend).<br />
(18) Immaterielle Vermögenswerte<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Firmenwerte 555.086 102.327<br />
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 426.762 161.566<br />
Gesamt 981.848 263.893<br />
Der Anstieg des Postens Firmenwerte ist überwiegend auf die Akquisition der Bank Aval zurückzuführen. In den sonstigen<br />
immateriellen Vermögenswerten sind € 120.921 Tausend für die Marke „AVAL“ aktiviert worden. Darüber hinaus<br />
wurde für den erworbenen Kundenstock ein Aktivposten in Höhe von € 84.771 Tausend angesetzt.<br />
(19) Sachanlagen<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Betrieblich genutzte Grundstücke und Gebäude 396.769 245.387<br />
Sonstige Grundstücke und Gebäude 13.878 15.833<br />
Sonstige Sachanlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 480.122 351.641<br />
Vermietete Leasinganlagen 117.437 67.011<br />
Gesamt 1.008.206 679.872<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Der Marktwert der sonstigen Grundstücke und Gebäude (Investment Property) beträgt € 44.839 Tausend<br />
(2004: € 46.091 Tausend).<br />
(20) Anlagenspiegel<br />
Die Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte entwickelten sich im Geschäftsjahr 2005 wie folgt:<br />
Anschaffungs-/Herstellungskosten<br />
Stand<br />
Änderung<br />
Konsolidie- Währungs- Stand<br />
in € Tausend 1.1.2005 rungskreis differenzen Zugänge Abgänge Umbuchungen 31.12.2005<br />
Immaterielle Vermögenswerte 481.031 680.023 7.885 103.695 -26.569 8.774 1.254.839<br />
Firmenwerte<br />
Sonstige immaterielle<br />
157.334 457.771 2.363 - -3.966 - 613.503<br />
Vermögenswerte 323.697 222.252 5.521 103.695 -22.603 8.774 641.337<br />
Sachanlagen<br />
Betrieblich genutzte<br />
1.191.185 189.361 40.910 291.408 -89.591 -8.774 1.614.499<br />
Grundstücke und Gebäude<br />
Sonstige Grundstücke und<br />
409.960 112.631 15.071 58.806 -20.075 -7.006 569.387<br />
Gebäude<br />
hievon Grundwert der<br />
23.469 -485 597 4.190 -2.501 -992 24.279<br />
bebauten Grundstücke 3.478 461 - 3.184 -3.820 - 3.302<br />
Sonstige Sachanlagen 673.131 58.981 24.367 177.873 -56.940 -2.022 875.391<br />
Vermietete Leasinganlagen 84.623 18.234 875 50.539 -10.075 1.246 145.442<br />
Gesamt 1.672.216 869.384 48.795 395.103 -116.160 - 2.869.338<br />
Zu- und Abschreibungen/Wertberichtigungen Buchwert<br />
Stand<br />
in € Tausend kumuliert Zuschreibungen Abschreibungen 31.12.2005<br />
Immaterielle Vermögenswerte -272.991 89 -57.241 981.848<br />
Firmenwerte -58.417 - -2.506 555.086<br />
Sonstige immaterielle Vermögenswerte -214.574 89 -54.735 426.763<br />
Sachanlagen -606.293 674 -111.266 1.008.206<br />
Betrieblich genutzte Grundstücke und Gebäude -172.618 - -14.080 396.769<br />
Sonstige Grundstücke und Gebäude -10.400 - -2.845 13.878<br />
hievon Grundwert der bebauten Grundstücke 517 - - 3.820<br />
Sonstige Sachanlagen -395.269 63 -86.386 480.122<br />
Vermietete Leasinganlagen -28.006 611 -7.956 117.437<br />
Gesamt -879.284 763 -168.507 1.990.055<br />
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Financial Statements<br />
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RZB 2005<br />
Die Akquisition in der Ukraine wirkt sich auf den Anlagenspiegel insbesondere in den Posten Firmenwerte und sonstige<br />
immaterielle Vermögenswerte (Marke, Kundenstock) aus und wird als Änderung des Konsolidierungskreises dargestellt.<br />
In der Spalte Zugänge zu immateriellen Vermögenswerten sowie zu den Sachanlagen sind keine Einzelinvestitionen mit<br />
einem Anschaffungswert über € 10.000 Tausend enthalten.<br />
Die Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte entwickelten sich im Geschäftsjahr 2004 wie folgt:<br />
Anschaffungs-/Herstellungskosten<br />
Stand<br />
Änderung<br />
Konsolidie- Währungs- Stand<br />
in € Tausend 1.1.2004 rungskreis differenzen Zugänge Abgänge Umbuchungen 31.12.2004<br />
Immaterielle Vermögenswerte 314.615 72.380 4.539 81.781 -35.378 43.094 481.031<br />
Firmenwerte<br />
Sonstige immaterielle<br />
48.791 71.637 -3.930 323 - 40.513 157.334<br />
Vermögenswerte 265.824 743 8.469 81.458 -35.378 2.581 323.697<br />
Sachanlagen<br />
Betrieblich genutzte<br />
906.807 116.493 25.342 234.718 -89.594 -2.581 1.191.185<br />
Grundstücke und Gebäude<br />
Sonstige Grundstücke<br />
352.079 15.827 6.108 31.142 -12.202 17.006 409.960<br />
und Gebäude<br />
hievon Grundwert der<br />
23.446 1.527 1.235 2.278 -3.157 -1.860 23.469<br />
bebauten Grundstücke 3.995 - -517 - - - 3.478<br />
Sonstige Sachanlagen 494.033 58.806 17.765 189.087 -66.512 -20.048 673.131<br />
Vermietete Leasinganlagen 37.249 40.333 232 12.211 -7.723 2.321 84.623<br />
Gesamt 1.221.422 188.873 29.881 316.499 -124.972 40.513 1.672.216<br />
Zu- und Abschreibungen Buchwert<br />
Stand<br />
in € Tausend kumuliert Zuschreibungen Abschreibungen 31.12.2004<br />
Immaterielle Vermögenswerte -217.138 - -71.268 263.893<br />
Firmenwerte -55.007 - -34.926 102.327<br />
Sonstige immaterielle Vermögenswerte -162.131 - -36.342 161.566<br />
Sachanlagen -511.312 185 -116.085 679.872<br />
Betrieblich genutzte Grundstücke und Gebäude -164.573 - -36.782 245.387<br />
Sonstige Grundstücke und Gebäude -7.636 - -1.530 15.833<br />
hievon Grundwert der bebauten Grundstücke - - - 3.478<br />
Sonstige Sachanlagen -321.491 180 -74.808 351.641<br />
Vermietete Leasinganlagen -17.613 5 -2.965 67.011<br />
Gesamt -728.450 185 -187.353 943.766<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Die Akquisition in Albanien wirkt sich auf den Anlagenspiegel insbesondere im Posten immaterielle Vermögenswerte<br />
(Firmenwerte) aus und wird als Änderung des Konsolidierungskreises dargestellt. In der Spalte Zugänge zu<br />
immateriellen Vermögenswerten sowie zu den Sachanlagen sind keine Einzelinvestitionen mit einem Anschaffungswert<br />
über € 10.000 Tausend enthalten.<br />
(21) Sonstige Aktiva<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Steuerforderungen 122.218 95.863<br />
Laufende Steuerforderungen 65.274 47.237<br />
Latente Steuerforderungen 56.944 48.626<br />
Forderungen aus bankfremden Tätigkeiten 119.449 130.663<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 263.092 183.360<br />
Positive Marktwerte derivativer Sicherungsinstrumente in IAS 39 Fair Value Hedge 46.880 46.657<br />
Zinssatzgeschäft 46.880 47.105<br />
Aktien-/indexbezogenes Geschäft - -448<br />
Positive Marktwerte sonstiger derivativer Finanzinstrumente 83.388 121.290<br />
Zinssatzgeschäft 14.458 5.495<br />
Wechselkursgeschäft 56.137 99.122<br />
Aktien-/indexbezogenes Geschäft 12.793 16.673<br />
Positive Marktwerte derivativer Finanzinstrumente in Cash-Flow Hedge 1.572.384 1.707.593<br />
Zinssatzgeschäft 734.197 929.423<br />
Wechselkursgeschäft 838.187 778.170<br />
Sonstige Aktiva 653.467 355.512<br />
Gesamt 2.860.877 2.640.939<br />
Soweit die Bedingungen für Hedge Accounting nach IAS 39 erfüllt sind, werden derivative Finanzinstrumente in der<br />
Funktion von Sicherungsinstrumenten mit ihrem Marktwert (Dirty Price) ausgewiesen. Grundgeschäfte in Zusammenhang<br />
mit Fair Value Hedges sind Forderungen an Kreditinstitute bzw. an Kunden und verbriefte Verbindlichkeiten. Hierbei<br />
werden Zinsänderungsrisiken abgesichert. Die Buchwertänderungen der gesicherten Grundgeschäfte in IAS 39 Fair<br />
Value Hedges sind in den jeweiligen Bilanzposten enthalten.<br />
In diesem Posten werden auch die positiven Marktwerte sonstiger derivativer Finanzinstrumente gezeigt, die weder zu<br />
Handelszwecken gehalten werden noch ein Sicherungsinstrument für einen Fair Value Hedge gemäß IAS 39 darstellen.<br />
In dem Posten Sonstige Aktiva sind auch zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte gemäß IFRS 5 in Höhe von<br />
€ 4.602 Tausend ausgewiesen.<br />
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Die latenten Steuern stellen sich wie folgt dar:<br />
RZB 2005<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Latente Steuerforderungen 56.944 48.626<br />
Rückstellungen für latente Steuern 44.231 60.585<br />
Saldo latenter Steuern 12.713 -11.959<br />
Der Saldo latenter Steuern stammt aus folgenden Bilanzposten:<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Kreditrisikovorsorgen 32.424 17.020<br />
Sonstige Aktiva 44.251 31.736<br />
Rückstellungen 24.255 11.260<br />
Sonstige Passiva 24.122 58.027<br />
Steuerliche Verlustvorträge 46.527 55.934<br />
Übrige Bilanzposten 67.097 55.524<br />
Latente Steueransprüche 238.676 229.501<br />
Forderungen an Banken 10.547 2.148<br />
Forderungen an Kunden 16.763 9.114<br />
Handelsaktiva 27.335 58.038<br />
Finanzanlagen 16.329 44.883<br />
Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 33.535 10.103<br />
Sonstige Passiva 46.380 45.340<br />
Übrige Bilanzposten 75.074 71.833<br />
Latente Steuerverpflichtungen 225.962 242.738<br />
Saldo latenter Steuern 12.713 -11.959<br />
Im Konzernabschluss sind aktivierte Vorteile in Höhe von € 46.527 Tausend aus noch nicht genutzten steuerlichen<br />
Verlustvorträgen enthalten. Die Verlustvorträge sind zum überwiegenden Teil zeitlich unbegrenzt vortragsfähig.<br />
Weitere Ansprüche in Höhe von € 19.995 Tausend wurden nicht aktiviert, weil aus heutiger Sicht die Verwendung in<br />
angemessener Zeit nicht realisierbar erscheint.<br />
(22) Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
Die Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Giro-/Clearinggeschäft 2.070.770 2.864.275<br />
Geldmarktgeschäft 35.423.602 25.088.356<br />
Langfristige Finanzierungen 5.922.112 4.317.339<br />
Gesamt 43.416.484 32.269.970<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Die Verbindlichkeiten stellen sich nach regionalen Aspekten wie folgt dar:<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Inland (<strong>Österreich</strong>) 15.942.855 13.467.003<br />
Zentraleuropa (CE) 1.219.289 1.084.768<br />
Südosteuropa (SEE) 488.815 290.049<br />
GUS-Länder(CIS) 296.133 116.826<br />
Sonstige 25.469.392 17.311.324<br />
Gesamt 43.416.484 32.269.970<br />
(23) Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />
Nach Produktgruppen gliedern sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden wie folgt:<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Sichteinlagen 14.162.861 9.022.639<br />
Termineinlagen 16.533.817 13.383.007<br />
Spareinlagen 1.461.153 980.733<br />
Gesamt 32.157.831 23.386.379<br />
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden teilen sich auf folgende Sektoren auf:<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Öffentlicher Sektor 996.706 772.841<br />
Kommerzkunden 16.556.650 11.463.799<br />
Privatkunden 14.101.607 10.788.147<br />
Sonstige 502.868 361.592<br />
Gesamt 32.157.831 23.386.379<br />
Die Verbindlichkeiten stellen sich nach regionalen Gesichtspunkten wie folgt dar:<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Inland (<strong>Österreich</strong>) 3.093.630 2.523.229<br />
Zentraleuropa (CE) 10.611.077 9.249.126<br />
Südosteuropa (SEE) 8.110.373 6.405.364<br />
GUS-Länder (CIS) 5.078.773 1.629.212<br />
Sonstige 5.263.978 3.579.448<br />
Gesamt 32.157.831 23.386.379<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
Financial Statements<br />
www.rzb.at<br />
171
Financial Statements<br />
172 www.rzb.at<br />
(24) Verbriefte Verbindlichkeiten<br />
RZB 2005<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Begebene Schuldverschreibungen 4.924.380 2.326.366<br />
Begebene Geldmarktpapiere 927.681 486.434<br />
Sonstige verbriefte Verbindlichkeiten 365.149 290.146<br />
Gesamt 6.217.210 3.102.946<br />
(25) Rückstellungen<br />
Änderung Umbuchungen,<br />
Stand Konsolidie- Zu- Währungs- Stand<br />
in € Tausend 1.1.2005 rungskreis führungen Auflösungen Verbrauch differenzen 31.12.2005<br />
Abfertigungen 32.070 - 12.061 -89 -145 4 43.901<br />
Pensionen 44.507 - 13.735 - -1 742 58.983<br />
Steuern 108.771 3.467 89.316 -33.375 -14.965 3.701 156.915<br />
hievon für laufende 48.186 2.474 101.768 -26.444 -14.557 1.257 112.684<br />
hievon für latente 60.585 993 -12.452 -6.931 -408 2.444 44.231<br />
Garantien und Bürgschaften<br />
Rückstellungen für<br />
41.490 2.216 32.082 -30.006 - 4.710 50.492<br />
offene Rechtsfälle 49.197 - 15.920 -1.760 - 615 63.972<br />
Sonstige 67.363 3.259 65.395 -12.580 -35.930 6.362 93.869<br />
Gesamt 343.398 8.942 228.509 -77.810 -51.041 16.134 468.132<br />
Unter den sonstigen Rückstellungen sind zum überwiegenden Teil Rückstellungen für aus dem Verstoß gegen das<br />
europäische Wettbewerbsrecht resultierende Strafzahlungen, Rückstellungen für Leistungsbonuszahlungen sowie Rückstellungen<br />
für nicht verbrauchte Urlaube gebucht.<br />
Die Rückstellungen für Abfertigungen und ähnliche Verpflichtungen zeigen folgende Entwicklung:<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
DBO 1.1. 32.070 30.149<br />
Währungsdifferenzen 5 -<br />
Änderung im Konsolidierungskreis - -1.190<br />
Dienstzeitaufwand (Service cost) 2.864 2.635<br />
Zinsaufwand (Interest cost) 1.730 1.942<br />
Zahlungen -2.147 -2.963<br />
Versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust 9.380 1.497<br />
Rückstellung zum 31.12. (= DBO) 43.901 32.070<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Die Pensionsrückstellungen entwickeln sich wie folgt:<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
DBO 1.1. 44.507 44.632<br />
Währungsdifferenzen 3 -<br />
Dienstzeitaufwand (Service cost) 1.330 1.038<br />
Zinsaufwand (Interest cost) 3.986 3.968<br />
Zahlungen -4.392 -4.297<br />
Veränderung des Planvermögens -2.545 -1.118<br />
Versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust 16.093 284<br />
Rückstellung zum 31.12. (= DBO) 58.983 44.507<br />
(26) Handelspassiva<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Negative Marktwerte derivativer Finanzinstrumente 2.087.638 1.540.187<br />
Zinssatzgeschäft 504.981 366.252<br />
Wechselkursgeschäft 338.877 565.851<br />
Aktien-/indexbezogenes Geschäft 1.243.780 608.084<br />
Leerverkauf von Handelsaktiva 458.775 18.319<br />
Tag-/Festgelder des Handelsbestands 165.049 293.887<br />
Gesamt 2.711.462 1.852.393<br />
(27) Sonstige Passiva<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Verbindlichkeiten aus bankfremden Tätigkeiten 184.080 138.084<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 214.354 187.060<br />
Negative Marktwerte derivativer Sicherungsinstrumente in IAS 39 Fair Value Hedge 284 3.993<br />
Zinssatzgeschäft 244 429<br />
Wechselkursgeschäft 40 3.564<br />
Negative Marktwerte sonstiger derivativer Finanzinstrumente 243.444 253.112<br />
Zinssatzgeschäft 27.630 28.649<br />
Wechselkursgeschäft 215.814 224.463<br />
Negative Marktwerte sonstiger derivativer Finanzinstrumente in Cash-Flow Hedge 1.334.908 1.433.103<br />
Zinssatzgeschäft 667.826 783.506<br />
Wechselkursgeschäft 667.082 649.597<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 334.951 208.245<br />
Gesamt 2.312.021 2.223.597<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
Financial Statements<br />
www.rzb.at<br />
173
Financial Statements<br />
174 www.rzb.at<br />
(28) Nachrangkapital<br />
RZB 2005<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Nachrangige Verbindlichkeiten 1.475.897 1.168.183<br />
Ergänzungskapital 120.054 125.508<br />
Genussrechtskapital 34.687 49.221<br />
Gesamt 1.630.638 1.342.912<br />
(29) Eigenkapital und Anteile anderer Gesellschafter<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Eigenkapital 3.068.496 2.228.880<br />
Gezeichnetes Kapital 386.114 386.114<br />
Kapitalrücklagen 635.769 635.769<br />
Gewinnrücklagen 2.046.613 1.206.997<br />
Konzern-Jahresüberschuss 450.864 445.679<br />
Anteile anderer Gesellschafter 1.430.361 668.102<br />
Gesamt 4.949.721 3.342.661<br />
Das gezeichnete Kapital der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>AG</strong> ist in 5.313.258 nennwertlose Stückaktien zerlegt,<br />
davon sind 4.797.538 auf Namen lautende Stammaktien sowie 515.720 auf Inhaber lautende stimmrechtslose Vorzugsaktien.<br />
Das Gesamtnominale gemäß Satzung beträgt € 386.114 Tausend.<br />
Die Inhaber von stimmrechtslosen Vorzugsaktien erhalten eine Vorzugsdividende von dem auf die Aktie entfallenden<br />
Anteil am Grundkapital. Die Vorzugsdividende für das Geschäftsjahr 2005 beträgt unverändert € 13,08 pro Stück<br />
Vorzugsaktie. Dies ergibt eine Ausschüttungssumme von € 6.745 Tausend.<br />
Der Vorstand wird der Hauptversammlung vorschlagen, aus dem verbleibenden Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2005<br />
der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> eine Dividende von € 20,78 je Stammaktien auszuschütten – dies entspricht einer<br />
Ausschüttungssumme von € 99.693 Tausend – und den Restwert in Höhe von € 1.943 Tausend auf neue Rechnung<br />
vorzutragen.<br />
Die Darstellung der Eigenkapitalentwicklung ist der Seite 130 zu entnehmen.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Zusätzliche IFRS-<strong>Info</strong>rmationen<br />
(30) Restlaufzeitengliederung<br />
Restlaufzeitengliederung zum 31. Dezember 2005:<br />
täglich fällig<br />
bzw. ohne bis 3 Monate 1 bis mehr als<br />
in € Tausend Laufzeit 3 Monate bis 1 Jahr 5 Jahre 5 Jahre<br />
Barreserve 3.305.203 - - - -<br />
Forderungen an Kreditinstitute 1.428.889 21.457.462 4.128.017 2.097.835 534.330<br />
Forderungen an Kunden 3.103.978 8.151.878 7.975.473 13.502.166 6.879.808<br />
Handelsaktiva 494.629 828.560 342.284 3.557.287 2.271.535<br />
Sonstiges Finanzumlaufvermögen 217.432 963.153 477.937 2.345.055 597.148<br />
Finanzanlagen 967.734 723.178 1.035.458 2.571.196 133.494<br />
Sonstige Aktiva 514.594 643.521 239.064 1.329.043 134.655<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.966.468 32.142.100 3.501.290 4.026.961 1.779.665<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 14.295.197 12.608.710 3.510.397 1.086.550 656.977<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten - 1.439.215 463.201 3.482.901 831.893<br />
Handelspassiva 448.907 588.975 807.624 356.777 509.178<br />
Nachrangkapital - 106.280 2.611 556.486 965.261<br />
Sonstige Passiva 239.403 491.051 177.141 1.234.705 169.722<br />
Restlaufzeitengliederung zum 31. Dezember 2004:<br />
täglich fällig<br />
bzw. ohne bis 3 Monate 1 bis mehr als<br />
in € Tausend Laufzeit 3 Monate bis 1 Jahr 5 Jahre 5 Jahre<br />
Barreserve 2.098.151 - - - -<br />
Forderungen an Kreditinstitute 1.505.593 15.779.449 2.671.366 1.733.168 539.228<br />
Forderungen an Kunden 2.490.816 5.531.540 5.677.633 9.528.897 4.727.866<br />
Handelsaktiva 320.011 1.310.144 783.001 1.470.297 1.243.459<br />
Sonstiges Finanzumlaufvermögen 188.420 396.086 604.901 1.221.068 219.512<br />
Finanzanlagen 908.140 695.885 1.177.745 1.971.402 266.472<br />
Sonstige Aktiva 395.204 728.972 237.803 830.968 447.992<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2.711.130 22.459.227 2.135.045 3.425.830 1.538.739<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 9.459.224 9.426.997 2.482.256 692.802 1.325.100<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten - 266.728 645.013 1.801.727 389.478<br />
Handelspassiva 32.235 508.269 511.242 368.292 432.354<br />
Nachrangkapital - 70.435 32.705 222.696 1.017.076<br />
Sonstige Passiva 247.615 717.627 167.373 656.278 434.703<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
Financial Statements<br />
www.rzb.at<br />
175
Financial Statements<br />
176 www.rzb.at<br />
(31) Angaben zu Beziehungen mit nahestehenden Unternehmen<br />
Unternehmen können mit nahestehenden Unternehmen und Personen Geschäfte abschließen, die sich auf die Vermögens-,<br />
Finanz- und Ertragslage eines Unternehmens auswirken können. Die nahestehenden Unternehmen der RZB<br />
wurden in folgende Kategorien aufgeteilt:<br />
RZB 2005<br />
• Unter Mutterunternehmen ist formal die nicht operativ tätige Beteiligungsholding <strong>Raiffeisen</strong>-Landesbanken-Holding<br />
GmbH als Mehrheitsaktionär der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> zu verstehen.<br />
• Unternehmen mit einem maßgeblichen Einfluss sind im Wesentlichen die <strong>Raiffeisen</strong>-Holding Niederösterreich-Wien<br />
registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung und die <strong>Raiffeisen</strong>landesbank Niederösterreich-Wien <strong>AG</strong>.<br />
• Als verbundene Unternehmen werden jene 276 Tochtergesellschaften klassifiziert, die aufgrund untergeordneter<br />
Bedeutung nicht in den Konzernabschluss einbezogen wurden. Siehe dazu auch Kapitel Konsolidierungskreis.<br />
• At-equity bewertete Unternehmen.<br />
• Sonstige Beteiligungen.<br />
Angaben zu den Beziehungen der RZB mit Personen in Schlüsselpositionen (Vorstand) sind unter Punkt 50 ersichtlich.<br />
Im Geschäftsjahr 2005 wurden mit folgenden nahestehenden Unternehmen Transaktionen getätigt, die sich<br />
folgendermaßen widerspiegeln:<br />
Unternehmen At-equity<br />
Mutter- mit maßgeb- Verbundene bewertete Sonstige<br />
in € Tausend unternehmen lichem Einfluss Unternehmen Unternehmen Beteiligungen<br />
Forderungen an Kreditinstitute - 1.019.025 - 211.944 830.981<br />
Forderungen an Kunden - - 387.583 2.158 514.196<br />
Handelsaktiva - 26.138 15.073 21.413 10.588<br />
Sonstiges Finanzumlaufvermögen - - 4.261 - 229<br />
Finanzanlagen - - - 2.470 18.501<br />
Unternehmensanteile - - 97.822 580.370 289.541<br />
Sonstige Aktiva - 1.283 3.008 4.848 57.642<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - 1.707.921 - 678.041 6.839.307<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 328 - 109.719 6.935 271.483<br />
Rückstellungen - - 809 310 3.261<br />
Handelspassiva - 20.830 - 14.204 13.991<br />
Sonstige Passiva - 697 687 4.685 29.029<br />
Gegebene Garantien - 9.578 12.563 250.907 34.942<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Im Geschäftsjahr 2004 wurden mit folgenden nahestehenden Unternehmen Transaktionen getätigt, die sich<br />
folgendermaßen widerspiegeln:<br />
Unternehmen At-equity<br />
Mutter- mit maßgeb- Verbundene bewertete Sonstige<br />
in € Tausend unternehmen lichem Einfluss Unternehmen Unternehmen Beteiligungen<br />
Forderungen an Kreditinstitute - 1.144.678 - 187.950 345.163<br />
Forderungen an Kunden - - 636.677 11.205 485.546<br />
Handelsaktiva - 15.752 - 19.037 33.323<br />
Sonstiges Finanzumlaufvermögen - - 25 64.254 17.801<br />
Finanzanlagen - - 8.505 2.470 10.505<br />
Unternehmensanteile - - 107.099 401.246 399.793<br />
Sonstige Aktiva 4 3.381 - 5.610 70.519<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - 1.878.374 - 691.541 4.509.249<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 244 - 89.451 2.222 41.554<br />
Rückstellungen - - - 310 1.600<br />
Handelspassiva - 26.926 - 19.618 7.493<br />
Sonstige Passiva - 728 - 23.654 35.802<br />
Gegebene Garantien - 9.150 34.681 328.084 27.215<br />
(32) Fremdwährungsvolumina<br />
Im Konzernabschluss sind die nachfolgenden Volumina an auf fremde Währung lautenden Vermögenswerten und<br />
Schulden enthalten:<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Aktiva 47.757.308 30.068.504<br />
Passiva 45.071.461 29.411.673<br />
(33) Auslandsaktiva/-passiva<br />
Die Vermögenswerte mit Vertragspartnern außerhalb <strong>Österreich</strong>s stellen sich folgendermaßen dar:<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Aktiva 69.956.818 47.261.131<br />
Passiva 59.765.882 41.754.978<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
Financial Statements<br />
www.rzb.at<br />
177
Financial Statements<br />
178 www.rzb.at<br />
(34) Nachrangige Vermögenswerte<br />
In den Aktiva sind folgende nachrangige Vermögenswerte enthalten:<br />
RZB 2005<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Forderungen an Kreditinstitute 9.662 2.196<br />
Forderungen an Kunden 98.260 128.179<br />
Handelsaktiva 65.046 25.677<br />
Sonstiges Finanzumlaufvermögen 191.399 48.061<br />
Finanzanlagen 22.465 40.858<br />
Gesamt 386.832 244.971<br />
(35) Aufwendungen für nachrangige Verbindlichkeiten<br />
Im Berichtsjahr entstanden Aufwendungen für nachrangige Verbindlichkeiten in Höhe von € 47.651 Tausend<br />
(2004: € 46.652 Tausend).<br />
(36) Eventualverbindlichkeiten und andere außerbilanzielle Verpflichtungen<br />
Zum Jahresende bestanden folgende außerbilanzielle Verpflichtungen:<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Eventualverpflichtungen 9.913.604 8.033.822<br />
Weitergegebene Wechsel 22.035 11.378<br />
Avalkredite 6.582.227 5.925.480<br />
Sonstige Bürgschaften 1.316.580 755.861<br />
Akkreditive 1.967.426 1.310.461<br />
Sonstige Eventualverpflichtungen 25.336 30.641<br />
Kreditrisiken 13.485.380 8.102.617<br />
Unwiderrufliche Kreditzusagen/stand-by facilities 11.616.525 6.691.398<br />
bis 1 Jahr 5.857.602 3.086.724<br />
über 1 Jahr 5.758.922 3.604.674<br />
Unechte Pensionsgeschäfte 176.956 157.873<br />
Sonstige Kreditrisiken 1.691.899 1.253.346<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> ist Mitglied der <strong>Raiffeisen</strong>-Kundengarantiegemeinschaft <strong>Österreich</strong>. Die Vereinsmitglieder<br />
übernehmen eine vertragliche Haftungsverpflichtung dahingehend, dass sie solidarisch die zeitgerechte Erfüllung aller<br />
Kundeneinlagen und Eigenemissionen eines insolventen Vereinsmitgliedes bis zur Grenze, die sich aus der Summe der<br />
individuellen Tragfähigkeit der anderen Vereinsmitglieder ergibt, garantieren. Die individuelle Tragfähigkeit eines<br />
Vereinsmitgliedes bestimmt sich nach den frei verwendbaren Reserven unter Berücksichtigung der einschlägigen<br />
Bestimmungen des BWG.<br />
(37) Pensionsgeschäfte<br />
Zum 31. Dezember bestanden folgende Rücknahme- bzw. Rückgabeverpflichtungen:<br />
in € Tausend<br />
Echte Pensionsgeschäfte als Pensionsgeber (Repurchase Agreement)<br />
2005 2004<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 3.525.758 3.488.416<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 56.733 76.366<br />
Gesamt 3.582.491 3.564.782<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Echte Pensionsgeschäfte als Pensionsnehmer (Reverse Repurchase Agreement)<br />
Forderungen an Kreditinstitute 3.154.475 1.885.842<br />
Forderungen an Kunden 684.588 96.945<br />
Gesamt 3.839.063 1.982.787<br />
Die in Pension gegebenen Wertpapiere aus dem Eigenbestand beliefen sich im Berichtsjahr 2005 auf € 2.226.367<br />
Tausend. In Pension genommen wurden Wertpapiere in Höhe von € 3.843.015 Tausend. Von den als Sicherheit übernommenen<br />
Wertpapieren wurden € 484.886 Tausend weitergegeben bzw. verkauft.<br />
(38) Als Sicherheit übertragene Vermögenswerte<br />
Die folgenden Verbindlichkeiten sind durch in der Bilanz ausgewiesene Vermögenswerte besichert:<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 4.912.555 2.987.385<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 356 6.710<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten 179.724 165.589<br />
Sonstige Passiva 169.217 15.928<br />
Eventualverbindlichkeiten und Kreditrisiken 23.816 20.745<br />
Gesamt 5.319.392 3.196.357<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
Financial Statements<br />
www.rzb.at<br />
179
Financial Statements<br />
180 www.rzb.at<br />
RZB 2005<br />
Folgende in der Bilanz ausgewiesene Vermögenswerte wurden als Sicherheiten für oben genannte Verbindlichkeiten zur<br />
Verfügung gestellt:<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Forderungen an Kreditinstitute 1.951.268 589.801<br />
Forderungen an Kunden 1.040.989 968.576<br />
Handelsaktiva 87.186 57.111<br />
Sonstiges Finanzumlaufvermögen 1.487.983 69.766<br />
Finanzanlagen 820.739 1.667.645<br />
Gesamt 5.388.164 3.352.899<br />
(39) Treuhandgeschäfte<br />
Die in der Bilanz nicht ausgewiesenen Treuhandgeschäfte waren am Bilanzstichtag mit folgenden Volumina<br />
abgeschlossen:<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Forderungen an Kreditinstitute 12.351 58.425<br />
Forderungen an Kunden 345.101 286.848<br />
Finanzanlagen 38.923 39.325<br />
Sonstiges Treuhandvermögen 33.221 2.222<br />
Treuhandvermögen 429.597 386.820<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 232.435 168.757<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 152.533 204.061<br />
Sonstige Treuhandverbindlichkeiten 44.629 14.002<br />
Treuhandverbindlichkeiten 429.597 386.820<br />
(40) Non-performing loans<br />
Als non-performing loans werden jene Kredite eingestuft, bei denen aufgrund der wirtschaftlichen Situation der<br />
Vertragspartner mit keinem Mittelzufluss gerechnet werden kann oder der Vertragspartner seinen Zahlungsverpflichtungen<br />
über einen Zeitraum von mehr als 90 Tagen nicht nachgekommen ist:<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Forderungen an Kreditinstitute 27.473 39.446<br />
Forderungen an Kunden 763.198 700.955<br />
Risikovorsorge im Kreditgeschäft -330.434 -389.720<br />
Gesamt 460.238 388.944<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
(41) Leasing<br />
Die Forderungen aus dem Leasinggeschäft (Finance lease) entwickelten sich wie folgt:<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Bruttoinvestitionswert 3.953.853 3.282.964<br />
Mindestleasingzahlungen 3.474.063 2.749.750<br />
bis 3 Monate 332.110 324.803<br />
von 3 Monaten bis 1 Jahr 700.675 503.223<br />
von 1 Jahr bis 5 Jahre 1.574.379 1.245.857<br />
über 5 Jahre 866.899 675.866<br />
nicht garantierte Restwerte 479.790 533.214<br />
Unrealisierter Finanzertrag 703.157 565.846<br />
bis 3 Monate 47.361 37.220<br />
von 3 Monaten bis 1 Jahr 116.436 97.371<br />
von 1 Jahr bis 5 Jahre 298.061 247.230<br />
über 5 Jahre 241.299 184.025<br />
Nettoinvestitionswert 3.250.696 2.717.117<br />
Die Wertberichtigungen auf uneinbringliche ausstehende Mindestleasingzahlungen beliefen sich im Berichtsjahr auf<br />
€ 15.547 Tausend (2004: € 27.716 Tausend).<br />
Die im Rahmen des Finanzierungsleasings vermieteten Vermögenswerte verteilen sich wie folgt:<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Kraftfahrzeugleasing 1.390.966 1.092.476<br />
Immobilienleasing 1.383.619 1.135.992<br />
Mobilienleasing 476.111 488.649<br />
Gesamt 3.250.696 2.717.117<br />
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Financial Statements<br />
www.rzb.at<br />
181
Financial Statements<br />
182 www.rzb.at<br />
Erläuterungen zu Finanzinstrumenten<br />
(42) Risiken von Finanzinstrumenten (Risikobericht)<br />
Gesamtrisikomanagement und Struktur<br />
RZB 2005<br />
Die Fähigkeit eines Kreditinstitutes, Risiken umfassend zu erfassen und zu messen, zeitnah zu überwachen und zu<br />
steuern, entwickelte sich zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor. Um den langfristigen Erfolg der RZB-Kreditinstitutsgruppe<br />
und ein selektives Wachstum der RZB in den entsprechenden Märkten zu ermöglichen, ist das<br />
Risikomanagement und Risikocontrolling der RZB darauf ausgerichtet, den bewussten Umgang und das professionelle<br />
Management von Kredit- und Länderrisiken, Markt- und Liquiditätsrisiken, Beteiligungsrisiken und operationale Risiken<br />
sicher zu stellen.<br />
Das Risikomanagementkonzept berücksichtigt dabei insbesondere die gesetzlichen Rahmenbedingungen basierend<br />
auf dem Bankwesengesetz (BWG) sowie Anforderungen an Kreditinstitute zur Begrenzung der Risiken aus dem Bankgeschäft<br />
unter besonderer Berücksichtigung der jeweiligen Art und des Umfanges des Geschäftes.<br />
Der Vorstand der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> zeichnet für die Umsetzung der Risikopolitik je Risikoart verantwortlich. Die<br />
Risikopolitik ist integraler Bestandteil der Gesamtbanksteuerung, d.h. die Ertrags- und Risikosteuerung sämtlicher<br />
Geschäftsbereiche sind systematisch miteinander verknüpft. Die Festlegung sowie Änderungen der Risikopolitik sowie<br />
ihre Einbindung in die Gesamtbankstrategie und -steuerung werden dokumentiert und innerhalb der RZB-Kreditinstitutsgruppe<br />
kommuniziert, sodass ein gleichartiges Risikomanagement in allen Teilen der RZB-Kreditinstitutsgruppe zur<br />
Anwendung gelangen kann.<br />
Die Risikopolitik umfasst die geplante Entwicklung des gesamten Geschäfts, u.a. nach Branchenschwerpunkten, geografischer<br />
Streuung und Geschäftsbereichen sowie nach Größenklassenverteilung. Insbesondere die Festlegung von Limiten<br />
für alle relevanten Risiken und die Begrenzung von Klumpenrisiken, in Form von Großveranlagungsunter- und -obergrenzen,<br />
erfolgt durch den Vorstand bzw. den Aufsichtsrat.<br />
Der Vorstand der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> entscheidet über die anzuwendenden Verfahren zur Identifikation, Messung<br />
und Überwachung der Risiken einschließlich des diesbezüglichen Regelwerkes. Die RZB misst konzernübergreifend<br />
sämtliche Risiken auf Basis eines Value-at-Risk (VaR) Konzeptes.<br />
Bei der Erfüllung dieser Aufgaben wird der Vorstand durch unabhängige Risikocontrolling- und -managementeinheiten<br />
sowie spezifische Komitees unterstützt.<br />
Das Risikomanagementkomitee (RMK) berichtet monatlich direkt an den Vorstand und beurteilt die aktuelle<br />
Risikosituation unter Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit und der entsprechenden Risikolimite. Es unterstützt den<br />
Vorstand bei der Allokation des Risikobudgets und bei der Risikosteuerung. Als bereichs- und unternehmensübergreifendes<br />
Gremium ist das RMK für die laufende Weiterentwicklung und Implementierung der Methoden zur Risikomessung<br />
und Verfeinerung der Steuerungsinstrumente sowie für die Wartung und Aktualisierung der Regelwerke<br />
zuständig. Im Rahmen des Aktiv-Passiv-Komitees erfolgt die Evaluierung der Zinsänderungs- und Bilanzstrukturrisiken<br />
sowie der Liquiditätsrisiken. Das Kreditkomitee setzt sich aus Mitgliedern der Bereiche Markt und Marktfolge zusammen<br />
und beurteilt die Kreditrisiken und Risikogestionierung.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Die Abteilung Risk Controlling übt als Serviceeinheit die im Bankwesengesetz (BWG) geforderte Funktion des zentralen<br />
und unabhängigen Risikocontrollings aus. Die Aufgaben dieser Abteilung umfassen die Erstellung und Implementierung<br />
der konzernweit einheitlichen Richtlinien betreffend Risikomanagement sowie die konzernweite Ermittlung sämtlicher<br />
Risiken (Kredit-, Länder-, Beteiligungs- und Marktrisiken sowie der operationalen Risiken) auf VaR-Basis und die<br />
unabhängige und neutrale Berichterstattung über das Risikoprofil an den Gesamtvorstand und die einzelnen Geschäftsbereichsverantwortlichen.<br />
Durch die Aggregation dieser Risiken zu einem Gesamtbankrisiko und den Abgleich mit der<br />
Risikotragfähigkeit wird auch die Basis für die risikoadjustierte Kapitalallokation und Performancemessung gelegt.<br />
Risikotragfähigkeit und Konzernrisikosteuerung<br />
In einem mehrstufigen Prozess werden quartalsweise die zur Verfügung stehenden Deckungsmassen (Erträge, Reserven,<br />
Eigenkapital) dem aggregierten Risiko auf Value-at-Risk Basis für die RZB gegenübergestellt. Die Risikotragfähigkeit stellt<br />
dabei die Begrenzung für das aggregierte Gesamtbankrisiko dar, wobei neben dem tatsächlich gemessenen Risiko auch<br />
die bestehenden Risikolimite Berücksichtigung finden. Die RZB wendet zur Berechnung des unerwarteten Verlustes auf<br />
Jahresbasis (das so genannte ökonomische Kapital) ein Konfidenzniveau von 99,95 Prozent an, welches sich aus der<br />
Ausfallswahrscheinlichkeit des angestrebten Ratings der RZB ableitet.<br />
Anteile der einzelnen Risikoarten<br />
am ökonomischen Kapital der RZB per 31.12.2005<br />
Kreditrisiko Retail<br />
14 %<br />
Beteiligungsrisiko<br />
2 %<br />
Länderrisiko<br />
9 %<br />
Operationales Risiko<br />
12 %<br />
Ziel der Berechnung des ökonomischen Kapitals ist<br />
die Ermittlung jenes Kapitals, das für den Fortbestand<br />
der Bank auf Basis des Going Concern<br />
Prinzips auch unter Anwendung extremer Verlustszenarien<br />
erforderlich ist. Basierend auf diesem<br />
Risikomaß ist die RZB in der Lage, eine<br />
risikoadjustierte Performancemessung (RAPM)<br />
durchzuführen, die wiederum als Kennziffer in der<br />
Gesamtbanksteuerung und der diesbezüglichen<br />
Kapitalallokation Berücksichtigung findet. Die<br />
Ermittlung des ökonomischen Kapitals erfolgt<br />
derzeit je Geschäftsbereich, ein weiterer Ausbau<br />
dieses Steuerungsinstrumentes ist in Arbeit.<br />
Parallel zu dieser Betrachtung erfolgt eine Berechnung des Risikos (VaR) auch auf einem Konfidenzniveau von<br />
99 Prozent, das wiederum einer entsprechenden Risikotragfähigkeit gegenüber gestellt wird.<br />
Kreditrisiko<br />
Kreditrisiko<br />
Finanzinstitute<br />
11 %<br />
Kreditrisiko<br />
Firmenkunden<br />
41 %<br />
Marktrisiko<br />
11 %<br />
Das Kreditrisiko der RZB-Kreditinstitutsgruppe betrifft vornehmlich das Ausfallsrisiko aus Geschäften mit Privat- und<br />
Firmenkunden, anderen Banken bzw. souveränen Kreditnehmern. Das Ausfallsrisiko ist das Risiko, dass ein Kunde<br />
vertraglich vereinbarte Zahlungsverpflichtungen nicht erfüllen kann. Daneben werden aber auch Migrationsrisiken<br />
(aufgrund von Kundenbonitätsverschlechterungen) und Länderrisiken unterschieden.<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
Financial Statements<br />
www.rzb.at<br />
183
Financial Statements<br />
184 www.rzb.at<br />
RZB 2005<br />
Das Länderrisiko umfasst das Transfer- und Konvertibilitätsrisiko bzw. das politische Risiko. Die aktive Länderrisikosteuerung<br />
der RZB erfolgt auf Basis der vom Vorstand festgelegten Country Risk Policy, die vom Länderrisikokomitee<br />
vorbereitet wird. Dieses Komitee setzt sich aus Vertretern der Geschäftsbereiche und dem Risikomanagement zusammen.<br />
Die Risikoevaluierung für souveräne Einrichtungen stützt sich auf ein zehnstufiges Ratingmodell, in das sowohl makroökonomische<br />
Faktoren als auch qualitative Indikatoren einfließen. In das Länderlimit wird das transferrisikorelevante<br />
Volumen aus den Geschäften abzüglich etwaiger Drittlandsicherheiten eingerechnet.<br />
Das gesamte Kreditobligo (das sind die Forderungen an Kreditinstitute und Kunden inklusive Wertpapiere sowie die<br />
außerbilanzmäßigen Geschäfte) nach Regionen gliedert sich wie folgt:<br />
in € Tausend 2005 Anteil 2004 Anteil<br />
Inland/<strong>Österreich</strong> 27.483.675 24,7 % 21.493.326 27,7 %<br />
Zentral- und Osteuropa ohne EU 25.578.108 23,0 % 14.442.980 18,6 %<br />
Europäische Union (EU-10)* 22.630.861 20,4 % 18.861.015 24,3 %<br />
Europäische Union (EU-15) 21.852.623 19,7 % 13.761.720 17,7 %<br />
Ferner Osten 4.577.460 4,1 % 3.518.296 4,5 %<br />
Nordamerika 5.659.184 5,1 % 2.474.178 3,2 %<br />
Sonstige 3.300.933 3,0 % 3.039.263 3,9 %<br />
Gesamt 111.082.845 100,0 % 77.590.777 100,0 %<br />
* Unter EU-10 sind die im Mai 2004 aufgenommenen neuen Mitgliedsländer, insbesondere aus Zentral- und Osteuropa zu verstehen.<br />
Das Kreditrisiko der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> wird sowohl auf Einzelkredit- und Kunden- als auch auf Portfoliobasis<br />
beobachtet und analysiert. Basis für die Kreditrisikosteuerung und Kreditentscheidung ist die vom Vorstand der <strong>Raiffeisen</strong><br />
<strong>Zentralbank</strong> genehmigte Kreditrisikopolitik. Kreditentscheidungen umfassen neben Neukrediten insbesondere auch<br />
Überziehungen, Krediterhöhungen, Prolongationen und Änderungen risikorelevanter Sachverhalte, die der ursprünglichen<br />
Kreditentscheidung zugrunde lagen (z. B. Sicherheiten, Verwendungszweck) oder auch die Festlegung von<br />
kreditnehmerbezogenen Limiten (wie z.B. Emittentenlimiten) sowie Beteiligungen. Für die individuellen Kreditentscheidungen<br />
und turnusmäßige Beurteilungen der Adressenausfallrisiken ist die Zustimmung der Bereiche Markt und<br />
Marktfolge einzuholen. Für den Fall voneinander abweichender Voten zwischen den einzelnen Kompetenzträgern sieht<br />
die Kompetenzordnung ein Eskalationsverfahren in die nächsthöhere Kompetenzstufe vor.<br />
Das interne Kontrollsystem für Kreditrisiken umfasst alle Formen von Überwachungsmaßnahmen, die unmittelbar oder<br />
mittelbar in die zu überwachenden Arbeitsabläufe integriert sind. Vor dem Hintergrund der sich bereits abzeichnenden<br />
neuen Eigenkapitalvorschriften für Kreditinstitute (Basel II) ist somit eine durchgehende Steuerung, Überwachung und<br />
Kontrolle der Kreditrisiken in der RZB-Kreditinstitutsgruppe gewährleistet.<br />
Für die Problemkreditbearbeitung gibt es eine eigene Work-Out-Einheit, die sich insbesondere mit mittleren bis großen<br />
Fällen beschäftigt. Es werden aber auch Problemkreditfälle durch die hausinterne Rechtsabteilung bzw. unter Zuziehung<br />
von externen Spezialisten (in Zusammenarbeit mit der Work-Out-Einheit) bearbeitet. Die Work-Out-Einheit wirkt<br />
maßgeblich an der Darstellung und Analyse der Risikovorsorgen (Abschreibungen, Wertberichtigungen bzw. Rückstellungen)<br />
mit und erzielt durch aktive Involvierung eine Reduktion der Verluste aus Problemkrediten. Alle Sanierungs- und<br />
Abwicklungsfälle werden in der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> im Hinblick auf ihre jeweiligen Ursachen analysiert. Die Erkenntnisse<br />
bewirken erforderlichenfalls Anpassungen im Kreditprozess.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
In der Bonitätsbeurteilung der RZB-Kreditinstitutsgruppe werden Risikoklassifizierungsverfahren zur Bewertung des<br />
Ausfallsrisikos (Ratingverfahren, Scoringmodelle) eingesetzt, um die u.a. von Basel II vorgeschriebene unabhängige<br />
Kreditrisikobeurteilung umzusetzen und zukünftig die Eigenmittel mittels eines auf dem Internen Rating basierenden<br />
Ansatzes (IRB) zu berechnen. Die Rating Modelle für Firmenkunden und Finanzinstitute besitzen zehn Bonitätsstufen und<br />
werden konzernweit eingesetzt.<br />
Kreditobligo Firmenkunden nach internem Rating und Region<br />
in € Millionen<br />
8.000<br />
7.000<br />
6.000<br />
5.000<br />
4.000<br />
3.000<br />
2.000<br />
1.000<br />
0<br />
0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 4,5 5,0 N.R.<br />
<strong>Österreich</strong> Zentraleuropa Südosteuropa GUS Sonstige<br />
Das interne Ratingmodell für Firmenkunden<br />
berücksichtigt neben den nachfolgenden Kennziffern,<br />
welche für unterschiedliche Branchen und<br />
Rechnungslegungsstandards ausgelegt sind, auch<br />
qualitative Faktoren:<br />
• Zinsendeckung<br />
• Geschäftsergebnis in Prozent der<br />
Betriebsleistung<br />
• Ertrags-Cash-Flow in Prozent der<br />
Betriebsleistung<br />
• Eigenkapialquote<br />
• Gesamtkapitalrentabilität<br />
• Schuldentilgungsdauer<br />
Die nachfolgende Tabelle zeigt das Kreditobligo je wirtschaftliche Note des Ratingmodells für Firmenkunden (Corporate<br />
Customers) in € Tausend. Die dargestellten Werte beziehen sich auf das Kreditobligo, zur Gesamtbeurteilung sind<br />
zusätzlich die Sicherheiten zu berücksichtigen:<br />
Internes Rating 2005 Anteil 2004 Anteil<br />
0,5 Risikolos 610.955 1,3 % 261.472 0,7 %<br />
1,0 Ausgezeichnete Bonität 4.062.591 8,3 % 3.683.903 10,4 %<br />
1,5 Sehr gute Bonität 4.883.960 10,0 % 4.199.347 11,9 %<br />
2,0 Gute Bonität 5.975.109 12,3 % 4.085.029 11,5 %<br />
2,5 Durchschnittliche Bonität 6.813.950 14,0 % 3.854.098 10,9 %<br />
3,0 Mäßige Bonität 7.795.798 16,0 % 5.787.962 16,3 %<br />
3,5 Schwache Bonität 7.404.604 15,2 % 4.473.425 12,6 %<br />
4,0 Sehr schwache Bonität 6.105.792 12,5 % 4.570.483 12,9 %<br />
4,5 Ausfallgefährdet 2.328.138 4,8 % 1.156.502 3,3 %<br />
5,0 Ausfall 467.799 1,0 % 355.095 1,0 %<br />
Nicht geratet 2.277.306 4,7 % 2.993.523 8,5 %<br />
Gesamt 48.726.003 100,0 % 35.420.839 100,0 %<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
Financial Statements<br />
www.rzb.at<br />
185
Financial Statements<br />
186 www.rzb.at<br />
Das interne Ratingmodell für Finanzinstitute basiert auf einem Peer-Gruppen orientierten Ansatz, in dem sowohl<br />
qualitative und quantitative <strong>Info</strong>rmationen berücksichtigt werden. Das finale Rating für Finanzinstitute ist durch das<br />
Länderrating begrenzt.<br />
Die nachfolgende Tabelle zeigt das Kreditobligo je Ratingkategorie für Financial Institutions in € Tausend:<br />
RZB 2005<br />
Ratingkategorie 2005 Anteil 2004 Anteil<br />
keine identifizierbaren Risken<br />
A1 Bonität ist ausgezeichnet 1.375.421 3,3 % 3.317.312 9,4 %<br />
A2 Bonität ist sehr hoch 7.366.000 17,5 % 5.238.882 14,8 %<br />
A3 Bonität ist hoch 18.286.717 43,5 % 13.537.415 38,3 %<br />
muss beobachtet werden<br />
B1 Zahlungsfähigkeit ist gut 5.200.364 12,4 % 2.173.657 6,1 %<br />
B2 Zahlungfähigkeit ist zufriedenstellend 3.778.681 9,0 % 3.389.802 9,6 %<br />
B3 Zahlungsfähigkeit ist angemessen 1.517.889 3,6 % 2.896.708 8,2 %<br />
B4 Zahlungsfähigkeit ist fraglich 1.601.812 3,8 % 545.529 1,5 %<br />
B5 hohes Risiko – Zahlungsfähigkeit ist höchst fraglich 1.267.331 3,0 % 1.147.147 3,2 %<br />
extrem hohes Risiko<br />
C Zahlungsrückstände/-ausfälle zu erwarten 101.675 0,2 % 91.492 0,3 %<br />
D Insolvenz, Ausfall 8.359 0,0 % 10.451 0,0 %<br />
Nicht geratet 1.564.011 3,7 % 3.014.057 8,5 %<br />
Gesamt 42.068.259 100,0 % 35.362.453 100,0 %<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Forderungen an Financial Institutions nach Ratingkategorie<br />
in € Millionen<br />
18.000<br />
16.000<br />
14.000<br />
12.000<br />
10.000<br />
8.000<br />
6.000<br />
4.000<br />
2.000<br />
0<br />
A1 A2 A3 B1 B2 B3 B4 B5 C D N.R.<br />
<strong>Österreich</strong> Zentraleuropa Südosteuropa GUS Sonstige<br />
Für den IRB-Ansatz wurden auch sämtliche<br />
Ausfallsdefinitionen der Bank angepasst und im<br />
Rahmen des Basel II-Projektes in der gesamten<br />
RZB-Kreditinstitutsgruppe eingesetzt. Ein Ausfall ist<br />
gemäß RZB-Kreditinstitutsgruppe demnach<br />
gegeben, wenn der Kunde mindestens 90 Tage mit<br />
einer wesentlichen Forderung der Bank in Verzug<br />
ist, der Kunde in ein Insolvenz- oder ähnliches<br />
Verfahren involviert ist, eine Wertberichtigung<br />
bzw. Direktabschreibung einer Kundenforderung<br />
vorgenommen wurde bzw. seitens des Kreditrisikomanagements<br />
eine Forderung an den Kunden<br />
als nicht vollständig einbringlich gewertet wird und<br />
durch die Work-Out-Einheit eine Sanierung des<br />
Kunden erwogen wird.<br />
Im Rahmen des Basel II-Projektes wurde eine<br />
konzernweite Rating- und Ausfallsdatenbank zur<br />
Erfassung und Bewertung von Kunden als auch zur<br />
Dokumentation von Ausfallsereignissen erstellt.<br />
Diese Datenbank stellt für die RZB-Kreditinstitutsgruppe<br />
auch die Basis für das Backtesting dar.<br />
Nachstehende Tabelle stellt die entsprechenden Ausleihungen der dargestellten Assetklassen aus den Bilanzposten<br />
Forderungen an Kreditinstitute und Forderungen an Kunden sowie den diesbezüglichen Anteil an Non-performing<br />
Krediten (ohne Berücksichtigung allfälliger Sicherheiten) und Wertberichtigungen dar:<br />
Corporate Retail Financial Gesamt<br />
in € Tausend Customers Customers Institutions 2005<br />
Kreditobligo 29.919.575 8.457.096 29.646.533 68.023.205<br />
Non-performing 637.699 97.895 27.557 763.151<br />
Kreditrisikovorsorgen 776.303 286.532 15.005 1.077.840<br />
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Financial Statements<br />
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187
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RZB 2005<br />
Im Rahmen der Risikopolitik und Bonitätsbeurteilung der RZB findet auch die Branche des Kreditnehmers Beachtung. Die<br />
folgende Statistik umfasst das Kundenobligo inklusive Wertpapiere und die außerbilanzmäßigen Geschäfte der RZB<br />
(ohne Banken und <strong>Zentralbank</strong>en):<br />
in € Tausend 2005 Anteil 2004 Anteil<br />
Verarbeitendes Gewerbe 13.895.154 21,7 % 10.548.793 21,6 %<br />
Handel 12.234.470 19,1 % 8.571.445 17,5 %<br />
Private Haushalte 7.743.340 12,1 % 4.525.134 9,3 %<br />
Öffentliche Verwaltung, Sozialversicherungen 7.301.446 11,4 % 7.953.591 16,3 %<br />
Realitätenwesen 7.451.683 11,6 % 5.094.384 10,4 %<br />
Kredit- und Versicherungsgewerbe 6.215.987 9,7 % 6.057.736 12,4 %<br />
Verkehr und Nachrichtenübermittlung 3.012.354 4,7 % 2.035.456 4,2 %<br />
Baugewerbe 2.318.865 3,6 % 1.724.576 3,5 %<br />
Sonstige 3.795.489 5,9 % 2.399.994 4,9 %<br />
Gesamt 63.968.788 100,0 % 48.911.108 100,0 %<br />
Beteiligungsrisiko<br />
Als Teil des Bankbuches werden auch die Risiken aus börsenotierten und nicht börsenotierten Beteiligungen verstanden,<br />
die gesondert unter dieser Risikokategorie ausgewiesen werden. Die Methodik zur Value-at-Risk-Berechnung bzw.<br />
Risikokapitalermittlung für Beteiligungen ist vergleichbar mit der für Preisrisiken aus Aktienpositionen. Jedoch werden<br />
aufgrund des längerfristigen strategischen Charakters von Beteiligungen jährliche Volatilitäten basierend auf mehrjährigen<br />
Betrachtungszeiträumen herangezogen. Nicht in dieser Risikoart erfasst werden die von der RZB strategisch und<br />
operativ gesteuerten Konzerntöchter, da deren Risiken im Rahmen der Konsolidierung differenziert nach den anderen<br />
Risikoarten ermittelt werden und dort erfasst sind.<br />
Marktrisiko<br />
Die RZB definiert Marktrisiko als den potenziell möglichen Verlust aus Marktveränderungen durch schwankende bzw.<br />
sich ändernde Zinssätze, Devisen- oder Aktienkurse und Preise. In diesem Risiko sind sowohl Positionen des Handelsbuches<br />
als auch Positionen des Bankbuches erfasst. Die mit Risiko behafteten Positionen entstehen entweder durch<br />
Kundengeschäft oder durch bewusste Übernahme von Positionen und werden durch die Unternehmensbereiche Global<br />
Treasury and Markets gemanagt.<br />
Die RZB genehmigt, misst, überwacht und steuert alle Marktrisiken durch den Einsatz von unterschiedlichen Limiten. Das<br />
Gesamtlimit wird unter Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit und des Ertragsbudgets vom Gesamtvorstand festgelegt.<br />
Die Aufteilung dieses Limits erfolgt auf Basis eines abgestimmten Vorschlages durch den Fachbereich, das zentrale<br />
Risikomanagement und das zuständige Vorstandsmitglied. Die Festlegung der einzelnen Limite auf Buchebene<br />
unterscheidet sich hinsichtlich der verschiedenen Risikofaktoren. Zu diesen Limiten gehören neben Value-at-Risk (VaR)<br />
Limiten je nach Geschäftsart Volumens- und Positionslimite sowie Sensitivitätslimite (Basis-Point-Value, Delta, Gamma,<br />
Vega) und Stop-Loss-Limite. Optionspositionen dürfen nur durch entsprechend ausgebildete Händler abgeschlossen<br />
werden. Positionen und Limite werden konzernweit täglich überprüft.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Eine zentrale Bedeutung in der Ausgestaltung der Limite kommt dabei dem Value-at-Risk zu, das auf Basis eines<br />
Varianz-Kovarianz-Modells und eines Konfidenzniveaus von 99 Prozent täglich für die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> bzw.<br />
wöchentlich für die RZB berechnet wird. Die Marktdaten werden aus der Historie von einem Jahr gewonnen, die<br />
Behaltedauer beträgt zehn Tage. Aussagekraft und Zuverlässigkeit des auf historischen Marktbewegungen basierenden<br />
Value-at-Risk-Ansatzes werden durch ein entsprechendes Backtesting für die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> täglich überprüft.<br />
Die ermittelten Value-at-Risk-Werte prognostizieren maximale Verluste unter normalen Marktbedingungen und enthalten<br />
im Speziellen keine <strong>Info</strong>rmation über die Auswirkung von selten auftretenden extremen Marktbewegungen. Um solche<br />
Ereignisse zu berücksichtigen, führt die RZB wöchentlich definierte Stresstests durch, die die größten täglichen Marktbewegungen<br />
der letzten fünf Jahre reflektieren. Dieses Verfahren erlaubt es, starke Schwankungen der Marktparameter<br />
und Krisensituationen zu simulieren und auf die Positionen anzuwenden. Die daraus gewonnenen Resultate sind<br />
wesentliche Grundlagen für die Steuerung der Risiken.<br />
Das Marktrisiko der Handelsbücher der RZB wird vorrangig vom Währungsrisiko, resultierend aus dem in<br />
Fremdwährung gehaltenen Eigenkapital der ausländischen Konzerneinheiten und den diesbezüglichen vom Aktiv-Passiv<br />
Managementkomitee gesteuerten Absicherungsgeschäften, geprägt.<br />
Risikokennzahlen (99 % VaR, 10d) für das Marktrisiko der Handelsbücher je Risikoart:<br />
in € Tausend VaR per 31.12.2005 Durchschnitts-VaR Minimum-VaR Maximum-VaR<br />
Zinsrisiko 3.768 3.246 1.697 6.327<br />
Währungsrisiko 35.905 28.042 13.714 52.236<br />
Preisrisiko 18.715 17.906 8.469 35.849<br />
in € Tausend VaR per 31.12.2004 Durchschnitts-VaR Minimum-VaR Maximum-VaR<br />
Zinsrisiko 4.934 4.726 3.080 6.382<br />
Währungsrisiko 19.350 18.398 15.911 19.748<br />
Preisrisiko 4.426 4.119 2.065 5.426<br />
Für die Ermittlung der erforderlichen Eigenmittel des Handelsbuchs gemäß der Kapitaladäquanz-Richtlinie verwendet<br />
die RZB die Standardmethode.<br />
Für das Zinsänderungrisiko im Bankbuch kommen neben der Value-at-Risk-Berechnung auch klassische Methoden der<br />
Kapital- und Zinsbindungsanalysen zur Anwendung. Weiters werden in der RZB aufgrund der besonderen Bedeutung<br />
und Komplexität des Zinsänderungsrisikos für das Bankbuch auch Szenarien und Simulationen betreffend das Zinsergebnis<br />
eingesetzt. Das Bilanzstrukturmanagement ist eine Kernaufgabe des zentralen Treasury als auch der lokalen<br />
Banken, welche dabei von Aktiv-Passiv-Managementkomitees unterstützt werden. Seit dem Jahr 2002 erfolgt für das<br />
Zinsänderungsrisiko ein quartalsweises Berichtswesen im Rahmen der Zinsrisikostatistik an die Aufsichtsbehörde,<br />
welches entsprechend den Erfordernissen der Basel II-Richtlinien auch eine Barwertveränderung in Prozent der Eigenmittel<br />
beinhaltet.<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
Financial Statements<br />
www.rzb.at<br />
189
Financial Statements<br />
190 www.rzb.at<br />
Zinsbindungsgap der RZB per 31. Dezember 2005 in € Tausend:<br />
RZB 2005<br />
Zinsgap 2005 6–12 Monate 1–2 Jahre 2–5 Jahre >5 Jahre<br />
EUR - 4.565.021 - 48.769 7.790.274 24.033<br />
USD - 883.938 637.336 61.972 30.181<br />
JPY 1.597 - 87 - 57 8.459<br />
CHF 107.667 1.438 1.292 - 4.970<br />
Sonstige 632.986 66.742 533.099 - 598<br />
Zinsbindungsgap der RZB per 31. Dezember 2004 in € Tausend:<br />
Zinsgap 2004 6–12 Monate 1–2 Jahre 2–5 Jahre >5 Jahre<br />
EUR 561.142 942.019 823.775 - 134.303<br />
USD 783.559 179.738 194.050 39.341<br />
JPY 37.504 - 24 - 17 8.414<br />
CHF 68.564 - 263 1.096 - 4.177<br />
Sonstige 19.070 219.491 144.977 - 61.712<br />
Barwertveränderung des Bankbuchs der RZB per 31. Dezember 2005 in € Tausend bei einer parallelen Zinserhöhung<br />
um einen Basispunkt:<br />
Barwertveränderung 6–12 Monate 1–2 Jahre 2–5 Jahre >5 Jahre<br />
EUR 224,1 - 46,8 - 2.116,4 - 19,7<br />
USD 64,0 - 99,2 - 15,9 - 15,5<br />
JPY - 0,2 0,0 0,0 - 4,2<br />
CHF - 8,9 - 0,1 - 0,2 3,9<br />
Sonstige - 52,8 - 9,8 - 146,1 - 1,2<br />
Barwertveränderung des Bankbuchs der RZB per 31. Dezember 2004 in € Tausend bei einer parallelen Zinserhöhung<br />
um einen Basispunkt:<br />
Barwertveränderung 6–12 Monate 1–2 Jahre 2–5 Jahre >5 Jahre<br />
EUR - 278,4 - 196,2 - 246,4 93,7<br />
USD - 115,0 - 24,9 - 52,5 - 25,8<br />
JPY - 4,0 0,0 0,0 - 4,9<br />
CHF - 6,7 0,2 - 0,2 4,0<br />
Sonstige - 8,5 - 39,6 - 45,5 34,7<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Liquiditätsrisiko<br />
Als Liquiditätsrisiko wird die Gefahr bezeichnet, dass die Bank ihre gegenwärtigen und zukünftigen Zahlungsverpflichtungen<br />
nicht vollständig oder zeitgerecht erfüllen kann. Die Liquiditätssteuerung sowie das Management des<br />
Liquiditätsrisikos und damit die Sicherstellung der jederzeitigen Zahlungsbereitschaft der Bank werden sowohl zentral<br />
durch das Global Treasury in Wien als auch dezentral von den lokalen Banken wahrgenommen. In einem internen<br />
Überwachungssystem werden die Cash-Flows nach Währung sowohl je Standort als auch global wöchentlich erfasst<br />
und analysiert. Neben der Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und der Liquiditätslimite umfassen die Analysen<br />
sowohl die Annahmen betreffend eines Going Concern-Prinzips als auch etwaiger Krisensituationen und inkludieren<br />
insbesondere auch die Sensitivität der Passiva als auch Liquidierbarkeit der Aktiva.<br />
Zur Begrenzung des Liquiditätsrisikos sind je Konzerneinheit Limite im Einsatz, die unter Berücksichtigung von konservativen<br />
Annahmen betreffend der Veräußerbarkeit liquider Aktivpositionen und Abflüssen auf der Passivseite kurzfristig<br />
ein positives Liquiditätsgap erfordern. Zur Sicherstellung der Liquidität in den verschiedenen Währungen unterhält die<br />
Bank umfangreiche liquide Wertpapierbestände und erstellt kontinuierliche Liquiditätsbilanzen und Cash-Flow-Prognosen,<br />
welche auch Gegenstand der Beurteilungen des Aktiv-Passiv-Management-Komitees sind.<br />
Operationale Risiken<br />
Unter dem operationalen Risiko wird entsprechend Basel II das Risiko von unerwarteten Verlusten verstanden, die infolge<br />
der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Menschen und Systemen oder von externen Ereignissen<br />
einschließlich des Rechtsrisikos eintreten. In Analogie zu den anderen Risikoarten gilt auch für das operationale<br />
Risiko das Prinzip der Funktionstrennung in Risikomanagement und -controlling. Basierend auf der eigenen historischen<br />
Verlustdatensammlung und den Ergebnissen des Risikoassessments erfolgt die Analyse und Steuerung des operationalen<br />
Risikos. Die Erfassung der operationalen Schäden als auch das Assessment der Risiken erfolgt in einer strukturierten und<br />
konzernweit einheitlichen Form nach Geschäftsprozessen und Ereignistypen je Geschäftsfeld. Für die Überwachung der<br />
operationalen Risiken ist die Einführung von standardisierten Frühwarnindikatoren geplant.<br />
Für die Kapitalunterlegung des operationalen Risikos gemäß Basel II ist die Anwendung des Standardansatzes geplant,<br />
der auf den Bruttoerträgen je Geschäftsfeld beruht.<br />
Um das operationale Risiko weiter zu reduzieren, werden verstärkt Mitarbeiterschulungen durchgeführt. Darüber hinaus<br />
wird an der Weiterentwicklung von Notfallplänen und Backupsystemen gearbeitet und die Methode SixSigma zur<br />
Prozessqualitätsverbesserung angewendet.<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
Financial Statements<br />
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191
Financial Statements<br />
192 www.rzb.at<br />
(43) Derivative Finanzinstrumente<br />
Das Gesamtvolumen noch nicht abgewickelter derivativer Finanzprodukte stellt sich per 31. Dezember 2005<br />
folgendermaßen dar:<br />
Nominalbeträge nach Restlaufzeit Marktwerte<br />
RZB 2005<br />
1 bis über<br />
in € Tausend bis 1 Jahr 5 Jahre 5 Jahre Gesamt positive negative<br />
Insgesamt 104.690.544 58.550.944 18.814.291 182.055.779 1.854.971 -2.215.495<br />
a) Zinssatzverträge 59.657.017 56.749.528 18.626.004 135.032.549 1.341.005 -1.201.502<br />
OTC-Produkte:<br />
Zinsswaps 35.088.607 45.153.818 15.325.382 95.567.807 1.287.074 -1.165.024<br />
Zinstermingeschäfte 18.940.693 1.418.966 - 20.359.658 14.567 -10.973<br />
Zinssatzoptionen – Käufe 2.899.696 6.439.061 1.306.376 10.645.132 33.857 -<br />
Zinssatzoptionen – Verkäufe 1.047.935 538.570 1.539.886 3.126.391 - -21.490<br />
Börsegehandelte Produkte:<br />
Zinsterminkontrakte (Futures) 1.631.668 2.749.115 294.360 4.675.142 4.480 -3.730<br />
Zinssatzoptionen 48.419 450.000 160.000 658.419 1.026 -284<br />
b) Wechselkurs- und Goldverträge 42.408.320 1.776.766 183.953 44.369.039 384.795 -366.159<br />
OTC-Produkte:<br />
Währungs- und Zinsswaps<br />
Devisentermin- und<br />
245.984 1.070.055 180.703 1.496.741 23.442 -35.418<br />
Goldtermingeschäfte 39.401.784 569.123 3.251 39.974.158 339.967 -304.926<br />
Währungsoptionen – Käufe 1.273.867 69.510 - 1.343.377 21.082 -<br />
Währungsoptionen – Verkäufe<br />
Börsegehandelte Produkte:<br />
1.311.687 68.078 - 1.379.765 - -25.063<br />
Devisenterminkontrakte (Futures) 174.998 - - 174.998 303 -752<br />
c) Wertpapierbezogene Geschäfte<br />
OTC-Produkte:<br />
2.594.616 24.650 4.333 2.623.599 115.705 -640.487<br />
Aktien/Index-Optionen – Käufe 780.911 17.411 2.167 800.488 102.681 -<br />
Aktien/Index-Optionen – Verkäufe<br />
Börsegehandelte Produkte:<br />
1.454.349 7.239 2.167 1.463.754 - -638.599<br />
Aktien-/Index-Terminkontrakte 359.356 - - 359.356 13.024 -1.888<br />
d) Warentermingeschäfte 30.592 - - 30.592 13.467 -7.348<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Das Gesamtvolumen noch nicht abgewickelter derivativer Finanzprodukte stellt sich per 31. Dezember 2004 wie<br />
nachfolgend beschrieben dar:<br />
Nominalbeträge nach Restlaufzeit Marktwerte<br />
1 bis über<br />
in € Tausend bis 1 Jahr 5 Jahre 5 Jahre Gesamt positive negative<br />
Insgesamt 61.079.641 28.842.215 12.861.804 102.783.660 2.086.769 -2.015.058<br />
a) Zinssatzverträge<br />
OTC-Produkte:<br />
32.934.906 27.529.152 12.341.536 72.805.594 1.371.503 -1.190.345<br />
Zinsswaps 20.652.323 24.392.645 11.739.935 56.784.904 1.296.885 -1.153.044<br />
Zinstermingeschäfte 6.872.782 2.216.227 - 9.089.009 10.022 -10.055<br />
Zinssatzoptionen – Käufe 614.532 227.158 209.304 1.050.994 18.654 -<br />
Zinssatzoptionen – Verkäufe<br />
Börsegehandelte Produkte:<br />
1.640.415 277.210 231.818 2.149.443 - -23.295<br />
Zinsterminkontrakte (Futures) 3.154.854 415.912 85.478 3.656.244 45.941 -3.629<br />
Zinssatzoptionen - - 75.000 75.000 - -321<br />
b) Wechselkurs- und Goldverträge<br />
OTC-Produkte:<br />
27.503.019 1.009.496 274.602 28.787.117 669.265 -633.778<br />
Währungs- und Zinsswaps<br />
Devisentermin- und<br />
589.103 566.298 270.251 1.425.652 36.056 -62.066<br />
Goldtermingeschäfte 24.696.443 349.880 4.351 25.050.674 619.300 -552.598<br />
Währungsoptionen – Käufe 1.020.633 47.090 - 1.067.723 13.554 -<br />
Währungsoptionen – Verkäufe<br />
Börsegehandelte Produkte:<br />
1.157.622 46.227 - 1.203.849 - -18.936<br />
Devisenterminkontrakte (Futures) 39.218 - - 39.218 355 -178<br />
c) Wertpapierbezogene Geschäfte<br />
OTC-Produkte:<br />
631.070 303.567 245.666 1.325.380 40.886 -189.369<br />
Aktien/Index Termingeschäfte 109 - - 109 - -<br />
Aktien-/Index-Optionen – Käufe 259.708 112.095 72.642 589.522 33.746 -<br />
Aktien-/Index-Optionen – Verkäufe<br />
Börsegehandelte Produkte:<br />
283.449 185.128 173.024 641.601 - -175.926<br />
Aktien-/Index-Terminkontrakte 87.804 6.345 - 94.149 7.140 -13.443<br />
Aktien-/Indexoptionen - - - - - -<br />
d) Warentermingeschäfte 10.646 - - 10.646 5.116 -1.567<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
Financial Statements<br />
www.rzb.at<br />
193
Financial Statements<br />
194 www.rzb.at<br />
(44) Marktwerte von Finanzinstrumenten<br />
Als Fair Value (Marktwert) bezeichnet man den Betrag, zu dem ein Finanzinstrument zwischen sachverständigen,<br />
vertragswilligen und voneinander unabhängigen Geschäftspartnern getauscht werden könnte.<br />
RZB 2005<br />
Soweit Marktpreise (im Wesentlichen bei an Börsen und auf funktionsfähigen Märkten gehandelten Wertpapieren und<br />
Derivaten) verfügbar waren, wurden diese herangezogen. Alle übrigen Finanzinstrumente wurden nach internen<br />
Bewertungsmodellen, insbesondere nach Barwertmodellen oder anerkannten Optionspreismodellen bewertet. Für die fix<br />
verzinslichen Forderungen an und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden wird nur dann ein vom<br />
Bilanzwert abweichender Marktwert ermittelt, wenn diese eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr aufweisen. Die<br />
variabel verzinslichen Forderungen und Verbindlichkeiten werden dann einbezogen, wenn eine Zinsanpassungsperiode<br />
von mehr als einem Jahr besteht. Nur in diesen Fällen ist der Effekt aus der Diskontierung unter Anwendung eines<br />
marktkonformen internen Zinsfußes nicht unwesentlich.<br />
2005 2004<br />
in € Tausend<br />
Aktiva<br />
Fair Value Buchwert Differenz Fair Value Buchwert Differenz<br />
Forderungen an Kreditinstitute 29.640.944 29.646.533 -5.589 22.189.116 22.228.804 -39.688<br />
Forderungen an Kunden 39.781.398 39.613.302 168.096 27.982.719 27.956.753 25.966<br />
Finanzanlagen<br />
Passiva<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
5.485.314 5.431.059 54.254 5.091.402 5.019.644 71.758<br />
Kreditinstituten<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
43.377.672 43.416.484 -38.812 32.245.712 32.269.970 -24.258<br />
Kunden 32.161.816 32.157.831 3.985 23.408.940 23.386.379 22.560<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten 6.292.696 6.217.210 75.486 3.182.379 3.102.946 79.433<br />
Nachrangkapital 1.674.440 1.630.638 43.802 1.433.135 1.342.912 90.223<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Angaben aufgrund österreichischer Rechtsnormen<br />
(45) Zum Börsehandel zugelassene Wertpapiere gemäß § 64 BWG<br />
2005 2004<br />
in € Tausend börsenotiert nicht börsenotiert börsenotiert nicht börsenotiert<br />
Schuldverschreibungen und<br />
andere festverzinsliche Wertpapiere 10.419.200 354 6.185.365 -<br />
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 1.203.463 - 646.414 8.465<br />
Beteiligungen 75.456 - 111.684 -<br />
(46) Volumen des Wertpapierhandelsbuchs gemäß § 22 BWG<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Wertpapiere 8.596.323 3.657.631<br />
Sonstige Finanzinstrumente 156.487.978 77.131.040<br />
Gesamt 165.084.302 80.788.671<br />
(47) Aufsichtsrechtliche Eigenmittel<br />
Die Eigenmittel der RZB-Kreditinstitutsgruppe gemäß österreichischem Bankwesengesetz setzen sich wie folgt zusammen:<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Tier I-Kapital (Kernkapital) 3.981.642 3.129.965<br />
Tier II-Kapital (Ergänzende Eigenmittel) 1.306.391 940.505<br />
Abzugsposten Beteiligungen Kredit-/Finanzinstitute -201.877 -101.912<br />
Anrechenbare Eigenmittel 5.086.156 3.968.558<br />
Tier III-Kapital (kurzfristige nachrangige Eigenmittel) 113.136 151.449<br />
Gesamte Eigenmittel 5.199.292 4.120.007<br />
Gesamtes Eigenmittelerfordernis 4.462.674 3.079.385<br />
Eigenmittelüberdeckung 736.618 1.040.622<br />
Überdeckungsquote in Prozent 16,5 % 33,8 %<br />
Kernkapitalquote (Tier I) Bankbuch, in Prozent 8,3 % 9,2 %<br />
Eigenmittelquote in Prozent 9,3 % 10,7 %<br />
Die Kernkapitalquote ist auf die risikogewichtete Bemessungsgrundlage gemäß § 22 BWG bezogen.<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
Financial Statements<br />
www.rzb.at<br />
195
Financial Statements<br />
196 www.rzb.at<br />
Das gesamte Eigenmittelerfordernis setzt sich wie folgt zusammen:<br />
RZB 2005<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Risikogewichtete Bemessungsgrundlage gem. § 22 BWG 47.967.650 34.148.588<br />
hievon 8 Prozent Mindesteigenmittelerfordernis 3.837.412 2.731.887<br />
Eigenmittelerfordernis für das Wertpapier-Handelsbuch gem. § 22b Abs. 1 BWG 439.569 236.162<br />
Eigenmittelerfordernis für die offene Devisenposition gem. § 26 BWG 185.693 111.336<br />
Gesamtes Eigenmittelerfordernis 4.462.674 3.079.385<br />
(48) Durchschnittliche Mitarbeiterzahl<br />
Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Arbeitnehmer (im Sinne von<br />
Vollzeitäquivalenten) stellt sich wie folgt dar:<br />
2005 2004<br />
Angestellte 30.368 23.177<br />
Arbeiter 697 336<br />
Gesamt 31.065 23.513<br />
(49) Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Vorstandsmitglieder und leitende Angestellte 25.101 8.304<br />
Andere Arbeitnehmer 12.542 6.598<br />
(50) Beziehungen zu Organen<br />
An den Vorstand der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> wurden folgende Bezüge bezahlt:<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Kurzfristig fällige Leistungen 5.754 3.129<br />
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses - -<br />
In der Tabelle sind fixe und erfolgsabhängige Bezüge enthalten, darunter auch Entgelte für Organfunktionen bei Tochterunternehmen,<br />
Bonuszahlungen, Sachbezüge und Aufwendungen im Zusammenhang mit Pensionszahlungen und<br />
Abfertigungsleistungen. Im Geschäftsjahr 2005 belief sich der Anteil der erfolgsabhängigen Gehaltsbestandteile auf<br />
39,0 Prozent ohne Berücksichtigung der Abfindung für die vorzeitige Beendigung eines Langzeit-Bonusprogramms,<br />
die sich als Einmaleffekt im Jahr 2005 niederschlägt.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
An andere Gremien und aufgrund vertraglicher Verpflichtungen für frühere Mitglieder des Vorstands wurden folgende<br />
Beträge aufgewendet.<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Frühere Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebene 914 999<br />
Aufsichtsrat 434 208<br />
Länderkuratorium 165 83<br />
Die Beziehungen des Key Managements – also des Vorstands der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> und der Geschäftsführung der<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-Landesbanken-Holding GmbH – zur RZB stellen sich wie folgt dar (jeweilige Marktwerte):<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Kredite 33 48<br />
Aktien 2.796 1.357<br />
Sichteinlagen 76 64<br />
Termineinlagen 637 70<br />
Sonstige Forderungen 145 -<br />
In der folgenden Tabelle sind die Beziehungen der nahestehenden Personen des Key Managements zur RZB dargestellt:<br />
in € Tausend 2005 2004<br />
Sichteinlagen 2 6<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
Financial Statements<br />
www.rzb.at<br />
197
Financial Statements<br />
198 www.rzb.at<br />
(51) Organe der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong><br />
Vorstand<br />
• Dr. Walter Rothensteiner, Vorsitzender und Generaldirektor<br />
• Dr. Herbert Stepic, Stellvertretender Vorsitzender und<br />
Generaldirektor-Stellvertreter<br />
• Patrick Butler, M.A.<br />
• Dr. Karl Sevelda<br />
• Mag. Manfred Url<br />
Länderkuratorium<br />
Das Länderkuratorium steht dem Aufsichtsrat beratend<br />
zur Seite.<br />
• Kurt Amann, Vorsitzender-Stellvertreter (ab 23. Juni 2005,<br />
zuvor Mitglied), Aufsichtsratsvorsitzender der <strong>Raiffeisen</strong>landesbank Vorarlberg<br />
Waren- und Revisionsverband regGenmbH<br />
• Dkfm. Dr. Hans Malliga, Vorsitzender (bis 23. Juni 2005, danach<br />
Mitglied), Aufsichtsratsvorsitzender der <strong>Raiffeisen</strong>landesbank Kärnten –<br />
Rechenzentrum und Revisionsverband, regGenmbH<br />
• Sebastian Schönbuchner, Vorsitzender (ab 23. Juni 2005,<br />
zuvor Vorsitzender-Stellvertreter), Obmann des <strong>Raiffeisen</strong>verbands<br />
Salzburg regGenmbH<br />
• Dr. Walter Zandanell, Vorsitzender-Stellvertreter,<br />
Aufsichtsratsvor-sitzender der <strong>Österreich</strong>ischen Volksbanken-<strong>AG</strong><br />
• Jakob Auer, Aufsichtsratsvorsitzender der <strong>Raiffeisen</strong>landesbank<br />
Oberösterreich <strong>AG</strong><br />
• Peter Greiderer, Aufsichtsratsvorsitzender der<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-Landesbank Tirol <strong>AG</strong><br />
• Mag. Franz Romeder, Obmann-Stellvertreter der<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-Holding Niederösterreich-Wien regGenmbH<br />
• Ing. Wilfried Thoma, Präsident des Aufsichtsrats der<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-Landesbank Steiermark <strong>AG</strong><br />
• Ök.-Rat Helmut Thrackl, Obmann der <strong>Raiffeisen</strong>landesbank<br />
Burgenland und Revisionsverband regGenmbH<br />
RZB 2005<br />
Aufsichtsrat<br />
Präsidium<br />
• Ök.-Rat Dr. Christian Konrad, Präsident, Generalanwalt des<br />
<strong>Österreich</strong>ischen <strong>Raiffeisen</strong>verbands und Aufsichtsratsvorsitzender der<br />
<strong>Raiffeisen</strong>landesbank Niederösterreich-Wien <strong>AG</strong><br />
• Komm.-Rat Dr. Georg Doppelhofer, Vizepräsident,<br />
Generaldirektor der <strong>Raiffeisen</strong>-Landesbank Steiermark <strong>AG</strong> (bis 31.12.2005)<br />
• Komm.-Rat DDr. Manfred Holztrattner, Vizepräsident,<br />
Generaldirektor des <strong>Raiffeisen</strong>verbands Salzburg regGenmbH (bis 23. Juni 2005)<br />
• Komm.-Rat Ing. Mag. Dr. Julius Marhold, Vizepräsident,<br />
Generaldirektor der <strong>Raiffeisen</strong>landesbank Burgenland und Revisionsverband<br />
regGenmbH (ab 23. Juni 2005, zuvor Mitglied)<br />
• Komm.-Rat Mag. Dr. Ludwig Scharinger, Vizepräsident,<br />
Generaldirektor der <strong>Raiffeisen</strong>landesbank Oberösterreich <strong>AG</strong><br />
Mitglieder<br />
• Mag. Klaus Buchleitner, Vorsitzender des Vorstands der<br />
RWA <strong>Raiffeisen</strong> Ware Austria <strong>AG</strong><br />
• Komm.-Rat MMag. Reinhard Mayr, Vorstandsdirektor<br />
der <strong>Raiffeisen</strong>-Landesbank Tirol <strong>AG</strong> (bis 23. Juni 2005)<br />
• Dr. Klaus Pekarek, Generaldirektor der <strong>Raiffeisen</strong>landesbank<br />
Kärnten – Rechenzentrum und Revisionsverband, regGenmbH<br />
• Franz Pinkl, Generaldirektor der <strong>Österreich</strong>ischen Volksbanken-<strong>AG</strong><br />
• Dkfm. Peter Püspök, Generaldirektor der <strong>Raiffeisen</strong>landesbank<br />
Niederösterreich-Wien <strong>AG</strong><br />
• Dr. Günther Reibersdorfer, Generaldirektor des<br />
<strong>Raiffeisen</strong>verbands Salzburg regGenmbH (ab 23. Juni 2005)<br />
• Dr. Hannes Schmid, Vorstandssprecher der <strong>Raiffeisen</strong>-Landesbank<br />
Tirol <strong>AG</strong> (ab 23. Juni 2005)<br />
• Dr. Karl Waltle, Vorsitzender des Vorstands der <strong>Raiffeisen</strong>landesbank<br />
Vorarlberg Waren- und Revisionsverband regGenmbH<br />
• Dr. Gottfried Wanitschek, Vorstandsdirektor der<br />
UNIQA Versicherungen <strong>AG</strong><br />
Vom Betriebsrat entsandt<br />
• Mag. Franz Hummel, Betriebsratsvorsitzender<br />
• Martin Prater, Betriebsratsvorsitzender-Stellvertreter<br />
• Hildegard Svejda, Betriebsratsvorsitzender-Stellvertreterin<br />
• Mag. Peter Anzeletti-Reikl<br />
• Mag. Antje Piller (bis 31. August 2005)<br />
• Mag. Heidrun Mössner (ab 1. September 2005)<br />
• Mag. Helge Rechberger<br />
Staatskommissäre<br />
• Mag. Alfred Lejsek, Staatskommissär<br />
• Mag. Christian Riemer, Staatskommissär-Stellvertreter<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
(52) Organigramm der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong><br />
Produktbereiche<br />
Kundenbereiche<br />
Servicebereiche<br />
Kundenbereiche<br />
• Austrian Corporate Customers, 4,<br />
Mag. Joseph Eberle<br />
• Multinational Corporate Customers, 4,<br />
Mag. Peter Bazil<br />
• Global Financial Institutions and Sovereigns, 3,<br />
Mag. Dr. Martin Czurda<br />
• <strong>Raiffeisen</strong> International, 2<br />
• Verbund, 5<br />
Produktbereiche<br />
• Corporate, Trade and Export Finance, 4,<br />
Dr. Helmut Breit<br />
• Customer Services, 4, Mag. Günter Kreuzhuber<br />
• Transaction Services, 5, Günther Gall<br />
• Global Treasury, 3, Dr. Nicolaus Hagleitner<br />
(seit 1.1.2006, davor Mag. Gerhard Bösch)<br />
• Global Markets, 3, Mag. Christian Säckl<br />
Wien, am 17. März 2006<br />
Der Vorstand<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
Financial Statements<br />
In der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> greifen Kunden- und Produktbereiche<br />
in einer Matrixstruktur ineinander. Dies verbessert<br />
die kundenorientierte Abwicklung von Geschäften und die<br />
Zusammenarbeit der Bereiche. Daneben gibt es die allen<br />
anderen Bereichen zuarbeitenden Servicebereiche.<br />
Die Bereiche berichten an die folgenden Vorstände:<br />
1 – Dr. Walter Rothensteiner<br />
2 – Dr. Herbert Stepic<br />
3 – Patrick J.S.Butler, M.A.<br />
4 – Dr. Karl Sevelda<br />
5 – Mag. Manfred Url<br />
Dr. Walter Rothensteiner Dr. Herbert Stepic<br />
Servicebereiche<br />
• Audit, 1, Dr. Robert Tinauer<br />
• Group Control, 1, Mag. Wolfgang Forster<br />
• Human Resources, 1, Dr. Josef Dellinger<br />
• Legal and Compliance, 1, Dr. Friedrich Sommer<br />
• Management Services, 1, DDr. Gerhard Tanew<br />
• Participations, 1, Mag. Christian Teufl<br />
• Public Relations, 1, Andreas Ecker-Nakamura<br />
• Tax, 1, Mag. Horst Bergmann<br />
• Group Head Office/Executive Secretariat, 1, 5,<br />
Mag. Johannes Schuster<br />
• Branches and Representative Offices,<br />
Country and Bank Risk Management, 2,<br />
Dr. Eberhard Winkelbauer<br />
• Economic and Financial Market Research, 3,<br />
Mag. Peter Brezinschek<br />
• Credit Management, 5, Dr. Hubert Figl<br />
• Marketing, 5, Dr. Leodegar Pruschak<br />
• Organisation/IT, 5,<br />
Dipl.Vw. Dipl.Inf. Jens Wirsching<br />
Patrick Butler, M.A. Dr. Karl Sevelda Mag. Manfred Url<br />
www.rzb.at<br />
199
Financial Statements<br />
200 www.rzb.at<br />
Uneingeschränkter Bestätigungsvermerk<br />
An die<br />
Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der<br />
<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> <strong>Österreich</strong> Aktiengesellschaft, Wien<br />
RZB 2005<br />
Wir haben den Konzernabschluss der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> <strong>Österreich</strong> Aktiengesellschaft, Wien, für das Geschäftsjahr<br />
vom 1. Jänner bis 31. Dezember 2005 geprüft. Die Aufstellung und der Inhalt dieses Konzernabschlusses in Übereinstimmung<br />
mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind, sowie des<br />
in Übereinstimmung mit den österreichischen handelsrechtlichen Vorschriften erstellten Konzernlageberichtes liegen in<br />
der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines<br />
Prüfungsurteils zu diesem Konzernabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung und einer Aussage, ob der Konzernlagebericht<br />
in Einklang mit dem Konzernabschluss steht.<br />
Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in <strong>Österreich</strong> geltenden gesetzlichen Vorschriften und Grundsätze ordnungsgemäßer<br />
Abschlussprüfung sowie der International Standards on Auditing (ISAs) durchgeführt. Diese Grundsätze<br />
erfordern, die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass ein hinreichend sicheres Urteil darüber abgegeben<br />
werden kann, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist, und eine Aussage getroffen werden<br />
kann, ob der Konzernlagebericht mit dem Konzernabschluss in Einklang steht. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen<br />
werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des<br />
Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Nachweise<br />
für Beträge und sonstige Angaben im Konzernabschluss auf Basis von Stichproben berurteilt. Die Prüfung umfasst<br />
ferner die Beurteilung der angewandten Rechnungslegungsgrundsätze und der von den gesetzlichen Vertretern<br />
vorgenommenen, wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Konzernabschlusses.<br />
Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil abgibt.<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht<br />
der Konzernabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild<br />
der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2005 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme<br />
des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis 31. Dezember 2005 in Übereinstimmung mit den International<br />
Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit<br />
dem Konzernabschluss.<br />
Wien, am 21. März 2006<br />
KPMG Austria GmbH<br />
Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft<br />
Dr. Walter Knirsch Dr. Johann Mühlehner<br />
Wirtschaftsprüfer und Steuerberater<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Konsolidierungskreis<br />
Die nachstehende Tabelle zeigt die wichtigsten operativen Unternehmen des Konsolidierungskreises. Die vollständige<br />
Aufstellung über den Anteilsbesitz der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> ist am Sitz der Muttergesellschaft hinterlegt.<br />
Unternehmen, Sitz (Land) Gezeichnetes Kapital Anteil 1 davon indirekt 2 Typ 3<br />
JSPP Bank Aval, Kiew (UA) 1.500.000.000 UAH 65,5% KI<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Centrobank <strong>AG</strong>, Wien (AT) 47.598.850 EUR 100,0% KI<br />
Centrotrade Chemicals <strong>AG</strong>, Zug (CH) 5.000.000 CHF 100,0% SU<br />
Centrotrade Deutschland GmbH, Eschborn (DE) 410.000 EUR 100,0% SU<br />
Centrotrade Minerals & Metals Inc., Virgina Beach (US) 3.000.002 USD 100,0% SU<br />
F.J. Elsner & Co. Gesellschaft mbH, Innsbruck (AT) 436.037 EUR 100,0% SU<br />
F.J. Elsner Trading Gesellschaft m.b.H., Wien (AT) 35.000 EUR 100,0% SU<br />
Kathrein & Co. Privatgeschäftsbank Aktiengesellschaft, Wien (AT) 20.000.000 EUR 100,0% KI<br />
Kathrein & Co. Vermögensverwaltung GmbH, Wien (AT) 125.000 EUR 80,0% FI<br />
MB Leasing a.s., Mlada Boleslav (CZ) 60.000.000 CZK 35,7% FI<br />
<strong>Raiffeisen</strong> International GROUP IT GmbH, Wien (AT) 37.000 EUR 69,4% BH<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Car Leasing Ltd., Budapest (HU) 20.000.000 HUF 57,3% FI<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Auto Leasing Bulgaria EOOD, Sofia (BG) 5.000 BGN 66,5% FI<br />
RALT <strong>Raiffeisen</strong>-Leasing Gesellschaft m.b.H., Wien (AT) 218.500 EUR 100,0% FI<br />
RALT <strong>Raiffeisen</strong>-Leasing Gesellschaft m.b.H. & Co. OHG, Wien (AT) 280.000.000 ATS 100,0% BH<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Bank Sh.a., Tirana (AL) 34.592.962 EUR 70,1% KI<br />
<strong>Raiffeisen</strong>bank (Bulgaria) EAD, Sofia (BG) 94.932.152 BGN 70,1% KI<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Bank d.d. Bosna i Hercegovina, Sarajewo (BA) 84.833.000 BAM 68,0% KI<br />
Priorbank JSC, Minsk (BY) 102.801.217.650 BYR 44,2% KI<br />
<strong>Raiffeisen</strong>bank a.s., Prag (CZ) 2.500.000.000 CZK 35,7% KI<br />
<strong>Raiffeisen</strong>bank Austria d.d., Zagreb (HR) 1.320.892.000 HRK 51,1% KI<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Bank Zrt., Budapest (HU) 29.769.140.000 HUF 49,3% KI<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Bank Kosovo J.S.C., Pristina (CS) 17.750.000 EUR 70,1% KI<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Malta Bank plc, Sliema (MT) 4.500.000 EUR 100,0% KI<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Bank Polska S.A., Warschau (PL) 492.996.150 PLN 70,1% KI<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Bank S.A., Bukarest (RO) 1.196.258.639 RON 69,7% KI<br />
ZAO <strong>Raiffeisen</strong>bank Austria, Moskau (RU) 9.846.560.000 RUB 70,1% KI<br />
OOO „<strong>Raiffeisen</strong> Capital“ Asset-Management Company, Moskau (RU) 90.000.000 RUB 70,1% FI<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Krekova banka d.d., Maribor (SI) 2.854.992.000 SIT 68,9% KI<br />
JSCB <strong>Raiffeisen</strong>bank Ukraine, Kiew (UA) 519.798.393 UAH 70,1% KI<br />
RZB Finance LLC, New York (US) 1.510.000 USD 100,0% FI<br />
<strong>Raiffeisen</strong>bank a.d., Belgrad (CS) 7.085.137.580 CSD 63,1% KI<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Mandatory Pension Fund Management d.d., Zagreb (HR) 110.000.000 HRK 51,1% FI<br />
Legende:<br />
1 entspricht dem durchgerechneten Anteil<br />
2 Anteile, die über verbundene Unternehmen gehalten werden, die nicht in den Konzernabschluss einbezogen werden (aliquoter Anteil)<br />
3 Unternehmenskategorie gemäß BWG<br />
KI Kreditinstitut BH Unternehmen mit banknahen Hilfsdiensten<br />
VV Versicherung WP Wertpapierfirma, anerkannte Börse<br />
FH Finanzholding SU Sonstiges Unternehmen<br />
FI Finanzinstitut<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
Financial Statements<br />
www.rzb.at<br />
201
Financial Statements<br />
202 www.rzb.at<br />
RZB 2005<br />
Unternehmen, Sitz (Land) Gezeichnetes Kapital Anteil 1 davon indirekt 2 Typ 3<br />
RZB Finance (Jersey) II Ltd, St. Helier (JE) 100.000.002 EUR 0,0% FI<br />
RZB Finance (Jersey) III Ltd, St. Helier (JE) 200.001.000 EUR 0,0% FI<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Investment Aktiengesellschaft, Wien (AT) 730.000 EUR 100,0% FI<br />
<strong>Raiffeisen</strong> International Bank-Holding <strong>AG</strong>, Wien (AT) 434.517.391 EUR 70,1% FH<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Leasing Bulgaria OOD, Sofia (BG) 2.000.000 BGN 66,5% FI<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Leasing d.o.o., Sarajewo (BA) 1.000.000 BAM 65,3% FI<br />
JV „<strong>Raiffeisen</strong>-Leasing“, Minsk (BY) 537.250.000 BYR 59,0% FI<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-Leasing, spolecnost s.r.o., Prag (CZ) 50.000.000 CZK 50,5% FI<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-Leasing Gesellschaft m.b.H., Wien (AT) 5.000.000 ATS 51,0% FI<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-Leasing d.o.o., Zagreb (HR) 30.000.000 HRK 58,2% FI<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Lizing Zrt., Budapest (HU) 225.620.000 HUF 57,3% KI<br />
TOO <strong>Raiffeisen</strong> Leasing Kazakhstan, Almaty (KZ) 85.800.000 KZT 65,3% FI<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-Leasing <strong>Österreich</strong> Gesellschaft m.b.H., Wien (AT) 35.000 EUR 51,0% FI<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Leasing Polska S.A., Warschau (PL) 22.301.000 PLN 67,7% FI<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-Leasing Real Estate, s.r.o., Prag (CZ) 10.000.000 CZK 57,9% FI<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Leasing S.R.L., Bukarest (RO) 14.935.400 RON 65,3% FI<br />
OOO <strong>Raiffeisen</strong>-Leasing, Moskau (RU) 146.000.000 RUB 67,7% FI<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Leasing d.o.o., Ljubljana (SI) 895.800.000 SIT 65,3% FI<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Leasing d.o.o., Belgrad (CS) 226.544.550 CSD 64,2% FI<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Non-Government Pension Fund, Moskau (RU) 110.000.000 RUB 70,1% FI<br />
RPN Verwaltungs GmbH, Wien (AT) 37.464 EUR 100,0% SU<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-Reisebüro Gesellschaft m.b.H., Wien (AT) 970.000 EUR 75,0% SU<br />
RSC <strong>Raiffeisen</strong> Daten Service Center GmbH, Wien (AT) 2.000.000 EUR 71,9% BH<br />
SINESCO Kft., Budapest (HU) 3.000.000 HUF 57,3% SU<br />
Tatra Banka a.s., Bratislava (SK) 1.004.320.000 SKK 50,8% KI<br />
Tatra Group Finance, s.r.o., Bratislava (SK) 314.100.000 SKK 50,8% 2,2% BH<br />
Tatra Leasing spol. s r.o., Bratislava (SK) 200.000.000 SKK 58,1% FI<br />
Ukrainian Processing Center, JSC, Kiew (UA) 180.000 UAH 70,1% BH<br />
ZHS Office- & Facilitymanagement GmbH, Wien (AT) 36.336 EUR 100,0% BH<br />
Legende:<br />
1 entspricht dem durchgerechneten Anteil der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong><br />
2 Anteile, die über verbundene Unternehmen gehalten werden, die nicht in den Konzernabschluss einbezogen werden (aliquoter Anteil)<br />
3 Unternehmenskategorie gemäß BWG<br />
KI Kreditinstitut BH Unternehmen mit banknahen Hilfsdiensten<br />
VV Versicherung WP Wertpapierfirma, anerkannte Börse<br />
FH Finanzholding SU Sonstiges Unternehmen<br />
FI Finanzinstitut<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Beteiligungsübersicht<br />
Die folgenden Tabellen zeigen ausgewählte Beteiligungen. Die vollständige Aufstellung über den Anteilsbesitz der<br />
<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> ist am Sitz der Muttergesellschaft hinterlegt.<br />
In der Konzernbilanz at-equity angesetzte Unternehmen<br />
Unternehmen, Sitz (Land) Gezeichnetes Kapital Konzernanteil davon indirekt 1 Typ 2<br />
FactorBank Aktiengesellschaft, Wien (AT) 1.791.385 EUR 38,0 % KI<br />
LEIPNIK-LUNDENBURGER INVEST Beteiligungs <strong>AG</strong>, Wien (AT) 24.247.333 EUR 35,5 % SU<br />
NOTARTREUHANDBANK <strong>AG</strong>, Wien (AT) 5.110.000 EUR 26,0 % KI<br />
<strong>Österreich</strong>ische Hotel- und Tourismusbank Ges.m.b.H., Wien (AT) 11.627.653 EUR 31,3 % KI<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Bausparkasse a.s., Prag (CZ) 650.000.000 CZK 25,0 % KI<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Bausparkasse Gesellschaft m.b.H., Wien (AT) 35.000.000 EUR 37,0 % KI<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Bausparkasse Rumänien S.A., Bukarest (RO) 66.000.000 RON 33,3 % KI<br />
<strong>Raiffeisen</strong> evolution project development GmbH, Wien (AT) 43.750 EUR 40,0 % SU<br />
<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Info</strong>rmatik GmbH, Wien (AT) 1.460.000 EUR 46,4 % SU<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Kapitalanlage-Gesellschaft m.b.H., Wien (AT) 15.000.000 EUR 50,0 % KI<br />
<strong>Raiffeisen</strong> stambena Sˇtedionica d.d., Zagreb (HR) 70.000.000 HRK 26,0 % KI<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Wohnbaubank Aktiengesellschaft, Wien (AT) 5.100.000 EUR 25,0 % KI<br />
UNIQA Versicherungen <strong>AG</strong>, Wien (AT) 119.777.808 EUR 31,9 % VV<br />
VISA-SERVICE Kreditkarten Aktiengesellschaft, Wien (AT) 6.000.000 EUR 25,0 % KI<br />
Legende:<br />
1 Anteile, die über verbundene Unternehmen gehalten werden, die nicht in den Konzernabschluss einbezogen werden (aliquoter Anteil)<br />
2 Unternehmenskategorie gemäß BWG<br />
KI Kreditinstitut BH Unternehmen mit banknahen Hilfsdiensten<br />
VV Versicherung WP Wertpapierfirma, anerkannte Börse<br />
FH Finanzholding SU Sonstiges Unternehmen<br />
FI Finanzinstitut<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
Financial Statements<br />
www.rzb.at<br />
203
Financial Statements<br />
204 www.rzb.at<br />
Sonstige nicht in den Konzernabschluss einbezogene verbundene Unternehmen<br />
RZB 2005<br />
Unternehmen, Sitz (Land) Gezeichnetes Kapital Konzernanteil davon indirekt 1 Typ 2<br />
CENTRUM BY´VANIA, s. r. o., Bratislava (SK) 27.100.000 SKK 50,8% 50,2% BH<br />
CP Inlandsimmobilien-Holding GmbH, Wien (AT) 364.000 EUR 100,0% SU<br />
ELIOT, s. r. o., Bratislava (SK) 48.610.000 SKK 50,8% BH<br />
inCentro data services <strong>AG</strong>, Wien (AT) 674.630 EUR 82,2% SU<br />
JSC AVAL Invest, Kiew (UA) 150.000 UAH 64,9% FI<br />
Leasing private unitary enterprise „Priorleasing“, Minsk (BY) 500.000.001 BYR 44,2% FI<br />
LEUCISCUS Handels- und Beteiligungs GmbH in Liqu., Wien (AT) 500.000 ATS 100,0% BH<br />
Market Investment Group d.o.o., Sarajewo (BA) 500.000 BAM 68,0% FI<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Asset Management (Bulgaria) EAD, Sofia (BG) 250.000 BGN 70,1% SU<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Biztosításközvetítö Kft., Budapest (HU) 5.000.000 HUF 57,3% BH<br />
<strong>Raiffeisen</strong> BROKERS doo, Sarajewo (BA) 150.000 BAM 68,0% FI<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Business Premises d.o.o., Zagreb (HR) 1.000.000 HRK 51,1% BH<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Capital & Investment S.A., Bukarest (RO) 1.600.000 RON 69,7% FI<br />
<strong>Raiffeisen</strong> CEE Private Equity Fund LP, St. Helier (JE) 10.285 EUR 14,7% 14,7% FI<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Centrum Sp.z.o.o., Warschau (PL) 280.000 PLN 100,0% SU<br />
<strong>Raiffeisen</strong> consulting Ltd., Zagreb (HR) 14.900.000 HRK 51,1% FI<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Consulting Zrt., Budapest (HU) 20.000.000 HUF 59,5% FI<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Faktoring Sp. z.o.o., Warschau (PL) 3.847.500 PLN 70,1% FI<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Investment Fund Management Zrt., Budapest (HU) 100.000.000 HUF 49,3% FI<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Ost Invest Unternehmensbeteiligungsges.m.b.H., Wien (AT) 40.000 EUR 100,0% 100,0% SU<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Pension Insurance d.o.o., Zagreb (HR) 14.400.000 HRK 51,1% FI<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Private Equity Management <strong>AG</strong>, Wien (AT) 363.500 EUR 100,0% FI<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Property Management GmbH, Wien (AT) 40.000 EUR 100,0% SU<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Real Estate Management Company Zrt., Budapest (HU) 25.300.000 HUF 57,3% BH<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Real-Estate Management, Ltd., Zagreb (HR) 100.000 HRK 51,1% 51,0% BH<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Voluntary Pension Fund Management d.o.o., Zagreb (HR) 25.945.300 HRK 51,1% FI<br />
RLOL ESTATE 1 DOO BELGRADE, Belgrad (CS) 43.186 CSD 64,2% FI<br />
S.A.I. <strong>Raiffeisen</strong> Asset Management S.A., Bukarest (RO) 3.600.000 RON 69,7% FI<br />
Tatra Asset Management sprav.spol., a.s., Bratislava (SK) 52.000.000 SKK 48,8% FI<br />
Tatra Billing, s. r. o., Bratislava (SK) 200.000 SKK 50,8% BH<br />
top.equity Unternehmensbeteiligungs <strong>AG</strong>, Wien (AT) 70.000 EUR 100,0% 100,0% SU<br />
Legende:<br />
1 Anteile, die über verbundene Unternehmen gehalten werden, die nicht in den Konzernabschluss einbezogen werden (aliquoter Anteil)<br />
2 Unternehmenskategorie gemäß BWG<br />
KI Kreditinstitut BH Unternehmen mit banknahen Hilfsdiensten<br />
VV Versicherung WP Wertpapierfirma, anerkannte Börse<br />
FH Finanzholding SU Sonstiges Unternehmen<br />
FI Finanzinstitut<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Unternehmen, Sitz (Land) Gezeichnetes Kapital Konzernanteil davon indirekt 1 ) Typ 2)<br />
A-Leasing SpA, Treviso (IT) 10.000.000 EUR 25,0% FI<br />
A-Trust Gesellschaft für Sicherheitssysteme im elektr. Datenverkehr GmbH, Wien (AT) 4.790.013 EUR 10,9% SU<br />
Austria Immobilien Leasing (Schweiz) <strong>AG</strong>, St. Gallen (CH) 5.000.000 CHF 25,5% FI<br />
Austrian Airlines <strong>Österreich</strong>ische Luftverkehrs-Aktiengesellschaft, Wien (AT) 247.180.000 EUR 3,4% SU<br />
Budapest Stock Exchange, Budapest (HU) 541.348.100 HUF 6,4% WP<br />
Cards & Systems EDV-Dienstleistungs GmbH, Wien (AT) 75.000 EUR 42,0% SU<br />
EUROPAY AUSTRIA Zahlungsverkehrssysteme GmbH, Wien (AT) 13.234.665 EUR 11,2% KI<br />
JSC Bank TuranAlem, Almaty (KZ) 31.084.360.000 KZT 5,7% KI<br />
Medicur - Holding Gesellschaft m.b.H., Wien (AT) 4.360.500 EUR 25,0% SU<br />
Oesterreichische Kontrollbank <strong>AG</strong>, Wien (AT) 130.000.000 EUR 9,8% KI<br />
Oesterreichische Nationalbank <strong>AG</strong>, Wien (AT) 12.000.000 EUR 8,8% KI<br />
ÖP<strong>AG</strong> Pensionskassen Aktiengesellschaft, Wien (AT) 10.200.000 EUR 16,3% SU<br />
<strong>Österreich</strong>ische <strong>Raiffeisen</strong> Einlagensicherung reg. Gen.m.b.H., Wien (AT) 2.700 EUR 9,3% SU<br />
<strong>Österreich</strong>ische Volksbanken-Aktiengesellschaft, Wien (AT) 311.095.412 EUR 5,7% KI<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Datennetz Gesellschaft m.b.H., Wien (AT) 145.346 EUR 25,0% SU<br />
<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Info</strong>rmatik Beteiligungs GmbH, Wien (AT) 70.000 EUR 46,9% SU<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Organisationsberatungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH, Wien (AT) 700.000 EUR 17,4% SU<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-Leasing Gesellschaft m.b.H. & Co KG, Wien (AT) 581.383 EUR 12,5% SU<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-Leasing Mobilien und KFZ GmbH, Wien (AT) 35.000 EUR 15,0% FI<br />
RLKG <strong>Raiffeisen</strong>-Leasing GmbH, Wien (AT) 40.000 EUR 12,5% SU<br />
Unternehmens Invest Aktiengesellschaft, Wien (AT) 29.080.000 EUR 15,7% SU<br />
W 3 Errichtungs- und Betriebs-Aktiengesellschaft, Wien (AT) 1.020.000 ATS 20,0% SU<br />
WED Holding Gesellschaft m.b.H., Wien (AT) 72.673 EUR 9,6% SU<br />
Wiener Börse <strong>AG</strong>, Wien (AT) 5.089.000 EUR 6,1% WP<br />
Legende:<br />
1 Anteile, die über verbundene Unternehmen gehalten werden, die nicht in den Konzernabschluss einbezogen werden (aliquoter Anteil)<br />
2 Unternehmenskategorie gemäß BWG<br />
KI Kreditinstitut BH Unternehmen mit banknahen Hilfsdiensten<br />
VV Versicherung WP Wertpapierfirma, anerkannte Börse<br />
FH Finanzholding SU Sonstiges Unternehmen<br />
FI Finanzinstitut<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
Financial Statements<br />
www.rzb.at<br />
205
Glossar<br />
206 www.rzb.at<br />
Glossar<br />
ALL – Albanischer Lek<br />
Assoziierte Unternehmen – Unternehmen, auf deren<br />
Geschäfts- bzw. Finanzpolitik ein maßgeblicher Einfluss<br />
ausgeübt wird.<br />
Ausfallsrisiko – Gefahr, dass ein Vertragspartner bei<br />
einem Geschäft über ein Finanzinstrument seinen<br />
Verpflichtungen nicht nachkommen kann und dadurch<br />
bei dem anderen Partner finanzielle Verluste<br />
verursacht.<br />
Backtesting – Unter Backtesting versteht man den<br />
Rückvergleich der ermittelten VaR-Werte mit den<br />
tatsächlich eingetretenen Ergebnissen zur Beurteilung<br />
der Qualität des Modells.<br />
Bankbuch – Alle Positionen, die nicht dem Handelsbuch<br />
zugeordnet werden.<br />
Bemessungsgrundlage (inklusive Marktrisiko) –<br />
Besteht aus der Bemessungsgrundlage nach § 22 BWG<br />
plus 12,5 mal das Eigenmittelerfordernis für das Wertpapierhandelsbuch<br />
und die offene Devisenposition.<br />
Betriebsergebnis – Besteht im IFRS-Abschluss aus<br />
Betriebserträgen abzüglich Verwaltungsaufwendungen<br />
(Betriebsaufwendungen). Die Betriebserträge setzen<br />
sich aus Zinsüberschuss, Provisionsüberschuss,<br />
Handelsergebnis sowie sonstigem betrieblichen<br />
Ergebnis korrigiert um das Ergebnis aus Hedge<br />
Accounting und sonstigen Derivaten zusammen.;<br />
Verwaltungsaufwendungen bestehen aus Personal- und<br />
Sachaufwand sowie den Abschreibungen auf Sachund<br />
immaterielles Anlagevermögen.<br />
BAM – Bosnische Marka<br />
BGN – Bulgarische Lewa<br />
Bruttoertrag – Summe aus Zinsüberschuss, Provisionsüberschuss<br />
und Handelsergebnis.<br />
Bruttoinvestitionswert – Summe aus den Mindestleasingzahlungen<br />
in einem Finanzierungsleasing aus<br />
der Sicht des Leasinggebers und jeglichem, dem<br />
Leasinggeber zustehenden nicht garantierten Restwert.<br />
BWG – [<strong>Österreich</strong>isches] Bundesgesetz über das<br />
Bankwesen (Bankwesengesetz)<br />
BYR – Weißrussischer Rubel<br />
Capital Hedge – Unter Capital Hedge werden<br />
Kurssicherungsgeschäfte für Investitionen in<br />
wirtschaftlich selbständige Teileinheiten gezeigt.<br />
Cash-Flow – Zuflüsse und Abflüsse von Zahlungsmitteln<br />
und Zahlungsmitteläquivalenten.<br />
CE – Zentraleuropa (Central Europe).<br />
CEE – Zentral und Osteuropa (Central and Eastern<br />
Europe).<br />
CIS – Mitgliedsstaaten der Gemeinschaft unabhängiger<br />
Staaten (GUS-Länder – Commonwealth of Independent<br />
States).<br />
RZB 2005<br />
Clean Price – Preis eines Zinsinstruments ohne Stückzinsen<br />
(Zinsabgrenzung).<br />
Cost/Income Ratio – Kennzahl, die die Kosteneffizienz<br />
im Unternehmen widerspiegelt, indem sie die Relation<br />
von Aufwand und Ertrag ermittelt. Sie errechnet sich,<br />
indem die Verwaltungsaufwendungen (bestehend aus<br />
Personal- und Sachaufwand sowie den Abschreibungen<br />
auf Sach- und immaterielles Anlagevermögen) ins<br />
Verhältnis zu den Betriebserträgen (Zinsüberschuss,<br />
Provisionsüberschuss und Handelsergebnis sowie sonstiges<br />
betriebliches Ergebnis korrigiert um das Ergebnis<br />
aus Hedge Accounting und sonstigen Derivaten) gesetzt<br />
werden.<br />
CSD – Serbisch–montenegrinischer Dinar<br />
CZK – Tschechische Krone<br />
DBO – Defined Benefit Obligation = Barwert leistungsorientierter<br />
Verpflichtungen. Der Barwert einer leistungsorientierten<br />
Verpflichtung ist der ohne Abzug von<br />
Planvermögen beizulegende Barwert erwarteter<br />
künftiger Zahlungen, die erforderlich sind, um die<br />
aufgrund von Arbeitnehmerleistungen in der laufenden<br />
oder früheren Perioden entstandenen Verpflichtungen<br />
abgelten zu können.<br />
Derivate – Derivate sind Finanzinstrumente, deren<br />
Werte sich infolge einer Änderung eines genannten<br />
Zinssatzes, Wertpapierkurses, Rohstoffpreises,<br />
Wechselkurses, Preis- oder Zinsindexes, Bonitätsratings<br />
oder Kreditindexes oder einer ähnlichen Variable<br />
verändern, die keine oder nur geringfügige anfängliche<br />
Netto-Investitionen erfordern und die zu einem<br />
späteren Zeitpunkt beglichen werden.<br />
Dirty Price – Preis eines Zinsinstruments inklusive Stückzinsen<br />
(Zinsabgrenzung).<br />
Eigene Anteile – Rückgekaufte eigene Eigenkapitalinstrumente<br />
(eigene Aktien), die durch das emittierende<br />
Unternehmen selbst oder durch seine Tochterunternehmen<br />
gehalten werden.<br />
Eigenmittel nach BWG – Bestehen aus Kernkapital<br />
(Tier I), dem Ergänzungs- und Nachrangkapital (Tier II),<br />
dem kurzfristigen Nach-rangkapital und dem umgewidmeten<br />
Tier II-Kapital (Tier III).<br />
Eigenmittelquote – Die Quote beinhaltet im Zähler die<br />
Eigenmittel nach BWG und im Nenner die Bemessungsgrundlage<br />
nach § 22 BWG plus 12,5 mal das Eigenmittelerfordernis<br />
für das Wertpapierhandelsbuch und<br />
die offene Devisenposition.<br />
Fair Value – Betrag, zu dem zwischen sachverständigen,<br />
vertragswilligen und voneinander<br />
unabhängigen Geschäftspartnern ein Vermögenswert<br />
getauscht oder eine Schuld beglichen werden könnte.<br />
Finanzierungsleasing – Leasingverhältnis, bei dem im<br />
Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen<br />
Risiken und Chancen eines Vermögenswertes auf den<br />
Leasingnehmer übertragen werden.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Firmenwert (Goodwill) – Überschuss der Anschaffungskosten<br />
des Unternehmenserwerbes über den vom<br />
Erwerber, zum Tage des Tauschvorganges, erworbenen<br />
Anteil an den beizulegenden Zeitwerten der<br />
identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden.<br />
Futures – Standardisierte, börsengehandelte Terminkontrakte,<br />
bei welchen zu einem im vorhinein vereinbarten<br />
Preis zu einem bestimmten Zeitpunkt ein dem<br />
Geld- und Kapital-, Edelmetall- oder Devisenmarkt<br />
zugehöriges Handelsobjekt zu liefern bzw.<br />
abzunehmen ist.<br />
Gewinn je Aktie/Earnings per Share (EPS) – Um die<br />
Ausschüttung an Inhaber von Vorzugsaktien bereinigter<br />
Jahresüberschuss dividiert durch die durchschnittlich im<br />
Umlauf befindlichen Stammaktien.<br />
Handelsbuch – Bankaufsichtsrechtlicher Begriff für<br />
Positionen, die von einem Kreditinstitut zum Zwecke des<br />
kurzfristigen Wiederverkaufs unter Ausnutzung von<br />
Preis- und Zinsschwankungen gehalten werden.<br />
Hedging – Sicherungsgeschäfte zur Absicherung<br />
bestehender oder künftiger Positionen gegen Risken<br />
(z. B. Kurs- und Zinsänderungsrisiken).<br />
Held-for-trading – Wertpapiere, die der Nutzung von<br />
kurzfristigen Marktpreisschwankungen dienen.<br />
Held-to-maturity – Wertpapiere, die bis zur<br />
Endfälligkeit gehalten werden.<br />
HGB – Handelsgesetzbuch<br />
HUF – Ungarischer Forint<br />
HRK – Kroatischer Kuna<br />
IFRIC, SIC – International Financial Reporting<br />
Interpretation Committee – Interpretationen der<br />
International Financial Reporting Standards, früher<br />
auch SIC – Standing Interpretations Committee (SIC)<br />
genannt.<br />
IFRS, IAS – International Financial Reporting Standards<br />
bzw. International Accounting Standards sind<br />
Rechnungslegungsvorschriften, die vom IASB<br />
(International Accounting Standards Board) mit dem<br />
Ziel, eine transparente und vergleichbare Rechnungslegung<br />
auf internationaler Basis zu schaffen,<br />
herausgegeben wurden.<br />
IPO – Initial Public Offering, Börsegang<br />
JPY – Japanischer Yen<br />
Kapitalflussrechnung – Ermittlung und Darstellung des<br />
Cash-Flow, der im Geschäftsjahr aus operativer<br />
Geschäftstätigkeit, Investitions- und Finanzierungstätigkeit<br />
erwirtschaftet und verbraucht wurde, sowie<br />
Abstimmung des Zahlungsmittelbestands zu Beginn und<br />
Ende des Geschäftsjahres.<br />
Kernkapital – Eingezahltes Kapital und Rücklagen<br />
abzüglich immaterieller Vermögenswerte und Bilanzverluste<br />
sowie materieller negativer Ergebnisse im<br />
laufenden Geschäftsjahr.<br />
Kernkapitalquote – Die Quote beinhaltet im Zähler das<br />
Kernkapital (Tier I) und im Nenner die Bemessungsgrundlage<br />
(inklusive Marktrisiko).<br />
Konzern-ROE (Konzern-Return on Equity) –<br />
Eigenkapitalrendite, berechnet aus Konzern-Jahresüberschuss<br />
im Verhältnis zum durchschnittlichen<br />
bilanziellen Eigenkapital (ohne Anteile anderer<br />
Gesellschafter).<br />
KKP – Kaufkraftparität(en)<br />
Kreditobligo – Dieses umfasst alle bilanziellen<br />
(Forderungen, Schuldverschreibungen) und außerbilanziellen<br />
(Garantien, Kreditlinien) Obligi.<br />
Latente Steueransprüche – Beträge an Ertragsteuern,<br />
die in zukünftigen Perioden erstattungsfähig sind<br />
(abzugsfähige temporäre Unterschiede und ungenutzte<br />
steuerliche Verlustvorträge).<br />
Latente Steuerschulden – Beträge an Ertragsteuern,<br />
die in zukünftigen Perioden resultierend aus zu<br />
versteuernden temporären Unterschieden zahlbar sind.<br />
Liquiditätsrisiko – Risiko, dass ein Unternehmen<br />
möglicherweise nicht in der Lage ist, die Finanzmittel<br />
zu beschaffen, die zur Begleichung der im Zusammenhang<br />
mit Finanzinstrumenten eingegangenen<br />
Verpflichtungen notwendig sind. Liquiditätsrisiken<br />
können auch dadurch entstehen, dass ein finanzieller<br />
Vermögenswert nicht jederzeit innerhalb kurzer Frist zu<br />
seinem beizulegenden Zeitwert (fair value) verkauft<br />
werden kann.<br />
Neubildungsquote – berechnet sowohl als Neubildung<br />
Kreditrisikovorsorgen/Ø Risikoaktiva des Bankbuchs<br />
(d.h. als Verhältniswert der Nettoneubildung an Kreditrisikovorsorgen<br />
bezogen auf die Ø Risikoaktiva des<br />
Bankbuchs) als auch als Neubildung Kreditrisikovorsorgen/gesamtes<br />
Kreditportfolio (d.h. als Verhältniswert<br />
der Nettoneubildung an Kreditrisikovorsorgen<br />
bezogen auf das gesamte Kreditportfolio).<br />
Marktrisiko – Risiko, dass sich der Wert eines Finanzinstruments<br />
aufgrund von Schwankungen der Marktpreise<br />
verändert. Dabei können solche Fluktuationen<br />
sowohl auf Faktoren zurückzuführen sein, die für ein<br />
individuelles Wertpapier oder seinen Emittenten<br />
charakteristisch sind, als auch auf solche, die alle im<br />
Markt gehandelten Wertpapiere betreffen.<br />
Operatives Leasing – Leasingverträge, bei denen neben<br />
dem juristischen Eigentum auch das wirtschaftliche<br />
Eigentum beim Leasinggeber bleibt, sodass der<br />
Leasinggeber den Vermögenswert in seiner Bilanz<br />
auszuweisen hat.<br />
Optionen – Recht, den zugrunde liegenden Optionsgegenstand<br />
von einem Vertragspartner zu einem im<br />
Vorhinein vereinbarten Preis zu einem bestimmten Zeitpunkt<br />
oder in einem bestimmten Zeitraum zu kaufen<br />
(Call-Option) oder zu verkaufen (Put-Option).<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
www.rzb.at<br />
Glossar<br />
207
Glossar<br />
208 www.rzb.at<br />
OTC-Instrumente – Finanzinstrumente, die nicht<br />
standardisiert sind und nicht an einer Börse, sondern<br />
direkt zwischen den Marktteilnehmern (over-thecounter)<br />
gehandelt werden.<br />
Passiver Unterschiedsbetrag – Der gesamte Überschuss<br />
des Anteiles des Erwerbers an den beizulegenden<br />
Zeitwerten der erworbenen identifizierbaren<br />
Vermögenswerte und Schulden zum Tag des Tauschvorganges<br />
über die Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbes<br />
wird als passiver oder negativer<br />
Unterschiedsbetrag bezeichnet.<br />
Pensionsgeschäfte – Im Rahmen echter Pensionsgeschäfte<br />
(Repo-Geschäfte) verkauft das Unternehmen<br />
Vermögenswerte an einen Vertragspartner und<br />
verpflichtet sich gleichzeitig, diese an einem bestimmten<br />
Termin zu einem vereinbarten Kurs zurückzukaufen.<br />
PLN – Polnischer Zloty<br />
PP – Prozentpunkt<br />
Projected Unit Credit Method – Anwartschaftsansammlungsverfahren,<br />
nach IAS 19 ein Kapitalansammlungsverfahren,<br />
nach dem die Verpflichtung mit dem<br />
versicherungsmathematischen Barwert des am Abschlussstichtag<br />
bestehenden Versorgungsanspruches anzusetzen<br />
ist. Dabei sind Gehaltssteigerungen zu berücksichtigen,<br />
der Rechnungszinssatz orientiert sich am<br />
langfristigen Kapitalmarkt.<br />
<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> – <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong><br />
<strong>Österreich</strong> <strong>AG</strong><br />
Retail SME – Klein- und Mittelbetriebe mit einem<br />
Jahresumsatz von weniger als € 5 Millionen.<br />
Risikoaktiva des Bankbuchs – Gemäß BWG die nach<br />
Geschäftsrisiko bzw. Partnerrisiko gewichteten Aktiva,<br />
außerbilanzmäßigen und besonderen außerbilanzmäßigen<br />
Positionen des Bankbuchs.<br />
ROE (Return on Equity) – Eigenkapitalrendite,<br />
berechnet aus Jahresüberschuss vor Steuern oder nach<br />
Steuern im Verhältnis zum durchschnittlichen<br />
bilanziellen Eigenkapital (inklusive Anteile anderer<br />
Gesellschafter).<br />
RON – Rumänischer Leu<br />
RUB – Russischer Rubel<br />
RZB – Der Konzern der <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong><br />
<strong>Österreich</strong> <strong>AG</strong><br />
RZB-Kreditinstitutsgruppe – Die RZB-Kreditinstitutsgruppe<br />
besteht gemäß § 30 BWG aus allen Kreditinstituten,<br />
Finanzinstituten, Wertpapierfirmen und<br />
Unternehmen mit banknahen Hilfsdiensten, an denen<br />
die <strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> als übergeordnetes Institut<br />
mittelbar oder unmittelbar beteiligt ist.<br />
RZB 2005<br />
Segmentberichterstattung – Offenlegung von Ertragsund<br />
Vermögensinformationen nach Tätigkeitsbereichen<br />
(primär) und geografischen Gesichtspunkten<br />
(sekundär).<br />
Sicherungsgeschäfte – Die Zuordnung eines oder<br />
mehrerer Instrumente zu Sicherungsinstrumenten, damit<br />
eine Änderung ihres beizulegenden Zeitwertes einen<br />
teilweisen oder vollständigen Ausgleich des geänderten<br />
beizulegenden Zeitwertes oder der Cash-Flows eines<br />
gesicherten Grundgeschäfts bewirkt.<br />
SEE – Südosteuropa (Southeastern Europe).<br />
SIT – Slowenischer Tolar<br />
SKK – Slowakische Krone<br />
Splitting(-verfahren) – im Investmentgeschäft besonders<br />
in den USA übliches Verfahren, Aktien, deren Preis<br />
sehr hoch gestiegen ist, in zwei oder mehrere Aktien<br />
bzw. Anteilsscheine aufzuteilen.<br />
Swap – Tausch von fixen und/oder variablen Zinsverpflichtungen<br />
(Zinsswap) und/oder Währungspositionen<br />
(Währungsswap).<br />
Stresstest – Mittels Stresstests wird versucht, extreme<br />
Schwankungen der Marktparameter zu simulieren, weil<br />
diese in der Regel über VaR-Modelle nicht adäquat<br />
berücksichtigt werden (VaR-Werte prognostizieren<br />
maximale Verluste unter normalen Marktbedingungen).<br />
UAH – Ukrainische Hryvna<br />
Unverwässertes Ergebnis (je Aktie) – Betrag des den<br />
Stammaktionären zustehenden Jahresüberschusses<br />
dividiert durch die durchschnittlich gewichtete Anzahl<br />
der während der Periode ausstehenden Stammaktien.<br />
USD – US-Dollar<br />
VaR – Der Value-at-Risk entspricht dem potenziellen<br />
Verlust, der mit einer Wahrscheinlichkeit von 99<br />
Prozent innerhalb der definierten Haltedauer im<br />
betrachteten Portfolio nicht überschritten wird.<br />
Verbundene Unternehmen – Unternehmen, auf deren<br />
Geschäfts- bzw. Finanzpolitik ein beherrschender<br />
Einfluss genommen wird.<br />
Währungsrisiko – Risiko, dass sich der Wert eines<br />
Finanzinstruments wegen Änderungen der Wechselkurse<br />
verändert.<br />
Zinsänderungsrisiko – Risiko, dass sich der Wert eines<br />
Finanzinstruments wegen Schwankungen des Marktzinssatzes<br />
verändert.<br />
Zinsspanne – Zinsüberschuss in Relation zur<br />
durchschnittlichen Bilanzsumme.<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Adressen und Kontaktdaten<br />
<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong><br />
<strong>Österreich</strong> <strong>AG</strong><br />
<strong>Österreich</strong> (Zentrale)<br />
Am Stadtpark 9, 1030 Wien<br />
Tel. +43-1-71 707-0<br />
Fax: +43-1-71 707-1715<br />
SWIFT/BIC: RZBAATWW<br />
www.rzb.at<br />
Ansprechpartner:<br />
Austrian Corporate Customers<br />
Joseph Eberle<br />
Tel. +43-1-71 707-1487<br />
joseph.eberle@rzb.at<br />
Multinational Corporate Customers<br />
Peter Bazil<br />
Tel. +43-1-71 707-1547<br />
peter.bazil@rzb.at<br />
Central and Eastern European<br />
Corporate Customers<br />
Christian Theuer<br />
Tel. +43-1-71 707-1462<br />
christian.theuer@rzb.at<br />
Corporate, Trade & Export Finance<br />
Helmut Breit<br />
Tel. +43-1-71 707-1321<br />
helmut.breit@rzb.at<br />
Global Financial Institutions und Sovereigns<br />
Martin Czurda<br />
Tel. +43-1-71 707-1120<br />
martin.czurda@rzb.at<br />
Transaction Services<br />
Günther Gall<br />
Tel. +43-1-71 707-1168<br />
guenther.gall@rzb.at<br />
Investment Banking/Fixed Income<br />
Christian Säckl<br />
Tel. +43-1-71 707-3347<br />
christian.saeckl@rzb.at<br />
China<br />
Filiale Beijing<br />
Beijing International Club,<br />
Suite 200<br />
21, Jianguomenwai Dajie<br />
100020 Beijing<br />
Tel. +86-10-6532 3388<br />
Fax: +86-10-6532 5926<br />
SWIFT/BIC: RZBACNBJ<br />
Ansprechpartner: Andreas Werner<br />
andreas.werner@cn.rzb.at<br />
Großbritannien<br />
Filiale London<br />
10, King William Street<br />
London EC4N 7TW<br />
Tel. +44-20-7933 8000<br />
Fax: +44-20-7933 8099<br />
SWIFT/BIC: RZB<strong>AG</strong>B2L<br />
www.london.rzb.at<br />
Ansprechpartner: Ian Burns<br />
ian.burns@uk.rzb.at<br />
Singapur<br />
Filiale Singapur<br />
50, Raffles Place #45-01<br />
Singapore Land Tower,<br />
Singapore 048623<br />
Tel. +65-6225 9578<br />
Fax: +65-6225 3973<br />
Ansprechpartner: Rainer Silhavy<br />
rainer.silhavy@sg.rzb.at<br />
U.S.A.<br />
RZB Finance LLC<br />
1133, Avenue of the Americas<br />
16th floor, New York, N.Y. 10036<br />
Tel. +1-212-845 4100<br />
Fax: +1-212-944 2093<br />
www.rzbfinance.com<br />
Ansprechpartner: Dieter Beintrexler<br />
dbeintrexler@rzbfinance.com<br />
<strong>Raiffeisen</strong> International<br />
Bank-Holding <strong>AG</strong><br />
<strong>Österreich</strong> (Zentrale)<br />
Am Stadtpark 9, 1030 Wien<br />
Tel. +43-1-71 707-3504<br />
Fax: +43-1-71 707-1377<br />
www.ri.co.at<br />
Ansprechpartner: Roman Hager<br />
roman.hager@ri.co.at<br />
Bankennetz in Zentralund<br />
Osteuropa<br />
Albanien<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Bank Sh.a.<br />
Rruga Kavajes, Tirana<br />
Tel. +355-4-274 912<br />
Fax: +355-4-230 013<br />
SWIFT/BIC: SGSBALTX<br />
www.raiffeisen.al<br />
Ansprechpartner: Steven Grunerud<br />
steven.grunerud@raiffeisen.al<br />
90 Bankstellen<br />
Belarus<br />
Priorbank, JSC<br />
31–A, V. Khoruzhey Str.<br />
Minsk, 220002<br />
Tel. +375-17-289 9087<br />
Fax: +375-17-289 9191<br />
SWIFT/BIC: PJCBBY2X<br />
www.priorbank.by<br />
Ansprechpartner: Olga Gelakhova<br />
olga.gelakhova@priorbank.by<br />
43 Bankstellen<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
Bosnien und Herzegowina<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Bank d.d.<br />
Bosna i Hercegovina<br />
Danijela Ozme 3, 71000 Sarajevo<br />
Tel. +387-33-287 100<br />
Fax: +387-33-213 851<br />
SWIFT/BIC: RZBABA2S<br />
www.raiffeisenbank.ba<br />
Ansprechpartner: Edin Muftić<br />
edin.muftic@rbb-sarajevo.raiffeisen.at<br />
68 Bankstellen<br />
Bulgarien<br />
<strong>Raiffeisen</strong>bank (Bulgaria) E.A.D.<br />
18/20 Gogol Ulica, 1504 Sofia<br />
Tel. +359-2-9198 5101<br />
Fax: +359-2-943 4528<br />
SWIFT/BIC:RZBBBGSF<br />
www.rbb.bg<br />
Ansprechpartner: Momtchil Andreev<br />
momtchil.andreev@rbb-sofia.raiffeisen.at<br />
73 Bankstellen<br />
Kosovo<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Bank Kosovo J.S.C<br />
Rruga UÇK 51, Prisˇtina<br />
Tel. +381-38-226 400<br />
Fax: +381-38-244 193<br />
SWIFT/BIC: RBKOCS22<br />
www.raiffeisen-kosovo.com<br />
Ansprechpartner: Oliver Whittle<br />
oliver.whittle@raiffeisen-kosovo.com<br />
29 Bankstellen<br />
Kroatien<br />
<strong>Raiffeisen</strong>bank Austria d.d.<br />
Petrinjska 59, 10000 Zagreb<br />
Tel. +385-1-456 6466<br />
Fax: +385-1-481 1624<br />
SWIFT/BIC: RZBHHR2X<br />
www.rba.hr<br />
Ansprechpartner: Lovorka Penavić<br />
lovorka.penavic@rba-zagreb.raiffeisen.at<br />
40 Bankstellen<br />
Malta<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Malta Bank plc<br />
71, II-Piazzetta, Tower Road,<br />
Sliema SLM 16, Malta<br />
Tel. +356-2132 0942<br />
Fax: +356-2132 0954<br />
Ansprechpartner: Anthony C. Schembri<br />
anthony.schembri@rmb-malta.raiffeisen.at<br />
Kontaktdaten<br />
www.rzb.at<br />
209
Kontaktdaten<br />
210 www.rzb.at<br />
Polen<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Bank Polska S.A.<br />
Ul. Pie¸kna 20, 00-549 Warszawa<br />
Tel. +48-22-585 2000<br />
Fax: +48-22-585 2585<br />
SWIFT/BIC: RCBWPLPW<br />
www.raiffeisen.pl<br />
Ansprechpartner: Piotr Czarnecki<br />
piotr.czarnecki@raiffeisen.pl<br />
71 Bankstellen<br />
Rumänien<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Bank S.A.<br />
Pia˛ta Charles de Gaulle 15<br />
011857 Bucures˛ti 1<br />
Tel. +40-21-306 1000<br />
Fax: +40-21-230 0700<br />
SWIFT/BIC: RZBRROBU<br />
www.raiffeisen.ro<br />
Ansprechpartner: Steven C. van Groningen<br />
centrala@raiffeisen.ro<br />
213 Bankstellen<br />
Russland<br />
ZAO <strong>Raiffeisen</strong>bank Austria<br />
Troitskaya Ul. 17/1, 129090 Moskwa<br />
Tel. +7-495-721 9900<br />
Fax: +7-495-721 9901<br />
SWIFT/BIC: RZBMRUMM<br />
www.raiffeisen.ru<br />
Ansprechpartner: Johann Jonach<br />
jjonach@raiffeisen.ru<br />
26 Bankstellen<br />
Serbien und Montenegro<br />
<strong>Raiffeisen</strong>bank a.d.<br />
Bulevar AVNOJ-a 64a<br />
11070 Novi Beograd<br />
Tel. +381-11-320 2100<br />
Fax: +381-11-220 7080<br />
SWIFT/BIC: RZBJCSBG<br />
www.raiffeisenbank.co.yu<br />
Ansprechpartner: Oliver Rögl<br />
oliver.roegl@raiffeisenbank.co.yu<br />
44 Bankstellen<br />
Slowakei<br />
Tatra banka, a.s.<br />
Hodzˇovo námestie 3,<br />
811 06 Bratislava 1<br />
Tel. +421-2-5919 1111<br />
Fax: +421-2-5919 1110<br />
SWIFT/BIC: TATRSKBX<br />
www.tatrabanka.sk<br />
Ansprechpartner: Rainer Franz<br />
rainer_franz@tatrabanka.sk<br />
132 Bankstellen<br />
Slowenien<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Krekova banka d.d.<br />
18 Slomˇskov trg, 2000 Maribor<br />
Tel. + 386-2-229 3100<br />
Fax: +386-2-252 4779<br />
SWIFT/BIC: KREKSI22<br />
www.r-kb.si<br />
Ansprechpartner: Zoran Nemec<br />
zoran.nemec@r-kb.si<br />
13 Bankstellen<br />
Tschechien<br />
<strong>Raiffeisen</strong>bank a.s.<br />
Olbrachtova 2006/9<br />
140 21 Praha 4<br />
Tel. +420-221-141 111<br />
Fax: +420-221-142 111<br />
SWIFT/BIC: RZBCCZPP<br />
www.rb.cz<br />
Ansprechpartner: Lubor Zˇalman<br />
lubor.zalman@rb.cz<br />
50 Bankstellen<br />
Ukraine<br />
JSCB <strong>Raiffeisen</strong>bank Ukraine<br />
43, Zhylyanska vul., 01033 Kyiv<br />
Tel. + 38-044-490 05 00<br />
Fax: +38-044-490 05 01<br />
SWIFT/BIC: RZBUUAUK<br />
www.rbua.com<br />
Ansprechpartner: Leonid Zyabrev<br />
leonid.zyabrev@rbu-kiev.raiffeisen.at<br />
38 Bankstellen<br />
JSPP Bank Aval<br />
9, Leskova vul., 01011 Kyiv<br />
Tel.: +38-044-490 88 88<br />
Fax: +38-044-295 32 31<br />
SWIFT/BIC: AVAL UA UK<br />
www.aval.ua<br />
Ansprechpartner: Leonid Zyabrev<br />
leonid.zyabrev@rbu-kiev.raiffeisen.at<br />
1.400 Bankstellen<br />
Ungarn<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Bank Zrt.<br />
Akadémia útca 6, 1054 Budapest<br />
Tel. +36-1-484 4400<br />
Fax: +36-1-484 4444<br />
SWIFT/BIC: UBRTHUHB<br />
www.raiffeisen.hu<br />
Ansprechpartner: Eva Felegyhazi<br />
eva.felegyhazi@raiffeisen.hu<br />
98 Bankstellen<br />
Repräsentanzen<br />
in Europa<br />
Belgien<br />
Brüssel<br />
Rue du Commerce 20–22<br />
1000 Bruxelles<br />
Tel. +32-2-549 0678<br />
Fax: +32-2-502 6407<br />
Ansprechpartner: Helga Steinberger<br />
raiffbxl@raiffeisenbrussels.be<br />
Deutschland<br />
Frankfurt am Main<br />
Mainzer Landstrasse 51<br />
D-60329 Frankfurt am Main<br />
Tel. +49-69-29 92 19-18<br />
Fax: +49-69-29 92 19-22<br />
Ansprechpartner: Dorothea Renninger<br />
dorothea.renninger@rzb.at<br />
RZB 2005<br />
Frankreich<br />
Paris<br />
9–11, Avenue Franklin Roosevelt<br />
75008 Paris<br />
Tel. + 33-1-4561 2700<br />
Fax: +33-1-4561 1606<br />
www.rzb.com.fr<br />
Ansprechpartner: David Mollerat<br />
david.mollerat@fr.rzb.at<br />
Italien<br />
Mailand<br />
Via Andrea Costa 2<br />
20131 Milano<br />
Tel. +39-02-2804 0646<br />
Fax: +39-02-2804 0658<br />
www.rzb.it<br />
Ansprechpartner: Maurizio Uggeri<br />
maurizio.uggeri@it.rzb.at<br />
Litauen<br />
Vilnius (<strong>Raiffeisen</strong> Bank Polska S.A.)<br />
A. Jaksto Street 12, 01105 Vilnius<br />
Tel. +370-5-266 6600<br />
Fax: +370-5-266 6601<br />
www.raiffeisen.lt<br />
Ansprechpartner: Vladislovas Jancis<br />
vladislovas.jancis@raiffeisen.pl<br />
Moldawien<br />
Chisinau (<strong>Raiffeisen</strong> Bank S.A.)<br />
65 Stefan cel Mare blvd., Chis¸inãu<br />
MD-2001<br />
Tel. +373-22-279 331<br />
Fax: +373-22-279 343<br />
Ansprechpartner: Victor Bodiu<br />
victor.bodiu@rzb.md<br />
Russland<br />
Moskau<br />
14, Pretchistensky Pereulok<br />
Building 1, 119034 Moskwa<br />
Tel. +7-495-721 9903<br />
Fax: +7-495-721 9907<br />
Ansprechpartner: Evgheny Rabovsky<br />
erabovsky@raiffeisen.ru<br />
Schweden<br />
Stockholm<br />
Stureplan 4C<br />
11435 Stockholm<br />
Tel. +43-1-71 707-1588<br />
Fax: +43-1-71 707-76 1588<br />
Ansprechpartner: Daniela Vorbeck<br />
daniela.vorbeck@rzb.at<br />
Vorwort Vorstand Aufsichtsratsbericht Überblick <strong>Raiffeisen</strong> Bankengruppe Interview
RZB 2005<br />
Repräsentanzen in<br />
Amerika und Asien<br />
U.S.A.<br />
Chicago (RZB Finance LLC)<br />
10 N. Martingale Road, Suite 400<br />
Schaumburg, IL 60173<br />
Tel. +1-847-466 1043<br />
Fax: +1-847-466 1295<br />
Ansprechpartner: Charles T. Hiatt<br />
chiatt@rzbfinance.com<br />
Houston (RZB Finance LLC)<br />
10777, Westheimer, Suite 1100<br />
Houston, TX 77042<br />
Tel. +1-713-260 9697<br />
Fax: +1-713-260 9602<br />
Ansprechpartner: Stephen A. Plauche<br />
splauche@rzbfinance.com<br />
New York<br />
1133, Avenue of the Americas<br />
16th floor, New York, NY 10036<br />
Tel. +1-212-593 7593<br />
Fax: +1-212-593 9870<br />
Ansprechpartner: Dieter Beintrexler<br />
dieter.beintrexler@rzb-newyork.raiffeisen.at<br />
China<br />
Hongkong<br />
Lippo Centre, 89 Queensway<br />
Unit 2001, 20th Floor, Tower 1<br />
Hong Kong<br />
Tel. +85-2-2730 2112<br />
Fax: +85-2-2730 6028<br />
Ansprechpartner: Edmond Wong<br />
edmond.wong@hk.rzb.at<br />
Zhuhai<br />
Hangao Building 2003<br />
Fenghuang South Street 1030<br />
Xiangzhou District, Zhuhai<br />
Guangdong Province<br />
519000 China<br />
Tel. +86-756-2213 075<br />
Fax: +86-756-2213 165<br />
Ansprechpartner: Susanne Zhang-Pongratz<br />
susanne.zhang@cn.rzb.at<br />
Indien<br />
Mumbai<br />
87, Maker Chamber VI<br />
Nariman Point, Mumbai 400 021<br />
Tel. +91-22-5630 1700<br />
Fax: +91-22-5632 1982<br />
Ansprechpartner: Anupam Johri<br />
anupam.johri@in.rzb.at<br />
Iran<br />
Teheran<br />
Vanak, North Shirazi Avenue<br />
16, Ladan Str., 19917 Tehran<br />
Tel. +98-21-804 6767-2<br />
Fax: +98-21-803 6788<br />
Ansprechpartner: Gerd Wolf<br />
unico@sayareh.com<br />
Südkorea<br />
Seoul<br />
Leema Building, 8th floor<br />
146-1, Soosong-dong<br />
Chongro-ku, 110-755 Seoul<br />
Tel. +822-398 5840<br />
Fax: +822-398 5807<br />
Ansprechpartner: Kun II Chung<br />
kun-il.chung@kr.rzb.at<br />
Vietnam<br />
Ho Chi Minh City<br />
6, Phung Khac Khoan Str., District 1<br />
Room G6, Ho Chi Minh City<br />
Tel. +84-8-8297 934<br />
Fax: +84-8-8221 318<br />
Ansprechpartner: Ta Thi Kim Thanh<br />
ta-thi-kim.thanh@vn.rzb.at<br />
Investment Banking<br />
<strong>Österreich</strong><br />
<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Zentralbank</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>AG</strong><br />
Fixed Income<br />
Am Stadtpark 9, 1030 Wien<br />
Tel. +43-1-71 707-3347<br />
Fax: +43-1-71 707-1091<br />
www.rzb.at<br />
Ansprechpartner: Christian Säckl<br />
christian.saeckl@rzb.at<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Centrobank <strong>AG</strong><br />
Equity<br />
Tegetthoffstr. 1, 1015 Wien<br />
SWIFT-BIC: CENBATWW<br />
Tel. +43-1-51 520-0<br />
Fax: +43-1-513 4396<br />
www.rcb.at<br />
Ansprechpartner: Eva Marchart<br />
marchart@rcb.at<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Investment <strong>AG</strong><br />
Advisory<br />
Tegetthoffstr. 1, 1015 Wien<br />
Tel. +43-1-710 5400-0<br />
Fax: +43-1-710 5400-39<br />
www.riag.at<br />
Ansprechpartner: Heinz Sernetz<br />
h.sernetz@riag.at<br />
Tochterfirmen und Repräsentanzen<br />
in Belgrad, Bukarest, Istanbul, Kiew,<br />
Moskau, Podgorica, Sofia und<br />
Warschau.<br />
Bosnien und Herzegowina<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Bank d.d.<br />
Bosna i Hercegovina<br />
Danijela Ozme 3, 71000 Sarajevo<br />
Tel. +387-33-287 100 or 287 121<br />
Fax: +387-33-213 851<br />
www.raiffeisenbank.ba<br />
Ansprechpartner: Dragomir Grgic<br />
dragomir.grgic@rbb-sarajevo.raiffeisen.at<br />
Lagebericht Segmentberichte Financial Statements Glossar Kontaktdaten<br />
Bulgarien<br />
<strong>Raiffeisen</strong>bank (Bulgaria) E.A.D.<br />
18/20 Gogol str., 1504 Sofia<br />
Tel. +359-2-9198 5451<br />
Fax: +359-2-943 4528<br />
www.rbb.bg<br />
Contact: Evelina Miltenova<br />
evelina.miltenova@rbb-sofia.raiffeisen.at<br />
Kroatien<br />
<strong>Raiffeisen</strong>bank Austria d.d.<br />
Petrinjska 59, 10000 Zagreb<br />
Tel. +385-1-456 6466<br />
Fax: +385-1-456 6490<br />
www.rba.hr<br />
Ansprechpartner: Ivan Zˇ izˇić<br />
ivan.zizic@rba-zagreb.raiffeisen.at<br />
Polen<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Investment Polska Sp.z o.o.<br />
Ul. Pie¸kna 20, 00-549 Warszawa<br />
Tel. +48-22-585 2900<br />
Fax: +48-22-585 2901<br />
www.riag.at<br />
Ansprechpartner: Marzena Bielecka<br />
marzena.bielecka@ripolska.com.pl<br />
Rumänien<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Capital & Investment S.A.<br />
Unirii Blvd. 74<br />
030837 Bucures˛ti 3<br />
Tel. +40-21-302 0082<br />
Fax: +40-21-320 9983<br />
www.raiffeisen.ro<br />
Ansprechpartner: James Stewart<br />
james.stewart@rzb.ro<br />
Russland<br />
ZAO <strong>Raiffeisen</strong>bank Austria<br />
Troitskaya Ul. 17/1, 129090 Moskwa<br />
Tel. +7-495-721 9900<br />
Fax: +7-495-721 9901<br />
www.raiffeisen.ru<br />
Ansprechpartner: Pavel Gourine<br />
pgourine@raiffeisen.ru<br />
Serbien und Montenegro<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Investment <strong>AG</strong><br />
Obili’cev venac 27/II<br />
11000 Beograd<br />
Tel. +381-11-328 1638<br />
Fax: +381-11-262 3542<br />
Ansprechpartner: Tatjana Terzic<br />
riag@eunet.yu<br />
Slowakei<br />
Tatra banka, a.s.<br />
Hodzˇovo námestie 3<br />
811 06 Bratislava 1<br />
Tel. +421-2-5919 1111<br />
Fax: +421-2-5919 1110<br />
www.tatrabanka.sk<br />
Ansprechpartner: Igor Vida<br />
igor_vida@tatrabanka.sk<br />
Kontaktdaten<br />
www.rzb.at<br />
211
Kontaktdaten<br />
212 www.rzb.at<br />
Slowenien<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Krekova banka d.d.<br />
Slomˇskov trg 18, 2000 Maribor<br />
Tel. +386-2-229 3111<br />
Fax: +386-2-252 5518<br />
www.r-kb.si<br />
Ansprechpartner: Gvido Jemenˇsek<br />
gvido.jemensek@r-kb.si<br />
Tschechien<br />
<strong>Raiffeisen</strong>bank a.s.<br />
Olbrachtova 2006/9<br />
140 21 Praha 4<br />
Tel. +420-221-141 863<br />
Fax: +420-221-143 804<br />
www.rb.cz<br />
Ansprechpartner: Martin Bláha<br />
martin.blaha@rb.cz<br />
Ukraine<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Investment TOV<br />
43, Zhylyanska Str., 01033 Kyiv<br />
Tel. +38-044-490 6898<br />
Fax: +38-044-490 6899<br />
Ansprechpartner: Vyacheslav Yakymuk,<br />
vyacheslav.yakymuk@rio-kiev.raiffeisen.at<br />
Ungarn<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Bank Zrt.<br />
Akadémia útca 6, 1054 Budapest<br />
Tel. +36-1-484 4400<br />
Fax: +36-1-484 4444<br />
www.raiffeisen.hu<br />
Ansprechpartner: Gábor Liener<br />
gliener@raiffeisen.hu<br />
Ausgewählte <strong>Raiffeisen</strong><br />
Spezialunternehmen<br />
<strong>Österreich</strong><br />
Kathrein & Co. Privatgeschäftsbank <strong>AG</strong><br />
Wipplingerstr. 25, 1010 Wien<br />
Tel. +43-1-53 451-600<br />
Fax: +43-1-53 451-599<br />
SWIFT/BIC: KTBKATWW<br />
www.kathrein.at<br />
Ansprechpartner: Claudio Cantele<br />
claudio.cantele@kathrein.at<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Bausparkasse<br />
Gesellschaft m.b.H.<br />
Wiedner Hauptstr. 94, 1050 Wien<br />
Tel. +43-1-54 646-1420<br />
Fax: +43-1-54 646-2361<br />
SWIFT/BIC: RBSKAT W1<br />
www.raibau.at<br />
Ansprechpartner: Sonja Hochreiter<br />
sonja.hochreiter@raibau.raiffeisen.at<br />
Tochterfirmen in Bratislava, Prag<br />
und Zagreb.<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Capital Management<br />
(<strong>Raiffeisen</strong> Kapitalanlage-Gesellschaft<br />
m.b.H.)<br />
Am Stadtpark 9, 1030 Wien<br />
Tel. +43-1-71 707-3791<br />
Fax: (+431) 71 707-763791<br />
www.rcm.at<br />
Ansprechpartner: Monika Riedel<br />
monika.riedel@rcm.at<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Versicherung <strong>AG</strong><br />
Untere Donaustr. 21, 1029 Wien<br />
Tel. +43-1-21 119-0<br />
Fax: +43-1-21 119-1134<br />
www.raiffeisen-versicherung.at<br />
Ansprechpartner: Norbert Heller<br />
kommunikation@raiffeisen-versicherung.at<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Versicherung ist ein<br />
Unternehmen des UNIQA Konzerns.<br />
Diese hat weitere Töchter in Bratislava,<br />
Budapest, Genf, Lodz, Mannheim,<br />
Mailand, Prag, Salzburg,<br />
Udine, Vaduz, Wien und Zagreb.<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-Leasing GmbH<br />
Hollandstr. 11–13, 1020 Wien<br />
Tel. +43-1-71 601-8440<br />
Fax: +43-1-71 601-8448<br />
www.raiffeisen-leasing.at<br />
Ansprechpartner: Andrea Weber<br />
andrea.weber@rl.co.at<br />
Tochterfirmen in Frankfurt, St.<br />
Gallen und Treviso.<br />
<strong>Raiffeisen</strong>-Leasing<br />
International GmbH<br />
Am Stadtpark 9, 1030 Wien<br />
Tel. +-43-1-71 707-3785<br />
Fax: + 43-1-71 707-2059<br />
Ansprechpartner: Dieter Scheidl<br />
dieter.scheidl@rzb.at<br />
Tochterfirmen in Almaty, Belgrad,<br />
Bratislava, Budapest, Bukarest,<br />
Ljubljana, Minsk, Moskau, Prag,<br />
Sarajewo, Sofia, Warschau und<br />
Zagreb.<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Private Equity<br />
Management <strong>AG</strong><br />
Wipplingerstr. 25, 1010 Wien<br />
Tel. +43-1-532 0466-0<br />
Fax: +43-1-532 0466-410<br />
www.rpem.at<br />
Ansprechpartner: Rolf Theuer<br />
r.theuer@rpem.at<br />
Repräsentanz in Budapest.<br />
ÖP<strong>AG</strong> Pensionskassen <strong>AG</strong><br />
Rögergasse 36, 1090 Wien<br />
Tel. +43-1-316 48-0<br />
Fax: +43-1-316 48-199<br />
www.oepag.at<br />
Ansprechpartner: Johannes Ziegelbecker<br />
office@oepag.at<br />
ÖVK Vorsorgekasse <strong>AG</strong><br />
Am Stadtpark 9, 1030 Wien<br />
Tel. +43-810-530 099<br />
Fax: +43-810-530 098<br />
www.oevk.co.at<br />
Ansprechpartner: Bernhard Breunlich<br />
office@oevk.co.at<br />
RZB 2005<br />
<strong>Raiffeisen</strong> evolution project<br />
development GmbH<br />
Nussdorfer Lände 23, 1190 Wien<br />
Tel. +43-1-71 706-600<br />
Fax: +43-1-71 706-410<br />
www.raiffeisenevolution.com<br />
Ansprechpartner: Markus Neurauter<br />
markus.neurauter@raiffeisenevolution.com<br />
Tochterfirmen in Belgrad, Budapest,<br />
Bukarest, Kiew, Moskau, Prag,<br />
Sofia, Warschau und Zagreb.<br />
F. J. Elsner Trading GesmbH<br />
Am Heumarkt 10, 1030 Wien<br />
Tel. + 43-1-79 736-0<br />
Fax: + 43-1-79 736-230<br />
www.elsner.at<br />
Ansprechpartner: Wilhelm Ambichl<br />
wilhelm.ambichl@elsner.at<br />
Filialen in Beijing, Kiew, Miami,<br />
Moskau, New York, Riga und<br />
Varschez.<br />
Notartreuhandbank <strong>AG</strong><br />
Landesgerichtstr. 20, 1010 Wien<br />
Tel. +43-1-535 68 86-208<br />
Fax: +43-1-535 68 86-218<br />
www.notar.at<br />
Ansprechpartner: Karl Grünberger<br />
karl.gruenberger@ntbag.at<br />
Leipnik-Ludenburger Invest<br />
Beteiligungs <strong>AG</strong><br />
Börsegasse 9, 1010 Wien<br />
Tel. +43-1-535 11 24-0<br />
Fax: +43-1-535 11 24-33<br />
www.lli.at<br />
Ansprechpartner: Erwin Hameseder<br />
office@lli.at<br />
<strong>Raiffeisen</strong> <strong>Info</strong>rmatik Zentrum<br />
Lilienbrunngasse 7-9, 1020 Wien<br />
Tel. +43-1-99 3 99-1010<br />
Fax: +43-1-99 3 99-1111<br />
www.raiffeiseninformatik.at<br />
Ansprechpartner: Ursula Freiseisen<br />
ursula.freiseisen@r-it.at<br />
Daten vom 1. März 2006.<br />
Filialzahl vom 31. Dezember 2005.<br />
Auf www.rzbgroup.com finden<br />
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